Coop Detox-Kampagne 2018 - Taten statt Worte
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Coop Detox-Kampagne 2018
Report Detox-Kampagne 2018 1. Detox-Commitment Im Jahr 2013 hat Coop als erstes Schweizer Unternehmen das Detox-Commitment mit Green- peace unterzeichnet. Mit dem Commitment bekennt sich Coop zu einer giftfreien Textilproduk- tion. Das Ziel von Coop ist es, in Kooperation mit den Geschäftspartnern, gesundheitliche Risiken durch den Einsatz von gefährlichen Chemikalien für Konsument/-innen und Arbeiter/-innen in den Produktionsketten zu minimieren und die mit Greenpeace vereinbarten Massnahmen im Kampf gegen die Umweltverschmutzung in den Produktionsländern voranzutreiben. 2. Coop Negativliste für Textil und Leder Die Coop Negativliste für Textil und Leder führt Chemikalien auf, die aufgrund ihres schädlichen Einflusses auf die menschliche Gesundheit und Umwelt in der Textilproduktion verboten sind. Die Coop Negativliste für Textil und Leder ist ein dynamisches Dokument, welches den aktuellen Wis- sensstand aus toxikologischen Studien und globalen Gesetzgebungen, sowie den Stand der Tech- nik berücksichtigt und daher regelmässig aktualisiert wird. Link zur Coop Negativliste für Textil und Leder: http://bit.ly/2mJBQL0 2.1. Prioritäten der chemischen Gruppen Um die hochgesteckten Detox-Ziele zu erreichen, hat Coop die beschränkten, chemischen Grup- pen in unterschiedliche Prioritäten eingeteilt, mit dem Ziel, diese schrittweise aus den Produkti- onsprozessen zu eliminieren. Die Prioritäten widerspiegeln in ihrem Umfang die Vision von Coop bis 2020. Tabelle 1: Coop Negativliste für Textilien und Leder, [Stand Januar 2018] Beschränkte chemische Gruppen Priorität Erreicht bis Alkylphenolethoxylate (APEO), Per- und Polyfluorcarbone (PFC) 1 Ende 2015 Azo-Farbstoffe, Allerg. / Krebserr. Farbstoffe, Flammschutzhemmer 2 Ende 2016 Chlorphenole, Chlorbenzole und –toluole, Organozinnverbindungen, 3 Ende 2017 Toluol, Dimethylformamid, Dimethylfumarat Weichmacher, kurzkettige Chlorparaffine (SCCP) 4 Ende 2018 Schwermetalle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, 5 Ende 2019 Glykole, halogenierte Lösungsmittel, VOC's, Formaldehyd Zusätzlich beschränkte, chemische Substanzen 6 Ende 2020 2.2. Coop Restricted Substances List for Products (Coop PRSL) Die Grenzwerte der verbotenen, chemischen Substanzen, die im fertigen Produkt nicht überschrit- ten werden dürfen, sind in der Coop PRSL (Part B der Coop Negativliste für Textil und Leder) festgelegt und liegen dieser Kampagne zugrunde. Diese Grenzwerte wurden definiert, da durch Kreuzkontaminationen bei unbewusstem Einsatz eine vollständige Eliminierung nicht gewährleis- tet werden kann. 2 von 10
Report Detox-Kampagne 2018 3. Detox-Prüfkampagne Coop führt regelmässig Kampagnen durch, um zu prüfen, ob die Anforderungen, die in der Nega- tivliste definiert sind, eingehalten werden. Dabei werden nach risikoorientiertem Ansatz unter- schiedlichste Artikel von verschiedenen Lieferanten auf die Einhaltung der Coop PRSL untersucht. Die Kampagne wird einerseits dazu genutzt, aufzuzeigen, bei welchen Lieferanten noch proble- matische Chemikalien eingesetzt werden. Andererseits dient eine Kampagne als Standortbestim- mung. Werden Chemikalien gefunden, welche gemäss Prioritäten (siehe Kap. 2.1) nicht mehr ein- gesetzt werden dürfen, werden die Lieferanten umgehend zu einer Ursachenforschung aufgefordert. Werden problematische Chemikalien gefunden, die gemäss Prioritäten zurzeit noch eingesetzt werden dürfen, werden die Lieferanten darauf hingewiesen, um diese zu einer frühzei- tigen Umstellung auf alternative Chemikalien zu bewegen. 3.1. Fokus der Kampagne Für die Prüfkampagne 2018 wurden die Erfahrungen früherer Kampagnen zugrunde gelegt, sowie aufgrund der Prioritäten risikoorientiert, kritische chemische Gruppen ausgesucht. Der Prüfum- fang der einzelnen Proben wurde abhängig vom Material definiert. Es wurden 72 Artikel von 31 unterschiedlichen Lieferanten aus dem Eigenmarkensortiment von Coop getestet. Aus dem Pro- dukteportfolio wurden Shirts, Pullover, Cardigans, Hosen und Unterwäsche, Heimtextilien sowie Jacken, Gürtel und Schuhe ausgewählt und in der Kampagne untersucht. Tabelle 2: Detox-Kampagne 2018 Natur- Kunst- Kunst- Chemische Gruppe Gesamt Leder fasern fasern leder APEO 46 22 21 1 2 PFC 1 0 1 0 0 Azo-Farbstoffe 70 28 33 7 2 Allerg. / Krebserr. Farbstoffe 23 6 15 0 2 Flammschutzhemmer 2 1 1 0 0 Chlorphenole 20 2 13 5 0 Chlorbenzole und -toluole 21 5 13 1 2 Organozinnverbindungen 12 4 5 0 3 Dimethylformamid 13 0 3 7 3 Dimethylfumarat 12 0 3 7 2 Weichmacher 11 3 4 2 2 Chlorparaffine 14 3 3 5 3 Schwermetalle [As, Cd, Hg, Pb] 68 27 32 7 2 Chrom (VI) 9 0 2 7 0 Optische Aufheller 4 0 4 0 0 Formaldehyd 37 11 19 7 0 3 von 10
Report Detox-Kampagne 2018 4. Ergebnisse In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse aus der Kampagne vorgestellt. Zu Beginn werden die Ergebnisse in einer Gesamtübersicht dargestellt und anschliessend werden die Ergebnisse nach Materialart im Einzelnen aufgezeigt und erläutert. 4.1. Auswertung Gesamtübersicht Die Überprüfung der 72 Artikel und Analysen zeigt, dass 67 Artikel keine Grenzwerte überschei- ten. Bei fünf Artikeln (6.9 %) zeigen die Resultate eine Überschreitung der festgeschriebenen Grenzwerte in der PRSL-Liste. Konkret trifft das für eine Probe der chemischen Gruppe der APEO in Kunstfasern, zwei Wertüberschreitungen von Dimethylformamid in Leder und jeweils einmal eine Überschreitung der zulässigen Gehalte von Organozinnverbindungen und Dimethylformamid in Kunstleder zu. In der letzten Kampagne 2016 wurden 36 Artikel von 14 Lieferanten untersucht. Für die hier vor- liegende Kampagne wurden sowohl die Anzahl der Proben als auch die der Lieferanten vergrös- sert, um einen besseren Überblick zu erhalten und möglicherweise weitere Handlungsfelder iden- tifizieren zu können. Die chemischen Gruppen wurden gemäss der Priorisierungsliste (siehe Tabelle 1) untersucht. Coop hat aber auch diejenigen chemischen Gruppen analysiert, die erst zukünftig ausgeschlossen werden, wie Weichmacher, Chlorparaffine, Schwermetalle und Formaldehyd (siehe Kap. 2.1 Prio- ritäten 4-6). Wie in der letzten Kampagne sind die Artikel entsprechend ihrer Materialzusammensetzung nach Textilien aus Natur- und Kunstfasern, Leder und Kunstleder aufgeteilt worden. Es wurden jeweils diejenigen Substanzen analysiert, welche für die Art von Textilien üblicherweise Anwendung fin- den. Tabelle 3: Untersuchungsergebnisse aller analysierten Artikel der Detox-Kampagne 2018 Untersuchungsergebnisse aller analysierten Artikel Anzahl geprüfter Artikel Artikel über Grenzwert 80 70 60 50 40 30 20 10 7 1 1 3 0 Chrom(VI) Azo-Farbstoffe APEO Chlorphenole Dimethylformamid Flammschutzhemmer Dimethylfumarat Schwermetalle [As, Cd, Hg, optische Aufheller PFC Weichmacher Organozinnverbindungen Chlorparaffine Formaldehyd Chlorbenzole und -toluole Allerg. / Krebserr. Farbstoffe Pb] 4 von 10
Report Detox-Kampagne 2018 4.2. Auswertung Naturfasern In der Analyse der 28 Artikel aus Naturfasern sind diejenigen chemischen Gruppen analysiert worden, die aufgrund ihrer funktionellen Eigenschaften in dieser Herstellung überhaupt einge- setzt werden. Deshalb sind beispielsweise PFC, Flammschutzhemmer, Dimethylformamid und Di- methylfumarat, optische Aufheller und Chrom (VI) nicht berücksichtigt, weil sie sach- und sinn- gemäss bei Textilien aus Naturfasern nicht zu erwarten sind. Die Analysen der Textilien aus Naturfasern aus Baumwolle, Seide oder einer Mischung aus Seide und Kaschmir zeigen keine Grenzwertüberschreitungen für die bereits verbotenen chemischen Gruppen der Prio 1-3. Es wurden auch Substanzen und Parameter der Prio-Gruppen 4 und 5 untersucht, die ab Ende 2019 eliminiert sein müssen. Tabelle 4 zeigt, dass die Analysewerte zweier Herrenhemden, die in Bosnien-Herzegowina und in Bangladesch hergestellt worden sind, den zulässigen Wert von 16 mg/kg Formaldehyd um 20 mg/kg resp. 40 mg/kg überschreiten. Es ist anzunehmen, dass bei diesen Produkten Formaldehyd eingesetzt wurde, damit die Textilien weniger verknittern. Coop wird gemeinsam mit den Lieferanten die Ursache für die Überschreitung suchen und notwendige Schritte einleiten, damit ihre Textilproduktion ab Ende 2019 den Anforderungen des Detox-Com- mitments entspricht. Tabelle 4: Untersuchungsergebnisse der Textilien aus Naturfasern Untersuchungsergebnisse der Textilien aus Naturfasern Anzahl geprüfter Artikel Artikel über Grenzwert 30 25 20 15 10 5 2 0 Chrom(VI) Azo-Farbstoffe Chlorphenole APEO Dimethylformamid Flammschutzhemmer Dimethylfumarat optische Aufheller PFC Organozinnverbindungen Weichmacher Chlorparaffine Schwermetalle [As, Cd, Hg, Pb] Formaldehyd Chlorbenzole und -toluole Allerg. / Krebserr. Farbstoffe 5 von 10
Report Detox-Kampagne 2018 4.3. Auswertung Kunstfasern Bei der Untersuchung der 34 Artikel aus Kunstfasern wurde das gesamte Untersuchungsspekt- rum angewendet. Mit Ausnahme einer APEO-Überschreitung wurden die Messwerte der anderen chemischen Gruppen eingehalten. Tabelle 5 zeigt, dass ein in China hergestelltes Damenkleid den zulässigen Wert an APEO`s um das Dreifache überschritten hat. Auch hier wird Coop den Lieferanten bitten, eine Ursachenforschung durchzuführen und einen Massnahmenplan vorzule- gen. Wie bei den Textilien aus Naturfasern sind auch bei den Kunstfasern drei Artikel dabei, nämlich eine Kissenhülle, ein Damenslip und eine Kunststoffsohle, bei denen der Gehalt an Formaldehyd nicht eingehalten wird. Formaldehyd muss bis Ende 2019 aus der Produktion eliminiert sein. Be- reits jetzt wird Coop aktiv und wird gemeinsam mit den Lieferanten nach Lösungen suchen, damit diese Chemikalie künftig nicht mehr verwendet wird. Tabelle 5: Untersuchungsergebnisse der Textilien aus Kunstfasern Untersuchungsergebnisse der Textilien aus Kunstfasern Anzahl geprüfter Artikel Artikel über Grenzwert 35 30 25 20 15 10 3 5 1 0 Chrom(VI) Azo-Farbstoffe APEO Chlorphenole Dimethylformamid Dimethylfumarat Flammschutzhemmer Schwermetalle [As, Cd, Hg, optische Aufheller PFC Weichmacher Organozinnverbindungen Chlorparaffine Formaldehyd Chlorbenzole und -toluole Allerg. / Krebserr. Farbstoffe Pb] 6 von 10
Report Detox-Kampagne 2018 4.4. Auswertung Leder Bei der Untersuchung der Artikel aus Leder und Kunstleder wurde der Untersuchungsumfang ge- genüber den Textilien aus Natur- und Kunstfasern geringfügig verändert. In der Analyse sind PFC`s, Flammschutzhemmer und optische Aufheller nicht berücksichtigt, da der Einsatz dieser Substanzen in Leder und Kunstleder nicht zu erwarten ist. Insgesamt wurden sieben Lederartikel analysiert, darunter Gürtel, eine Handtasche und Schuhe. Zwei Artikel überschritten die zulässige Limite für Dimethylformamid von 500 mg/kg um das 2 resp. 4-fache. Coop wird den betroffenen Lieferanten ebenfalls bitten, zu diesen Resultaten Stellung zu nehmen und einen Massnahmenplan zu erstellen. Auch bei der Lederauswertung haben zwei Artikel den Grenzwert an Formaldehyd überschritten. Formaldehyd muss bis Ende 2019 aus der Produktion eliminiert sein. Bereits jetzt wird Coop aktiv und wird gemeinsam mit den Lieferanten nach Lösungen suchen, damit diese Chemikalie künftig nicht mehr verwendet wird. Tabelle 6: Untersuchungsergebnisse der Artikel aus Leder Untersuchungsergebnisse der Artikel aus Leder Anzahl geprüfter Artikel Artikel über Grenzwert 8 7 6 5 4 3 2 2 2 1 0 Azo-Farbstoffe Chrom(VI) APEO Dimethylformamid Chlorphenole Dimethylfumarat Schwermetalle [As, Cd, Hg, Flammschutzhemmer optische Aufheller Organozinnverbindungen PFC Weichmacher Chlorparaffine Formaldehyd Chlorbenzole und -toluole Allerg. / Krebserr. Farbstoffe Pb] 7 von 10
Report Detox-Kampagne 2018 4.5. Auswertung Kunstleder Coop hat zwei in China hergestellte Gürtel aus Kunstleder untersucht. Während der eine Gürtel nicht zu beanstanden ist, überschreitet der andere Gürtel, der auf der Vorder- und Rückseite un- tersucht wurde, die geltenden Grenzwerte zweimal. Die Messwerte an Organozinnverbindungen betragen 2.8 mg/kg (Grenzwert 0.2 mg/kg) und an Dimethylformamid 1100 mg/kg (Grenzwert 500 mg/kg). Auch hier wird Coop gemeinsam mit dem Lieferanten die Ursachen eruieren und Massnahmen einleiten, damit die Grenzwerte künftig eingehalten werden und die Produktion De- tox-konform wird. Tabelle 7: Untersuchungsergebnisse der Artikel aus Kunstleder Untersuchungsergebnisse der Artikel aus Kunstleder Anzahl geprüfter Artikel Artikel über Grenzwert 4 3 2 1 1 1 0 Chrom(VI) Azo-Farbstoffe Dimethylformamid Chlorphenole Dimethylfumarat APEO Flammschutzhemmer optische Aufheller Organozinnverbindungen PFC Weichmacher Chlorparaffine Schwermetalle [As, Cd, Hg, Pb] Formaldehyd Chlorbenzole und -toluole Allerg. / Krebserr. Farbstoffe 8 von 10
Report Detox-Kampagne 2018 5. Zusammenfassung Die Analyseergebnisse zeigen, dass die vorgegebenen Grenzwerte bei 67 von 72 Artikeln einge- halten werden. Bei den Artikeln aus Naturfasern sind keine Überschreitungen der Grenzwerte fest- stellbar. Im Unterschied dazu überschreiten Artikel aus Kunstfasern, Leder und Kunstleder ein- zelne Grenzwerte. Die Bemühungen von Coop und seinen Lieferanten die priorisierten chemischen Gruppe 1 (Al- kylphenole und Alkylphenolethoxylate, perfluorierte und polyfluorierten Carbone), Gruppe 2 (Azo- Farbstoffe, Allerg. / Krebserr. Farbstoffe, Flammschutzhemmer) und Gruppe 3 (Chlorphenole, Chlorbenzole und –toluole, Organozinnverbindungen, Toluol, Dimethylformamid, Dimethylfuma- rat) auszuschliessen, tragen Früchte und werden gut umgesetzt. Bei den fünf Artikeln, bei denen die Grenzwerte für APEO, Organozinnverbindungen und Dimethyl- formamid überschritten worden sind, wird Coop gemeinsam mit den betroffenen Lieferanten die Ursachen analysieren und entsprechende Massnahmen einleiten, um künftig die Überschreitun- gen zu vermeiden. Die Analyse zeigt auch, dass für die priorisierten chemischen Gruppe 4 (ab Ende 2018 verboten) und 5 (ab Ende 2019 verboten) die Grenzwerte grösstenteils eingehalten werden. Dies trifft be- reits zu für die Gruppe der Weichmacher, Chlorparaffine und der Schwermetalle [Arsen, Blei, Cad- mium und Quecksilber]. Handlungsbedarf besteht künftig bei Formaldehyd und der Einsatz wei- terer Schwermetalle bei Lederartikeln. Coop wird auch hier die Lieferanten im Vorfeld anweisen und schulen, damit die festgesetzten Limiten ab Ende 2018 respektive 2019 eingehalten werden. Tabelle 8: Grenzwertüberschreitungen der Artikel aus Textil resp. Leder/Kunstleder Chemische Gruppe Textile Fasern Lederprodukte Alkylphenolethoxylate (APEO) Per- und Polyfluorcarbone (PFC) Azo-Farbstoffe Allerg. / Krebserr. Farbstoffe Flammschutzhemmer Chlorphenole Chlorbenzole und –toluole Organozinnverbindungen Dimethylformamid Dimethylfumarat Weichmacher Chlorparaffine Schwermetalle {[As, Cd, Hg, Pb] Chrom (VI) Optische Aufheller Formaldehyd 9 von 10
Report Detox-Kampagne 2018 6. Massnahmen & Ausblick Alle Lieferanten, bei denen Grenzwertüberschreitungen der Prio 1, 2 und 3 Chemikalien festge- stellt worden sind, werden gezielt informiert und zur Stellungnahme und Ursachenforschung auf- gefordert: 1. Eruieren der Kontaminationsquellen 2. Einholen von Spezifikationen und Zertifikaten der Lieferanten 3. Analyse der eingesetzten chemischen Formulierungen 4. Umsetzung der Wasser- und Abwasseruntersuchung zur gezielten Identifikation von Schwachstellen während des Produktionsprozesses Bei Grenzwertüberschreitungen von Chemikalien der Prio-Gruppen 4-5 oder bei sonstigen auffäl- ligen Ergebnissen werden die Lieferanten darauf aufmerksam gemacht, dass Sie frühzeitig auf alternative Chemikalien umstellen, um auch zukünftig die Richtlinie von Coop einzuhalten. Auch wenn Coop bei der Gruppe 4 (Weichmacher, Chlorparaffine) und Gruppe 5 (Schwermetalle, po- lyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Glykole, halogenierte Lösungsmittel, VOC's, Formal- dehyd) noch Grenzwertüberschreitungen akzeptiert, sind die Hersteller aufgefordert, die Konta- minationsquelle ausfindig zu machen und Anstrengungen zu unternehmen, um diese durch Richtlinienkonforme Chemikalien zu ersetzen. Die Ergebnisse dieser Kampagne zeigen, dass Coop auf gutem Wege ist, die gesetzten Ziele im Bereich der Reduktion von Chemikalien in den Textilien zu erreichen. Bei den Artikel aus Leder und Kunstleder sind noch vermehrt Massnahmen notwendig. Wir weisen darauf hin, dass diese Produkttest-Kampagne einen Anhaltspunkt über die in der Pro- duktion eingesetzten Chemikalien liefert. Trotzdem können in der Herstellung die verbotenen Chemikalien eingesetzt werden, dann aber zum Beispiel mit viel Wasser ausgewaschen werden. Deshalb kann es durchaus sein, dass gewisse Chemikalien im Artikel nicht mehr oder nur unter- halb des Grenzwertes nachgewiesen werden können, obwohl die Chemikalien in der Herstellung die MRSL-Grenzwerte nicht einhalten. Produkttest-Kampagnen sind somit für eine Standortbe- stimmung eine Unterstützung, jedoch sind präventive Massnahmen im Herstellungsprozess vor Ort unerlässlich. Darum setzt Coop den Fokus auf Lieferantentrainings, Abwasseruntersuchun- gen und Umweltaudits direkt bei den Herstellern selbst. Mehr Informationen dazu finden Sie hier. Coop ist auf gutem Weg, die Detox Anforderungen bis 2020 zu erreichen und engagiert sich wei- terhin, gemeinsam mit den Lieferanten die gefährlichen Chemikalien in den textilen Lieferketten zu eliminieren. 10 von 10
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