Die Arbeit in der Oberschule - Niedersachsen - INFO

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Niedersächsisches
Kultusministerium

                                                     INFO

Die Arbeit in der Oberschule
Informationen für Eltern, Schülerinnen und Schüler

            Niedersachsen
OBERSCHULE
                                                                                                              Niedersachsen
                                        Die Oberschule kann mit oder ohne       Die Landesregierung unterstützt die
                                        ein gymnasiales Angebot eingerich-      Arbeit der Oberschulen gezielt. Alle
                                        tet werden. In der Oberschule wird      Oberschulen können auf Antrag als
                                        den Schülerinnen und Schülern eine      Ganztagsschule geführt werden und
                                        grundlegende, erweiterte oder ver-      können in besonderem Maße inten-
                                        tiefte Allgemeinbildung vermittelt.     sives sowie praxisbezogenes Lernen
                                        Der Unterricht kann jahrgangsbezo-      und berufliche Orientierung fördern
                                        gen in Verbindung mit Fachleistungs-    sowie Angebote zu einer sinnvollen
                                        differenzierung oder überwiegend        Freizeitgestaltung machen.
                                        schulzweigbezogen (mehr als 50%
                                        des Unterrichts werden schulzweig-      Des Weiteren wird die Arbeit in der
                                        bezogen erteilt) erteilt werden. Über   Oberschule durch den Einsatz von
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und    diese Organisation des Unterrichts      Sozialpädagoginnen und Sozialpäda-
Schüler!                                entscheidet der Schulvorstand jeder     gogen gestärkt. Die Schülerinnen
                                        Oberschule.                             und Schüler erhalten so frühzeitig
Mit der Weiterentwicklung unseres                                               Hilfe und zusätzliche Beratung bei
Schulwesens durch die Einführung        Entsprechend ihrer Leistungsfähig-      der Vorbereitung auf einen Ausbil-
der Oberschule ist in Niedersachsen     keit und ihren Neigungen wird den       dungsberuf oder für die Fortsetzung
eine neue zukunftsorientierte Schul-    Schülerinnen und Schülern durch         des Schulbesuchs. Auch die enge
form entstanden, an der alle            besondere Unterrichtsangebote eine      Zusammenarbeit mit den berufsbil-
Abschlüsse des Sekundarbereichs I       individuelle Schwerpunktbildung er-     denden Schulen, der Berufsberatung,
(Schuljahrgänge 5 bis 10) erworben      möglicht. Dazu bietet die Oberschule    den Kammern und den Betrieben in
werden können. Die Oberschule           im 9. und 10. Schuljahrgang einen       der Region stärkt die Ausbildungs-
erfüllt den Wunsch vieler Eltern und    berufspraktischen Schwerpunkt mit       fähigkeit der Schülerinnen und Schü-
ihrer Kinder, abschließende Bildungs-   mindestens 60 Praxistagen sowie         ler.
entscheidungen länger offen zu          zusätzlich zum Profil Fremdsprachen
halten. Die Schülerinnen und Schüler    mindestens eines der Profile Wirt-      Die vorliegende Broschüre für Eltern
erhalten eine hervorragende Mög-        schaft, Technik sowie Gesundheit        sowie Schülerinnen und Schüler ent-
lichkeit, Qualifikationen zu erwer-     und Soziales an.                        hält detaillierte Informationen über
ben, mit denen sie ihren Bildungs-                                              die Arbeit in der Oberschule. Weite-
weg berufs-, aber auch studienbe-       Im gymnasialen Angebot bereitet         re Angaben zu schulrechtlichen
zogen fortsetzen können.                die Oberschule mit der Einrichtung      Bestimmungen oder ergänzendes
                                        des Profils Zweite Fremdsprache         Informationsmaterial sind über das
                                        sowie der Gestaltung des 10. Schul-     Internet (www.mk.niedersachsen.de)
                                        jahrgangs des Gymnasialzweigs auch      abrufbar. Über besondere Angebote
                                        als Einführungsphase der gymnasia-      einzelner Oberschulen informieren
                                        len Oberstufe auf den Besuch der        die jeweiligen Schulleitungen und
                                        gymnasialen Oberstufe vor.              Schulträger.

                                        Ziel der Arbeit in der Oberschule       Mit freundlichen Grüßen
                                        ist es, dass jede Schülerin und jeder
                                        Schüler nach ihrer oder seiner
                                        Leistungsfähigkeit und persönlichen
                                        Neigungen gefördert wird und            Dr. Bernd Althusmann
                                        nach Erwerb eines Abschlusses           Niedersächsischer Kultusminister
                                        den Bildungsweg berufs- oder
                                        studienbezogen fortsetzen kann. Die
                                        Erziehungspartnerschaft von Schule
                                        und Elternhaus ist eine wichtige
                                        Voraussetzung, um dieses Ziel zu
                                        erreichen.

                                                                                                                       3
Die Stellung der Oberschule im     schule, der Realschule und des Gym-     Die Arbeit in der Oberschule zielt
     niedersächsischen Schulsystem und       nasiums zugrunde, dem jahrgangs-        auf die Entwicklung der gesamten
     ihre Abschlüsse                         bezogenen Unterricht die Kerncurri-     Persönlichkeit. Sie muss sowohl die
                                             cula der Oberschule.                    kognitive Entwicklung der Schülerin-
     Die Oberschule umfasst als Schule                                               nen und Schüler als auch ihre sozia-
     des Sekundarbereichs I die Schul-      Abschlüsse   Am Ende des                 len, emotionalen, kreativen und
     jahrgänge 5 bis 10. Aufgrund eines                  10. Schuljahrgangs          praktischen Fähigkeiten fördern.
     breiten, differenzierten Bildungsan-    können folgende Abschlüsse erwor-       Dazu gehört, dass die Schule die
     gebotes können an der Oberschule        ben werden:                             Schülerinnen und Schüler in der Ent-
     unterschiedliche Abschlüsse erreicht                                            wicklung ihrer Selbstständigkeit und
     werden. Sie ermöglichen es, den Bil-    ❚ Erweiterter Sekundarabschluss I,      ihrer Fähigkeit zur Kooperation und
     dungsweg berufs- oder studienbezo-        der zum Besuch                        Mitbestimmung unterstützt.
     gen fortzusetzen.
                                               ❚ der Einführungsphase der            Die Oberschule stärkt Grundfertig-
                                                 gymnasialen Oberstufe des           keiten, selbstständiges Lernen und
                                                 allgemein bildenden Gymnasi-        fördert soziales Lernen im Unter-
         Organisationsformen der                 ums (10. Schuljahrgang) sowie       richt sowie durch ein gemeinsames
     Oberschule                                                                      Schulleben. An der Oberschule sol-
                                               ❚ eines beruflichen Gymnasiums        len die Schülerinnen und Schüler die
     Eine Oberschule kann als Oberschule         (11. Schuljahrgang) berechtigt      Qualifikationen erwerben, mit
     ohne gymnasiales Angebot oder als                                               denen sie ihren Bildungsweg berufs-,
     Oberschule mit gymnasialem Ange-        ❚ Sekundarabschluss I - Realschul-      aber auch studienbezogen fortset-
     bot geführt werden. Der Unterricht        abschluss                             zen können.
     kann nach Entscheidung der Schule
                                             ❚ Sekundarabschluss I - Hauptschul-     Die Oberschule bereitet ihre Schüle-
     ❚ jahrgangsbezogen in Verbindung          abschluss.                            rinnen und Schüler auf den Eintritt
       mit Fachleistungsdifferenzierung                                              in eine berufliche Ausbildung oder
       oder                                  Am Ende des 9. Schuljahrgangs kann      den Übergang in eine berufsbilden-
                                             der Hauptschulabschluss erworben        de Schule (z. B. Fachoberschule,
     ❚ überwiegend schulzweigbezogen         werden.                                 berufliches Gymnasium), aber auch
       (mehr als 50% des Unterrichts                                                 auf den Übergang in ein allgemein
       werden schulformbezogen unter-        Der Erwerb eines Abschlusses setzt      bildendes Gymnasium oder in die
       richtet)                              die erfolgreiche Teilnahme an einer     Oberstufe einer Gesamtschule vor.
                                             zentralen schriftlichen Abschlussprü-
     erteilt werden.                         fung in den Fächern Deutsch, Mathe-     Sie bietet im 9. und 10. Schuljahr-
                                             matik und Englisch (zum Erwerb des      gang an:
   Jahrgangsbezogener Unterricht             Hauptschulabschlusses im 9. Schul-
   bedeutet, dass Schülerinnen und           jahrgang Deutsch und Mathematik)        ❚ Einen berufspraktischen Schwer-
              Schüler gemeinsam im           sowie einer mündlichen Prüfung in         punkt mit Maßnahmen
Unterricht Klassenverband unter-             einem weiteren zugelassenen Prü-          zur Berufsorientierung
                                                                                                                 Schwerpunkt-
   richtet werden. Dabei erfolgt im          fungsfach nach Wahl der Schülerin         und Berufsbildung mit
                                                                                                                 bildung
   Verlauf der Schuljahrgänge zuneh-         oder des Schülers voraus.                 Kooperationspartnern wie z. B.
   mend die Einrichtung von Fachleis-                                                  berufsbildenden Schulen, der
   tungskursen in den Kernfächern                                                      Berufsberatung der Arbeitsagen-
   Deutsch, Englisch und Mathematik.                                                   tur, Kammern und Betrieben,
   In den Schuljahrgängen 9 und 10                Aufgaben und Ziele der Arbeit
   kann nach Entscheidung der Schule         in der Oberschule                       ❚ die Profile Fremdsprachen, Wirt-
   noch ein naturwissenschaftliches                                                    schaft, Technik sowie Gesundheit
   Fach (Physik oder Chemie) hinzu-        Es ist das Ziel der Oberschule, den         und Soziales,
   kommen.                                 Schülerinnen und Schülern eine
                                           grundlegende, erweiterte oder ver-        ❚ mit der Einrichtung des Profils
     Überwiegend schulzweigbezogener                           tiefte Allgemein-       Zweite Fremdsprache sowie der
     Unterricht bedeutet, dass die Schü- individuelle          bildung zu vermit-      Gestaltung des 10. Schuljahrgangs
     lerinnen und Schüler in getrennten Schwerpunkt- teln und ihnen                    des Gymnasialzweigs auch als Ein-
     Schulzweigen (Hauptschulzweig,      bildung               entsprechend ihrer      führungsphase der gymnasialen
     Realschulzweig, evtl. Gymnasial-                          Leistungsfähigkeit      Oberstufe eine Vorbereitung auf
     zweig) unterrichtet werden.           und ihren Neigungen eine indivi-            den Besuch der Qualifikationspha-
                                           duelle Schwerpunktbildung zu                se der gymnasialen Oberstufe.
     Dem Unterricht in den Schulzweigen    ermöglichen.
     liegen die Kerncurricula der Haupt-

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OBERSCHULE
                                                                                                                            Niedersachsen
             Unterricht und Unterrichts-           Wochenstunden umfasst. Jede Ober-        Schülerinnen und Schüler, die fünf
         schwerpunkte                              schule muss ein Wahlpflichtkursan-       Wochenstunden Unterricht in den
                                                   gebot in der 2. Fremdsprache bis         Fächern Deutsch und Mathematik
         Das Unterrichtsangebot der Ober-          zum 10. Schuljahrgang einrichten.        erhalten, wählen nur einen zwei-
         schule besteht aus Pflichtunterricht,                                              stündigen Wahlpflichtkurs und neh-
         Wahlpflichtunterricht und wahl-           Durch ihre Entscheidung für              men in den Schuljahrgängen 9 und
         freiem Unterricht. Pflicht- und Wahl-     bestimmte Wahlpflichtkurse können        10 am berufspraktischen Schwer-
         pflichtunterricht sind für alle Schüle-   die Schülerinnen und Schüler einen       punkt mit Maßnahmen zur Berufs-
         rinnen und Schüler verbindlich.           ihren Fähigkeiten, Neigungen und         orientierung und Berufsbildung teil.
                                                   Interessen entsprechenden Schwer-
                         Den Kern des Pflicht-     punkt bilden. Ab dem 6. Schuljahr-       Wahlfreier Unterricht
    Pflichtunterricht
                         unterrichts bilden die    gang gibt es grundsätzlich zwei          Jede Oberschule kann zusätzlich im
         Fächer Deutsch, Mathematik und            Wahlmöglichkeiten, zwischen denen        wahlfreien Bereich Arbeitsgemein-
         Englisch. Die Fächer werden wegen         sich die Schülerinnen und Schüler        schaften anbieten, die in besonde-
         ihrer grundlegenden Bedeutung mit         entscheiden müssen:                      rem Maße die Interessen und Nei-
         jeweils fünf Wochenstunden                                                         gungen der Schülerinnen und Schü-
         (Deutsch und Mathematik) bzw. vier        ❚ entweder für einen durchgängigen       ler berücksichtigen und Anregungen
         Wochenstunden (Englisch) im 5.              Wahlpflichtkurs in der 2. Fremd-       für die Freizeitgestaltung geben.
         Schuljahrgang sowie jeweils vier            sprache mit vier Wochenstunden
         Wochenstunden in den Schuljahr-             oder                                   Berufsorientie-    Berufsorientierung und
         gängen 6 bis 10 unterrichtet. In die-                                              rende und          Berufsbildung
         sen Schuljahrgängen können Schüle-        ❚ für zwei Wahlpflichtkurse in unter-    berufsbildende     s. hierzu auch „Besondere
         rinnen und Schüler nach Entschei-           schiedlichen anderen von der Schu-     Maßnahmen          Unterrichtsangebote”
         dung der Klassenkonferenz durch-            le angebotenen Fächern mit             werden
         gehend jeweils fünf Wochenstunden           jeweils zwei Wochenstunden.
         Unterricht in den Fächern Deutsch                                                  ❚ für Schülerinnen und Schüler, die
         und Mathematik erhalten. Damit            In der Regel gilt die Kurswahl für         an einem Profilangebot teilneh-
         erwerben sie sichere Grundlagen für       ein Jahr. Es ist also eine Umorientie-     men, an mindestens insgesamt 30
         das erfolgreiche Lernen im Fach-          rung möglich.                              Tagen,
         unterricht.
                                                   Die einzelne Schule entscheidet im       ❚ für Schülerinnen und Schüler, die
         Zum Pflichtunterricht gehören fol-        Rahmen ihrer Möglichkeiten über            am berufspraktischen Schwerpunkt
         gende Fächer und Fachbereiche:            das Wahlpflichtkursangebot.                teilnehmen, an mindestens insge-
                                                                                              samt 60 Tagen
         ❚ Sprachen: Deutsch, Englisch, Fran-                Neben der 2. Fremdsprache
           zösisch (gymnasialer Zweig)             Profile bietet jede Oberschule in        durchgeführt.
                                                             den Schuljahrgängen 9 und
         ❚ Mathematik - Naturwissenschaf-          10 im Wahlpflichtbereich minde-          Die Teilnahme an berufsorientieren-
           ten: Mathematik, Physik, Chemie,        stens eines der Profile Wirtschaft,      den und berufsbildenden Maßnah-
           Biologie                                Technik oder Gesundheit und Sozia-       men wird in einem Nachweis (z. B.
                                                   les an. Das Angebot zur Profilbil-       Berufswahlpass) dokumentiert, den
         ❚ Geschichtlich-soziale Weltkunde:        dung richtet sich nach den organisa-     jede Schülerin und jeder Schüler führt.
           Geschichte, Erdkunde, Politik           torischen, personellen und säch-
                                                   lichen Gegebenheiten der einzelnen       Maßnahmen zur beruflichen Orien-
         ❚ Arbeit/Wirtschaft - Technik: Wirt-      Schule.                                  tierung und beruflichen Bildung an
           schaft, Technik, Hauswirtschaft                                                  Praxistagen sind u. a. Schülerbe-
                                                   Die Profilwahl erfolgt für zwei          triebspraktika, Erkundungen, Unter-
         ❚ Musisch - kulturelle Bildung:           Schuljahre. In begründeten Einzel-       richt in Kooperation mit berufsbil-
           Musik, Kunst, Gestaltendes Wer-         fällen kann das gewählte Profil am       denden Schulen, berufspraktische
           ken, Textiles Gestalten                 Ende des 1. Halbjahrs des 9. Schul-      Projekte sowie praxisorientierte
                                                   jahrgangs gewechselt werden.             Lernphasen innerhalb des Fachunter-
         ❚ Religion/Werte und Normen                                                        richts. Dabei hat die Zusammenar-
                                                   Die Schule kann die Profile entweder     beit mit der Berufsberatung der
         ❚ Sport                                   vierstündig oder mit Ausnahme der        Arbeitsagenturen, den berufsbilden-
                                                   2. Fremdsprache zweistündig anbie-       den Schulen, den Kammern und
Wahlpflichtkurse und In den Schuljahr-             ten. Bei einem zweistündigen Profil-     Betrieben einen besonderen Stellen-
2. Fremdsprache      gängen 6 bis 10 bie-          angebot wählen die Schülerinnen          wert im Prozess der erfolgreichen
         tet die Oberschule ein Wahlpflicht-       und Schüler zusätzlich entweder ein      Gestaltung des Übergangs von der
         unterrichtsangebot an, das in allen       weiteres zweistündiges Profil- oder      Schule in den Beruf.
         Schuljahrgängen grundsätzlich vier        ein anderes Wahlpflichtkursangebot.

                                                                                                                                      5
Ab dem 7. Schuljahrgang führt die           Förderung durch                    In den Schuljahrgängen 7 und 8 wird
        Oberschule berufsorientierende, ab     Differenzierung                         der Unterricht in den Fächern
        dem 9. Schuljahrgang berufsorientie-                                           Deutsch, Englisch und Mathematik
        rende und berufsbildende Maßnah-       Unterschiedliche Lernvoraussetzun-      auf zwei Anforderungsebenen
        men durch. Die Schule erarbeitet       gen und individuelles Lernverhalten     erteilt. Nach Entscheidung der
        dazu ein fächerübergreifendes          der Schülerinnen und Schüler erfor-     Schule kann das Fach Deutsch im
        Konzept.                               dern differenzierende Lernangebote      7. Schuljahrgang noch jahrgangs-
                                               und Lernanforderungen. Entspre-         bezogen unterrichtet werden.
Kompetenzfest-           Jede Oberschule       chend ihrer individuellen Leistungs-
stellungsverfahren       führt im 8. Schul-    fähigkeit und Arbeitsweise werden       In den Schuljahrgängen 9 und 10
                         jahrgang ein Kom-     die Schülerinnen und Schüler durch      wird der Unterricht in den Fächern
        petenzfeststellungsverfahren für       innere und äußere Differenzierung       Deutsch, Englisch und Mathematik
        Schülerinnen und Schüler durch. Die    im Unterricht gefördert.                auf zwei Anforderungsebenen
        Ergebnisse sind Grundlage der                                                  erteilt. Die Schule entscheidet über
        berufsorientierenden und berufsbil-                       In den Fächern       eine weitere mögliche Fachleistungs-
                                               Zwei oder drei
        denden Maßnahmen und geben Hin-                       mit äußerer Fach-        differenzierung in einem der natur-
                                               Anforderungs-
        weise für die individuelle Förderung                  leistungsdifferen-       wissenschaftlichen Fächer Physik
                                               ebenen
        und die Berufswegeplanung der                             zierung wird der     oder Chemie.
        Schülerinnen und Schüler.              Unterricht auf zwei oder drei Anfor-
                                               derungsebenen erteilt, denen folgen-    Im 5. Schuljahrgang kann der Unter-
        Im Gymnasialzweig der Oberschule       de Lehrpläne (Kerncurricula) zugrun-    richt jahrgangsbezogen erteilt wer-
        werden neben anderen berufsorien-      de liegen:                              den. Die Fächer         Gymnasiales
        tierenden Maßnahmen Betriebsprak-                                              Mathematik und          Angebot in der
        tika ab dem 9. Schuljahrgang durch-    ❚ grundlegende Anforderungsebene        Englisch können auf
                                                                                                               Oberschule
        geführt.                                 (G-Kurs): Kerncurricula der           Antrag der Schule
                                                 Hauptschule,                          fachleistungsdifferenziert unterrich-
                                                                                       tet werden.
                                               ❚ erhöhte Anforderungsebene (E-Kurs):
                                                 Kerncurricula der Realschule,         Im 6. Schuljahrgang wird der Unter-
                                                                                       richt in den Fächern Deutsch, Eng-
                                               ❚ zusätzliche Anforderungsebene         lisch und Mathematik in Fachleis-
                                                 (Z-Kurs): Kerncurricula des           tungskursen auf gymnasialer Anfor-
                                                 Gymnasiums.                           derungsebene (Z-Kurs) erteilt.

                                               Kurszuweisungen und -umstufungen        Die Teilnahme am Unterricht in der
                                               sind pädagogische Maßnahmen.            zweiten Fremdsprache ab dem 6.
                                               Dabei wird über die Noten hinaus        Schuljahrgang ist für die Schülerin-
                                               die Gesamtpersönlichkeit der Schüle-    nen und Schüler verpflichtend, die
                                               rin oder des Schülers berücksichtigt.   den gymnasialen Zweig besuchen
                                               Die Entscheidungen trifft die Klas-     wollen. Ein Wahlpflichtkursangebot
                                               senkonferenz auf Vorschlag der          besteht für diese Schülerinnen und
                                               Fachlehrkraft; die Erziehungs-          Schüler nicht.
                                               berechtigten werden rechtzeitig
                                               informiert.                             Ab dem 7. Schuljahrgang wird der
                                                                                       Unterricht für die Schülerinnen und
                                                In den Schuljahrgängen 5 und 6 wird    Schüler, die das gymnasiale Angebot
                                                der Unterricht in der Regel jahr-      besuchen, überwiegend schulzweig-
                                                                   gangsbezogen        bezogen in Klassenverbänden erteilt.
                                               Äußere
                                               Fachleistungs- (gemeinsamer
                                               differenzierung Unterricht)
                                                                   erteilt. Auf
                                                Antrag der Schule kann der Unter-
                                                richt ab Schuljahrgang 5 oder ab
                                                Schuljahrgang 6 in den Fächern
                                                Mathematik und Englisch oder in
                                                einem der beiden Fächer in Fachleis-
                                                tungskursen auf zwei Anforderungs-
                                                ebenen (G- und E-Kurs) erteilt wer-
                                                den.

    6
OBERSCHULE
                                                                                                                       Niedersachsen
           Besondere Unterrichtsangebote        kann jedoch auch in alternativen             Organisation und Überprüfung
                                                Formen erfolgen. Dies sind z. B.         von Lernprozessen
     Eine Oberschule kann auf Antrag als
Ganztags-    teilgebundene (zweitägi-           ❚ wöchentlich eintägiger Unterricht      Der Unterricht in der Oberschule soll
angebot      ges Angebot) oder als offe-          in einer berufsbildenden Schule für    so gestaltet werden, dass die Schüle-
             ne Ganztagsschule geführt            den Zeitraum eines Schulhalbjahrs,     rinnen und Schüler angeregt und
     werden.                                                                             unterstützt werden, selbstständig
                                                ❚ gemeinsam durchgeführte Projek-        und kooperativ zu lernen und zu
       In der teilgebundenen Ganztags-            te oder Praktika,                      arbeiten. Die unterschiedlichen
       schule sind die Schülerinnen und                                                  Lernvoraussetzungen und das indivi-
       Schüler verpflichtet, am zweitägigen     ❚ Unterstützung im fachpraktischen       duelle Lernverhalten der Schülerin-
       Ganztagsangebot teilzunehmen. An           Unterricht durch Fachpraxislehrkräf-   nen und Schüler werden berücksich-
       den weiteren Tagen ist die Teilnah-        te der berufsbildenden Schulen,        tigt. Den Sozialformen Einzel-,
       me freiwillig. Das Ganztagsangebot                                                Partner- und Gruppenarbeit sowie
       ergänzt die Inhalte des Vormittags-      ❚ gemeinsame Informationsveran-          den Unterrichtsformen Freiarbeit,
       unterrichts.                               staltungen einschließlich Berufswe-    Wochenplanarbeit und Projekt-
                                                  geberatung.                            unterricht kommen deshalb neben
       In der offenen Ganztagsschule ist                                                 dem Klassen- und Lehrgangsunter-
       die Teilnahme am Ganztagsangebot         An Oberschulen werden Sozialpäda-        richt große Bedeutung zu.
       freiwillig. Schülerinnen und Schüler,                              goginnen
                                               Sozialpädagogische
       die sich für eine Teilnahme am offe-                               und Sozial-    Damit das neu Erlernte den Schülerin-
       nen Ganztagsangebot entschieden
                                               Unterstützung              pädagogen      nen und Schülern auch
                                                                                                                   Hausaufgaben
       haben, sind mindestens für die           eingesetzt. Sie unterstützen die         zukünftig zur Verfügung
       Dauer eines Schulhalbjahrs zur           Lehrkräfte der Oberschule bei der        steht, gehören zum Unterricht inten-
       regelmäßigen Teilnahme verpflich-        Durchführung berufsorientierender        sive Übungs- und Wiederholungs-
       tet.                                     und berufsbildender Maßnahmen.           phasen. Die Hausaufgaben dienen
                                                                                         vornehmlich der Vertiefung und Absi-
       Ab dem 9. Schuljahrgang kann für         In den Sachfächern kann der Unter-       cherung des Erlernten.
       Schülerinnen und Schüler mit dem         richt fremdsprachig erteilt werden,
       berufspraktischen Schwerpunkt in
                                                                                                                       Methoden-
                                               Bilingualer wenn sicher gestellt          Den Schülerinnen und Schü-
                                                                                                                        kompetenz
       Zusammenarbeit mit einer berufsbil-     Unterricht        ist, dass auch aus-     lern werden fachübergrei-
       denden Schule das „Neustädter                             schließlich deutsch-    fende methodische Fertigkeiten ver-
       Modell“ umgesetzt werden. Dabei          sprachig erteilter Unterricht besucht    mittelt. Dieses sind insbesondere
       müssen die Anforderungen sowohl          werden kann. Bilingualer Unterricht
       des jeweiligen Curriculums der           bedeutet, dass beispielsweise der        ❚ der Umgang mit der Bibliothek
       Oberschule als auch die Vorgaben         Unterricht im Fach Erdkunde in eng-        und dem Internet,
       des ersten Ausbildungsjahrs einer        lischer Sprache erteilt wird.
       Berufsausbildung erfüllt werden.                                                  ❚ Textverarbeitung und Tabellen-
                                                In jedem Schuljahr soll an mehreren        kalkulation,
       Auf Antrag bei der Schulbehörde                          Schultagen Projekt-
                                               Projekt-
       kann diese Zusammenarbeit auch                           unterricht durchge-      ❚ das Anfertigen mündlicher
                                               unterricht
       für Schülerinnen und Schüler des                         führt werden. Über         Vorträge sowie
       profilbezogenen Unterrichts durch-       die hiermit verbundenen pädagogi-
       geführt werden.                          schen und organisatorischen Fragen       ❚ der Einsatz mediengestützter
                                                werden die Erziehungsberechtigten          Präsentationsverfahren.
      Diese intensive Kooperation mit der       informiert und nach Möglichkeit an
                      berufsbildenden           der Planung und Durchführung             Zunehmend sollen die Schülerinnen
Kooperation mit Schule in den Schul-            zusammen mit den Schülerinnen            und Schüler an der Unterrichtspla-
berufsbildender       jahrgängen 9 und 10       und Schülern beteiligt.                  nung und -gestaltung beteiligt sein.
Schule                umfasst 14 Wochen-                                                 So bringen sie auch Aufgaben, die
      stunden Unterricht an zwei Schulta-                                                sie selbstständig bearbeiten, in den
      gen in der berufsbildenden Schule.                                                 Unterricht oder in die projektbezo-
      Damit können die Schülerinnen und                                                  gene Arbeit ein.
      Schüler eine berufliche Bildung
      erwerben, die den Inhalten des                                                     Für jede Schülerin und jeden Schüler
      ersten Ausbildungsjahrs eines Aus-                                                 werden die Lernergebnisse festge-
      bildungsberufs entspricht.                                                         stellt und bewertet. Um die
                                                                                                                       Leistungs-
                                                                                         Leistungen zu bewerten,
                                                                                                                       bewertung
       Die Zusammenarbeit der Oberschule                                                 werden die Lernfortschritte
       mit den berufsbildenden Schulen                                                   und Lernergebnisse überprüft.

                                                                                                                                 7
Stundentafel Oberschule

Fachbereich/Fach                                                                                Schuljahrgänge
                                                                5               6                7           8                   9               10

Fachbereich Sprachen
Deutsch                                                         5             4 (5)            4 (5)           4 (5)           4 (5)            4 (5)
1. Fremdsprache                                                 4               4                4               4               4                4
2. Fremdsprache                                                 -               +                +               +               +                +

Fachbereich Mathematik-Naturwissenschaften
Mathematik                                                      5             4 (5)            4 (5)           4 (5)           4 (5)            4 (5)
Physik
Chemie
Biologie
Informatik
                                                           }    4

                                                                +
                                                                                4

                                                                                +
                                                                                                 3

                                                                                                 +
                                                                                                                 3

                                                                                                                 +
                                                                                                                                 4

                                                                                                                                 +
                                                                                                                                                  4

                                                                                                                                                  +

Fachbereich geschichtlich-soziale Weltkunde

                                                                                          }
Geschichte                                                      2               1
Politik                                                         -               -                3               3               3                3
Erdkunde                                                        1               2

Fachbereich Arbeit/Wirtschaft - Technik
Wirtschaft                                                      -                -                                               1                2
Technik
Hauswirtschaft
                                                                -
                                                                -         }     +         }      2
                                                                                                           }     3
                                                                                                                           }     +                +

Fachbereich musisch-kulturelle Bildung
Musik
Kunst                                                     }     2               1                2               1               2                1

Gestaltendes Werken
Textiles Gestalten                                        }     1               2                +               +               +                +

Religion/Werte und Normen                                       2               2                2               2               2                2
Sport                                                           2               2                2               2               2                2
Verfügungsstunden                                               1               -                -               -               -                -

Pflichtunterricht                                              29              26               26              26              26               26
Wahlpflichtunterricht/Profile                                   -             4 (2)            4 (2)           4 (2)           4 (2)            4 (2)
Pflichtstunden pro Schülerin und Schüler                       29              30               30              30              30               30
wahlfreier Unterricht1
Förderunterricht/Arbeitsgemeinschaften                          X               X                X               X               X                X

+ = Wahlpflichtunterricht
1
 Nach dem Erlass "Klassenbildung und Lehrerstundenzuweisung an den allgemein bildenden Schulen" v. 9.2.2004 erhalten die Schulen einen Stundenpool zur
schuleigenen Schwerpunktsetzung und Gestaltung in den verschiedenen Schuljahrgängen. Die Lehrerstunden aus diesem Pool dürfen für Differenzierungs- und
Fördermaßnahmen sowie für das Angebot von Wahlunterricht und Arbeitsgemeinschaften verwendet werden.

     Das erfolgt durch mündliche, schrift-            lage für Differenzierungs- und För-              dieser Dokumentation werden
     liche und andere fachspezifische                 dermaßnahmen sowie für die Zeug-
     Lernkontrollen (z. B. Planung und                nisnoten.                                        ❚ die individuelle Lernentwicklung
     Aufbau von Versuchen im naturwis-                                                                   und sich daraus ergebende Arbeits-
     senschaftlichen Unterricht). Den                                         Die bereits in             schritte und Fördermaßnahmen
                                                    Dokumentation
     Lehrkräften ist es so möglich, jede                                      der Grund-                 erörtert sowie
                                                    der individuellen
     Schülerin und jeden Schüler indivi-                                      schule für
                                                    Lernentwicklung
     duell zu bestätigen und zu ermuti-                                       jede Schüle-             ❚ die Erziehungsberechtigten über
     gen, das Lernen und die Selbstein-               rin und jeden Schüler aufgezeichnete               die schulische Entwicklung ihrer
     schätzung zu fördern und zu korri-               Lernentwicklung wird in der Ober-                  Kinder unterrichtet und beraten.
     gieren. Die Auswertung der Beob-                 schule in den Schuljahrgängen 5 bis
     achtungen und Ergebnisse ist Grund-              10 fortgeführt. Auf der Grundlage

 8
OBERSCHULE
                                                                                                                                          Niedersachsen
 Stundentafel Gymnasiales Angebot in der Oberschule

 Fachbereich/Fach                                                                               Schuljahrgänge
                                                                5                6               7           8                   9              10

 Fachbereich Sprachen
 Deutsch                                                        5                4               4               4               4               3
 1. Fremdsprache                                                4                4               4               4               4               3
 2. Fremdsprache                                                -                4               4               4               4               4

 Fachbereich Mathematik-Naturwissenschaften
 Mathematik                                                     5                4               4               4               3               4
 Physik                                                                                          1               2               2               2
 Chemie                                                         4                4               2               1               2               2
 Biologie
 Informatik                                               }      -               -
                                                                                                 1
                                                                                                 -
                                                                                                                 2
                                                                                                                 -
                                                                                                                                 1
                                                                                                                                 -
                                                                                                                                                 2
                                                                                                                                                 -

 Fachbereich geschichtlich-soziale Weltkunde
 Geschichte                                                     2                1               2               2               2               2
 Politik                                                        -                -               -               2               2               2
 Erdkunde                                                       1                2               2               1               2               2

 Fachbereich Arbeit/Wirtschaft - Technik
 Wirtschaft                                                      -               -               -               -               -               -
 Technik                                                         -               -               -               -               -               -
 Hauswirtschaft                                                  -               -               -               -               -               -

 Fachbereich musisch-kulturelle Bildung
 Musik                                                          2                2               2               1               2               2
 Kunst                                                          1                1               2               2               2               2
 Gestaltendes Werken                                            -                -
                                                                                                 -               -               -               -
 Textiles Gestalten                                             -                -
 Religion/Werte und Normen                                      2                2               2               2               2               2
 Sport                                                          2                2               2               2               2               2
 Verfügungsstunden                                              1                -               -               -               -               -

 Schülerpflichtstundenzahl                                      29              30              32              33              34              34

 Wahlunterricht
 Förderunterricht/Arbeitsgemeinschaften                         X               X                X               X               X               X

 Nach dem Erlass „Klassenbildung und Lehrerstundenzuweisung an den allgemein bildenden Schulen“ in der jeweils geltenden Fassung erhalten die Schulen ein
 Stundenkontingent zur schuleigenen Schwerpunktsetzung und Gestaltung in den verschiedenen Schuljahrgängen. Die Lehrerstunden aus diesem Kontingent dür-
 fen für Differenzierungsmaßnahmen im Pflichtunterricht sowie für weitere Differenzierungs- und Fördermaßnahmen und für das Angebot von Wahlunterricht und
 Arbeitsgemeinschaften verwendet werden.

    Die Anzahl der zu zensierenden                   An einem Schultag darf von den                  Die Aufgaben und ihre Bewertung
                       schriftlichen Lern-           Schülerinnen und Schülern nur eine,             werden vom Kultusministerium vor-
Lernkontrollen
                       kontrollen pro                in einer Schulwoche dürfen nicht                gegeben.
    Schuljahr richtet sich nach der                  mehr als drei Lernkontrollen
    Wochenstundenzahl des Faches. Auf                geschrieben werden.                             Durch die Vergleichsarbeiten werden
    Beschluss der Fachkonferenz kann                                                                 die Kompetenzen der Schülerinnen
    eine schriftliche Lernkontrolle ersetzt          Im 8. Schuljahrgang werden fachbe-              und Schüler mit den Anforderungen
    werden durch eine andere Form der                zogene verbindliche schriftliche                der verbindlichen Bildungsstandards
    Lernkontrolle, die schriftlich oder                              Lernkontrollen auf              verglichen. Die Ergebnisse der Ver-
                                                    Vergleichs-
    fachpraktisch zu dokumentieren und                               der Grundlage lan-              gleichsarbeiten unterstützen die
                                                    arbeiten
    mündlich zu präsentieren ist.                                    desweit einheitlicher           Lehrkräfte und Fachkonferenzen bei
                                                     Aufgabenstellungen und Bewer-                   der weiteren Unterrichtsplanung.
                                                     tungsvorgaben geschrieben und
                                                     bewertet.

                                                                                                                                                     9
die der gewünschten Schulform           Bei entsprechenden Leistungen
           Durchlässigkeit, Versetzung         nach Elternentscheidung ent-            einer Schülerin oder eines Schülers
       und Übergänge                           spricht (z. B. Elternentscheidung       des Hauptschul- oder des Realschul-
                                               Realschule, Zuweisung in den E-         zweigs in den Fächern Deutsch, Eng-
     Die Schülerinnen und Schüler erhal-       Kurs).                                  lisch, Mathematik
                                                                                                             Teilnahme am
     ten jeweils ein Halbjahreszeugnis                                                 oder in den Natur-
                                                                                                             Unterricht anderer
     und am Ende der Schuljahrgänge 5         ❚ Wird der Unterricht schulzweigbe-      wissenschaften
                                                                                                             Schulzweige
 Zeugnisse und           bis 10 bei erfolg-     zogen erteilt, erfolgt die Aufnah-     kann die Klassen-
 Ausgleichsregelung reichem Besuch              me in dem von den Eltern               konferenz auf Vorschlag der Fach-
                         ein Versetzungs-       gewünschten Schulzweig.                lehrerin oder des Fachlehrers nach
     zeugnis. Sie werden versetzt, wenn                                                vorangegangener Zustimmung der
     alle Pflicht- und Wahlpflichtfächer      Abhängig vom jeweils an der Ober-        Erziehungsberechtigten entschei-
     mindestens mit der Note „ausrei-         schule erworbenen Abschluss sind         den, ob sie oder er in dem jeweili-
     chend” bewertet worden sind. Nicht       die Schülerinnen und Schüler zum         gen Fach am Unterricht des Real-
     ausreichende Leistungen können           Übergang in eine berufsbildende          schul- oder des Gymnasialzweigs
     unter bestimmten Voraussetzungen         Schule (z. B. Fachoberschule, berufli-   teilnimmt. Diese Regelung gilt ent-
     mit befriedigenden oder besseren         ches Gymnasium) oder in die gym-         sprechend für Schülerinnen und
     Noten in anderen Fächern ausge-          nasiale Oberstufe des allgemein          Schüler des jahrgangsbezogenen
     glichen werden.                          bildenden Gymnasiums oder der            und fachleistungsdifferenzierten
                                              Gesamtschule berechtigt.                 Unterrichts bezüglich der Teilnahme
     Unter bestimmten Voraussetzungen                                                  am Fachunterricht des Gymnasial-
     können Erziehungsberechtigte bei         Schülerinnen und Schüler des             zweigs.
Nachprüfung Nichtversetzung eine              Haupt- und Realschulzweigs einer
                  Nachprüfung beantra-        nach Schulzweigen gegliederten
     gen. Die Klassenkonferenz kann           Oberschule haben wie bisher einen
     den Antrag genehmigen, wenn von          Rechtsanspruch auf
                                                                  Durchlässigkeit
     der Schülerin oder dem Schüler im        den Übergang in
     nächst höheren Schuljahrgang eine        den Realschulzweig oder – wenn
     erfolgreiche Mitarbeit erwartet wer-     angeboten – in den Gymnasialzweig
     den kann.                                oder in ein Gymnasium, wenn ihr
                                              Zeugnis ein den jeweiligen festge-
    Der Übergang von der Grundschule          setzten Anforderungen entspre-
    in die Oberschule erfolgt wie bei         chendes Notenbild aufweist.
 Übergänge         den anderen weiter-
                   führenden Schulen          Wer im Gymnasial- oder Realschul-
    auf der Grundlage der Schullauf-          zweig einer Oberschule einen Schul-
    bahnempfehlung, des Zeugnisses im         jahrgang wiederholt hat und am
    4. Schuljahrgang sowie einer einge-       Ende dieses oder des darauf folgen-
    henden Beratung der Erziehungsbe-         den Schuljahrganges erneut nicht
    richtigten durch die Grundschule          versetzt werden       Schulzweigwechsel
    nach Entscheidung der Erziehungs-         kann, kann durch
    berechtigten („freier Elternwille“).      Beschluss der Klassenkonferenz in
                                              den Realschul- oder Hauptschul-
       Für den Übergang sind je nach          zweig überwiesen werden. Wer
       organisatorischer Ausgestaltung des    ohne Empfehlung für die Realschule
       Unterrichts im 5. Schuljahrgang der    oder das Gymnasium am Ende des
       Oberschule drei Fälle denkbar:         6. Schuljahrganges des Realschul-
                                              oder Gymnasialzweigs nicht versetzt
       ❚ Wird der Unterricht im 5. Schul-     wird, kann durch Beschluss der Klas-
         jahrgang jahrgangsbezogen            senkonferenz in den nächst höhe-
         (gemeinsamer Unterricht) erteilt,    ren Schuljahrgang eines Hauptschul-
         erfolgt die Anmeldung an der         oder Realschulzweigs überwiesen
         Oberschule.                          werden, wenn die gezeigten Leis-
                                              tungen eine erfolgreiche Mitarbeit
       ❚ Wird der Unterricht im 5. Schul-     im besuchten Zweig nicht erwarten
         jahrgang in den Fächern Mathe-       lassen.
         matik und Englisch fachleistungs-
         differenziert erteilt, erfolgt die
         Aufnahme in diesen Fächern in die
         Kurse mit der Anforderungsebene,

  10
OBERSCHULE
                                                                                        Niedersachsen
                                                berufsbildenden und allgemein bil-
            Zusammenarbeit                      den Schulwesen mit den jeweils zu
                                                erreichenden Abschlüssen informiert.
        – mit den Erziehungsberechtigten,
        Das Erziehungsrecht der Eltern          Zu diesen Veranstaltungen werden
        sowie die Aufgaben der Schule           Vertreterinnen und Vertreter von
        erfordern eine enge und vertrauens-     berufs- und studienbezogenen
        volle Zusammenarbeit zwischen           Schulformen des Sekundarbereichs II
        Schule und Elternhaus.                  sowie der Berufsberatung eingela-
                                                den.
        Die Lehrkräfte sind verpflichtet, die
        Erziehungsberechtigten über Grund-      – mit Schülervertretungen
        sätze der schulischen Erziehung,        Die Schülerinnen und Schüler haben
        über die Inhalte, Planung und           zahlreiche Möglichkeiten, an der
        Gestaltung des Unterrichts sowie        Gestaltung der Schule mitzuwirken
        über Kriterien der Leistungsbewer-      und damit auch selbst Verantwor-
        tung zu informieren. Sie müssen         tung zu übernehmen. Sie können
        außerdem die Erziehungsberechtig-       dies insbesondere in
        ten über die Entwicklung ihres Kin-     Konferenzen, in der Schülervertretung
        des in der Schule, über sein Lern-,     Schülervertretung, in
        Arbeits- und Sozialverhalten sowie      Schülervollversammlungen oder als
        über Lernerfolge und Lernschwierig-     Redakteure einer Schülerzeitung
        keiten unterrichten.                    oder einer von der Schülervertre-
                                                tung gestalteten Homepage.
       Andererseits ist es auch für die Lehr-
       kräfte wichtig, von den Erziehungs-      Der Schülerrat wählt die Vertreterin-
Elternsprechtage berechtigten Informa-          nen und Vertreter der Schülerinnen
                      tionen über ihre Kin-     und Schüler für den Schulvorstand,
       der zu bekommen. Elternsprechta-         die Gesamtkonferenz und die Fach-
       ge, Elternabende, besondere Infor-       konferenzen.
       mationsveranstaltungen und Einzel-
       beratungen dienen der gegenseiti-        – mit anderen Schulen
       gen Information. Die Elternschaft        Die Oberschule arbeitet mit den
       jeder Klasse wählt eine Elternvertre-    Grundschulen und anderen weiter-
       tung, deren Vorsitzende den Schul-       führenden Schulen ihres Einzugsge-
       elternrat bilden. Dieser wird zu allen   bietes eng zusammen. Im Rahmen
       wichtigen Entscheidungen der Schu-       der Zusammenarbeit stimmen die
       le angehört und wählt die Elternver-     Schulen u. a. in Schulleiterdienstbe-
       treterinnen und -vertreter für den       sprechungen sowie Dienstbespre-
       Schulvorstand, die Gesamtkonferenz       chungen der Fachlehrkräfte die
       und die Fachkonferenzen.                 inhaltliche Arbeit ab und treffen
                                                Absprachen im organisatorischen
        Elterninformationen dienen im 5.        Bereich. Die enge kontinuierlicher
        Schuljahrgang insbesondere der          Zusammenarbeit       Bildungsgang
        Information über Aufgaben und           der Oberschule mit
        Ziele der Oberschule, über die Orga-    den Grundschulen und den anderen
        nisation des Unterrichts, über Inhal-   weiterführenden Schulen ist eine
        te und Arbeitsweisen, über mögliche     wesentliche Voraussetzung für einen
        weitere schulische Bildungsgänge        kontinuierlichen Bildungsgang der
        und den Übergang in eine betriebli-     Schülerinnen und Schüler.
        che Ausbildung sowie über das
        Schulleben.

        Im 8. Schuljahrgang werden die
        Eltern über die Profilbildung sowie
        über den Übergang in eine berufli-
        che Ausbildung und die damit zu
        erwerbenden Berechtigungen sowie
        über mögliche Schullaufbahnen im

                                                                                               11
OBERSCHULE
       Niedersachsen

     Impressum

Herausgeber:
Niedersächsisches Kultusministerium
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Schiffgraben 12
30159 Hannover

E-Mail:
Pressestelle@mk.niedersachsen.de

Bestellungen:
Fax: 0511/120 7451
E-Mail: Bibliothek@mk.niedersachsen.de

Gestaltung:
www.hey-werbeagentur.de

Druck:
Color-Druck, Holzminden

August 2011

Die genauen Bestimmungen für die Oberschule sind im
Internetangebot des Niedersächsischen Kultusministeri-
ums unter www.mk.niedersachsen.de > Schule > Unse-
re Schulen > Allgemein bildende Schulen > Oberschule
nachzulesen.

Diese Broschüre darf, wie alle Broschüren der
Landesregierung, nicht zur Wahlwerbung in
Wahlkämpfen eingesetzt werden.
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