DIE GEWINNER UND VERLIERER AUF DEM ARBEITSMARKT - WSI-Forum 10. November 2021, Berlin
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DIE GEWINNER UND VERLIERER AUF DEM ARBEITSMARKT WSI-Forum 10. November 2021, Berlin Prof. Bernd Fitzenberger, PhD
AGENDA • Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung • Geschlechterungleichheit • Ausbildung in Corona-Zeiten • Berufsbildungsabsichten während der Corona-Pandemie • Homeoffice • Fazit: Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 2
BESCHÄFTIGUNGS- UND EINKOMMENSENTWICKLUNG
CORONA PRÄGT DEN ARBEITSMARKT Erwerbstätige (in Mio.) Arbeitslosenquote (%) Die Zahl der Erwerbstätigen ist mit 45,50 6,5 Beginn der Pandemie zunächst stark 45,40 zurückgegangen: 45,30 6,0 • Geringere Zuwanderung aufgrund 45,20 des Lockdowns/Beschränkungen 45,10 • Rückgang von Minijobs mit 5,5 geringerer Absicherung 45,00 44,90 • Vorzeitiger Erwerbsausstieg älterer 44,80 5,0 Arbeitskräfte 44,70 In der Spitze lag die coronabedingte Arbeitslosigkeit bei 638 Tsd. Personen 44,60 4,5 01/2020 02/2020 03/2020 04/2020 05/2020 06/2020 07/2020 08/2020 09/2020 10/2020 11/2020 12/2020 01/2021 02/2021 03/2021 04/2021 05/2021 06/2021 07/2021 08/2021 09/2021 Infolge der Lockerungen ist die Erwerbstätigkeit sowohl im Sommer 2020 als auch seit dem Frühjahr 2021 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Berichte: Analyse Arbeitsmarkt, Arbeitsmarkt in Deutschland, Oktober 2021; Saisonbereinigte Werte schnell wieder gestiegen Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 4
EINKOMMENSENTWICKLUNG 2020: PROGRESSIVER GESAMTEFFEKT Quelle: Bruckmeier et al. 2020: Distributional effects of macroeconomic shocks in real-time. A novel method applied to the COVID-19 crisis in Germany In: Journal of Economic Inequality, online first, 2021, 1-29 Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 5
ERGEBNISSE ZUR INANSPRUCHNAHME VON KURZARBEITERGELD • Minijobber, Soloselbstständige, Azubis nicht geschützt • Nur eine Minderheit der Betroffenen nahm während der Zeit der Kurzarbeit eine zusätzliche Beschäftigung (5 Prozent) auf • Bei knapp der Hälfte der Kurzarbeitenden stockten Betriebe das Kurzarbeitergeld über tarif- und einzelvertragliche Regelungen auf • IAB-Befragung: Präferenz für höheres KUG bei niedrigen Verdiensten anstelle von Aufstockung nach 3/6 Monaten • Es waren im Juni 2020 deutlich mehr Männer als Frauen in Kurzarbeit; aber: Frauen mit einem Arbeitsausfall von 62 Prozent stärker betroffen als Männer mit 55 Prozent Quelle: Kruppe, Thomas, Osiander, Christopher (2020): Kurzarbeit im Juni 2020: Rückgang auf sehr hohem Niveau; verfügbar unter: https://www.iab-forum.de/kurzarbeit-im-juni- 2020-rueckgang-auf-sehr-hohem-niveau/ Corona-Krise: Folgen für den Arbeitsmarkt // Seite 6
GESCHLECHTERUNGLEICHHEIT
SAISONBEREINIGTE ARBEITSLOSIGKEIT NACH GESCHLECHT, IN TAUSEND 3.400 2.700 Insgesamt 2.000 Männer 1.300 Frauen 600 Jan 2017 Jan 2018 Jan 2019 Jan 2020 Jan 2021 Saisonbereinigte Werte Ursprungswerte Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Berichte: Analyse Arbeitsmarkt, Arbeitsmarkt in Deutschland, September 2021 Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 8
BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG NACH GESCHLECHT Index (Jan 20 = 100) 101,00% 100,00% 99,00% 98,00% Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Frauen und Frauen Männer Männer, Deutschland, Nürnberg, September 2021 Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 9
BESCHÄFTIGUNGSENTWICKLUNG VON SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG UND GERINGFÜGIG BESCHÄFTIGTEN NACH GESCHLECHT, INDEX (JAN 20 = 100) Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Geringfügige Beschäftigung 102,00% 102,00% 100,00% 100,00% 98,00% 98,00% 96,00% 96,00% 94,00% 94,00% 92,00% 92,00% 90,00% 90,00% Frauen Männer Frauen Männer Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Frauen und Männer, Deutschland, Nürnberg, September 2021 Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 10
MÄNNER UND FRAUEN IN DER CORONA-PANDEMIE - EINKOMMEN Erkenntnisse hinsichtlich der Einkommen basierend auf SOEP 2019 + SOEP-CoV (April-Juni 2020): • Laut eigener Angaben waren Frauen und Männer gleichermaßen von Einkommensänderungen betroffen. Für jeweils rund 16 % sank das Erwerbseinkommen, bei weniger als 3 % stieg das Erwerbseinkommen. Bei etwa 81 % blieb das Erwerbseinkommen gleich. • Beschäftigte im produzierenden Gewerbe waren häufiger von Einkommensänderungen betroffen als Beschäftigte im Dienstleistungssektor (25 % vs. 15 %), aber innerhalb der Sektoren keine wesentlichen Geschlechterunterschiede. • Die Erwerbseinkommenseinbußen waren bei betroffenen Männern absolut höher als bei Frauen (bezogen auf die Einbuße 520 Euro vs. 350 Euro), aber relativ ähnlich hoch (jeweils 15 % des Bruttomonatslohns 2019). • Die relativen Geschlechterunterschiede blieben unverändert. Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 11
MÄNNER UND FRAUEN IN DER CORONA-PANDEMIE - ARBEITSZEIT Einbruch Arbeitszeit in Corona- Krise: Männer und Frauen gleich betroffen, Frauen mit Kindern Wochenarbeitsze zeigen schnellere Erholung Sorgearbeit: Frauen schultern auch während der Pandemie den größeren Teil der it Kinderbetreuung und der Hausarbeit. Allerdings ist der Vor Covid-19 Welle 1 Welle 2 Welle 3 Welle 4 Anteil der Männer, die sich stärker Männer ohne Kinder unter 15 Frauen ohne Kinder unter 15 an der Kinderbetreuung Männer mit Kind(ern) unter 15 Frauen mit Kind(ern) unter 15 beteiligen, in dieser Zeit deutlich Durchschnitt (Männer) Durchschnitt (Frauen) gestiegen. Quelle: IAB-HOPP 2020, gewichtete Werte; Welle 1: Mai, Welle 2: Juni, Welle 3: Juli, Welle 4: August; Knize, V. et al. (2021): Workin‘ moms ain‘t doing so bad: Evidence on the gender gap in working hours at the outset of the COVID-19 pandemic. In: Journal of Family Research, online first, 1-32. Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 12
AUSBILDUNG IN CORONA-ZEITEN
CORONA LÄSST BEWERBERZAHL ERNEUT DEUTLICH ZURÜCKGEHEN Gemeldete Bewerber(-innen) 2020/2021 Berichtsjahre 2018/19 bis 2020/21 512.000 512.000 473.000 473.000 -7.6% 434.000 434.000 -8.3% Bewerberinnen und Bewerber Bewerberinnen und Bewerber 2018/2019 2019/2020 2020/2021 2018/2019 2019/2020 2020/2021 Hinweis: Bei Schulart und Alter beruht der zu 100 Prozent fehlende Anteil auf sonstigen Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit fehlenden Angaben. Entwicklungsperspektiven der dualen Ausbildung // Seite 14
ZAHL DER GEMELDETEN AUSBILDUNGSSTELLEN ERNEUT GESUNKEN, ABER WENIGER STARK ALS IM VORJAHR Gemeldete Ausbildungsstellen Oktober 2020 bis September 2021 572.000 530.300 -7.3% 511.300 -7.7% -2.7% -3.6% betriebliche Ausbildungsstellen 2018/2019 2019/2020 2020/2021 Hinweis: Die Angaben zu den Kammern sind vorläufig, weil 2020/21 aufgrund eines technischen Problems für manche Ausbildungsstellen keine Angaben zur Kammerzugehörigkeit ermittelt werden konnten. In Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit dieser Darstellung sind die Fälle ohne Angabe deshalb nach üblicher Kammerzuständigkeit verteilt worden. Entwicklungsperspektiven der dualen Ausbildung // Seite 15
ANTEIL DER „ALTBEWERBER/-INNEN“ STEIGT DEUTLICH Bewerber/-innen, die bereits in den Vorjahren gemeldet waren – „Altbewerber/-innen“ Oktober 2020 bis September 2021 bzw. 30. September 2021 (Verbleib) Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Entwicklungsperspektiven der dualen Ausbildung // Seite 16
BETRIEBE IN DER COVID-19-KRISE (BECOVID- STUDIE): AUSBILDUNG
UNSICHERE GESCHÄFTSERWARTUNGEN UND FINANZIELLE ENGPÄSSE VERANLASSEN DIE BETRIEBE, WENIGER AUSBILDUNGSPLÄTZE ANZUBIETEN Gründe, warum Betriebe im kommenden Ausbildungsjahr weniger Ausbildungsplätze anbieten wollen als ursprünglich geplant (Anteile in Prozent) unsichere Geschäftserwartungen 93 finanzielle Gründe 71 fehlende räumliche und personelle Kapazitäten 34 Rekrutierung derzeit schwierig 33 nicht genügend qualifizierte Bewerbungen 31 sonstiges 10 Quelle: Betriebsbefragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“. Welle 7, 7.-18.12.2020 (N = 1511) Basis: Ausbildungsberechtigte Betriebe, die krisenbedingt im kommenden Ausbildungsjahr weniger Ausbildungsplätze besetzen oder gar keine Ausbildungsplätze anbieten wollen (N = 125) Der Ausbildungsmarkt in der Corona-Krise // Seite 18
DURCHFÜHRUNG DER AUSBILDUNG IN EINEM TEIL DER BETRIEBE BEEINTRÄCHTIGT Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Durchführung von Ausbildungsplätzen im begonnenen Ausbildungsjahr 2020/21, in Prozent Prüfungen von Auszubildenden wurden verschoben. 50 Ausbildungsinhalte konnten nicht wie geplant vermittelt werden. 36 Auszubildende konnten wegen Kurzarbeit nicht im üblichen Umfang 20 tätig sein bzw. betreut werden. Sonstiges 16 Kurzarbeit, Homeoffice und Betriebsschließungen Die Ausbildung wurde durch Homeoffice beeinträchtigt. 16 gestalten die Betreuung von Auszubildenden und das Ausbilder sind für einen längeren Zeitraum ausgefallen. 10 Lernen im Betrieb schwierig Quelle: Betriebsbefragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“ (Welle 3 vom 14. bis zum 25. September 2020, N=1733); Basis: 886 Betriebe, die zu Beginn der Krise Auszubildende hatten Der Ausbildungsmarkt in der Corona-Krise // Seite 19
DIE ÜBERNAHMEQUOTE IST 2020 IM VERGLEICH ZUM VORJAHR GESUNKEN Entwicklung der Übernahmequoten 2010-2020, Deutschland 80 70 60 50 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Übernahmequote in Prozent, Deutschland Anteil der übernommenen Auszubildenden an allen Ausbildungsabsolventen mit erfolgreichem Abschluss Quelle: IAB-Betriebspanel, 2010-2020 Der Ausbildungsmarkt in der Corona-Krise // Seite 20
BERUFSBILDUNGSABSICHTEN WÄHREND DER CORONA-PANDEMIE
FAST DIE HÄLFTE DER 8. UND 9. KLASSEN STREBEN IN ZUKUNFT SICHERLICH EINEN AUSBILDUNGSABSCHLUSS AN – WENIGER IN 10. KLASSE REALSCHULE Strebst Du in der Zukunft einen beruflichen Ausbildungsabschluss an? (Anteile in Prozent) 100% 12.0 11.4 12.0 15.9 90% 26.4 80% 70% 39.3 39.1 37.8 34.3 60% 29.7 50% 40% 30% 48.7 49.5 50.3 49.8 20% 44.0 10% 0% Klasse 8 Klasse 9 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Hauptschule Realschule N=559 Ja, sicher Ja, vielleicht Nein N= 1.660 Anmerkungen: Quelle CoDu-Studie Welle 1, Gesamtfallzahlen Pro Klasse und Schulform: Hauptschule: 8. Klasse: 234, 9. Klasse: 325 – Realschule: 8. Klasse: 400, 9. Klasse 653, 10. Klasse: 607 Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 22
EINFLUSS SCHULSCHLIEßUNGEN AUF ERWARTUNGEN HINSICHTLICH AUFNAHME VON BERUFSAUSBILDUNG Hat sich durch die Corona-bedingten Schulschließungen im letzten Schuljahr die Wahrscheinlichkeit geändert, nach Deinem Schulabschluss eine betriebliche oder schulische Berufsausbildung aufzunehmen? (Anteile in Prozent) 100% 90% 18.9 21.0 15.1 26.9 21.4 80% 70% 60% 50.0 50% 46.8 66.1 64.2 66.6 40% 30% 20% 31.2 26.3 10% 14.8 18.8 12.0 0% Klasse 8 Klasse 9 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Hauptschule Realschule N=293 Ja, erhöht Nein, gleich geblieben Ja, gesunken N=829 Anmerkungen: Quelle CoDu-Studie Welle 1, Gesamtfallzahlen Pro Klasse und Schulform: Hauptschule: 8. Klasse: 122, 9. Klasse: 171 – Realschule: 8. Klasse: 176, 9. Klasse 345, 10. Klasse: 308 Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 23
BERUFSBILDUNGSABSICHTEN VON REAL- UND HAUPTSCHÜLER/INNEN WÄHREND DER CORONA-PANDEMIE • Fast die Hälfte der Haupt- und Realschüler/innen der 8. und 9. Klassen (44 % in 10. Klasse) streben in Zukunft sicherlich einen Ausbildungsabschluss an. • Für viele Haupt- und Realschüler/innen hat sich durch die Schulschließungen die Wahrscheinlichkeit geändert, nach dem Schulabschluss eine Berufsausbildung aufzunehmen • Etwa ein Fünftel der Haupt- und Realschüler/innen in den Abschlussklassen hat zu Beginn des Schuljahres noch nicht begonnen, sich aktiv über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 24
HOMEOFFICE
PANDEMIE STÄRKT DIE NUTZUNG VON HOMEOFFICE Möglichkeiten zur Nutzung von Homeoffice vor und während der Covid-19-Pandemie Anteil Beschäftigter mit/ohne Homeoffice-Option über die Zeit, Angaben der Betriebe in Prozent 50 48 49 48 47 48 48 Beschäftigte, deren Tätigkeit keine Arbeit im Homeoffice zulässt 11 9 7 Beschäftigte, die kein 16 13 12 Homeoffice nutzen können, 23 obwohl es deren Tätigkeit zuließe 41 44 45 Beschäftigte, die 36 38 40 grundsätzlich Homeoffice Quelle: IAB-Betriebsbefragung „Betriebe in 27 der Covid-19-Krise“, Wellen 4 (05.-19.10.2020, nutzen können N=963), 8 (18.01.-29.01.2021, N=1209), 10 (0103.-15.03.2021, N=1250) 11 (22.03.- 08.04.2021, N=1263), 12 (19.04.-30.04.2021, Vor Corona Mitte März bis Mitte Oktober Mitte Januar Ende Ende April Juli 2021 N=1254) und 15 (05.07.-20.07.2021, N=1309). Ende Mai 2020 2020 2021 März/Anfang 2021 Gewichtete Mittelwerte. Es werden nur Betriebe einbezogen, die angeben, dass bei April 2021 ihnen grundsätzlich Homeoffice möglich ist. Corona-Krise: Folgen für den Arbeitsmarkt // Seite 26
HOMEOFFICE-BIOGRAFIEN VON MÄNNERN UND FRAUEN ZWISCHEN 2017 UND 2020 Anteile an der jeweiligen Gruppe in Prozent Quelle: LPP-Beschäftigtenbefragung 2017 und 2019; LPP- Corona 2020, Welle 1 (April/Mai 2020) und Welle 2 (Juni/ Juli 2020); gewichtete Werte. © IAB Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 27
FAZIT: DIE GEWINNER UND VERLIERER AUF DEM ARBEITSMARKT
FAZIT: DIE GEWINNER UND VERLIERER AUF DEM ARBEITSMARKT • Einkommensungleichheit hat kurzfristig nicht zugenommen, soziale/staatliche Absicherung hat funktioniert • Keine stärkere Betroffenheit von Frauen als Männern (keine Shecession, aber weniger Mancession als in Vergangenheit) • Männer mehr Kurzarbeit, Frauen mehr Verluste von Minijobs • Corona-Krise der Ausbildung: Langfristige Folgen in Form sinkender Ausbildungsquoten + steigender Ungleichheit zu befürchten (ähnlich Schule) • Massiver Einbruch in Lebenszufriedenheit Abiturjahrgang 2020 • Neueinstellungskrise: BerufseinsteigerInnen besonders betroffen • Zugang Home-Office/Gesundheitsrisiken ungleich verteilt; stärkere Nutzung durch Frauen Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 29
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Prof. Bernd Fitzenberger, PhD Bernd.Fitzenberger@iab.de
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ENTWICKLUNG DER OFFENEN STELLEN Quelle: Kubis, Alexander (2021): IAB-Stellenerhebung 2/2021: Offene Stellen im Verarbeitenden Gewerbe steigen gegenüber dem Vorquartal um 21 Prozent, verfügbar unter: https://www.iab-forum.de/iab-stellenerhebung_2-2021/ ; Grafik verfügbar unter: https://www.iab.de/de/befragungen/stellenangebot/aktuelle-ergebnisse.aspx Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 32
STARKER RÜCKGANG BEI FRISEURAUSBILDUNGEN SOWIE HOTEL-, GASTSTÄTTENBERUFEN Gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen nach Berufen, größte Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr in Prozent (Berufshauptgruppen mit mind. 5.000 gemeldeten Stellen), Oktober 2020 bis September 2021, Deutschland Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Entwicklungsperspektiven der dualen Ausbildung // Seite 33
AUSBILDUNGSBERUFE MIT GUTEN UND SCHLECHTEN CHANCEN FÜR GEMELDETE BEWERBER/INNEN Bewerber-Stellen-Relationen ausgewählter Berufsgruppen, Oktober 2020 bis September 2021, Deutschland Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Entwicklungsperspektiven der dualen Ausbildung // Seite 34
DER AUSGLEICH AM AUSBILDUNGSMARKT BLEIBT EINE GROßE HERAUSFORDERUNG Bewerber/-innen, gem. betriebliche Ausbildungsstellen, Bestand, Vorjahresveränderung in Klammern Jeweils 30. September Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Entwicklungsperspektiven der dualen Ausbildung // Seite 35
VOR ALLEM KLEINERE UND KRISENGESCHÜTTELTE BETRIEBE SCHRÄNKTEN IHR AUSBILDUNGSPLATZANGEBOT EIN Anteil der Betriebe, die krisenbedingt weniger oder gar keine Ausbildungsplätze besetzen in Prozent aller ausbildungsberechtigten Betriebe Gesamt 10 1 bis 9 Beschäftigte 14 10 bis 49 Beschäftigte 10 50 bis 249 Beschäftigte 10 250+ Beschäftigte 6 Gastgewerbe 28 Sonstige Dienstleistungen 12 Groß- und Einzelhandel; Instandhaltung von Kfz 12 Verarbeitendes Gewerbe 10 stark durch die Krise negativ betroffen 24 gering negativ durch die Krise betroffen 8 positiv u. negativ halten sich die Waage/überwiegend positiv 4 0 5 10 15 20 25 30 Quelle: Betriebsbefragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“. Welle 7, 7.-18.12.2020 (N = 1511). Basis: Ausbildungsberechtigte Betriebe (N = 1195). Weitere Branchen sind aufgrund zu geringer Fallzahlen in der Abbildung nicht dargestellt. Der Ausbildungsmarkt in der Corona-Krise // Seite 36
ANTEIL DER PERSONEN, DIE KOMPLETT ZUHAUSE ARBEITEN, IST WÄHREND DER PANDEMIE GESTIEGEN Anteil der Arbeitszeit im Homeoffice im Verhältnis zur tatsächlichen Arbeitszeit in Prozent, nach Geschlecht Quelle: IAB-HOPP, Berechnungen: Georg Haas, Alle Befragten in einer Beschäftigung, die die Möglichkeit zum Homeoffice haben, gewichtete Analysen (Männer: Min=867, Max=2.496; Frauen: Min=756, Max=2.028) Corona-Krise und ihre Arbeitsmarkteffekte // Seite 37
HOMEOFFICE: VORTEILE AUS SICHT VON BETRIEBEN UND BESCHÄFTIGTEN Anteile in Prozent Vorteile aus Sicht der Betriebe Vorteile aus Sicht der Beschäftigten Flexibilität für Beschäftigte 62 Bessere Ausübung der Tätigkeit 56 Vereinbarkeit von 55 Fahrzeitersparnis 55 Beruf und Familie Erreichbarkeit der Beschäftigten Vereinbarkeit von 47 52 (z.B. während einer Dienstreise) Beruf und Familie Höhere Produktivität 45 Höhere Arbeitszeit möglich 38 Fahrzeitersparnis 36 Steigerung der 35 Arbeitgeberattraktivität Ruhigerer Arbeitsort 26 Optimierung der 10 Büroflächennutzung Anmerkungen: Anteil der Betriebe, die diese Gründe für das Angebot von Homeoffice nennen bzw. Anteil der Beschäftigten, die diese Vorteile nennen. Quelle: IAB-Kurzbericht 11|2019 (IAB-Betriebspanel 2018 (N=5.196) und Linked Personnel Panel (LPP)-Beschäftigtenbefragung 2015 (N=1.327), gewichtete Darstellung) Corona-Krise und ihre Arbeitsmarkteffekte // Seite 38
ABITURJAHRGÄNGE 2020/21: PLÄNE FÜR GAP YEAR UND REALSIERUNG 2020 SELTENER ALS GEPLANT Abiturjahrgänge 2021 und 2020 49,4 Durchschnittliche Wahrscheinlichkeit, nach dem 47,9 45,2 46,8 45,7 Abitur ein Gap Year einzulegen bzw. Anteil der 37,3 realisierten Gap Years (Abiturjahrgang 2020), in Prozent Abiturjahgang 2021 Abiturjahrgang 2020 __ _ ___Geplantes Gap Year____ _____ ______Realisiertes Gap Year______ Herbst 2019 Frühjahr 2020 Herbst 2020 Herbst 2020 - Realisiertes Gap Year Quelle: BerO Studie, Abiturjahrgänge 2020, 2021, Schülererhebungen im Herbst 2019, Frühjahr 2020 und Herbst 2020, N=4.890 Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 39
UNTER BILDUNGSWEGEN DER ABITURIENT/INNEN (OHNE GAP YEAR) DOMINIERT UNIVERSITÄTSSTUDIUM 47,4 47,3 47,8 Abiturjahrgang 2021 Durchschnittliche Wahrscheinlichkeits- 22,1 20,7 20,9 angaben der Befragten in Prozent (ohne 15,9 16,2 15,2 13,4 14,7 15,0 Gap Year) Universität Fachhochschule Duales Studium Ausbildung Herbst 2019 Frühjahr 2020 Herbst 2020 Abiturjahrgang 2020 Abitur 61,4 46,9 48,7 43,9 Durchschnittliche Wahrscheinlichkeits- angaben bzw. Anteil der Befragten 21,2 17,8 17,6 19,8 15,6 15,0 17,1 15,8 15,6 17,3 16,2 eines gewählten Bildungswegs (Herbst 9,3 2020) in Prozent (ohne Gap Year) Universität Fachhochschule Duales Studium Ausbildung Quelle: BerO Studie, Abiturjahrgänge 2020, 2021, Herbst 2019 Schülererhebungen im Herbst 2019, Frühjahr 2020 und Herbst Geplante Realisierte Frühjahr 2020 2020, N=2.624 | 2.203 Bildungswege Bildungswege Herbst 2020 - Gap Year (n=826) Herbst 2020 - Studierende / Auszubildende (n=1377) Die Gewinner und Verlierer auf dem Arbeitsmarkt // Seite 40
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