Dezember 2020 Hohenstaufenring 78 - Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland - Anonyme Spieler

 
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Dezember 2020 Hohenstaufenring 78 - Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland - Anonyme Spieler
Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland

                  Nr. 106
               Dezember 2020
               Hohenstaufenring 78
                   50647 Köln
                ga-koeln@gmx.de
Dezember 2020 Hohenstaufenring 78 - Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland - Anonyme Spieler
Seite 2

                                 Impressum
            Rundbrief                          Redaktion, Onlineveröffentlichung :
          „Gib es weiter“
                der                                    Anonyme Spieler (GA)
 Anonymen Spieler (GA) Deutschland                 Rundbriefteam - Gib es weiter
              Nr. 106                              c/o GA Köln (AWO-Jobbörse)
     November/Dezember 2020                             Hohenstaufenring 78
                                                            50647 Köln
              Herausgeber                                ga-koeln@gmx.de
        Interessengemeinschaft
       Anonyme Spiele (GA) e.V.                 ga-rundbrief@anonyme-spieler.org
              Bovestraße 41
             22043 Hamburg

                             © by Anonyme Spieler (GA)

                       Teile des Inhaltes frei übersetzt
             nach dem Combo-Buch der Gamblers Anonymous GA
                    Copyright © by Gamblers Anonymous GA
                     sowie dem 12-Schritte Programm der
                Anonymen Alkoholiker AA deutscher Sprache

Die im Rundbrief "Gib es weiter" veröffentlichten Beiträge gründen auf den Erfahrungen
der jeweiligen Verfasser/Innen mit dem GA-Programm (Schritte, Traditionen, Meetings-
Begegnungen, Sponsorschaft etc.). Sie stellen keine Stellungnahme der Gemeinschaft
der Anonymen Spieler (GA) dar und können nicht auf GA als Ganzes bezogen werden.
Für eingereichte Manuskripte wird kein Honorar bezahlt. Bei Einreichen in
gedruckter/geschriebener Form erfolgt keine Rücksendung oder Haftung.
Das Rundbrief-Team bittet um Verständnis dafür, wenn ihm notwendige Änderungen,
Kürzungen, oder das Nicht-Veröffentlichen eines Beitrages als unabwendbar erscheinen
oder ggf. in einem der folgenden Briefe erst verwendet werden können. Die Entscheidung
hierüber trägt ausschließlich das Rundbrief-Team und in letzter Verantwortung der Verein
Interessengemeinschaft Anonyme Spieler (GA) e.V., Bovestraße 41, 22043 Hamburg. Wir
veröffentlichen auch keine uns zugesandten Beiträge, die unseren Traditionen
widersprechen.
Die im Rundbrief "Gib es weiter" veröffentlichten Beiträge dürfen nicht ohne ausdrückliche
Genehmigung des Vorstandes des Vereins wiederverwendet oder veröffentlicht werden.
Eventuelle Rechte Dritter der an uns zugesandten Artikeln oder Teilen davon
(Textpassagen, Fotos, Zeichnungen usw.) müssen beachtet werden; für den Abdruck muss
eine schriftliche Einverständniserklärung der Rechteinhaber vorliegen.

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                     Inhaltsverzeichnis

Impressum                                                            2
Inhaltsverzeichnis                                                   3
Die 12 Traditionen                                                   4
Begrüßung und Präambel                                               5
Die Zwölf Schritte (Das Programm zur Genesung)                       7
Termine (einschl. Telefonmeetingstermine)                            8
Vorschlag Anleitung Telefonmeetings                                14
Infos via Mail und Net                                             20
Infos vom Verein (einschl. Nachruf Burckhard)                      21
Beiträge aus den Gruppen                                           25
Deutschlandtreffen 2020-Interview, Fotos                           35

Deutschlandtreffen 2020 -Abrechnung, Organisation                  42

Ankündigung Deutschland Treffen 2021                               45
Protokolle Regio Nord                                              46
Auflistung Deutschlandtreffen ab 1985                              51
Meetingsübersicht – Deutschlandliste                               52
Liste der Trockengeburtstage                                       53
An alle Alten und Neuen Mitglieder                                 55
Gelassenheitsgebet                                                 56

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                              Die Zwölf Traditionen
                           (Das Programm zur Einigkeit)

Aus unseren Erfahrungen haben wir gelernt, dass folgende Punkte wichtig sind,
um den Erfolg in unseren GA-Gruppen zu gewährleisten.

 1.   Unser gemeinsames Wohlergehen sollte an erster Stelle stehen; die
      Genesung des Einzelnen beruht auf der Einigkeit der Anonymen Spieler.

 2.   Für den Sinn und Zweck unserer Gruppe gibt es nur eine höchste Autorität,
      einen liebenden Gott, wie er sich in dem Gewissen unserer Gruppe zu
      erkennen gibt. Unsere Vertrauensleute sind nur betraute Diener, sie
      herrschen nicht.

 3.   Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der aufrichtige
      Wunsch, mit dem Spielen aufzuhören.

 4.   Jede Gruppe sollte selbständig sein, außer in Dingen, die andere
      Gruppen oder die Gemeinschaft der Anonymen Spieler als Ganzes
      angehen.

 5.   Die Hauptaufgabe jeder Gruppe ist es, unsere GA-Botschaft zu süchtigen
      Spielern zu bringen, die noch leiden.

 6.   Eine GA-Gruppe sollte niemals ein außenstehendes Unternehmen
      unterstützen, finanzieren, oder mit dem GA-Namen decken, damit uns nicht
      Geld-, Besitz- und Prestigeprobleme von unserem eigentlichen Zweck
      ablenken.

 7.   Jede GA-Gruppe sollte sich selbst erhalten und von außen kommende
      Unterstützung ablehnen.

 8.   Die Tätigkeit bei den Anonymen Spielern sollte immer ehrenamtlich
      bleiben, jedoch dürfen unsere zentralen Dienststellen Angestellte
      beschäftigen.

 9.   Anonyme Spieler sollten niemals organisiert werden, jedoch dürfen wir
      Dienstausschüsse und Komitees bilden, die denjenigen verantwortlich
      sind, welchen sie dienen.

 10. Anonyme Spieler nehmen niemals Stellung zu Fragen außerhalb ihrer
     Gemeinschaft; deshalb sollte auch der Name „Anonyme Spieler“ niemals
     in öffentliche Streitfragen verwickelt werden.

 11. Unsere Beziehungen zur Öffentlichkeit stützen sich mehr auf Anziehung
     als auf Werbung. Deshalb sollten wir auch gegenüber Presse, Rundfunk,
     Film und Fernsehen stets unsere persönliche Anonymität wahren.

 12. Anonymität ist die spirituelle Grundlage aller
     unserer Traditionen, die uns immer daran
     erinnern soll, Prinzipien über Personen zu
     stellen.

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                              Gib es weiter
Liebe GA - Freundinnen und -Freunde,
Mit diesem für uns 4. Rundbrief handelt es sich gleichzeitig um den 3. während
der Corona Pandemie. Bitte entschuldigt, dass sich das Erscheinen etwas
verzögert hat. Erneut heißt es auch, Veränderungen zu akzeptieren, anzunehmen
und damit das Beste daraus zu machen.
Ob persönliche Gruppentreffen mit wenigen Teilnehmern unter evt. noch etwas
strengeren Vorgaben möglich ist, hängt von den Vorschriften des einzelnen
Bundeslandes ab. Wir hier in Nordrhein-Westfalen haben nach der aktuellen
Corona-Schutzverordnung die Möglichkeit, allerdings mit einer noch verschärften
Maskenpflicht und ansonsten den schon im letzten Brief genannten Vorgaben, an
welche wir uns aber inzwischen etwas gewöhnt haben, die Dankbarkeit für diese
Möglichkeit überwiegt.
Ein herzliches Dankeschön an jede einzelne/jeden einzelnen, denen die
GA- Gemeinschaft insgesamt und die Gemeinschaft der einzelnen Gruppen so
wertvoll ist, dass sie/er sich dort einbringt, ebenso Dank allen, die für die
Gemeinschaft (auch die der Angehörigen) Telefonmeetings und ähnliches
organisiert haben. Besonders gefreut hat uns, dass es möglich war, auch dieses
Jahr ein Deutschland-Treffen statt finden zu lassen, im Vorfeld immer wieder eine
Zitterpartie, in diesem Rundbrief könnt ihr auch dazu einiges lesen.
Wir, das Rundbrief-Team aus Köln, danken auch allen für eure Beiträge, freuen
uns auf weitere und es ist auch an der Zeit euch allen schon eine schöne
Advents-und Weihnachtszeit zu wünschen.

Viel Freude beim Lesen, bleibt bitte gesund -
und gute 24 Stunden euch allen.
Der Rundbrief wird als kostenloser Download online auf unserer Homepage:
http://www.anonyme-spieler.org/index.php/service-main/rundbrief-gib-es-weiter
eingestellt. Wer für die nächste Ausgabe einen Beitrag schreiben möchte, kann ihn per
E-Mailanhang, im Word-Format an:
ga-koeln@gmx.de oder ga-rundbrief@anonyme-spieler.org senden, oder uns auch mit
der Post ( Adresse der GA-Köln (im Impressum unter "Redaktion & Druck" angegeben
oder gerne unter 02272 83123 erfragen) zukommen lassen.
Die eingereichten Beiträge werden von uns nicht lektoriert. Wir belassen die Beiträge
grammatikalisch so, wie sie uns zugesandt werden und setzen sie lediglich in ein
passendes Layout (Schrift- und Blocksatz) und nehmen ggf. eine Rechtschreibkorrektur
ohne Anspruch auf Vollständigkeit vor (ggf. Anpassungen an die aktuelle Schreibweise,
                                               Überprüfung der Korrekturvorschläge
       Zum kommenden Heft                      durch das Schreibprogramm)
                GEW 107                         Die Beiträge sollen den jeweiligen Inhalt
                                               und den Sinn so wiedergeben, wie sie
                                               die Autoren/innen verfasst haben. .
 Redaktionsschluss: 25.01.2021                 Herzlichst
                                               Euer Rundbriefteam aus Köln
Erscheinungsdatum:           voraussichtlich
Februar 2021
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Seite 6

                               Präambel
      ANONYME SPIELER (GA) sind eine Gemeinschaft von Frauen und
Männern, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen, um ihr
gemeinsames Problem zu lösen und anderen süchtigen Spielern bei ihrer
Genesung zu helfen. Die einzige Bedingung für die Mitgliedschaft bei den
Anonymen Spielern (GA) ist der aufrichtige Wunsch, mit dem Spielen aufzuhören.
Es gibt bei uns keine Gebühren oder Mitgliedsbeiträge. Wir tragen uns selbst
durch unsere eigenen, freiwilligen Spenden.
      Die Gemeinschaft Anonyme Spieler (GA) ist mit keiner politischen Partei,
Konfession, Sekte oder sonst einer Organisation oder Institution verbunden; sie
will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen, noch zu irgendwelchen
Streitfragen Stellung nehmen. Unser wichtigstes Anliegen ist es, mit dem Spielen
aufzuhören und anderen süchtigen Spielern zu helfen, es auch zu schaffen.
      Die meisten von uns gaben nur widerstrebend zu, dass das Spielen für sie
ein Problem ist. Niemand mag sich von anderen unterscheiden. Typisch für
unsere "Spielerkarrieren" sind daher unzählige Versuche zu beweisen, dass wir
genauso spielen können wie andere auch. Der Gedanke, eines Tages das
Spielen irgendwie unter Kontrolle zu bringen, ist die fixe Idee eines jeden
süchtigen Spielers. Die Beharrlichkeit, mit der wir diese trügerische Idee
verfolgten, ist erstaunlich; viele unter uns führte sie an die Schwelle von
Gefängnissen, Wahnsinn und Tod.
      Wir haben gelernt, dass jeder von uns sich selbst in aller Ehrlichkeit
eingestehen muss, ein süchtiger Spieler zu sein. Das ist der erste Schritt zur
Genesung. Vor allem müssen wir den Selbstbetrug erkennen, dass wir so sind
oder jemals so sein werden wie andere, wenn es ums Spielen geht. Wir sind
anders! - Wir haben die Fähigkeit verloren, kontrolliert zu spielen. Wir wissen,
dass ein süchtiger Spieler diese Fähigkeit niemals wiedererlangt.
      Jeder einzelne von uns hat irgendwann einmal geglaubt, er wäre in der
Lage, die Kontrolle zurückzugewinnen. Aber auf diese meist sehr kurzen Phasen
folgte unausweichlich noch mehr Kontrollverlust, der allmählich zum körperlichen
und seelischen Verfall führte. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir an einer
fortschreitenden Krankheit leiden. Im Laufe der Zeit verschlimmert sich diese;
solange wir spielen, geht es uns stets schlechter, niemals besser.
      Steht jemand erst einmal unter diesem Spielzwang, verliert er drei
grundlegende Dinge: Zeit, Geld und sein Wertgefühl. Zeit und Geld sind verspielt
- unwiederbringlich -, das Wertgefühl aber lässt sich wieder herstellen.
      Damit wir wieder ein normales, zufriedenes und glückliches Leben führen
können, richten wir uns nach besten Kräften im täglichen Leben nach bestimmten
Grundsätzen:
      Die Zwölf Schritte

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                      Die Zwölf Schritte
                      (Das Programm zur Genesung)

1. Wir gaben zu, dass wir dem Spielen gegenüber machtlos sind und unser
   Leben nicht mehr meistern konnten.

2. Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns
   unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.

3. Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge
   Gottes – wie wir Ihn verstanden – anzuvertrauen.

4. Wir machten gründlich und furchtlos eine moralische und finanzielle Inventur
   in unserem Inneren.

5. Wir gaben Gott, uns selbst, und einem anderen Menschen gegenüber,
   unverhüllt unsere Fehler zu.

6. Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu
   lassen.

7. Demütig baten wir Ihn, unsere Mängel von uns zu nehmen.

8. Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten,
   und wurden willig, ihn bei allen wieder gut zu machen.

9. Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut, wo immer es möglich
   war, – es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt.

10. Wir setzten die Inventur bei uns fort, und wenn wir Unrecht hatten, gaben
    wir es sofort zu.

11. Wir suchten durch Gebet und Besinnung die bewusste Verbindung zu Gott –
    wie wir Ihn verstanden – zu vertiefen. Wir baten Ihn, nur seinen Willen
    erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen.

12. Nachdem wir durch diese Schritte ein seelisches Erwachen erlebt hatten,
    versuchten wir, diese Botschaft an süchtige Spieler weiterzugeben und
    unser tägliches Leben nach diesen
    Grundsätzen auszurichten.

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Seite 8

                   Termine und Aktuelles:

  Teilt Eure Erfahrungen mit den Präsenz-Meetings
  Liebe GA -Freundinnen und -Freunde,
  wenn in eurem Bundesland Meetings möglich sind, bitten wir euch von
  Herzen fürs eigene Wohl, das der Gemeinschaft und allen anderen, haltet
  euch bitte an die AHA + L (+A ) REGEL ! Ausgeschrieben: Abstand (1,5-2 m),
  Hygiene, Alltagsmaske, Lüften (wem es schnell zu kühl wird, wärmer
  anziehen) und ggf Nutzung der App oder eigene Kontaktaufzeichnungen,
  sowie die Akzeptanz von Hygienekonzepten einschließlich der Möglichkeit
  von Kontaktnachverfolgung.
Gern würden wir über eure Erfahrungen mit den Meetings mehr erfahren.
Schildert uns eure Eindrücke und teilt die Erfahrungen mit den Präsenz-
Meetings – schickt uns eure Berichte an ga-koeln@gmx.de

  Kontakt- und Öffentlichkeitsdienst

Hallo Liebe GA -Freundinnen und -Freunde,

mein Name ist Jürgen, ich bin süchtig und spielfrei.
Dienste und Rotation dieser sind Bestandteile unserer Traditionen und Schritte
auf dem Weg der Genesung.
Mit großer Freude und Demut übernehme ich einen Teil der Aufgaben, die bisher
von Claus aus Eschborn im Sinne der Gemeinschaft betreut wurden.

Claus, Danke Deinen unermüdlichen Einsatz und Dienst für und an der
Gemeinschaft.

Die Aufgaben die ich übernehme beinhalten:
- Pflege der Gruppenliste und Bereitstellung
- Pflege der Verteilerlisten ( Fachstellen, Kliniken, Ärzte usw.)
- Weiterleitung von Info´s an die Verteiler
- Betreuung der Kontaktstelle (Brief/Email), in Zusammenarbeit Manfred aus HH
- Anfragen, Bitte um Hilfe, Gruppenmeldungen, Neugründungen bearbeiten
- und alles was noch rein kommt
Ist das ein Dienst im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und/oder der internen
Kommunikation ?
Ich denke beides. Lasst uns sehen wo der Weg hingeht. Ich bin offen für
Anregungen.

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 9

Die Kontaktdaten sind:

GA-Kontaktstelle
c/o Anonyme-Spieler (GA) Interessengemeinschaft e.V.
Bovestraße 41a
22041 Hamburg

Tel.: 01805 10 40 11 (sonst AB)

Email: kontakt@anonyme-spieler.org (Bitte diesen Kontaktweg zuerst)

Website: www.anonyme-spieler.org

Danke für die Möglichkeit der Teilhabe an der Gemeinschaft GA.
Gute 24 Stunden
Jürgen

  Nächstes Regio-Nord-Meeting: 23.01.2021
Jitsi Meeting https://meet.jit.si/GARegionNord
                  Telefon: 089 38038719 PIN: 2822924#

  Telefonische Dienstgruppentreffen
  am 19.12.2020 um 16 Uhr findet ein telefonisches
  Dienstgruppentreffen statt. Themen sind: Medienwirksamtkeit,
  Öffentlichkeitsarbeit und Kurzfilm
Die Einwahldaten sind: 0221 98 88 21 17 Code: 630181#
(entsprechen den Daten für das Montagsmeeting)

  Deutschlandtreffen 2021
  Das Deutschlandtreffen 2021 ist geplant vom 01.10.-03.10.2021 in Bad
  Bevensen-Medingen, im Rundbrief findet ihr weitere Einzelheiten.

         Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 10

  Abschied nehmen
Liebe Freundinnen und Freunde,
leider haben wir die traurige Pficht, euch das Ableben von Burckhard K.
mitzuteilen. Burckhard war langjähriger Weggefährte und Mitbegründer des
Vereins. Im Verlauf des Rundbriefes findet ihr noch eine besondere Anzeige.

   monatliches GA-Telefonmeeting
Hallo, an alle GA´s.

2020 findet jetzt neu jeweils am letzten Donnerstag eines Monats um 19 Uhr
ein geschlossenes GA -Telefonmeeting nach unseren 12 & 12 Prinzipien statt.
Das Meeting ist zunächst auf max. 60 Minuten angelegt.

Dieses Jahr gibt es noch folgende Termine: 26. November und 31. Dezember.

Wer teilnehmen möchte, schreibt einfach eine Mail an:
telefonworkshop@anonyme-spieler.org und erhält als Antwort die erforderlichen
Telefon-Zugangsdaten sowie den Meetingsablauf. Die Teilnahme ist
selbstredend stets anonym, freiwillig und unverbindlich. Es werden auch
keinerlei Daten gespeichert.

Hinweis: Auch wenn die Mail-Adresse jetzt was anderes vermuten lässt, es ist
KEIN Telefon-Workshop!
 Bitte verteilt diesen Aushang gern auch an die GA´s in Eurem Telefonspeicher
                              oder Meeting. Danke.

Ulrich (GA Hamburg)

  Telefonmeetings nach Corona -Beitrag von Joachim

Mein Name ist Joachim, ich bin süchtig.
Für mich sind die Telefonmeetings der letzten sechs Wochen eine einmalige und
wunderbare Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin. Nicht nur, dass ich während
des Lock-Downs nicht auf meine lebenswichtigen Meetings verzichten musste,
nicht nur, dass ich wöchentlich sechsmal (!!!) die Möglichkeit hatte, an einem
Meeting unserer Gemeinschaft teilzunehmen – ich darf nun im Meeting
Freundinnen und Freunden aus der ganzen deutschen Gemeinschaft begegnen.
Diese Möglichkeit hatte ich sonst nur auf Regiomeetings oder beim alljährlichen
Deutschlandtreffen.

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 11

Das ist ein wunderbares Geschenk.
Nun frage ich mich, ob es uns möglich sein wird, dieses Geschenk auch nach
dem Corona-Lockdown beizubehalten. Ich bin bereit, das mit zu gestalten und
möchte nun die Gemeinschaft fragen, ob ihr auch Interesse an langfristig
regelmäßigen Telefonmeetings hättet. Ich würde vorschlagen, mit einem
Telefonmeeting zu beginnen; da stellt sich für mich die Frage nach dem
geeigneten Termin. Mein Vorschlag wäre Montag abend 19-21 Uhr mit einer
kleinen Pause in der Mitte. Ich bin aber auch für jeden anderen Termin offen.
Ich würde mich freuen, von Euch Rückmeldungen zu erhalten – email: joachim-
mank@gmx.de oder an kontakt@anonyme-spieler.de.

  Telefonmeetings nach Corona
- Beitrag von Ulrich aus Heft 105, auf Grund der unveränderten Situation noch
mal übernommen * die Redaktion

Hallo Freunde,

ich möchte hiermit das GA Gruppengewissen befragen, um dauerhaft ein GA
Telefonmeeting einzurichten.

Tag und Uhrzeit sind vollkommen offen und anbei habe ich meine Entwürfe für
den möglichen Ablauf u. a. zur Ansicht und konstruktiven Kritik nochmal als
PDF beigefügt.

Sollte das Gruppengewissen einen Konsens gefunden haben, werden die
Anlagen (oder auch nicht) prinzipiell inhaltlicher Bestandteil eines dauerhaften
Telefonmeetings sein. Diese Prinzipien werden dann veröffentlicht und ganz
GA und allen Interessierten zugänglich gemacht, sodass jede/r Spielsüchtige
auf diesen Prinzipien Genesung finden kann.

Zunächst wird gebeten, sich in geeigneter Form zu äußern und Fragen zu
klären. Der Prozess ist zunächst bis zum 30.07.2020 begrenzt und das GA
Telefonmeeting könnte somit offiziell zum August 2020 starten. Dies ist
jedoch keine Deadline bzw. nicht in Stein gemeißelt. Erfahrungen werden auch
helfen, ggf. Anpassungen vorzunehmen.

Gute 24 Stunden

Ulrich, spielsüchtig und heute abstinent mit Unterstützung meiner Höheren
Macht.

         Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 12

  Telefonmeetings aktuelle Liste:
Kontakt per Mail an: telefonworkshop@anonyme-spieler.org

Für die Freunde die kein Meeting besuchen können oder nach Ergänzungen
suchen, hier die aktuellen Daten unserer Telefonmeetings:
Montag: 19:00-21:00 Uhr
Einwahlnummer: 0221 98 88 21 17, Zugangscode: 630181#

Dienstag: 19:30-21:00 Uhr
Einwahlnummer: 0221 98 25 87 38, Zugangscode: 1151534#

Mittwoch: 19:00 –21:00 Uhr (offenes Meeting)
Einwahlnummer: 0221 98 20 34 06, Zugangscode: 723409#
Mittwoch. 18:00 – 19:30 Uhr
Einwahlnummer: 0211 49 111 11 Konferenznr:. 93824 Code: 55087

Donnerstag: 19:00-20:30 Uhr
Einwahlnummer: 0221 98 20 34 06, Zugangscode: 723409#

Freitag: 19:00-21:00 Uhr
Einwahlnummer: 0221 98 20 34 06 Zugangscode: 723409#

Samstag 19:00-20:00 Uhr
Einwahlnummer: 0221-98 88 21 19, Zugangscode: 5552720#

Sonntag: 19:00 –20:30 Uhr
Einwahlnummer: 0221 98 20 34 18, Zugangscode: 348048#

Weiter gibt es Dienstags um 19.30 ein Meeting via Zoom, dessen
Zugangsdaten entnehmt bitte der Homepage (Rubrik Telefonmeetings)

Diese Meetings sind aktuell ohne eine zeitliche Befristung angesetzt,
näheres könnt Ihr bei der Teilnahme erfahren.

Auch hier Bitte die Info an alle Eure GA-Kontakte weiterleiten.

Für Anmerkungen und Fragen stehe ich gerne zur Verfügung:
kontakt@anoyme-spieler.org

Gute 24 Stunden
ÖA-Dienst-GA

i.A. Jürgen

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 13

  Meetings aktuell:
Hallo liebe GA- Freundinnen und Freunde,
ob wir uns als Gruppen in unseren Räumen seit dem Teil-Lock-Down im
November face to face treffen können, hängt von den Vorschriften der einzelnen
Bundesländer ab daher informiert bitte eure lokalen Ansprechpartner, die
Gruppenfreunde via, Telefon, Nachrichtendienste. ( SMS, Messenger, Email
usw.)
Aktualisiert vielleicht die Ansagen auf den AB´s und auf den Webseiten (Meine
Stadt.de usw.)
Der zwölfte Schritt lebt durch uns.

  Meinungsumfrage zum Thema Kurzfilm:
Liebe GA- Gemeinschaft,
eine OA - Freundin hat einen Kurzfilm (Spot) über OA entworfen. Die Idee ist,
diesen Spot auf der Homepage für Neue und Interessierte zu veröffentlichen,
Vorbild ist ein kurzer AA-Spot, welcher auch z.B. in Kinos veröffentlicht wurde.
GA hat natürlich noch keinen solchen oder ähnlichen Spot, aber wäre so was in
der Art nicht auch für GA denkbar/machbar?
Was spräche dafür, was evtl. dagegen?
Wer hat Interesse, daran mitzuwirken?
Wer mag diesbezüglich sein know how einfließen lassen?
Ich möchte so was gern auch für GA verwirklichen, aber selbstverständlich kein
Alleingang meines (kranken) Egos damit starten. Also braucht es unerlässlich
unser Gruppengewissen, und ich möchte daher sehr gerne das breite Meinungs-
spektrum aus der Gemeinschaft hören.
Hier kannst Du beispielhaft den Sport von OA sehen:

https://www.mydrive.ch/shares/21726/4f4aeb79debe3ff04a0a99565ab13cbc
/browse

Gebt als Einzelperson oder Gruppe gerne bis 31. Dezember 2020 eine Rück-
meldung dazu, ich werde alle Sichtweisen/Meinungen sammeln und möglichst in
alle darauffolgend regionalen und überregionalen Arbeitsmeetings einbringen.
LG und uns allen Gute 24 Stunden

Ulrich (GA aus Hamburg), spielsüchtig und heute abstinent

         Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 14

   Vorschlag Inhalt/Ablauf Telefonmeetings:

Die folgenden Texte stammen von OA – Overeaters Anonymous.

    1. Meetings
Meetings sind Treffen von zwei oder mehr Spielsüchtige, die
zusammenkommen, um ihre persönliche Erfahrung, sowie die Kraft und
Hoffnung miteinander zu teilen, die sie in GA gefunden haben.
Wenn es auch viele verschiedene Arten von Meetings gibt, so basieren doch alle
auf der Gemeinschaft mit anderen Spielsüchtigen. Meetings geben uns die
Gelegenheit, unser gemeinsames Problem zu erkennen, unsere gemeinsame
Lösung aus den Zwölf Schritten zu festigen und die Geschenke, die wir durch
dieses Programm bekommen, zu teilen. Zusätzlich zu den persönlichen
Meetings bietet GA Telefon - und Online - Meetings an, welche auch mit dazu
dienen, die tödliche Isolation von Betroffenen zu verhindern, welche aufgrund
von großen Entfernungen, Krankheit oder körperlichen Einschränkungen nicht in
Meetings kommen können.

    2. Meetingsablauf
Ist jemand das erste Mal bei den Anonymen Spielern (GA)?

Für Neue:
Wir sind eine reine Selbsthilfegruppe für spielsüchtigen Menschen und gehören
einzig der Gemeinschaft der Anonymen Spieler (GA) Deutschland als Ganzes
an. D.h. wir arbeiten mit den 12 Schritten und 12 Traditionen der Anonymen
Spieler (GA) - ursprünglich von AA (Anonymen Alkoholiker) entwickelt -, um
spielabstinent zu leben und folgen insbesondere keinen anderen Ideologien,
Thesen oder Dogmen. Es gibt hier auch keine Therapeuten o.ä., es sei denn, sie
sind selbst betroffen. Jeder Mensch, der den Wunsch hat, mit dem Spielen
aufzuhören, ist hier willkommen. Es gibt kein Muss in GA; es ist Dir überlassen,
ob Du liest, sprichst, zuhörst oder wiederkommst.
Derzeit gelten für unser Meeting folgende Abläufe und Regeln:
    • - Wir sind anonym hier, d.h. Vorname und Symptom reichen für die
         persönliche Vorstellung; wir führen keine Statistiken und stellen auch
         keine Teilnahmebescheinigung aus.
    • - Die Meetingsleitung führt temporär ggf. eine Liste der Vornamen für
         eingehende Wortmeldungen.

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 15

   •   - Gesprochen wird nach Eingang der Wortmeldungen, wobei
       Erstmeldung vor Zweitmeldung geht.
   •   - Wir sind hier, um Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander zu teilen;
       jeder spricht dabei von sich in der Ich-Form und nicht von oder über
       andere.
   •   - Wir geben keine Ratschläge, führen keine Diskussionen und lassen
       einander ungestört aussprechen.
   •   - Die Redezeit wird je nach der Anzahl der Anwesenden individuell
       geregelt.
   •   - Das Meeting beginnt und endet pünktlich; Erstmeldungen können
       begrenzt über die Meetingszeit hinausgehen, Zweitmeldung nicht.
   •   Störungen werden vom Gruppengewissen und/oder der Meetingsleitung
       unterbunden.
   •   Wir wahren unerlässlich stets unsere Anonymität: „Wen Du hier siehst,
       was Du hier hörst, lass es hier, wenn Du gehst.“

Neben dem Meeting gibt es noch weitere Werkzeuge, die uns in unser
Genesung unterstützen: Kontakt, Anonymität, Sponsorschaft, Schreiben,
Aktionsplan/Struktur, Dienst und Literatur.
Sprich mit uns nach dem Meeting, wenn Du Fragen hast oder einen Sponsor
suchst. Willkommen! Gut, dass Du da bist!

Hat jemand die Bereitschaft, unser Meeting heute zu leiten?

Es werden verlesen
   • Über uns – Präambel der ANONYME SPIELER (GA)
   • die 12 Schritte
   • die 12 Traditionen

Gibt es irgendwelche offiziellen GA-Ankündigungen?

Organisatorisches

1 Minute Zeit der Stille/Besinnung

Vorstellungsrunde – go round
(eine/r beginnt, dann reihum)

1. Meeting im Monat: Schritt des Monats (Langform)
2. Meeting im Monat: Tradition des Monats (Langform)
3. Meeting im Monat: Arbeitsmeeting; 15 Min.; danach eines der Werkzeuge
(Abstimmung und Langform)
4. Meeting im Monat: Freies Thema (Abstimmung)
5. Meeting im Monat: Lebensgeschichte oder Speakermeeting (max. 15 Min.),

        Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 16

11. Schritt-Meeting oder freies Thema (Abstimmung)

Wortbeiträge (jump In, wenn niemand spricht bzw. Handzeichen, wenn jemand
spricht). Wir teilen zum jeweiligen Thema bis ca. 20:45 Uhr bzw. 21 Uhr
(Arbeitsmeeting).

Kurze Abschlussrunde – go round
Text(e) lesen: Nur für Heute, Werkzeuge (Langform) und/oder 12 Versprechen
aus dem “Blauen Buch“; Hinweis zur Sponsorschaft und auf die 7. Tradition.
Gelassenheitsgebet (Singular-Form)

    3. Die Werkzeuge der Genesung
Zum Arbeiten im Genesungsprogramm der Gemeinschaft Anonyme Spieler (GA)
Deutschland gibt es eine Reihe von Werkzeugen. Wir nutzen diese Werkzeuge -
Sponsorschaft, Meetings, Kontakt, Schreiben, Literatur, Aktionsplan/Struktur,
Anonymität und Dienst – regelmäßig als Hilfe, um Abstinenz zu erreichen und zu
erhalten und um von unserer Krankheit zu genesen.
Die Gemeinschaft, Anonyme Spieler (GA) Deutschland, hat bisher keine
gemeinsame Definition für Begriffe, wie Spielsucht oder Abstinenz. Gewöhnlich
wird durchaus zwischen play und gamble oder Spiel und Glücksspiel u. ä.
unterschieden. Unseren Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass zwanghafte
oder pathologische Spielerinnen und Spieler, also spielsüchtige Menschen , eher
keine Unterscheidung mehr im Spielen treffen können. Die Gemeinschaft
Anonyme Spieler (GA) Deutschland vereint das Spielproblem jedes Einzelnen
daher unter dem Begriff "Spielen" in ihrer Literatur. Abstinenz bedeutet daher
erst einmal, sich des Spielens zu enthalten, während wir durch die Arbeit in den
12 Schritten der Gemeinschaft Anonyme Spieler (GA) Deutschland auf unsere
spirituelle, emotionale und körperliche Genesung hinarbeiten.

    4. Aktionsplan / Struktur
Ein Aktionsplan heißt, sowohl tägliche als auch langfristig durchzuführende
Handlungen herauszufinden und
umzusetzen, die zur Unterstützung unserer individuellen Abstinenz und
emotionalen, spirituellen und körperlichen Genesung nötig sind. Obwohl es
unser persönlicher, auf unseren eigenen Genesungsprozess
zugeschnittener Plan ist, finden es die meisten von uns wichtig, mit einem
Sponsor, einem anderen GA-Mitglied und/oder entsprechenden Fachleuten
zusammenzuarbeiten, die uns dabei helfen, ihn zu erstellen. Wie andere kann
auch dieses Werkzeug für die einzelnen Mitglieder sehr unterschiedlich
aussehen und im Verlauf unserer Genesung angepasst werden.
Der Aktionsplan eines neuen Mitglieds kann sich zum Beispiel auf das Planen,

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 17

Kaufen und Zubereiten von Essen konzentrieren. Manche Mitglieder brauchen
möglicherweise ein regelmäßiges Fitnessprogramm zur Verbesserung ihrer Kraft
und Gesundheit, während andere ihr Maß an Bewegung begrenzen müssen, um
mehr Ausgewogenheit zu erreichen. Manche von uns brauchen einen
Aktionsplan mit Zeit für Meditation und Erholung oder Strategien, um die
Bereiche Arbeit, persönliche Kontakte mit Familie und Freunden und dem
GA-Programm ins Gleichgewicht zu bringen. Andere brauchen vielleicht Hilfe,
um ihren Haushalt zu organisieren, ihre Finanzen zu ordnen und medizinische,
zahnärztliche oder psychische Gesundheitsprobleme anzugehen.
Zusammen mit der täglichen Arbeit in den Schritten kann ein Aktionsplan den
Gebrauch der anderen Werkzeuge von GA beinhalten, um Struktur, Balance und
Übersicht in unser Leben zu bringen. Während wir dieses Werkzeug nutzen,
stellen wir fest, dass wir ein Gefühl der Gelassenheit entwickeln und weiter
emotional und spirituell wachsen, während wir immer nur für einen Tag
messbare Fortschritte machen.

    5. Dienst

Die Botschaft der Genesung an andere Spielsüchtige weiterzugeben, die noch
leiden, ist die Hauptaufgabe unserer Gemeinschaft und deshalb die
grundlegendste Form von Dienst. Jeder noch so kleine Dienst, der dazu beiträgt,
einen noch leidenden Spielsüchtigen zu erreichen, trägt zu unserer eigenen
Genesung bei. Mitglieder, die erst kurze Zeit in GA sind, können Dienst tun,
indem sie zu den Meetings kommen, Stühle wegräumen, Literatur auslegen, mit
Neuen sprechen und tun, was für die Gruppe getan werden muss.
Mitglieder, welche die jeweiligen Abstinenzanforderungen erfüllen, können
Dienst oberhalb der Gruppenebene tun wie etwa als Gruppenvertreter, Vereins-
Mitglied, Regionsvertreter oder Delegierter für den GDA. Es gibt viele
Möglichkeiten, das zurückzugeben, was uns so großzügig geschenkt wurde. Wir
werden ermutigt, das zu tun, was wir können, wann immer wir es können.
Als Folge unserer Arbeit in den Zwölf Schritten wird uns „ein glückliches und
zufriedenes Leben“ versprochen. Dienst trägt dazu bei, dass sich dieses
Versprechen erfüllt.
GA's Bekenntnis zur Verantwortung sagt: Ich bin verantwortlich dafür, die Hilfe
und Kraft von GA all denen anzubieten, die meine Sucht teilen.

    6. Kontakt

Der Kontakt von Mitgliedern untereinander hilft uns, auf persönlicher Ebene zu
teilen und die Isolation zu vermeiden, die unter uns so weit verbreitet ist. Viele
Spielsüchtige rufen ihre/n Sponsor/in und andere
GA-Freunde/innen täglich an oder senden ihnen SMS oder E-Mails. Als Teil des
Kapitulationsprozesses helfen uns diese Werkzeuge zu lernen, uns anderen

         Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 18

anzuvertrauen, um Hilfe zu bitten bzw. anderen unsere Hilfe anzubieten.
Telefongespräche oder der Kontakt durch elektronische Medien bieten auch ein
direktes Ventil für die Höhen und Tiefen in unserem Leben, mit denen wir
erfahrungsgemäß neu umzugehen lernen dürfen.

    7. Sponsorschaft
Sponsoren sind GA-Mitglieder, die nach bestem Wissen und Gewissen nach den
Zwölf Schritten und Zwölf Traditionen leben. Sie sind bereit, ihre Genesung mit
anderen Mitgliedern der Gemeinschaft zu teilen und
haben sich zur Abstinenz verpflichtet. Wir bitten unseren Sponsor, uns im
Genesungsprogramm auf allen drei Ebenen zu helfen: körperlich, emotional und
spirituell. Indem Sponsoren mit anderen GA-Mitgliedern arbeiten und ihre
Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, erneuern und festigen sie immer wieder
ihre eigene
Genesung. Sponsoren geben das Programm so weiter, wie sie es selbst leben
und praktizieren.
Unser Programm beruht auf Anziehung; suche dir also einen Sponsor, der hat,
was du haben willst, und frage ihn, wie ihm das gelingt. Ein Mitglied kann mit
mehr als einem Sponsor arbeiten und sie auch wechseln. Viele von uns
entscheiden sich jedoch dazu, mit nur einem Sponsor zu arbeiten. Auf alle Fälle
ist es sinnvoll, häufigen Sponsorwechsel zu vermeiden.

    8. Schreiben

Schreiben ist für viele von uns zu einem unentbehrlichen Werkzeug bei der
Arbeit in den Schritten geworden, nicht nur, wenn wir unsere Inventur schreiben
und eine Liste aller Personen machen, denen wir Schaden
zugefügt haben. Wir verstehen unsere Handlungen und Reaktionen besser,
wenn wir unsere Gedanken und Gefühle zu Papier bringen oder ein Ereignis,
das uns beunruhigt, niederschreiben, als wenn wir nur darüber
nachdenken oder reden. Früher reagierten wir meistens mit Spielen auf das
Leben. Wenn wir unsere Schwierigkeiten aufschreiben, fällt es uns leichter,
Situationen klarer zu sehen und vielleicht auch besser zu erkennen, was zu tun
ist.

    9. Literatur

Wir lesen GA-genehmigte Bücher wie u. a. z. B. „Die Zwölf Schritte und die
Zwölf Traditionen“, „Einen Tag zur Zeit - Gedanke zum Tag“, „Tägliche
Meditationen (24-Stunden-Buch)“.
Um das Programm zu verstehen und zu verinnerlichen, arbeiten wir außerdem

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 19

mit „Anonyme Alkoholiker, Das Blaue Buch“.
Wir lesen auch andere GA-Broschüren sowie den GA-Rundbrief. Viele GA-
Mitglieder finden, dass es unserem Leben in den Zwölf Schritten und Zwölf
Traditionen zugutekommt, wenn wir täglich in unserer Literatur lesen. Unsere
GA-Literatur und die AA-Bücher sind ein stets verfügbares Werkzeug, das uns
Einsichten über unser Problem des süchtigen Spielens vermittelt, uns die Kraft
gibt, damit umzugehen, und die Hoffnung, dass es für uns eine Lösung gibt.

        10. Anonymität

Die Anonymität, die in der Elften und Zwölften Tradition erwähnt wird, ist ein
Werkzeug, das sicherstellt, dass wir Prinzipien über Personen stellen. Durch
den Schutz, den uns die Anonymität bietet, können wir uns frei äußern und sind
vor leichtfertigem Gerede sicher. Die Anonymität gewährleistet, dass wir selbst
als GA-Mitglieder individuell entscheiden, wem in unserem Umfeld wir unsere
GA-Zugehörigkeit preisgeben. Anonymität auf der Ebene von Presse, Rundfunk,
Film, Fernsehen und anderen öffentlichen Medien bedeutet, dass wir auf keinen
Fall die Veröffentlichung eines Bildes von uns oder unseres Nachnamens
gestatten, sofern wir uns als GA-Mitglieder zu erkennen geben. So werden
sowohl das einzelne Mitglied, als auch die Gemeinschaft geschützt.
Innerhalb der Gemeinschaft bedeutet Anonymität, dass alles, was wir einem
anderen GA-Mitglied anvertrauen, respektvoll und vertraulich behandelt
wird.Was wir in Meetings hören, darf nicht weitererzählt werden. Es versteht sich
jedoch von selbst, dass Anonymität nicht dazu führen darf, dass die Effektivität
des Zusammenlebens innerhalb unserer Gemeinschaft eingeschränkt wird.
Es ist kein Anonymitätsbruch, unsere vollen Namen in unserer Gruppe oder
innerhalb einer GA-Dienststelle zu benutzen. Es ist auch kein Anonymitätsbruch,
eine Liste mit Vornamen und Telefonnummern von GA-Mitgliedern anzulegen,
die bereit sind, im Geist des Zwölften Schrittes Gruppenmitgliedern zu helfen,
die in Schwierigkeiten sind, solange wir es sorgfältig vermeiden, persönliche
Informationen preiszugeben.
Ein weiterer Aspekt der Anonymität ist, dass wir in der Gemeinschaft alle
gleichwertig sind, ob Neuling oder erfahrenes langjähriges Mitglied. Welche
Stellung wir außerhalb der Gemeinschaft haben, spielt in GA auch keine Rolle;
wir haben keine Stars oder VIPs. Wir treffen uns schlicht als Spielsüchtige.

         Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 20

                     Infos via mail & net:

  Aktuelle Deutschland-Liste GA-Meetings und Gruppen
  Hallo, es gibt eine Ergänzung der D-Liste als PDF-Download auf
  unserer Webseite

  http://anonyme-spieler.org/images/downloads/gruppenliste.pdf

  Dank an Jürgen für die Öffentlichkeitsarbeit

  Neuer Literaturbestellschein *)
Der neue Literaturbestellschein ist auf der Webseite der
Anonymen Spieler verfügbar:

http://anonyme-spieler.org/
images/downloads/bestellschein.pdf

  GA-Life-Line Bulletin vom International Service Office
  (ISO) von GA /Los Angeles (englischsprachig!):
  Wer Interesse hat hat den englischsprachige GA-Rundbrief ,
  das „Life-Liner-Bulletin zu lesen, der kann Ihnen auf der offiziellen GA-
  Website des ISO als PDF-Dateil-runterladen, und zwar unter
  folgendem Link:
  http://www.gamblersanonymous.org/ga/pdf
  Es können derzeit die monatlichen Ausgaben des GA-Life-Line-
  Bulletins von März 2016 bis zur aktuellen Ausgabe als PDF-Datei
  heruntergeladen werden.
  Für den Wunsch nach frühere Ausgaben, wendet Euch an:
  gabremen@anonyme-spieler.org.

  Euer GA-Rundbriefteam

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 21

                        Infos zum Verein

Der Verein stellt sich vor
Wir sind Sitz und Träger der deutschen Selbsthilfegruppen der
Anonymen Spieler (GA) und haben zurzeit 10 Mitglieder aus ganz
Deutschland. Der Sitz ist in Hamburg.

Sinn und Zweck des Vereins
Unser Zweck ist es, jeden einzelnen Spielern durch Anonymität Schutz
zu geben. Dafür schließt der Verein u.a. für diese Spielergruppen
rechtsverbindliche Verträge wie z. B. für Gruppenräume oder das
Deutschlandtreffen ab.
Wir haben z.B. eine Haftpflichtversicherung für alle deutschen
Gruppen abgeschlossen, die u.a. das Schlüsselverlustrisiko von
Gruppenschlüssel jedes Freundes in Deutschland beinhaltet. Sollte ein
Schlüssel (wie in München schon geschehen) verloren gehen,
übernimmt die Haftpflichtversicherung des Vereins die Kosten des
Vermieters für den Austausch einer Schließablage, mit der die Freunde
haftbar gemacht werden. Allein diese kostet uns im Jahr ca. 850 Euro.
Zum Beispiel: Auf einer Veranstaltung Anfang des Jahres in Stockelsdorf,
ging ein Notausgangschild zu Bruch, dass anschließend anstandslos von
der Versicherung beglichen wurde.

Wie finanzieren wir uns?
Wir tragen uns selbst durch unsere eigenen freiwilligen Spenden und lehnen
Unterstützung durch andere Außenstehende wie Staat, Krankenkassen,
Fremde oder Unternehmen, gemäß unseren Traditionen, ab. Dazu sind wir
auf Spenden aus der Gemeinschaft in Deutschland angewiesen.
Es gibt leider nur eine Handvoll Gruppen, die uns finanziell unterstützen und
ca. 15 Lifeliner (Dauerspender, die uns monatlich mit 5 bis 40 Euro)
unterstützen. Das sind zu wenig um auch diese Gemeinschaft dauerhaft
finanziell unabhängig zu machen und das Prinzip des überfließenden Topfes
aus den Gruppen wird leider nicht gelebt.
Alleine die Kosten für Telefonie, Internetseite, Anrufweiterschaltung, PC
belaufen sich im Jahr auf über 650 Euro.
Warum gibt es dann nicht mehr Dauerspender oder Gruppen, die diese
Aufgabe mit finanzieren, sondern nur von den Diensten profitieren?
Werden die Spenden auch nur für unsere

         Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 22

satzungsgemäßen Aufgaben verwendet?
Ja, wir sind dazu vom Finanzamt seit Gründung als mildtätig anerkannt,
so dass wir keine Steuern zahlen müssen. Dazu lassen wir unsere Ein-
und Ausgaben jährlich durch einen Steuerberater prüfen und alle 3 Jahre
prüft uns zusätzlich das Finanzamt, um uns weiterhin die Mildtätigkeit
(früher Gemeinnützigkeit) zu attestieren.

Was sind wir nicht?
Arbeitgeber, wir haben keine Angestellten, da wir finanziell nicht so stark
sind, dass wir uns das leisten können.

Wer kann Mitglied werden?
Alle Spieler der Gemeinschaft, die mind. 2 Jahre spielfrei sind.
Gewählt werden kann, wer sich um Mitgliedschaft beim Vorstand bewirbt.
Gewählt wird das angehende Mitglied auf einer ordentlichen
Vereinssitzung, zu der der Vorstand mind. 4 Wochen vorher einlädt. Er
wird mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder für 5 Jahre
gewählt werden.

Wahl des Vorstands
Der Vorstand wird von den Mitgliedern gewählt und muss z.B. auf dem
Jahrestreffen Rede und Antwort für die Tätigkeiten und Ausgaben im
letzten Kalenderjahr stehen. Hat er seine Arbeiten zur Zufriedenheit der
Mitglieder erledigt, wird er für das Jahr entlastet. Zudem gibt er seine
Anonymität preis, da er im Internet angezeigt wird.

Was macht der Vorstand?
Alle Anfragen, die über das Internet an uns gestellt werden, werden
automatisch an den Vorstand des Vereins weitergeleitet, der sie
beantwortet. Das sind Fragen von Betroffenen, Angehörigen (die wir ggf.
auch an die GAMANON weiterleiten), Ärzten, staatlichen
Selbsthilfeunterstützern etc.
Er setzt sich mit dem Vereinsgericht, Notar, Steuerberater, Sparkasse
(unser Konto), unseren Vermietern von Räumen und Druckern unserer
Literatur etc. auseinander. Er prüft Zahlungseingänge von Spenden,
überweist Rechnungen und Anmeldegelder zu Deutschlandtreffen.
Schließt alle Verträge ab, wie Gruppen-Mietverträge (auch
deutschlandweit), Deutschlandtreffen, Telefon, Internet etc. ab.
Er ist presserechtlich Verantwortlicher für unsere Literatur und prüft z.B.

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 23

das GIB ES WEITER.
Da wir uns gegenseitig kontrollieren, darf kein Vorstandsmitglied alleine
Bankgeschäfte tätigen. So haben wir uns selbst eine Haushaltssperre
auferlegt, sollte der Verein unter ein Bankguthaben von 3.000 €
fallen, um mind. für 6 Monate alle Kosten der Gemeinschaft decken zu
können.

Warum leisten wir uns eine Kontaktstelle?
In unserem Programm heißt es, dass wir uns von anderen fern halten.
Damit wir nicht in Abhängigkeit von Freunden unter einer Privatadresse
geraten, hat der Verein vor über 30 Jahren die Räumlichkeiten gemietet,
die wir zudem in Hamburg für Gruppen und Veranstaltungen der
Gemeinschaft nutzen. Dazu zahlen die benutzenden Gruppen Miete an
die Gemeinschaft.

Carsten G.
1.Vorsitzender
Manfred S.
Geschäftsführer

      Finanzielle Situation der Gemeinschaft
Mein Artikel zur finanziellen Situation der Gemeinschaft hat insofern
gefruchtet, dass wir mehr Dauerspender bekommen haben und konnten
so auch dank einer großzügigen Einzelspende die gruppenlose Zeit
überstehen.
Danke für diese Bereitschaft einiger Freunde, denen der Verein und
seine für ganz Deutschland übernommene Verantwortung nicht
gleichgültig sind.
Wünschenswert wäre, wenn auch andere Gruppen in Deutschland eine
finanzielle Verantwortung mit übernehmen würden, als die, die immer
angesprochen fühlen.
Vielleicht sollten wir auch wieder dazu übergehen (wie es früher
erfolgte), die spendenden Gruppen im GEW anzudrucken.

Schöne 24 Stunden
Manfred

        Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 24

Nachruf:

Die Gemeinschaft GA trauert um seinen langjährigen
   Weggefährten und Mitbegründer des Vereins

                 Burckhard K.

 Burckhard ist am 07.11.2020 nach mehrjähriger
          Krankheit von uns gegangen.

 Die Gemeinschaft verliert mit ihm einen Wegbegleiter
 der ersten Stunden und hilfreichen Freund, der mit
 seiner ruhigen Art die Gemeinschaft begleitet und als
 Sponsor viele Freunde auf den richtigen Weg gebracht hat.

 Danke für all das, was Du uns gegeben hast.

In diesen schweren Stunden gilt uns Mitgefühl Dirk
            und seinen Angehörigen

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 25

                                        Beiträge
                                  aus den Gruppen von
                                      Spielern und
                                      Angehörigen

Jahrestag# ein Gefühl für die Sonnenstrahlen und das Licht#
                    Rückblick einer Angehörigen

Jedes Jahr im November, zur Martinszeit erinnere ich mich auch immer
gern daran, dass sich für mich der Jahrestag nähert, an dem ich zum
ersten mal eine Angehörigen Gruppe der Anonymen Spieler besucht
habe.

Mein Ehemann hatte erst kurz vorher begonnen, an der Gruppe in Köln
teilzunehmen.
Zunächst war ich dieser Tatsache gegenüber sehr kritisch eingestellt.
Durch eine Familienfreundin hatten wir die Information über eine beste-
hende Selbsthilfegruppe in Köln erhalten. Selber stark im Glaubenssatz
verhaftet, dass Probleme nicht mit „fremden Menschen“
besprochen werden sollten, hielt sich meine Begeisterung für diese Idee
doch sehr in Grenzen.
Irgendwann war allerdings auch bei mir das Gefühl der Ohnmacht und
Machtlosigkeit so stark, dass ich gedacht habe, dann solle er es mal
versuchen, schlimmer könnte es ja gar nicht mehr werden.
Allerdings hatte ich im ausdrücklich gesagt, dass ich an einer solchen
Gruppe nicht teilnehmen würde.

Dann ist es doch anders gekommen….schon nach wenigen Besuchen
habe ich meine ihm eine sehr positive Veränderung feststellen können,
er kam nach den Gruppenabenden ausgeglichener nach Hause und be-
richtete mir, dass er sich dort aufgehoben fühlte. Nach dem zweiten Be-

        Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 26

such erzählte er mir von einer Angehörigen Gruppe zur gleichen Zeit im
gleichen Gebäude (damals in den Räumen, welche
zur Antoniterkirche in Köln-Innenstadt gehörten. Zunächst immer noch
verhalten und zögerlich begann
ich darüber nachzudenken, ob ich diese Angehörigengruppe doch nicht
mal besuchen sollte.
Ich berichtete meiner Tante, du der ich großes Vertrauen hatte darüber
und sie meinte dann anschauen schadet ja
nichts und sie und ihre Tochter boten sich an, an diesem Abend unseren
damals 1-jährigen Sohn zu betreuen.

Ungewohnt und fremd hat es sich dann für mich zunächst angefühlt,
mein Mann ging den Gruppenraum für Spieler,
ich in den schräg gegenüber für Angehörige, ich weiß noch, dass ich mir
sehr verloren vorgekommen bin und schnell
„Fluchtgedanken“ hatte, ob ich nicht den Raum wieder verlassen sollte.
Ich glaube, nur die Tatsache, dass
ich nicht gerne alleine in der Dunkelheit draußen war (damals war noch
Ladenschluss um 18.30 Uhr und damit die Innenstadt schon nicht mehr
belebt) hat mich motiviert sitzen zu bleiben.

Zuerst einmal stellten sich die Angehörigen (mehrere Frauen und ein
Mann ) mit ihrem Vornamen vor und
berichteten kurz über ihr Befinden. Eine von Ihnen erklärte mir dann das
Prinzip der persönlichen Anonymität und auch
darüber, dass alles Gesprochene bitte den Raum nicht verlassen dürfte
und fragte dann sehr freundlich, ob
ich mich auch vorstellen möchte. Mit zittriger Stimme und gesenktem
Blick nannte ich meinen Vornamen, mein
Alter, das Alter meines Kindes und erzählte mein Mann nehme an der
Veranstaltung ggü. teil, was niemanden
verwunderte. Ich glaube an diesem ersten Abend habe ich bis zur
Schlussrunde gar nichts mehr gesagt.
Habe aber gespürt, dass sich mein rasendes Herz etwas beruhigt hat
und auch wurde mir schlagartig bewusst,
dass ich wohl mit meinen Problemen nicht alleine auf der Welt bin, weiter
fand ich es sehr schön, dass
das Erzählte nicht von anderen gewertet wurde. In der Schlussrunde
konnte ich auch nur ein „danke“ murmeln,

Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 27

Komisch fand ich damals auch, das gemeinsame Sprechen des Gelas-
senheitsspruchs. Bevor ich den Raum verließ, gab mir die Teilnehmerin,
welche auch das Gruppenprinzip erläutert hatte, ein Heftchen und mein-
te, es wäre schön,wenn ich wieder kommen würde. Obwohl diejenige
eher ein kühler Typ war, lag in diesen 1-2 Sätzen sehr viel Warmherzig-
keit, welche mir gut getan hat.

Nach unserer Gruppe traf ich dann auch wieder auf meinen Mann und
die anderen Teilnehmer der Spieler-Gruppe.
Jemand fragte meinen Mann, ob wir auch mit zum „Nachmeeting“ kom-
men wollten. Das bestand damals noch aus einem gemeinsamen Be-
such von ca. einer knappen Stunde in einer ruhigen Ecke in einer be-
kannten Gaststätte ums Eck. Wir verneinten allerdings, um meine Tante
nicht unnötig zu beanspruchen.
Auf dem Heimweg wollte mein Mann wissen, wie es mir gefallen habe,
zögernd antworte ich , darüber müsse ich noch mal nachdenken und
wolle zuerst die Broschüre auch mal lesen….diese kam allerdings dann
erst mal zu einem Stapel mit anderen Dingen in der Küche.
Zuhause angekommen, hat unser Kind gut geschlafen und meine Tante
und inzwischen war auch ihre Tochter mit dabei erklärten direkt, gerne
würden sie auch für solche Anlässe öfters kommen.
Trotzdem rief ich sie für die darauf folgende Woche erst mal nicht an –
mein Mann fuhr dann zu diesem Termin
alleine dort hin, an den Nachtreffen konnte er allerdings auch nicht regel-
mäßig teilnehmen, weil er meist kurz nach Rückkehr von den Gruppen-
abenden sich noch in die Nachtschicht begeben musste.
Nach diesem Treffen berichtete mein Mann, es gebe in der darauf folgen
Woche ein gemeinsames Treffen –Betroffene Spieler und deren Angehö-
rige in einem gemeinsamen Raum. Das fand ich trotz aller Scheu von
der Idee doch gut, vl. auch weil ich einfach neugierig war, was dort so er-
zählt würde und rief daher meine Tante an , um abzuklären, ob sie an
diesem Abend Zeit habe.

Dieses erste gemeinsame Meeting wurde zu einer großen Herausforde-
rung für mich.
Das Thema der „höheren Macht und Gott“ standen sehr im Vordergrund
und ich fühlte mich etwas als sei in einer Bibelstunde gelandet. Ich schob
es damals noch darauf, dass die Gruppenmeetings in kirchlichen
Räumen stattfanden, hatte aber nicht das Gefühl, es könnte mir/uns
irgendwie helfen und beschloss, daran nicht mehr teilzunehmen.

        Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 28

(Daran habe ich mich auch, zum. was die gemeinsamen Gruppentermine
mit Ausnahme der Weihnachtsfeier anging, länger gehalten)
Nach diesem gemeinsamen Treffen fragten mich zwei Teilnehmerinnen
aus der Angehörigengruppe, wie
es mir ginge, es war ihnen nicht verborgen geblieben, dass ich mich in
der gemeinsamen Gruppe nicht so wohl gefühlt hatte. Sie schlugen mir
vor, in der nächsten Woche doch noch mal zum sep. Treffen der Angehö-
rigen zu kommen.

Die nächsten Tage zuhause waren sehr schwierig. Ich empfand meinen
Partner als unausgeglichen, fühlte mich von ihm wenig unterstützt, dazu
machte mir , das Gefühl der Abhängigkeit von ihm, auch finanziell
stark zu schaffen. Mein Elternjahr war gerade abgelaufen gewesen, ich
hatte mich für die Möglichkeit einer sog. Beurlaubung aus meinem Beruf
ohne jegliche Bezüge entschieden, um unser Kind selber betreuen und
erziehen zu können. In der Mittagszeit fiel mir die „Broschüre“ wieder in
die Hände und ich las darin von Schritten, welche Betroffenen und Ange-
hörigen helfen sollten…..auf jeden Fall kontaktierte ich unsere Babysitter
und bat darum, ob jemand am kommenden Mittwochabend zu uns kom-
men könnte.

An diesem zweiten Gruppenabend waren außer mir nur die beiden Teil-
nehmerinnen da, welche mich die Woche davor so liebevoll noch ange-
sprochen hatten.Noch in der Vorstellungsrunde sprudelten plötzlich mei-
ne Worte, ich konnte erzählen, dass mein Mann spielsüchtig ist (so wie
die Partner der beiden auch), ich nach unserer Familiengründung so sehr
gehofft hat, das Problem würde sich von alleine lösen und von dem Kon-
flikt , mich aus meinem Beruf habe beurlauben lassen und nun selber
ohne eigenes Einkommen da stehe.
Geduldig hörten die anderen mir zu, eine kurze Nachfrage machte mir
meine Situation noch bewusster.
Eine Vollzeitbeschäftigung kam nicht für mich in Frage, weil ich mein
Kind nicht in eine tageweise wechselnde Betreuung geben wollte und für
die gerade so zu organisierende Halbtagsbeschäftigung hatte ich mich
nicht richtig eingesetzt. Das war zur damaligen Zeit noch so notwendig,
denn Arbeiten in Teilzeit war nicht so selbstverständlich möglich wie heu-
te. Ich weiß dann noch , wie plötzlich ganz viele Tränen flossen, weil es
mir auch bewusst wurde, dass ich zu meinem Mann so wenig Vertrauen
hatte damals, dass es daher für mich auch gar nicht möglich schien, ihn
verpflichtend mit unserem Kind einen halben Tag alleine zu lassen.

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Dazu kam die Tatsache, er hatte wechselnde Arbeitszeiten, die sich auch
nicht gut an eine Beschäftigung meinerseits hätten anpassen lassen.
Themen wie Flexibilität und Homeoffice gab es seinerzeit auch noch
nicht.
Unter den Tränen spürte ich deutlich ,wie sehr ich mich eigenen Kreis
drehte. Man ließ mich reden und weinen….ich glaube, an diesem Abend
sind die beiden anderen wenig zu Wort gekommen.
Ich fühlte mich dort ein Stück geborgen und aufgehoben und als dann
endlich auch wieder jem. anders zu Wort kam, tat
es gut zu hören, dass sie auch ähnliche Erfahrungen gemacht
haben/hatten und ähnliche Konflikte hatten
….…und es aber am Ende des Tunnels doch auch wieder ein Licht gibt,
an welchem man sich gemeinsam wieder orientieren kann.
So kam es dann ,dass ich doch zwar nicht jede Woche , allerdings recht
regelmäßig die Angehörigen Gruppe besucht habe und auch recht viel
geredet habe und auch gelernt habe, anderen zuzuhören.
Meine Befindlichkeit war wechselnd, es kam an diesen Abend immer
mehr zu Tage, was meine persönlichen Dinge betraf, das Thema der Co-
Abhängigkeit machte mich zunehmend betroffen. Ein regelrechter innerer
Prozess ist in die Gänge gekommen, schmerzliches auch aus meiner
Kindheit und Jugendjahren, vergangenen Beziehungen kamen auch zu
Tage.
Irgendwann war auch die Teilnehmerin aus der gem. Gruppe wieder da-
bei, die so viel von Gott und der höheren Macht und ihrem Glauben
sprach….was ich ja damals sehr abgelehnt habe.

Irgendwann in meinem Prozess angekommen, an dem Punkt, als ich
wieder viele Tränen vergossen habe, weil
ich das Gefühl hatte, vl. völlig unverantwortlich und egoistisch gehandelt
zu haben, mit meinem Partner, von dessen Spielproblemen ich ja wusste
(!) so „blauäugig“ eine Familie gegründet habe, weil meine Sehnsucht
danach so groß war.Ich fühlte mich zunehmend kraft-und mutlos, obwohl
es meinem Mann offensichtlich besser ging. Er ging nicht mehr in diese
furchtbaren Spielhallen.
In diesem Prozess dazu gekommen ,war meine Trauerarbeit um den
Verlust meine geliebten Oma, welche leider wenige Wochen vor der Ge-
burt meines Sohnes verstorben war. Sie hatte viele Gemeinsamkeiten
mit der Teilnehmerin, die so viel von Gott und ihrem Glauben sprach..
war auch Zeit ihres nicht einfachen Lebens immer sehr religiös gewesen.

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