Burgtheater Spielzeit 2018/2019 - Pressegespräch - Burgtheater Wien

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Burgtheater Spielzeit 2018/2019 - Pressegespräch - Burgtheater Wien
Pressegespräch
27. April 2018

Burgtheater
Spielzeit 2018/2019
Direktion Karin Bergmann

Sperrfrist 27. April 2018, 10 Uhr

Burgtheater Pressebüro Mag. Konstanze Schäfer Universitätsring 2 1010 Wien
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Tel +43 (0)1 51444-4105 Fax +43 (0)1 51444-4107 konstanze.schaefer@burgtheater.at www.burgtheater.at
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Burgtheater Spielzeit 2018/2019 - Pressegespräch - Burgtheater Wien
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 2

                             Burgtheater

Mephisto                            Woyzeck
nach dem Roman von Klaus Mann       Georg Büchner
Regie: Bastian Kraft                Regie: Johan Simons
7. September 2018                   April 2019

Glaube Liebe                        Uraufführung

Hoffnung                            Das Zelt
Ödön von Horváth                    Ein Projekt von Herbert Fritsch
Regie: Michael Thalheimer           Regie: Herbert Fritsch
29. September 2018                  April 2019

Schöne
Bescherungen
Alan Ayckbourn
Regie: Barbara Frey
Dezember 2018

Österreichische Erstaufführung

Medea
Simon Stone nach Euripides
Regie: Simon Stone
Dezember 2018

Die Ratten
Gerhart Hauptmann
Regie: Andrea Breth
März 2019
Burgtheater Spielzeit 2018/2019 - Pressegespräch - Burgtheater Wien
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 3

                              Akademietheater

Kommt ein Pferd                       Die Stühle
                                      Eugène Ionesco
in die Bar                            Regie: Claus Peymann
nach dem Roman von David Grossman     Jänner 2019
Regie: Dušan David Pařízek
5. September 2018
Koproduktion Salzburger Festspiele,   Uraufführung
Deutsches Theater Berlin
                                      Zu der Zeit der
                                      Königinmutter
Kampf des Negers                      Fiston Mwanza Mujila

und der Hunde                         Frühjahr 2019

Bernard-Marie Koltès
Regie: Miloš Lolić                    Uraufführung
27. September 2018
                                      Indigo
                                      nach dem Roman von Clemens J. Setz

Der Kandidat                          Regie: Jan Bosse
                                      März 2019
Carl Sternheim nach Flaubert
Regie: Georg Schmiedleitner
Oktober 2018                          Uraufführung

                                      Deponie
Volksvernichtung                      Highfield (AT)
                                      René Pollesch
oder Meine Leber                      Regie: René Pollesch
                                      Mai 2019
ist sinnlos
Werner Schwab
Regie: Nikolaus Habjan
November 2018
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Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 4

                            Kasino und Vestibül

Österreichische Erstaufführung           Österreichische Erstaufführung

europa flieht                            Beben
                                         Maria Milisavljevic
nach europa                              Regie: Anna Stiepani
Miroslava Svolikova                      Dezember 2018 Vestibül
Regie: Franz-Xaver Mayr
Oktober 2018 Kasino
Koproduktion Autorentheatertage Berlin
                                         Waisen
                                         Dennis Kelly

Tropfen auf                              Regie: Christina Gegenbauer
                                         März 2019 Vestibül

heiße Steine
Rainer Werner Fassbinder
Regie: Cornelius Edlefsen
                                         Ich rufe meine
Oktober 2018 Vestibül
                                         Brüder
                                         Jonas Hassen Khemiri
AB 6 JAHREN                              Regie: Anne Sokolowski
                                         April 2019 Vestibül
Der Wind in den
Weiden
oder Der Dachs lässt schön grüßen,       UND
möchte aber auf keinen Fall gestört
werden                                   Ein Projekt von
Kenneth Grahame                          Joachim Meyerhoff
Regie: Alexander Wiegold
November 2018 Kasino                     Ein Projekt von
                                         Josef Haslinger

                                         Eine Inszenierung von
                                         Christian Stückl
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 5

Kommt ein Pferd in
die Bar
nach dem Roman von David Grossman
                                Dov Grinstein Samuel Finzi
                                     Pitz Mavie Hörbiger

Dov Grinstein ist Stand-up-Comedian, Krakeeler, Alleinunterhalter und Publikumshure. In einem
Saal im öden Industriegebiet von Netanja, einer Stadt zwischen Haifa und Tel Aviv, tritt er zu
seiner – letzten – Vorstellung an … Dušan David Pařízek wird Grossmans schonungslosen Roman
auf die Bühne bringen.
David Grossman wurde 1954 in Jerusalem geboren und gehört zu den erfolgreichsten
Schriftstellern der israelischen Gegenwartsliteratur. 2008 erhielt er den Geschwister-Scholl-
Preis, 2010 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2017 den Man Booker International
Prize für seinen Roman Kommt ein Pferd in die Bar.

Regie und Bühne: Dušan David Pařízek
Kostüme: Kamila Polívková
Dramaturgie: Eva-Maria Voigtländer
Premiere: 5. September 2018
Akademietheater
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und dem Deutschen Theater Berlin
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 6

Dušan David Pařízek
1971 in Brünn, Tschechien, geboren. Er studierte Komparatistik und Theaterwissenschaft an der
Universität München sowie Schauspiel und Regie an der Akademie für Darstellende Künste in
Prag. 1998 gründete er das Prager Kammertheater mit einem Schwerpunkt auf Uraufführungen
tschechischer Autoren sowie auf tschechischen Erstaufführungen deutscher und österreichischer
Stücke. Pařízek widmete sich am Prager Kammertheater, das zur erfolgreichsten tschechischen
Bühne avanciert, mehrfach dem Werk Thomas Bernhards und Elfriede Jelineks, er inszenierte
Stücke von Robert Musil und Roland Schimmelpfennig.
Seit 2002 führt er regelmäßig im deutschsprachigen Raum Regie: Am Schauspiel Köln
(Shakespeares „Hamlet“; Schillers „Die Räuber“), am Deutschen Theater Berlin (nach Musil „Die
Verwirrungen des Zöglings Törless“), am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg (Kleists „Die
Hermannsschlacht“; Schillers „Kabale und Liebe“; Büchners „Dantons Tod“; Goethes „Götz von
Berlichingen“), am Schauspielhaus Zürich (nach Ágota Kristófs Roman „Gestern“; Kleists „Das
Käthchen von Heilbronn“; „Faust 1–3“ – Goethes Tragödien verbunden mit dem Sekundärdrama
„FaustIn and out“ von Elfriede Jelinek, UA – eingeladen zu den Autorentheatertagen Berlin 2012
und den Mülheimer Theatertagen 2013; Schillers „Wilhelm Tell“; „Mein Name sei Gantenbein“
nach dem Roman von Max Frisch, in der Fassung von Dušan David Pařízek und Roland Koberg),
am Düsseldorfer Schauspielhaus (Kleists „Der zerbrochne Krug“, „Nora³“ – Ibsens Schauspiel
trifft auf alte und neue Texte von Elfriede Jelinek), am Theater Bremen („Die Zehn Gebote“ nach
den Fernsehfilmen „Dekalog 1-10“ von Kieślowski).
Als erste Regiearbeit an der Burg inszenierte Dušan David Pařízek 2014 die Uraufführung von
Wolfram Lotz’ „Die lächerliche Finsternis“ im Akademietheater, die zahlreiche Auszeichnungen
erhielt: Einladung zum Berliner Theatertreffen 2015, Nestroy Theaterpreis als „Beste
deutschsprachige Aufführung“ 2015, „Inszenierung des Jahres“ 2015 und „Bühnenbildner des
Jahres“ 2015 in der Kritikerumfrage von Theater heute.
Als Hausregisseur am Wiener Volkstheater inszeniert er von 2015 bis 2017 u.a. Thomas
Bernhards „Alte Meister“ und Peter Handkes „Selbstbezichtigung“.
In der Spielzeit 2017/2018 inszenierte Dušan David Pařízek „Vor Sonnenaufgang“ von Ewald
Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann im Akademietheater.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 7

Mephisto
nach dem Roman von Klaus Mann
                              Hendrik Höfgen Nicholas Ofczarek

                                   Sebastian Fabian Krüger

                           Barbara Bruckner Sarah Viktoria Frick

                              Nicoletta von Niebuhr Sabine Haupt

                                  Otto Ulrichs Peter Knaack

                                 Hans Miklas Martin Vischer

                                  Dora Martin Sylvie Rohrer

                                     Julien Simon Jensen

                             Der Ministerpräsident Martin Reinke

                                 Lotte Lindenthal Petra Morzé

              Oskar H. Kroge / Der Professor / Cäsar von Muck Bernd Birkhahn

                Böck / Theophil Marder / Benjamin Pelz Hans Dieter Knebel

Klaus Mann hat diesen „Roman einer Karriere“ – weniger Schlüsselroman, auf den er oft
perspektivisch verkürzt wird, denn scharfe und zeitlose literarische Analyse des politischen
Feiglings – 1936 im Zorn (und im Amsterdamer Exil) geschrieben: Erbittert musste er
registrieren, wie grassierend ein haltloser Opportunismus um sich griff. Auch und gerade
Kunstschaffende machten da keine Ausnahme.

Regie: Bastian Kraft
Bühne: Peter Baur
Kostüme: Annabelle Witt
Musik: Arthur Fussy
Video: Jonas Link
Dramaturgie: Hans Mrak
Premiere: 7. September 2018
Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 8

Bastian Kraft
1980 in Göppingen geboren, Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Kraft
studierte unter anderem bei Heiner Goebbels, Viviane De Muynck und René Pollesch, 2007
beendete er sein Studium mit der Diplominszenierung „Die Krankheit Tod“ von Marguerite
Duras. Neben dem Studium arbeitete er u.a. am Schauspiel Frankfurt und am Schauspiel
Hannover als Regieassistent. Anschließend am Burgtheater, wo er im Vestibül 2008 den Abend
„schöner lügen. Hochstapler bekennen“ und 2010 Oscar Wildes „Dorian Gray“ inszenierte, der
bereits zum 175. Mal gespielt wurde.
Sein künstlerischer Durchbruch gelang ihm 2009 mit Kafkas „Amerika“ am Thalia Theater
Hamburg. Bastian Kraft arbeitete außerdem am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus
Wien, am Münchner Volkstheater, am Schauspiel Köln, Schauspiel Frankfurt, Staatstheater
Stuttgart und am Schauspielhaus Zürich. Immer wieder brachte Kraft Romanadaptionen auf die
Bühne – z.B. die Uraufführung von Helene Hegemanns „Axolotl Roadkill“ und Virginia Woolfs
„Orlando“ in Hamburg, Schnitzlers „Traumnovelle“ und Patricia Highsmiths „Der talentierte Mr.
Ripley“ in Frankfurt oder „Der Steppenwolf“ nach Hermann Hesse am Schauspielhaus Zürich.
Des Weiteren inszenierte er auch „Der zerbrochne Krug“ und „Das Käthchen von Heilbronn“ nach
Heinrich von Kleist in Hamburg und Michail Schischkins „Nabokovs Tintenklecks“ (im Rahmen
des Projekts „arm und reich“), „Die Zofen“ nach Jean Genet in Zürich, „Engel in Amerika“ von
Tony Kushner am Thalia Theater Hamburg, „Schuld und Sühne“ von Fjodor Dostojewski am
Schauspiel Frankfurt, „Andorra“ und „Homo Faber“ von Max Frisch am Schauspielhaus Zürich.
Dreimal war er zum Festival „radikal jung“ des Münchner Volkstheaters eingeladen und gewann
2010 mit „Amerika“ nach Franz Kafka und 2012 mit „Felix Krull“ nach Thomas Mann den
Publikumspreis. 2013 inszenierte er am Hamburger Thalia Theater „Jedermann“ nach Hugo von
Hofmannsthal, eine Koproduktion mit dem Young Directors Project der Salzburger Festspiele.
In der Spielzeit 2016/17 brachte Kraft Luchino Viscontis „Ludwig II.“ im Akademietheater auf die
Bühne.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 9

Kampf des Negers
und der Hunde
Bernard-Marie Koltès

Europa und Afrika, weiß und schwarz, Mann und Frau, Herr und Knecht, Kolonialist und
Kolonialisierte – Koltès‘ vierzig Jahre altes Stück zeichnet eine Welt von Gegensätzen, deren
Bedeutung bis heute festgeschrieben scheint. Gleichzeitig enthüllt es ihre unausweichliche
Konsequenz: Einsamkeit. Was besagen Begriffe wie Fortschritt und Aufklärung? Was
Unterdrückung und Bedrohung? Und: Wovor haben wir eigentlich Angst? Der aus Serbien
stammende Miloš Lolić wird Koltès’ Auseinandersetzung mit kolonialer Historie und Gegenwart
im Akademietheater auf die Bühne bringen.
Bernard-Marie Koltès, geboren 1948 in Metz, starb 1989 in Paris. Arbeitete als Regisseur und
Autor für Theater und Rundfunk. Mehrere Reisen nach Mittel- und Südamerika sowie Afrika.
Zuletzt war 2010 sein Stück Quai West im Burgtheater zu sehen.

Regie: Miloš Lolić
Bühne: Evi Bauer
Kostüme: Jelena Miletić
Dramaturgie: Eva-Maria Voigtländer
Premiere: 27. September 2018
Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 10

Miloš Lolić
geboren 1979 in Belgrad. Er studierte Theater- und Rundfunkregie an der Belgrader Universität
für Darstellende Kunst und inszenierte ab 2002 an verschiedenen Theatern in Serbien.
Für seine Inszenierung von Musils „Die Schwärmer“ erhielt er den BITEF Preis und mit Falk
Richters „Gott ist ein DJ“ (Duško Radović Theater Belgrad) war er zu Gast beim Festival Radikal
Jung 2011 in München. Am Wiener Volkstheater inszenierte er 2012 Wolfgang Bauers „Magic
Afternoon“, ausgezeichnet mit dem Nestroy-Preis als „Bester Nachwuchs-Regisseur“, und zuletzt
„Die Präsidentinnen“ von Werner Schwab. Im Zuge des Young Directors Projekt im Rahmen der
Salzburger Festspiele inszenierte er 2014 „Hinkemann“ von Ernst Toller und am Gorki Theater
Berlin 2015 „Mania“ frei nach „Die Bakchen“ von Euripides. 2016 inszenierte Lolić die schweizer
Erstaufführung von „Heuschrecken“ von Biljana Srbljanović am Theater Basel.
Seine erste Regiearbeit am Burgtheater war 2016 die österreichische Erstaufführung von Harold
Pinters „Party Time“ im Kasino.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 11

Glaube Liebe
Hoffnung
Ödön von Horváth

1932. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise erstarken populistische Bewegungen und schließlich der
Nationalsozialismus in Mitteleuropa. Viele Menschen sind noch immer arbeitslos. Auch
Elisabeth, eine junge Frau. Sie hat kein Geld, keine Arbeit, keinen Mann. Aber sie hat gehört, dass
man im anatomischen Institut die eigene Leiche verkaufen könne … Michael Thalheimer wird
Horváths Totentanz in brüchigen und gefährlichen Zeiten auf die Burg-Bühne bringen.
Ödön von Horváth, 1901 in Österreich-Ungarn geboren, hatte die ungarische Staatsbürgerschaft.
Seine Muttersprache war Deutsch. Er lebte in Belgrad, Budapest, Bratislava, München und Wien.
1938 wurde er auf den Champs-Élysées während eines Gewitters von einem herabstürzenden Ast
erschlagen.

Regie: Michael Thalheimer
Bühne: Olaf Altmann
Kostüme: Katrin Lea Tag
Dramaturgie: Klaus Missbach
Premiere: 29. September 2018
Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 12

Michael Thalheimer
1965 bei Frankfurt am Main geboren. Studierte ab 1985 Schauspiel in Bern und war an
verschiedenen Stadttheatern im deutschsprachigen Raum als Schauspieler engagiert, bevor er
1997 am Theater Chemnitz seine erste Arbeit als Regisseur zeigte, „Der Architekt und der Kaiser
von Assyrien“ von Fernando Arrabal.
Es folgten Inszenierungen u.a. am Theater Freiburg, Theater Basel, Schauspiel Leipzig,
Staatsschauspiel Dresden und seit 2000 auch regelmäßig am Hamburger Thalia Theater (u.a.
Molnárs „Liliom“; Schnitzlers „Liebelei“; Schillers „Kabale und Liebe“; Büchners „Woyzeck“;
Wedekinds „Lulu“; Gerhart Hauptmanns „Rose Bernd“; Brechts „Herr Puntila und sein Knecht
Matti“; Shakespeares „Hamlet“; Schnitzlers „Reigen“), am Deutschen Theater Berlin – von 2005
bis 2008 als leitender Regisseur und Mitglied der Künstlerischen Leitung – (u.a. Lessings „Emilia
Galotti“; Tschechows „Drei Schwestern“; Hauptmanns „Einsame Menschen“, „Die Weber“ und
„Die Ratten“; Goethes „Faust“ (Teil I und II); Jon Fosses „Schlaf“; „Die Orestie“ von Aischylos;
Ibsens „Die Wildente“; Hebbels „Die Nibelungen“; „Unschuld“ von Dea Loher; Horváths
„Geschichten aus dem Wiener Wald“; Schillers „Die Jungfrau von Orleans“), am Schauspiel
Frankfurt („Ödipus/Antigone“ von Sophokles; „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller; Euripides’
„Medea“; „Kleiner Mann – was nun?“ von Hans Fallada; Henrik Ibsens „Nora“; Kleists
„Phentesilea“), am Staatstheater Stuttgart (Tschechows „Der Kirschgarten“), am Théâtre des
Amandiers in Nanterre, Paris (Koltès’ „Der Kampf des Negers und der Hunde“), an der
Schaubühne Berlin („Die Macht der Finsternis“ von Tolstoi; „Tartuffe“ und „Der eingebildete
Kranke“ von Molière; „Nachtasyl“ von Gorki, „Wallenstein“ von Schiller); am Residenztheater
München (Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“).
Seit September 2017 ist Michael Thalheimer fester Regisseur am Berliner Ensemble unter Oliver
Reese. Zur Spielzeiteröffnung inszenierte er Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“. 2005
debütierte Thalheimer als Opernregisseur mit Leoš Janáčeks „Katja Kabanova“ an der Berliner
Staatsoper, weitere Opernarbeiten hier: Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ und zuletzt
2015 „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber. An der Basler Oper inszenierte er Verdis
„Rigoletto“, an der Vlaamse Opera in Antwerpen „La Forza del Destino“, an der Staatsoper
Hamburg Hector Berlioz’ „Les Troyens“ und zuletzt 2016 „Otello“ von Verdi, wieder an der
Vlaamse Opera (Koproduktion mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg). Michael
Thalheimers Inszenierungen erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Innovationspreis
des Fernsehsenders 3sat sowie den Berliner Friedrich-Luft-Preis sowie zweimal die Moskauer
„Goldene Maske“. Viele seiner Produktionen wurden zum Berliner Theatertreffen, zuletzt
„Medea“ 2013, und zu Festivals wie den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und dem
Festival Iberoamericano de Teatro in Bogotá eingeladen. Für seine Inszenierungen von Lessings
„Emilia Galotti“ und Hauptmanns „Die Weber“ (beide Deutsches Theater Berlin) erhielt er den
Nestroypreis, zuletzt 2013 für Hugo von Hofmannsthals „Elektra“ (Burgtheater).
Am Burgtheater inszenierte er Bertolt Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“, „Elektra“
von Hugo von Hofmannsthal, „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel, die österreichische
Erstaufführung von Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ und zuletzt „Die Perser“ von
Aischylos.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 13

Österreichische Erstaufführung

europa flieht nach
europa
Miroslava Svolikova
                                       Sven Dolinski
                                        Alina Fritsch
                                    Dorothee Hartinger
                                       Marta Kizyma
                                    Valentin Postlmayr
                                  Marie-Luise Stockinger

Ein akuter wie zeitloser Text europäischer Selbstvergewisserung und -entfremdung, eine
sprachlich atem- wie kompromisslose tour de force, in der sich Exzess- und Gewaltbilder zu
einem grellen „karneval der wirklichkeit“ vermischen. Auf dem Parkett reichen Europas Kinder
ihrer Mutter die Hände. Im Freudentanz, im Totentanz. Das dramatische Gedicht der mehrfach
ausgezeichneten Autorin Miroslava Svolikova wird als eine von drei Inszenierungen bei den
Autorentheatertagen 2018 im Juni am Deutschen Theater Berlin gezeigt.
Miroslava Svolikova, geboren 1986 in Wien, studierte Philosophie in Wien und Paris, Szenisches
Schreiben bei uniT Graz und an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie arbeitet als
bildende Künstlerin, macht Musik, schreibt Dramen und Texte. 2015 gewann sie den Retzhofer
Dramapreis für „die hockenden“, uraufgeführt 2016 im Vestibül.

Regie: Franz-Xaver Mayr
Bühne: Michela Flück
Kostüme: Korbinian Schmidt
Musik und Video: Levent Pinarci
Licht: Norbert Gottwald
Dramaturgie: Florian Hirsch
Österreichische Erstaufführung: Oktober 2018
Kasino
Koproduktion mit den Autorentheatertagen Berlin
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 14

Franz-Xaver Mayr
geboren 1986 in Hallein, studierte Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Mit seiner
Diplominszenierung „Antigone“ wurde er 2016 zum renommierten Körber Studio für junge Regie
nach Hamburg eingeladen. 2016 gewann er gemeinsam mit Korbinian Schmidt den
Nachwuchswettbewerb des Theaters Drachengasse mit ihrer Produktion „Die großen Kinder
unsrer Zeit“. 2017 inszenierte er im Schauspielhaus Wien „Diese Mauer fasst sich selbst
zusammen und der Stern hat gesprochen, der Stern hat auch was gesagt“ von Miroslava
Svolikova.
In der Spielzeit 2016/2017 inszenierte Franz-Xaver Mayr im Kasino die österreichische
Erstaufführung von „Kartonage“ von Yade Yasemin Önder.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 15

Der Kandidat
Carl Sternheim nach Flaubert

 „Der Kandidat“, wie andere Komödien Sternheims mitten „aus dem bürgerlichen Heldenleben“
gegriffen, erschien 1914 als Übersetzung von Gustave Flauberts „Le Candidat“. Doch „die Figuren
sind so sehr aus dem gleichen Holz geschnitzt, das Milieu ist so sehr aus dem gleichen Plüsch
geschnitten wie in den eigenen Komödien Sternheims“ (Hellmuth Karasek), dass man getrost von
einem originären Werk sprechen kann. Das Stück entlarvt den politischen Betrieb als Kartenhaus
aus Lügen, Leere und Manipulation. Georg Schmiedleitner wird Sternheims scharfe, grelle und
temporeiche Farce nun in einer Neubearbeitung auf die Bühne des Akademietheaters bringen.
Carl Sternheim, 1878–1942, sah sich selbst als „Doktor am Leibe seiner Zeit“. Mit seinen
zahlreichen Komödien nahm er vor allem das wilhelminische Bürgertum ins Visier. „Der
Kandidat“ war in Wien zuletzt 1979 im Akademietheater zu sehen.

Regie: Georg Schmiedleitner
Bühne: Volker Hintermeier
Kostüme: Su Bühler
Dramaturgie: Florian Hirsch
Premiere: Oktober 2018
Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 16

Georg Schmiedleitner
geboren 1957 in Linz, studierte Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft. 1983 gründete
er die experimentelle Bühne „Spielstatt“. Er war Mitbegründer und von 1989 bis 1996
künstlerischer Leiter des „Theater Phönix“. Seit 1996 arbeitet Georg Schmiedleitner als freier
Regisseur, u.a. am Theater in der Josefstadt, Rabenhof, Theater der Jugend, am Deutschen
Nationaltheater Weimar, Stadttheater Klagenfurt, Schauspielhaus Graz (u.a. Franzobels
„Hirschen“ und die Uraufführung „Prinzessin Eisenherz“), Landestheater Linz (u.a. Horváths
„Kasimir und Karoline“), Burgtheater Wien (Nestroys „Der Zerrissene“), Schauspielhaus Bochum
(Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“), Volkstheater Wien (u.a. W. Bauers „Change“;
Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“; Fosses „Da kommt noch wer“ und Lars von Triers
„Dogville“ als österreichische Erstaufführung) und am Staatstheater Nürnberg (u.a. Wajdi
Mouawads „Verbrennungen“; Aischylos’ Tragödientrilogie „Die Orestie“; Tschechows „Platonov“;
Lessings „Nathan der Weise“; Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“; Horváths
„Glaube Liebe Hoffnung“), am Nationaltheater Mannheim (u.a. „Woyzeck“ nach Büchner/Tom
Waits/Robert Wilson, „Homo Faber“ von Max Frisch und Brechts „Die heilige Johanna der
Schlachthöfe“), am Schauspiel Leipzig (Schillers „Kabale und Liebe“ und „Maria Stuart“) und am
Schauspielhaus Düsseldorf Goethes „Faust I“.
Seit 2009 inszeniert er an der Oper: „Fidelio“ am Staatstheater Hannover, in Nürnberg Verdis
„Macbeth“, Strauss’ „Elektra“, Mozarts „Don Giovanni“ und von 2013 bis 2015 Wagners
Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ sowie bei den Vereinigten Bühnen Bozen die Operette
„Die Fledermaus“ von Johann Strauss. 2016 inszenierte er Shakespeares „Ein
Sommernachtstraum“ mit der Schauspielmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy bei den
Vereinigten Bühnen Bozen, 2017 die Oper „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner für die
Opernfestspiele Heidenheim und „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horváth am
Staatstheater Nürnberg.
Georg Schmiedleitner ist gemeinsam mit Chris Müller künstlerischer Leiter des Theaters
Hausruck, einer Theaterinitiative, die regionale zeitgeschichtliche und aktuelle
gesellschaftspolitische Themen mit Laien sowie professionellen Schauspieler*innen und
Künstler*innen aufarbeitet. Seit 2005 bespielt das Team verschiedene Schauplätze in der Region
Hausruck in Oberösterreich.
Georg Schmiedleitner erhielt 2001 den Karl-Skraup-Preis sowie 2005 den Nestroy-Preis für seine
Inszenierung von Franzobels „Hunt oder Der totale Februar“.
Am Burgtheater inszenierte Georg Schmiedleitner seit 2014 „Die letzten Tage der Menschheit“
von Karl Kraus, eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen, die Romanadaption von Maja
Haderlaps „Engel des Vergessens“ im Akademietheater und zuletzt „Liebesgeschichten und
Heiratssachen“ von Johann Nestroy.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 17

Tropfen auf heiße
Steine
Rainer Werner Fassbinder

Warum er mitgekommen ist, weiß Franz nicht so recht. Aber jetzt sitzt der neunzehnjährige
Träumer bei dem deutlich älteren Leopold in der Wohnung. Keine halbe Stunde später haben sie
Sex … Gerademal neunzehnjährig hat Rainer Werner Fassbinder sein erstes Stück verfasst, das er
selbst nie auf die Bühne gebracht oder verfilmt hat. Die hochkomische und zugleich tieftragische
Persiflage auf Beziehungsklischees erzählt von zutiefst menschlichen Sehnsüchten nach Nähe und
Gefangenschaft in bürgerlichen Beziehungsstrukturen.
Rainer Werner Fassbinder, 1945–1982, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Neuen
Deutschen Films. Zum Film kam er über das Theater, er schrieb 18 Bühnenstücke und gründete
1966 mit anderen Künstler*innen das antitheater, wo er auch Regie führte.

Regie: Cornelius Edlefsen
Premiere: Oktober 2018
Vestibül
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 18

Cornelius Edlefsen
geboren 1985 in Villingen-Schwenningen. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft
an der Universität Wien mit einem Auslandssemester in Lyon. Während des Studiums war er
mehrfach als Regieassistent und Schauspieler bei Theater Foxfire und Dschungel Wien tätig. 2012
war er Regieassistent am Theater Münster, wo er den Monolog „Nippeljesus“ von Nick Hornby
inszenierte, und 2015/16 am Badischen Staatstheater Karlsruhe.
Seit 2016 ist er als Regieassistent am Burgtheater, wo zuletzt im Rahmen des Tags der Offenen
Tür sein gemeinsam mit Anna Stiepani gestaltete Kurzfilm „Der letzte Vorhang“ zur
Uraufführung kam. Hier arbeitete er unter anderem mit Bastian Kraft, Antú Romero Nunes, Alvis
Hermanis, Dušan David Pařízek und Andrea Breth.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 19

Ab 6 Jahren

Der Wind in
den Weiden
Kenneth Grahame

„Mit mir nicht!“, ruft der Maulwurf, wirft Besen und Staubwedel beiseite und gräbt sich aus dem
Bau. Als ihm endlich die Sonne auf die Nase scheint, beschließt er einiges in seinem Leben zu
ändern. Er will was von der Welt sehen!
Kenneth Grahames „Der Wind in den Weiden“ gehört zu den großen englischen Kinderbuch-
Klassikern und wurde, wie „Pu der Bär“, von Harry Rowohlt ins Deutsche übersetzt. Das neue
Kinderstück im Kasino wirft mit viel Humor einen „tierischen“ Blick auf die wahren Freuden des
Lebens und führt uns vor, wie man sich von der verrückten und rastlosen Menschenwelt am
besten nicht aus der Ruhe bringen lässt. Und wie, das verrät der Untertitel der Geschichte: „Der
Dachs lässt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.“

Regie: Alexander Wiegold
Bühne & Illustrationen: Vanessa Eder-Messutat
Kostüme: Devi Saha
Dramaturgie: Claudia Kaufmann-Freßner
Premiere: November 2018
Kasino

Mit freundlicher Unterstützung von WIENER STÄDTISCHE Versicherung
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 20

Alexander Wiegold
Alexander Wiegold wurde 1979 in Münster geboren, studierte zunächst Musik, dann Film- und
Theaterwissenschaft in Bochum und Zürich. Während des Studiums realisierte er mehrere
Kurzfilme und Videoarbeiten am Theater.
Wiegold arbeitete als Regieassistent am Schauspielhaus Zürich, am Theater Neumarkt Zürich und
am Burgtheater Wien. Assistenzen unter anderem bei Jürgen Gosch, Barbara Frey, Thomas
Vinterberg, Jan Bosse, Stefan Pucher und Roland Schimmelpfennig.
Am Schauspielhaus Zürich gab er 2009 sein Regiedebüt mit „Alpenglühen“ von Peter Turrini. Am
Burgtheater folgten die Regiearbeiten „Solaris“ nach dem Roman von Stanislaw Lem, „Invasion!“
von Jonas Hassen Khemiri und „am beispiel der butter“ von Ferdinand Schmalz. Am Teatr Nowy
in Krakau inszenierte er 2012 auf Einladung des österreichischen Konsulats „Winter“ von Jon
Fosse. Am Burgtheater inszeniert er außerdem seit 2012 alljährlich das „Red Ribbon Celebration
Concert“ im Rahmen des Life Balls und in der Spielzeit 2016/17 die österreichische
Erstaufführung von Ferdinand Schmalz’ „der herzerlfresser“.
Bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen inszenierte er 2017 mit Sebastian Koch in der Hauptrolle
das szenisch-musikalische Projekt „Egmont/ Prometheus“, für das er zusammen mit Christopher
Hampton auch den Text verfasste.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 21

Volksvernichtung
oder Meine Leber ist
sinnlos
Werner Schwab

Die Hölle, das ist … eine Mietskaserne: Dort haust die „ausgemergelte Pensionistin“ Wurm
gemeinsam mit ihrem verkrüppelten Sohn Herrmann in einem ärmlichen Loch. Über die Jahre
hat sich in beiden Leibern ein ziemlicher Haufen Lebensschmutz angesammelt, der sich freilich
nicht vergessen noch wegsaufen lässt.
Schwabs „Fäkaliendramen“, zu denen „Volksvernichtung“ zählt, sind ein hässliches Porträt
hässlicher Menschen, die sich in einer Kloake aus Hass, Gewalt, Niedertracht und Gemeinheit nur
behaupten mittels der Sprache, die sie erzeugen, Sprache, die „sie selber sind“.

Regie: Nikolaus Habjan
Bühne: Jakob Brossmann
Kostüme: Cedric Mpaka
Dramaturgie: Hans Mrak
Premiere: November 2018
Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 22

Nikolaus Habjan
geboren 1987 in Graz. Studium der Musiktheaterregie an der Universität für Musik und
darstellende Kunst Wien. 2003 erlernte er bei einem Workshop den Umgang mit
Klappmaulpuppen, die er häufig in seinen Inszenierungen einsetzt.
2008 erste Regieassistenz am Schubert Theater in Wien. Für das Stück „Schlag sie tot“ baute er
Puppen und spielte diese auch auf der Bühne. Es folgten zwei weitere Stücke am Schubert Theater
und Gastauftritte in Graz am Theater am Lend. Von 2009 bis 2016 war Habjan Co-Direktor des
Schubert Theaters. Als Puppenspieltrainer arbeitete er am Staatstheater Mainz für die Produktion
„Die verkaufte Braut“. Am Schubert Theater inszenierte er „Der Herr Karl“ und „Freaks“
(Performance für Puppen und Schauspieler). Weitere Produktionen waren „F. Zawrel –
erbbiologisch und sozial minderwertig“ am Schubert Theater, die mit dem Nestroy für die beste
Off-Produktion ausgezeichnet wurde, die Uraufführung „Fly Ganymed“ im Theseustempel/KHM
Wien von Paulus Hochgatterer, „Max ’n Morizz feat. Texta“ frei nach Wilhelm Busch, „Das
Missverständnis“ nach gleichnamigen Drama von Albert Camus, „6 Österreicher unter den ersten
5“ nach dem Buch von Dirk Stermann am Rabenhof Theater, die Uraufführung „Doch bin ich
nirgend, ach! zu Haus“ in der Minoritenkirche Krems, „Das Wechselbälgchen“ nach Christine
Lavant, „Ich pfeife auf die Oper“ am Schauspielhaus Graz, „Faust. Eine Tragödie“ von Goethe bei
Next Liberty Graz, „Kottan ermittelt – Das Puppen-Musical“ am Rabenhof Theater, „Nathan der
Weise“ am Volkstheater Wien, die Oper „Oberon, König der Elfen“ von Carl Maria von Weber an
der Bayerischen Staatsoper München, „Wien ohne Wiener“, musikalische Revue mit Chansons
von Georg Kreisler, mit Franui am Volkstheater Wien und „Der Streit“ von Marivaux am
Cuvilliés-Theater München.
Für seine Regie und Puppenspielinszenierungen wurde Nikolaus Habjan unter anderem mit dem
Wolfgang Swoboda Preis für Menschlichkeit im Strafverfahren, dem Dorothea-Neff-Preis und
dem Nestroy Publikumspreis ausgezeichnet.
Am Burgtheater arbeitete er erstmalig 2012 bei Shakespeares „Fool of love – Shakespeare
Sonette“, 2013 folgte die Uraufführung von „Schatten (Eurydike sagt)“ von Elfriede Jelinek.
Außerdem sind seine Programme „Der Herr Karl“ und „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial
minderwertig“ immer wieder als Gastspiele hier zu sehen.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 23

Schöne Bescherungen
Alan Ayckbourn

Heiligabend. Neville und Belinda haben wie jedes Jahr ihre Freunde und Verwandten eingeladen.
Die Vorbereitungen für das Fest laufen auf Hochtouren … Alan Ayckbourn seziert in seiner bösen
Komödie die Rituale bürgerlichen Frohsinns und steigert den sanften Horror, den festtäglichen
Wahnsinn, der wiederkehrenden Feiertagen und Familienzusammenkünften ohnehin eigen ist,
bis hin zum Ehebruch unterm Weihnachtsbaum und zum versuchten Totschlag.
Alan Ayckbourn ist Großbritanniens populärster Gegenwartsdramatiker. Für seine rund 80
Stücke ist er mehrfach ausgezeichnet worden. 1997 wurde er in den Adelsstand erhoben. 2008
erhielt er in England für sein Lebenswerk den Laurence Olivier Special Award, 2010, ebenfalls für
sein Lebenswerk, in New York den Special Tony Award.

Regie: Barbara Frey
Bühne: Bettina Meyer
Kostüme: Esther Geremus
Dramaturgie: Klaus Missbach
Premiere: Dezember 2018
Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 24

Barbara Frey
1963 in Basel geboren, Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Zürich,
nebenbei Schlagzeugerin in verschiedenen Schweizer Bands. Als Musikerin und Regieassistentin
1988 am Theater Basel (Leitung: Frank Baumbauer) tätig. Seit 1992 arbeitet Barbara Frey als
Regisseurin, anfangs in der freien Szene, dann am Theater Neumarkt, am Nationaltheater
Mannheim, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, von 1999 bis 2001 Hausregisseurin an
der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin (u.a. Alfred Jarrys „König Ubu!“; Ödön von Horváths
„Die Unbekannte aus der Seine“; Conor McPhersons „Port Authority“; Roland Schimmelpfennigs
„Vor langer Zeit im Mai“), von 2005 bis 2008 Hausregisseurin am Deutschen Theater Berlin (u.a.
Lessings „Minna von Barnhelm“; Tschechows „Der Kirschgarten“; Euripides’ „Medea“; „Triumph
der Liebe“ von Marivaux; „Groß und Klein“ von Botho Strauß), am Theater Basel, am Bayerischen
Staatsschauspiel München (Tschechows „Onkel Wanja“ – 2004 eingeladen zum Berliner
Theatertreffen), bei den Salzburger Festspielen und am Schauspielhaus Zürich (Ibsens „John
Gabriel Borkman“; Schnitzlers „Reigen“).
Seit der Saison 2009/10 ist Barbara Frey Intendantin des Schauspielhauses Zürich und
inszenierte dort Schillers „Maria Stuart“, Shakespeares „Was ihr wollt“, die Uraufführung von
„Malaga“ von Lukas Bärfuss, Marieluise Fleißers „Fegefeuer in Ingolstadt“, das Edgar Allan Poe-
Projekt „A Dream Within a Dream“, Tschechows „Platonow“, Büchners „Leonce und Lena“,
„Richard III.“ von Shakespeare, „Baumeister Solness“ von Ibsen, „Der Menschenfeind“ von
Molière, im Rahmen von „Arm und Reich – Drei neue Stücke“ das Kurzstück „Die schwarze
Halle“ von Bärfuss, „Der Prozess“ nach Franz Kafka, „Der Diener zweier Herren“ von Goldoni,
„Drei Schwestern“ von Tschechow, „Yvonne, die Burgunderprinzessin“ von Witold Gombrowicz,
„Meer“ von Jon Fosse, „Nachtstück“ – ein Projekt ohne Worte von Barbara Frey und Fritz Hauser
und zuletzt die Uraufführung „Frau Schmitz“ von Lukas Bärfuss und „Jakob von Gunten“ nach
dem Roman von Robert Walser.
2014 gab sie mit der Oper „Elektra“ von Richard Strauss ihr Opernregiedebüt an der Semperoper
in Dresden. 2016 wurde Frey mit dem Schweizer Theaterpreis ausgezeichnet.
Am Burgtheater inszenierte sie Joseph Kesselrings „Arsen und Spitzenhäubchen“; Shakespeares
„Sturm“; die Erstaufführung „Der ideale Mann“ von Elfriede Jelinek nach Oscar Wilde, „Liliom“
von Franz Molnár, „Die Affäre Rue de Lourcine“ von Eugène Labiche und „Ein europäisches
Abendmahl“ mit Texten von Jenny Erpenbeck, Terézia Mora, Elfriede Jelinek, Sofi Oksanen und
Nino Haratischwili.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 25

Österreichische Erstaufführung

Beben
Maria Milisavljevic

„Beben“ ist ein Stimmengewirr, eine Assoziationskette aus witzigen, ironischen und berührenden
Dialogen inmitten postmoderner Informationsflut. Im medialen Overkill aus
Katastrophenmeldungen, Werbung und sozialen Medien sind Gewalt und Krieg nah und fern
zugleich. Das Siegerstück des Heidelberger Stückemarkts 2016 vermischt virtuelle und physische
Realitäten, kontrastiert Banalität und Pathos und führt dabei vor, wie uns die mehr und mehr
durch Bildschirme vermittelte Welt allmählich immer mehr kalt lässt.
Maria Milisavljevic, geboren 1982 in Arnsberg/Nordrhein-Westfalen, studierte englische
Literatur- und Kulturwissenschaften und war an Theatern in Deutschland, Kanada und
Großbritannien tätig. Ihren Durchbruch als Dramatikerin hatte sie 2013 mit dem Stück
„Brandung“, für das sie den Kleist-Förderpreis gewann.

Regie: Anna Stiepani
Österreichische Erstaufführung: Dezember 2018
Vestibül
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 26

Anna Stiepani
geboren 1989 in Passau. Sie absolvierte ihr Bachelorstudium in Theater-, Film- und
Medienwissenschaft an der Universität Wien. Erste Theatererfahrungen als Regiehospitantin für
Klaus Maria Brandauers Produktion von Wagners „Lohengrin“ an der Oper Köln. Nach dem
Abitur folgte ein Theaterjahr als Assistentin am Landestheater Niederbayern. Nach einer Regie-
und Bühnenbildassistenz bei Martina Veh für „Die Entführung aus dem Serail“ in München ging
sie 2011 als Regieassistentin ans Salzburger Landestheater und stellte sich mit einem „Vorspiel im
Foyer“ für das Projekt „Wir gründen eine Bank“ als Regisseurin vor. Zudem leitete sie den
Theaterjugendclub, mit dem sie 2012 den Abend „Ist das Kunst oder kann das weg“ (mit Texten
von Daniil Charms und Ken Campbell) und 2013 „Märchenpsychosen“ realisierte. Beim
Nürnberger Kammermusikfestival folgte im Herbst 2013 eine halbszenische Fassung des ersten
Aktes der „Walküre“, ehe sie mit dem „Tagebuch der Anne Frank“ ans Salzburger Landestheater
zurückkehrte.
Anna Stiepani ist seit 2015 am Wiener Burgtheater engagiert, wo zuletzt im Rahmen des Tags der
Offenen Tür ihr gemeinasm mit Cornelius Edlefsen gestalteter Kurzfilm „Der letzte Vorhang“ zur
Uraufführung kam. Als Regieassistentin arbeitete sie hier unter anderem mit Künstlern wie David
Bösch, Antú Romero Nunes, Árpád Schilling, Herbert Fritsch, Georg Schmiedleitner, Leander
Haußmann und Stefan Bachmann sowie mit Johan Simons, dessen Inszenierung von Kleists
„Penthesilea“ sie im Sommer 2018 bei den Salzburger Festspielen betreuen wird.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 27

Österreichische Erstaufführung

Medea
Simon Stone nach Euripides

Medea – Königstochter, Ehefrau, Betrogene, Fremde. Medea – Kindsmörderin, Hexe. Wohl kaum
eine Frauenfigur der Antike hat mehr Adaptionen inspiriert als sie. Jede Epoche warf dabei ihren
eigenen Blick auf den Mythos um die Frau, die aus Liebe zu Jason ihre Heimat für immer verlässt
und ihm nach Griechenland folgt.
Regisseur und Stückeüberschreiber Simon Stone versetzt Medea in die Gegenwart und mischt die
antike Tragödie des Euripides mit einer realen Geschichte. Mythos, Fiktion und Realität
verbinden sich bei Stone so zu einer hochmodernen Tragödie.

Regie: Simon Stone
Bühne: Bob Cousins
Kostüme: An D’Huys
Premiere: Dezember 2018
Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 28

Simon Stone
geboren 1984 in Basel. Seine Familie zog zunächst nach Cambridge/England, 1996 nach
Melbourne/Australien. Stone studierte an der Universität von Melbourne am Victoria College of
the Arts und arbeitete in den darauffolgenden Jahren als Theaterleiter, Autor und Schauspieler in
Australien.
2007 gründet er die Theaterkompanie „The Hayloft Project“, für die er klassische Dramentexte
wie Wedekinds „Frühlings Erwachen“, Tschechows „Platonov“ und „Drei Schwestern“, „Der
Selbstmörder“ von Nikolai Erdman, „The Only Child“ nach Ibsens „Klein Eyolf“ oder Senecas
„Thyestes“ adaptierte. 2011 wurde er Hausregisseur am Belvoir Theatre in Sydney. Hier schrieb
und inszenierte er eine neue Version von „The Wild Duck“ nach Ibsen. Es folgte u.a. „Baal“ nach
Brecht. Für das Red Stitch Actors Theatre realisierte er die australischen Erstaufführungen von
„Pool (no water)“ von Mark Ravenhill und „Leaves of Glass“ von Philip Ridley, für das Belvoir St
Theatre in Sidney „The Promise“ von Aleksei Arbuzov und mit der Melbourne Theaterkompanie
Tschechows „Der Kirschgarten“. Mit „The Wild Duck“ gastierte er 2012 auf dem Ibsen-Festival in
Oslo, 2013 bei den Wiener Festwochen und beim Holland Festival Amsterdam, wo die
Inszenierung den Publikumspreis erhielt. Aufgrund des großen Erfolges von „The Wild Duck“ bei
den europäischen Festivals wurde Stone von verschiedenen Theatern in Europa als Gastregisseur
eingeladen. In Deutschland debütierte er 2014 am Theater Oberhausen mit der Inszenierung „Die
Orestie“ nach Aischylos, die mit dem Ensemblepreis des NRW Theatertreffens 2014
ausgezeichnet wurde. Mit „Thyestes“ nach Seneca gastierte Stone 2014 bei dem „Theater der
Welt“-Festival in Mannheim, beim Holland-Festival Amsterdam und am Théâtre des Amandiers
in Nanterre, Paris. Als Gastregisseur inszenierte er mit der holländischen Theaterkompanie
Toneelgroep Amsterdam „Medea“ nach Euripides. Im selben Jahr führte er das erste Mal
Filmregie für einen Beitrag in der australischen Filmanthologie „The Turning“, basierend auf den
Kurzgeschichten von Tim Winton, eingeladen in der Reihe „Berlinale Special“ zur Berlinale 2014.
Seit Sommer 2015 arbeitet Simon Stone als Hausregisseur unter der Intendanz von Andreas Beck
am Theater Basel. Seine Inszenierung von „Engel in Amerika“ wurde 2016 mit dem Nestroy-
Theaterpreis für die beste deutschsprachige Aufführung ausgezeichnet. Mit seiner Inszenierung
von Korngolds „Die tote Stadt“ am Theater Basel stellte sich Simon Stone in der Saison 2016/2017
erstmals als Opernregisseur vor. 2015 drehte er den Kinofilm „The Daughter“, der erneut auf
Ibsens „Die Wildente“ basiert und auf den Filmfestivals in Venedig, Toronto, London und
Stockholm präsentiert wurde. 2016 zeigte Stone am Schauspielhaus Hamburg „Peer Gynt“ nach
Ibsen, mit seiner Überschreibung von Federico García Lorcas „Yerma“ gab er am Young Vic
Theatre in London sein Regiedebüt in Großbritannien. Im März 2018 wurde Simon Stone mit
dem Kunstpreis in der Kategorie Darstellende Kunst der Akademie der Künste Berlin
ausgezeichnet.
In der Spielzeit 2014/2015 inszenierte er im Akademietheater „John Gabriel Borkman“ nach
Henrik Ibsen, als Koproduktion mit den Wiener Festwochen und dem Theater Basel, eingeladen
zum Berliner Theatertreffen 2016 und von Theater heute zur besten Inszenierung des Jahres
gewählt.
In der Spielzeit 2017/2018 brachte Stone im Akademietheater „Hotel Strindberg“ auf die Bühne.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 29

Die Stühle
Eugène Ionesco

Tragische Farce? – Komische Tragödie? – Abschiedssymphonie? Auf der ganzen Welt spielen
„Der Alte“ und „Die Alte“ das geheimnisvolle Weltspiel von Alter, Wahn und Klarheit der
Andersseienden, von der Kraft der Hoffnung und der Phantasie – und vom Abschiednehmen in
finsteren Zeiten. Auf der Suche nach Verständnis, Begegnung, Wärme, Liebe sind nichts als
Stühle die stummen, geduldigen Mitspieler, auch sie voll Geheimnis und Geschichte. Den beiden
Akteuren dieses Weltspiels begegnet man täglich, auf der Straße, im Supermarkt, im Büro, in
Schule und Altersheim ...
Eugène Ionesco, geboren 1912 in Rumänien, starb 1994 in Paris, war französischer Dramatiker,
Novellist und Romancier. In den 50er und 60er Jahren fand das „Absurde Theater“ in ihm einen
seiner wesentlichen Exponenten. Mit zunehmender Bekanntheit fanden seine Werke Eingang in
das Repertoire der wichtigsten französischen Theater und wurden auch im Ausland, insbesondere
auf deutschsprachigen Bühnen, aufgeführt.

Regie: Claus Peymann
Premiere: Jänner 2019
Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 30

Claus Peymann
geboren 1937 in Bremen, gehört er zu den wichtigsten deutschsprachigen Regisseuren und
Theaterdirektoren. Nach einer aufsehenerregenden „Antigone“-Inszenierung an der Studiobühne
der Universität Hamburg war er in den 60er Jahren Oberspielleiter am TAT in Frankfurt. Hier
inszenierte er u.a. die Uraufführung von Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“.
Er gründete 1971 mit Peter Stein, Dieter Sturm, Jürgen Schitthelm und anderen die Schaubühne
am Halleschen Ufer in Berlin, war Theaterdirektor am Staatstheater Stuttgart (1974–1979), am
Schauspielhaus Bochum (1979–1986), bis 1999 Direktor des Wiener Burgtheaters und bis 2017
Intendant des Berliner Ensembles.
Legendär sind seine Uraufführungen zahlreicher Stücke von Peter Handke, Thomas Bernhard,
Elfriede Jelinek und Peter Turrini, die nicht selten für heftige Diskussionen und Skandale
sorgten. Ebenso bemerkenswert ist seine Auseinandersetzung mit Shakespeare, der Deutschen
Klassik und Bertolt Brecht.
Die Theater, an denen Peymann Intendant war, wurden neunmal von Theater heute zum
„Theater des Jahres“ gewählt.
Peymanns Inszenierungen werden immer wieder zu Festivals und internationalen Gastspielen
eingeladen (insgesamt 19 Mal zum Berliner Theatertreffen, ferner: BITEF Belgrad, Biennale in
Venedig, Mülheimer Theatertage, Théâtre de l ’Europe und Théâtre de la Ville in Paris, Holland
Festival, Fadjr Festival Teheran, Tokyo International Festival, Shakespeare Festival Stratford-
upon-Avon, Porto Alegre em Cena Festival, Ruhrfestspiele Recklinghausen …).
Claus Peymann erhielt diverse Preise und Auszeichnungen: u.a. in Italien 1985 den Premio
Riccione TTVV für die Verfilmung der „Hermannschlacht“ und 2007 den Literaturpreis Palermo;
in Teheran 2008 den Preis des Fadjr-Theaterfestivals für „Mutter Courage“. „Richard II.“ wurde
in Paris als beste fremdsprachigen Theateraufführung 2010 und mit dem Berliner Friedrich-Luft-
Preis ausgezeichnet. 1991 Kainz-Medaille der Stadt Wien, 1995 „Theaterpreis“ Berlin der Stiftung
Preußische Seehandlung (gemeinsam mit Hermann Beil). 2012 erhielt er in Wolfenbüttel den
Lessing-Preis für Kritik und den Nestroy für das „Lebenswerk“ – den er zehn Jahre zuvor bereits
erhalten und wieder zurückgegeben hatte. Allen Anfeindungen zum Trotz ist Peymann seit
Oktober 2012 Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters.
Sein politisches Engagement und seine „unbestechlichen Wortmeldungen“ zum Zeitgeschehen
brachten ihm den Ruf eines unverbesserlichen „enfant terrible“ ein. Wegen eines
Zahnspendenaufrufs für Gudrun Ensslin wurde er in Stuttgart „hinausgeworfen“, seine
Burgtheaterzeit war eine Zeit politischer Erregungen und Anfeindungen („Heldenplatzskandal“).
Am Burgtheater brachte Peymann zuletzt die Uraufführung von Peter Handkes „Die
Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße“ in der Spielzeit 2015/16 auf die
Bühne.
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 31

Uraufführung

Zu der Zeit der
Königinmutter
Fiston Mwanza Mujila

Fiston Mwanza Mujila zeichnet mit großer Sprachkraft, vom Rhythmus des Jazz inspiriert, eine
Welt im Abseits. Die New-Jersey-Bar ist zugleich utopischer und dystopischer Raum,
Phantasma und Zufluchtsort der Gestrandeten – ein Ort, der auf jedem Kontinent sein könnte.
Menschen, ausgespuckt von der Gesellschaft der Anständigen, der Wohlmeinenden, der
Gewinnenden, leben hier ihr verzweifeltes, widerständiges Leben. „Zu der Zeit der
Königinmutter“, entstanden mit Unterstützung des Drama Forums Graz, ist Mujilas zweites
Theaterstück und der erste Text, den der frankophone Autor auf Deutsch verfasste.
Fiston Mwanza Mujila wurde 1981 in der Minenstadt Lubumbashi in der Demokratischen
Republik Kongo geboren. Sein vielbeachtetes Romandebüt „Tram 83“ stand auf der Longlist des
Man Booker International Prize, erhielt den Internationalen Literaturpreis des Hauses der
Kulturen der Welt 2017 und 2018 den Peter Rosegger-Literaturpreis.

Uraufführung: Frühjahr 2019
Akademietheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 32

Die Ratten
Gerhart Hauptmann

In Gerhart Hauptmanns 1910 entstandenem und vielleicht bedeutendstem Stück lässt der Handel
mit einem Kind zwei Frauen in einem Mietshaus – einer ehemaligen Kaserne mit zahllosen
Parteien – in unerbittlichen Streit geraten, während unter dem Dach über das Theater
philosophiert wird. Vor diesem Hintergrund breitet Hauptmann ein urban verdichtetes
Panorama des allgemeinen moralischen, sozialen und politischen Verfalls seiner Zeit aus.
Gerhart Hauptmann gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des naturalistischen Dramas. 1912
erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Ewald Palmetshofers Bearbeitung seines Dramas „Vor
Sonnenaufgang“ hatte im Dezember 2017 im Akademietheater Premiere.

Regie: Andrea Breth
Bühne: Martin Zehetgruber
Kostüme: Françoise Clavel
Dramaturgie: Klaus Missbach
Premiere: März 2019
Burgtheater
Pressegespräch Spielzeit 2018/2019, Seite 33

Andrea Breth
geboren 1952 in Rieden, Füssen, aufgewachsen in Darmstadt. 1971 bis 1973 Studium der Literatur
an der Heidelberger Universität. Erste Inszenierungen in Bremen, Wiesbaden, Hamburg und
Berlin (u.a. 1981 Lessings „Emilia Galotti“ an der Freien Volksbühne Berlin), an der Züricher
Schauspielakademie und am Theater Neumarkt in Zürich. 1983 bis 1985 Engagement am
Freiburger Theater. Mit Lorcas „Bernarda Albas Haus“ erfolgte 1985 die erste Einladung zum
Berliner Theatertreffen. 1986 bis 1989 wechselt Andrea Breth ans Bochumer Theater. Mit Greens
„Süden“ und Gorkis „Die Letzten“ wurde sie zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Theater
heute wählte Andrea Breth zur Regisseurin des Jahres 1985. In den Jahren 1990 und 1992
inszenierte sie am Burgtheater Kleists „Der zerbrochne Krug“ und am Akademietheater O’Caseys
„Das Ende vom Anfang“. Von 1992 bis 1997 Künstlerische Leiterin der Berliner Schaubühne, mit
Wampilows „Letzten Sommer in Tschulimsk“, Ibsens „Hedda Gabler“ und Tschechows „Onkel
Wanja“ wurde sie zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 1999 bis 2006 arbeitete sie als
Hausregisseurin am Burgtheater, inszenierte u.a. Horváths „Der jüngste Tag“, Kleists „Das
Käthchen von Heilbronn“, Friedrich Schillers „Maria Stuart“, Albert Ostermaiers „Letzter Aufruf“
und „Nach den Klippen“, Tennessee Williams’ „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, Anton
Tschechows „Der Kirschgarten“ und Lessings „Minna von Barnhelm“. Ab 2008 inszenierte sie am
Burgtheater „Motortown“ von Simon Stephens, „Quai West“ von Bernard-Marie Koltès,
„Zwischenfälle“ – Szenen von Courteline, Cami, Charms –, Kleists „Prinz Friedrich von
Homburg“ in Koproduktion mit den Salzburger Festspielen, Shakespeares „Hamlet“, „Diese
Geschichte von Ihnen“ von John Hopkins, Harold Pinters „Die Geburtstagsfeier“ als Kooperation
mit den Salzburger Festspielen und zuletzt „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von Eugene
O’Neill. Mit Lessings „Emilia Galotti“ und Schillers „Don Carlos, Infant von Spanien“ wurde sie
zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Bei den Salzburger Festspielen inszenierte Andrea Breth außerdem Schnitzlers „Das weite Land“
und „Verbrechen und Strafe“ von Fjodor Dostojewski. 2009 inszenierte sie Albert Ostermaiers
„Blaue Spiegel“ am Berliner Ensemble und Kleists „Der zerbrochne Krug“ bei der Ruhrtriennale;
2011 Isaak Babels „Marija“ am Düsseldorfer Schauspielhaus, 2013 Ibsens „John Gabriel
Borkman“ am Schauspiel Frankfurt und 2014 Pinters „Der Hausmeister“ am Residenztheater in
München. Für die Oper inszenierte sie ab 2000 Glucks „Orfeo ed Euridice“ an der Leipziger Oper,
Smetanas „Die verkaufte Braut“ und „Jakob Lenz“ von Wolfgang Rihm an der Stuttgarter
Staatsoper, Bizets „Carmen“ bei der Styriarte in Graz, bei den Salzburger Festspielen
Tschaikowskys „Eugen Onegin“, Janáčeks „Katja Kabanowa“ und „La Traviata“ von Giuseppe
Verdi im Brüsseler Théâtre de la Monnaie, „Lulu“ und „Wozzeck“ von Alban Berg am Schiller
Theater der Berliner Staatsoper und Giuseppe Verdis „Macbeth“ an De Nationale Opera in
Amsterdam.
Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u.a. Nestroy „Beste Regie“ 2003 für Lessings „Emilia
Galotti“, 2011 für „Zwischenfälle“ und 2016 für John Hopkins „Diese Geschichte von Ihnen“,
2006 den Theaterpreis Berlin, 2015 den Schillerpreis der Stadt Marbach), 2015 den Theaterpreis
FAUST in der Kategorie Regie Musiktheater für „Jakob Lenz“ und war Professorin für Regie an
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Andrea Breth ist Mitglied der
Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main, der Akademie der Künste Berlin sowie
der Bayerischen Akademie der schönen Künste, sie ist zudem Trägerin des Österreichischen
Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und des Großen Verdienstkreuzes der
Bundesrepublik Deutschland.
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