Deutsche Feuerwehr-Zeitung
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D E UTS C H E F E U E R W E H R - Z E ITU N G A U G U ST 2013 Deutsche Feuerwehr-Zeitung Offizielles Organ des Deutschen Feuerwehrverbandes | Reinhardtstraße 25 | 10117 Berlin Kontakt über: Telefon 030.288848800 | Fax 030.288848809 | info@dfv.org | www.feuerwehrverband.de CTIF-Olympiade 2013: Gold für Team Deutschland Acht Goldmedaillen im Gepäck: Bei den Olympischen Spielen des Weltfeuerwehr- verbandes CTIF im französischen Mulhou- se wurden die Spitzenleistungen von Feuer- wehrsportlern und traditionellen Wettbe- werbern belohnt. »Das ist ein toller Erfolg, der von ausdauerndem Training und Leis- tungsfähigkeit auf den Punkt zeugt!«, gratu- lierte DFV-Präsident Hans-Peter Kröger. Im »Traditionellen Internationalen Feu- erwehrwettbewerb« erhielten die Gruppen Nidderau-Eichen 1A (Hessen), Herrenberg- Kuppingen (Baden-Württemberg), Langen- bach 2A und Langenbach 1B (Rheinland- Pfalz) sowie Asendorf (Niedersachsen) Frauen B Goldmedaillen. Im »Internationalen Feuerwehr-Sport- wettkampf« sicherten sich die Männer aus dem Team Lausitz in der Gesamtwertung aus 100-Meter-Hindernislauf, Löschangriff nass, 4×100-Meter-Hindernis-Staffel und Löschangriff mit Wasserentnahme offenes Gewässer, Vornahme von zwei C-Rohren – und das alles in Hakenleiter Gold. Das Team aus Mecklen- Höchstgeschwindigkeit, wie hier die Feuerwehr Olpe (NRW) (Fotos: T. Reher/S. Darmstädter) burg-Vorpommern erarbeite sich in der Ge- samtwertung der Frauen (100-Meter-Hin- dernislauf, Löschangriff nass und 4×100- Meter-Hindernis-Staffel) ebenfalls eine Goldmedaille. Zudem begeisterte das Team Lausitz im »Löschangriff nass« mit der Gold- Zeit von 00:22,92 Minuten. Bei den Jugendlichen lag die Gruppe aus Dabel (Mecklenburg-Vorpommern) mit dem 13. Platz vor dem Team aus Oberneu- kirchen (Bayern) auf Platz 14. Lob für Organisatoren »Hier in Mulhouse hat alles gepasst: Von der Freundlichkeit der Helfer über die Infra- struktur bis hin zum kameradschaftlichen Miteinander aller Mitwirkenden«, lobte De- legationsleiter und DFV-Vizepräsident Her- mann Schreck zum Abschluss der Feuer- wehr-Olympiade. »Allen Teilnehmerinnen Im »Löschangriff« nass des Internationalen Feuerwehr-Sportwettkampfs errang das Team Lausitz und Teilnehmern, die sich im Rahmen der Gold in 00:22,92 Minuten Olympiade verletzt haben, wünschen wir 8/13 Deutsche Feuerwehr-Zeitung B R AN D Schutz A
D E UTS C H E F E U E R W E H R - Z E ITU N G E I N S AT Z F Ü R J U B I - L Ä U M S - O LY M P I A D E DER FEUERWEHR Die 15. Feuerwehr-Olympiade des Welt- feuerwehrverbandes CTIF fand vom 14. bis 21. Juli 2013 im französischen Mul- house statt. Dass der internationale Wettbewerb dort ausgerichtet wurde, war auch auf die Initiative eines Deut- schen zurück zu führen: Hans-Heinrich Ullmann. links: Die Feuerwehr Nidderau-Eichen (Hessen) kam als beste deutsche Männermannschaft im »Tra- ditionellen Internationalen Feuerwehrwettbewerb« auf den fünften Platz. rechts: Der Sprung über die Hinderniswand ist Teil des Staffellaufes. Bis September 2012 stand Ullmann aus der Ortsfeuerwehr Asendorf (Nieder- sachsen) nicht nur als DFV-Bundes- wettbewerbsleiter, sondern auch als jahrelanges Mitglied und Vorsitzender der Kommission für die internationalen Wettbewerbe des CTIF seinen Mann. Für dieses Engagement wurde er nun in Mulhouse durch den Weltfeuerwehr- verband geehrt. links: Geschafft! Die Frauengruppe aus Asen- dorf (Niedersachsen) belegte in ihrer Kategorie Als es nach der Absage des eigentlich den ersten Platz. geplanten Ausrichters für die 15. Feuer- wehr-Olympiade kurzfristig um die Su- unten: So schnell wie möglich rutschen die Feu- che nach einem neuen Austragungsort erwehrleute durch die acht Meter lange Röhre. ging, erinnerte sich der heute 67-jähri- ge Ullmann daran, dass bereits 1963 die 2. Olympiade im Elsass stattgefunden hatte. So nahm der Niedersachse Kon- takt zu Capitaine Alphonse Hartmann vom Département Haut-Rhin auf – die Idee der Ausrichtung der Spiele zum 50-jährigen Jubiläum überzeugte. Die Asendorfer Feuerwehr trat auch 1963 im Elsass an. Heinrich Leiding, Fritz Möhlmann und Hans Tell sen. von der damaligen Mannschaft waren nun ge- meinsam mit Hans-Heinrich Ullmann als Schlachtenbummler dabei – und tra- fen sich sogar mit Alterskameraden der französischen Mannschaft. (tr) B B R AN D Schutz Deutsche Feuerwehr-Zeitung 8/13
D E UTS C H E F E U E R W E H R - Z E ITU N G Hubert Vetter (ÖBFV) neuer CTIF-Vize Hubert Vetter vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband ist neuer Vi- zepräsident des Weltfeuerwehrverban- des CTIF. Bei der Delegiertenversamm- lung im Rahmen der CTIF-Wettbewer- be wurde der Vorarlberger Landes- feuerwehrinspektor einstimmig in den Exekutiven Rat des Verbandes gewählt. DFV-Präsident Hans-Peter Kröger (links) und sein ÖBFV-Pendant, Albert Kern (rechts), gratulierten. Vetter ist Vorsitzender des ÖBFV-Fachausschus- Beim Deutschlandabend des DFV für alle deut- ses Freiwillige Feuerwehren und leitet schen Teams spielte der Musikzug der Feuer- das Sachgebiet »europäische und inter- wehr Morschwiller-le-Bas auf. nationale Angelegenheiten«. (sda) links: Aus vollem Lauf ein Feuer löschen – auch das ist Teil des Feuerwehr-Sportwettkampfes. rechts: Beim 100-Meter-Hindernislauf haben die Herren eine Eskaladierwand zu überwinden. (Foto: F. Fink/ÖBFV) links: Das Frauenteam aus Mecklenburg-Vorpommern wurde beim »Löschangriff nass« für die starke Leistung (00:25,82 Minuten) belohnt. rechts: Vol- le Konzentration vor dem Start: Tom Gehlert errang in der Königsdisziplin »Hakenleiter« eine Silbermedaille. 8/13 Deutsche Feuerwehr-Zeitung B R AN D Schutz C
D E UTS C H E F E U E R W E H R - Z E ITU N G links: Bei der Jugendfeuerwehr besteht der Wettbewerb aus einem Löschangriff mit Hindernissen (hier die JF Dabel) und einem Staffellauf. rechts: Gruppen- bild vor der olympischen Flamme: Die beiden deutschen Jugendfeuerwehren und das DJF-Team in Mulhouse (Fotos: Lauffeuer) gute und vollständige Genesung«, erklärte nationalen Feuerwehrwettbewerbe veran- Bei der Abschlussfeier der 15. Internationa- er. staltet. len Feuerwehrwettbewerbe und 19. Ju- »Wir danken den Organisatoren in Mulhou- DFV-Vizepräsident Schreck dankte auch gendfeuerwehrwettbewerbe des Weltfeu- se für die tolle Organisation. Es ist eine enor- allen deutschen Wertungsrichtern für ihren erwehrverbandes im Stade de l’Ill bot sich me Leistung, eine solche Großveranstal- Einsatz: »Die hohe Professionalität dieses eh- ein beeindruckendes Bild der 2 340 Teilneh- tung auf die Beine zu stellen«, lobte Klaus- renamtlichen Engagements hat mich begeis- mer aus 26 Nationen. Aus Deutschland nah- Georg Franke, Bundeswettbewerbsleiter tert.« Deutschland stellte mehr als 40 der 240 men insgesamt 21 Gruppen an den Wettbe- und gleichzeitig Vorsitzender der Kommis- Bewerter und Wettkampfrichter in den Berei- werben teil. sion »Internationale Wettbewerbe« des chen der »Traditionellen Internationalen Feu- Die Ergebnislisten stehen unter Weltfeuerwehrverbandes CTIF. erwehrwettbewerbe«, des »Internationalen www.feuerwehrverband.de/ctif2013.html Bereits vor genau 50 Jahren fand im el- Feuerwehr-Sportwettkampfes« sowie des zum Herunterladen im Internet bereit; eine sässischen Mulhouse eine CTIF-Olympiade »Internationalen Jugendfeuerwehrwettbe- umfangreiche Bildergalerie gibt es unter statt – damals wurden hier die zweite Inter- werbs«. www.feuerwehrverband.de/bilder. (sda) Die Ergebnisse Im »Internationalen Feuerwehr- Sportwettkampf« gab es folgende Plat- • 100-Meter-Hindernislauf (Männer): Bronze für Team Lausitz, 4. Platz Team zierungen für deutsche Einzelstarter sowie Mecklenburg-Vorpommern, 6. Platz Teams: Thüringenauswahl. Beste deutsche Im »Traditionellen Internationa- • Gesamtwertung Männer (Hakenleiter, Einzelstarter: 11. Hannes Rost (Meck- len Feuerwehrwettbewerb« erhiel- 100-Meter-Hindernislauf, Löschangriff lenburg-Vorpommern), 13. Tommy ten deutsche Teams folgende Medaillen: nass und 4×100-Meter-Hindernis-Staffel): Paulick (Team Lausitz), 14. Tom Geh- • Männer A: Gold für Nidderau-Eichen • Gesamtwertung Frauen (100-Meter-Hin- lert (Thüringenauswahl) (Hessen), Herrenberg-Kuppingen (Ba- dernislauf, Löschangriff nass und 4×100- • 100-Meter-Hindernislauf (Frauen): 4. den-Württemberg), Langenbach Meter-Hindernis-Staffel): Gold für Meck- Platz für Mecklenburg-Vorpommern, (Rheinland-Pfalz); Silber für Nidde- lenburg-Vorpommern, Silber für Team 5. Team Lausitz, 7. Märkisch Oderland. rau-Heldenbergen (Hessen), Olpe Lausitz, Bronze für Märkisch Oderland Beste deutsche Einzelstarterinnen: 7. (Nordrhein-Westfalen), Breitenberg • Hakenleitersteigen: Silber für Tom Geh- Isabel Siegel (Team Lausitz), 9. Diana (Bayern), Krün (Bayern) und Densberg lert (Thüringenauswahl; auch vierter Bräuer (Mecklenburg-Vorpommern) (Hessen) Platz im Zweikampf Hakenleiter/100 Me- • 4×100-Meter-Hindernis-Staffel (Män- • Männer B: Gold für Langenbach ter-Hindernislauf); Bronze für Team Lau- ner): Bronze für Mecklenburg-Vor- (Rheinland-Pfalz), Silber für Asendorf sitz in der Mannschaftswertung pommern mit neuem deutschen Re- (Niedersachsen) • Löschangriff nass (Männer): Gold für Team kord (00:59,60 Minuten), 5. Team Lau- • Frauen A: Silber für Lich-Nieder-Bes- Lausitz, Bronze für die Thüringenauswahl, sitz, 7. Thüringenauswahl singen und Steinau-Marjoß (beide 4. Platz Mecklenburg-Vorpommern • 4×100-Meter-Hindernis-Staffel (Frau- Hessen) • Löschangriff nass (Frauen): Silber für en): Bronze für Mecklenburg-Vorpom- • Frauen B: Gold für Asendorf (Nieder- Mecklenburg-Vorpommern, 7. Platz Mär- mern, 4. Team Lausitz, 6. Märkisch sachsen) kisch Oderland, 9. Team Lausitz Oderland D B R AN D Schutz Deutsche Feuerwehr-Zeitung 8/13
D E UTS C H E F E U E R W E H R - Z E ITU N G DFV erreicht höheren Freibetrag für Funktionsträger Führungskräfte, Gerätewarte sowie andere gen nachzuweisen«, betont DFV-Präsident Der Bundesrat hat einer entsprechenden Funktionsträger der Freiwilligen Feuerweh- Hans-Peter Kröger. Änderung der Lohnsteuer-Richtlinien durch ren können künftig pauschale Aufwands- Der bisherige jährliche Freibetrag für die Bundesregierung zugestimmt. Abgeord- entschädigungen bis zu 2 400 Euro jährlich Entschädigungen aus öffentlichen Kassen nete des Deutschen Bundestages sowie die steuerfrei erhalten. Dafür hat sich der Deut- steigt damit um 300 Euro und wird der so Bundesminister für Inneres und der Finan- sche Feuerwehrverband erfolgreich einge- genannten Übungsleiterpauschale ange- zen hatten die Initiative des DFV unter- setzt. passt. Diese war bereits durch das Gesetz stützt. »Die Anhebung des Freibetrages erspart zur Stärkung des Ehrenamtes rückwirkend Die verschiedenen Freibeträge für Auf- Tausenden ehrenamtlich engagierten Feu- zum 1. Januar 2013 angehoben worden. wandsentschädigungen wurden in BRAND- erwehrleuten zusätzlichen bürokratischen Dies gilt jetzt auch für pauschale Aufwands- Schutz/Deutsche Feuerwehr-Zeitung Aufwand, weil sie bis zu dieser Grenze zum entschädigungen der Kommunen an Feuer- 3/2013, Seite A, erläutert. Die Ausgabe ist Beispiel keine Belege sammeln oder Fahr- wehrangehörige nach Paragraf 3 Nummer im Internet zu lesen: www.feuerwehrver tenbücher führen müssen, um ihre Ausla- 12 Einkommensteuergesetz. band.de/dfz. (sö) DFV-Delegierte fordern lückenlosen Versicherungsschutz Ein Vierteljahr vor der Bundestagswahl hat der Deutsche Feuerwehrverband verlässli- che Bedingungen für das Ehrenamt ange- mahnt. Die 60. Delegiertenversammlung des DFV forderte in Stuttgart einen umfas- senden Versicherungsschutz für Einsatz- kräfte. Sie sprach sich außerdem für den Status quo beim Erwerb von Führerschei- nen aus. »Wir kämpfen für einen Versicherungs- schutz ohne Wenn und Aber«, sagte DFV- Präsident Hans-Peter Kröger. Er beklagte ablehnende Bescheide der Versicherungs- träger nach Dienstunfällen mit existenziel- len Folgen für die Betroffenen. Hintergrund sind Verweise auf Vorschäden, innere Ur- sachen oder schicksalsbedingte Leiden. Die DFV-Delegierten beschlossen einstimmig, dass Gesundheitsschäden oder Todesfälle als Unfälle gelten sollen, wenn sie in unmit- telbarem sachlichen, räumlichen und zeitli- chen Zusammenhang mit der ehrenamtli- Die Delegiertenversammlung des DFV, hier die Vertreter des Landesfeuerwehrverbandes Niedersach- chen Tätigkeit in der Feuerwehr eingetreten sen, tagten im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle. (Foto: F. Kulke) sind – unabhängig von dem vorherigen Ge- sundheitszustand des Versicherten. Der DFV setzt sich für eine bundeseinheitliche Jahre angehoben werden, für Feuerwehren Anhebung der Altersgrenze konterkariert Lösung ein; er befasst sich auf Initiative des ist aber eine Ausnahme möglich. Der DFV würden. Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein- setzt sich bei Bund und Ländern dafür ein, Der DFV-Präsident kritisierte in seiner Westfalen seit dem Frühjahr mit dem The- diese Option zu ziehen. Die Mitgliedsver- Rede die stockenden Ausschreibungsver- ma. bände werden sich in der Sache mit einem fahren für zusätzliche Löschfahrzeuge LF- Außerdem forderten die Delegierten, abgestimmten Schreiben jeweils auch an ih- KatS und Schlauchwagen des Bundes. Mit dass Führerscheine für Fahrzeuge von mehr re zuständigen Landesministerien wenden. Blick auf die Hochwasserkatastrophe als 3,5 Tonnen weiterhin schon vom 18. Le- Kröger verwies auf den kleinen und den mahnte Kröger erneut eine zeitgemäße, flä- bensjahr an erworben werden können. Das großen Feuerwehr-Führerschein sowie För- chendeckende Warnung der Bevölkerung Mindestalter soll laut EU-Richtlinie auf 21 derprogramme der Länder, die durch eine an. Weitere Berichte auf Seite F. (sö) 8/13 Deutsche Feuerwehr-Zeitung B R AN D Schutz E
D E UTS C H E F E U E R W E H R - Z E ITU N G Willkommen bei uns: DFV stellt neue Infokampagne vor »112 Feuerwehr – Willkommen bei uns!« – sammlung in Stuttgart vor. Dort erläuterte wenngleich dies nicht als Ausgleich eines so lautet der Slogan der Kommunikations- er die drei vorrangigen Ziele der Kampa- demographischen Tiefs verstanden wer- kampagne des Deutschen Feuerwehrver- gne: »Zunächst geht es um die Information den darf, sondern als längst überfällige bandes, die den interkulturellen Dialog der über das deutsche Feuerwehrsystem – Frei- Bereicherung. Dafür muss bekannt sein, Feuerwehren mit Menschen mit Migrati- willige Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, Werk- wie Feuerwehren funktionieren und wie onshintergrund vertiefen soll. Orhan Bekyi- feuerwehr, Jugendfeuerwehr. In anderen man sich dort engagieren kann«, so der git, Feuerwehrmann mit türkischen Wurzeln Ländern gibt es häufig andere Strukturen.« DFV-Fachberater. Das dritte Ziel ist die In- und DFV-Fachberater Integration, stellte die Der zweite Bereich ist die Information formation über Präventionsmaßnahmen Aktion im Rahmen der 60. Delegiertenver- über die verschiedenen Engagementmög- und das Verhalten im Schadenfall: »Wie lichkeiten. verhalte ich mich bei einem Notfall, wa- »Wir sehen rum sind Rauchwarnmelder wichtig, was Engagement- kann ich tun, um Brände zu vermeiden – förderung als darüber wollen wir informieren«, erklärt ein Integrati- Bekyigit. onsinstru- Die Materialien – Plakate, Postkarten- ment. Lang- flyer, Aufkleber und Arbeitsheft – werden fristig ist für Mitte August an die Stadt-, Kreis-, Bezirks- den Deut- und Landesfeuerwehrverbände sowie wei- schen Feuer- tere Stellen versandt. Hinzu kommen dann wehrverband eine Facebook-Plattform sowie die Interent- auch die Mit- seite www.112-willkommen.de. Dort stehen gliederge- bereits jetzt Informationen zur Kommuni- winnung aus kationskampagne zur Verfügung. »112 Feu- links: Feuerwehrleute verschiedener Herkunft und der Slogan »112 Feuerwehr – Willkommen bei uns!« sind das Gesicht der neuen Kampagne. rechts: DFV-Fach- den Reihen erwehr – Willkommen bei uns!« wird aus berater Integration Orhan Bekyigit: »Mehr Menschen mit Migrationsgeschichte in der Migran- Mitteln des Europäischen Integrationsfonds der Feuerwehren sind eine längst überfällige Bereicherung.« (Fotos: DFV/F. Kulke) ten ein Ziel, kofinanziert. (sda) Innenminister Reinhold Gall: »Brückenbauer sind gefragt« Im Rahmen eines außergewöhnlichen ren begrüßt. Er hob die Bedeutung des Innenminister Reinhold Events fand die diesjährige Delegiertenver- Brandschutzes für die wirtschaftliche Ent- Gall sprach sich für eine bessere Vereinbarkeit sammlung des DFV statt: Sie war Teil zahl- wicklung hervor: »Die Infrastruktur wird in von Familie, Beruf und reicher Einzelveranstaltungen des 11. Lan- einer Welt der Globalisierung den entschei- Ehrenamt aus. desfeuerwehrtages Baden-Württemberg in denden Ausschlag geben. Dazu gehört ein (Foto: F. Kulke) Stuttgart, bei dem Innenminister Reinhold gut organisiertes, effektives Feuerwehrwe- Gall und Oberbürgermeister Fritz Kuhn zu sen«, betonte Kuhn. den Gästen sprachen. Für einen Gala-Abend hatte LFV-Präsi- Bei einem kulturell eingefassten Festakt dent Dr. Frank Knödler ein hochkarätiges mit der »Akademie für gesprochenes Wort« Programm mit Kabarett, Musik und Tanz ken. Im Rahmen des DFV-Verbandstages in der Alten Reithalle sprach sich Landesin- zusammengestellt. Hauptact war die Big- wurde der Bundestagsabgeordnete Klaus nenminister Reinhold Gall dafür aus, den Band der Bundeswehr. Moderiert wurde Riegert (Wahlkreis Göppingen) für sein gro- ehrenamtlichen Dienst in der Feuerwehr der Abend von der ARD-Wetterexpertin ßes Engagement im DFV-Beirat mit der Sil- besser an berufliche und familiäre Pflichten Claudia Kleinert. bernen Ehrennadel des Verbandes ausge- anzupassen. Unvereinbarkeit sei ein Haupt- Während der Gesamtveranstaltung wur- zeichnet. Der Ehrenpräsident der Vereini- grund, warum Menschen sich nicht enga- de außerdem in vielfältiger Weise der Auf- gung zur Förderung des deutschen gierten. Wenn die Feuerwehr bestehen wol- bauleistung des ersten DFV-Nachkriegsprä- Brandschutzes, Hans Jochen Blätte, erhielt le, müsse sie sich auch stärker für Menschen sidenten Albert Bürger gedacht, der kurz zum Dank für seine langjährigen Verdiens- mit Migrationshintergrund öffnen. »Brü- vor der Veranstaltung 100 Jahre alt gewor- te von Feuerwehr-Präsident Kröger die Gol- ckenbauer sind gefragt«, sagte Gall. den wäre. DFV-Ehrenpräsident Hinrich dene Ehrennadel des DFV. Bei einem Empfang im Rathaus hatte Struve und der Leiter des Deutschen Feuer- Der DFV-Verbandstag fand mit freundli- Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn wehr-Museums, Rolf Schamberger, hielten cher Unterstützung der Daimler AG und von Führungskräfte der deutschen Feuerweh- einen lebendigen Vortrag über Bürgers Wir- T-Mobile statt. (sö) F B R AN D Schutz Deutsche Feuerwehr-Zeitung 8/13
D E UTS C H E F E U E R W E H R - Z E ITU N G Einsatzseminar Titisee-Neustadt: »Was muten wir unseren Kameraden zu?« derartigen Störung im Einsatzdienst läge das Auffinden von Toten bei den Nachlösch- dreimal höher als im normalen Leben. Sie arbeiten hat zu einer dramatischen Wende beschrieb ebenfalls auch die vielfältigen im Einsatzverlauf geführt«, sagte Widmaier. Faktoren, die zu einer Posttraumatischen Widmaier ging in seinen Ausführungen auf Störung führen könnten und forderte die schwierige Öffentlichkeitsarbeit beim gleichzeitig, das Thema in die Feuerwehr- Einsatz ein, die insbesondere durch den struktur einzuarbeiten. Als Beispiel nannte Druck der Medien begleitet wurde. sie unter anderem auch die Aus- und Fort- Wie die Einsatzleitung mit diesem Druck Moderator und DFV-Vizepräsident Hartmut bildung von Führungskräften der psychoso- umging, erläuterte Polizeipressesprecher Ziebs (v. l.), Stiftungsvorsitzender Hans-Peter zialen Nachversorgung, wie zum Beispiel Karl-Heinz Schmid. »Wir müssen zusam- Kröger, Feuerwehrkommandant Gotthard Be- die Ausbildung von Fachberatern. menarbeiten, wenn einmal etwas passiert nitz, Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid und LFV-Vizepräsident Gerhard Lai Als örtliche Mitwirkende in der Psycho- ist«, gab der den Anwesenden mit auf dem sozialen Notfallversorgung informierten Weg und unterstrich gleichzeitig, dass der »Lassen Sie uns in die Vorsorge investieren, Dorothe Welle von der Helios Klinik Titisee- Sprachgebrauch in derartigen Fällen immer damit wir nicht soviel Nachsorge machen Neustadt auf Grundlage der Arbeit der unter allen Beteiligten abstimmt sein muss. müssen« – dieses Resümee hat DFV-Vize- Gruppe Kirchliche Notfallseelsorge Hoch- »Wenn man sich kennt, dann funktioniert präsident Hartmut Ziebs beim Seminar »Die schwarzwald und Dr. Carsten Böhm von der auch Pressearbeit«, gab Schmid den Anwe- Brandkatastrophe von Titisee-Neustadt« Klinik Friedenweiler. Böhm ging zum einen senden ebenfalls als Hinweis für die Arbeit der Stiftung »Hilfe für Helfer« gezogen. Im auf die Auswirkungen von Stress auf die vor Ort mit auf dem Weg. Aber auch Aussa- Feuerwehrhotel Sankt Florian setzten sich Einsatzkräfte, aber auch auf die Zusammen- gen wie »Der Pressesprecher hat Pause, rund 80 Teilnehmer mit den verschiedenen arbeit mit Betroffenen und Einsatzkräften wenn der Chef gesprochen hat« gehörten Aspekten der Brandkatastrophe in den Ca- ein. »Sie müssen Menschen ermutigen zu zu seinen wichtigen Hinweisen. ritas-Behindertenwerkstätten auseinander, reden, aber nicht dazu zwingen«, war eines Weitere Aspekte des Einsatzes beleuch- bei der 14 Menschen ums Leben gekommen seiner Handlungskonzepte ebenso wie »Ge- teten Peter Bachmeier, Vorsitzender des Ar- waren. meinsam schweigen ist besser als einsam beitskreises Vorbeugender Brandschutz der Baden-Württembergs Landesbranddi- schweigen«. Er stellte aber vor allem die Be- AGBF, und Bernd Pawelke, der über die or- rektor Hermann Schröder überbrachte die deutung des eigenen Selbstwertgefühls in ganisatorischen Grundlagen des betriebli- Grüße von Innenminister Reinhold Gall und chen Sicherheitsmanagements informierte. verdeutlichte in seinen sehr persönlichen »Die Mitarbeiter müssen auch begreifen, Ausführungen gerade die psychischen Be- was sie tun müssen«, lautete sein dringli- lastungen für Einsatzkräfte, auch mit dem cher Hinweis. Verweis auf das verheerende Brandunglück »Die Entscheidung, ein solches Seminar von Backnang kurz nach dem Feuer in Titi- durchzuführen, war die richtige Entschei- see-Neustadt. »Was muten wir unseren Feu- dung«, fasste Stiftungsvorsitzender und erwehrkameraden eigentlich zu? Wir moti- DFV-Präsident Hans-Peter Kröger am Ende Rund 80 Führungskräfte, Notfallseelsorger, vieren Menschen, ihre Gesundheit und ihre Ausbilder und andere Multiplikatoren der des zweitägigen Seminars zusammen. Krö- Psyche aufs Spiel zu setzen«, sagte Schröder Feuerwehren nahmen an dem Seminar teil. ger dankte der Daimler AG, die nicht nur eindringlich – und betonte die Pflicht auf (Fotos: F. Kulke) Stifter von »Hilfe für Helfer« ist, sondern entsprechende Fürsorge. »Wer meint, nichts die Veranstaltung zur Brandkatastrophe mit nach Hause genommen zu haben, der den Mittelpunkt seiner Ausführungen und von Titisee-Neustadt mit einer Spende fi- macht sich selbst etwas vor«, so Schröder. als wichtiges Element der Abarbeitung von nanzierte. Für den ausrichtenden Landes- Bezogen auf den Einsatz betonte der Lan- Schadenereignissen dar. feuerwehrverband Baden-Württemberg be- desbranddirektor, dass die Einsatzkräfte Bei der Beschreibung des Einsatzablau- grüßte LFV-Vizepräsident Gerhard Lai die hervorragend gearbeitet hätten, und dank fes durch Kreisbrandmeister Alexander Teilnehmer. Die gedachten auch der 14 To- ihres Einsatzes elf Personen lebend gerettet Widmaier wurde gleich mehrfach deutlich, desopfer der Brandkatastrophe. Notfallseel- werden konnten. welche hohe psychische Belastung der Ein- sorger Karl-Heinz Schanzmann (Nordrhein- Dr. Jutta Helmerichs, Leiterin des psy- satz von den Kräften abverlangt hatte. Wid- Westfalen) betonte, dass die Betroffenen chosozialen Krisenmanagements im Bun- maier schilderte dabei unter anderem die und Einsatzkräfte ihr Bestes gegeben hät- desamt für Bevölkerungsschutz und Kata- Eindrücke des Gruppenführers des ersten ten. Die Bilder des Unglücks würden sie be- strophenhilfe (BBK), erläuterte den The- eintreffenden Löschfahrzeuges und die un- gleiten. »Wir können Ihnen die Bilder nicht menbereich Posttraumatische Belastungs- terschiedlichen Schritte der Gefahrenab- nehmen, aber die Angst«, sagte der Theolo- störungen. Die Wahrscheinlichkeit einer wehr im Verlauf des Einsatzes. »Besonders ge. (fk) 8/13 Deutsche Feuerwehr-Zeitung B R AN D Schutz G
D E UTS C H E F E U E R W E H R - Z E ITU N G Bundesfachkongress zur Flut mit Wetterexperte Thomas Globig Der Fernsehmeteorologe Thomas Globig ein. Dort war er lange Jahre als Haupt- Der 3. Bundesfachkongress des Deutschen wird den diesjährigen Bundesfachkongress brandmeister ehrenamtlich engagiert. Glo- Feuerwehrverbandes findet in der Katholi- des DFV eröffnen: Worin lagen die Ursa- big beschäftigt sich seit frühester Kindheit schen Akademie in Berlin-Mitte statt. An- chen der Hochwasserkatastrophe 2013 und mit dem Wetter. Seit 1994 präsentiert er für meldungen sind von sofort an möglich. Die welche Rolle spielt der Klimawandel dabei? Meteomedia das Wetter in Funk und Fernse- Teilnahmegebühr beträgt 145 Euro, für Auf diesen Fragen soll die Aufarbeitung der hen. »Die Gratwanderung zwischen Unter- DFV-Fördermitglieder 130 Euro. Der Deut- Ereignisse aufbauen. Der DFV-Kongress fin- haltung und wissenschaftlicher Korrektheit sche Feuerwehrverband hat in der Nähe det am 13. und 14. September mit dem 2. ist schwierig und spannend zugleich«, sagt günstige Hotelzimmer reserviert (ab 69 Fachforum IF Star in Kooperation mit dem er – und möchte gerne mehr Klarheit in die Euro). Alle Informationen gibt es im Inter- Verband öffentlicher Versicherer in Berlin Diskussion zum Thema Wetter und Klima net auf: www.feuerwehrverband.de/bundes statt. bringen. fachkongress.html. (sö) Erfahrungen aus Einsatzleitung und Stabsarbeit, Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, Evakuierungen, Pressear- beit und Gesundheitsgefahren stehen im Mittelpunkt der zweitägigen Fachveranstal- tung. Aber auch technischer Hochwasser- schutz, die Selbsthilfe von Bürgern, Versi- cherungsfragen sowie die Wirkung Sozialer Netzwerke im Internet sollen dabei beleuch- tet werden. Impulsredner Thomas Globig ist im Krei- links: Thomas Globig ist gewissermaßen der »Hausmeteorologe« der durch das Hochwasser im Juni 2013 se der Feuerwehr zuhause: Er trat 1976 in mit am stärksten betroffenen Länder. rechts: Von 1976 bis 1998 war Globig in der FF Berlin-Tegelort die Freiwillige Feuerwehr Berlin-Tegelort aktiv. (Fotos: privat) Museum wird fit für die digitale Zukunft Ein virtuelles Museum gibt es schon, jetzt An der Bescheidübergabe nahmen Hessens Mit der Sonderausstellung »100 Jahre Al- soll auch die reale Ausstellung zeitgemäße Kreisbrandinspektoren teil. Sie hatten sich bert Bürger – Annäherung an eine Legende« Informationsmedien erhalten: Für das im Tagungsraum des Museums zu einer erzählt das Deutsche Feuerwehr-Museum Deutsche Feuerwehr-Museum in Fulda hat Nachbesprechung der Hochwasserereignis- nicht nur den spannenden Lebensweg der das Land Hessen eine zusätzliche Förde- se getroffen, die Ackermann leitete. Er ist maßgeblichen Persönlichkeit im Wieder- rung von 5 000 Euro bewilligt, damit erste auch Präsident des Landesfeuerwehrver- aufbau des bundesdeutschen Feuerwehr- Multimediatechnik angeschafft werden bandes. Außerdem informierte sich der wesens, sondern auch die Nachkriegsge- kann. Bundestagesabgeordnete Michael Brand schichte des Brandschutzes. Fahrzeuge vom Staatssekretär Werner Koch vom Hessi- persönlich. Seit zwei Jahren ist auch das frisch restaurierten Leichten Löschgrup- schen Ministerium des Innern und für Sport Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Ka- penfahrzeug der Feuerschutzpolizei bis übergab diese und die Bewilligung des lau- tastrophenhilfe mit Präsentationen zum Eh- zum Magirus-Rundhauber stehen im Mit- fenden Landeszuschusses von 50 000 Euro renamt und zur Selbsthilfe Partner des Mu- telpunkt. Weitere Informationen im Inter- an Vereinsvorstand und DFV-Vizepräsident seums. net: www.dfm-fulda.de. (sö) Ralf Ackermann. Dabei betonte Koch, wie wichtig das Wissen über die Geschichte ist, Bundestagsabgeordneter um für die Zukunft zu lernen. Michael Brand (v. l.), Muse- umsleiter Rolf Schamberger, Das Land Hessen werde sich auch künf- Vorstandsmitglied und DFV- tig an der Finanzierung des nationalen Mu- Vizepräsident Ralf Acker- seums für Brandschutzgeschichte beteili- mann, Staatssekretär Werner gen. Gemeinsam mit dem Deutschen Feuer- Koch und geschäftsführendes wehrverband und der Stadt Fulda ist es Vorstandsmitglied Erhardt Zachertz mit den Förderbe- einer der drei großen Zuwendungsgeber scheiden des Hessischen und hat erstmals auch einen Dienstleisten- Ministeriums des Innern den im Freiwilligen Sozialen Jahr zur Unter- und für Sport. (Foto: K. Mül- stützung gestellt. ler/osthessen-news.de) H B R AN D Schutz Deutsche Feuerwehr-Zeitung 8/13
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