Der Mensch ist ein soziales Wesen - Archaisches "Priming" Das Belohnungssystem - München 28.1.2019 - ExpoGate Munich-Dornach

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Der Mensch ist ein soziales Wesen - Archaisches "Priming" Das Belohnungssystem - München 28.1.2019 - ExpoGate Munich-Dornach
Der Mensch ist ein soziales Wesen – Archaisches
„Priming“
Das Belohnungssystem

                 München 28.1.2019
Der Mensch ist ein soziales Wesen - Archaisches "Priming" Das Belohnungssystem - München 28.1.2019 - ExpoGate Munich-Dornach
Die Veränderung der Welt
                - Wie ein Bild die Entscheidungen beeinflusst -

               Dieselabsatz
               Quelle: KFBA

www. neuroeconomics-bonn.org                                      EPI3756/2
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Die Veränderung der Welt
                - Wie ein Bild die Entscheidungen beeinflusst -

                 “Wir schaffen das”
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Die Veränderung der Welt
                                       - ????? -

www. neuroeconomics-bonn.org                              EPI3756/4
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Von der ÖKONOMIE zur NEUROÖKONOMIE

                „Seit der Finanzkrise wird viel über eine
                Neuorientierung der VWL diskutiert. Sie
                sei zu „mathelastig“ und basiere auf
                unrealistischen Annahmen.“

                „In der Forschung etablieren sich
                beispielsweise neue Methoden wie die
                Verhaltensökonomie, mit der man
                besser prognostizieren kann, wie sich
                Menschen verhalten.“
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Strategien lernfähiger Hirne
                                  Ein Ratespiel
                                   Bitte raten:
                                 rot oder gelb

                                       ?

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Strategie oder Anpassung?

               Gut im Spiel                                   Schlecht im Spiel

            Ratten
                                                               Patienten
            Goldfische                                          (rechtshem. Defizit)
            Patienten
             (linkshem. Defizit)                               Gesunde Menschen

      Anpassung (Buchhalter)                                    Strategie (Visionär)

www.menschliches-gehirn.de         Wolford G et al. (2000), J Neurosci
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Mean instances of cheating as a function of the
     time of day and level of moral disengagement
                                               6

                                               5
                       Instances of Cheating
                                               4

                                               3

                                               2
                                                                               High Moral Disengagement
                                               1                               Low Moral Disengagement

                                               0
                                                       Morning                              Afternoon
                                                                        Time of day
  High and low moral disengagement correspond to 1 standard deviation above and below
  the mean, respectively.
www. neuroeconomics-bonn.org                       Kouchaki & Smith; Psychological Science (2013)
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Entscheidungsprozess zur Organspende
             - Die Entscheidung -

  Organtransplantation ist sinnvoll!
  Gesellschaftliche und soziale Notwendigkeit
  Aktuelle medizinische Situation?
  Spender-Empfänger Kongruenz?
  Keine diskordanten Faktoren?
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Entscheidungsprozess zur Organspende
 - Angebotsregelung versus Widerspruchsregelung -
Entscheidungsprozess zur Organspende
 - Angebotsregelung versus Widerspruchsregelung -

         After: L.Wade, Sociological images, 2/2010
Entscheidungsprozess zur Organspende
               - Die Belohnung -

 Auseinandersetzung mit dem Tod?
 Auseinandersetzung mit der Unsicherheit?
 Anerkennung erst nach dem Tod!
 Keine belohnende Sicherheit!
 Kredit(Payback)karte in besonderer (Signalfarbe)
  schafft Anerkennung!
Die Evolution des menschlichen Gehirns
    - Hirnentwicklung und Anforderung -

       S.Kubrick, Odyssee im Weltraum 2001, 1968
Die Evolution des menschlichen Gehirns - Gehirngröße

                                                                                                  Capacité
                                                                                                  Cránienne
                                                                                                  En cm³
                                                                   Homo Sapiens sapiens
                                                                                                  1500 cm³

                                                          Homo Sapiens
                                                          neanderthalensis

                                        Homo erectus                                                          Fiddes et al., Cell, 2018
                                                                                                  1000 cm³

                                                                             Homo erectus
                           Homo habilis

                                                                         Homo habilis
                Austalopithecus
                africanus                Lukeino (Baringo)    Austalopithecus
  Singe
                         Singe           Ancétre du millénaireafricanus                           500 cm³
  Anthropoide         Anthropoide
                        Primate              Préhominidés               Hominidés
                        -10      -9    -8      -7    -6      -5    -4    -3       -2   -1     0
                         Millions d´années                                      -1,7   -0,7

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Die Evolution des menschlichen Gehirns - Gehirngröße

                                             Bessere Sprachleistung
                                             Bessere soziale Interaktion

                               Leistungsfähigere Sinnesorgane

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Hirnentwicklung
                                        Flynn-Effect – increase in IQ
                                                  over time
                                                     Marilyn vos Savant
                                                                 IQ 190

                                              ca. 0.3 IQ/year

                                        Peitschnik and Voracek, 2015
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Menschheitsentwicklung

Ein ganz wichtiger Aspekt - Das Gesicht

  Freund oder Feind

  Fortpflanzungspartner
Die bedeutende Rolle des Gesichts
           - Hinweise auf archaischen Denken -
Kinder entscheiden an Hand von Gesichtsmerkmalen.

Machen Erwachsene dies auch?

Wählen wir Menschen auf Grund von Gesichtsmerkmalen
für besondere Aufgaben?

  Gesichter haben eine sehr gute Repräsentation im Gehirn:
       „Fusiform Face area“ und Mandelkern

                 John Antonakis and Olaf Dalgas, Science, 2009
Die Rolle des Gesichts
                            - Erwachsene und Kinder -
           Experiment 1 - N=684 erwachsene Schweizer
           • Paarvergleiche von Gesichtern der gleichen
             Kandidaten
           • Wen halten Sie für kompetenter? Wer wurde gewählt?

www.epileptologie-bonn.de    John Antonakis and Olaf Dalgas, Science, 2009
Die Rolle des Gesichts
                            - Erwachsene und Kinder -
       Experiment 2 - N=681 Kinder und 160 erwachsene Schweizer
       • Paarvergleiche von Gesichtern der Kandidaten der
         Parlamentswahl in Frankreich 2002
       • Auswahl: Vertrauensperson (Kapitän) für ein Computerspiel

www.epileptologie-bonn.de    John Antonakis and Olaf Dalgas, Science, 2009
Ergebnisse
                   - Experimente 1 und 2 -

• Schweizer (naive Probanden) sagen zu 71% die Wahlergebnisse
  vorher.
• Kinder entscheiden sich zu 72% für die gewählten Kandidaten als
  kompetente Kapitäne im Computerspiel.
• Kinder und der Erwachsenenergebnisse sind nicht unterscheidbar!

• Wahlen liegt ein "archaisches" Kompetenzurteil auf Basis von
  Gesichtsmerkmalen zugrunde.
                   John Antonakis and Olaf Dalgas, Science, 2009
„Face and „Substance“?

   Die Welt am Sontag, 27.1.2019
„Face and „Substance“?

   Die Welt am Sontag, 27.1.2019
Das Gesicht

                        Sofia

                                                           Mona
Wie schenken wir Vertrauen
      – brauchen wir überhaupt Vertrauen im Zeitalter von KI?
Würfelexperiment, Ehrlichkeit und Testosteron
      Stellen sie sich vor:
      Eine Gruppe Männer und Frauen würfeln.

      Das Ergebnis des Würfelns des Einzelnen ist für andere Personen
      nicht sichtbar.

      Jeder trägt sein Ergebnis in eine Liste ein (Männer und Frauen getrennt).

      Welche Gruppe hat die höhere Augenzahl?

                  Die                                             Die
                Frauen                                         Männer
                                                               Die Männer

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Testosteroneffekte
                                  Placebo                    Mittelwert = 3,5                     Testosteron
              70
                                                               ***
                                                              62,22
              60

              50
    Percent

              40          Ø = 4.18                                                                Ø = 3.33                  ***
                                                                                                                            34,78

              30
                                                                                                                    19,57
              20                                     17,78
                                                                                                            15,22
                                                                                    *       *      13,04
                                     **       **
              10    **      ***     6,67     6,67
                                                                                   8,7      8,7
                   4,44
                           2,22
               0
                    1        2       3        4        5        6                   1       2        2        4      5       6
 *** indicate p-values from one-sided binomial tests that the observed frequency is smaller (larger) than 16.7%
www. neuroeconomics-bonn.org                          Wibral et al., PNAS, 2012
Von Frauen und Männern

                Stellenanzeige:
                Fester Lohn
                W/M: ca. 50/50
                                      Stellenanzeige:
                                      Variabler Lohn
                                      W/M: ca. 20/80

Sicherheit ist bei Frauen ein entscheidender Faktor

J.P.List
                     Bild: FAZ 2013
Von Frauen und Männern

                 ohne Wettbewerb

                                             mit Wettbewerb

Männer steigern sich
  im Wettbewerb

                       Gneezy et al., 2009
Konsequenz
                         - Archaisches -
• Das menschliche Gehirn hat eine einmalige Evolution bezüglich
  Gewicht und Leistung gezeigt, die noch nicht abgeschlossen ist.
• Die Frontalhirnentwicklung mit besserer Kommunikation und
  Sozialisation belohnte die Evolution.
• Es gibt eine wechselseitige Beziehung.
• Wahrscheinlich ist das permanente „Streben nach mehr“ auch
  darin begründet.
• Wir weisen als Menschen viele archaische Elemente auf.
• Ist die „digitale Demenz (Spitzer, 2012)“ ein realistisches Szenario
  oder entwickelt sich einer „neuer“ Mensch der “homo informaticus“?
Das Belohnungssystem des Gehirns
  - Elektrische Stimulation des Nc. Accumbens -

         Eine Entdeckung aus „Versehen“….
               J.Olds und P.Milner, 1954

            Alle bisher untersuchen Spezies
             - einschließlich des Menschen -
besitzen ein Belohnungssystem mit zentraler Bedeutung
Das Ultimatumspiel oder der „homo non-oeconomicus“

      A                                B
       +                                +
                      10:1

                       3:1

                       2:1                  ?
                       1:1
Das Ultimatumspiel im Gehirn
                                      De Quervain et al., Science (2004).

        homo
    oeconomicus?

   Der scheinbar Übervorteilte               Lösung:
  bestraft, obgleich er dadurch     Die Bestrafung aktiviert das
jede Chance auf Gewinn vergibt.         Belohnungssystem
     "Altruistisches Strafen„
 Warum lassen es sich Menschen
                                      Ein evolutionärer
 etwas kosten, andere für soziale          Vorteil
„Verfehlungen“ zurechtzuweisen?
2 Monkeys

www. neuroeconomics-bonn.org     youtube (2016)
2 Monkeys

www. neuroeconomics-bonn.org     youtube (2016)
Belohnungssystem
                                     - Geld -

                       5 € jetzt >> 20 € in einer Woche

            Geld aktiviert unser Belohnungssystem deutlich
www. neuroeconomics-bonn.org
Gehirnfunktionen
                               - Belohnungssystem -

     (Geld)verlußt „schmerzt“

                    (Geld)gewinn „tut gut“

www. neuroeconomics-bonn.org        Kuhnen and Knutson, Neuron 2005
Changes in unchosen task preference by condition
                       0

                     -0,1

                     -0,2
      Δ Preference

                     -0,3

                     -0,4

                     -0,5
                             Paracetamol
                     -0,6

                     -0,7
                            Acetaminophen                                     Placebo
www.epileptologie-bonn.de          DeWall et, al.; J Exp Soc Psychol (2015)
Riskioabschätzung und Dopamin

                     14
                     12        *                                           Placebo
   Absolute Update

                                                                           Dopamin
                     10
                      8
                      6
                      4
                      2
                      0
                           Undesirable              Desirable
www. neuroeconomics-bonn.org             Sharot et al.; Curr Biol (2012)
Menschheitsentwicklung und „4.0“

 Wie und wo holen wir uns unsere Belohnungen?

 Brauchen wir Belohnungen dann noch?
Die unterschwellige Beeinflussung
        - Bahnung oder „Priming“ -

        Ein völlig unterschätzter Effekt
   in der zwischenmenschlichen Interaktion
Umsetzung neuroökonomischer Erkenntnisse

Staat:
Fahrverbot

Nudging:
Steuer für Diesel erhöhen
                            Priming:
                            Den Film “Planet Erde II” um 20.15
Priming und Geld
                               Geld und Selbstoffenbarung
       Fragebogen mit Prime "Geld"                                Fragebogen ohne Prime

www. neuroeconomics-bonn.org         Mukherjee et al. (2013) Front Psychol
Die unterschwellige Beeinflussung
                 - Bahnung oder „Priming“ das „Arbeitszimmer“

www. neuroeconomics-bonn.org                                    EPI3756/43
Krieg

www.epileptologie-bonn.de
Beliebte Vornamen
           1
                                                  Adolf
          21

          41

          61
  Platz

          81

          101

          121

          141

                1890   1895 1900 1905 1910 1915 1920 1925 1930 1935 1940 1945 1950
                                                                   Stalingrad Sportpalast-
                                                                         1942 rede 1943
www.epileptologie-bonn.de               www.beliebte-vornamen.de
Das Gedächtnissystem

                               Emotion

                                           Bewusste Erinnerung
www. neuroeconomics-bonn.org
Gedächtnisbildung
           - Bahnung als “Gedächtnisbildung” -
Dumm und traurig – klug und glücklich

                                          Insulärer Cortex:
                                          Fehlerantworten nach
                                          negativem Priming
                                          (stupid, sad)
                                                    Bengtsson et al. (2010)

Die Inselregion wird auch aktiviert, wenn Schmerz richtig weh tut

 Mobbing ist ein richtiges Problem für den Betroffenen
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                      Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature
  • These: Das Banken-System begünstigst Unehrlichkeit

       ausschließlich Banker
       ausschließlich in ihrer beruflichen Rolle
       nicht in ihrem privaten oder Freizeitverhalten

  • N = 128 Banker (aus Zürich)

  • randomisiert: Priming-Fragen beim Interview zu Beginn
       Bedingung "Bank":     7 Fragen zur beruflichen Situation (aktiviert Rolle)
       Bedingung "Kontrolle": 7 Fragen ohne Bezug zum Beruf

www. neuroeconomics-bonn.org        Cohn et al. (2014) Nature
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                      Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature
  • "Tossing coin"-Aufgabe

         Werfen Sie 10x eine Münze und notieren Sie jeweils "Kopf" oder "Zahl".

         Für "Kopf" erhalten Sie jeweils 20$.
          Für "Zahl" erhalten Sie nichts.

         Das Geld wird nur ausgezahlt, wenn Sie mindestens die durchschnittliche
          Anzahl von "Kopf" erreicht haben (Regeln für Boni-Auszahlung!)

         Sie werden nicht kontrolliert!

  • Jeder Einzelne könnte lügen und sich hinter dem Zufall verstecken.

  • Aber: Die Gruppenergebnisse verraten den Betrug!

www. neuroeconomics-bonn.org        Cohn et al. (2014) Nature
Ultimatum Game und Testosteron

                                          A bietet X€                 Diktatorspiel:
                                                                     B hat keine Wahl

                                  Generosität

                                                   B

                                   altruistisches Strafen
                             Annehmen                   Zurückweisen
                                                                     (Stromstoß)
www.epileptologie-bonn.de               Zak et al. (2010) PLoS One
10

              5

              0

             -5

            -10
                   0                  1000            2000                   3000                4000
                                                    DHT in pg/ml
                            Placebo Generosity in $                Testosteron Generosity in $
                                                      Fitted values
www.epileptologie-bonn.de                    Zak et al. (2010) PLoS One
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                      Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature
  • These: Das Banken-System begünstigst Unehrlichkeit

       ausschließlich Banker
       ausschließlich in ihrer beruflichen Rolle
       nicht in ihrem privaten oder Freizeitverhalten

  • N = 128 Banker (aus Zürich)

  • randomisiert: Priming-Fragen beim Interview zu Beginn
       Bedingung "Bank":     7 Fragen zur beruflichen Situation (aktiviert Rolle)
       Bedingung "Kontrolle": 7 Fragen ohne Bezug zum Beruf

www. neuroeconomics-bonn.org        Cohn et al. (2014) Nature
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                      Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature
  • "Tossing coin"-Aufgabe

         Werfen Sie 10x eine Münze und notieren Sie jeweils "Kopf" oder "Zahl".

         Für "Kopf" erhalten Sie jeweils 20$.
          Für "Zahl" erhalten Sie nichts.

         Das Geld wird nur ausgezahlt, wenn Sie mindestens die durchschnittliche
          Anzahl von "Kopf" erreicht haben (Regeln für Boni-Auszahlung!)

         Sie werden nicht kontrolliert!

  • Jeder Einzelne könnte lügen und sich hinter dem Zufall verstecken.

  • Aber: Die Gruppenergebnisse verraten den Betrug!

www. neuroeconomics-bonn.org        Cohn et al. (2014) Nature
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                            Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature

                             Control   Binomial                               Professional identity   Binomial
              30                                                 30
                   51.6% Treffer                                        58.2% Treffer
                   p=0.42                                               p=0.002
 Percentage

              20                                                 20

              10                                                 10

               0                                                   0
                   0 20 40 60 80 100120 140 160 180 200                 0 20 40 60 80 100120 140 160 180 200
                              Earnings (US$)                                          Earnings (US$)

                       Binomial:     zu erwartende Zufallsverteilung
                       Control:      Banker, die nicht auf ihren Beruf geprimed wurden
                       Professional: Banker, die auf Beruf geprimed wurden
www. neuroeconomics-bonn.org                      Cohn et al. (2014) Nature
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                        Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature
        Der Effekt tritt in anderen Branchen und bei Studenten, die man auf das Thema
        Geld primed, nicht auf. (Zusatzexperimente)

                     difference in success rates of coin flips                 Priming-Effekte
                          (Profession/Banking - Control)         10
                            Average percentage point

                                                                  5

                                                                  0

                                                                  -5

                                                                 -10
                                                                         Bank      Non-banking             Students
                                                                       employees    employees

www. neuroeconomics-bonn.org                                                   Cohn et al. (2014) Nature
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                     Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature

   „Our results thus suggest that the prevailing business
   culture of the banking industry weakens and
   undermines the honesty norm, implying that measures
   to re-establish an honest culture are very important.“

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Menschheitsentwicklung und „4.0“

I think Elon (Musk) is exactly wrong. He doesn’t understand the benefits that
this technology will provide to making every human being smarter. The fact of
the matter is that AI and machine learning are so fundamentally good for
humanity.

The example I would offer is, would you not invent the telephone because of
the possible misuse of the telephone by evil people? No, you would build the
telephone and you would try to find a way to police the misuse of the
telephone

                        Alphabet-Berater Eric Schmidt, Ex-Google CEO
Politik

       Individuelles Priming
         „micro targeting“

                                         > 50 Mrd. $

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Chemnitz 2018

     23
     27
     18
     15
     7
     6

Priming via soziale Medien
                                Bild, 1.9.2018
Die “Take Home Message”
                                                Das menschliche Entscheidungsverhalten
                                                 ist nur individuell komplex.

                                                Neben archaischen Elementen ist das
                                                 “Priming” eine wesentliche Komponente.

                                                Eine Aktivierung des Belohnungssystems
                                                 ist sehr entscheidungsbestimmend.

                                                Dies zu unterschätzen ist sträflich.

                                                Die digitale Welt und “big data“ eröffnen
                                                 ungeahnte positive und negative
                                                 Möglichkeiten.

                                                Dort hat die Zukunft gerade mal begonnen.
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                                  Bansky, britischer Graffitikünstler
Politik

       Individuelles Priming
         „micro targeting“

                                         > 50 Mrd. $

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Ehrlichkeit und Umgebung

    45%

                                  Das Heim ist geschütztes Terrain

                 20 Euro

                                                                72%
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                                     A. Falk et al., in press
Geld und „unmoralische Handlung“
                            - Vergasen von Labormäusen -
                                       10(20) Euro werden gegeben

                                       Konditionsalternativen:

                                       A: 0 Euro und die Maus überlebt
                                       B: 10 Euro und die Maus wird getötet (Gas)
       Überzählige Labormäuse
        werden getötet (Gas)

  Einzelperson                - wie oben                                 ca. 40%

  2 Personen                  - Handeln erfolgreich? - Maus stirbt       ca. 60%

  Gruppe                      - 2 handeln erfolgreich - Maus stirbt      ca. 70%
www.epileptologie-bonn.de
                                 Falk and Szech, Science, 2013
Die unterschwellige Beeinflussung
        - Bahnung oder „Priming“ -

        Ein völlig unterschätzter Effekt
   in der zwischenmenschlichen Interaktion
Die unterschwellige Beeinflussung
                            - Bahnung oder „Priming“ -

www.epileptologie-bonn.de         Welt der Naturwunder, ARD, 2010
Gedächtnisbildung
           - Bahnung als “Gedächtnisbildung” -
Dumm und traurig – klug und glücklich

                                          Insulärer Cortex:
                                          Fehlerantworten nach
                                          negativem Priming
                                          (stupid, sad)
                                                    Bengtsson et al. (2010)

Die Inselregion wird auch aktiviert, wenn Schmerz richtig weh tut

 Mobbing ist ein richtiges Problem für den Betroffenen
Beliebte Vornamen
           1
                                                  Adolf
          21

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  Platz

          81

          101

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                1890   1895 1900 1905 1910 1915 1920 1925 1930 1935 1940 1945 1950
                                                                   Stalingrad Sportpalast-
                                                                         1942 rede 1943
www.epileptologie-bonn.de               www.beliebte-vornamen.de
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                      Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature
  • These: Das Banken-System begünstigst Unehrlichkeit

       ausschließlich Banker
       ausschließlich in ihrer beruflichen Rolle
       nicht in ihrem privaten oder Freizeitverhalten

  • N = 128 Banker (aus Zürich)

  • randomisiert: Priming-Fragen beim Interview zu Beginn
       Bedingung "Bank":     7 Fragen zur beruflichen Situation (aktiviert Rolle)
       Bedingung "Kontrolle": 7 Fragen ohne Bezug zum Beruf

www. neuroeconomics-bonn.org        Cohn et al. (2014) Nature
Wann sind Banker ehrlich – und wann nicht?
                      Cohn, Fehr & Maréchal (2014) Nature
  • "Tossing coin"-Aufgabe

         Werfen Sie 10x eine Münze und notieren Sie jeweils "Kopf" oder "Zahl".

         Für "Kopf" erhalten Sie jeweils 20$.
          Für "Zahl" erhalten Sie nichts.

         Das Geld wird nur ausgezahlt, wenn Sie mindestens die durchschnittliche
          Anzahl von "Kopf" erreicht haben (Regeln für Boni-Auszahlung!)

         Sie werden nicht kontrolliert!

  • Jeder Einzelne könnte lügen und sich hinter dem Zufall verstecken.

  • Aber: Die Gruppenergebnisse verraten den Betrug!

www. neuroeconomics-bonn.org        Cohn et al. (2014) Nature
Ultimatum Game und Testosteron

                                          A bietet X€                 Diktatorspiel:
                                                                     B hat keine Wahl

                                  Generosität

                                                   B

                                   altruistisches Strafen
                             Annehmen                   Zurückweisen
                                                                     (Stromstoß)
www.epileptologie-bonn.de               Zak et al. (2010) PLoS One
10

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                   0                  1000            2000                   3000                4000
                                                    DHT in pg/ml
                            Placebo Generosity in $                Testosteron Generosity in $
                                                      Fitted values
www.epileptologie-bonn.de                    Zak et al. (2010) PLoS One
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                                                  DHT in pg/ml
                            Placebo Punishment in $            Testosteron Punishment in $
                                                  Fitted values
www.epileptologie-bonn.de                  Zak et al. (2010) PLoS One
Neuroökonomie
                   Event-Feature-Emotion-Complex (EFEC)

                    Spieler 1

                    Spieler 2
                                                            Frauen zeigen Empathie sowohl bei fairen als
                                                            auch unfairen Mitspielern

       fair       unfair

                           leichter Stromstoss

                                                            Männer empfinden Mitleid nur bei fairen, nicht
                                                            aber bei unfairen Mitspielern
www. neuroeconomics-bonn.org                     Frith et al, 2005
Neuroökonomie
                   Event-Feature-Emotion-Complex (EFEC)
                Spieler 1

                                                                     Hohe Lust auf Rache
                                                                     bei Männern
                Spieler 2

  fair        unfair

                                           Anstieg von
                       leichter Stromstoss positiven Gefühle
                                           mit stärkerem
                                           Verlangen nach
                                           Rache bei
                                           Männern
www. neuroeconomics-bonn.org                     Frith et al, 2005
Belohnungssystem
                                     - Geld -

                       5 € jetzt >> 20 € in einer Woche

            Geld aktiviert unser Belohnungssystem deutlich
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