Interdisziplinäres Management der androgenetischen Alopezie

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Interdisziplinäres Management der androgenetischen Alopezie
Stellungnahme der GD Gesellschaft
      für Dermopharmazie e. V.
Interdisziplinäres Management
der androgenetischen Alopezie
   GD Gesellschaft für Dermopharmazie e. V.
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                D-50968 Köln
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Der erblich-hormonelle Haarausfall (androgene-           Die meisten wissenschaftlichen Daten wurden
tische Alopezie) ist eine weit verbreitete Stö-          dabei mit Untersuchungen zum Androgen-
rung, die etwa 50 Prozent aller Männer und 10            rezeptor erhoben [6-10]. Da der Androgen-
bis 20 Prozent aller Frauen betrifft [1-3] und mit       rezeptor auf dem X-Chromosom kodiert ist,
einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebens-           erhalten Männer die wohl wesentliche geneti-
qualität verbunden sein kann [4, 5]. Die Nach-           sche Prägung zur androgenetischen Alopezie
frage nach haarwuchsfördernden Substanzen                von der Mutter. Bestimmte genetische Polymor-
und Medikamenten ist sehr groß, so dass mit              phismen des Androgenrezeptors scheinen mit
dieser Stellungnahme neben der Pathogenese,              einer verstärkten Wirkung von Testosteron und
dem klinischen Bild und der Diagnostik wirksame          Dihydrotestosteron (DHT) einherzugehen [11,
Methoden zur Behandlung des männlichen und               12]. Bei Frauen spielt zusätzlich die erniedrigte
weiblichen erblichen Haarausfalls aufgezeigt             Aktivität des Enzyms Aromatase eine Rolle [13].
werden sollen. Außerdem werden Empfehlungen              Die Aromatase wandelt das für den Haar-
zur Beratung der Betroffenen durch Ärzte und             ausfall entscheidende Hormon Testosteron
Apotheker sowie zur Frage der Selbstmedikation           beziehungsweise DHT in protektiv wirkende
der androgenetischen Alopezie gegeben.                   Östrogene um.

Pathogenese der androgenetischen Alopezie                Liegt eine entsprechende genetische Dispositi-
                                                         on vor, kommt es in einem ebenfalls genetisch
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen spie-             vorbestimmten Lebensalter zu Veränderungen
len Erbanlagen eine sehr große Rolle in der              im Kopfhaarfollikel [14]. Hierbei tritt wahr-
Ausbildung der androgenetischen Alopezie [1].            scheinlich eine Überempfindlichkeit gegenüber
Es handelt sich dabei nicht um eine monogene             normalen Mengen an Testosteron und DHT ein
Störung, sondern um eine polygene Vererbung,             [15, 16]. Als Folge dieser Überempfindlichkeit
die ein großes Kontinuum in der phänotypi-               bewirken die Androgene eine zunehmende
schen Ausprägung des Haarausfalls bedingt.               Schrumpfung bestimmter Kopfhaarfollikel [14,
Basierend auf möglichen pathogenetischen                 17]. Bemerkenswert ist, dass sowohl bei Män-
Mechanismen wurden verschiedene Kandida-                 nern als auch bei Frauen die Haarfollikel am
tengene, die Einfluss auf die androgenetische            Hinterkopf nicht von der androgenetischen
Alopezie nehmen können, untersucht.                      Alopezie betroffen werden.

    Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.             1                                     22. März 2010
Interdisziplinäres Management der androgenetischen Alopezie
ausgeprägte Glatze mit Haarkranz im unteren
Klinisches Bild der androgenetischen Alopezie           Okzipitalbereich (Abbildung 1, Seite 3). Diese
                                                        als „male pattern“ bezeichnete Form der andro-
Die Ausprägung des erblichen Haarausfalls               genetischen Alopezie wird von etwa 90 Prozent
unterscheidet sich bemerkenswert zwischen               der Männer ausgeprägt.
Männern und Frauen. Bei Männern kommt es
häufig zunächst in den sogenannten „Geheim-             Etwa 10 Prozent der Männer weisen nicht das
ratsecken“ sowie später im Vertexbereich zur            typisch männliche Haarlichtungsmuster auf,
Lichtung der Haardichte [2]. Trichoskopisch, also       sondern ein weibliches Haarlichtungsmuster
bei der Inspektion der Kopfhaut mittels eines           („female pattern“), also eine eher diffus aus-
Dermatoskops, zeigen sich neben einer vermin-           geprägte, vom Mittelscheitelareal ausgehende
derten Anzahl kräftiger Haarschäfte (Terminal-          Ausdünnung des Oberkopfhaares. Dieses Muster
Haar) auch zunehmend dünnere Haarschäfte                kann sich auch bei besonders stark betroffenen
(Intermediär- und Vellus-Haar), die nur noch            Jugendlichen zeigen. Eine Korrelation zwischen
ein Bruchteil des Volumens eines normalen               Haarausfallsmuster und der Intensität der Aus-
kräftigen Haares haben [18]. Im Endstadium              prägung anderer Geschlechtsmerkmale ist nicht
sind auch diese dünner gewordenen Haare nicht           bekannt. Die androgenetische Alopezie kann bei
mehr sichtbar, was auf den endgültigen Unter-           besonders früher Manifestation bereits im Alter
gang des Haarfollikels zurückzuführen ist.              von 12 bis 14 Jahren sichtbar beginnen [21].

Manche Patienten weisen neben den Zeichen               Auch die klinische Ausprägung der androge-
der androgenetischen Alopezie auch eine Über-           netischen Alopezie der Frau ist relativ charak-
fettung der Kopfhaut sowie eine verstärkte              teristisch, weicht jedoch deutlich von jener
Kopfschuppung auf. Dieser Vorgang ist nicht             der Männer ab. Bei Frauen kommt es meist
kausal mit der androgenetischen Alopezie ver-           zunächst im Mittelscheitelareal zu einer über
knüpft, kann jedoch möglicherweise das Fort-            Jahre fortschreitenden Ausdünnung der Haar-
schreiten der androgenetischen Alopezie durch           dichte [22]. Trichoskopisch finden sich ebenfalls
vermehrte Anwesenheit von Entzündungszellen             neben kräftigen Haarschäften auch Stadien von
beschleunigen. Bei starker Ausprägung der               immer dünner werdenden Haarschäften, bis hin
androgenetischen Alopezie des Mannes kann               zu feinen Flaumhaaren [18]. Die immer dünner
es schließlich zum völligen Verlust der Haare           werdenden Haarschäfte entsprechen den immer
kommen unter Belassung eines Haarkranzes am             kleiner werdenden Haarfollikeln. Verstärktes
Hinterkopf.                                             Fetten der Kopfhaut und Kopfschuppung bei
                                                        Frauen kann in einigen Fällen Ausdruck eines zu
Eine Einteilung der verschiedenen klinischen            starken Androgeneinflusses im Körper sein, zum
Entwicklungsstadien ist von Hamilton [19]               Beispiel im Rahmen eines SAHA-Syndroms (Se-
und von Norwood [20] erarbeitet worden.                 borrhoe, Akne, Hirsutismus, Alopezie) [23, 24].
Heute wird meist eine kombinierte Hamilton-
Norwood-Klassifikation mit sieben Stadien               Das typische weibliche Haarlichtungsmuster
(Hamilton-Norwood I bis VII) verwendet, wo-             wurde 1977 von dem Hamburger Dermatolo-
bei Stadium I den Normalzustand bezeichnet,             gen Ludwig beschrieben [22]. Er unterscheidet
die Stadien II und III die Geheimratsecken, die         drei Stadien, die heute Ludwig-I, -II, und -III
Stadien IV bis VI die zunehmenden Lichtungen            genannt werden (Abbildung 2, Seite 3). Im
am Oberkopf und das Stadium VII eine maximal            Stadium Ludwig-I zeigt sich lediglich ein durch

    Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.            2                                     22. März 2010
Abbildung 1:
                                            Androgenetische
                                            Alopezie des
                                            Mannes. Stadien
                                            I – VII, modifiziert
                                            nach Hamilton-
                                            Norwood (aus:
                                            Wolff und Kunte,
                                            Diagnostik und
                                            Therapie von
                                            Haarerkrankun-
                                            gen, 3. Auflage,
                                            UniMed Verlag,
                                            Bremen, 2006)

                                           Abbildung 2:
                                           Androgenetische
                                           Alopezie der Frau.
                                           Stadien I – III,
                                           modifiziert nach
                                           Ludwig (aus:
                                           Wolff und Kunte,
                                           Diagnostik und
                                           Therapie von
                                           Haarerkrankun-
                                           gen, 3. Auflage,
                                           UniMed Verlag,
                                           Bremen, 2006)

Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.   3       22. März 2010
Ausdünnung verbreiteter Mittelscheitel, im               einer androgenetischen Alopezie entwickelt [6,
Stadium Ludwig-II greift die Ausdünnung klar             7]. Hier wird zum Beispiel mittels eines Wan-
auf die Region um den Mittelscheitel über, und           genschleimhautabstrichs genetisches Material
in der maximalen Ausprägung Ludwig-III finden            bei besorgten Männern und Frauen gewonnen.
sich nur noch sehr wenige Resthaare auf der              Die Aussagekraft dieser Methoden ist zum Teil
Kopfhaut der betroffenen Frau. In diesem Sta-            noch relativ gering. Chemische Haaranalysen
dium kann das Tragen einer Perücke notwendig             haben bei der Diagnostik der androgenetischen
erscheinen.                                              Alopezie derzeit keinen Stellenwert.

Diagnostik der androgenetischen Alopezie                 Bei Frauen können dieselben diagnostischen
                                                         Methoden wie bei Männern verwendet werden,
Bei Männern ist die Diagnose aufgrund des                insbesondere klinische Untersuchung und Tri-
klinischen Erscheinungsbildes (Geheimrats-               chogramm. Bei ausgeprägter androgenetischer
ecken, Wirbellichtung) meistens relativ einfach.         Alopezie, Zyklusunregelmäßigkeiten oder klini-
Schwierig ist die Vorhersage bei einem noch              schen Zeichen einer Hyperandrogenämie sollte
nicht eindeutig durch Haarlichtung betroffenen           eine adäquate endokrinologische Abklärung
Mann, der jedoch Angst vor der Ausbildung                hinsichtlich einer Hyperandrogenämie erfolgen.
einer androgenetischen Alopezie hat. Meist gilt:         Zusätzlich sollte mittels einer gynäkologischen
Je früher die androgenetische Alopezie sichtbar          Untersuchung das Vorliegen polyzystischer Ova-
wird und je schneller sie fortschreitet, umso            rien (PCO) abgeklärt werden [27, 28].
ausgeprägter ist die zu erwartende Alopezie.
                                                         Behandlung der androgenetischen Alopezie
Die Dynamik des aktuellen Haarausfalls kann
durch den Pull-Test (Zupf-Test) abgeschätzt              Sowohl für Frauen als auch für Männer stehen
werden [25]. Die Anfertigung einer Haarwurzel-           zahlreiche angeblich haarwuchsfördernde Sub-
analyse (Trichogramm) kann ein Indiz für eine            stanzen zur Verfügung. Zu den meisten Präpa-
sich gerade ausbildende Alopezie liefern. Zeigt          raten, in denen solche Substanzen enthalten
sich im vorderen Bereich (frontal), im Mittel-           sind, liegen jedoch entweder keine oder keine
scheitel (parietal) oder im Haarwirbelbereich            ausreichenden klinisch-wissenschaftlichen
(Vertex) eine erhöhte Rate an nicht mehr wach-           Daten zur Wirksamkeit vor. Wissenschaftlich
senden Telogenhaarwurzeln von über 20 Pro-               gut dokumentiert sind lediglich die systemi-
zent, im Gegensatz dazu jedoch am Hinterkopf             sche Therapie mit Finasterid 1 mg Tabletten bei
(okzipital) eine normale Telogenrate von unter           Männern (Propecia® und verschiedene Generika;
20 Prozent, ist dies mit einer sich gerade aus-          Tagesdosis ein Milligramm) sowie die topische
bildenden androgenetischen Alopezie vereinbar            Therapie mit Minoxidil-Lösung (Regaine® 5%
[26]. In der Trichoskopie der Kopfhaut zeigen            Männer beziehungsweise Regaine® 2% Frauen;
sich mehr und mehr miniaturisierte Haarschäfte           jeweils zweimal täglich ein Milliliter).
[18]. Um die Patientencompliance bei Behand-
lungen zu erhöhen, sind objektive Verlaufskon-           Behandlung von Männern
trollen hilfreich (Übersichtsfotografien, Fototri-
chogramm).                                               Die verschreibungspflichtigen Finasterid 1 mg
                                                         Tabletten sind nur zur Behandlung der andro-
Zunehmend werden auch kommerzielle gene-                 genetischen Alopezie des Mannes zugelassen.
tische Untersuchungsverfahren zur Prognose               Finasterid hemmt die 5α-Reduktase Typ II und

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damit die Bildung von DHT, das für die andro-           höhung des vascular endothelial growth factors
genetische Alopezie entscheidende Androgen              (VEGF) und der Prostaglandinsynthese [39, 40].
[15, 16]. Bei täglicher Einnahme von einem              Wie mehrere Studien zeigen, ermöglicht Min-
Milligramm Finasterid kommt es zu einer etwa            oxidil bei Männern eine wirksame Therapie der
70-prozentigen Absenkung der Serum-DHT-                 androgenetischen Alopezie [34, 35], wobei die
Spiegel [29]. Die klinische Wirksamkeit von             fünfprozentige Minoxidil-Lösung der zweipro-
Finasterid 1 mg Tabletten wurde in einer fünf-          zentigen überlegen ist [36, 37].
jährigen Multicenter-Studie an 1.553 Männern
zwischen 18 und 41 Jahren mit aktiver andro-            Sowohl Finasterid 1 mg Tabletten als auch die
genetischer Alopezie nachgewiesen [29]. Eine            fünfprozentige Minoxidil-Lösung vermögen bei
weitere Studie mit Finasterid 1 mg Tabletten            etwa 80 bis 90 Prozent der behandelten Männer
belegte auch bei Männern zwischen 41 und 60             den Haarausfall zu stoppen. Bei etwa der Hälfte
Jahren eine gute Wirksamkeit [30].                      der Behandelten kommt es sogar zu einer sicht-
                                                        baren Verdichtung der Kopfbehaarung. Beide
Nebenwirkungen sind bei der Finasterid-                 Mittel gelten als sogenannte „Lifestyle-Arznei-
Therapie selten. Bei ein bis zwei Prozent der           mittel“ und werden deshalb trotz ihrer belegten
behandelten jüngeren Männer (18 bis 40 Jahre)           Wirksamkeit von den gesetzlichen Krankenkas-
kommt es zur Abschwächung von Libido und                sen nicht erstattet.
Potenz [29]. In seltenen Fällen wurde auch das
Auftreten von Gynäkomastien berichtet. Statis-          Bei Männern mit weiter fortgeschrittenem
tisch nicht relevant, die Patienten jedoch sehr         Haarausfall kommt auch eine Eigenhaartrans-
beunruhigend, sind Berichte über eingeschränk-          plantation in Frage. Dieser Eingriff wird in ört-
te Fertilität [31] und das Auftreten von Mam-           licher Betäubung durchgeführt. Dabei werden
makarzinomen [32].                                      Haare vom Hinterkopf operativ entnommen und
                                                        nach vorne transplantiert [41, 42]. Der Eingriff
Minoxidil wurde ursprünglich als orales Antihy-         muss jedoch von einem erfahrenen Spezialisten
pertonikum entwickelt. Bei einigen Anwendern            ausgeführt werden, sonst können die Ergebnisse
kam es als Nebenwirkung zu einer ausgeprägten           unbefriedigend sein. Eine Eigenhaartransplanta-
Hypertrichose [33]. Daraufhin wurde in einer            tion kostet je nach Ausdehnung mehrere Tau-
Reihe klinischer Studien die Wirksamkeit von            send Euro.
äußerlich anzuwendenden Minoxidil-Lösungen
bei der androgenetischen Alopezie untersucht            Behandlung von Frauen
[34-38]. 1988 wurde zur Behandlung der an-
drogenetischen Alopezie des Mannes eine                 Bei der Therapie der androgenetischen Alope-
fünfprozentige Minoxidil-Lösung (Rogaine®)              zie der Frau kommen verschiedene Mittel mit
als erstes Haarwuchsmittel in den USA zugelas-          unterschiedlichen Wirkstärken zur Anwendung.
sen. Mittlerweile ist auch in Deutschland eine          Beliebt sind immer noch örtlich angewendete
fünfprozentige Minoxidil-Lösung (Regaine® 5%            17-α- oder 17-ß-Östrogen-Lösungen. Fertig-
Männer) rezeptfrei in Apotheken erhältlich.             präparate, die 17-α-Östradiol (Alfatradiol) ent-
                                                        halten, sind Ell-Cranell® alpha und Pantostin®
Als Wirkmechanismus von Minoxidil am Haar-              Lösung. Obwohl es der Name nahe legt, haben
follikel wird unter anderem eine Verbesserung           diese Mittel keine östrogenartigen Eigenschaf-
der Mikrozirkulation im Bereich der dermalen            ten. In einer Vergleichsstudie wurde Alfatradiol
Papille vermutet, zum Beispiel durch örtliche Er-       bei der androgenetischen Alopezie für nicht

    Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.            5                                     22. März 2010
wirksam befunden [43]. Auch für Haarwässer             zu achten.
mit biologisch aktiven 17-ß-Östrogenen (zum
Beispiel Alpicort® F oder Crinohermal® fem)            Einige Cyproteronacetat- und Chlormadinon-
liegen zur Wirksamkeit keine Studiendaten vor,         acetat-haltige Originalpräparate sind bei andro-
die modernen wissenschaftlichen Ansprüchen             genetischer Alopezie zugelassen (Tabelle, Seite
genügen.                                               7). Gleiches gilt, bis auf wenige Ausnahmen,
                                                       auch für entsprechende Generika. Ebenfalls
Plausibler ist die Gabe von systemischen Hor-          bei androgenetischer Alopezie wirksam, aber
monpräparaten. Da bei Frauen die Androgene             nicht für diese Indikation zugelassen sind das
häufig Ursache oder zumindest potenter Trigger         Dienogest-haltige Kontrazeptivum Valette®, die
von hyperandrogenämischen dermatologischen             Drospirenon-haltigen Kontrazeptiva Yasmin®
Symptomen sind, bietet sich zumindest additiv          (30 µg EE), Petibelle® (30 µg EE), Yasminelle®,
ein endokrinologischer Therapieansatz mit dem          Aida® und YAZ® (jeweils 20 µg EE) sowie die
Ziel einer Absenkung des Androgeneinflusses an.        Chlormadinonacetat-haltigen Kontrazeptiva
Bevorzugt zum Einsatz kommen hier kombinier-           Belara® und Enriqa®.
te Hormonpräparate mit einem Östrogen und
einem antiandrogen wirksamen Gestagen.                 Der 5α-Reduktase-Hemmer Finasterid ist zur
                                                       Behandlung von Frauen nicht zugelassen.
Die Wirksamkeit dieser Kombinationspräparate           Kürzlich erschienen jedoch Fallberichte [45] und
basiert auf folgenden Faktoren:                        eine größere Fallserie [46], wonach auch Frau-
                                                       en von einer systemischen Finasterid-Therapie
1. Suppression der hypothalamisch-hypophysär-          profitieren können. Verwendet wurden bei
gonadotropen Achse und damit der androgen-             diesen Untersuchungen Finasterid-Dosen von
produzierenden Ovarien.                                1,25, 2,5 und 5,0 Milligramm pro Tag. Aufgrund
                                                       der feminisierenden Effekte von Finasterid auf
2. Stimulation des sexualhormonbindenden Glo-          männliche Feten muss begleitend eine sichere
bulins (SHBG) durch Ethinylestradiol (EE). Durch       Kontrazeption durchgeführt werden. Ob die
diesen Effekt kommt es zur vermehrten Bindung          beobachteten positiven Effekte eine Anwendung
des freien Testosterons und zur Absenkung des          im individuellen Heilversuch, also außerhalb der
sogenannten „Freien Androgen Index“ (FAI).             Zulassung, rechtfertigen, muss im Einzelfall ent-
                                                       schieden werden.
3. Blockade der Androgenrezeptoren durch
antiandrogen wirksame Gestagene (Cyprote-              Die wohl wirksamste Therapie gegen die andro-
ronacetat, Dienogest, Drospirenon, Chlormadi-          genetische Alopezie der Frau ist die zweiprozen-
nonacetat).                                            tige Minoxidil-Lösung, die wie die fünfprozen-
                                                       tige Minoxidil-Lösung für Männer rezeptfrei in
Bei unbefriedigendem Ansprechen lohnt es sich,         Apotheken erhältlich ist. Die gute Wirksamkeit
Hormonkontrollen vorzunehmen, um über etwa-            der zweiprozentigen Minoxidil-Lösung wurde
ige Dosisanpassungen entscheiden zu können.            in mehreren kontrollierten klinischen Studien
So wurde zum Beispiel in einer größeren Fallse-        belegt [34, 38, 43, 47]. Mit ihr kann die Pro-
rie eine relativ gute Wirkung mit hoch dosier-         gression der androgenetischen Alopezie bei 80
tem Cyproteronacetat (50 beziehungsweise 100           bis 90 Prozent der Frauen gestoppt werden;
Milligramm pro Tag) beobachtet [44]. Hierbei           etwa 50 Prozent der Frauen beobachten sogar
wäre jedoch auf eine zuverlässige Kontrazeption        eine Zunahme der Haardichte.

   Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.            6                                     22. März 2010
Tabelle: Zur Therapie der androgenetischen Alopezie zugelassene systemische Hormonpräparate
(Auswahl)

 Präparat        Wirkstoffe          Zugelassene                       Anmerkungen
 (Original)      (Menge in Klammern) Indikationen (gekürzt)
 Androcur® 10    Cyproteronacetat          Ausgeprägte Androgeni-      Geht in der Monotherapie
                 (10 mg)                   sierungserscheinungen       häufig mit Blutungsstörun-
                                           bei der Frau, darunter      gen und Mastodynien einher.
                                           auch mittlere bis schwere   Da unter Androcur® keine
                                           Formen von Hirsutismus      Schwangerschaft auftreten
                                           oder androgentischer        darf, muss forensisch für
                                           Alopezie                    zusätzliche Kontrazeption
                                                                       gesorgt werden. Häufig wird
                                                                       Androcur® als Ergänzung
                                                                       zu Diane® 35 gegeben, weil
                                                                       dann die Blutungsstörungen
                                                                       nicht so ausgeprägt sind.
 Diane®-35       Cyproteronacetat          Androgenabhängige           Obwohl das Arzneimittel
                 (2 mg)                    Krankheiten bei Frauen,     auch empfängnisverhü-
                 Ethinylestradiol          darunter auch androge-      tend wirkt, sollte es gemäß
                 (0,035 mg)                netische Alopezie und       Herstellerangabe nicht
                                           leichtere Formen von        ausschließlich zur Empfäng-
                                           Hirsutismus                 nisverhütung, sondern nur
                                                                       bei Frauen mit androgen-
                                                                       abhängigen Krankheitsbil-
                                                                       dern zum Einsatz kommen.
 Neo-Eunomin® Chlormadinonacetat           Hormonale Kontrazepti-      Sowohl zur Kontrazeption
              (1 mg / 2 mg)                on für Frauen, bei denen    als auch zur Therapie hyper-
              Ethinylestradiol             unter Mikropillen Zwi-      androgenämischer Sympto-
              (0,05 mg)                    schenblutungen auf-         me zugelassen.
                                           treten; gleichzeitig zur
                                           Behandlung von Akne,
                                           Seborrhoea oleosa, an-
                                           drogenetischer Alopezie
                                           und Hirsutismus

Während die Wirksamkeit der zwei- und der             Nebenwirkungen der topischen
fünfprozentigen Lösung bei Frauen ähnlich ist,        Minoxidil-Therapie
wurde unter Anwendung der zweiprozentigen
Lösung die Nebenwirkung „Hypertrichose“ (sie-         Eine häufige und bei fehlender Aufklärung ins-
he unten) seltener beobachtet [38]. Deshalb ist       besondere Frauen beunruhigende Nebenwirkung
für Frauen die zweiprozentige Lösung in Verkehr       der topischen Minoxidil-Therapie ist das so
gebracht worden.                                      genannte „Shedding“. Dabei handelt es sich um

    Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.          7                                   22. März 2010
einen verstärkten Haarverlust, der etwa vier bis        Minoxidil-Therapie ist die erwünschte Wachs-
acht Wochen nach Therapiebeginn eintritt. Um            tumsstimulation ruhender Haarfollikel: Durch
diesen Effekt nachvollziehen zu können, muss            Minoxidil wird bei vielen ruhenden Telogen-
der Haarzyklus verstanden werden: Jeder Haar-           haarfollikeln früher als sonst eine neue Ana-
follikel hat eine eigene biologische Uhr, die den       genphase initiiert. Dadurch wird das noch in der
Haarzyklus steuert [48]. Er besteht aus einer           Kopfhaut steckende Telogenhaar vom nach-
Wachstumsphase, einer kurzen Übergangsphase             wachsenden Anagenhaar beschleunigt aus dem
und einer Ruhephase.                                    Follikel „herausgeschoben“.

Die Wachstumsphase (Anagen) dauert meist                Geschieht dies gleichzeitig bei Hunderten von
etwa zwei bis sechs Jahre. Dabei wächst das             Haaren, bemerken Betroffene vorübergehend
Haar etwa 0,3 Millimeter pro Tag beziehungs-            einen verstärkten täglichen Haarausfall. Das
weise einen Zentimeter pro Monat. Die Wachs-            „Shedding“ ist also ein Zeichen für ein beson-
tumsphase wird von einer sehr kurzen Über-              ders gutes Ansprechen der Haare auf die Thera-
gangsphase (Katagen) beendet. In ihr kommt es           pie mit Minoxidil-Lösung. Eine entsprechende
innerhalb von ein bis zwei Wochen zu morpho-            Aufklärung der Patienten durch Arzt und Apo-
logischen und funktionellen Rückbauvorgän-              theker ist essentiell. Anderenfalls besteht die
gen des Haarfollikels. Zugrunde liegen diesem           Gefahr, dass die Therapie aufgrund des verstärk-
Vorgang Millionen genau orchestrierter Apop-            ten Haarausfalls vorzeitig abgebrochen wird.
tosen. Abgeschlossen wird der Haarzyklus durch
die Ruhephase (Telogen). Hier steckt ein an der         Bei Frauen mediterranen Hauttyps kann es
Wurzel bereits verhorntes, „abgestorbenes“              unter der äußerlichen Anwendung von Minoxi-
Kolbenhaar noch für zwei bis vier Monate in             dil zu Hypertrichose, insbesondere auf der Stirn
einem Haarfollikel fest, bevor es beim Kämmen           und im Gesicht, kommen [50, 51]. Diese Neben-
oder beim Waschen der Haare ausfällt.                   wirkung ist allerdings reversibel, so dass sie bei
                                                        Frauen mit großem Leidensdruck nach gründ-
Normalerweise arbeiten die etwa 100.000                 licher Aufklärung in Kauf genommen werden
Kopfhaarfollikel völlig unabhängig voneinan-            kann. Andere Nebenwirkungen der topischen
der. Innerliche oder äußerliche Einflussfaktoren        Minoxidil-Therapie sind bei etwa fünf Prozent
können allerdings Haarfollikel durch vorzeitigen        der Frauen Juckreiz und Rötung der Kopfhaut
Übergang vom Anagen ins Telogen synchroni-              [52]. Sehr selten wird auch über Herzklopfen
sieren und so nach zwei bis vier Monaten einen          und Unruhegefühl berichtet, doch lässt sich
erfahrbar verstärkten Haarausfall auslösen. Zu          diese von der systemischen Minoxidil-Therapie
diesen Einflussfaktoren gehören unter anderem           bekannte Nebenwirkung bei topischer Anwen-
Hormone, Wachstumsfaktoren, Medikamen-                  dung pharmakologisch-hämodynamisch nicht
te und Geburten. So weisen fast alle Frauen             erklären.
etwa zwei bis vier Monate nach einer Geburt
einen etwa zwei Monate dauernden deutlich               Beratung in der Apotheke
verstärkten Haarausfall auf, der „postpartales
Effluvium“ genannt wird. Auch haben manche              Die Apotheke ist heute für viele Menschen mit
Menschen periodisch verstärkten Haarausfall,            androgenetischer Alopezie eine wichtige An-
vor allem im Herbst [49].                               laufstelle. Um diesen Menschen eine mögliche
                                                        Problemlösung aufzeigen zu können, muss der
Ursache des „Sheddings“ unter der topischen             Apotheker über die Pathogenese, das klinische

    Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.            8                                      22. März 2010
Bild sowie über die für wirksam befundenen              werden kann. Außerdem sollte auf die Angaben
Therapiemaßnahmen der androgenetischen                  in der jeweiligen Fachinformation hingewiesen
Alopezie hinreichend informiert sein.                   werden, wonach die Präparate auf die trockene
                                                        Kopfhaut der betroffenen Bereiche aufzutragen
Da der Apotheker die Diagnose nicht überprüfen          sind und nach der Applikation mindestens vier
kann, die für wirksam befundenen Arzneimittel           Stunden gewartet werden sollte, bevor Kopf-
allesamt langfristig angewandt werden müs-              haut oder Haare angefeuchtet werden können.
sen und zum Teil verschreibungspflichtig sind,
sollte er dem Betroffenen möglichst dazu raten,         Die Beratung sollte des weiteren beinhalten,
sich zur weiteren Abklärung an einen auf dem            dass es sich bei der Therapie der androgeneti-
Gebiet des Haarausfalls spezialisierten Arzt – in       schen Alopezie immer um eine Dauertherapie
der Regel an einen Dermatologen – zu wenden.            handelt und Therapiepausen zu vermeiden sind.
Ärzte und Kliniken, die Erfahrungen auf dem             Häufig kommt es im Laufe jahrelanger Therapie
Gebiet der Diagnostik und Therapie von Haarer-          zu Perioden verstärkten Haarausfalls, die von
krankungen haben, sind zum Beispiel unter den           dem anlagebedingten Haarausfall unabhängig
Websites www.trichocare.de und www.haarer-              sind. Im Sinne einer optimalen Patientenfüh-
krankungen.de zu finden.                                rung ist im Bedarfsfall der Unterschied zwi-
                                                        schen diffusem Effluvium und anlagebedingtem
Sollte sich der Betroffene von der im Sinne ei-         Haarausfall zu erläutern, um Therapieabbrüche
nes interdisziplinären Managements sinnvollen           aus Fehlinterpretation zu vermeiden.
Empfehlung einer ärztlichen Abklärung nicht
überzeugen lassen und unbedingt einen Selbst-           Literatur
behandlungsversuch ohne vorherigen Arztbe-
such durchführen wollen, kann der Apotheker,            1. Hoffmann R: Androgenetische Alopezie.
sofern er sein Empfehlungsverhalten an den              Hautarzt 55 (2004) 89-111
Kriterien der evidenzbasierten Medizin orien-
tiert, Frauen die zweiprozentige und Männern            2. Severi G, Sinclair R, Hopper JL, English DR,
die fünfprozentige Minoxidil-Lösung empfeh-             McCredie MR, Boyle P, Giles GG: Androgenetic
len. Alle anderen verfügbaren Präparate sind            alopecia in men aged 40-69 years: prevalence
entweder verschreibungspflichtig oder wurden            and risk factors. Br J Dermatol 149 (2003)
nicht hinlänglich auf Wirksamkeit geprüft               1207-1213
beziehungsweise nicht für wirksam befunden.
Letzteres gilt insbesondere für die zahlreichen         3. Birch MP, Messenger JF, Messenger AG: Hair
zur Anwendung bei Haarausfall angebotenen               density, hair diameter and the prevalence of
kosmetischen Mittel.                                    female pattern hair loss. Br J Dermatol 144
                                                        (2001) 297-304
Zur Sicherung der Therapietreue sollte der
Apotheker bei Abgabe von Minoxidil-Lösung               4. Cash T: The psychosocial consequences of
über das Phänomen des „Sheddings“ eben-                 androgenetic alopecia: a review of the research
so informieren wie darüber, dass Männer die             literature. Br J Dermatol 141 (1999) 398-405
fünfprozentige Lösung mindestens acht Wochen
und Frauen die zweiprozentige Lösung mindes-            5. Niemeier V, Harth W, Kupfer J, Mayer K, Linse
tens drei bis vier Monate lang zweimal täglich          R, Schill WB, Gieler U: Prävalenz psychosoma-
anwenden müssen, bevor ein Effekt erwartet              tischer Charakteristika in der Dermatologie.

   Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.             9                                     22. März 2010
Hautarzt 53 (2002) 471-477                         torp P, Eriksson E: Polymorphisms of the andro-
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ment of men with androgenetic alopecia.                 and 2% topical minoxidil solutions in the treat-
Eur J Dermatol 12 (2002) 38-49                          ment of female pattern hair loss. J Am Acad
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Punch Technik. Kosmet Med 21 (2000) 16-18
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43. Blume-Peytavi U, Kunte C, Krisp A, Garcia
                                                     Verfahren zur Konsensbildung
Bartels N, Ellwanger U, Hoffmann R: Vergleich
der Wirksamkeit und Sicherheit von Minoxidil
                                                     Die Stellungnahme wurde im Auftrag des
und Alfatradiol bei der topischen Behandlung
                                                     Vorstands der Gesellschaft für Dermopharmazie
der androgenetischen Alopezie der Frau.
                                                     erarbeitet und gibt das Ergebnis eines interdis-
J Dtsch Dermatol Ges 5 (2007) 391-395
                                                     ziplinären Konsensfindungsprozesses wieder, an
44. Sinclair R, Wewerinke M, Jolley D: Treat-        dem folgende Experten mitgearbeitet haben:
ment of female pattern hair loss with oral anti-
androgens. Br J Dermatol 152 (2005) 466-473          •   Professor Dr. med. Hans Wolff, Klinik und
                                                         Poliklinik für Dermatologie und Allergologie,
45. Trüeb RM: Finasteride treatment of patter-           Ludwig-Maximilians-Universität München
ned hair loss in normoandrogenic postmeno-               (federführender Autor)
pausal women. Dermatology 209 (2004) 202-            •   Priv.-Doz. Dr. med. Kai J. Bühling, Klinik und
207                                                      Poliklinik für Gynäkologie, Universitätsklini-
                                                         kum Hamburg-Eppendorf
46. Iorizzo M, Vincenzi C, Voudouris S, Piraccini
                                                     •   Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Fischer, Klinik für
BM, Tosti A: Finasteride treatment of female
                                                         Dermatologie und Venerologie, Universitäts-
pattern hair loss. Arch Dermatol 142 (2006)
                                                         klinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
298-302
                                                     •   Prof. Dr. med. Hans Christian Korting, Klinik
                                                         und Poliklinik für Dermatologie und Aller-
47. Savin RC: Use of topical minoxidil in the
                                                         gologie, Ludwig-Maximilians-Universität
treatment of male pattern baldness. J Am Acad
                                                         München
Dermatol 16 (1987) 696-704
                                                     •   Apotheker Dr. rer. nat. Joachim Kresken,
48. Paus R, Cotsarelis G. The biology of hair            Irmgardis-Apotheke, Viersen
follicles. N Engl J Med 341 (1999) 491-497           •   Dr. med. Christian Kunte, Klinik und Poli-
                                                         klinik für Dermatologie und Allergologie,
49. Courtois M, Loussouarn G, Hourseau S,                Ludwig-Maximilians-Universität München
Grollier JF: Periodicity in the growth and shed-     •   Apothekerin Petra Liekfeld, Keltermann-
ding of hair. Br J Dermatol 134 (1996) 47-54             Apotheke, Saarbrücken
                                                     •   Dipl.-Biol. Dr. rer. nat. Claudia Schöllmann,
50. Peluso AM, Misciali C, Vincenzi C, Tosti A:
                                                         Königswinter
Diffuse hypertrichosis during treatment with
                                                     •   Dr. med. Uwe Schwichtenberg, Praxis für
5% topical minoxidil. Br J Dermatol 136 (1997)
                                                         Dermatologie, Bremen
118-120

    Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.            12                                  22. März 2010
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