Die bibliometrische Anwendercommunity an Bibliotheken im deutschen Sprachraum und der Einsatz von Bibliometrie als Dienstleistung in Bibliotheken ...

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Die bibliometrische Anwendercommunity an Bibliotheken im deutschen Sprachraum und der Einsatz von Bibliometrie als Dienstleistung in Bibliotheken ...
Tunger | Ahnert | Schlindwein                                                                                                           FACHBEITRÄGE                           509

Die bibliometrische Anwendercommunity
an Bibliotheken im deutschen Sprachraum und
der Einsatz von Bibliometrie als Dienstleistung
in Bibliotheken
Dirk Tunger, Carolin Ahnert, Birgid Schlindwein
Tunger | Ahnert | Schlindwein

Bibliometrie als Dienstleistung in
wissenschaftlichen Bibliotheken –                                               In dieser Veröffentlichung beschreiben die Autoren Bibliometrie als
Die Büchse der Pandora öffnen?                                                  Dienstleistung in wissenschaftlichen Bibliotheken, sowie die Bedeutung für die
Als Ball und Tunger 20041 fragten, ob Bibliometrie                              hiermit befasste Anwendercommunity Bibliometrie im deutschen Sprachraum.
ein neues Geschäftsfeld für Bibliotheken sei, das                               Worin liegt der Mehrwert von Bibliometrie als Informationsdienstleistung?
Wissenschaftler unterstützen könnte, wusste dort                                Wer sind die Kunden? An welchen Stellen in einer Bibliothek können welche
                                                                                Bibliometrie-Dienstleistungen angeboten werden? Diesen Fragen wird mit
noch kaum jemand, was Bibliometrie überhaupt ist.
                                                                                einem Überblick zur Entwicklung von Bibliometrie in Bibliotheken sowie einem
Bibliotheken waren zu dieser Zeit damit beschäftigt,
                                                                                virtuellen Rundgang nachgegangen.
die Konzepte der digitalen Bibliothek umzusetzen, ge-
druckte Journals auf E-Journals umzustellen oder am
Teaching-Library-Konzept zu feilen und Tutorials zur                            sich einzulesen und herauszufinden, welche Dienst-
Unterstützung bei der Informationssuche zu erstellen.                           leistungen den Nutzern eigentlich angeboten werden
Inzwischen hat sich das geändert: Bibliotheken sind                             könnten. Man könnte zu Beginn sicherlich erst einmal
auf dem Weg von der Bestandsorientierung zu einer                               Beratungen anbieten und Wissen zum Thema bereit-
Ausrichtung, wo sie als Berater und Experte fungieren                           stellen. Einige sind vielleicht auch in das kalte Was-
und beispielsweise Wissenschaftler entlang der ge-                              ser gesprungen und haben direkt einen Workshop
samten Wertschöpfungskette von Veröffentlichungen                               zum Thema Bibliometrie organisiert. Man lernt durch
beraten. Ebenso sind die Mitarbeiter und Mitarbeite-                            Lehre, dieser Effekt3 ist nicht zu unterschätzen. Viel-
rinnen2 von Bibliotheken in ihrer eigenen Einrichtung                           leicht sind manche direkt auf problematische Aspekte
insgesamt zu Experten für wissenschaftliche Ver-                                gestoßen, haben das Leiden Manifest4 oder einen Arti-
öffentlichungen und damit im Zusammenhang ste-                                  kel zum Thema „publish or perish“ gelesen. Andere ha-
hende Auswertungen geworden.                                                    ben vielleicht mit den ersten Auswertungen gekämpft
                                                                                und sich gefragt, ob man diese Kennzahlen denn nun
Bibliometrie als neues Geschäftsfeld                                            guten Gewissens an den Auftraggeber liefern könnte.
in Bibliotheken                                                                 Bibliometrie als Informationsdienstleistung zur quan-
In dieser Veröffentlichung beschreiben die Autoren                              titativen Evaluierung von Wissenschaft soll ja genau
Bibliometrie als Dienstleistung in wissenschaftlichen                           das tun – möglichst eindeutige Kennzahlen liefern, die
Bibliotheken, sowie die hiermit befasste Anwender-                              der Leitungsebene und der Verwaltung von Universi-
community Bibliometrie im deutschen Sprachraum.                                 täten und anderen Forschungseinrichtungen objekti-
Vielen Bibliotheken ging es während der Einführung                              vere Entscheidungen ermöglichen. Doch die Commu-
des Themas Bibliometrie wahrscheinlich ähnlich – sei                            nity hat früh die mannigfaltigen Gefahren erkannt und
es von den Vorgesetzten gewünscht oder von interes-                             versucht, Verantwortung für die zugelieferten Daten
sierten Bibliothekarinnen angeregt. Man versuchte,                              zu übernehmen. Bibliothekarinnen zielen mit ihren

1 Ball, Rafael/ Tunger, Dirk: Bibliometrische Analysen – ein neues Geschäftsfeld für Bibliotheken?, in: b.i.t.online (2004)
2 In diesem Text werden Sie sowohl weibliche als auch männliche Bezeichnungen finden. Um den Text besser lesbar zu halten, haben die Autorinnen
  und der Autor bewusst nicht in einer der möglichen Formen gegendert. Es sind jedoch immer beide Geschlechter gemeint.
3 http://www.ldl.de/Material/Publikationen/aufsatz2000.pdf
4 Hicks, Diana/ Wouters, Paul F./ Waltman, Ludo/ Rijcke, Sarah de/ Rafols, Ismael: The Leiden Manifesto for research metrics, in: Nature 520 (2015)
  S. 429-431

www.b-i-t-online.de                                                                                                                        23 (2020) Nr. 5                        online
                                                                                                                                                             Bibliothek. Information. Technologie.
510                              FACHBEITRÄGE                                                                                                                    Tunger | Ahnert | Schlindwein

                                                umfassenden Berichten zu Forschern, Instituten oder                            so bekommen zum Beispiel alternative Metriken9 eine
                                                Fachbereichen auf möglichst ganzheitliche Betrach-                             immer höhere Bedeutung, auch in wissenschaftlichen
                                                tung von Daten. Es wird immer wieder darauf hinge-                             Bibliotheken10 –, da der Einfluss in der Gesellschaft in
                                                wiesen, dass keine einzelnen, aus dem Zusammen-                                Zeiten von riesigen sozialen Netzwerken und globalen
                                                hang gerissenen Indikatoren betrachtet werden sol-                             Themen eine immer größere Rolle spielt.11 Besonders
                                                len. Bibliometrie darf nicht evaluieren. Das einfache                          Nachwuchswissenschaftler können mit dem Wissen
                                                Bereitstellen von aufbereiteten Daten ist eine Analyse,                        um bibliometrische Indikatoren ein effektiveres Iden-
                                                noch keine Evaluierung. Genauso sind einzelne Be-                              titätsmanagement betreiben und die eigene Karriere
                                                rechnungen zur Statik noch kein Gebäude, tragen aber                           positiv beeinflussen. Hier ist allerdings Vorsicht gebo-
                                                erheblich zur Entstehung dessen bei. Dieser Verant-                            ten, damit man nicht in den Sog des publish-or-perish-
                                                wortung können Bibliotheken sich nicht entziehen und                           Systems gerät und publiziert, um des Publizierens
                                                wollen es auch gar nicht. Sie sind nicht mehr nur ein                          willen. Letztlich kann die Bibliometrie eben auch zu
                                                Ort der Bereitstellung von Wissen und Unterstützung,                           einem besseren Verständnis der wissenschaftlichen
                                                sondern bieten mit bibliometrischen Auswertungen                               Community beitragen, da mit vielfältigen Analysen
                                                einen Service, der potentiell als „Bedrohung” wahr-                            Netzwerke, Themen und Trends erkannt und darge-
                                                genommen werden könnte. Daher ist und bleibt der                               stellt werden können: so zum Beispiel die Entwicklung
                                                wichtigste Punkt dieser Dienstleistung der verantwor-                          der Fachprofile von Hochschulen.12
                                                tungsbewusste Umgang mit den Daten. Responsible
                                                metrics sind ein viel beachtetes Thema (DORA5; Lei-                            Welche Zielgruppe einer Bibliothek benötigt
                                                den Manifesto; Metric Tide6; SCOPE7), und eine Evalu-                          welche bibliometrischen Services? Eine
                                                ierung sollte, mit den Worten von Laura Himanen und                            virtuelle Rundreise
                                                Elizabeth Gadd8, mit den Wissenschaftlerinnen statt-                           Wissenschaftliche Bibliotheken haben mit den Studie-
                                                finden, nicht an ihnen vorbei. Das Bewusstsein für die                         renden und den Forschenden traditionell sehr diver-
                                                Anwendbarkeit von Indikatoren ist immer abhängig                               se Benutzergruppen. Die Bibliotheksmitarbeiterinnen
                                                vom Kontext der Evaluierung. Die Bibliothek muss                               sind es gewöhnt, Medien- und Serviceangebote sehr
                                                unbedingt als Experte für Bibliometrie und bibliome-                           genau auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen.
                                                trische Analysen wahrgenommen werden – vor allem                               Mit der Bibliometrie verschiebt sich das Spektrum der
                                                deshalb müssen diese immer im wechselseitigen Ge-                              potentiellen Zielgruppen jedoch erheblich. Während
                                                spräch mit den Forschenden durchgeführt werden.                                die Verfahren und Erkenntnisse der Bibliometrie für Stu-
                                                                                                                               dierende höchstens zum Ende eines Masterstudiums
                                                Mehrwert von Bibliometrie als                                                  relevant sein könnten, bilden die Forschenden keine
                                                Informationsdienstleistung                                                     einheitliche Gruppe mehr, wenn es um bibliometri-
                                                Worin liegt also der Mehrwert von Bibliometrie als                             sche Dienstleistungen geht. Als zusätzliche Zielgruppe
                                                Informationsdienstleistung? Das Bewusstsein für die                            mit besonderen Ansprüchen kommt die Hochschul-
                                                Werte der eigenen Einrichtung und auch die der wis-                            verwaltung hinzu, besonders die Hochschulleitung.
                                                senschaftlichen Community steigt, da hier die Kenn-                            Begeben wir uns im Folgenden auf eine Rundreise
                                                zahlen, die evaluiert werden, deutlich machen, was                             durch eine wissenschaftliche Einrichtung, um die
                                                für die wissenschaftliche Laufbahn bedeutsam ist und                           Vielfalt der Bedarfe und Ansprüche kennenzulernen,
                                                worauf die eigene Einrichtung Wert legt. Diese können                          die von einer AG Bibliometrie mit ganz unterschied-
                                                und sollten sich natürlich im Laufe der Zeit wandeln –                         lichen Dienstleistungen abgedeckt werden könnten.

                                                5 DORA: San Francisco Declaration on Research Assessment in: sfdora.org, , Stand: 16. Februar 2020
                                                6 Wilsdon, James/ Allen, Liz/ Belfiore, Eleonora/ Campbell, Philip/ Curry, Stephen/ Hill, Steven/ Jones, Richard/ Kain, Roger/ Kerridge, Simon/ Thelwall,
                                                  Mike/ Tinkler, Jane/ Viney, Ian/ Wouters, Paul F./ Hill, Jude/ Johnson, Ben: The Metric Tide: Report of the Independent Review of the Role of Metrics in
                                                  Research Assessment and Management 2015
                                                7 Himanen, Laura/ Gadd, Elizabeth: Introducing SCOPE – a process for evaluating responsibly in: thebibliomagician.wordpress.com, 11. Dezember 2019,
                                                  , Stand: 19. Februar 2020
                                                8 ebenda
                                                9 Tunger, Dirk/ Meier, Andreas/ Hartman, Daniel: Machbarkeitsstudie Altmetrics , Stand: 23. Mai 2020
                                                10 Gimpl, Kerstin: Evaluation von ausgewählten Altmetrics-Diensten für den Einsatz an wissenschaftlichen Bibliotheken (2017)
                                                    , Stand 23. Mai 2020
                                                11 Tunger, Dirk: Altmetrics: Kommt die „Ökonomie der Aufmerksamkeit“? in: Wissenschaftskommunikation.de vom 28. November 2018
                                                   , Stand 23. Mai 2020
                                                12 Heinze, Thomas/ Tunger, Dirk/ Fuchs, Joel E./ Jappe, Arlette/ Eberhardt, Paul: Fachliche Forschungs- und Lehrprofile ­staatlicher Universitäten in
                                                   Deutschland. Eine Kartierung ausgewählter Fächer. Wuppertal (2019): BUW. (DOI: 10.25926/9242-ws58) ,
                                                   Stand 23. Mai 2020

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                                        23 (2020) Nr. 5                                                                                                                          www.b-i-t-online.de
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                                                Junge Forschende am Anfang ihrer Karriere werden         nen stehen hier oft vor der heiklen Situation, dass
                                                schon bei der Frage, auf welcher Konferenz sie die       sie solche Unzulänglichkeiten bei anlassbezogenen
                                                Ergebnisse ihrer Master- oder Doktorarbeit vorstellen    Auftragsrecherchen entdecken. Nun ist ein guter
                                                und in welcher Zeitschrift sie sie publizieren sollen,   Kontakt zu den Forschenden und viel Fingerspitzen-
                                                von bibliometrischen Daten über Publikationsorgane       gefühl erforderlich, um Profilkorrekturen zu initiieren
                                                und deren Auslegung profitieren. Da ihnen diese          und doch die Vertraulichkeit der Auftragsrecherche
                                                Möglichkeit der Entscheidungsunterstützung in der        zu wahren. Wenn etablierte Forschende Kooperati-
                                                Regel nicht bewusst und bekannt sein dürfte, muss        onspartnerinnen suchen oder um ein Gutachten über
                                                durch die Bibliothek die Aufmerksamkeit geweckt und      Kollegen gebeten werden, erteilen sie entweder einen
                                                der Beratungsbedarf gedeckt werden. In vielen Fäl-       Rechercheauftrag oder erheben die benötigten bib-
                                                len dürfte der „Journal Impact Factor“ als Kenngröße     liometrischen Daten selbst. Beide Vorgehensweisen
                                                zwar bekannt sein, allerdings ohne weiteres Hinter-      involvieren die Bibliothek. Der Hilfe zur Selbsthilfe ist
                                                grundwissen. In Kursen für diesen Personenkreis soll-    eindeutig der Vorzug zu geben, also der Beratung, wie
                                                ten Zeitschriftenmetriken, ihre Typen, Funktionen und    bibliometrische Recherchen und Analysen korrekt
                                                Einschränkungen erläutert und von den Personenme-        durchgeführt und angewendet werden.
                                                triken deutlich abgehoben werden. Wird in Kursen,
                                                aber auch in persönlichen Beratungen auf Personen-       Zusammenarbeit mit der
                                                metriken eingegangen, ergibt sich fast zwangsläufig      Hochschulverwaltung
                                                die Notwendigkeit, persönliche Profile zu erstellen      Anders sieht das bei der Zusammenarbeit mit der
                                                und zu kuratieren. Rund um den Komplex der akade-        Hochschulverwaltung aus. Für Leistungsmessungen,
                                                mischen Identität und des persönlichen Impacts gibt      die strategische Ausrichtung, im Recruiting und bei
                                                es ein sehr vielfältiges und unübersichtliches Ange-     Berufungen wird die Bibliothek Rechercheaufträge
                                                bot an Tools und Plattformen im Internet, der Bereich    von den zuständigen Abteilungen erhalten. Sobald der
                                                befindet sich nach wie vor in einer dynamischen Ent-     erste Auftrag von einer Abteilung eingeht, empfiehlt
                                                wicklung. Deshalb sind gerade junge Forschende auf       sich ein ausführliches Gespräch, ähnlich wie es Bib-
                                                eine breite Information über die Möglichkeiten, eine     liothekarinnen aus Beratungen zur Literaturrecherche
                                                fachkundige Erklärung der Hintergründe und eine          kennen. Nicht nur der Zweck (z. B. Öffentlichkeitsar-
                                                neutrale Beratung angewiesen, wie sie Bibliothekare      beit oder Complianceanalyse in Berufungsverfahren)
                                                anbieten können. In vielen Fachgebieten spielt das       und der Umfang der Analyse muss beiden Seiten
                                                akademische Networking schon jetzt eine wichtige         klar sein, sondern auch etwaige Dringlichkeit und
                                                Rolle. Auch für diesen Bereich können Bibliothekare      Vertraulichkeit. Zusätzlich muss den Bearbeitern der
                                                neutrale Wegweiser für junge Forschende sein.            zuständigen Abteilung der Hochschulverwaltung aber
                                                Für Forschende in der Konsolidierungsphase ihrer         auch den Mitgliedern der Leitung selbst der korrekte
                                                Karriere sind die Sichtbarkeit der eigenen Arbeit und    und ethische Einsatz der bibliometrischen Methoden
                                                der persönliche Impact sowie der der Arbeitsgruppe,      und Kennzahlen vermittelt werden. Persönliche und
                                                aber auch das Networking entscheidend, z. B. für den     stetige Kontakte sind von unschätzbarem Wert und
                                                Erfolg bei der Einwerbung von Forschungsmitteln. Un-     lohnen sich für beide Seiten.
                                                terstützung durch die Bibliothek wird hier sicherlich    Am Entstehungsort der Bibliometrie, der Bibliothek,
                                                in Einzelberatungen gegeben, eventuell auch durch        und beim Entstehungsanlass, den Erwerbungsent-
                                                Schulung von Mitarbeitern. Die Anwendung bibliome-       scheidungen, beenden wir unseren Rundgang. Bib-
                                                trischer Methoden als Hilfe bei der Suche nach Ko-       liometrische Daten unterstützen z. B. die Einführung,
                                                operationspartnern, aber auch bei der Beobachtung        Durchsetzung und Bewertung von Open Access Po-
                                                von konkurrierenden Arbeitsgruppen wird ebenfalls        licies argumentativ. Ganz aktuell sind die folgenden
                                                maßgeschneidert auf den Einzelfall erfolgen.             Fragen: Wie wirkt es sich z. B. aus, dass seit 2017
                                                Sollte eine etablierte Wissenschaftlerin glauben,        in Deutschland so gut wie keine Abonnements von
                                                für sie als „alten Hasen“ seien bibliometrische Ana-     Zeitschriften des Wissenschaftsverlags Elsevier B.V.
                                                lysen nicht mehr relevant, so irrt sie gewaltig. Kein    mehr gehalten werden, der Zugang zu Artikeln die-
                                                Vorschlagsberechtigter für einen Wissenschaftspreis      ser Zeitschriften also erheblich aufwändiger ist und
                                                wird einen Vorschlag ohne Blick in das Profil der        länger dauert? Ändert sich das Publikations- und
                                                Forschenden und auf ihre Personenmetriken aus-           Zitierverhalten der Forschenden in Deutschland da-
                                                sprechen. Wie unverzeihlich, wenn das Profil nicht       durch? Ändern sich die Sichtbarkeit und der Impact
                                                gut gepflegt oder nicht eindeutig ist! Bibliothekarin-   von Forschenden in Deutschland und von ihrer For-

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                                        23 (2020) Nr. 5                                                                                        www.b-i-t-online.de
Tunger | Ahnert | Schlindwein                                                                                                             FACHBEITRÄGE                            513

schung dadurch? Sind diese Zeitschriften also evtl.                          eigene Einrichtung als erfolgreicher identifiziert und
doch nicht so unverzichtbar, wie mancher behauptet?                          auf diesem Wege die wissenschaftliche Reputation
Welche Rückschlüsse könnten daraus für die Erwer-                            der Einrichtung erhöhen kann? Auch proaktive Dienst-
bungspolitik gezogen werden? Und welche Rück-                                leistungen sind denkbar: Mit Netzwerkanalysen kann
schlüsse muss man daraus für die Aussagekraft von                            man die Verflechtungen unter Wissenschaftlern und
Zeitschriftenmetriken ziehen? Die Bibliometrie bietet                        Einrichtungen visualisieren, im Hinblick auf Koopera-
engagierten Bibliothekarinnen sogar die Möglichkeit,                         tion zwischen Einrichtungen ebenso wie im Hinblick
über die Dienstleistung hinaus in der informations-                          auf thematische Kooperation. So wäre es denkbar,
wissenschaftlichen Forschung aktiv zu werden und                             bei Nachbesetzungen von leitenden Wissenschaftler-
auch fortgeschrittene Dienstleistungen zu entwi-                             stellen auch proaktiv Auswertungen zu erstellen, wel-
ckeln: Derartige Dienstleistungen könnten beispiels-                         che Personen für die angedachte thematische Aus-
weise darin bestehen, ähnliche Analysetools wie                              richtung gut in die entstehende Lücke passen würden
SciVal oder InCites zu entwickeln – im Gegensatz zu                          und von ihrem Renommee her in Frage kämen.
diesen Produkten aber mit vollständig bereinigten Da-
ten (zumindest für den deutschsprachigen Raum), wie                          Welche Aussagen liefern bibliometrische
sie für deutsche Wissenschaftseinrichtungen bereits                          Services für die Kunden und welche
vom Kompetenzzentrum Bibliometrie erstellt wer-                              Aussagekraft haben sie?
den.13 Das hätte den Vorteil, dass man sich intensiv                         Mittlerweile wurde von den forschenden Bibliome-
mit den Daten zu den Ergebnissen wissenschaftlicher                          trikern eine Vielzahl von Metriken und Verfahren für
Arbeit auseinandersetzt, diese Daten bereinigt und in                        verschiedene Entitäten entwickelt, so zum Beispiel
Form von Produkten in die Wissenschaft zurückspielt,                         für eine einzelne Publikation und für Zeitschriften, für
in der sie besser nutzbar sind. Wobei man der Voll-                          Einzelpersonen und beliebig große Gruppen von For-
ständigkeit halber sagen muss, dass gerade Elsevier                          schenden bis hin zu Staatengruppen oder Kontinen-
in den letzten Jahren viel in die Weiterentwicklung                          ten.14 Die betrachteten Prozesse wurden über die Zita-
der korrekten Abgrenzung von wissenschaftlichen                              tionsanalysen hinaus zu Netzwerkanalysen und Analy-
Einrichtungen investiert hat, was Scopus und SciVal                          sen anderer Orte der wissenschaftlichen Kommunika-
zu Gute kommt. Wichtig wäre es, dass die Commu-                              tion ausgedehnt. Bibliometrische und fortgeschrittene
nity sich weiter vernetzen würde und offensiver als                          Kennzahlen (z. B. Altmetriken) entstehen zum Teil aus
bisher an solche strategischen Themen herangeht.                             hoch aggregierten quantitativen Daten. Mittlerweile
Diese Chance würde größer werden, wenn der ent-                              wird klargestellt, dass qualitative Aussagen oder Vor-
sprechende Datenzugriff auf breiter Basis vorhanden                          hersagen damit höchstens gestützt werden können
wäre. Natürlich sollten auch nicht alle Bibliotheken                         (DORA: Punkt 1515; Leiden Manifest: Punkt 116). Den-
an den gleichen Dienstleistungen arbeiten, sondern                           noch wurden und werden Kennzahlen mit dem Ziel
gemeinsam in arbeitsteiliger Weise. Hierdurch wäre                           entwickelt, den „Impact“ der untersuchten Entität zu
der Aufwand für jede Einrichtung letztlich kleiner,                          ermitteln, zu demonstrieren oder vorherzusagen.
der Nutzen für alle aber wesentlich größer. Weitere                          Die Verpflichtung der Bibliothekare als Anwender bib-
Dienstleistungen könnten darin bestehen, die Nutzer                          liometrischer Verfahren ist es, die Aussagen der Zah-
einer Bibliothek genauer unter die Lupe zu nehmen:                           len zu relativieren und die Kunden zu informieren, dass
Aus welchen Disziplinen stammen die Nutzer, in wel-                          keine Aussage über die Qualität der veröffentlichten
chen Journals veröffentlichen sie regelmäßig und wel-                        oder zukünftigen Forschung einer Person, einer Arbeits-
che Journals zitieren sie dabei? Deckt sich das mit                          gruppe oder einer ganzen Institution möglich ist, keine
den lizensierten Zeitschriften bzw. den weiteren Stra-                       Aussage darüber, ob eine Zeitschrift die „richtige“ für
tegien der eigenen Bibliothek? Gibt es Publikations-                         die eigene Publikation ist, und keine Aussage darüber,
strategien, die man für die eigene Disziplin oder die                        ob eine Publikation, die in einer Zeitschrift mit einer

13 Um dem deutschen Wissenschaftssystem umfangreiche und belastbare bibliometrische Analysen zu ermöglichen, hat das Bundesministerium für Bildung
   und Forschung (BMBF) im Jahr 2008 das Kompetenzzentrum Bibliometrie (Förderkennzeichen: 01PQ17001) ins Leben gerufen, dessen Kernaufgabe
   in der Bereitstellung einer Dateninfrastruktur für bibliometrische Auswertungen besteht. „Die Strukturschemas der Datenbanken sind in Hinblick auf
   die Benutzung für bibliometrische Untersuchungen konzipiert und optimiert, d. h. in Ergänzung der von den Datenbankherstellern gelieferten Rohdaten
   enthalten die Bibliometriedatenbanken zusätzliche Informationen und bereits vorberechnete Indikatoren.” Kompetenzzentrum Bibliometrie - Dateninfra-
   struktur, 2020, http://www.bibliometrie.info/
14 Im Laufe des Jahres 2020 erscheint das „Handbook Bibliometrics“ (ISBN: 978-3-11-064661-0), ein Sammelband, herausgegeben von Dr. Rafael
   Ball, in dem der aktuelle Forschungsstand von vielen Autoren aus der Community dargestellt wird.
15 Siehe hierzu auch Fußnote 5
16 Siehe hierzu auch Fußnote 4

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                                                hohen durchschnittlichen Zitationsrate erschienen ist,                           nen, die zeigt, wie schwer es ist, einmal in die Welt
                                                ebenfalls viel zitiert wird oder von hoher Qualität ist.                         gesetzte Zahlen und Nutzungsgewohnheiten wieder
                                                Zugegebenermaßen kann diese Aufklärungsarbeit                                    aus den Köpfen rauszubekommen.21 Trotz aller Kritik
                                                schwierig werden, vor allem wenn in Fächern wie der                              muss man aber auch sehen, dass der Autor mit der
                                                Medizin eigene Vorstellungen und Regeln gepflegt oder                            Zitation einer wissenschaftlichen Veröffentlichung
                                                (zu) hohe Erwartungen in die Aussagekraft der ange-                              bereits eine Relevanzentscheidung trifft, die die Bib-
                                                forderten Zahl oder Zahlen gesetzt werden. Dennoch                               liometrie widerspiegelt. Nicht anders wäre es zu er-
                                                ist die Aufklärung und neutrale Darstellung sowohl zum                           klären, dass beispielsweise zwischen der Zitation von
                                                Schutz des eigenen Ansehens (auch der Bibliothek) als                            Dokumenten und der Referenzierung von Publikatio-
                                                auch ethisch erforderlich (responsible metrics17). Am                            nen auf Mendeley eine direkte Korrelation besteht22
                                                unmissverständlichsten wurde dies schon 2008 von                                 oder auch zwischen Publikationen mit intellektueller
                                                der International Mathematical Union ausgedrückt:                                Relevanzbewertung und bibliometrischen bzw. altme-
                                                „The sole reliance on citation data provides at best                             trischen Indikatoren.23
                                                an incomplete and often shallow understanding of
                                                research – an understanding that is valid only when                              Welchen Herausforderungen begegnen
                                                reinforced by other judgments. Numbers are not in-                               Bibliotheken bei der Entwicklung von
                                                herently superior to sound judgments.“18                                         bibliometrischen Services?
                                                Andererseits wird in manchen Fachgebieten bibliome-                              Die Position und Fähigkeit von Bibliothekaren, die li-
                                                trischen Verfahren jegliche Aussagekraft abgespro-                               mitierte Aussagekraft selbst mehrerer Metriken im-
                                                chen und alle diesbezüglichen Aktivitäten und die Ver-                           mer wieder deutlich zu machen, stellt sicher eine der
                                                wendung von Ressourcen rundweg abgelehnt.19 Bei                                  großen Herausforderungen in der bibliometrischen
                                                solch einer kritischen Betrachtung darf natürlich nicht                          Beratung dar. Bis eine wissenschaftliche Bibliothek bi-
                                                außer Acht gelassen werden, dass wissenschaftliche                               bliometrische Services anbieten kann, müssen – das
                                                Veröffentlichungen ein sehr wichtiger Bestandteil der                            prinzipielle Interesse an dem Thema und der Dienst-
                                                wissenschaftlichen Arbeit sind, auf deren Basis ent-                             leistung in der eigenen Hochschule oder Institution
                                                sprechende quantitative Auswertungen zur Standort-                               vorausgesetzt – zunächst die personellen Ressourcen
                                                bestimmung aufgebaut werden, um wissenschaftliche                                vorhanden und verfügbar sein. One-person-biblio-
                                                und wissenschaftspolitische Trends hieraus abzubil-                              metrics ist nicht denkbar. Erfahrungsgemäß werden
                                                den – im Wissen, dass diese Daten nicht perfekt sind.                            Rechercheaufträge aus der Leitungsebene der Hoch-
                                                Betrachtet man aber andere Quellen mit Massendaten                               schule immer wieder zu ungewöhnlichen Tageszeiten
                                                im Lichte von Data Science und Big Data, so dürfte                               und mit engem Zeitfenster erteilt. Eine automatische
                                                es kaum gelingen, eine Datenquelle ohne Fehler und                               Urlaubsbenachrichtigung ist für das Vertrauen in die
                                                Datenbereinigungsaufwand zu finden.                                              Dienstleister und für ihr Ansehen nicht zuträglich – be-
                                                Bibliometrie wird seit ihrer Entstehung von Diskus-                              sonders, wenn zumindest eine teilweise Finanzierung
                                                sionen zu ihrer Aussagekraft und Anwendbarkeit im                                außerhalb des regulären Bibliotheksetats erforderlich
                                                wissenschaftlichen Kontext begleitet. Dies hängt mit                             ist. Innerhalb der Bibliothek sollte direkt nach der Ab-
                                                Sicherheit auch mit der Einführung des Impact Fak-                               klärung, dass Bedarf an den Dienstleistungen besteht,
                                                tors zusammen, der aufgrund seiner Berechnung, sei-                              in einer Machbarkeitsstudie geklärt werden, für wen
                                                ner vorgegebenen Scheingenauigkeit und Anfälligkeit                              welche der vielen möglichen bibliometrischen Dienst-
                                                für Manipulationen zu Recht kritisch gesehen wird.20                             leistungen in welchem Zeitraum und Umfang entwi-
                                                Hinzu kommt auch die missbräuchliche Nutzung des                                 ckelt und angeboten werden sollen oder müssen. Wird
                                                Impact Faktors vor allem in medizinischen Diszipli-                              die Bibliothek jedoch von der Hochschulleitung beauf-

                                                17 Vgl. hierzu auch: https://www.repo.uni-hannover.de/handle/123456789/4949
                                                18 Adler, Robert/ Ewing, John/ Taylor, Peter: Citation Statistics. A report from the International Mathematical Union (IMU) in cooperation with the Inter-
                                                   national Council of Industrial and Applied Mathematics (ICIAM) and the Institute of Mathematical Statistics (IMS) in: mathunion.org, 12. Juni 2008,
                                                   , Stand: 23. August 2016
                                                19 Tourish, Dennis/ Willmott, Hugh: In Defiance of Folly. Journal rankings, mindless measures and the ABS Guide, in: Critical Perspectives on Accounting
                                                   26 (2015) S. 37-46
                                                20 Seglen, Per O.: Why the impact factor of journals should not be used for evaluating research, in: British Medical Journal 314 (1997) S. 497
                                                21 Siehe hierzu: Dong, P., Loh, M. & Mondry, A. The „impact factor“ revisited. Biomed Digit Libr 2, 7 (2005). https://doi.org/10.1186/1742-5581-2-7
                                                22 Siehe hierzu z. B.: Li, X. & Thelwall, M.: F1000, Mendeley and traditional bibliometric indicators. In: Proceedings of the 17th International Conference on
                                                   Science and Technology Indicators. pp. 541-551 (2012)
                                                23 Breuer, Timo/Schaer, Philipp/ Tunger, Dirk: Relations Between Relevance Assessments, Bibliometrics and Altmetrics in: Cabanac, Guillaume/
                                                   Frommholz, Ingo/ Mayr, Philipp (Hrsg.): Proceedings of the 10th International Workshop on Bibliometric-enhanced Information Retrieval, S. 101-112
                                                   , Stand: 23. Mai 2020

                     online
Bibliothek. Information. Technologie.
                                        23 (2020) Nr. 5                                                                                                                             www.b-i-t-online.de
516                              FACHBEITRÄGE                                                                                                    Tunger | Ahnert | Schlindwein

                                                tragt, entfallen diese beiden Schritte natürlich. Dafür                 Welche Voraussetzungen müssen für
                                                besteht die Möglichkeit und Herausforderung, vom                        die Bereitstellung bibliometrischer
                                                Auftraggeber erfolgreich personelle und/oder finan-                     Dienstleistungen erfüllt sein?
                                                zielle Ressourcen einzufordern. Andernfalls müssen                      Die Minimalausstattung, die für die kontinuierliche
                                                bibliothekseigene Ressourcen umgewidmet werden.                         Bereitstellung bibliometrischer Dienstleistungen nach
                                                Obwohl es zwischen der wissenschaftlichen bibliome-                     der Einführung erforderlich ist, sollte nicht unter-
                                                trischen Community und den Bibliometrikern, die in                      schätzt werden. Zusätzlich zu persönlich-fachlichen
                                                Bibliotheken bibliometrische Dienstleistungen erbrin-                   Voraussetzungen müssen die Mitarbeiter ständig
                                                gen, Unterschiede in der Tiefe der Bearbeitung des                      die Möglichkeit und den Freiraum zur Fortbildung,
                                                Themas gibt, fordert die fachliche Ausbildung in der                    zum Experimentieren und zur Vernetzung haben. Die
                                                Bibliometrie die einzelnen Mitarbeiterinnen und die                     wissenschaftliche Bibliometrie, die Entwicklung von
                                                Bibliothek besonders heraus. Das Kompetenzprofil                        Verfahren und Anwendungen, ist sehr dynamisch
                                                beinhaltet ein ausgeprägtes mathematisch-statisti-                      und international. Reisemittel zu einschlägigen Fach-
                                                sches Interesse als auch sehr hohe kommunikative                        tagungen und Workshops müssen jährlich zur Verfü-
                                                Fähigkeiten. Bibliometrie ist eine Form von Data Sci-                   gung stehen. Wenn weitergehende Analysetools z. B.
                                                ence bzw. Big Data. Sehr früh wurden größere Daten-                     zur Visualisierung eingesetzt werden sollen, steigt
                                                mengen dazu genutzt, um hieraus Indikatoren zu ent-                     der Aufwand. Eine klare Definition der angebotenen
                                                wickeln. Inzwischen kennt die Gesellschaft den Wert                     Dienstleistungen schützt vor Überforderung der Bib-
                                                von Daten, in Bibliotheken im Besonderen. Bibliothe-                    liothekarinnen oder Enttäuschungen bei den Kunden.
                                                ken haben sich gewandelt – es ist nicht mehr der Be-                    Bibliometrische Dienstleistungen basieren auf ver-
                                                stand, der im Vordergrund bibliothekarischer Arbeit                     lässlichen Publikations- und Zitationsdaten. Die
                                                steht, sondern es sind Daten in unterschiedlichster                     Hochschulbibliographie stellt die wichtigste Daten-
                                                Form, im Zusammenhang mit den Ergebnissen wis-                          grundlage dar – wenn deren Daten aktuell, vollstän-
                                                senschaftlicher Tätigkeit in der eigenen Einrichtung,                   dig und korrekt sind. Hilfreich ist es, wenn die Namen
                                                mit Open Access sowie mit APCs. Der Aufwand für                         der eigenen Autoren in der Hochschulbibliographie
                                                die Ausbildung von Personal für dieses Kompetenz-                       disambiguiert und kuratiert sind. Ist zusätzlich eine
                                                profil ist hoch, die Bibliothek muss auf teilweise unbe-                Identifikationsnummer wie die ORCID vorhanden,
                                                kanntem Terrain in Vorleistung gehen. Die Aktualität                    kann die Hochschulbibliographie über Schnittstellen
                                                des Themas zeigt sich daran, dass z. B. die TH Köln                     zu anderen Datenquellen mit zusätzlichen, auch bib-
                                                als eine der ersten Hochschulen in der bibliotheka-                     liometrischen Daten angereichert werden. Auch auf
                                                rischen Ausbildung Bibliometrie mit ins Curriculum                      diesem Gebiet hat sich noch kein Standardverfahren
                                                aufgenommen hat, in einen Studiengang “Data and                         oder eine Standard-Software herauskristallisiert, in
                                                Information Science” der einen großen Schwerpunkt                       einigen Einrichtungen wird die Software Dspace ge-
                                                auf Daten, Datenanalyse und quantitative Methoden                       nutzt, die sich vielleicht dahin entwickeln wird.
                                                legt. Die Vertiefung “Data Librarian” bezieht sich ge-                  Zitationsdaten für wissenschaftliche Publikationen ste-
                                                zielt auf die Bereiche Bildung, Wissenschaft und For-                   hen von verschiedenen Anbietern im Internet sowohl
                                                schung.24                                                               open access als auch lizenzpflichtig zur Verfügung.
                                                In manchen Fachgebieten werden bibliometrische                          Vor der Entscheidung für die Verwendung einer oder
                                                Dienstleistungen der Bibliothek nicht geschätzt oder                    mehrerer Zitationsdatenbanken müssen deren Eigen-
                                                sogar bekämpft. Die Bibliothek ist gut beraten, sich                    schaften ausführlich getestet und evaluiert werden.
                                                die ersten Ansprechpartner gut auszusuchen, damit                       Es ist hilfreich aber nicht Voraussetzung, wenn die
                                                die vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht leidet. Die                    Hochschule eine offizielle Richtlinie verabschiedet
                                                Fachreferentinnen können dabei mit ihren Kenntnis-                      hat, wie bibliometrische Daten eingesetzt werden
                                                sen der Fächerkulturen unterstützen und vermitteln.                     dürfen und wie nicht (Responsible Metrics Policy).
                                                Da die individuellen Gegebenheiten sowohl auf per-                      Die dadurch geschaffene Transparenz erleichtert vor
                                                soneller wie auch auf institutioneller Ebene so un-                     allem die Zusammenarbeit mit Fachrichtungen, die
                                                terschiedlich sind, gibt es bisher keine Standards                      eigene Verfahren entwickelt haben oder die der Bib-
                                                oder Fahrpläne für die Entwicklung bibliometrischer                     liometrie traditionell kritisch gegenüberstehen.
                                                Dienstleistungen. Es ist jedoch ein plausibler Ansatz,                  Gut gepflegte und ausführliche Webseiten zur Biblio-
                                                mit bibliometrischen Schulungen zu beginnen, um                         metrie und zum Serviceangebot der Bibliothek sind
                                                den Effekt des „Lernens durch Lehre“ zu nutzen.                         selbstverständlich die wichtigste Anlaufstelle. Sie die-

                                                24 https://www.th-koeln.de/studium/data-and-information-science-bachelor--inhalte_52782.php

                     online
Bibliothek. Information. Technologie.
                                        23 (2020) Nr. 5                                                                                                      www.b-i-t-online.de
Tunger | Ahnert | Schlindwein                                                                                        FACHBEITRÄGE                            517

      nen der ersten Information der Kunden und können                       mit Bibliometrie beschäftigen, müssen mit den Ein-
      einige Anfragen abfangen.                                              schränkungen des Web-Zugriffs leben. In der Online-
      Am Forschungszentrum Jülich konnte gezeigt werden,                     version können sie zeitlich unbegrenzt recherchieren
      dass aus einer Idee im Jahr 2004, welche Dienstleis-                   und Daten ohne zusätzliche Kosten herunterladen –
      tung Bibliotheken anbieten könnten, tatsächlich eine                   aber nicht in unbegrenzter Menge. Web of Science
      Umsetzung erfolgt ist. Im Laufe der Zeit haben immer                   und Scopus erlauben den Download einiger tausend
      mehr Bibliotheken das Thema Bibliometrie aufgegrif-                    Datensätze pro Downloadvorgang. Dies ist für biblio-
      fen und in ihr Portfolio aufgenommen. Doch es gibt                     graphische Anwendungen ausreichend, nicht aber für
      ein Problem: Die meisten Bibliotheken haben nur ein-                   bibliometrische Anwendungen. Insbesondere für die
      geschränkten Zugriff auf die für Bibliometrie notwen-                  Berechnung komplexer bibliometrischer Indikatoren,
      digen Daten. Bibliometrie ist eine Form von Statistik,                 wie Feld- oder Zeitschriftennormalisierungen, reicht
      und Statistik wiederum lebt von Aussagen aus grö-                      die Weboberfläche nicht aus, da die Anzahl der benö-
      ßeren Datenmengen, damit Abweichungen nicht ins                        tigten Datensätze in die Millionen geht.
      Gewicht fallen. Und genau hier liegt der Knackpunkt:                   Somit entsteht letztlich eine Zweiklassengesellschaft:
      Ein großes Problem, das die Gemeinschaft letztlich                     Die Gruppen, die Zugang zu den benötigten Daten ha-
      spaltet, ist die Frage des Datenzugangs. Es gibt nur                   ben, können die Arten von Analysen durchführen, die
      wenige Gruppen, die Zugang zu einer lokalen Instal-                    aussagekräftig sind. Den anderen bleibt der Webzu-
      lation einer Zitationsdatenbank haben, entweder zu                     griff mit seinen Begrenzungen. Dadurch können diese
      einer der drei großen (Web of Science, Scopus oder                     Gruppen eher nur einfache Analysen durchführen,
      Dimensions) oder zu zwei oder allen; nur auf diese                     beispielsweise Impact-Faktoren von Journals recher-
      Weise haben sie unbegrenzten Zugang zu bibliome-                       chieren oder den h-Index von Personen berechnen
      trischen Rohdaten. Die meisten Gruppen, die sich                       (lassen). Um der bibliometrischen Anwender-Com-

              DABIS_A5_quer_cl_ohne_Termin.pdf   1   27.11.2019   15:22:40

                     BIS-C 2020                                                                            DABIS. eu
                                  
                                                                                                        Gesellschaft für Datenbank-InformationsSysteme
           Archiv- und Bibliotheks-InformationsSystem

               DABIS.eu - alle Aufgaben - ein Team                                             Archiv Bibliothek Dokumentation
                                                                                                   Archiv / Bibliothek
              Synergien: WB-Qualität und ÖB-Kompetenz                                          singleUser       System      multiUser
              Modell: FRBR . FRAD . RDA Szenario 1 + 2                                         Lokalsystem         und        Verbund
              Regelkonform RDA. RAK.RSWK.Marc21.MAB                                            multiDatenbank             multiServer
 C
              Web . SSL . Integration & Benutzeraccount                                        multiProcessing         multiThreading
              Verbundaufbau.Cloud/Outsourcing-Betrieb                                          skalierbar    performance     stufenlos
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                                                                                               Unicode DSGVO-konform multiLingual
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                                                                                               Normdaten GND RVK redundanzfrei
                                                                                               multiMedia      eMedia     Integration
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CY
               31 Jahre Erfahrung Wissen Kompetenz
                                                                                             Portale mit weit über 17 Mio Beständen
CMY            Leistung    Sicherheit Datenschutz
 K             Standards Offenheit Individualität                                          https://Landesbibliothek.eu https://bmnt.at
               Stabilität Partner    Verläßlichkeit                                        https://OeNDV.org           https://VThK.eu
               Service     Erfahrenheit     Support                                        https://VolksLiedWerk.org   https://bmdw.at
               Generierung Customizing Selfservice                                         https://Behoerdenweb.net https://wkweb.at
               Outsourcing Cloudbetrieb       SaaS
               Dienstleistung         Zufriedenheit                                                                    DABIS              GmbH
               GUI.Web.XML.Z39.50/SRU.OAI-METS                                              Heiligenstädter Straße 213, 1190 Wien, Austria
                                                                                            Tel. +43-1-318 9777-10   Fax +43-1-318 9777-15
                                                                                            eMail: support@dabis.eu https://www.dabis.eu
           Zweigstellen: 61350 - Bad Homburg vdH, Germany / 1147 - Budapest, Hungary / 39042 - Brixen, Italy

           Ihr Partner für Archiv-, Bibliotheks- und DokumentationsSysteme

      www.b-i-t-online.de                                                                                                      23 (2020) Nr. 5                        online
                                                                                                                                                 Bibliothek. Information. Technologie.
518                              FACHBEITRÄGE                                                                                       Tunger | Ahnert | Schlindwein

                                                munity, die hier im Laufe der letzten Jahre entstanden     Thema befasst, nimmt laufend zu. So wurde das
                                                ist, eine Chance für eine Weiterentwicklung und für        Thema auch an der Technischen Universität Mün-
                                                die weitergehende Entwicklung von anspruchsvollen          chen, der Technischen Universität Chemnitz und der
                                                Dienstleistungen zu geben, müssten die Möglichkei-         Universität Duisburg-Essen bereits vor einigen Jah-
                                                ten des Datenzugriffs verbessert werden. Es müsste         ren aufgegriffen. Die Rolle, die das „Kompetenzzen-
                                                für alle hieran interessierten Bibliotheken die Möglich-   trum Bibliometrie“25 für deutsche wissenschaftliche
                                                keit geben, Zugriff auf Publikationsdaten und erfolgte     Einrichtungen aktuell spielt und in Zukunft selber
                                                Bereinigungen aus dem Web of Science oder Scopus           oder besser in Kooperation mit einer weiteren An-
                                                zu erhalten. Damit könnten Bibliotheken dem aktu-          laufstelle als Bindeglied zur Bibliothekslandschaft
                                                ellen Bibliotheksleitbild einer beratenden Bibliothek      spielen könnte, ist noch nicht klar und sichtbar. Aus
                                                gerecht werden und neue Dienstleistungen basierend         Sicht der Autoren fehlt es hierbei an Unterstützung
                                                auf den für Wissenschaftler so wichtigen Daten ent-        hinsichtlich Datenzugriffsmöglichkeiten und entspre-
                                                wickeln. Mit Dimensions kommt eine weitere große           chendem Input zur komplexen Thematik Bibliome-
                                                Zitationsdatenbank ins Spiel, die mit bibliometrischen     trie auf einem für Bibliotheken angepassten Niveau.
                                                Analysen allerdings erst ganz am Anfang steht. Hier        Bibliotheken, die vor der Aufgabe stehen, bibliometri-
                                                wird sich zeigen, inwiefern diese Datenbank Scopus         sche Dienstleistungen zu projektieren, werden keine
                                                und Web of Science Konkurrenz machen kann.                 Patentlösungen oder Anleitungen vorfinden. Es bildet
                                                                                                           sich jedoch mittlerweile eine Anwendergemeinschaft
                                                Standardisierung der Dienstleistungen oder                 in der DACH-Region, die sich zu Workshops trifft und
                                                ist Vernetzung die Lösung?                                 sich vernetzt, um sich gegenseitig zu unterstützen.
                                                International haben sich als Folge von DORA und des        Der Austausch von Erfahrungen, Verfahren, Arbeits-
                                                Leiden Manifests, zusammengefasst unter dem Be-            anleitungen, Positionspapieren und Richtlinien be-
                                                griff „responsible metrics“, Quasi-Standards für die       ginnt gerade erst.
                                                deskriptive, explorative und evaluative Bibliometrie       Ein wesentlicher Aspekt, um Ressourcen entspre-
                                                entwickelt. So ist allgemein akzeptiert, dass die Enti-    chend sparsam zu nutzen, ist bei einem komplexeren
                                                tät berücksichtigt wird, die analysiert wird, dass z. B.   Thema wie Bibliometrie auch eine entsprechende
                                                keine Zeitschriftenmetriken für Personen verwendet         Vernetzung: Zu diesem Zweck haben sich 25 Perso-
                                                werden, und dass eine Entität möglichst mittels meh-       nen aus genau so vielen Einrichtungen in Deutsch-
                                                rerer Metriken evaluiert wird. Die Regeln für bibliome-    land im November 2019 zu einem vom Hessischen
                                                trische Analysen wurden in enger regionaler und inter-     BibliotheksInformationsSystem (Hebis) organisierten
                                                nationaler Kooperation, vor allem im angelsächsischen      Workshop getroffen und sich einen Tag lang hierzu
                                                Raum, entwickelt. Im internationalen Vergleich sind bi-    ausgetauscht: Neben Erfahrungsberichten von der
                                                bliometrische Dienstleistungen in deutschen wissen-        TU Chemnitz und der Uni Duisburg-Essen wurde sich
                                                schaftlichen Bibliotheken noch ausbaufähig. Die Eva-       über Bedarfe und Bottlenecks ausgetauscht und vor
                                                luierungskultur ist hier bei weitem nicht so verbreitet.   allem über die Frage der zukünftigen formalen Ver-
                                                Wegen der unterschiedlichen Fächerkulturen und der lo-     ankerung eines Austausches. Eine Schwierigkeit, mit
                                                kalen Gegebenheiten und Anforderungen ist eine Stan-       der die bibliometrische Anwendercommunity in Bib-
                                                dardisierung für ganz Deutschland oder innerhalb eines     liotheken kämpft, ist ihre mangelnde Sichtbarkeit. Da-
                                                Bundeslandes weder sinnvoll noch erstrebenswert.           durch, dass die Community noch nicht organschaft-
                                                In der eigenen Institution jedoch lohnt sich für die       lich verfasst ist (z. B. in einem Verband), gibt es keine
                                                Bearbeitung von regelmäßigen Rechercheaufträgen            verlässlichen Aussagen in Bezug auf ihre Größe, keine
                                                die Erstellung und Pflege einer internen Recherche-        Außenvertretung zur Wahrung der Interessen oder
                                                anleitung, in der Schritt für Schritt das Vorgehen fest-   gar einen zentralen Ansprechpartner oder Koordina-
                                                gelegt wird, damit alle Mitglieder der AG Bibliometrie     tor. Ein zentrales Ergebnis dieses Workshops ist es,
                                                gleichartige Anfragen gleich bearbeiten. Ebenso wer-       genau dies zu ändern: Der Community ein Gesicht zu
                                                den Vorlagen zur standardisierten Präsentation und         geben, sie formal in der Bibliothekswelt zu verankern
                                                Weitergabe der Rechercheergebnisse verwendet.              und somit die Möglichkeit einer gemeinsamen Weiter-
                                                Es gibt nur wenige Einrichtungen mit ausgewiese-           entwicklung zu eröffnen. Gerade wenn es beispiels-
                                                ner bibliometrischer Expertise wie die Max-Planck-         weise um Aspekte des Know-how-Austauschs geht,
                                                Gesellschaft oder das Forschungszentrum Jülich,            um eine entsprechende Sichtbarkeit nach Außen in
                                                doch die Zahl der Einrichtungen, die sich mit dem          Bezug auf den Zugang zu Datenquellen oder um eine

                                                25 Siehe hierzu auch Fußnote 13

                     online
Bibliothek. Information. Technologie.
                                        23 (2020) Nr. 5                                                                                          www.b-i-t-online.de
Tunger | Ahnert | Schlindwein                                                                                                       FACHBEITRÄGE                               519

gemeinsame Strategie zur effizienten Verteilung von                       Community. Ein entsprechender Bedarf ist auf jeden
Ressourcen, ist eine entsprechende Sichtbarkeit nicht                     Fall vorhanden, gerade wenn man an das Teilen von
zu unterschätzen. Der im Rahmen dieses Workshops                          Ressourcen oder einrichtungsübergreifende Zusam-
in Gang gesetzte Prozess ist somit erst der Auftakt ei-                   menarbeit denkt. Des Weiteren bildet der Workshop
nes Community-Building. Alle an diesem Thema inter-                       den Auftakt zu einer Reihe aus ähnlichen Veranstal-
essierten Kolleginnen und Kollegen sind somit einge-                      tungen, die einmal im Jahr stattfinden sollen,27 darü-
laden, sich ebenfalls einzubringen. Eine Möglichkeit                      ber hinaus gibt es weitere Veranstaltungen, wie z. B.
hierzu wäre beispielsweise, der eingerichteten Mail­                      das für März 2020 an der Technischen Universität
ingliste beizutreten26 und diese somit zu erweitern,                      München zum zweiten Mal geplante Forum Bibliomet-
sowie diese für den Kontakt in die Community zu nut-                      rie28, die in eine ähnliche Richtung gehen.
zen. Weitere Möglichkeiten auf Verbandsebene wer-                         Bibliometrie ist ein neues Geschäftsfeld in Bibliotheken
den derzeit diskutiert und geprüft. Hier gibt es u. U.                    geworden – machen wir uns als bibliothekarische Com-
in Zukunft weitere Möglichkeiten der gemeinsamen                          munity nun gemeinsam auf den Weg, das Paradigma
Zusammenarbeit und der formalen Ausgestaltung der                         der Bibliothek als Berater und Experte zu gestalten. ❙

26 Bitte kontaktieren Sie hierzu Dirk Tunger persönlich unter d.tunger@fz-juelich.de
27 https://www.hebis.de/de/1gs_fortbildung/kursangebot/2020-08_Workshop_Bibliometrie.php
28 https://www.ub.tum.de/forum-bibliometrie-2020, aktueller Stand: am 9.03.2020 wurde die Veranstaltung auf unbestimmte Zeit verschoben.

               Carolin Ahnert                                              Birgid Schlindwein                                       Dirk Tunger
               2008 bis 2011                                               arbeitet seit 2000                                       ist wissenschaftlicher
               Studium der Anglistik/                                      an der Bibliothek der                                    Mitarbeiter im Kompe-
               Amerikanistik an                                            Technischen Universi-                                    tenzzentrum „Analysen,
               der TU Chemnitz,                                            tät München (TUM) als                                    Studien, Strategien“
               2012 bis 2014 Master                                        Fachreferentin für Life                                  des Projektträgers im
Bibliotheks- und Informationswissen-                     Sciences, Biotechnologie und Nach-                       Forschungszentrum Jülich und dessen
schaft an der HTWK Leipzig. Seit 2015                    haltigkeit sowie im Team Bibliometrie.                   langjähriger Vertreter im Kompetenz-
als Fachreferentin an der UB Chemnitz                    Davor war die promovierte Agrarwissen-                   zentrum Bibliometrie. Derzeit ist der
angestellt.                                              schaftlerin am Wissenschaftszentrum                      promovierte Informationswissenschaft-
carolin.ahnert@bibliothek.tu-chemnitz.de                 Weihenstephan der TUM in der wissen-                     ler als Projektleiter am Institut für
                                                         schaftlichen Dokumentation und im                        Informationsmanagement an der TH
                                                         Bereich EDV tätig.                                       Köln im Drittmittelprojekt „UseAltMe“
                                                         birgid.schlindwein@ub.tum.de                             zum Thema Altmetrics mit der Weiter-
                                                                                                                  entwicklung von Indikatorik befasst.
                                                                                                                  d.tunger@fz-juelich.de

www.b-i-t-online.de                                                                                                                        23 (2020) Nr. 5                        online
                                                                                                                                                             Bibliothek. Information. Technologie.
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