Der Maulige Geselle Zunftgesellschaft zu Metzgern Bern
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Zunftbrief der Berner Zunftgesellschaft zu Metzgern Nr. 70, Oktober 2021 Einladung zum Grossen Bott im Alpinen Museum Gerne laden wir Sie ein, an unserer traditionellen Herbstversammlung teilzunehmen. Durch die erstmalige Teilnahme erwerben Sie das Stimmrecht der Gesellschaft und werden zu den ordentlichen Zunftan- lässen eingeladen: Montag, 6. Dezember 2021, um 19.00 Uhr im Alpinen Museum, Helvetiaplatz 4, 3005 Bern Lassen Sie sich im Hodlersaal über aktuelle Vorhaben und Aufgaben unserer Zunftgesellschaft aus erster Hand informieren und freuen Sie sich, beim abschliessenden Apéro im «las alps», alte Bekanntschaften wieder aufzufrischen. Wichtig: Beim Eintreten ins Alpine Museum und während des Herbstbotts im Hodlersaal gilt Maskenpflicht. Für den zweiten Teil des Anlasses, im «las alps», ist der Zugang nur mit einem Covid-Zertifikat möglich. Halten Sie beim Betreten des Restaurants Ihr Zertifikat sowie einen Ausweis bereit. Zunftanlässe 2022 Stubete: Montag, 31. Januar Grosses Bott (Frühlingsbott): Montag, 2. Mai (19.00 Uhr) Kinder-/Jugendfest: Samstag, 20. August Rüeblimahl: Mittwoch, 2. November (12.00 Uhr) Grosses Bott (Herbstbott): Montag, 5. Dezember (19.00 Uhr) 1
Der Obmann hat das Wort selbst wenn deren Informations- gehalt höher ist. Zu diesem Phä- nomen wurden in den verschie- densten Bereichen Studien ange- stellt, welche diese Theorie bestä- tigen. In Strafverfahren bilden die Plädoyers der Parteien eine we- sentliche Urteilsgrundlage. Unter- suchungen haben gezeigt, dass Gerichte viel eher der Staatsan- waltschaft, die als erste ihre An- träge stellen und begründen darf, folgen, als der Verteidigung, selbst Liebe Angehörige der Zunft- wenn diese ihre Ausführungen ge- gesellschaft zu Metzgern haltvoller und rhetorisch besser vorbringt. Die amerikanische Schriftstellerin Lily Brett hat ihre Schreibkarriere Es ist mir keine Studie bekannt, als Rockjournalistin begonnen. Be- die sich mit dem Mauligen Gesel- vor sie für ein australisches Rock- len befasst und die Wirkung des magazin ihre ersten Interviews Einstiegs in das Editorial unter- mit Jimi Hendrix, The Who und sucht hat. Aber auch in dieser Bro- The Rolling Stones machte, gab schüre mit überschaubarer Aussen- ihr ein erfahrener Journalist einen wirkung ist der Autor bestrebt, am guten Rat: «Das Wichtigste ist, Anfang seiner Ausführungen das immer mit einem guten Satz zu Interesse seiner Leserschaft zu beginnen». Man könnte diese Er- gewinnen und aufrecht zu erhal- kenntnis, etwas wissenschaftlicher ten, insbesondere, wenn es um ausgedrückt, auch Ankereffekt nen- gute Botschaften geht. nen. Der Begriff stammt aus der Kog- nitionspsychologie und besagt, dass Es gibt tatsächlich auch wieder Menschen sich bei ihren Entschei- Erfreuliches zu vermelden. Nach den stark von Umgebungsinfor- der Schockstarre der beiden Lock- mationen beeinflussen lassen, oh- downs reaktiviert sich das Zunftle- ne dass sie sich dessen bewusst ben allmählich. Das Rüeblimahl werden. fiel zwar bereits zum zweiten Mal Eine solche Umgebungsinformation coronabedingt aus. Aber wir führ- stellt auch die Reihenfolge der aufge- ten als Ersatz am 10. November nommenen Informationen dar. Was einen Herrenanlass im Naturhis- ganz am Anfang wahrgenommen torischen Museum durch, der uns wird, insbesondere wenn eine die willkommene Gelegenheit gab, treffende Aussage gelingt, wird im uns wieder einmal im geselligen Gedächtnis des Lesers oder Zuhö- Rahmen zu treffen und bei Speis rers deutlich besser haften blei- und Trank über Gott und die Welt ben, als spätere Informationen, zu reden. 2
In der letzten Ausgabe des Mauli- das 2014 als paritätische Arbeits- gen Gesellen habe ich darüber gruppe der BG und der G/Z in Sa- berichtet, dass die kantonalen chen Massnahmekosten gebildet Gesetzesänderungen, welche wurde, hat einen Mustervertrag die Zünfte und Gesellschaften ausgearbeitet, der die künftige (G/Z) bei der Wahrnehmung ihrer Zusammenarbeit regelt. Selbst- Aufgaben finanziell entlasten, verständlich ist es jeder Z/G frei- vom Grossen Rat genehmigt wur- gestellt, dass sie auch künftig ei- den und sie treten per anfangs nen eigenen Sozialdienst führt, 2022 in Kraft. Die Gesetzesän- wenn die gesetzlichen Anforde- derungen führen vereinfacht aus- rungen an die Professionalität und gedrückt dazu, dass mit deren die Organisationsstrukturen, sprich Umsetzung sichergestellt wird, dass Trennung von operativer und stra- im Bereich der Sozialhilfe für Bur- tegischer Ebene, umgesetzt und ein- gerinnen und Burger die gleichen gehalten werden. Für den Zunft- Rechte und Pflichten gelten, wie rat war diese Option kein Thema, für die übrigen Kantonsbürger. wird doch bereits jetzt die Wahr- nehmung der wesentlichen Aufga- Nach diesen Vorgaben haben die ben im operativen Bereich an das Burgergemeinden (BG), Gesellschaften BSZ delegiert. Wir haben deshalb (G) und Zünfte (Z) die individuellen an der Zunftratssitzung vom 18. Leistungsangebote bereitzustellen. Sie Oktober beschlossen, dem neuen vollziehen die individuelle Sozial- Vertrag zuzustimmen, der die Ver- hilfe und überprüfen regelmässig antwortung der operativen Aufgaben die Wirksamkeit der Leistungsan- dem BSZ überträgt und die strate- gebote. Einzuhalten sind auch die gischen Kompetenzen beim Zunft- Vorgaben hinsichtlich der Organi- rat belässt. Nächstes Jahr gibt es sation der Sozialbehörden und die einen Wechsel im Zunftrat (Details fachliche Professionalität der Mit- auf Seite 6). arbeitenden. Und schliesslich ist eine strenge Trennung zwischen Das Herbstbott muss auch in die- operativen und strategischen Kompe- sem Jahr covidbedingt extra tenzen vorzunehmen. Im Vergleich muros («ausserhalb der Mauern») zur heute geltenden Regelung abgehalten werden. Ich hoffe, bedeutet dies, dass das Burgerli- dass ich trotzdem möglichst viele che Sozialzentrum (BSZ) nicht Zunftmitglieder im Alpinen Muse- mehr als Dienstleistungszentrum um begrüssen kann. wirken kann, dem die G/Z einzel- ne Aufgaben übertragen. Für die Für nächstes Jahr sind wir opti- Sicherstellung der Trennung zu mistisch und hoffen, dass wir den strategischen Kompetenzen sämtliche Anlässe wieder in ge- der G/Z, muss das BSZ die glei- wohnter Umgebung durchführen chen Kompetenzen für die Wahr- können. Und nun wünsche ich Euch nehmung der operativen Aufga- allen weiterhin schöne Herbsttage ben erhalten, wie ein Einwohner- und freue mich auf ein baldiges sozialdienst. Wiedersehen. Euer Obmann Das Gruppetto (ital. für «Grüppchen»), Rolf Grädel 3
KINDERFEST vom 21. August 2021 Am Samstagnachmittag, 21. Au- Bei einer abschliessenden Glace gust, versammelte sich der Nach- konnten die Jungzünfterinnen und wuchs der Zunftgesellschaft zu Jungzünfter einander und ihren Metzgern unter der Leitung von Eltern stolz von ihren beachtlichen Ursula Menkveld und Christoph Leistungen berichten und das Kin- Zehnder beim Ropetech-Seilpark derfest ausklingen lassen. in Bern, um gemeinsam das Kin- derfest zu feiern. Das Wetter war Zu guter Letzt gab es noch ein ausgezeichnet, so dass einer aus- Gruppenfoto (rechts), bei dem um giebigen Kletterei nichts im Wege die Wette gestrahlt wurde. Ein stand. weiteres Indiz dafür, dass der Nachmittag ein voller Erfolg war! Nach der Gruppenaufteilung wur- den die Teilnehmerinnen und Vielen Dank, ihr habt das alle su- Teilnehmer ausgerüstet und in- per gemacht, wir freuen uns schon struiert, und schon ging es los: aufs nächste Kinderfest! Während sich die Älteren mal in Sebastian Gfeller niedriger, mal in schwindelerre- gender Höhe kreuz und quer und voller Elan durch den Dählhölzli- wald hangelten, gab es für die Jüngeren drei Einsteigerparcours, die sie allesamt souverän absol- vierten. Besonders der Kletter- baum und die Seilbahn erfreuten sich grosser Beliebtheit bei unse- ren Jüngsten. So ist es auch nicht erstaunlich, dass die für das Kletterabenteuer vorgesehenen drei Stunden wie im Flug vergingen. Nach Ablauf dieser Zeit konnte man sich leicht in einem Nachwuchskletterverein wähnen, so furchtlos und profes- sionell haben die Kinder die Par- cours zurückgelegt! 4
Wechsel im Zunftrat Anfangs 2022 gibt es einen Wech- Christian Fontanellaz hat Human- sel im Zunftrat. Hans Ruedi Mi- medizin studiert und befindet sich chel, Zunftrat seit 2002, tritt per in der Ausbildung zum Facharzt Ende Jahr zurück. Hans Ruedi Mi- für Psychiatrie und Psychothera- chel hat das Amt des Säckelmeis- pie. Seit die- ters und Haus- sem Jahr ist verwalters be- er stellvertre- reits Ende letz- tender Ober- ten Jahres an arzt in den Rainer Külling Spitälern Thun übergeben. und Zweisim- Er hat aber men. die Verant- wortung für Mit der Wahl die Umbau- von Christian arbeiten in Fontanellaz in den Zunftrat ent- den Räumlichkeiten, in denen die steht eine Vakanz in der Rech- luxemburgische Botschaft unter- nungsprüfungskommission. gebracht war, beibehalten. Ich danke Hans Ruedi Michel an die- Wir schlagen für ihre Komplettie- ser Stelle für seine umsichtige Tä- rung Reto Padrutt vor. Er ist tigkeit als Säckelmeister und Hausver- verheiratet und Vater zweier er- walter. Er hat seinem Nachfolger wachsener Söhne. Reto Padrutt eine Zunft mit gesunden Finanzen hat in verschiedenen Funktionen übergeben. bei mehreren Banken gearbeitet und mit 48 Jahren an der Univer- Als Nachfolger für Hans Ruedi Mi- sität Freiburg ein Studium begon- chel schlägt der Zunftrat Christi- nen, das er als Volkswirtschaftler an Fontanellaz vor. Er ist in Bern abgeschlossen hat. aufgewachsen, verheiratet und Vater Rolf Grädel zweier Kinder. Aufnahme ins Zunftrecht Zunftangehörige, die noch nicht Dies mit einem amtlichen Ausweis ins aktive Zunftrecht aufgenom- (Kopie von Geburtsschein oder men sind und somit kein Stimm- Familienbüchlein). recht ausüben, nicht am Rüe- blimahl oder an der Stubete teil- Nach altem Brauch und Sitte ge- nehmen dürfen, das aber gerne schieht dann die Aufnahme ins möchten, melden sich bitte bei Stubenrecht durch persönliches unserem Obmann: Erscheinen und Vorstellen beim Rolf Grädel, Humboldtstrasse 25, Grossen Bott. Bitte melden Sie 3013 Bern. sich zahlreich! 6
Gerne zeichnete und summte er beim Gespräch Fast ein Jahr ist seit dem Tod des Berner Künstlers und Zunftmit- glieds Daniel de Quervain (1937 bis 2020) vergangen. Die Erinnerung an ihn bleibt lebendig – in seinen Bildern, in seinen Büchern. Wir wussten voneinander. Aber erst Treffen im Atelier, Besuch im Druck- 2003 trafen wir uns persönlich. Als atelier von Raymond Meyer in Lu- damals in der Galerie Kornfeld eine try. Daniel war ein begnadeter Tief- de Quervain-Ausstellung stattfand, druckkünstler. Treffen im Della Ca- reagierte der Künstler auf meine sa und im Restaurant Commerce. Kritik in der «Berner Zeitung» – Eine Welt schien auf: Bern in den indem er mir bei einem Treffen in 1950er- und 1960er-Jahren, die einer Beiz sein Buch «Erinnern» Theaterwelt, Opern, Sänger, Diri- schenkte mit einer für ihn typischen genten. Heinz Jost, der bekannte Widmung: einer Bleistiftzeichnung Plakatgestalter, mit dem Daniel voller Anspielungen, Masken und stundenlang über klassische Musik grotesken Köpfen, wunderbare Ara- sinnieren konnte. Guido Bachmann, besken. 2006 kam dann die Anfra- der Schriftsteller, der im Band ge, mit Daniel ein Buch zu machen. «Erinnern» einen Text schrieb, der Das erste Treffen bei ihm Zuhause mir de Quervain nochmals näher im Spiegel. Reden über Literatur. brachte. Und immer wieder die Li- Reden über Brahms. Reden über teratur, Joseph Roth vor allem. den Radierer Karl Stauffer-Bern. Noch war keine Zeile geschrieben Reden über Nürnberg, wo Daniel für das Buch, da gab mir Daniel die Kunstakademie besucht hatte Ausschnitte aus Werken, die ihm und wo ich damals öfters mit mei- nahe waren: die Expressionisten nen deutschen Grosseltern weilte. und Melancholiker Trakl und Heym, Daniel vertraute mir Skizzenbücher Kafka. So wie er seine Werke wach- an, sie führten mich in eine Welt sen liess und immer wieder überar- voller Assoziationen, eine Welt der beitete, so liess er die gemeinsame Einfälle, wo auch der Zufall zuge- Arbeit wachsen. Ich lernte einen lassen wird. In unseren stundenlan- weltoffenen Menschen kennen und gen Gesprächen hatte auch das einen Künstler, der in seiner Eigen- Schweigen seinen Raum – so wie ja ständigkeit ein grosses Werk ge- de Quervains Werk keines ist, das schaffen hat. Und da war, auch laut wäre. Vielmehr ist es ein stilles nachdem das Buch «wieder holen» Werk, ein hintergründiges, abgrün- erschienen war, die muntere Gesel- diges. Die Clownerien, die man auf ligkeit, bei der Daniels Frau Christa den ersten Blick zu erkennen meint, nicht fehlen durfte. Sie nannte Da- sind nicht diejenigen des Dummen niel Dänele. Dänele diskutierte ger- August, sondern eher diejenigen ne, beim Sprechen häufig zugleich des Pierrot. Mit den schwarz ge- zeichnend, manchmal auch ver- schminkten Augen stammt er aus gnügt und etwas abwesend vor sich der Welt der Totentänze. Er lacht, hinsummend und dazu dirigierend. weil er traurig ist. Er ist witzig, weil er Einblicke hat, die vielen anderen Text: Konrad Tobler. (Gekürzt. Den voll- verschlossen sind, und weil er Dinge ständigen Artikel finden Sie auf der verbinden kann, die andere trennen. Homepage www.metzgern.ch) 8
Beamte, Mitglieder Zunftrat und gewählte Personen 2021 Obmann: Rolf Grädel, Humboldtstrasse 25, 3013 Bern Tel. P: 031 332 12 13 Mobile: 078 666 33 26 E-Mail: r.graedel@gmx.ch Vizeobmann: Peter Trachsel, Birkenweg 31, 3123 Belp Tel. P: 031 961 54 16 Mobile: 079 606 55 71 E-Mail: p@trach.ch Säckelmeister: Rainer Külling, Bernstrasse 30, 3270 Aarberg Tel. P: 032 392 35 30 Tel. G: 032 392 52 52 Mobile: 079 462 88 83 E-Mail: rk@kuelling-consulting.ch Stubenschreiber: Frank Gurtner, Bärenplatz 8, Postfach, 3001 Bern Tel. G: 031 326 66 50 Mobile: 079 546 66 42 E-Mail: frank.gurtner@vfischer.ch Stubenmeister: Christoph Zehnder, Aegertenstrasse 77, 3005 Bern Tel.: 031 351 57 66 Mobile: 079 603 01 06 E-Mail: zeh@vtxmail.ch Almosner: Martin Gyger, Oberdorfstr. 24, 3072 Ostermundigen Tel. P: 031 302 58 75 Mobile: 078 610 14 57 E-Mail: m_gyger@hotmail.com Mitglieder: Ursula Menkveld-Gfeller, Rehbühl 14, 3145 Niederscherli Tel. P: 031 849 05 11 Tel. G: 031 350 72 50 E-Mail: ursula.menkveld@nmbe.ch Therese Stump, Vorackerweg 45, 3073 Gümligen Tel. P: 031 954 18 54 Mobile: 079 366 64 86 Tel. G: 031 328 28 28 E-Mail: tstump@mycwt.com Hans Rudolf Michel, Bottigenstrasse 277, 3019 Bern Tel. P: 031 901 01 80 Tel. G: 031 926 62 11 Mobile: 079 457 17 89 Fax G: 031 926 17 13 E-Mail: hr.michel@naag.ch Rudolf Tanner, Messerliweg 4c, 3027 Bern Tel. G: 031 385 19 19 Mobile: 079 439 21 81 E-Mail: ruedi.tanner@wirztanner.ch Umbieterin: Sonja Minder, Haltenstrasse 143, 3145 Niederscherli (Reservationen) Mobile: 079 285 00 76 E-Mail: sonjaminder@bluewin.ch Fähnrich: Thomas Bienz, Hubelsgasse 37, 3421 Lyssach Tel. P: 034 445 05 14 Homepage: www.metzgern.ch
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