Burgtheater Spielzeit 2018/2019 - Pressegespräch - Burgtheater Wien
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Pressegespräch 27. April 2018 Burgtheater Spielzeit 2018/2019 Direktion Karin Bergmann Sperrfrist 27. April 2018, 10 Uhr Burgtheater Pressebüro Mag. Konstanze Schäfer Universitätsring 2 1010 Wien . . . . Tel +43 (0)1 51444-4105 Fax +43 (0)1 51444-4107 konstanze.schaefer@burgtheater.at www.burgtheater.at . . .
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 2 Burgtheater Mephisto Woyzeck nach dem Roman von Klaus Mann Georg Büchner Regie: Bastian Kraft Regie: Johan Simons 7. September 2018 April 2019 Glaube Liebe Uraufführung Hoffnung Das Zelt Ödön von Horváth Ein Projekt von Herbert Fritsch Regie: Michael Thalheimer Regie: Herbert Fritsch 29. September 2018 April 2019 Schöne Bescherungen Alan Ayckbourn Regie: Barbara Frey Dezember 2018 Österreichische Erstaufführung Medea Simon Stone nach Euripides Regie: Simon Stone Dezember 2018 Die Ratten Gerhart Hauptmann Regie: Andrea Breth März 2019
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 3 Akademietheater Kommt ein Pferd Die Stühle Eugène Ionesco in die Bar Regie: Claus Peymann nach dem Roman von David Grossman Jänner 2019 Regie: Dušan David Pařízek 5. September 2018 Koproduktion Salzburger Festspiele, Uraufführung Deutsches Theater Berlin Zu der Zeit der Königinmutter Kampf des Negers Fiston Mwanza Mujila und der Hunde Frühjahr 2019 Bernard-Marie Koltès Regie: Miloš Lolić Uraufführung 27. September 2018 Indigo nach dem Roman von Clemens J. Setz Der Kandidat Regie: Jan Bosse März 2019 Carl Sternheim nach Flaubert Regie: Georg Schmiedleitner Oktober 2018 Uraufführung Deponie Volksvernichtung Highfield (AT) René Pollesch oder Meine Leber Regie: René Pollesch Mai 2019 ist sinnlos Werner Schwab Regie: Nikolaus Habjan November 2018
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 4 Kasino und Vestibül Österreichische Erstaufführung Österreichische Erstaufführung europa flieht Beben Maria Milisavljevic nach europa Regie: Anna Stiepani Miroslava Svolikova Dezember 2018 Vestibül Regie: Franz-Xaver Mayr Oktober 2018 Kasino Koproduktion Autorentheatertage Berlin Waisen Dennis Kelly Tropfen auf Regie: Christina Gegenbauer März 2019 Vestibül heiße Steine Rainer Werner Fassbinder Regie: Cornelius Edlefsen Ich rufe meine Oktober 2018 Vestibül Brüder Jonas Hassen Khemiri AB 6 JAHREN Regie: Anne Sokolowski April 2019 Vestibül Der Wind in den Weiden oder Der Dachs lässt schön grüßen, UND möchte aber auf keinen Fall gestört werden Ein Projekt von Kenneth Grahame Joachim Meyerhoff Regie: Alexander Wiegold November 2018 Kasino Ein Projekt von Josef Haslinger Eine Inszenierung von Christian Stückl
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 5 Kommt ein Pferd in die Bar nach dem Roman von David Grossman Dov Grinstein Samuel Finzi Pitz Mavie Hörbiger Dov Grinstein ist Stand-up-Comedian, Krakeeler, Alleinunterhalter und Publikumshure. In einem Saal im öden Industriegebiet von Netanja, einer Stadt zwischen Haifa und Tel Aviv, tritt er zu seiner – letzten – Vorstellung an … Dušan David Pařízek wird Grossmans schonungslosen Roman auf die Bühne bringen. David Grossman wurde 1954 in Jerusalem geboren und gehört zu den erfolgreichsten Schriftstellern der israelischen Gegenwartsliteratur. 2008 erhielt er den Geschwister-Scholl- Preis, 2010 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2017 den Man Booker International Prize für seinen Roman Kommt ein Pferd in die Bar. Regie und Bühne: Dušan David Pařízek Kostüme: Kamila Polívková Dramaturgie: Eva-Maria Voigtländer Premiere: 5. September 2018 Akademietheater Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und dem Deutschen Theater Berlin
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 6 Dušan David Pařízek 1971 in Brünn, Tschechien, geboren. Er studierte Komparatistik und Theaterwissenschaft an der Universität München sowie Schauspiel und Regie an der Akademie für Darstellende Künste in Prag. 1998 gründete er das Prager Kammertheater mit einem Schwerpunkt auf Uraufführungen tschechischer Autoren sowie auf tschechischen Erstaufführungen deutscher und österreichischer Stücke. Pařízek widmete sich am Prager Kammertheater, das zur erfolgreichsten tschechischen Bühne avanciert, mehrfach dem Werk Thomas Bernhards und Elfriede Jelineks, er inszenierte Stücke von Robert Musil und Roland Schimmelpfennig. Seit 2002 führt er regelmäßig im deutschsprachigen Raum Regie: Am Schauspiel Köln (Shakespeares „Hamlet“; Schillers „Die Räuber“), am Deutschen Theater Berlin (nach Musil „Die Verwirrungen des Zöglings Törless“), am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg (Kleists „Die Hermannsschlacht“; Schillers „Kabale und Liebe“; Büchners „Dantons Tod“; Goethes „Götz von Berlichingen“), am Schauspielhaus Zürich (nach Ágota Kristófs Roman „Gestern“; Kleists „Das Käthchen von Heilbronn“; „Faust 1–3“ – Goethes Tragödien verbunden mit dem Sekundärdrama „FaustIn and out“ von Elfriede Jelinek, UA – eingeladen zu den Autorentheatertagen Berlin 2012 und den Mülheimer Theatertagen 2013; Schillers „Wilhelm Tell“; „Mein Name sei Gantenbein“ nach dem Roman von Max Frisch, in der Fassung von Dušan David Pařízek und Roland Koberg), am Düsseldorfer Schauspielhaus (Kleists „Der zerbrochne Krug“, „Nora³“ – Ibsens Schauspiel trifft auf alte und neue Texte von Elfriede Jelinek), am Theater Bremen („Die Zehn Gebote“ nach den Fernsehfilmen „Dekalog 1-10“ von Kieślowski). Als erste Regiearbeit an der Burg inszenierte Dušan David Pařízek 2014 die Uraufführung von Wolfram Lotz’ „Die lächerliche Finsternis“ im Akademietheater, die zahlreiche Auszeichnungen erhielt: Einladung zum Berliner Theatertreffen 2015, Nestroy Theaterpreis als „Beste deutschsprachige Aufführung“ 2015, „Inszenierung des Jahres“ 2015 und „Bühnenbildner des Jahres“ 2015 in der Kritikerumfrage von Theater heute. Als Hausregisseur am Wiener Volkstheater inszeniert er von 2015 bis 2017 u.a. Thomas Bernhards „Alte Meister“ und Peter Handkes „Selbstbezichtigung“. In der Spielzeit 2017/2018 inszenierte Dušan David Pařízek „Vor Sonnenaufgang“ von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann im Akademietheater.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 7 Mephisto nach dem Roman von Klaus Mann Hendrik Höfgen Nicholas Ofczarek Sebastian Fabian Krüger Barbara Bruckner Sarah Viktoria Frick Nicoletta von Niebuhr Sabine Haupt Otto Ulrichs Peter Knaack Hans Miklas Martin Vischer Dora Martin Sylvie Rohrer Julien Simon Jensen Der Ministerpräsident Martin Reinke Lotte Lindenthal Petra Morzé Oskar H. Kroge / Der Professor / Cäsar von Muck Bernd Birkhahn Böck / Theophil Marder / Benjamin Pelz Hans Dieter Knebel Klaus Mann hat diesen „Roman einer Karriere“ – weniger Schlüsselroman, auf den er oft perspektivisch verkürzt wird, denn scharfe und zeitlose literarische Analyse des politischen Feiglings – 1936 im Zorn (und im Amsterdamer Exil) geschrieben: Erbittert musste er registrieren, wie grassierend ein haltloser Opportunismus um sich griff. Auch und gerade Kunstschaffende machten da keine Ausnahme. Regie: Bastian Kraft Bühne: Peter Baur Kostüme: Annabelle Witt Musik: Arthur Fussy Video: Jonas Link Dramaturgie: Hans Mrak Premiere: 7. September 2018 Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 8 Bastian Kraft 1980 in Göppingen geboren, Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Kraft studierte unter anderem bei Heiner Goebbels, Viviane De Muynck und René Pollesch, 2007 beendete er sein Studium mit der Diplominszenierung „Die Krankheit Tod“ von Marguerite Duras. Neben dem Studium arbeitete er u.a. am Schauspiel Frankfurt und am Schauspiel Hannover als Regieassistent. Anschließend am Burgtheater, wo er im Vestibül 2008 den Abend „schöner lügen. Hochstapler bekennen“ und 2010 Oscar Wildes „Dorian Gray“ inszenierte, der bereits zum 175. Mal gespielt wurde. Sein künstlerischer Durchbruch gelang ihm 2009 mit Kafkas „Amerika“ am Thalia Theater Hamburg. Bastian Kraft arbeitete außerdem am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus Wien, am Münchner Volkstheater, am Schauspiel Köln, Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Stuttgart und am Schauspielhaus Zürich. Immer wieder brachte Kraft Romanadaptionen auf die Bühne – z.B. die Uraufführung von Helene Hegemanns „Axolotl Roadkill“ und Virginia Woolfs „Orlando“ in Hamburg, Schnitzlers „Traumnovelle“ und Patricia Highsmiths „Der talentierte Mr. Ripley“ in Frankfurt oder „Der Steppenwolf“ nach Hermann Hesse am Schauspielhaus Zürich. Des Weiteren inszenierte er auch „Der zerbrochne Krug“ und „Das Käthchen von Heilbronn“ nach Heinrich von Kleist in Hamburg und Michail Schischkins „Nabokovs Tintenklecks“ (im Rahmen des Projekts „arm und reich“), „Die Zofen“ nach Jean Genet in Zürich, „Engel in Amerika“ von Tony Kushner am Thalia Theater Hamburg, „Schuld und Sühne“ von Fjodor Dostojewski am Schauspiel Frankfurt, „Andorra“ und „Homo Faber“ von Max Frisch am Schauspielhaus Zürich. Dreimal war er zum Festival „radikal jung“ des Münchner Volkstheaters eingeladen und gewann 2010 mit „Amerika“ nach Franz Kafka und 2012 mit „Felix Krull“ nach Thomas Mann den Publikumspreis. 2013 inszenierte er am Hamburger Thalia Theater „Jedermann“ nach Hugo von Hofmannsthal, eine Koproduktion mit dem Young Directors Project der Salzburger Festspiele. In der Spielzeit 2016/17 brachte Kraft Luchino Viscontis „Ludwig II.“ im Akademietheater auf die Bühne.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 9 Kampf des Negers und der Hunde Bernard-Marie Koltès Europa und Afrika, weiß und schwarz, Mann und Frau, Herr und Knecht, Kolonialist und Kolonialisierte – Koltès‘ vierzig Jahre altes Stück zeichnet eine Welt von Gegensätzen, deren Bedeutung bis heute festgeschrieben scheint. Gleichzeitig enthüllt es ihre unausweichliche Konsequenz: Einsamkeit. Was besagen Begriffe wie Fortschritt und Aufklärung? Was Unterdrückung und Bedrohung? Und: Wovor haben wir eigentlich Angst? Der aus Serbien stammende Miloš Lolić wird Koltès’ Auseinandersetzung mit kolonialer Historie und Gegenwart im Akademietheater auf die Bühne bringen. Bernard-Marie Koltès, geboren 1948 in Metz, starb 1989 in Paris. Arbeitete als Regisseur und Autor für Theater und Rundfunk. Mehrere Reisen nach Mittel- und Südamerika sowie Afrika. Zuletzt war 2010 sein Stück Quai West im Burgtheater zu sehen. Regie: Miloš Lolić Bühne: Evi Bauer Kostüme: Jelena Miletić Dramaturgie: Eva-Maria Voigtländer Premiere: 27. September 2018 Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 10 Miloš Lolić geboren 1979 in Belgrad. Er studierte Theater- und Rundfunkregie an der Belgrader Universität für Darstellende Kunst und inszenierte ab 2002 an verschiedenen Theatern in Serbien. Für seine Inszenierung von Musils „Die Schwärmer“ erhielt er den BITEF Preis und mit Falk Richters „Gott ist ein DJ“ (Duško Radović Theater Belgrad) war er zu Gast beim Festival Radikal Jung 2011 in München. Am Wiener Volkstheater inszenierte er 2012 Wolfgang Bauers „Magic Afternoon“, ausgezeichnet mit dem Nestroy-Preis als „Bester Nachwuchs-Regisseur“, und zuletzt „Die Präsidentinnen“ von Werner Schwab. Im Zuge des Young Directors Projekt im Rahmen der Salzburger Festspiele inszenierte er 2014 „Hinkemann“ von Ernst Toller und am Gorki Theater Berlin 2015 „Mania“ frei nach „Die Bakchen“ von Euripides. 2016 inszenierte Lolić die schweizer Erstaufführung von „Heuschrecken“ von Biljana Srbljanović am Theater Basel. Seine erste Regiearbeit am Burgtheater war 2016 die österreichische Erstaufführung von Harold Pinters „Party Time“ im Kasino.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 11 Glaube Liebe Hoffnung Ödön von Horváth 1932. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise erstarken populistische Bewegungen und schließlich der Nationalsozialismus in Mitteleuropa. Viele Menschen sind noch immer arbeitslos. Auch Elisabeth, eine junge Frau. Sie hat kein Geld, keine Arbeit, keinen Mann. Aber sie hat gehört, dass man im anatomischen Institut die eigene Leiche verkaufen könne … Michael Thalheimer wird Horváths Totentanz in brüchigen und gefährlichen Zeiten auf die Burg-Bühne bringen. Ödön von Horváth, 1901 in Österreich-Ungarn geboren, hatte die ungarische Staatsbürgerschaft. Seine Muttersprache war Deutsch. Er lebte in Belgrad, Budapest, Bratislava, München und Wien. 1938 wurde er auf den Champs-Élysées während eines Gewitters von einem herabstürzenden Ast erschlagen. Regie: Michael Thalheimer Bühne: Olaf Altmann Kostüme: Katrin Lea Tag Dramaturgie: Klaus Missbach Premiere: 29. September 2018 Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 12 Michael Thalheimer 1965 bei Frankfurt am Main geboren. Studierte ab 1985 Schauspiel in Bern und war an verschiedenen Stadttheatern im deutschsprachigen Raum als Schauspieler engagiert, bevor er 1997 am Theater Chemnitz seine erste Arbeit als Regisseur zeigte, „Der Architekt und der Kaiser von Assyrien“ von Fernando Arrabal. Es folgten Inszenierungen u.a. am Theater Freiburg, Theater Basel, Schauspiel Leipzig, Staatsschauspiel Dresden und seit 2000 auch regelmäßig am Hamburger Thalia Theater (u.a. Molnárs „Liliom“; Schnitzlers „Liebelei“; Schillers „Kabale und Liebe“; Büchners „Woyzeck“; Wedekinds „Lulu“; Gerhart Hauptmanns „Rose Bernd“; Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“; Shakespeares „Hamlet“; Schnitzlers „Reigen“), am Deutschen Theater Berlin – von 2005 bis 2008 als leitender Regisseur und Mitglied der Künstlerischen Leitung – (u.a. Lessings „Emilia Galotti“; Tschechows „Drei Schwestern“; Hauptmanns „Einsame Menschen“, „Die Weber“ und „Die Ratten“; Goethes „Faust“ (Teil I und II); Jon Fosses „Schlaf“; „Die Orestie“ von Aischylos; Ibsens „Die Wildente“; Hebbels „Die Nibelungen“; „Unschuld“ von Dea Loher; Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“; Schillers „Die Jungfrau von Orleans“), am Schauspiel Frankfurt („Ödipus/Antigone“ von Sophokles; „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller; Euripides’ „Medea“; „Kleiner Mann – was nun?“ von Hans Fallada; Henrik Ibsens „Nora“; Kleists „Phentesilea“), am Staatstheater Stuttgart (Tschechows „Der Kirschgarten“), am Théâtre des Amandiers in Nanterre, Paris (Koltès’ „Der Kampf des Negers und der Hunde“), an der Schaubühne Berlin („Die Macht der Finsternis“ von Tolstoi; „Tartuffe“ und „Der eingebildete Kranke“ von Molière; „Nachtasyl“ von Gorki, „Wallenstein“ von Schiller); am Residenztheater München (Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“). Seit September 2017 ist Michael Thalheimer fester Regisseur am Berliner Ensemble unter Oliver Reese. Zur Spielzeiteröffnung inszenierte er Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“. 2005 debütierte Thalheimer als Opernregisseur mit Leoš Janáčeks „Katja Kabanova“ an der Berliner Staatsoper, weitere Opernarbeiten hier: Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ und zuletzt 2015 „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber. An der Basler Oper inszenierte er Verdis „Rigoletto“, an der Vlaamse Opera in Antwerpen „La Forza del Destino“, an der Staatsoper Hamburg Hector Berlioz’ „Les Troyens“ und zuletzt 2016 „Otello“ von Verdi, wieder an der Vlaamse Opera (Koproduktion mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg). Michael Thalheimers Inszenierungen erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Innovationspreis des Fernsehsenders 3sat sowie den Berliner Friedrich-Luft-Preis sowie zweimal die Moskauer „Goldene Maske“. Viele seiner Produktionen wurden zum Berliner Theatertreffen, zuletzt „Medea“ 2013, und zu Festivals wie den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und dem Festival Iberoamericano de Teatro in Bogotá eingeladen. Für seine Inszenierungen von Lessings „Emilia Galotti“ und Hauptmanns „Die Weber“ (beide Deutsches Theater Berlin) erhielt er den Nestroypreis, zuletzt 2013 für Hugo von Hofmannsthals „Elektra“ (Burgtheater). Am Burgtheater inszenierte er Bertolt Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“, „Elektra“ von Hugo von Hofmannsthal, „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel, die österreichische Erstaufführung von Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ und zuletzt „Die Perser“ von Aischylos.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 13 Österreichische Erstaufführung europa flieht nach europa Miroslava Svolikova Sven Dolinski Alina Fritsch Dorothee Hartinger Marta Kizyma Valentin Postlmayr Marie-Luise Stockinger Ein akuter wie zeitloser Text europäischer Selbstvergewisserung und -entfremdung, eine sprachlich atem- wie kompromisslose tour de force, in der sich Exzess- und Gewaltbilder zu einem grellen „karneval der wirklichkeit“ vermischen. Auf dem Parkett reichen Europas Kinder ihrer Mutter die Hände. Im Freudentanz, im Totentanz. Das dramatische Gedicht der mehrfach ausgezeichneten Autorin Miroslava Svolikova wird als eine von drei Inszenierungen bei den Autorentheatertagen 2018 im Juni am Deutschen Theater Berlin gezeigt. Miroslava Svolikova, geboren 1986 in Wien, studierte Philosophie in Wien und Paris, Szenisches Schreiben bei uniT Graz und an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie arbeitet als bildende Künstlerin, macht Musik, schreibt Dramen und Texte. 2015 gewann sie den Retzhofer Dramapreis für „die hockenden“, uraufgeführt 2016 im Vestibül. Regie: Franz-Xaver Mayr Bühne: Michela Flück Kostüme: Korbinian Schmidt Musik und Video: Levent Pinarci Licht: Norbert Gottwald Dramaturgie: Florian Hirsch Österreichische Erstaufführung: Oktober 2018 Kasino Koproduktion mit den Autorentheatertagen Berlin
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 14 Franz-Xaver Mayr geboren 1986 in Hallein, studierte Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Mit seiner Diplominszenierung „Antigone“ wurde er 2016 zum renommierten Körber Studio für junge Regie nach Hamburg eingeladen. 2016 gewann er gemeinsam mit Korbinian Schmidt den Nachwuchswettbewerb des Theaters Drachengasse mit ihrer Produktion „Die großen Kinder unsrer Zeit“. 2017 inszenierte er im Schauspielhaus Wien „Diese Mauer fasst sich selbst zusammen und der Stern hat gesprochen, der Stern hat auch was gesagt“ von Miroslava Svolikova. In der Spielzeit 2016/2017 inszenierte Franz-Xaver Mayr im Kasino die österreichische Erstaufführung von „Kartonage“ von Yade Yasemin Önder.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 15 Der Kandidat Carl Sternheim nach Flaubert „Der Kandidat“, wie andere Komödien Sternheims mitten „aus dem bürgerlichen Heldenleben“ gegriffen, erschien 1914 als Übersetzung von Gustave Flauberts „Le Candidat“. Doch „die Figuren sind so sehr aus dem gleichen Holz geschnitzt, das Milieu ist so sehr aus dem gleichen Plüsch geschnitten wie in den eigenen Komödien Sternheims“ (Hellmuth Karasek), dass man getrost von einem originären Werk sprechen kann. Das Stück entlarvt den politischen Betrieb als Kartenhaus aus Lügen, Leere und Manipulation. Georg Schmiedleitner wird Sternheims scharfe, grelle und temporeiche Farce nun in einer Neubearbeitung auf die Bühne des Akademietheaters bringen. Carl Sternheim, 1878–1942, sah sich selbst als „Doktor am Leibe seiner Zeit“. Mit seinen zahlreichen Komödien nahm er vor allem das wilhelminische Bürgertum ins Visier. „Der Kandidat“ war in Wien zuletzt 1979 im Akademietheater zu sehen. Regie: Georg Schmiedleitner Bühne: Volker Hintermeier Kostüme: Su Bühler Dramaturgie: Florian Hirsch Premiere: Oktober 2018 Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 16 Georg Schmiedleitner geboren 1957 in Linz, studierte Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft. 1983 gründete er die experimentelle Bühne „Spielstatt“. Er war Mitbegründer und von 1989 bis 1996 künstlerischer Leiter des „Theater Phönix“. Seit 1996 arbeitet Georg Schmiedleitner als freier Regisseur, u.a. am Theater in der Josefstadt, Rabenhof, Theater der Jugend, am Deutschen Nationaltheater Weimar, Stadttheater Klagenfurt, Schauspielhaus Graz (u.a. Franzobels „Hirschen“ und die Uraufführung „Prinzessin Eisenherz“), Landestheater Linz (u.a. Horváths „Kasimir und Karoline“), Burgtheater Wien (Nestroys „Der Zerrissene“), Schauspielhaus Bochum (Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“), Volkstheater Wien (u.a. W. Bauers „Change“; Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“; Fosses „Da kommt noch wer“ und Lars von Triers „Dogville“ als österreichische Erstaufführung) und am Staatstheater Nürnberg (u.a. Wajdi Mouawads „Verbrennungen“; Aischylos’ Tragödientrilogie „Die Orestie“; Tschechows „Platonov“; Lessings „Nathan der Weise“; Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“; Horváths „Glaube Liebe Hoffnung“), am Nationaltheater Mannheim (u.a. „Woyzeck“ nach Büchner/Tom Waits/Robert Wilson, „Homo Faber“ von Max Frisch und Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“), am Schauspiel Leipzig (Schillers „Kabale und Liebe“ und „Maria Stuart“) und am Schauspielhaus Düsseldorf Goethes „Faust I“. Seit 2009 inszeniert er an der Oper: „Fidelio“ am Staatstheater Hannover, in Nürnberg Verdis „Macbeth“, Strauss’ „Elektra“, Mozarts „Don Giovanni“ und von 2013 bis 2015 Wagners Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ sowie bei den Vereinigten Bühnen Bozen die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss. 2016 inszenierte er Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ mit der Schauspielmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy bei den Vereinigten Bühnen Bozen, 2017 die Oper „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner für die Opernfestspiele Heidenheim und „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horváth am Staatstheater Nürnberg. Georg Schmiedleitner ist gemeinsam mit Chris Müller künstlerischer Leiter des Theaters Hausruck, einer Theaterinitiative, die regionale zeitgeschichtliche und aktuelle gesellschaftspolitische Themen mit Laien sowie professionellen Schauspieler*innen und Künstler*innen aufarbeitet. Seit 2005 bespielt das Team verschiedene Schauplätze in der Region Hausruck in Oberösterreich. Georg Schmiedleitner erhielt 2001 den Karl-Skraup-Preis sowie 2005 den Nestroy-Preis für seine Inszenierung von Franzobels „Hunt oder Der totale Februar“. Am Burgtheater inszenierte Georg Schmiedleitner seit 2014 „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus, eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen, die Romanadaption von Maja Haderlaps „Engel des Vergessens“ im Akademietheater und zuletzt „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ von Johann Nestroy.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 17 Tropfen auf heiße Steine Rainer Werner Fassbinder Warum er mitgekommen ist, weiß Franz nicht so recht. Aber jetzt sitzt der neunzehnjährige Träumer bei dem deutlich älteren Leopold in der Wohnung. Keine halbe Stunde später haben sie Sex … Gerademal neunzehnjährig hat Rainer Werner Fassbinder sein erstes Stück verfasst, das er selbst nie auf die Bühne gebracht oder verfilmt hat. Die hochkomische und zugleich tieftragische Persiflage auf Beziehungsklischees erzählt von zutiefst menschlichen Sehnsüchten nach Nähe und Gefangenschaft in bürgerlichen Beziehungsstrukturen. Rainer Werner Fassbinder, 1945–1982, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Neuen Deutschen Films. Zum Film kam er über das Theater, er schrieb 18 Bühnenstücke und gründete 1966 mit anderen Künstler*innen das antitheater, wo er auch Regie führte. Regie: Cornelius Edlefsen Premiere: Oktober 2018 Vestibül
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 18 Cornelius Edlefsen geboren 1985 in Villingen-Schwenningen. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien mit einem Auslandssemester in Lyon. Während des Studiums war er mehrfach als Regieassistent und Schauspieler bei Theater Foxfire und Dschungel Wien tätig. 2012 war er Regieassistent am Theater Münster, wo er den Monolog „Nippeljesus“ von Nick Hornby inszenierte, und 2015/16 am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Seit 2016 ist er als Regieassistent am Burgtheater, wo zuletzt im Rahmen des Tags der Offenen Tür sein gemeinsam mit Anna Stiepani gestaltete Kurzfilm „Der letzte Vorhang“ zur Uraufführung kam. Hier arbeitete er unter anderem mit Bastian Kraft, Antú Romero Nunes, Alvis Hermanis, Dušan David Pařízek und Andrea Breth.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 19 Ab 6 Jahren Der Wind in den Weiden Kenneth Grahame „Mit mir nicht!“, ruft der Maulwurf, wirft Besen und Staubwedel beiseite und gräbt sich aus dem Bau. Als ihm endlich die Sonne auf die Nase scheint, beschließt er einiges in seinem Leben zu ändern. Er will was von der Welt sehen! Kenneth Grahames „Der Wind in den Weiden“ gehört zu den großen englischen Kinderbuch- Klassikern und wurde, wie „Pu der Bär“, von Harry Rowohlt ins Deutsche übersetzt. Das neue Kinderstück im Kasino wirft mit viel Humor einen „tierischen“ Blick auf die wahren Freuden des Lebens und führt uns vor, wie man sich von der verrückten und rastlosen Menschenwelt am besten nicht aus der Ruhe bringen lässt. Und wie, das verrät der Untertitel der Geschichte: „Der Dachs lässt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.“ Regie: Alexander Wiegold Bühne & Illustrationen: Vanessa Eder-Messutat Kostüme: Devi Saha Dramaturgie: Claudia Kaufmann-Freßner Premiere: November 2018 Kasino Mit freundlicher Unterstützung von WIENER STÄDTISCHE Versicherung
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 20 Alexander Wiegold Alexander Wiegold wurde 1979 in Münster geboren, studierte zunächst Musik, dann Film- und Theaterwissenschaft in Bochum und Zürich. Während des Studiums realisierte er mehrere Kurzfilme und Videoarbeiten am Theater. Wiegold arbeitete als Regieassistent am Schauspielhaus Zürich, am Theater Neumarkt Zürich und am Burgtheater Wien. Assistenzen unter anderem bei Jürgen Gosch, Barbara Frey, Thomas Vinterberg, Jan Bosse, Stefan Pucher und Roland Schimmelpfennig. Am Schauspielhaus Zürich gab er 2009 sein Regiedebüt mit „Alpenglühen“ von Peter Turrini. Am Burgtheater folgten die Regiearbeiten „Solaris“ nach dem Roman von Stanislaw Lem, „Invasion!“ von Jonas Hassen Khemiri und „am beispiel der butter“ von Ferdinand Schmalz. Am Teatr Nowy in Krakau inszenierte er 2012 auf Einladung des österreichischen Konsulats „Winter“ von Jon Fosse. Am Burgtheater inszeniert er außerdem seit 2012 alljährlich das „Red Ribbon Celebration Concert“ im Rahmen des Life Balls und in der Spielzeit 2016/17 die österreichische Erstaufführung von Ferdinand Schmalz’ „der herzerlfresser“. Bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen inszenierte er 2017 mit Sebastian Koch in der Hauptrolle das szenisch-musikalische Projekt „Egmont/ Prometheus“, für das er zusammen mit Christopher Hampton auch den Text verfasste.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 21 Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos Werner Schwab Die Hölle, das ist … eine Mietskaserne: Dort haust die „ausgemergelte Pensionistin“ Wurm gemeinsam mit ihrem verkrüppelten Sohn Herrmann in einem ärmlichen Loch. Über die Jahre hat sich in beiden Leibern ein ziemlicher Haufen Lebensschmutz angesammelt, der sich freilich nicht vergessen noch wegsaufen lässt. Schwabs „Fäkaliendramen“, zu denen „Volksvernichtung“ zählt, sind ein hässliches Porträt hässlicher Menschen, die sich in einer Kloake aus Hass, Gewalt, Niedertracht und Gemeinheit nur behaupten mittels der Sprache, die sie erzeugen, Sprache, die „sie selber sind“. Regie: Nikolaus Habjan Bühne: Jakob Brossmann Kostüme: Cedric Mpaka Dramaturgie: Hans Mrak Premiere: November 2018 Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 22 Nikolaus Habjan geboren 1987 in Graz. Studium der Musiktheaterregie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2003 erlernte er bei einem Workshop den Umgang mit Klappmaulpuppen, die er häufig in seinen Inszenierungen einsetzt. 2008 erste Regieassistenz am Schubert Theater in Wien. Für das Stück „Schlag sie tot“ baute er Puppen und spielte diese auch auf der Bühne. Es folgten zwei weitere Stücke am Schubert Theater und Gastauftritte in Graz am Theater am Lend. Von 2009 bis 2016 war Habjan Co-Direktor des Schubert Theaters. Als Puppenspieltrainer arbeitete er am Staatstheater Mainz für die Produktion „Die verkaufte Braut“. Am Schubert Theater inszenierte er „Der Herr Karl“ und „Freaks“ (Performance für Puppen und Schauspieler). Weitere Produktionen waren „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig“ am Schubert Theater, die mit dem Nestroy für die beste Off-Produktion ausgezeichnet wurde, die Uraufführung „Fly Ganymed“ im Theseustempel/KHM Wien von Paulus Hochgatterer, „Max ’n Morizz feat. Texta“ frei nach Wilhelm Busch, „Das Missverständnis“ nach gleichnamigen Drama von Albert Camus, „6 Österreicher unter den ersten 5“ nach dem Buch von Dirk Stermann am Rabenhof Theater, die Uraufführung „Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus“ in der Minoritenkirche Krems, „Das Wechselbälgchen“ nach Christine Lavant, „Ich pfeife auf die Oper“ am Schauspielhaus Graz, „Faust. Eine Tragödie“ von Goethe bei Next Liberty Graz, „Kottan ermittelt – Das Puppen-Musical“ am Rabenhof Theater, „Nathan der Weise“ am Volkstheater Wien, die Oper „Oberon, König der Elfen“ von Carl Maria von Weber an der Bayerischen Staatsoper München, „Wien ohne Wiener“, musikalische Revue mit Chansons von Georg Kreisler, mit Franui am Volkstheater Wien und „Der Streit“ von Marivaux am Cuvilliés-Theater München. Für seine Regie und Puppenspielinszenierungen wurde Nikolaus Habjan unter anderem mit dem Wolfgang Swoboda Preis für Menschlichkeit im Strafverfahren, dem Dorothea-Neff-Preis und dem Nestroy Publikumspreis ausgezeichnet. Am Burgtheater arbeitete er erstmalig 2012 bei Shakespeares „Fool of love – Shakespeare Sonette“, 2013 folgte die Uraufführung von „Schatten (Eurydike sagt)“ von Elfriede Jelinek. Außerdem sind seine Programme „Der Herr Karl“ und „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig“ immer wieder als Gastspiele hier zu sehen.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 23 Schöne Bescherungen Alan Ayckbourn Heiligabend. Neville und Belinda haben wie jedes Jahr ihre Freunde und Verwandten eingeladen. Die Vorbereitungen für das Fest laufen auf Hochtouren … Alan Ayckbourn seziert in seiner bösen Komödie die Rituale bürgerlichen Frohsinns und steigert den sanften Horror, den festtäglichen Wahnsinn, der wiederkehrenden Feiertagen und Familienzusammenkünften ohnehin eigen ist, bis hin zum Ehebruch unterm Weihnachtsbaum und zum versuchten Totschlag. Alan Ayckbourn ist Großbritanniens populärster Gegenwartsdramatiker. Für seine rund 80 Stücke ist er mehrfach ausgezeichnet worden. 1997 wurde er in den Adelsstand erhoben. 2008 erhielt er in England für sein Lebenswerk den Laurence Olivier Special Award, 2010, ebenfalls für sein Lebenswerk, in New York den Special Tony Award. Regie: Barbara Frey Bühne: Bettina Meyer Kostüme: Esther Geremus Dramaturgie: Klaus Missbach Premiere: Dezember 2018 Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 24 Barbara Frey 1963 in Basel geboren, Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Zürich, nebenbei Schlagzeugerin in verschiedenen Schweizer Bands. Als Musikerin und Regieassistentin 1988 am Theater Basel (Leitung: Frank Baumbauer) tätig. Seit 1992 arbeitet Barbara Frey als Regisseurin, anfangs in der freien Szene, dann am Theater Neumarkt, am Nationaltheater Mannheim, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, von 1999 bis 2001 Hausregisseurin an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin (u.a. Alfred Jarrys „König Ubu!“; Ödön von Horváths „Die Unbekannte aus der Seine“; Conor McPhersons „Port Authority“; Roland Schimmelpfennigs „Vor langer Zeit im Mai“), von 2005 bis 2008 Hausregisseurin am Deutschen Theater Berlin (u.a. Lessings „Minna von Barnhelm“; Tschechows „Der Kirschgarten“; Euripides’ „Medea“; „Triumph der Liebe“ von Marivaux; „Groß und Klein“ von Botho Strauß), am Theater Basel, am Bayerischen Staatsschauspiel München (Tschechows „Onkel Wanja“ – 2004 eingeladen zum Berliner Theatertreffen), bei den Salzburger Festspielen und am Schauspielhaus Zürich (Ibsens „John Gabriel Borkman“; Schnitzlers „Reigen“). Seit der Saison 2009/10 ist Barbara Frey Intendantin des Schauspielhauses Zürich und inszenierte dort Schillers „Maria Stuart“, Shakespeares „Was ihr wollt“, die Uraufführung von „Malaga“ von Lukas Bärfuss, Marieluise Fleißers „Fegefeuer in Ingolstadt“, das Edgar Allan Poe- Projekt „A Dream Within a Dream“, Tschechows „Platonow“, Büchners „Leonce und Lena“, „Richard III.“ von Shakespeare, „Baumeister Solness“ von Ibsen, „Der Menschenfeind“ von Molière, im Rahmen von „Arm und Reich – Drei neue Stücke“ das Kurzstück „Die schwarze Halle“ von Bärfuss, „Der Prozess“ nach Franz Kafka, „Der Diener zweier Herren“ von Goldoni, „Drei Schwestern“ von Tschechow, „Yvonne, die Burgunderprinzessin“ von Witold Gombrowicz, „Meer“ von Jon Fosse, „Nachtstück“ – ein Projekt ohne Worte von Barbara Frey und Fritz Hauser und zuletzt die Uraufführung „Frau Schmitz“ von Lukas Bärfuss und „Jakob von Gunten“ nach dem Roman von Robert Walser. 2014 gab sie mit der Oper „Elektra“ von Richard Strauss ihr Opernregiedebüt an der Semperoper in Dresden. 2016 wurde Frey mit dem Schweizer Theaterpreis ausgezeichnet. Am Burgtheater inszenierte sie Joseph Kesselrings „Arsen und Spitzenhäubchen“; Shakespeares „Sturm“; die Erstaufführung „Der ideale Mann“ von Elfriede Jelinek nach Oscar Wilde, „Liliom“ von Franz Molnár, „Die Affäre Rue de Lourcine“ von Eugène Labiche und „Ein europäisches Abendmahl“ mit Texten von Jenny Erpenbeck, Terézia Mora, Elfriede Jelinek, Sofi Oksanen und Nino Haratischwili.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 25 Österreichische Erstaufführung Beben Maria Milisavljevic „Beben“ ist ein Stimmengewirr, eine Assoziationskette aus witzigen, ironischen und berührenden Dialogen inmitten postmoderner Informationsflut. Im medialen Overkill aus Katastrophenmeldungen, Werbung und sozialen Medien sind Gewalt und Krieg nah und fern zugleich. Das Siegerstück des Heidelberger Stückemarkts 2016 vermischt virtuelle und physische Realitäten, kontrastiert Banalität und Pathos und führt dabei vor, wie uns die mehr und mehr durch Bildschirme vermittelte Welt allmählich immer mehr kalt lässt. Maria Milisavljevic, geboren 1982 in Arnsberg/Nordrhein-Westfalen, studierte englische Literatur- und Kulturwissenschaften und war an Theatern in Deutschland, Kanada und Großbritannien tätig. Ihren Durchbruch als Dramatikerin hatte sie 2013 mit dem Stück „Brandung“, für das sie den Kleist-Förderpreis gewann. Regie: Anna Stiepani Österreichische Erstaufführung: Dezember 2018 Vestibül
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 26 Anna Stiepani geboren 1989 in Passau. Sie absolvierte ihr Bachelorstudium in Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Erste Theatererfahrungen als Regiehospitantin für Klaus Maria Brandauers Produktion von Wagners „Lohengrin“ an der Oper Köln. Nach dem Abitur folgte ein Theaterjahr als Assistentin am Landestheater Niederbayern. Nach einer Regie- und Bühnenbildassistenz bei Martina Veh für „Die Entführung aus dem Serail“ in München ging sie 2011 als Regieassistentin ans Salzburger Landestheater und stellte sich mit einem „Vorspiel im Foyer“ für das Projekt „Wir gründen eine Bank“ als Regisseurin vor. Zudem leitete sie den Theaterjugendclub, mit dem sie 2012 den Abend „Ist das Kunst oder kann das weg“ (mit Texten von Daniil Charms und Ken Campbell) und 2013 „Märchenpsychosen“ realisierte. Beim Nürnberger Kammermusikfestival folgte im Herbst 2013 eine halbszenische Fassung des ersten Aktes der „Walküre“, ehe sie mit dem „Tagebuch der Anne Frank“ ans Salzburger Landestheater zurückkehrte. Anna Stiepani ist seit 2015 am Wiener Burgtheater engagiert, wo zuletzt im Rahmen des Tags der Offenen Tür ihr gemeinasm mit Cornelius Edlefsen gestalteter Kurzfilm „Der letzte Vorhang“ zur Uraufführung kam. Als Regieassistentin arbeitete sie hier unter anderem mit Künstlern wie David Bösch, Antú Romero Nunes, Árpád Schilling, Herbert Fritsch, Georg Schmiedleitner, Leander Haußmann und Stefan Bachmann sowie mit Johan Simons, dessen Inszenierung von Kleists „Penthesilea“ sie im Sommer 2018 bei den Salzburger Festspielen betreuen wird.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 27 Österreichische Erstaufführung Medea Simon Stone nach Euripides Medea – Königstochter, Ehefrau, Betrogene, Fremde. Medea – Kindsmörderin, Hexe. Wohl kaum eine Frauenfigur der Antike hat mehr Adaptionen inspiriert als sie. Jede Epoche warf dabei ihren eigenen Blick auf den Mythos um die Frau, die aus Liebe zu Jason ihre Heimat für immer verlässt und ihm nach Griechenland folgt. Regisseur und Stückeüberschreiber Simon Stone versetzt Medea in die Gegenwart und mischt die antike Tragödie des Euripides mit einer realen Geschichte. Mythos, Fiktion und Realität verbinden sich bei Stone so zu einer hochmodernen Tragödie. Regie: Simon Stone Bühne: Bob Cousins Kostüme: An D’Huys Premiere: Dezember 2018 Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 28 Simon Stone geboren 1984 in Basel. Seine Familie zog zunächst nach Cambridge/England, 1996 nach Melbourne/Australien. Stone studierte an der Universität von Melbourne am Victoria College of the Arts und arbeitete in den darauffolgenden Jahren als Theaterleiter, Autor und Schauspieler in Australien. 2007 gründet er die Theaterkompanie „The Hayloft Project“, für die er klassische Dramentexte wie Wedekinds „Frühlings Erwachen“, Tschechows „Platonov“ und „Drei Schwestern“, „Der Selbstmörder“ von Nikolai Erdman, „The Only Child“ nach Ibsens „Klein Eyolf“ oder Senecas „Thyestes“ adaptierte. 2011 wurde er Hausregisseur am Belvoir Theatre in Sydney. Hier schrieb und inszenierte er eine neue Version von „The Wild Duck“ nach Ibsen. Es folgte u.a. „Baal“ nach Brecht. Für das Red Stitch Actors Theatre realisierte er die australischen Erstaufführungen von „Pool (no water)“ von Mark Ravenhill und „Leaves of Glass“ von Philip Ridley, für das Belvoir St Theatre in Sidney „The Promise“ von Aleksei Arbuzov und mit der Melbourne Theaterkompanie Tschechows „Der Kirschgarten“. Mit „The Wild Duck“ gastierte er 2012 auf dem Ibsen-Festival in Oslo, 2013 bei den Wiener Festwochen und beim Holland Festival Amsterdam, wo die Inszenierung den Publikumspreis erhielt. Aufgrund des großen Erfolges von „The Wild Duck“ bei den europäischen Festivals wurde Stone von verschiedenen Theatern in Europa als Gastregisseur eingeladen. In Deutschland debütierte er 2014 am Theater Oberhausen mit der Inszenierung „Die Orestie“ nach Aischylos, die mit dem Ensemblepreis des NRW Theatertreffens 2014 ausgezeichnet wurde. Mit „Thyestes“ nach Seneca gastierte Stone 2014 bei dem „Theater der Welt“-Festival in Mannheim, beim Holland-Festival Amsterdam und am Théâtre des Amandiers in Nanterre, Paris. Als Gastregisseur inszenierte er mit der holländischen Theaterkompanie Toneelgroep Amsterdam „Medea“ nach Euripides. Im selben Jahr führte er das erste Mal Filmregie für einen Beitrag in der australischen Filmanthologie „The Turning“, basierend auf den Kurzgeschichten von Tim Winton, eingeladen in der Reihe „Berlinale Special“ zur Berlinale 2014. Seit Sommer 2015 arbeitet Simon Stone als Hausregisseur unter der Intendanz von Andreas Beck am Theater Basel. Seine Inszenierung von „Engel in Amerika“ wurde 2016 mit dem Nestroy- Theaterpreis für die beste deutschsprachige Aufführung ausgezeichnet. Mit seiner Inszenierung von Korngolds „Die tote Stadt“ am Theater Basel stellte sich Simon Stone in der Saison 2016/2017 erstmals als Opernregisseur vor. 2015 drehte er den Kinofilm „The Daughter“, der erneut auf Ibsens „Die Wildente“ basiert und auf den Filmfestivals in Venedig, Toronto, London und Stockholm präsentiert wurde. 2016 zeigte Stone am Schauspielhaus Hamburg „Peer Gynt“ nach Ibsen, mit seiner Überschreibung von Federico García Lorcas „Yerma“ gab er am Young Vic Theatre in London sein Regiedebüt in Großbritannien. Im März 2018 wurde Simon Stone mit dem Kunstpreis in der Kategorie Darstellende Kunst der Akademie der Künste Berlin ausgezeichnet. In der Spielzeit 2014/2015 inszenierte er im Akademietheater „John Gabriel Borkman“ nach Henrik Ibsen, als Koproduktion mit den Wiener Festwochen und dem Theater Basel, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2016 und von Theater heute zur besten Inszenierung des Jahres gewählt. In der Spielzeit 2017/2018 brachte Stone im Akademietheater „Hotel Strindberg“ auf die Bühne.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 29 Die Stühle Eugène Ionesco Tragische Farce? – Komische Tragödie? – Abschiedssymphonie? Auf der ganzen Welt spielen „Der Alte“ und „Die Alte“ das geheimnisvolle Weltspiel von Alter, Wahn und Klarheit der Andersseienden, von der Kraft der Hoffnung und der Phantasie – und vom Abschiednehmen in finsteren Zeiten. Auf der Suche nach Verständnis, Begegnung, Wärme, Liebe sind nichts als Stühle die stummen, geduldigen Mitspieler, auch sie voll Geheimnis und Geschichte. Den beiden Akteuren dieses Weltspiels begegnet man täglich, auf der Straße, im Supermarkt, im Büro, in Schule und Altersheim ... Eugène Ionesco, geboren 1912 in Rumänien, starb 1994 in Paris, war französischer Dramatiker, Novellist und Romancier. In den 50er und 60er Jahren fand das „Absurde Theater“ in ihm einen seiner wesentlichen Exponenten. Mit zunehmender Bekanntheit fanden seine Werke Eingang in das Repertoire der wichtigsten französischen Theater und wurden auch im Ausland, insbesondere auf deutschsprachigen Bühnen, aufgeführt. Regie: Claus Peymann Premiere: Jänner 2019 Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 30 Claus Peymann geboren 1937 in Bremen, gehört er zu den wichtigsten deutschsprachigen Regisseuren und Theaterdirektoren. Nach einer aufsehenerregenden „Antigone“-Inszenierung an der Studiobühne der Universität Hamburg war er in den 60er Jahren Oberspielleiter am TAT in Frankfurt. Hier inszenierte er u.a. die Uraufführung von Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“. Er gründete 1971 mit Peter Stein, Dieter Sturm, Jürgen Schitthelm und anderen die Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin, war Theaterdirektor am Staatstheater Stuttgart (1974–1979), am Schauspielhaus Bochum (1979–1986), bis 1999 Direktor des Wiener Burgtheaters und bis 2017 Intendant des Berliner Ensembles. Legendär sind seine Uraufführungen zahlreicher Stücke von Peter Handke, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek und Peter Turrini, die nicht selten für heftige Diskussionen und Skandale sorgten. Ebenso bemerkenswert ist seine Auseinandersetzung mit Shakespeare, der Deutschen Klassik und Bertolt Brecht. Die Theater, an denen Peymann Intendant war, wurden neunmal von Theater heute zum „Theater des Jahres“ gewählt. Peymanns Inszenierungen werden immer wieder zu Festivals und internationalen Gastspielen eingeladen (insgesamt 19 Mal zum Berliner Theatertreffen, ferner: BITEF Belgrad, Biennale in Venedig, Mülheimer Theatertage, Théâtre de l ’Europe und Théâtre de la Ville in Paris, Holland Festival, Fadjr Festival Teheran, Tokyo International Festival, Shakespeare Festival Stratford- upon-Avon, Porto Alegre em Cena Festival, Ruhrfestspiele Recklinghausen …). Claus Peymann erhielt diverse Preise und Auszeichnungen: u.a. in Italien 1985 den Premio Riccione TTVV für die Verfilmung der „Hermannschlacht“ und 2007 den Literaturpreis Palermo; in Teheran 2008 den Preis des Fadjr-Theaterfestivals für „Mutter Courage“. „Richard II.“ wurde in Paris als beste fremdsprachigen Theateraufführung 2010 und mit dem Berliner Friedrich-Luft- Preis ausgezeichnet. 1991 Kainz-Medaille der Stadt Wien, 1995 „Theaterpreis“ Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung (gemeinsam mit Hermann Beil). 2012 erhielt er in Wolfenbüttel den Lessing-Preis für Kritik und den Nestroy für das „Lebenswerk“ – den er zehn Jahre zuvor bereits erhalten und wieder zurückgegeben hatte. Allen Anfeindungen zum Trotz ist Peymann seit Oktober 2012 Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters. Sein politisches Engagement und seine „unbestechlichen Wortmeldungen“ zum Zeitgeschehen brachten ihm den Ruf eines unverbesserlichen „enfant terrible“ ein. Wegen eines Zahnspendenaufrufs für Gudrun Ensslin wurde er in Stuttgart „hinausgeworfen“, seine Burgtheaterzeit war eine Zeit politischer Erregungen und Anfeindungen („Heldenplatzskandal“). Am Burgtheater brachte Peymann zuletzt die Uraufführung von Peter Handkes „Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße“ in der Spielzeit 2015/16 auf die Bühne.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 31 Uraufführung Zu der Zeit der Königinmutter Fiston Mwanza Mujila Fiston Mwanza Mujila zeichnet mit großer Sprachkraft, vom Rhythmus des Jazz inspiriert, eine Welt im Abseits. Die New-Jersey-Bar ist zugleich utopischer und dystopischer Raum, Phantasma und Zufluchtsort der Gestrandeten – ein Ort, der auf jedem Kontinent sein könnte. Menschen, ausgespuckt von der Gesellschaft der Anständigen, der Wohlmeinenden, der Gewinnenden, leben hier ihr verzweifeltes, widerständiges Leben. „Zu der Zeit der Königinmutter“, entstanden mit Unterstützung des Drama Forums Graz, ist Mujilas zweites Theaterstück und der erste Text, den der frankophone Autor auf Deutsch verfasste. Fiston Mwanza Mujila wurde 1981 in der Minenstadt Lubumbashi in der Demokratischen Republik Kongo geboren. Sein vielbeachtetes Romandebüt „Tram 83“ stand auf der Longlist des Man Booker International Prize, erhielt den Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt 2017 und 2018 den Peter Rosegger-Literaturpreis. Uraufführung: Frühjahr 2019 Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 32 Die Ratten Gerhart Hauptmann In Gerhart Hauptmanns 1910 entstandenem und vielleicht bedeutendstem Stück lässt der Handel mit einem Kind zwei Frauen in einem Mietshaus – einer ehemaligen Kaserne mit zahllosen Parteien – in unerbittlichen Streit geraten, während unter dem Dach über das Theater philosophiert wird. Vor diesem Hintergrund breitet Hauptmann ein urban verdichtetes Panorama des allgemeinen moralischen, sozialen und politischen Verfalls seiner Zeit aus. Gerhart Hauptmann gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des naturalistischen Dramas. 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Ewald Palmetshofers Bearbeitung seines Dramas „Vor Sonnenaufgang“ hatte im Dezember 2017 im Akademietheater Premiere. Regie: Andrea Breth Bühne: Martin Zehetgruber Kostüme: Françoise Clavel Dramaturgie: Klaus Missbach Premiere: März 2019 Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 33 Andrea Breth geboren 1952 in Rieden, Füssen, aufgewachsen in Darmstadt. 1971 bis 1973 Studium der Literatur an der Heidelberger Universität. Erste Inszenierungen in Bremen, Wiesbaden, Hamburg und Berlin (u.a. 1981 Lessings „Emilia Galotti“ an der Freien Volksbühne Berlin), an der Züricher Schauspielakademie und am Theater Neumarkt in Zürich. 1983 bis 1985 Engagement am Freiburger Theater. Mit Lorcas „Bernarda Albas Haus“ erfolgte 1985 die erste Einladung zum Berliner Theatertreffen. 1986 bis 1989 wechselt Andrea Breth ans Bochumer Theater. Mit Greens „Süden“ und Gorkis „Die Letzten“ wurde sie zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Theater heute wählte Andrea Breth zur Regisseurin des Jahres 1985. In den Jahren 1990 und 1992 inszenierte sie am Burgtheater Kleists „Der zerbrochne Krug“ und am Akademietheater O’Caseys „Das Ende vom Anfang“. Von 1992 bis 1997 Künstlerische Leiterin der Berliner Schaubühne, mit Wampilows „Letzten Sommer in Tschulimsk“, Ibsens „Hedda Gabler“ und Tschechows „Onkel Wanja“ wurde sie zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 1999 bis 2006 arbeitete sie als Hausregisseurin am Burgtheater, inszenierte u.a. Horváths „Der jüngste Tag“, Kleists „Das Käthchen von Heilbronn“, Friedrich Schillers „Maria Stuart“, Albert Ostermaiers „Letzter Aufruf“ und „Nach den Klippen“, Tennessee Williams’ „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, Anton Tschechows „Der Kirschgarten“ und Lessings „Minna von Barnhelm“. Ab 2008 inszenierte sie am Burgtheater „Motortown“ von Simon Stephens, „Quai West“ von Bernard-Marie Koltès, „Zwischenfälle“ – Szenen von Courteline, Cami, Charms –, Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ in Koproduktion mit den Salzburger Festspielen, Shakespeares „Hamlet“, „Diese Geschichte von Ihnen“ von John Hopkins, Harold Pinters „Die Geburtstagsfeier“ als Kooperation mit den Salzburger Festspielen und zuletzt „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von Eugene O’Neill. Mit Lessings „Emilia Galotti“ und Schillers „Don Carlos, Infant von Spanien“ wurde sie zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Bei den Salzburger Festspielen inszenierte Andrea Breth außerdem Schnitzlers „Das weite Land“ und „Verbrechen und Strafe“ von Fjodor Dostojewski. 2009 inszenierte sie Albert Ostermaiers „Blaue Spiegel“ am Berliner Ensemble und Kleists „Der zerbrochne Krug“ bei der Ruhrtriennale; 2011 Isaak Babels „Marija“ am Düsseldorfer Schauspielhaus, 2013 Ibsens „John Gabriel Borkman“ am Schauspiel Frankfurt und 2014 Pinters „Der Hausmeister“ am Residenztheater in München. Für die Oper inszenierte sie ab 2000 Glucks „Orfeo ed Euridice“ an der Leipziger Oper, Smetanas „Die verkaufte Braut“ und „Jakob Lenz“ von Wolfgang Rihm an der Stuttgarter Staatsoper, Bizets „Carmen“ bei der Styriarte in Graz, bei den Salzburger Festspielen Tschaikowskys „Eugen Onegin“, Janáčeks „Katja Kabanowa“ und „La Traviata“ von Giuseppe Verdi im Brüsseler Théâtre de la Monnaie, „Lulu“ und „Wozzeck“ von Alban Berg am Schiller Theater der Berliner Staatsoper und Giuseppe Verdis „Macbeth“ an De Nationale Opera in Amsterdam. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u.a. Nestroy „Beste Regie“ 2003 für Lessings „Emilia Galotti“, 2011 für „Zwischenfälle“ und 2016 für John Hopkins „Diese Geschichte von Ihnen“, 2006 den Theaterpreis Berlin, 2015 den Schillerpreis der Stadt Marbach), 2015 den Theaterpreis FAUST in der Kategorie Regie Musiktheater für „Jakob Lenz“ und war Professorin für Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Andrea Breth ist Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main, der Akademie der Künste Berlin sowie der Bayerischen Akademie der schönen Künste, sie ist zudem Trägerin des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.
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