Der Narren Herz schlägt höher - Kirche Obwalden
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3/2020 23. Februar bis 7. März OBWALDEN (Bild: df ) Der Narren Herz Sarnen Seite 8/9 Schwendi Seite 10 schlägt höher Kägiswil Seite 11 Alpnach Seite 12/13 Manche vertauschen in diesen Tagen den Arbeitsplatz mit der Strasse und stossen mit lockeren Sprüchen und schrägen Tönen Sachseln Seite 14/15 auf viel Verständnis. Die entsprechende Musik … wünschen sich Flüeli • Melchtal Seite 16/17 die einen in – andere lieber vor der Kirche. Kerns • St. Niklausen Seite 18/19 Giswil Seite 20/21 Lungern • Bürglen Seite 22/23
2 Thema Eine der drei Hauptaufgaben der Kirche Ist Diakonie wirklich ein Fremdwort? Schnell beruft sich die Kirche auf Es geht um die zu gross. Worte allein wirken un- ihre Tradition als Sinnstifterin. Da- Glaubwürdigkeit glaubwürdig. her haben Gottesdienste bis heute Wenn wir seine Feststellung und den einen sehr hohen Stellenwert im darin verborgenen Appell in unserer Weitergeben, was wir kirchlichen Alltag. Wie aber steht es Sprache wiederzugeben versuchen, empfangen haben mit der christlichen Pflicht der dann würden wir wohl sagen: «Die Darum ist festzuhalten: Diakonie, der Nächstenliebe, griechisch «Diako- Zukunft der Kirche und der Botschaft, Dienst am Menschen in Not, gehört nie» genannt? die sie bringen soll, hängt davon ab, zur Kirche, und zwar in ihrem Kern. ob wir den Weg in die Diakonie, in Sie ist keine Zutat – in keinem Fall ein Knüpfen wir bei einem stark kom- den Dienst am Nächsten erneut fin- «nice to have». Gerne sagen wir: mentierten Gedenken an: Eben den, verstanden als Dienst an der «Schon gut, aber wir sind längst in wurde der Ereignisse zu Beginn des Menschheit, nicht bloss als ein noch den Zeiten des Sozialstaats angekom- Jahres 1945 gedacht. Die Grauen so gut gemeinter innerkirchlicher men!» Leider reicht dieser bei weitem von Auschwitz sind neu ins Bewusst- Service.» nicht. – Und den Sozialstaat zu bemü- sein getreten, soweit so etwas über- hen als Entschuldigung für unsere haupt möglich ist. Die letzten Zeugen Vielleicht würden wir in unserer et- Untätigkeit in der Diakonie, in der kamen anlässlich des 75. Jahrestags was saloppen Art auch sagen: Diako- konkreten Liebe, gilt für Christen der Befreiung des Lagers zum Wort. nie gehört zur DNA der Kirche, un- nicht. In jenen Tagen, am 2. Februar 1945, verwechselbar und unverzichtbar. wurde durch die Nazis in Berlin ein Sie gehört zum Handeln der Christen Für Christen gilt aber: Wir haben so Mann getötet, dessen Stimme wir – gehört voll und ganz zur Bewegung, viel Liebe und Bejahung durch Gott ebenso vernehmen sollten: Alfred die Jesus, der Menschensohn, ausge- erfahren, dass wir von diesem Ge- Delp, junger Ordensmann, Jesuit; ein löst hat, und die bis heute ihre Wellen schenk unbedingt weitergeben wol- wahrer Zeuge, auch er. wirft: jene guten Wellen, heilsam für len. Die Gabe wird zur Aufgabe; im unsere Welt. Dienst am Nächsten. Paulus schreibt Der Mahner aus dem Kerker seinen Mitchristen, er stehe als Apos- Im Kerker, angesichts des sicheren Taten statt frommer Worte tel im «Knechtsdienst» für andere Todes, erfüllte ihn doch eine unbe- Am 19. Mai 2018 starb Pfarrer Ernst (vgl. alle seine Briefe). Jesus selber siegliche Hoffnung. Sie liess ihn sein Sieber, ein farbiger, fast schillernder sagt uns, er sei gekommen, um zu Testament niederschreiben: Prophe- Zeitgenosse, einer, der in dem, was dienen (im Griechisch des Neuen tisch – scheint mir – ruft er noch in die er vertrat, glaubhaft war, echt. Er ver- Testaments: diakonein)! Die Szene, moderne und postmoderne Zeit hin- körperte Diakonie, den Einsatz für da Jesus den Seinen die Füsse wäscht, ein seine Worte aus dem Kerker: «Es den Nächsten in Not und die unbe- beeindruckt mich so stark, dass ich wird kein Mensch an die Botschaft dingte Liebe zu ihm. Wenn Zeit zum ein Bild davon über mein Bett ge- vom Heil und vom Heiland glauben, Handeln war, liess er sich nicht beir- hängt habe. Für mich sagt es alles solange wir uns nicht blutig geschun- ren, einfach, weil das Evangelium über Jesus und auch über uns – oder den haben im Dienst des physisch, ihm das Handeln gebot. Er benötigte darüber, was unser Auftrag ist, täglich psychisch, sozial, wirtschaftlich, sitt- keine ausschweifenden Predigtworte. neu. lich oder sonst wie kranken Men- Schriftwort und Tun deckten sich. So schen.» Die Sprache Alfred Delps tut kam die Botschaft an. Das Brot nicht nur fast weh, aber sie entspricht dem, was symbolisch teilen er im Kerker selber erfährt. Es ist die In mir selber wächst immer mehr Ein Theologe hat einmal treffend ge- Sprache eines Propheten, der vor der die eben genannte Überzeugung Alf- schrieben: «Gottes Dienst an den Realität des Sterbens steht und sich red Delps, nämlich, dass der Mensch Menschen ermöglicht erst den Got- fragt: Wie wird es sein, für meine Kir- unserer Zeit nur noch diese Predigt tesdienst des Menschen.» Am Hohen che und ihre Botschaft? versteht. Die Inflation der Worte ist Donnerstag wird es überdeutlich:
Thema 3 Weil Jesus uns die Füsse wäscht, dür- fen wir Eucharistie feiern, Brot bre- chen, wie die ersten Christen sagten. Wir können aber dort nicht das Brot brechen, wenn wir das tägliche Brot nicht mit jenem teilen, der es so drin- gend benötigt. Als er vor seinem Leidensweg auf die letzte Rechenschaft vor Gott zu spre- chen kommt (vgl. Mt 25,31–46), wird Jesus überdeutlich: «Was du einem der Geringsten getan hast, das hast du mir getan! Und was du nicht getan hast, das hast du auch mir nicht ge- tan!» Und genau so wird am Schluss (Bild: zvg) das Kriterium für den Eingang in den Die Kirche gewinnt ganz viel an Glaubwürdigkeit, wenn sie sich bedingungslos Himmel lauten. für die Menschen am Rande der Gesellschaft starkmacht. Das Evangelium for dert Christen auf, gerade solche Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Kirche handelte vor dem Staat Den ersten Christen war es klar: Die sagen: «Spiritualität und handfester die Situation unserer Flüchtlinge, die Sorge um die Armen ist zentral im Le- Dienst an den Nächsten können nicht oft unsere Nachbarn sind. Wie gut, ih- ben der Gemeinde. Nicht umsonst getrennt, sondern nur miteinander nen direkt niederschwellig Hilfe zu- wurden damals Diakone eingesetzt, gesehen werden.» Der eben genannte kommen lassen zu können! Gerade damit dieser Dienst wirklich geleistet Theologe spitzt die Aussage zu: «Wer dort sollen kompetente Leute Wege wurde. Da wäre nun eine ganze Ge- als Christ die Verantwortung für die zeigen, sinnvoll und wirksam zu hel- schichte der Diakonie nachzuführen: Bedürftigen und für die ungerechten fen. Im Rom der späten Antike gehörten Verhältnisse leugnen wollte, wäre der zu den entstehenden Pfarreien in al- Häresie schuldig, so, wie wenn er eine Ich freute mich, zu hören, dass die re- ler Regel die «Diakonien», Hilfsstatio- Glaubenswahrheit formell leugnen formierte Kirche in Obwalden eben- nen für die Hilfe an den Armen – als würde.» (Gotthard Fuchs) falls diesen Weg beschreitet. Auch ka- Bezugspunkte für ganze Quartiere. tholische Obwaldner Schritte freuen Diakonie vor unserer mich. Wir müssten reden von den Herber- Haustüre? gen, Spitälern, die von den Orden Werden wir zum Schluss konkreter: Martin Kopp, oder einfach von tätigen Christen In unseren Pfarreien lebt viel an Dia- Generalvikar für unterhalten wurden, längst bevor es konie, an direktem Dienst für den die Urschweiz staatlich irgendetwas Vergleichbares Nächsten, so in der Nachbarschafts- gab. Im 19. Jahrhundert, als die so- hilfe, in der Aufmerksamkeit fürein- ziale Not gross war (in der Schweiz ander in den pfarreilichen Gruppen. besonders), entstanden die grossen Es zeigt sich aber, dass Pfarreien rasch Frauenorden: Ingenbohl, Menzingen überfordert sind, wenn die Not kom- und viele andere. Was da an selbstlo- plexer wird, wenn die Hilfe die Gren- ser Caritas geleistet wurde, sprengt zen der Pfarrei sprengt. Alle Dekanate die heute oft kleinkarierten Gedan- der Urschweiz – mit Ausnahme von M an gibt Almosen, um ken. Obwalden – haben darum eigene Diakoniestellen, die sehr geschätzt der Not abzuhelfen, Es ist wichtig, in einer Zeit, da die Kir- und weitherum anerkannt sind. Es aber nicht, um die che in der Absicht mancher auf eine geht um so etwas wie um die Diako- Faulheit auf die Weide zu trei- Servicestation für spirituelle Bedürf- nien im alten Rom. Immer neue Not- ben. (Aurelius Augustinus) nisse zurückgestutzt werden soll, zu lagen entstehen. Denken wir bloss an
4 Kurznachrichten Kirche und Welt ehemalige finnische Präsidentin Tarja Halonen einen Siegerentwurf aus lagen zerstören. Die Dokumentation wird im April auch in Sarnen und Alp- mehreren hundert Vorschlägen im nach gezeigt. Rahmen der Kampagne «Forgive- moji» ausgewählt. Das ausgewählte Weltkirche Emoji zeige zwei Hände, die vor einem Brig Weltjugendtag in Brig Herz-Hintergrund ein Daumen-hoch- Frankreich Zeichen geben. Emojis heissen die In diesem Jahr werden die jungen Ka- Ordensfrau ist 116 Jahre alt bunten Symbole, die sehr beliebt sind, tholikinnen und Katholiken in Brig Geboren am 11. Februar 1904 im süd- um zum Beispiel in SMS-Kurznach- erwartet. Hier findet vom 1. bis 3. Mai französischen Alès als Lucile Randon, richten, Whatsapp-Botschaften oder der Deutschschweizer Weltjugendtag hat Schwester André zehn Päpste er- auf Twitter längere Begriffe zu erset- statt. Das Motto für Brig stammt von lebt. Mit 19 Jahren liess sie sich tau- zen. Papst Franziskus, wie Damian Pfam- fen. 1944 trat sie in Paris als Novizin in matter vom Organisationskomitee den Orden der Vinzentinerinnen ein. England mitteilt. Dieser habe den Satz aus Seit 2009 lebt Schwester André im Al- Reliquie des «jungen Heiligen» dem Lukasevangelium ausgewählt: tersheim; sie ist erblindet und sitzt im Newman gestohlen «Jüngling, ich sage dir, steh auf». (Lu- Rollstuhl. Sie beklagt statt eigener kasevangelium 7,14). Die jungen Die Reliquie des britischen Heiligen körperlicher Beschwernisse vor al- Menschen sind eingeladen, sich in John Henry Newman (1801–1890) lem, «dass die Menschen nicht in Ein- Gesprächen und Workshops mit dem ist aus seiner Kapelle in Birmingham tracht leben können». christlichen Glauben auseinanderzu- gestohlen worden. Die britische Zei- setzen und Gottesdienste und Kon- tung «Catholic Herald» berichtete Vatikan zerte zu besuchen. Zudem hätten sie über den Vorfall, nachdem die betref- Brasil Hilarion beim Papst die Möglichkeit, dem Jugendbischof fende Kirchengemeinde den Dieb- Alain de Raemy und dem Sittener Bi- Der Papst hat den Aussenamtschef stahl bereits am 2. Februar im schof Jean-Marie Lovey zu begegnen. der russisch-orthodoxen Kirche, Me- Pfarrblatt verzeichnet und um sach- tropolit Hilarion, in einer Audienz dienliche Hinweise gebeten hatte. empfangen. Anlass des Besuchs war Angeblich handelt es sich um das ein- Chur der vierte Jahrestag der historisch be- zig erhaltene Knochenstück, das Nachfrage nach Exorzismus deutsamen Begegnung zwischen dem erst am 13. Oktober im vergan- «Im Schnitt einmal die Woche ruft je- Franziskus und Patriarch Kyrill 2016 in genen Jahr heiliggesprochenen Theo- mand bei uns an, weil er sich von bö- Havanna. Im Interview des Portals logen und Kardinal zugeschrieben sen Geistern belastet fühlt oder «Vatican News» betonte Hilarion an- wird. glaubt, dass es bei ihm zu Hause schliessend, dass Kyrill und Franziskus spukt.» So gibt Georg O. Schmid, Lei- eine «neue Seite in den Beziehungen ter der Informationsstelle Relinfo, zwischen der russisch-orthodoxen Kirche Schweiz gegenüber Schweizer Radio SRF (13. und der römisch-katholischen Kirche Februar) Auskunft über die Nach- aufgeschlagen» hätten. Nun gehe es Schweiz frage nach einem Exorzismus. Zwar darum, die getroffenen Vereinbarun- «Der Konzern-Report» seien Teufelsaustreibungen ein gen in die Tat umzusetzen. Die Visite In der Diskussion um die Konzern- Randphänomen, es gebe aber den- in Rom sei eine gute Gelegenheit, um verantwortungsinitiative engagieren noch deutlich mehr Menschen in der anstehende Projekte für dieses und sich die Kirchen stark. Die Präsiden- Schweiz, die einen Exorzismus oder das nächste Jahr zu besprechen. Be- tin des Schweizerischen Katholi- Befreiungsdienst wünschten, als vor sonders wichtig sei das gemeinsame schen Frauenbundes nimmt im Do- der Jahrtausendwende. Viele der An- humanitäre Engagement im Nahen kumentarfilm «Der Konzern-Report» ruferinnen und Anrufer kämen aus Osten. der Initianten der Konzernverant- Kulturkreisen, in denen der Glaube wortungsinitiative (Kovi), Stellung. an Geister nach wie vor stark sei. Der Finnland Auch Menschen aus Afrika und La- Beitrag erschien im Zusammenhang Emoji für Vergebung teinamerika kommen zu Wort, sie mit dem Tod von Christoph Casetti, Wie die Evangelisch-Lutherische Kir- schildern, wie international tätige der als Exorzist für das Bistum Chur che von Finnland mitteilte, hat die Rohstofffirmen ihre Lebensgrund- tätig war.
Thema 5 Ein humoreskes Interview mit dem «Schaltheiligen» Papst Hilarius «29. Februar – finde ich ungerecht» Papst Hilarius gehört zu den Heili- tensiv gebuddelt haben. Wobei ich vollziehen kann. Ich mache es kurz, gen, derer die Kirche am 29. Februar zugeben muss, dass der Friedhof da schliesslich will ich Ihre Leserschaft gedenkt, praktisch nur alle vier Jah- in Rom hinter dem Grab des verehr- ja nicht langweilen. Also, das war 449. re. Im Interview blickt der «Schalt- ten heiligen Laurentius sehr gross Ich war Archidiakon von Papst Leo heilige» Hilarius zurück und gibt und unübersichtlich geworden ist. und sollte ihn in Ephesos vertreten. Einblick in seine Befindlichkeit. Es ging um das Bekenntnis zu Chris- Warum die Verschiebung auf den 29., tus in zwei Naturen, Gott und Mensch, Eure Heiligkeit, herzliche Gratulation waren Sie nicht fromm genug? das von Alexandria bestritten wurde. zum Festtag. Wie geht es Ihnen? Na, erlauben Sie mal, schon eher trifft Es herrschte eine Atmosphäre der Ja, was soll ich sagen. Nur alle vier das Gegenteil zu. Zwar kann ich na- Einschüchterung. Ägyptische und sy- Jahre gefeiert zu werden, ist schon türlich meinem Vorgänger, Papst Leo rische Mönche, die scharenweise an- ein bisschen mager. Aber sonst geht dem Grossen, nie das Wasser reichen, gereist waren, heizten die Stimmung es mir gut und ich freue mich über und ich war auch nur sieben Jahre an. Als ich, getreu der Lehre von Papst dieses Interview. Papst, von 461 bis 468, aber auch ich Leo, der von Alexandria dominierten habe für die Kirche und den rech- Synode mein «Ich protestiere» ent- Kränkt es Sie, als «Schaltheiliger» so ten Glauben mein Leben aufs Spiel gegenschleuderte, liess der Patriarch oft übersprungen zu werden? gesetzt. Tja, die Räubersynode von von Alexandria die Türen öffnen, sei- Ich gebe zu, schon ein bisschen, zu- Ephesos, das waren noch Zeiten. Da ne Schlägertruppe drang ein und mal ich am 28. Februar gestorben sind die Synodalen noch übereinan- knüppelte unseren Widerstand nie- bin. Dass mich die Kirche erst am der hergefallen. Dagegen sind ja die der. Nur knapp konnten wir entkom- 29. feiert, finde ich irgendwie unge- heutigen Synoden an Harmlosigkeit men. Leo hat dann Ephesos zu Recht recht. Auch meinen einzigen Lehr- kaum zu überbieten. eine «Gangstersynode» genannt und brief hat die Nachwelt verschusselt. die Beschlüsse von Ephesos scharf Und nicht mal mein Grab können Ja, erzählen Sie doch bitte mal! verurteilt. sie mehr finden, obwohl sie erst vor Das ist eine komplizierte Geschichte, wenigen Jahrzehnten nochmals in- die heute kaum jemand mehr nach- Wie ging es dann weiter? Das Konzil von Chalcedon 451 hat dann alles geregelt. Es wurde in der östlichen Kirche etwas ruhiger. Als ich dann ab 461 Papst war, konnte ich mich mehr um die Kirche im Westen, in Gallien und Spanien, kümmern. Und es den Arianern richtig zeigen, diesen Sektierern. Papst Hilarius, äh, gut, danke für das Gespräch und einen schönen Feier- tag. Wie werden Sie ihn verbringen? Wie alle vier Jahre treffe ich mich mit den anderen Heiligen des 29. Februar. Heuer hat uns auf den Nachmittag Hilarius, Papst von 461 bis 468, wur Antonia von Florenz eingeladen. Vor- de in Rom auf dem Friedhof hinter her trinke ich noch mit Oswald von San Lorenzo fuori le mura begraben. Worcester ein zünftiges Ambrosium. Die exakte Stelle ist heute nicht mehr Das wird sicher wieder sehr lustig. auffindbar. Bilder: aw Andreas Wissmiller
6 Thema Tag der Kranken: 1. März 2020 Botschaft der Schweizer Bischöfe Als Tag der Kranken gilt in der Familien in die seelsorgliche Be- 29–53). Das Leben muss von seinem Schweiz seit 1939 der erste Sonntag gleitung miteinzubeziehen. Geborenwerden bis zu seinem Ster- im März. Im Auftrag der Bischofs- ben angenommen, geschützt, geach- konferenz veröffentlicht jeweils «Liebe kranke Brüder und Schwes- tet und unterstützt werden: Das ver- einer der Schweizer Bischöfe bzw. tern, die Krankheit lässt euch in be- langen sowohl die Vernunft als auch Äbte ein Wort zum Tag der Kran- sonderer Weise zu diesen ‹Mühseli- der Glaube an Gott, den Urheber des ken. gen und Beladenen› gehören, die den Lebens. In bestimmten Fällen ist für Blick und das Herz Jesu anziehen. euch eine Weigerung aus Gewissens- «Die Worte Jesu ‹Kommt alle zu mir, Von dort kommt Licht in eure Mo- gründen notwendig, um bei diesem die ihr mühselig und beladen seid! mente der Dunkelheit und Hoffnung Ja zum Leben und zum Menschen zu Ich will euch erquicken› (Mt 11,28) in eure Verzagtheit. Er lädt euch ein, bleiben.» zeigen den geheimnisvollen Weg der zu ihm zu gehen: ‹Kommt›. In ihm Gnade, der sich den Einfachen offen- werdet ihr die Kraft finden, die Ängste Ein Dankeschön an alle bart und den Erschöpften und Mü- und Fragen zu bewältigen, die in die- Freiwilligen im Dienst der den Erquickung schenkt. Diese Worte ser ‹Nacht› für Körper und Geist in Kranken drücken die Solidarität des Men- euch auftauchen.» Damit sind auch Grenzen der seel- schensohnes Jesus Christus gegen- sorglichen Begleitung und Mitwir- über einer bedrängten und leidenden Wie das Gasthaus für den kung deutlich markiert. Der Papst Menschheit aus.» Verwundeten appelliert zum Schluss an alle Verant- Der Papst vergleicht die Kirche mit wortungsträger, durch die Prinzipien Die Familie leidet mit dem Gasthaus, in welches der barm- von Solidarität und Subsidiarität al- Mit diesen Worten beginnt Papst herzige Samariter (Lk 10,34) den len Kranken umfassende Zugänge Franziskus seine diesjährige Bot- schwer Verwundeten gebracht hat. zur medizinischen Versorgung zu er- schaft zum 28. Welttag der Kranken. Im Umgang mit Kranken betont der öffnen. Herzlich dankt er den Freiwil- Der Papst mahnt an, dass zur medizi- Papst den Vorrang des Begriffes der ligen, die sich in den Dienst der Kran- nischen Versorgung unbedingt eine «Person» vor dem des «Kranken». ken stellen. persönliche Fürsorge dazukommen «Deshalb soll euer Handeln immer In diesem Sinne möchte ich Ihnen muss, um den Kranken jene Mit- auf die Würde und das Leben der Per- zum Schweizer Tag der Kranken, menschlichkeit und jenes Mitgefühl son ausgerichtet sein, ohne Zuge- die herzlichen Segenswünsche wei- zu schenken, die sie brauchen. Denn ständnisse an wie auch immer gear- tergeben. jede Krankheit verändert auch die tete Formen der Euthanasie, des +Marian Eleganti Beziehungsebene. «Ausserdem hat assistierten Selbstmordes oder der der Kranke auch eine Familie, die lei- Beendigung des Lebens, selbst wenn det und ebenfalls Beistand und Nähe keine Aussicht auf Heilung der Krank- Der Tag der Kranken soll uns da- braucht.» Sie darf weder vergessen heit besteht.» ran erinnern, dass die kranken noch vernachlässigt werden. Menschen in die Mitte unserer Ge- Angenommen von der Geburt sellschaft gehören. Wenn kranke Licht aus dem Glauben bis zum Tod Menschen ihr Leiden und ihre Die Schweizer Bischöfe liessen sich in In voller Kontinuität mit seinen Vor- Einschränkungen in Tapferkeit ihren eben veröffentlichten Richtli- gängern hält Papst Franziskus an der (er-)tragen; wie viel Mut kann das nien für die Begleitung von Mitglie- Unantastbarkeit des Lebens der uns Gesunden geben! dern von Suizidbeihilfevereinen von Kranken fest: «Denken wir daran, diesen Grundsätzen leiten. Sie ver- dass das Leben heilig ist und Gott ge- Ihre Teilnahme am Gottesdienst suchten einen umfassenden Blick auf hört und daher unantastbar und un- (siehe letzte Seite) freut uns sehr. die schwierige Situation dieser Men- verfügbar ist (vgl. Instruktion Donum Niklaus Schmid, Spitalseelsorger schen zu werfen und dabei auch ihre vitae, 5; Enzyklika Evangelium vitae,
Thema 7 Caritas sucht Pflegeplätze Pflegefamilie sein ist eine Herzensaufgabe Caritas-Familienplatzierung sucht Pflegefamilien für Kinder und Ju- gendliche in schwierigen Lebenssitu- ationen. Manche Zöglinge erleben turbulente und krisenhafte Zeiten, ob in der Schule, Familie oder Freizeit. Abstand zum gewohnten Umfeld kann sinnvoll und notwendig sein, um eine Situation zu beruhigen, zu ordnen und neue Ziele festzulegen. Das Wohl und die persönliche Ent- wicklung der Kinder und Jugendli- chen stehen stets im Vordergrund. Pflegefamilien werden von einer Fachperson der Caritas-Familien- platzierung eng begleitet und besu- Ideal für Pflegekinder sind eigene Kinder in ähnlichem Alter. Sich in die Struktu chen regelmässig Weiterbildungen. ren einer Familie einzuordnen gelingt so viel leichter. Auf gute Plätze angewiesen Wer sich für einen Pflegefamilieneinsatz interessiert, bekommt am Info-Abend Auskunft: Montag, 23. März 2020, 19–20.30 Uhr bei Caritas Schweiz, Adligenswilerstrasse 15, Luzern. Anmelden via familienplatzierung@caritas.ch oder 041 419 22 77. Mehr Infos: www.familienplatzierung.ch 900 Jahre Kloster Engelberg Sondermarke zum Jubiläum Die Schweizer Post widmet dem Jubi- Die Jubiläums läum 900 Jahre Kloster Engelberg marke mit dem einen Sonderblock im Wert von Kloster Engelberg einem Franken. Die Marke zeigt den erscheint am barocken Klosterbau vor dem Hah- 5. März 2020. nen, dem Engelberger Hausberg. (Bild: Die Schweizer Post) Frankaturgültig ist die von Oliver Fuchs und Jan Schweizer geschaffene Son- dermarke ab 5. März. Sie kann schon vorher im Postshop online bestellt wer- den. Die Vernissage am Erscheinungs- tag findet im Kloster Engelberg statt.
AZA 6064 Kerns Post CH AG Abonnemente und Adress- änderungen: Administration Pfarreiblatt Obwalden, Unterbalmstr. 8, 6064 Kerns, Tel. 079 575 10 12 tamaramay@gmx.ch 52. Jahrgang. Erscheint vierzehntäglich. – Redaktion Pfarreiseiten: Für die Pfarreiseiten sind ausschliesslich die Pfarrämter zuständig. – Redaktion Mantelteil: Donato Fisch, Judith Wallimann, Monika Küchler, Vreni von Rotz. Adresse: Redaktion Pfarreiblatt Obwalden, Pilatusstrasse 3, 6072 Sachseln, E-Mail pfarreiblatt@ow.kath.ch – Druck/Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch Redaktionsschluss Ausgabe 4/20 (8. bis 21. März): Montag, 23. März. Es braucht die Kirche noch aus christlich-ethischer Perspektive nimm deine Matte und geh deinen und stellt Fragen nach eigenen Weg- Weg!» gestellt. weisern im Leben. Die Zeiten für die Weltgebetstagsfeiern Mittwoch, 4. März, 19.30 Uhr im Pfar am 6. März in Obwalden sind auf den reiheim Sachseln. Der Eintritt ist frei. entsprechenden Pfarreiseiten zu fin den. Jodlermesse zum Tag der Kranken Die Wallfahrt sucht Am Sonntag, 1. März um 10.30 Uhr Hausbetreuer/-innen Gegen 100 Leute zeigten sich an feiern Niklaus Schmid und Walter Zur Ergänzung des Teams im Ge- einem stürmischen Januarabend im Signer einen Gottesdienst zum Tag burts- und Wohnhaus Bruder Sarner Peterhof besorgt um eine Kir- der Kranken in der Spitalkapelle. Zu Klaus im Flüeli sucht die Wall- che, der viele den Rücken zukehren. Gast ist der Jodlerklub Sarnen, der fahrtsleitung Leute zur ganz- oder Das Podiumsgespräch mit dem pro- mit seinem Besuch auf den Abteilun- halbtageweisen Betreuung der vokativen Titel «Braucht es die Kirche gen und im Gottesdienst einen festli- historischen Häuser und zur Be- noch?» unter der Leitung von Doris chen Akzent setzt. Ein Strauss an Lie- gleitung von Einzelpilgern und Mennel und Yvonne Mura lockte dern soll Kranken, Angehörigen und Gruppen. Gute Voraussetzungen viele aus der Reserve. Damit erbrach- Betreuungspersonen Farbe ins Leben für diesen Dienst sind Kontakt- ten sie den Beweis, dass die Kirche bringen. freude, Sprachkenntnisse und In- nicht überflüssig ist. teresse am Leben und Wirken von Weltgebetstag von Frauen aus Niklaus von Flüe und Dorothee Impulsabend «Vom Säen und Zimbabwe Wyss. Bei der Anstellung handelt Ernten» in Sachseln Der Weltgebetstag ist eine ökumeni- es sich um eine saisonale Teilzeit- Im Rahmen der Ökumenischen Kam- sche Basisbewegung von Frauen. Im- aufgabe. Ausbildung und Einfüh- pagne lädt der Pfarreirat Sachseln zu mer am ersten Freitag im März feiern rung in die Tätigkeit erfolgen einem Impulsabend in der Fastenzeit Menschen rund um den Globus in durch die Wallfahrtsleitung. Sai- ein. Unter dem Titel «Was sagt das unzähligen Gottesdiensten den öku- sonbeginn ist am 1. April 2020. Geschäft mit Saatgut über uns Men- menischen Weltgebetstag. Frauen Kontaktadresse: Doris Hellmüller schen aus?» beleuchtet Dr. Thomas aus Zimbabwe (ehemalige britische (041 660 44 18) oder verein@bru Wallimann-Sasaki, Theologe und So- Kolonie Rhodesien) haben die dies- derklaus.com. zialethiker, den Umgang mit Saatgut jährige Feier unter den Titel «Steh auf,
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