Dezember 2020 Hohenstaufenring 78 - Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland - Anonyme Spieler
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Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland Nr. 106 Dezember 2020 Hohenstaufenring 78 50647 Köln ga-koeln@gmx.de
Seite 2 Impressum Rundbrief Redaktion, Onlineveröffentlichung : „Gib es weiter“ der Anonyme Spieler (GA) Anonymen Spieler (GA) Deutschland Rundbriefteam - Gib es weiter Nr. 106 c/o GA Köln (AWO-Jobbörse) November/Dezember 2020 Hohenstaufenring 78 50647 Köln Herausgeber ga-koeln@gmx.de Interessengemeinschaft Anonyme Spiele (GA) e.V. ga-rundbrief@anonyme-spieler.org Bovestraße 41 22043 Hamburg © by Anonyme Spieler (GA) Teile des Inhaltes frei übersetzt nach dem Combo-Buch der Gamblers Anonymous GA Copyright © by Gamblers Anonymous GA sowie dem 12-Schritte Programm der Anonymen Alkoholiker AA deutscher Sprache Die im Rundbrief "Gib es weiter" veröffentlichten Beiträge gründen auf den Erfahrungen der jeweiligen Verfasser/Innen mit dem GA-Programm (Schritte, Traditionen, Meetings- Begegnungen, Sponsorschaft etc.). Sie stellen keine Stellungnahme der Gemeinschaft der Anonymen Spieler (GA) dar und können nicht auf GA als Ganzes bezogen werden. Für eingereichte Manuskripte wird kein Honorar bezahlt. Bei Einreichen in gedruckter/geschriebener Form erfolgt keine Rücksendung oder Haftung. Das Rundbrief-Team bittet um Verständnis dafür, wenn ihm notwendige Änderungen, Kürzungen, oder das Nicht-Veröffentlichen eines Beitrages als unabwendbar erscheinen oder ggf. in einem der folgenden Briefe erst verwendet werden können. Die Entscheidung hierüber trägt ausschließlich das Rundbrief-Team und in letzter Verantwortung der Verein Interessengemeinschaft Anonyme Spieler (GA) e.V., Bovestraße 41, 22043 Hamburg. Wir veröffentlichen auch keine uns zugesandten Beiträge, die unseren Traditionen widersprechen. Die im Rundbrief "Gib es weiter" veröffentlichten Beiträge dürfen nicht ohne ausdrückliche Genehmigung des Vorstandes des Vereins wiederverwendet oder veröffentlicht werden. Eventuelle Rechte Dritter der an uns zugesandten Artikeln oder Teilen davon (Textpassagen, Fotos, Zeichnungen usw.) müssen beachtet werden; für den Abdruck muss eine schriftliche Einverständniserklärung der Rechteinhaber vorliegen. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 3 Inhaltsverzeichnis Impressum 2 Inhaltsverzeichnis 3 Die 12 Traditionen 4 Begrüßung und Präambel 5 Die Zwölf Schritte (Das Programm zur Genesung) 7 Termine (einschl. Telefonmeetingstermine) 8 Vorschlag Anleitung Telefonmeetings 14 Infos via Mail und Net 20 Infos vom Verein (einschl. Nachruf Burckhard) 21 Beiträge aus den Gruppen 25 Deutschlandtreffen 2020-Interview, Fotos 35 Deutschlandtreffen 2020 -Abrechnung, Organisation 42 Ankündigung Deutschland Treffen 2021 45 Protokolle Regio Nord 46 Auflistung Deutschlandtreffen ab 1985 51 Meetingsübersicht – Deutschlandliste 52 Liste der Trockengeburtstage 53 An alle Alten und Neuen Mitglieder 55 Gelassenheitsgebet 56 Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 4 Die Zwölf Traditionen (Das Programm zur Einigkeit) Aus unseren Erfahrungen haben wir gelernt, dass folgende Punkte wichtig sind, um den Erfolg in unseren GA-Gruppen zu gewährleisten. 1. Unser gemeinsames Wohlergehen sollte an erster Stelle stehen; die Genesung des Einzelnen beruht auf der Einigkeit der Anonymen Spieler. 2. Für den Sinn und Zweck unserer Gruppe gibt es nur eine höchste Autorität, einen liebenden Gott, wie er sich in dem Gewissen unserer Gruppe zu erkennen gibt. Unsere Vertrauensleute sind nur betraute Diener, sie herrschen nicht. 3. Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der aufrichtige Wunsch, mit dem Spielen aufzuhören. 4. Jede Gruppe sollte selbständig sein, außer in Dingen, die andere Gruppen oder die Gemeinschaft der Anonymen Spieler als Ganzes angehen. 5. Die Hauptaufgabe jeder Gruppe ist es, unsere GA-Botschaft zu süchtigen Spielern zu bringen, die noch leiden. 6. Eine GA-Gruppe sollte niemals ein außenstehendes Unternehmen unterstützen, finanzieren, oder mit dem GA-Namen decken, damit uns nicht Geld-, Besitz- und Prestigeprobleme von unserem eigentlichen Zweck ablenken. 7. Jede GA-Gruppe sollte sich selbst erhalten und von außen kommende Unterstützung ablehnen. 8. Die Tätigkeit bei den Anonymen Spielern sollte immer ehrenamtlich bleiben, jedoch dürfen unsere zentralen Dienststellen Angestellte beschäftigen. 9. Anonyme Spieler sollten niemals organisiert werden, jedoch dürfen wir Dienstausschüsse und Komitees bilden, die denjenigen verantwortlich sind, welchen sie dienen. 10. Anonyme Spieler nehmen niemals Stellung zu Fragen außerhalb ihrer Gemeinschaft; deshalb sollte auch der Name „Anonyme Spieler“ niemals in öffentliche Streitfragen verwickelt werden. 11. Unsere Beziehungen zur Öffentlichkeit stützen sich mehr auf Anziehung als auf Werbung. Deshalb sollten wir auch gegenüber Presse, Rundfunk, Film und Fernsehen stets unsere persönliche Anonymität wahren. 12. Anonymität ist die spirituelle Grundlage aller unserer Traditionen, die uns immer daran erinnern soll, Prinzipien über Personen zu stellen. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 5 Gib es weiter Liebe GA - Freundinnen und -Freunde, Mit diesem für uns 4. Rundbrief handelt es sich gleichzeitig um den 3. während der Corona Pandemie. Bitte entschuldigt, dass sich das Erscheinen etwas verzögert hat. Erneut heißt es auch, Veränderungen zu akzeptieren, anzunehmen und damit das Beste daraus zu machen. Ob persönliche Gruppentreffen mit wenigen Teilnehmern unter evt. noch etwas strengeren Vorgaben möglich ist, hängt von den Vorschriften des einzelnen Bundeslandes ab. Wir hier in Nordrhein-Westfalen haben nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung die Möglichkeit, allerdings mit einer noch verschärften Maskenpflicht und ansonsten den schon im letzten Brief genannten Vorgaben, an welche wir uns aber inzwischen etwas gewöhnt haben, die Dankbarkeit für diese Möglichkeit überwiegt. Ein herzliches Dankeschön an jede einzelne/jeden einzelnen, denen die GA- Gemeinschaft insgesamt und die Gemeinschaft der einzelnen Gruppen so wertvoll ist, dass sie/er sich dort einbringt, ebenso Dank allen, die für die Gemeinschaft (auch die der Angehörigen) Telefonmeetings und ähnliches organisiert haben. Besonders gefreut hat uns, dass es möglich war, auch dieses Jahr ein Deutschland-Treffen statt finden zu lassen, im Vorfeld immer wieder eine Zitterpartie, in diesem Rundbrief könnt ihr auch dazu einiges lesen. Wir, das Rundbrief-Team aus Köln, danken auch allen für eure Beiträge, freuen uns auf weitere und es ist auch an der Zeit euch allen schon eine schöne Advents-und Weihnachtszeit zu wünschen. Viel Freude beim Lesen, bleibt bitte gesund - und gute 24 Stunden euch allen. Der Rundbrief wird als kostenloser Download online auf unserer Homepage: http://www.anonyme-spieler.org/index.php/service-main/rundbrief-gib-es-weiter eingestellt. Wer für die nächste Ausgabe einen Beitrag schreiben möchte, kann ihn per E-Mailanhang, im Word-Format an: ga-koeln@gmx.de oder ga-rundbrief@anonyme-spieler.org senden, oder uns auch mit der Post ( Adresse der GA-Köln (im Impressum unter "Redaktion & Druck" angegeben oder gerne unter 02272 83123 erfragen) zukommen lassen. Die eingereichten Beiträge werden von uns nicht lektoriert. Wir belassen die Beiträge grammatikalisch so, wie sie uns zugesandt werden und setzen sie lediglich in ein passendes Layout (Schrift- und Blocksatz) und nehmen ggf. eine Rechtschreibkorrektur ohne Anspruch auf Vollständigkeit vor (ggf. Anpassungen an die aktuelle Schreibweise, Überprüfung der Korrekturvorschläge Zum kommenden Heft durch das Schreibprogramm) GEW 107 Die Beiträge sollen den jeweiligen Inhalt und den Sinn so wiedergeben, wie sie die Autoren/innen verfasst haben. . Redaktionsschluss: 25.01.2021 Herzlichst Euer Rundbriefteam aus Köln Erscheinungsdatum: voraussichtlich Februar 2021 Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 6 Präambel ANONYME SPIELER (GA) sind eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen, um ihr gemeinsames Problem zu lösen und anderen süchtigen Spielern bei ihrer Genesung zu helfen. Die einzige Bedingung für die Mitgliedschaft bei den Anonymen Spielern (GA) ist der aufrichtige Wunsch, mit dem Spielen aufzuhören. Es gibt bei uns keine Gebühren oder Mitgliedsbeiträge. Wir tragen uns selbst durch unsere eigenen, freiwilligen Spenden. Die Gemeinschaft Anonyme Spieler (GA) ist mit keiner politischen Partei, Konfession, Sekte oder sonst einer Organisation oder Institution verbunden; sie will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen, noch zu irgendwelchen Streitfragen Stellung nehmen. Unser wichtigstes Anliegen ist es, mit dem Spielen aufzuhören und anderen süchtigen Spielern zu helfen, es auch zu schaffen. Die meisten von uns gaben nur widerstrebend zu, dass das Spielen für sie ein Problem ist. Niemand mag sich von anderen unterscheiden. Typisch für unsere "Spielerkarrieren" sind daher unzählige Versuche zu beweisen, dass wir genauso spielen können wie andere auch. Der Gedanke, eines Tages das Spielen irgendwie unter Kontrolle zu bringen, ist die fixe Idee eines jeden süchtigen Spielers. Die Beharrlichkeit, mit der wir diese trügerische Idee verfolgten, ist erstaunlich; viele unter uns führte sie an die Schwelle von Gefängnissen, Wahnsinn und Tod. Wir haben gelernt, dass jeder von uns sich selbst in aller Ehrlichkeit eingestehen muss, ein süchtiger Spieler zu sein. Das ist der erste Schritt zur Genesung. Vor allem müssen wir den Selbstbetrug erkennen, dass wir so sind oder jemals so sein werden wie andere, wenn es ums Spielen geht. Wir sind anders! - Wir haben die Fähigkeit verloren, kontrolliert zu spielen. Wir wissen, dass ein süchtiger Spieler diese Fähigkeit niemals wiedererlangt. Jeder einzelne von uns hat irgendwann einmal geglaubt, er wäre in der Lage, die Kontrolle zurückzugewinnen. Aber auf diese meist sehr kurzen Phasen folgte unausweichlich noch mehr Kontrollverlust, der allmählich zum körperlichen und seelischen Verfall führte. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir an einer fortschreitenden Krankheit leiden. Im Laufe der Zeit verschlimmert sich diese; solange wir spielen, geht es uns stets schlechter, niemals besser. Steht jemand erst einmal unter diesem Spielzwang, verliert er drei grundlegende Dinge: Zeit, Geld und sein Wertgefühl. Zeit und Geld sind verspielt - unwiederbringlich -, das Wertgefühl aber lässt sich wieder herstellen. Damit wir wieder ein normales, zufriedenes und glückliches Leben führen können, richten wir uns nach besten Kräften im täglichen Leben nach bestimmten Grundsätzen: Die Zwölf Schritte Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 7 Die Zwölf Schritte (Das Programm zur Genesung) 1. Wir gaben zu, dass wir dem Spielen gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten. 2. Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann. 3. Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes – wie wir Ihn verstanden – anzuvertrauen. 4. Wir machten gründlich und furchtlos eine moralische und finanzielle Inventur in unserem Inneren. 5. Wir gaben Gott, uns selbst, und einem anderen Menschen gegenüber, unverhüllt unsere Fehler zu. 6. Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen. 7. Demütig baten wir Ihn, unsere Mängel von uns zu nehmen. 8. Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten, und wurden willig, ihn bei allen wieder gut zu machen. 9. Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut, wo immer es möglich war, – es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt. 10. Wir setzten die Inventur bei uns fort, und wenn wir Unrecht hatten, gaben wir es sofort zu. 11. Wir suchten durch Gebet und Besinnung die bewusste Verbindung zu Gott – wie wir Ihn verstanden – zu vertiefen. Wir baten Ihn, nur seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen. 12. Nachdem wir durch diese Schritte ein seelisches Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an süchtige Spieler weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 8 Termine und Aktuelles: Teilt Eure Erfahrungen mit den Präsenz-Meetings Liebe GA -Freundinnen und -Freunde, wenn in eurem Bundesland Meetings möglich sind, bitten wir euch von Herzen fürs eigene Wohl, das der Gemeinschaft und allen anderen, haltet euch bitte an die AHA + L (+A ) REGEL ! Ausgeschrieben: Abstand (1,5-2 m), Hygiene, Alltagsmaske, Lüften (wem es schnell zu kühl wird, wärmer anziehen) und ggf Nutzung der App oder eigene Kontaktaufzeichnungen, sowie die Akzeptanz von Hygienekonzepten einschließlich der Möglichkeit von Kontaktnachverfolgung. Gern würden wir über eure Erfahrungen mit den Meetings mehr erfahren. Schildert uns eure Eindrücke und teilt die Erfahrungen mit den Präsenz- Meetings – schickt uns eure Berichte an ga-koeln@gmx.de Kontakt- und Öffentlichkeitsdienst Hallo Liebe GA -Freundinnen und -Freunde, mein Name ist Jürgen, ich bin süchtig und spielfrei. Dienste und Rotation dieser sind Bestandteile unserer Traditionen und Schritte auf dem Weg der Genesung. Mit großer Freude und Demut übernehme ich einen Teil der Aufgaben, die bisher von Claus aus Eschborn im Sinne der Gemeinschaft betreut wurden. Claus, Danke Deinen unermüdlichen Einsatz und Dienst für und an der Gemeinschaft. Die Aufgaben die ich übernehme beinhalten: - Pflege der Gruppenliste und Bereitstellung - Pflege der Verteilerlisten ( Fachstellen, Kliniken, Ärzte usw.) - Weiterleitung von Info´s an die Verteiler - Betreuung der Kontaktstelle (Brief/Email), in Zusammenarbeit Manfred aus HH - Anfragen, Bitte um Hilfe, Gruppenmeldungen, Neugründungen bearbeiten - und alles was noch rein kommt Ist das ein Dienst im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und/oder der internen Kommunikation ? Ich denke beides. Lasst uns sehen wo der Weg hingeht. Ich bin offen für Anregungen. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 9 Die Kontaktdaten sind: GA-Kontaktstelle c/o Anonyme-Spieler (GA) Interessengemeinschaft e.V. Bovestraße 41a 22041 Hamburg Tel.: 01805 10 40 11 (sonst AB) Email: kontakt@anonyme-spieler.org (Bitte diesen Kontaktweg zuerst) Website: www.anonyme-spieler.org Danke für die Möglichkeit der Teilhabe an der Gemeinschaft GA. Gute 24 Stunden Jürgen Nächstes Regio-Nord-Meeting: 23.01.2021 Jitsi Meeting https://meet.jit.si/GARegionNord Telefon: 089 38038719 PIN: 2822924# Telefonische Dienstgruppentreffen am 19.12.2020 um 16 Uhr findet ein telefonisches Dienstgruppentreffen statt. Themen sind: Medienwirksamtkeit, Öffentlichkeitsarbeit und Kurzfilm Die Einwahldaten sind: 0221 98 88 21 17 Code: 630181# (entsprechen den Daten für das Montagsmeeting) Deutschlandtreffen 2021 Das Deutschlandtreffen 2021 ist geplant vom 01.10.-03.10.2021 in Bad Bevensen-Medingen, im Rundbrief findet ihr weitere Einzelheiten. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 10 Abschied nehmen Liebe Freundinnen und Freunde, leider haben wir die traurige Pficht, euch das Ableben von Burckhard K. mitzuteilen. Burckhard war langjähriger Weggefährte und Mitbegründer des Vereins. Im Verlauf des Rundbriefes findet ihr noch eine besondere Anzeige. monatliches GA-Telefonmeeting Hallo, an alle GA´s. 2020 findet jetzt neu jeweils am letzten Donnerstag eines Monats um 19 Uhr ein geschlossenes GA -Telefonmeeting nach unseren 12 & 12 Prinzipien statt. Das Meeting ist zunächst auf max. 60 Minuten angelegt. Dieses Jahr gibt es noch folgende Termine: 26. November und 31. Dezember. Wer teilnehmen möchte, schreibt einfach eine Mail an: telefonworkshop@anonyme-spieler.org und erhält als Antwort die erforderlichen Telefon-Zugangsdaten sowie den Meetingsablauf. Die Teilnahme ist selbstredend stets anonym, freiwillig und unverbindlich. Es werden auch keinerlei Daten gespeichert. Hinweis: Auch wenn die Mail-Adresse jetzt was anderes vermuten lässt, es ist KEIN Telefon-Workshop! Bitte verteilt diesen Aushang gern auch an die GA´s in Eurem Telefonspeicher oder Meeting. Danke. Ulrich (GA Hamburg) Telefonmeetings nach Corona -Beitrag von Joachim Mein Name ist Joachim, ich bin süchtig. Für mich sind die Telefonmeetings der letzten sechs Wochen eine einmalige und wunderbare Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin. Nicht nur, dass ich während des Lock-Downs nicht auf meine lebenswichtigen Meetings verzichten musste, nicht nur, dass ich wöchentlich sechsmal (!!!) die Möglichkeit hatte, an einem Meeting unserer Gemeinschaft teilzunehmen – ich darf nun im Meeting Freundinnen und Freunden aus der ganzen deutschen Gemeinschaft begegnen. Diese Möglichkeit hatte ich sonst nur auf Regiomeetings oder beim alljährlichen Deutschlandtreffen. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 11 Das ist ein wunderbares Geschenk. Nun frage ich mich, ob es uns möglich sein wird, dieses Geschenk auch nach dem Corona-Lockdown beizubehalten. Ich bin bereit, das mit zu gestalten und möchte nun die Gemeinschaft fragen, ob ihr auch Interesse an langfristig regelmäßigen Telefonmeetings hättet. Ich würde vorschlagen, mit einem Telefonmeeting zu beginnen; da stellt sich für mich die Frage nach dem geeigneten Termin. Mein Vorschlag wäre Montag abend 19-21 Uhr mit einer kleinen Pause in der Mitte. Ich bin aber auch für jeden anderen Termin offen. Ich würde mich freuen, von Euch Rückmeldungen zu erhalten – email: joachim- mank@gmx.de oder an kontakt@anonyme-spieler.de. Telefonmeetings nach Corona - Beitrag von Ulrich aus Heft 105, auf Grund der unveränderten Situation noch mal übernommen * die Redaktion Hallo Freunde, ich möchte hiermit das GA Gruppengewissen befragen, um dauerhaft ein GA Telefonmeeting einzurichten. Tag und Uhrzeit sind vollkommen offen und anbei habe ich meine Entwürfe für den möglichen Ablauf u. a. zur Ansicht und konstruktiven Kritik nochmal als PDF beigefügt. Sollte das Gruppengewissen einen Konsens gefunden haben, werden die Anlagen (oder auch nicht) prinzipiell inhaltlicher Bestandteil eines dauerhaften Telefonmeetings sein. Diese Prinzipien werden dann veröffentlicht und ganz GA und allen Interessierten zugänglich gemacht, sodass jede/r Spielsüchtige auf diesen Prinzipien Genesung finden kann. Zunächst wird gebeten, sich in geeigneter Form zu äußern und Fragen zu klären. Der Prozess ist zunächst bis zum 30.07.2020 begrenzt und das GA Telefonmeeting könnte somit offiziell zum August 2020 starten. Dies ist jedoch keine Deadline bzw. nicht in Stein gemeißelt. Erfahrungen werden auch helfen, ggf. Anpassungen vorzunehmen. Gute 24 Stunden Ulrich, spielsüchtig und heute abstinent mit Unterstützung meiner Höheren Macht. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 12 Telefonmeetings aktuelle Liste: Kontakt per Mail an: telefonworkshop@anonyme-spieler.org Für die Freunde die kein Meeting besuchen können oder nach Ergänzungen suchen, hier die aktuellen Daten unserer Telefonmeetings: Montag: 19:00-21:00 Uhr Einwahlnummer: 0221 98 88 21 17, Zugangscode: 630181# Dienstag: 19:30-21:00 Uhr Einwahlnummer: 0221 98 25 87 38, Zugangscode: 1151534# Mittwoch: 19:00 –21:00 Uhr (offenes Meeting) Einwahlnummer: 0221 98 20 34 06, Zugangscode: 723409# Mittwoch. 18:00 – 19:30 Uhr Einwahlnummer: 0211 49 111 11 Konferenznr:. 93824 Code: 55087 Donnerstag: 19:00-20:30 Uhr Einwahlnummer: 0221 98 20 34 06, Zugangscode: 723409# Freitag: 19:00-21:00 Uhr Einwahlnummer: 0221 98 20 34 06 Zugangscode: 723409# Samstag 19:00-20:00 Uhr Einwahlnummer: 0221-98 88 21 19, Zugangscode: 5552720# Sonntag: 19:00 –20:30 Uhr Einwahlnummer: 0221 98 20 34 18, Zugangscode: 348048# Weiter gibt es Dienstags um 19.30 ein Meeting via Zoom, dessen Zugangsdaten entnehmt bitte der Homepage (Rubrik Telefonmeetings) Diese Meetings sind aktuell ohne eine zeitliche Befristung angesetzt, näheres könnt Ihr bei der Teilnahme erfahren. Auch hier Bitte die Info an alle Eure GA-Kontakte weiterleiten. Für Anmerkungen und Fragen stehe ich gerne zur Verfügung: kontakt@anoyme-spieler.org Gute 24 Stunden ÖA-Dienst-GA i.A. Jürgen Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 13 Meetings aktuell: Hallo liebe GA- Freundinnen und Freunde, ob wir uns als Gruppen in unseren Räumen seit dem Teil-Lock-Down im November face to face treffen können, hängt von den Vorschriften der einzelnen Bundesländer ab daher informiert bitte eure lokalen Ansprechpartner, die Gruppenfreunde via, Telefon, Nachrichtendienste. ( SMS, Messenger, Email usw.) Aktualisiert vielleicht die Ansagen auf den AB´s und auf den Webseiten (Meine Stadt.de usw.) Der zwölfte Schritt lebt durch uns. Meinungsumfrage zum Thema Kurzfilm: Liebe GA- Gemeinschaft, eine OA - Freundin hat einen Kurzfilm (Spot) über OA entworfen. Die Idee ist, diesen Spot auf der Homepage für Neue und Interessierte zu veröffentlichen, Vorbild ist ein kurzer AA-Spot, welcher auch z.B. in Kinos veröffentlicht wurde. GA hat natürlich noch keinen solchen oder ähnlichen Spot, aber wäre so was in der Art nicht auch für GA denkbar/machbar? Was spräche dafür, was evtl. dagegen? Wer hat Interesse, daran mitzuwirken? Wer mag diesbezüglich sein know how einfließen lassen? Ich möchte so was gern auch für GA verwirklichen, aber selbstverständlich kein Alleingang meines (kranken) Egos damit starten. Also braucht es unerlässlich unser Gruppengewissen, und ich möchte daher sehr gerne das breite Meinungs- spektrum aus der Gemeinschaft hören. Hier kannst Du beispielhaft den Sport von OA sehen: https://www.mydrive.ch/shares/21726/4f4aeb79debe3ff04a0a99565ab13cbc /browse Gebt als Einzelperson oder Gruppe gerne bis 31. Dezember 2020 eine Rück- meldung dazu, ich werde alle Sichtweisen/Meinungen sammeln und möglichst in alle darauffolgend regionalen und überregionalen Arbeitsmeetings einbringen. LG und uns allen Gute 24 Stunden Ulrich (GA aus Hamburg), spielsüchtig und heute abstinent Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 14 Vorschlag Inhalt/Ablauf Telefonmeetings: Die folgenden Texte stammen von OA – Overeaters Anonymous. 1. Meetings Meetings sind Treffen von zwei oder mehr Spielsüchtige, die zusammenkommen, um ihre persönliche Erfahrung, sowie die Kraft und Hoffnung miteinander zu teilen, die sie in GA gefunden haben. Wenn es auch viele verschiedene Arten von Meetings gibt, so basieren doch alle auf der Gemeinschaft mit anderen Spielsüchtigen. Meetings geben uns die Gelegenheit, unser gemeinsames Problem zu erkennen, unsere gemeinsame Lösung aus den Zwölf Schritten zu festigen und die Geschenke, die wir durch dieses Programm bekommen, zu teilen. Zusätzlich zu den persönlichen Meetings bietet GA Telefon - und Online - Meetings an, welche auch mit dazu dienen, die tödliche Isolation von Betroffenen zu verhindern, welche aufgrund von großen Entfernungen, Krankheit oder körperlichen Einschränkungen nicht in Meetings kommen können. 2. Meetingsablauf Ist jemand das erste Mal bei den Anonymen Spielern (GA)? Für Neue: Wir sind eine reine Selbsthilfegruppe für spielsüchtigen Menschen und gehören einzig der Gemeinschaft der Anonymen Spieler (GA) Deutschland als Ganzes an. D.h. wir arbeiten mit den 12 Schritten und 12 Traditionen der Anonymen Spieler (GA) - ursprünglich von AA (Anonymen Alkoholiker) entwickelt -, um spielabstinent zu leben und folgen insbesondere keinen anderen Ideologien, Thesen oder Dogmen. Es gibt hier auch keine Therapeuten o.ä., es sei denn, sie sind selbst betroffen. Jeder Mensch, der den Wunsch hat, mit dem Spielen aufzuhören, ist hier willkommen. Es gibt kein Muss in GA; es ist Dir überlassen, ob Du liest, sprichst, zuhörst oder wiederkommst. Derzeit gelten für unser Meeting folgende Abläufe und Regeln: • - Wir sind anonym hier, d.h. Vorname und Symptom reichen für die persönliche Vorstellung; wir führen keine Statistiken und stellen auch keine Teilnahmebescheinigung aus. • - Die Meetingsleitung führt temporär ggf. eine Liste der Vornamen für eingehende Wortmeldungen. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 15 • - Gesprochen wird nach Eingang der Wortmeldungen, wobei Erstmeldung vor Zweitmeldung geht. • - Wir sind hier, um Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander zu teilen; jeder spricht dabei von sich in der Ich-Form und nicht von oder über andere. • - Wir geben keine Ratschläge, führen keine Diskussionen und lassen einander ungestört aussprechen. • - Die Redezeit wird je nach der Anzahl der Anwesenden individuell geregelt. • - Das Meeting beginnt und endet pünktlich; Erstmeldungen können begrenzt über die Meetingszeit hinausgehen, Zweitmeldung nicht. • Störungen werden vom Gruppengewissen und/oder der Meetingsleitung unterbunden. • Wir wahren unerlässlich stets unsere Anonymität: „Wen Du hier siehst, was Du hier hörst, lass es hier, wenn Du gehst.“ Neben dem Meeting gibt es noch weitere Werkzeuge, die uns in unser Genesung unterstützen: Kontakt, Anonymität, Sponsorschaft, Schreiben, Aktionsplan/Struktur, Dienst und Literatur. Sprich mit uns nach dem Meeting, wenn Du Fragen hast oder einen Sponsor suchst. Willkommen! Gut, dass Du da bist! Hat jemand die Bereitschaft, unser Meeting heute zu leiten? Es werden verlesen • Über uns – Präambel der ANONYME SPIELER (GA) • die 12 Schritte • die 12 Traditionen Gibt es irgendwelche offiziellen GA-Ankündigungen? Organisatorisches 1 Minute Zeit der Stille/Besinnung Vorstellungsrunde – go round (eine/r beginnt, dann reihum) 1. Meeting im Monat: Schritt des Monats (Langform) 2. Meeting im Monat: Tradition des Monats (Langform) 3. Meeting im Monat: Arbeitsmeeting; 15 Min.; danach eines der Werkzeuge (Abstimmung und Langform) 4. Meeting im Monat: Freies Thema (Abstimmung) 5. Meeting im Monat: Lebensgeschichte oder Speakermeeting (max. 15 Min.), Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 16 11. Schritt-Meeting oder freies Thema (Abstimmung) Wortbeiträge (jump In, wenn niemand spricht bzw. Handzeichen, wenn jemand spricht). Wir teilen zum jeweiligen Thema bis ca. 20:45 Uhr bzw. 21 Uhr (Arbeitsmeeting). Kurze Abschlussrunde – go round Text(e) lesen: Nur für Heute, Werkzeuge (Langform) und/oder 12 Versprechen aus dem “Blauen Buch“; Hinweis zur Sponsorschaft und auf die 7. Tradition. Gelassenheitsgebet (Singular-Form) 3. Die Werkzeuge der Genesung Zum Arbeiten im Genesungsprogramm der Gemeinschaft Anonyme Spieler (GA) Deutschland gibt es eine Reihe von Werkzeugen. Wir nutzen diese Werkzeuge - Sponsorschaft, Meetings, Kontakt, Schreiben, Literatur, Aktionsplan/Struktur, Anonymität und Dienst – regelmäßig als Hilfe, um Abstinenz zu erreichen und zu erhalten und um von unserer Krankheit zu genesen. Die Gemeinschaft, Anonyme Spieler (GA) Deutschland, hat bisher keine gemeinsame Definition für Begriffe, wie Spielsucht oder Abstinenz. Gewöhnlich wird durchaus zwischen play und gamble oder Spiel und Glücksspiel u. ä. unterschieden. Unseren Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass zwanghafte oder pathologische Spielerinnen und Spieler, also spielsüchtige Menschen , eher keine Unterscheidung mehr im Spielen treffen können. Die Gemeinschaft Anonyme Spieler (GA) Deutschland vereint das Spielproblem jedes Einzelnen daher unter dem Begriff "Spielen" in ihrer Literatur. Abstinenz bedeutet daher erst einmal, sich des Spielens zu enthalten, während wir durch die Arbeit in den 12 Schritten der Gemeinschaft Anonyme Spieler (GA) Deutschland auf unsere spirituelle, emotionale und körperliche Genesung hinarbeiten. 4. Aktionsplan / Struktur Ein Aktionsplan heißt, sowohl tägliche als auch langfristig durchzuführende Handlungen herauszufinden und umzusetzen, die zur Unterstützung unserer individuellen Abstinenz und emotionalen, spirituellen und körperlichen Genesung nötig sind. Obwohl es unser persönlicher, auf unseren eigenen Genesungsprozess zugeschnittener Plan ist, finden es die meisten von uns wichtig, mit einem Sponsor, einem anderen GA-Mitglied und/oder entsprechenden Fachleuten zusammenzuarbeiten, die uns dabei helfen, ihn zu erstellen. Wie andere kann auch dieses Werkzeug für die einzelnen Mitglieder sehr unterschiedlich aussehen und im Verlauf unserer Genesung angepasst werden. Der Aktionsplan eines neuen Mitglieds kann sich zum Beispiel auf das Planen, Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 17 Kaufen und Zubereiten von Essen konzentrieren. Manche Mitglieder brauchen möglicherweise ein regelmäßiges Fitnessprogramm zur Verbesserung ihrer Kraft und Gesundheit, während andere ihr Maß an Bewegung begrenzen müssen, um mehr Ausgewogenheit zu erreichen. Manche von uns brauchen einen Aktionsplan mit Zeit für Meditation und Erholung oder Strategien, um die Bereiche Arbeit, persönliche Kontakte mit Familie und Freunden und dem GA-Programm ins Gleichgewicht zu bringen. Andere brauchen vielleicht Hilfe, um ihren Haushalt zu organisieren, ihre Finanzen zu ordnen und medizinische, zahnärztliche oder psychische Gesundheitsprobleme anzugehen. Zusammen mit der täglichen Arbeit in den Schritten kann ein Aktionsplan den Gebrauch der anderen Werkzeuge von GA beinhalten, um Struktur, Balance und Übersicht in unser Leben zu bringen. Während wir dieses Werkzeug nutzen, stellen wir fest, dass wir ein Gefühl der Gelassenheit entwickeln und weiter emotional und spirituell wachsen, während wir immer nur für einen Tag messbare Fortschritte machen. 5. Dienst Die Botschaft der Genesung an andere Spielsüchtige weiterzugeben, die noch leiden, ist die Hauptaufgabe unserer Gemeinschaft und deshalb die grundlegendste Form von Dienst. Jeder noch so kleine Dienst, der dazu beiträgt, einen noch leidenden Spielsüchtigen zu erreichen, trägt zu unserer eigenen Genesung bei. Mitglieder, die erst kurze Zeit in GA sind, können Dienst tun, indem sie zu den Meetings kommen, Stühle wegräumen, Literatur auslegen, mit Neuen sprechen und tun, was für die Gruppe getan werden muss. Mitglieder, welche die jeweiligen Abstinenzanforderungen erfüllen, können Dienst oberhalb der Gruppenebene tun wie etwa als Gruppenvertreter, Vereins- Mitglied, Regionsvertreter oder Delegierter für den GDA. Es gibt viele Möglichkeiten, das zurückzugeben, was uns so großzügig geschenkt wurde. Wir werden ermutigt, das zu tun, was wir können, wann immer wir es können. Als Folge unserer Arbeit in den Zwölf Schritten wird uns „ein glückliches und zufriedenes Leben“ versprochen. Dienst trägt dazu bei, dass sich dieses Versprechen erfüllt. GA's Bekenntnis zur Verantwortung sagt: Ich bin verantwortlich dafür, die Hilfe und Kraft von GA all denen anzubieten, die meine Sucht teilen. 6. Kontakt Der Kontakt von Mitgliedern untereinander hilft uns, auf persönlicher Ebene zu teilen und die Isolation zu vermeiden, die unter uns so weit verbreitet ist. Viele Spielsüchtige rufen ihre/n Sponsor/in und andere GA-Freunde/innen täglich an oder senden ihnen SMS oder E-Mails. Als Teil des Kapitulationsprozesses helfen uns diese Werkzeuge zu lernen, uns anderen Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 18 anzuvertrauen, um Hilfe zu bitten bzw. anderen unsere Hilfe anzubieten. Telefongespräche oder der Kontakt durch elektronische Medien bieten auch ein direktes Ventil für die Höhen und Tiefen in unserem Leben, mit denen wir erfahrungsgemäß neu umzugehen lernen dürfen. 7. Sponsorschaft Sponsoren sind GA-Mitglieder, die nach bestem Wissen und Gewissen nach den Zwölf Schritten und Zwölf Traditionen leben. Sie sind bereit, ihre Genesung mit anderen Mitgliedern der Gemeinschaft zu teilen und haben sich zur Abstinenz verpflichtet. Wir bitten unseren Sponsor, uns im Genesungsprogramm auf allen drei Ebenen zu helfen: körperlich, emotional und spirituell. Indem Sponsoren mit anderen GA-Mitgliedern arbeiten und ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, erneuern und festigen sie immer wieder ihre eigene Genesung. Sponsoren geben das Programm so weiter, wie sie es selbst leben und praktizieren. Unser Programm beruht auf Anziehung; suche dir also einen Sponsor, der hat, was du haben willst, und frage ihn, wie ihm das gelingt. Ein Mitglied kann mit mehr als einem Sponsor arbeiten und sie auch wechseln. Viele von uns entscheiden sich jedoch dazu, mit nur einem Sponsor zu arbeiten. Auf alle Fälle ist es sinnvoll, häufigen Sponsorwechsel zu vermeiden. 8. Schreiben Schreiben ist für viele von uns zu einem unentbehrlichen Werkzeug bei der Arbeit in den Schritten geworden, nicht nur, wenn wir unsere Inventur schreiben und eine Liste aller Personen machen, denen wir Schaden zugefügt haben. Wir verstehen unsere Handlungen und Reaktionen besser, wenn wir unsere Gedanken und Gefühle zu Papier bringen oder ein Ereignis, das uns beunruhigt, niederschreiben, als wenn wir nur darüber nachdenken oder reden. Früher reagierten wir meistens mit Spielen auf das Leben. Wenn wir unsere Schwierigkeiten aufschreiben, fällt es uns leichter, Situationen klarer zu sehen und vielleicht auch besser zu erkennen, was zu tun ist. 9. Literatur Wir lesen GA-genehmigte Bücher wie u. a. z. B. „Die Zwölf Schritte und die Zwölf Traditionen“, „Einen Tag zur Zeit - Gedanke zum Tag“, „Tägliche Meditationen (24-Stunden-Buch)“. Um das Programm zu verstehen und zu verinnerlichen, arbeiten wir außerdem Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 19 mit „Anonyme Alkoholiker, Das Blaue Buch“. Wir lesen auch andere GA-Broschüren sowie den GA-Rundbrief. Viele GA- Mitglieder finden, dass es unserem Leben in den Zwölf Schritten und Zwölf Traditionen zugutekommt, wenn wir täglich in unserer Literatur lesen. Unsere GA-Literatur und die AA-Bücher sind ein stets verfügbares Werkzeug, das uns Einsichten über unser Problem des süchtigen Spielens vermittelt, uns die Kraft gibt, damit umzugehen, und die Hoffnung, dass es für uns eine Lösung gibt. 10. Anonymität Die Anonymität, die in der Elften und Zwölften Tradition erwähnt wird, ist ein Werkzeug, das sicherstellt, dass wir Prinzipien über Personen stellen. Durch den Schutz, den uns die Anonymität bietet, können wir uns frei äußern und sind vor leichtfertigem Gerede sicher. Die Anonymität gewährleistet, dass wir selbst als GA-Mitglieder individuell entscheiden, wem in unserem Umfeld wir unsere GA-Zugehörigkeit preisgeben. Anonymität auf der Ebene von Presse, Rundfunk, Film, Fernsehen und anderen öffentlichen Medien bedeutet, dass wir auf keinen Fall die Veröffentlichung eines Bildes von uns oder unseres Nachnamens gestatten, sofern wir uns als GA-Mitglieder zu erkennen geben. So werden sowohl das einzelne Mitglied, als auch die Gemeinschaft geschützt. Innerhalb der Gemeinschaft bedeutet Anonymität, dass alles, was wir einem anderen GA-Mitglied anvertrauen, respektvoll und vertraulich behandelt wird.Was wir in Meetings hören, darf nicht weitererzählt werden. Es versteht sich jedoch von selbst, dass Anonymität nicht dazu führen darf, dass die Effektivität des Zusammenlebens innerhalb unserer Gemeinschaft eingeschränkt wird. Es ist kein Anonymitätsbruch, unsere vollen Namen in unserer Gruppe oder innerhalb einer GA-Dienststelle zu benutzen. Es ist auch kein Anonymitätsbruch, eine Liste mit Vornamen und Telefonnummern von GA-Mitgliedern anzulegen, die bereit sind, im Geist des Zwölften Schrittes Gruppenmitgliedern zu helfen, die in Schwierigkeiten sind, solange wir es sorgfältig vermeiden, persönliche Informationen preiszugeben. Ein weiterer Aspekt der Anonymität ist, dass wir in der Gemeinschaft alle gleichwertig sind, ob Neuling oder erfahrenes langjähriges Mitglied. Welche Stellung wir außerhalb der Gemeinschaft haben, spielt in GA auch keine Rolle; wir haben keine Stars oder VIPs. Wir treffen uns schlicht als Spielsüchtige. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 20 Infos via mail & net: Aktuelle Deutschland-Liste GA-Meetings und Gruppen Hallo, es gibt eine Ergänzung der D-Liste als PDF-Download auf unserer Webseite http://anonyme-spieler.org/images/downloads/gruppenliste.pdf Dank an Jürgen für die Öffentlichkeitsarbeit Neuer Literaturbestellschein *) Der neue Literaturbestellschein ist auf der Webseite der Anonymen Spieler verfügbar: http://anonyme-spieler.org/ images/downloads/bestellschein.pdf GA-Life-Line Bulletin vom International Service Office (ISO) von GA /Los Angeles (englischsprachig!): Wer Interesse hat hat den englischsprachige GA-Rundbrief , das „Life-Liner-Bulletin zu lesen, der kann Ihnen auf der offiziellen GA- Website des ISO als PDF-Dateil-runterladen, und zwar unter folgendem Link: http://www.gamblersanonymous.org/ga/pdf Es können derzeit die monatlichen Ausgaben des GA-Life-Line- Bulletins von März 2016 bis zur aktuellen Ausgabe als PDF-Datei heruntergeladen werden. Für den Wunsch nach frühere Ausgaben, wendet Euch an: gabremen@anonyme-spieler.org. Euer GA-Rundbriefteam Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 21 Infos zum Verein Der Verein stellt sich vor Wir sind Sitz und Träger der deutschen Selbsthilfegruppen der Anonymen Spieler (GA) und haben zurzeit 10 Mitglieder aus ganz Deutschland. Der Sitz ist in Hamburg. Sinn und Zweck des Vereins Unser Zweck ist es, jeden einzelnen Spielern durch Anonymität Schutz zu geben. Dafür schließt der Verein u.a. für diese Spielergruppen rechtsverbindliche Verträge wie z. B. für Gruppenräume oder das Deutschlandtreffen ab. Wir haben z.B. eine Haftpflichtversicherung für alle deutschen Gruppen abgeschlossen, die u.a. das Schlüsselverlustrisiko von Gruppenschlüssel jedes Freundes in Deutschland beinhaltet. Sollte ein Schlüssel (wie in München schon geschehen) verloren gehen, übernimmt die Haftpflichtversicherung des Vereins die Kosten des Vermieters für den Austausch einer Schließablage, mit der die Freunde haftbar gemacht werden. Allein diese kostet uns im Jahr ca. 850 Euro. Zum Beispiel: Auf einer Veranstaltung Anfang des Jahres in Stockelsdorf, ging ein Notausgangschild zu Bruch, dass anschließend anstandslos von der Versicherung beglichen wurde. Wie finanzieren wir uns? Wir tragen uns selbst durch unsere eigenen freiwilligen Spenden und lehnen Unterstützung durch andere Außenstehende wie Staat, Krankenkassen, Fremde oder Unternehmen, gemäß unseren Traditionen, ab. Dazu sind wir auf Spenden aus der Gemeinschaft in Deutschland angewiesen. Es gibt leider nur eine Handvoll Gruppen, die uns finanziell unterstützen und ca. 15 Lifeliner (Dauerspender, die uns monatlich mit 5 bis 40 Euro) unterstützen. Das sind zu wenig um auch diese Gemeinschaft dauerhaft finanziell unabhängig zu machen und das Prinzip des überfließenden Topfes aus den Gruppen wird leider nicht gelebt. Alleine die Kosten für Telefonie, Internetseite, Anrufweiterschaltung, PC belaufen sich im Jahr auf über 650 Euro. Warum gibt es dann nicht mehr Dauerspender oder Gruppen, die diese Aufgabe mit finanzieren, sondern nur von den Diensten profitieren? Werden die Spenden auch nur für unsere Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 22 satzungsgemäßen Aufgaben verwendet? Ja, wir sind dazu vom Finanzamt seit Gründung als mildtätig anerkannt, so dass wir keine Steuern zahlen müssen. Dazu lassen wir unsere Ein- und Ausgaben jährlich durch einen Steuerberater prüfen und alle 3 Jahre prüft uns zusätzlich das Finanzamt, um uns weiterhin die Mildtätigkeit (früher Gemeinnützigkeit) zu attestieren. Was sind wir nicht? Arbeitgeber, wir haben keine Angestellten, da wir finanziell nicht so stark sind, dass wir uns das leisten können. Wer kann Mitglied werden? Alle Spieler der Gemeinschaft, die mind. 2 Jahre spielfrei sind. Gewählt werden kann, wer sich um Mitgliedschaft beim Vorstand bewirbt. Gewählt wird das angehende Mitglied auf einer ordentlichen Vereinssitzung, zu der der Vorstand mind. 4 Wochen vorher einlädt. Er wird mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder für 5 Jahre gewählt werden. Wahl des Vorstands Der Vorstand wird von den Mitgliedern gewählt und muss z.B. auf dem Jahrestreffen Rede und Antwort für die Tätigkeiten und Ausgaben im letzten Kalenderjahr stehen. Hat er seine Arbeiten zur Zufriedenheit der Mitglieder erledigt, wird er für das Jahr entlastet. Zudem gibt er seine Anonymität preis, da er im Internet angezeigt wird. Was macht der Vorstand? Alle Anfragen, die über das Internet an uns gestellt werden, werden automatisch an den Vorstand des Vereins weitergeleitet, der sie beantwortet. Das sind Fragen von Betroffenen, Angehörigen (die wir ggf. auch an die GAMANON weiterleiten), Ärzten, staatlichen Selbsthilfeunterstützern etc. Er setzt sich mit dem Vereinsgericht, Notar, Steuerberater, Sparkasse (unser Konto), unseren Vermietern von Räumen und Druckern unserer Literatur etc. auseinander. Er prüft Zahlungseingänge von Spenden, überweist Rechnungen und Anmeldegelder zu Deutschlandtreffen. Schließt alle Verträge ab, wie Gruppen-Mietverträge (auch deutschlandweit), Deutschlandtreffen, Telefon, Internet etc. ab. Er ist presserechtlich Verantwortlicher für unsere Literatur und prüft z.B. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 23 das GIB ES WEITER. Da wir uns gegenseitig kontrollieren, darf kein Vorstandsmitglied alleine Bankgeschäfte tätigen. So haben wir uns selbst eine Haushaltssperre auferlegt, sollte der Verein unter ein Bankguthaben von 3.000 € fallen, um mind. für 6 Monate alle Kosten der Gemeinschaft decken zu können. Warum leisten wir uns eine Kontaktstelle? In unserem Programm heißt es, dass wir uns von anderen fern halten. Damit wir nicht in Abhängigkeit von Freunden unter einer Privatadresse geraten, hat der Verein vor über 30 Jahren die Räumlichkeiten gemietet, die wir zudem in Hamburg für Gruppen und Veranstaltungen der Gemeinschaft nutzen. Dazu zahlen die benutzenden Gruppen Miete an die Gemeinschaft. Carsten G. 1.Vorsitzender Manfred S. Geschäftsführer Finanzielle Situation der Gemeinschaft Mein Artikel zur finanziellen Situation der Gemeinschaft hat insofern gefruchtet, dass wir mehr Dauerspender bekommen haben und konnten so auch dank einer großzügigen Einzelspende die gruppenlose Zeit überstehen. Danke für diese Bereitschaft einiger Freunde, denen der Verein und seine für ganz Deutschland übernommene Verantwortung nicht gleichgültig sind. Wünschenswert wäre, wenn auch andere Gruppen in Deutschland eine finanzielle Verantwortung mit übernehmen würden, als die, die immer angesprochen fühlen. Vielleicht sollten wir auch wieder dazu übergehen (wie es früher erfolgte), die spendenden Gruppen im GEW anzudrucken. Schöne 24 Stunden Manfred Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 24 Nachruf: Die Gemeinschaft GA trauert um seinen langjährigen Weggefährten und Mitbegründer des Vereins Burckhard K. Burckhard ist am 07.11.2020 nach mehrjähriger Krankheit von uns gegangen. Die Gemeinschaft verliert mit ihm einen Wegbegleiter der ersten Stunden und hilfreichen Freund, der mit seiner ruhigen Art die Gemeinschaft begleitet und als Sponsor viele Freunde auf den richtigen Weg gebracht hat. Danke für all das, was Du uns gegeben hast. In diesen schweren Stunden gilt uns Mitgefühl Dirk und seinen Angehörigen Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 25 Beiträge aus den Gruppen von Spielern und Angehörigen Jahrestag# ein Gefühl für die Sonnenstrahlen und das Licht# Rückblick einer Angehörigen Jedes Jahr im November, zur Martinszeit erinnere ich mich auch immer gern daran, dass sich für mich der Jahrestag nähert, an dem ich zum ersten mal eine Angehörigen Gruppe der Anonymen Spieler besucht habe. Mein Ehemann hatte erst kurz vorher begonnen, an der Gruppe in Köln teilzunehmen. Zunächst war ich dieser Tatsache gegenüber sehr kritisch eingestellt. Durch eine Familienfreundin hatten wir die Information über eine beste- hende Selbsthilfegruppe in Köln erhalten. Selber stark im Glaubenssatz verhaftet, dass Probleme nicht mit „fremden Menschen“ besprochen werden sollten, hielt sich meine Begeisterung für diese Idee doch sehr in Grenzen. Irgendwann war allerdings auch bei mir das Gefühl der Ohnmacht und Machtlosigkeit so stark, dass ich gedacht habe, dann solle er es mal versuchen, schlimmer könnte es ja gar nicht mehr werden. Allerdings hatte ich im ausdrücklich gesagt, dass ich an einer solchen Gruppe nicht teilnehmen würde. Dann ist es doch anders gekommen….schon nach wenigen Besuchen habe ich meine ihm eine sehr positive Veränderung feststellen können, er kam nach den Gruppenabenden ausgeglichener nach Hause und be- richtete mir, dass er sich dort aufgehoben fühlte. Nach dem zweiten Be- Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 26 such erzählte er mir von einer Angehörigen Gruppe zur gleichen Zeit im gleichen Gebäude (damals in den Räumen, welche zur Antoniterkirche in Köln-Innenstadt gehörten. Zunächst immer noch verhalten und zögerlich begann ich darüber nachzudenken, ob ich diese Angehörigengruppe doch nicht mal besuchen sollte. Ich berichtete meiner Tante, du der ich großes Vertrauen hatte darüber und sie meinte dann anschauen schadet ja nichts und sie und ihre Tochter boten sich an, an diesem Abend unseren damals 1-jährigen Sohn zu betreuen. Ungewohnt und fremd hat es sich dann für mich zunächst angefühlt, mein Mann ging den Gruppenraum für Spieler, ich in den schräg gegenüber für Angehörige, ich weiß noch, dass ich mir sehr verloren vorgekommen bin und schnell „Fluchtgedanken“ hatte, ob ich nicht den Raum wieder verlassen sollte. Ich glaube, nur die Tatsache, dass ich nicht gerne alleine in der Dunkelheit draußen war (damals war noch Ladenschluss um 18.30 Uhr und damit die Innenstadt schon nicht mehr belebt) hat mich motiviert sitzen zu bleiben. Zuerst einmal stellten sich die Angehörigen (mehrere Frauen und ein Mann ) mit ihrem Vornamen vor und berichteten kurz über ihr Befinden. Eine von Ihnen erklärte mir dann das Prinzip der persönlichen Anonymität und auch darüber, dass alles Gesprochene bitte den Raum nicht verlassen dürfte und fragte dann sehr freundlich, ob ich mich auch vorstellen möchte. Mit zittriger Stimme und gesenktem Blick nannte ich meinen Vornamen, mein Alter, das Alter meines Kindes und erzählte mein Mann nehme an der Veranstaltung ggü. teil, was niemanden verwunderte. Ich glaube an diesem ersten Abend habe ich bis zur Schlussrunde gar nichts mehr gesagt. Habe aber gespürt, dass sich mein rasendes Herz etwas beruhigt hat und auch wurde mir schlagartig bewusst, dass ich wohl mit meinen Problemen nicht alleine auf der Welt bin, weiter fand ich es sehr schön, dass das Erzählte nicht von anderen gewertet wurde. In der Schlussrunde konnte ich auch nur ein „danke“ murmeln, Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 27 Komisch fand ich damals auch, das gemeinsame Sprechen des Gelas- senheitsspruchs. Bevor ich den Raum verließ, gab mir die Teilnehmerin, welche auch das Gruppenprinzip erläutert hatte, ein Heftchen und mein- te, es wäre schön,wenn ich wieder kommen würde. Obwohl diejenige eher ein kühler Typ war, lag in diesen 1-2 Sätzen sehr viel Warmherzig- keit, welche mir gut getan hat. Nach unserer Gruppe traf ich dann auch wieder auf meinen Mann und die anderen Teilnehmer der Spieler-Gruppe. Jemand fragte meinen Mann, ob wir auch mit zum „Nachmeeting“ kom- men wollten. Das bestand damals noch aus einem gemeinsamen Be- such von ca. einer knappen Stunde in einer ruhigen Ecke in einer be- kannten Gaststätte ums Eck. Wir verneinten allerdings, um meine Tante nicht unnötig zu beanspruchen. Auf dem Heimweg wollte mein Mann wissen, wie es mir gefallen habe, zögernd antworte ich , darüber müsse ich noch mal nachdenken und wolle zuerst die Broschüre auch mal lesen….diese kam allerdings dann erst mal zu einem Stapel mit anderen Dingen in der Küche. Zuhause angekommen, hat unser Kind gut geschlafen und meine Tante und inzwischen war auch ihre Tochter mit dabei erklärten direkt, gerne würden sie auch für solche Anlässe öfters kommen. Trotzdem rief ich sie für die darauf folgende Woche erst mal nicht an – mein Mann fuhr dann zu diesem Termin alleine dort hin, an den Nachtreffen konnte er allerdings auch nicht regel- mäßig teilnehmen, weil er meist kurz nach Rückkehr von den Gruppen- abenden sich noch in die Nachtschicht begeben musste. Nach diesem Treffen berichtete mein Mann, es gebe in der darauf folgen Woche ein gemeinsames Treffen –Betroffene Spieler und deren Angehö- rige in einem gemeinsamen Raum. Das fand ich trotz aller Scheu von der Idee doch gut, vl. auch weil ich einfach neugierig war, was dort so er- zählt würde und rief daher meine Tante an , um abzuklären, ob sie an diesem Abend Zeit habe. Dieses erste gemeinsame Meeting wurde zu einer großen Herausforde- rung für mich. Das Thema der „höheren Macht und Gott“ standen sehr im Vordergrund und ich fühlte mich etwas als sei in einer Bibelstunde gelandet. Ich schob es damals noch darauf, dass die Gruppenmeetings in kirchlichen Räumen stattfanden, hatte aber nicht das Gefühl, es könnte mir/uns irgendwie helfen und beschloss, daran nicht mehr teilzunehmen. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 28 (Daran habe ich mich auch, zum. was die gemeinsamen Gruppentermine mit Ausnahme der Weihnachtsfeier anging, länger gehalten) Nach diesem gemeinsamen Treffen fragten mich zwei Teilnehmerinnen aus der Angehörigengruppe, wie es mir ginge, es war ihnen nicht verborgen geblieben, dass ich mich in der gemeinsamen Gruppe nicht so wohl gefühlt hatte. Sie schlugen mir vor, in der nächsten Woche doch noch mal zum sep. Treffen der Angehö- rigen zu kommen. Die nächsten Tage zuhause waren sehr schwierig. Ich empfand meinen Partner als unausgeglichen, fühlte mich von ihm wenig unterstützt, dazu machte mir , das Gefühl der Abhängigkeit von ihm, auch finanziell stark zu schaffen. Mein Elternjahr war gerade abgelaufen gewesen, ich hatte mich für die Möglichkeit einer sog. Beurlaubung aus meinem Beruf ohne jegliche Bezüge entschieden, um unser Kind selber betreuen und erziehen zu können. In der Mittagszeit fiel mir die „Broschüre“ wieder in die Hände und ich las darin von Schritten, welche Betroffenen und Ange- hörigen helfen sollten…..auf jeden Fall kontaktierte ich unsere Babysitter und bat darum, ob jemand am kommenden Mittwochabend zu uns kom- men könnte. An diesem zweiten Gruppenabend waren außer mir nur die beiden Teil- nehmerinnen da, welche mich die Woche davor so liebevoll noch ange- sprochen hatten.Noch in der Vorstellungsrunde sprudelten plötzlich mei- ne Worte, ich konnte erzählen, dass mein Mann spielsüchtig ist (so wie die Partner der beiden auch), ich nach unserer Familiengründung so sehr gehofft hat, das Problem würde sich von alleine lösen und von dem Kon- flikt , mich aus meinem Beruf habe beurlauben lassen und nun selber ohne eigenes Einkommen da stehe. Geduldig hörten die anderen mir zu, eine kurze Nachfrage machte mir meine Situation noch bewusster. Eine Vollzeitbeschäftigung kam nicht für mich in Frage, weil ich mein Kind nicht in eine tageweise wechselnde Betreuung geben wollte und für die gerade so zu organisierende Halbtagsbeschäftigung hatte ich mich nicht richtig eingesetzt. Das war zur damaligen Zeit noch so notwendig, denn Arbeiten in Teilzeit war nicht so selbstverständlich möglich wie heu- te. Ich weiß dann noch , wie plötzlich ganz viele Tränen flossen, weil es mir auch bewusst wurde, dass ich zu meinem Mann so wenig Vertrauen hatte damals, dass es daher für mich auch gar nicht möglich schien, ihn verpflichtend mit unserem Kind einen halben Tag alleine zu lassen. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
Seite 29 Dazu kam die Tatsache, er hatte wechselnde Arbeitszeiten, die sich auch nicht gut an eine Beschäftigung meinerseits hätten anpassen lassen. Themen wie Flexibilität und Homeoffice gab es seinerzeit auch noch nicht. Unter den Tränen spürte ich deutlich ,wie sehr ich mich eigenen Kreis drehte. Man ließ mich reden und weinen….ich glaube, an diesem Abend sind die beiden anderen wenig zu Wort gekommen. Ich fühlte mich dort ein Stück geborgen und aufgehoben und als dann endlich auch wieder jem. anders zu Wort kam, tat es gut zu hören, dass sie auch ähnliche Erfahrungen gemacht haben/hatten und ähnliche Konflikte hatten ….…und es aber am Ende des Tunnels doch auch wieder ein Licht gibt, an welchem man sich gemeinsam wieder orientieren kann. So kam es dann ,dass ich doch zwar nicht jede Woche , allerdings recht regelmäßig die Angehörigen Gruppe besucht habe und auch recht viel geredet habe und auch gelernt habe, anderen zuzuhören. Meine Befindlichkeit war wechselnd, es kam an diesen Abend immer mehr zu Tage, was meine persönlichen Dinge betraf, das Thema der Co- Abhängigkeit machte mich zunehmend betroffen. Ein regelrechter innerer Prozess ist in die Gänge gekommen, schmerzliches auch aus meiner Kindheit und Jugendjahren, vergangenen Beziehungen kamen auch zu Tage. Irgendwann war auch die Teilnehmerin aus der gem. Gruppe wieder da- bei, die so viel von Gott und der höheren Macht und ihrem Glauben sprach….was ich ja damals sehr abgelehnt habe. Irgendwann in meinem Prozess angekommen, an dem Punkt, als ich wieder viele Tränen vergossen habe, weil ich das Gefühl hatte, vl. völlig unverantwortlich und egoistisch gehandelt zu haben, mit meinem Partner, von dessen Spielproblemen ich ja wusste (!) so „blauäugig“ eine Familie gegründet habe, weil meine Sehnsucht danach so groß war.Ich fühlte mich zunehmend kraft-und mutlos, obwohl es meinem Mann offensichtlich besser ging. Er ging nicht mehr in diese furchtbaren Spielhallen. In diesem Prozess dazu gekommen ,war meine Trauerarbeit um den Verlust meine geliebten Oma, welche leider wenige Wochen vor der Ge- burt meines Sohnes verstorben war. Sie hatte viele Gemeinsamkeiten mit der Teilnehmerin, die so viel von Gott und ihrem Glauben sprach.. war auch Zeit ihres nicht einfachen Lebens immer sehr religiös gewesen. Gib es weiter – Rundbrief der Anonymen Spieler (GA) Deutschland
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