Die Heimat Sonderdruck - KREFELDER JAHRBUCH - AMD Akademie Mode & Design
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Die Heimat KREFELDER JAHRBUCH Zeitschrift für niederrheinische Kultur- und Heimatpflege Sonderdruck Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde in Krefeld Schriftleitung Stefan Kronsbein Jahrgang 92 Oktober 2021 ISSN 0342-5185 ISBN 978-3-935526-47-0
Inhalt Vereinsgeschichte Stefan Kronsbein & 14 „Die Heimat“ wird 100 Julia Obladen-Kauder Archäologie Renate Gerlach & 23 Der „nasse Limes“ – Verlauf und Aussehen des Niederrheins in der Römerzeit Jutta Meurers-Balke (1. bis 5. Jahrhundert AD) Geschichte Karl-Heinz Foncken 31 Die ehemalige Freiwillige Feuerwehr in Linn Pia Froese 39 Zwangsarbeiter in Krefeld – Das Kriegsende und der Anfang der Besatzungszeit in Krefeld 1945 Hans-Martin 44 Bewegte Gartengeschichte in Hüls und die Bedeutung der Zivilgesellschaft Große-Oetringhaus Constantin Jonat & 50 Die Rheinische Turnhalle als Propagandamedium im revolutionären Krefeld – Jella Schmadel Ein Beispiel für den Einfluss des Turnens auf die Demokratiebewegung 1848/49 Mike Kunze 57 Historische Grabsteine aus Meerbusch erzählen Geschichte(n) Manuel Kölker 71 Marathon-Hochburg Krefeld: Szene blickt 1966 und 1976 nach Krefeld Ernst Müller 81 Kriegsbriefe eines jungen Frontsoldaten Christoph Reichmann 101 Das Tagebuch Friedrich Winkmanns, Gärtner der Marianne Rhodius auf Burg Linn für die Jahre 1850/51 Markus Scholten 109 Die Amerikaner sind da! Dirk Senger 119 Die Geburt von Joseph Beuys in Krefeld Klaus Zok 122 „Gute Nacht, Hüken!“ – Von Krefeld nach Stalingrad und zurück – Ein Soldatengrab auf dem Hauptfriedhof Gerhard Hoppmann 150 Mordkommission – die Realität Franz Janssen 157 Joachim Danneil – Drittes Krefelder Weltkriegs-I-Flieger-Ass entdeckt Städtebau und Baugeschichte Rolf-Bernd Hechler 131 Der stille Abgang leiser Fassaden am Ostwall, an der Breite Straße und anderswo Literatur und Bildung Ursula Broicher 138 Heinrich Heines Berührungen mit Krefeld Henning Heske 145 Vom Studienseminar zum ZfsL –75 Jahre Lehrerausbildung in Krefeld Kunst und Kultur Katrin Lindemann & 161 Von „Weltbunt“ zu „Zeitkolorit“ (2017-2020) – Das Deutsche Textilmuseum im Forschungsverbund Annette Paetz gen. Schieck zum Einfluss synthetischer Farbstoffe auf Gesellschaft und Mode 2 Die Heimat 92/2021
Über 43 Jahre – von 1921 bis 1972 – war sie das Erken- 92 nungszeichen der Heimat – die ziegelrote Farbe des Umschlags. Und was liegt näher, als mit dem Außen- KREFELDER JAHRBUCH JAHRGANG titel des ersten Heftes der Heimat aus dem Jahr 1921 an hundert Jahre Heimat zu erinnern. Die Heimat Annette Paetz 169 „Fabric of My Life” (2018–2022) – Das Deutsche Textilmuseum Krefeld im EU-geförderten gen. Schieck & Christina Schulte Kooperationsprojekt zu Kleidung und Identität von Personen mit Migrationshintergrund Dirk Senger 175 Rainer Lynen – Dichter, Vagabund und Freund von Joseph Beuys Dirk Senger & 182 40 Jahre Deutsches Textilmuseum Krefeld Annette Paetz gen. Schieck Melanie Suchy 186 Immer noch da. Immer wieder in Bewegung – Zur Tanzreihe „MOVE!“ in der Fabrik Heeder Natur und Landschaft Carmen Gallas & 195 Der Golfsee am Egelsberg – Relikt einer frühen Trendsportart Stefan Kronsbein Stefan Kronsbein & 209 Quellen in Krefeld – Eine Bestandsaufnahme Michael Stevens Jochen Schages 220 Feldlerche & Co – Wir sind dann mal weg!? – Ein Beitrag zur Situation der Arten der Feldflur in Krefeld mit besonderem Blick auf den Feldvogelschutz Mundart Theo Versteegen 227 Dat „Kaufhaus“ van Traar Aus dem Heimatleben Dirk Senger 6 Von Oktober zu Juli Julia Obladen-Kauder 229 Der Verein für Heimatkunde 2020/2021 232 Neue Bücher Dirk Senger 238 Personen/Auszeichnungen/Jubiläen/Verstorbene/Geburtstage 242 Abbildungsnachweise 246 Verzeichnis der Autoren 247 Hinweise für Autoren der Zeitschrift „Die Heimat“ 249 Technische Hinweise (EDV) Die Heimat 92/2021 3
Gesamtherstellung: van Acken Druckerei & Verlag GmbH, 47800 Krefeld, Magdeburger Straße 5, Tel. (02151) 44 00-0 Das Krefelder Jahrbuch „Die Heimat“ wird seit 1921 erst ab 200 Euro verlangt und darunter i.d.R. nicht ausgestellt. vom drei Jahre zuvor gegründeten Verein für Heimat- „Die Heimat“ erscheint zum Ende des Jahres. Für Nichtmitglie- kunde e. V. herausgegeben. der sind die Bände im Buchhandel oder im Stadtarchiv Krefeld Vorsitzende ist Dr. Obladen-Kauder, c/o Stadtarchiv zum Buchhandelspreis von aktuell 27,50 Euro zu beziehen. Die Verein für Heimatkunde in Krefeld, obladen@heimat- Vorstandsmitglieder vermitteln auch ältere Jahrgänge, die als krefeld.de. Stellvertreter ist Prof. Dr. Jürgen Schram, Präsenzbestand im Stadtarchiv, in der Mediothek und in der Corneliusstr. 10, 47798 K refeld, 02151-329279, schram@heimat- Bibliothek der Jüdischen Gemeinde vorliegen. krefeld.de. Kassiererin ist Ursula Wolter, Moerser Str. 87, 47803 Die Anzeigenverwaltung liegt in Händen der Fa. van Acken Krefeld, 02151-800598, wolter@heimat-krefeld.de. Druckerei & Verlag GmbH, Krefeld (s. oben). Schriftleitung und Verlag: Stefan Kronsbein, Sollbrüggenstr. 80, Die Autorinnen und Autoren vertreten ihre Beiträge selbst. Ab- 47800 Krefeld, Tel. 02151-599177, schriftleitung@heimat-krefeld.de sprachen zu neuen Beiträgen werden bitte mit der Schriftleitung oder kronsbein@aol.com. getroffen. 1. Schriftführerin ist Dr. Julia Rücker, ruecker@heimat-krefeld.de, Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Das Recht 2. Schriftführer ist Wilfried Sahlmann, sahlmann@heimat-krefeld.de. an den Bildern bleibt den Fotografen bzw. den Eigentümern der Weitere gewählte Vorstandsmitglieder sind die Beisitzer Martin Vorlagen vorbehalten. Becker, becker@heimat-krefeld.de und Anke Drießen-Seeger, driessen-seeger@heimat-krefeld.de. Gefördert durch: Im SEPA-Einzugsverfahren bucht der Verein nach dem Beschluss der Mitgliederversammlung 2017 den Jahresbeitrag in Höhe von 25,00 Euro ab, worin der Bezug der HEIMAT enthalten ist. Der Verein ist gemeinnützig und steuerbegünstigt, über 25 Eu- ro hinausgehende Beträge sind erwünscht und steuerlich ab- Kulturbüro setzbar. Spendenquittungen werden von den Finanzämtern 4 Die Heimat 92/2021
Liebe Leserinnen und Leser der Heimat, die Heimat erscheint nun im 100. Jahr und im 103. Jahr nach der hundertste Jahr ihres Erscheinens. Bis zum Jahrgang 100 ist es Vereinsgründung 1918. Es mutet schon erstaunlich an, dass sich dann noch einige Jahre hin. sowohl die Gestaltung als auch das inhaltliche Konzept im Grund- satz über hundert Jahre erhalten haben – mit Erfolg. Vor allem das Ab dem Jahrgang 93 / 2022 wird es einen Wechsel in der Schrift- Großformat, von den Gründern bewusst gewählt, ist ein großer leitung geben, da der zeitige Schriftleiter sich nicht wieder zur Vorteil für Leser und Autoren, kann man doch auch Abbildungen Wahl stellt. Die Gründe hierfür seien offen genannt – die Arbeiten in guter Lesequalität bieten. für die Heimat mit einem hohen inhaltlichen und formalen Quali- tätsanspruch haben ein nicht mehr hinnehmbares und leistbares Die Corona-Krise begleitet auch die Heimat ins zweite Jahr. Es Ausmaß angenommen. kann aber erfreut festgestellt werden, dass der Kontakt zu den Autoren – denn das sind die wahren Träger der Arbeit – weiterhin Den Lesern ist für ihre Treue zu danken; und vor allem den Autoren auf einer sehr angenehmen und persönlichen Ebene stattgefun- für ihre große Bereitschaft, zu einer breiten Themenvielfalt stets den hat; in vielen Einzelgesprächen, Telefonaten, Emails, SMS neue Beiträge zu verfassen – und das nun seit hundert Jahren. Zu und WhatsApp wuchsen die Beiträge heran, wie sie sich nun danken ist auch der Druckerei van Acken für stets qualitätsvolle in der Heimat finden. Dabei haben sich die Autoren – für viele Arbeit. ungewohnt – mit den „Hinweisen für Autoren“ strengen Regeln unterziehen müssen, vor allem in der Zitierweise. Das ist natür- Dem neuen Schriftleiter oder der neuen Schriftleiterin sei der lich kein Selbstzweck, sondern dient ausschließlich der wissen- Erfolg gewünscht, den die Heimat verdient. schaftlichen Genauigkeit, um auch künftigen Generationen die Beiträge und deren Verweise bestmöglich erschließen zu können. Viel Spaß weiterhin beim Lesen! Dem jetzigen Schriftleiter war es vergönnt, zwei wichtige Jubiläen des Vereins und damit auch der Heimat mitgestalten zu dürfen: die Hundertjahrfeier im Jahr 2018 und mit dieser Ausgabe das Stefan Kronsbein Die Heimat 92/2021 5
„The Fabric of My Life“ (2018-2022) – Das Deut- sche Textilmuseum Krefeld im EU-geförderten Kooperationsprojekt zu Kleidung und Identität von Personen mit Migrationshintergrund Annette Paetz gen. Schieck & Christina Schulte Zeitgleich befassen sich Kolleginnen aus gern, haben sie diesen Ansatz im Rahmen Das DTM im FABRIC-Projekt Textilforschung, Kunst und Design in des FABRIC-Projektes auf die Gegenwart dem auf die Gegenwart gerichteten Pro- angewendet. Dabei hat jedes der drei be- Textilien eignen sich hervorragend als Aus- jekt „The Fabric of My Life“, kurz FABRIC, teiligten Länder eine andere Perspektive gangspunkt für Diskussionen zu sozialen, mit der Kleidung von Personen, die aus auf dasselbe Phänomen. ökonomischen und ökologischen Fragen. diversen Gründen ihre Heimat verlassen Dabei richtet das DTM sein museumspä mussten und mit dieser Heimat auch tex- Während das griechische Team sich mit dagogisches Programm für Kinder und tile Objekte verbinden. FABRIC ist ein von den zum Teil gerade erst über das Mittel- Erwachsene, Spezialisten und Laien so der EU-Kommission gefördertes Projekt, meer eingetroffenen Flüchtlingen befasst, aus, dass über den kunsthandwerklichen, das im Rahmen des „Creative Europe“- die eine erste Versorgung benötigen, hat schöpferischen Prozess immer auch ak- Programms kreative Prozesse fördert1. Es sich das Krefelder Team mit bereits etab- tuelle Themen angesprochen werden, um wurde von drei Partnern initiiert, die aus lierten Migrantengemeinschaften diverser so ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Ar- dem „Deutschen Textilmuseum“ (DTM), Herkunft zusammen getan, wohingegen beitsbedingungen, Umweltschutz und An- dem „Centre of Textile Research“ (CTR) sich das Kopenhagener Team eher mit jun- deres zu wecken. In dieser Weise versteht an der Universität Kopenhagen2 und dem gen Projekten und Initiativen zur Arbeitsbe- sich das DTM auch im FABRIC-Projekt als Textilforschungsinstitut „Artex“3 in Athen schaffung von Migranten verbunden hat5. bestehen. Jedes der Institute hat zahl- reiche Projektpartner, mit denen es sei- Zahlreiche Einzelprojekte befassen sich ne Projekte verwirklicht, in denen es vor mit Migrantengruppen, dokumentieren allem um Kommunikation durch Kleidung deren Traditionen und Geschichten und und Textilien geht. Über die Aktivitäten des sorgen für ein besseres Verstehen von DTM wird im Folgenden berichtet. Kleidercodes. Dabei ist es in allen drei Ländern zu Verknüpfungen mit Museen wie dem Nationalmuseum Kopenhagen Ausgangspunkt und Partner und Designhochschulen wie der Design skolen Kolding, Royal Danish Academy of FABRIC wurde initiiert von Professor Dr. Fine Arts – School of Architecture, Design Marie-Louise Nosch (Kopenhagen), Dr. and Conservation Kopenhagen, VIA Uni- Stella Spantidaki (Athen) und Dr. Annette versity College (Aarhus) sowie der Aka- Paetz gen. Schieck4 (Krefeld). Alle drei sind demie Mode & Design Düsseldorf (AMD) 6 Archäologinnen, die sich auf die Textilfor- gekommen. Es entstand ein unmittelbarer schung an archäologischem Material spe- Austausch zwischen Studierenden und zialisiert haben. Dabei befassen sie sich Migrantengruppen, der kreative Prozesse immer auch mit soziologischen Fragestel- anregte und zu einer Online-Ausstellung lungen, die sich um die bewusste Gestal- des DTM führte. tung von Kleidung und ihre Aussagekraft über die Identität des Trägers ranken. Das Ziel aller Aktivitäten ist eine Verbes- serung des gegenseitigen Verstehens, das Textilien, und insbesondere der persönli- Verringern von Missverständnissen und che Besitz von Migranten, den sie aus ihrer die Schaffung des Bewusstseins für ein Heimat mitnehmen können, haben große bereicherndes Miteinander. Dabei versteht emotionale Bedeutung und sind für ihre sich das DTM nicht allein als Ort, der sich Besitzer von hohem Wert. mit historischen Textilthemen befasst oder Abb. 1: Dr. Tagrid Yousef, Integrationsbe- gelegentlich moderne Textilkunst präsen- auftragte, Fachbereich Migration und Inte- Angeregt durch die Flüchtlingswelle seit tiert, sondern auch als ein Museum, an gration der Stadt Krefeld. Bei den Fotoauf- 2015 und die damit verbundene Integra- dem aktuelle Themen aus Gesellschaft nahmen der AMD für FABRIC trägt sie das tion von und Kommunikation mit Neubür- und Umwelt thematisiert werden7. Kleid ihrer palästinensischen Großmutter. Die Heimat 92/2021 169
Initiator für zahlreiche Aktivitäten, in denen dem zu Treffen und textilen Workshops bei Unternehmen, geleitet wird, unterstützt verschiedene soziale Gemeinschaften, einer Tasse Tee eingeladen wird. Textiles von zwei Lehrerinnen des Berufskollegs, Schulen und Hochschulen, Institutionen Handwerk dient dabei als Aufhänger, um Verena Uygun und Sandrine Koerfer. Jen- und Organisationen in der Region zusam- sich über traditionelle Techniken und Or- ny Joosten, die selber einen albanischen menarbeiten. Im Rahmen von FABRIC namente auszutauschen und ins Gespräch kulturellen Hintergrund aufweist, betreibt handelt es sich um: zu kommen. Aufgrund der aktuellen Covid- ein Unternehmen, das Stickereien für die – Menschen mit Migrationshintergrund Pandemie befindet sich dieser Salon noch Modeindustrie entwirft und produziert. und ihre Gemeinschaften nicht in der Realisierungsphase. Neben den handwerklichen Fertigkeiten – Studierende der „Akademie Mode & wird Joosten den Schülern und Schüle- Design“ (AMD) am Standort Düsseldorf rinnen auch die Umsetzung der Muster in – das „Kommunale Integrationszentrum“ „Berufskolleg Vera Beckers“ Computergraphik zur maschinellen Her- (KI) Abteilung Integration der Stadt Krefeld stellung vermitteln, Einblicke in das Mo- – das „Berufskolleg Vera Beckers“ (BKVB) (BKVB) Krefeld – ein s chulischer degeschäft verschaffen und ihr Netzwerk Krefeld Projektpartner mit den zukünftigen Designern teilen. – individuelle Unterstützer wie der Krefelder Filmemacher Reimund Meincke. Ein weiteres Projekt, das aufgrund der Der Workshop ist in mehrere Phasen un- Covid-Krise erst im September 2021 re- terteilt und hat folgende Ziele: Ausgehend alisiert werden konnte und das ebenfalls von ihrer Sammlung ethnischer histori- „Kommunales Integrationszent- vom KI unterstützt wird, ist vom DTM mit scher Stickerei wird Jenny Joosten bei- dem BKVB konzipiert worden10. Es han- spielhafte Entwürfe vorstellen, an ihnen rum“ (KI) Abteilung Integration delt sich um einen einwöchigen Workshop Methoden und Materialien erklären, die der Stadt Krefeld – Türöffner für mit Schülerinnen und Schülern der Ab- Bedeutung von Ornamenten, die Charak- Migranten und ihre Gemein- schlussklasse, in dem textile Verzierungs- teristika bestimmter ethnischer Gruppen schaften techniken vertieft und vermittelt werden, und die kulturelle Vielfalt erläutern. Es folgt und der ursprünglich für November 2020 die Anleitung zu eigenen Kleiderdesigns, geplant war. umgesetzt in Skizzen, und das Fertigen Das KI ist Teil der Krefelder Stadtver- einzelner Details mit Stickerei, wie Knopf- waltung im Fachbereich Migration und Das Programm sieht eine Projektwoche mit leisten, Ärmelmanschetten oder Kragen. Integration und setzt sich für Neubürger etwa zehn Schülerinnen und Schülern am Da die Schüler und Schülerinnen oftmals ein8. Es dient als wichtigster verbinden- BKVB vor, die von Jenny Joosten, Expertin selber einen Migrationshintergrund auf- der Punkt in dem Bestreben, Fremde in für historische ethnographische Stickerei- weisen, ist davon auszugehen, dass sie die Stadt zu integrieren. Es vermittelt zwi- en mit eigener Sammlung und eigenem Inspiration, traditionelle Techniken und schen Stadtverwaltung und gesellschaft- lichen Gruppen, indem es Bedürfnisse erkennt, Initiativen unterstützt und Akti- vitäten ermöglicht, die ein besseres Ver- ständnis unter Krefelds Bürgern befördern und Integration bewirken können9. Für das DTM sind Dr. Tagrid Yousef, Inte- grationsbeauftragte (Abb. 1), und ihr Team vom KI der Schlüssel in der Ansprache von Migrantengruppen in der Region gewor- den. Dank des KI-Netzwerkes, aber auch dank eigener Kontakte hat das DTM-Team Vertreter der britischen, bulgarischen, ja- panischen, kosovarischen, palästinensi- schen, peruanischen, bangladeshi, gha- naischen und türkischen Mitbürger in der Region getroffen und sie für gemeinsame Projekte mit Studierenden der AMD ge- winnen können, in denen sie Einblicke in ihre kulturelle Herkunft und Zugehörigkeit gegeben haben. Darüber hinaus verstetigt sich die Zusam- menarbeit des DTM mit dem KI und wird das FABRIC-Projekt auch über die EU- Förderung hinaus fortsetzen. Geplant ist Abb. 2: Binnaz Ayik im Folklore-Outfit wird im Fotostudio von AMD-Studentin Jasmine zum Beispiel ein „Textilsalon“ im DTM, bei Scheid aufgenommen. 170 Die Heimat 92/2021
otive aus familiärem Umfeld wiederauf M Rolle des Fotografen und einmal die des Fototerminen in der AMD kamen zwei leben lassen. Der Workshop wird an sei- Assistenten ein. Das DTM konnte dank Bulgarinnen, drei Peruanerinnen, zwei nem letzten Tag der Öffentlichkeit präsen- der Unterstützung des KI 16 Personen Türkinnen (Abb. 2), eine Palästinenserin tiert und in seinem Verlauf dokumentiert. aus neun Ländern gewinnen, die bereit (Abb. 1), eine Japanerin, drei Ghanaer waren, sich in den „fabrics of their lives“ (Abb. 3), ein Brite, ein Kosovar (Abb. 4) portraitieren zu lassen12. Zu den beiden und ein Bangladeshi. „Akademie Mode & D esign (AMD) Düsseldorf“ – langfris tiger Partner mit zahlreichen Projekten Seit vielen Jahren arbeitet das DTM mit der AMD zusammen, allerdings handelte es sich bislang immer um einzelne Kurse, wohingegen die Zusammenarbeit dieses Mal einen wesentlich größeren Umfang er- reicht hat, sich über zwei Jahre, mehrere Studiengänge und acht Kurse erstreckt11. Beteiligt waren die Studiengänge: (1) Mo- de im Kontext; (2) Mode Journalismus und Kommunikation; (3) Mode und Design Ma- nagement. Modejournalismus Den Auftakt bildeten mehrere Seminare im Sommersemester 2019, geleitet von Dr. Uta-Christiane Bergemann. Angehende Modejournalisten des sechsten Semes- ters entwickelten einen Fragenkatalog, der sich an Personen mit Migrationshin- Abb. 3: Die kanadische Visagistin und Journalismus-Dozentin Heidi Kincaid schminkt tergrund richtete. Studierende des zweiten Rosemary Addo aus Ghana für ihren Fototermin. Semesters führten damit Befragungen von Mitgliedern der fünf größten Düsseldor- fer Migrantengruppen durch, bei denen es sich um Personen aus Japan, Ghana, der Türkei, Syrien und Marokko handelte. Parallel befasste sich ein weiteres Seminar in einem sechsten Semester mit den kultu- rellen Hintergründen und der traditionellen Formensprache dieser Gruppen und ver- fasste Essays dazu. Marken- und Kommunikationsdesign Studiendekan Professor Ralf Lobeck im Fachbereich Marken- und Kommunika- tionsdesign und der freiberufliche Fo- tograf Felix Dobbert unterrichteten im Winter 2019/2020 ein Erstsemester in „Visueller Kommunikation“. Die Technik einer Profikamera, die Bildkomposition, die Lichtführung, die Bildbearbeitung, die Fotorechte und ein professionelles Studio waren die Elemente, mit denen sich die Studierenden in Bezug auf Por- trait- und Modefotografie auseinander- zusetzen hatten. Das Erlernte wurde in einer zweiten Phase umgesetzt: In Abb. 4: Rifat Krasniqi aus dem Kosovo zeigt die traditionelle Kopfbedeckung aus seiner Zweier-Teams nahm jeder einmal die Heimat, den „Plis“ aus weißem Filz. Die Heimat 92/2021 171
Abb. 5: Peruanische Models zeigen traditi- Abb. 6: Bulgarische Trachten, vorgestellt von Dessislava Holzschneider, deren rotes onelle Kleider aus drei Regionen: Alfa Otto Kleid die Küstenregion verkörpert, und Sevdalina Komitova, deren grünes Outfit für den (links) repräsentiert das andine Bergland, ländlichen Norden steht. Ingrid Villena Sandoval (Mitte) den Urwald und Kathye Molina (rechts) die nördliche Küste (Marinera Norteña). Die Models präsentierten drei Arten von tenregion, den Urwald und das andine zumeist von Christina Schulte und fil- traditioneller Kleidung: Hochland repräsentieren. Ähnlich verhält misch dokumentiert von Reimund Mein- (1) Ethnisch motivierte, traditionelle Klei- es sich auch bei den Bulgarinnen, die bei- cke, durchgeführt wurden. Diese Film- dung und Accessoires aus Familienbesitz de aus dem städtisch geprägten Süden dokumente werden zu zweierlei Filmen (Abb. 1). stammen, deren Kleider aber den länd- geschnitten: Je einen individuellen Film (2) Neu angefertigte Kleidung für den Ge- lichen Norden (grünes Outfit) und den pro Person bzw. Gruppe (z. B. türkische brauch bei traditionellen Festlichkeiten städtischen Süden (rotes Outfit) verkör- und peruanische Frauen) und einen lan- und Anlässen, wie das türkische Henna- pern (Abb. 6). gen Film, in dem alle Interviewpartner zu Kleid, das Festkleid aus Ghana oder die Wort kommen. kosovarische Kopfbedeckung „Plis“, mit Die Models, die zunächst in Straßenklei- politischer Symbolkraft (Abb. 3 und 4). dung und vom Alltag abgehetzt zu den Mode im Kontext (3) Folkloristische Kleider, die nach tradi- beiden Fototerminen erschienen, durch- Im Sommersemester 2020 unterrichtete tionellen Vorbildern für Tanzvorführungen liefen eine beeindruckende Verwand- Professor Dr. Elisabeth Hackspiel-Mikosch gefertigt sind und bei öffentlichen Ver- lung. Mit Anlegen der traditionellen Klei- ein sechstes Semester darin, sich einen anstaltungen der jeweiligen ethnischen dung und dem professionellen Make-up, theoretischen Zugang zu erschließen und Gruppen getragen werden. Derartige in der ebenso professionellen Studioat- ein kritisches Bewusstsein für ethische Kostüme trugen die beiden Bulgarinnen, mosphäre, aber auch durch den einfühl- Fragen, wie zum Beispiel „Kulturelle An- eine türkische Frau und die drei Perua- samen und interessierten Umgang der eignung in der Mode“ zu entwickeln. nerinnen (Abb. 2, 5, 6). Dabei ist zu er- Studierenden, entwickelten die Models wähnen, dass die Tänzerinnen mit ihren einen gewissen Stolz, diesen sonst eher Untersuchte Themen waren unter ande- Kostümen jeweils verschiedene Regionen nicht so offen gezeigten, sehr persön- rem eine Mexiko-Kollektion der Designerin verkörperten, dafür aber nicht, wie bei lichen Teil ihres Lebens präsentieren Carolina Herrera, die Auslöser für politi- Gruppe (1), selber aus diesen Regionen und dokumentieren zu können. Für das sche Diskussionen war13. Corona-bedingt stammen müssen. Das wird besonders DTM-Team war ebendieser Aspekt von fanden die Seminarsitzungen virtuell deutlich bei den drei Peruanerinnen, die besonderer Bedeutung, weshalb sich an statt, die Untersuchungen reichten die alle aus der Küstenregion stammen, de- die Fotoaufnahmen persönliche Inter- Studierenden abschließend als schriftliche ren Gewänder aber die nördliche Küs- viewtermine anschlossen, die im DTM, Berichte beim DTM ein. 172 Die Heimat 92/2021
Mode Journalismus und kreativen Ideen, den mannigfaltigen ange- Kommunikation wandten Techniken und ihren Fertigkeiten Dozentin Heidi Kincaid (Abb. 3) unterrich- (Abb. 7). Alle Beiträge wurden von Rei- tete ein sechstes Semester im Studien mund Meincke filmisch dokumentiert und gang Modejournalismus in englischer werden zu einem Film geschnitten. Sprache. Die Studierenden erarbeiteten einen Fragebogen und führten Einzelinter- views mit den Partnerinnen des FABRIC- Der Studiengang Marken- und Kommu- Kernprojektes in Kopenhagen, Krefeld nikationsdesign und die Gestaltung der und Athen. Telefonisch befragten sie die virtuellen Ausstellung des DTM Partnerinnen zu ihrem persönlichen „fab- Im Sommersemester 2021 widmete sich ric of their lives“, zu ihrer Motivation, sich Studiendekan Ralf Lobeck zusammen mit an diesem Projekt zu beteiligen, und ihrer Uwe Stoklossa dem Layout der Präsen- persönlichen migrantischen Erfahrung. tation des Projektes für die Öffentlichkeit. Abschließend wurden die Interviews ver- Sie entwickelten mit Studierenden ein schriftlicht und dem DTM-Team zur Verfü- ästhetisches Konzept, das sie sowohl für gung gestellt. die Gestaltung von Einladung, Plakat und Fahne, als auch für die Umsetzung der in Formfindung Kleid diesem Projekt im Herbst 2021 zu präsen- Studiendekan Markus Wirz und die Do- tierenden ersten Online-Ausstellung des zenten Claus Bortas und Ines Majowski DTM vorschlugen. Dabei verarbeiteten unterrichteten im Sommer 2020 ein zwei- sie sämtliche Erzeugnisse und Produkte tes Semester Modedesign in „Formfin- des FABRIC-Projektes, bestehend aus dung Kleid“. Die zukünftigen Designer Kunstwerken, die die Projektpartnerinnen hatten die Aufgabe, sich über traditionelle in Athen und Kopenhagen mit Migranten- Abb. 7: Studentin Mariya Naneva präsen- und ethnische Kleidung zu informieren, gruppen erarbeitet haben, aber auch die tiert ihren Entwurf: ein futuristisches Kleid, sich in eine Tradition zu vertiefen und sich Fotostrecken, die filmischen und schriftli- das von bulgarischer Tradition inspiriert von ihr für eigene Entwürfe inspirieren zu chen Dokumentationen, Podcasts14, pro- ist. Sie erhielt dafür vom DTM eine Aus- lassen. Dabei sollte auch der Aspekt der duziert von den dänischen Kolleginnen, zeichnung. Nachhaltigkeit im Umgang mit Materialien und Fotografien von traditionellen histori- berücksichtigt werden. schen Textilien in der Sammlung des DTM. Die Studierenden sahen sich außerordent- Kopenhagen und Krefeld sich zu regelmä- lichen Herausforderungen gegenüber, da Fazit ßigen Konferenzen per Zoom trafen, eben- sie während der Corona-Pandemie keinen so wie der Unterricht der vielen AMD-Klas- Zugang zu den Schneiderateliers der AMD Im Zentrum des Konzeptes des EU-Pro- sen. Letztlich hat die Entwicklung am DTM hatten, und ihre Dozenten sie lediglich vir- jekts „The Fabric of My Life“ stand die zu Verschiebungen der Ausstellungen ge- tuell betreuen konnten. Auch hatten sie persönliche Begegnung von Menschen in führt und das DTM-Team dazu veranlasst, keinen Zutritt zu Bibliotheken und waren Europa – im wissenschaftlichen Austausch mit der FABRIC-Ausstellung erstmals ei- dazu gezwungen, sich mit vorhandenem der Projektpartner und im intensiven Ge- ne virtuelle Ausstellung zu gestalten. Das Material und in Heimarbeit der Aufgabe zu spräch mit Migranten und Kooperations- umfangreiche, bereits virtuelle Material, widmen, da sie durch den ersten Lock- partnern. In der Anfangsphase haben zahl- das im Rahmen des Projektes entstanden down nur wenig Zugriff auf Stoffe hatten. reiche Treffen mit dieser Vorstellung von ist, bietet sich hervorragend für diesen für Materialien wie Spitze, Samt, Garn, Knöp- europäischer Integration stattgefunden. Krefeld neuen Weg an und lässt das Pro- fe und schmückende Applikationen wur- Mit Eintritt der Beschränkungen durch die jekt und seine Teilnehmer in Fotos, Inter- den vom DTM zur Verfügung gestellt und Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 aller- views, Filmen und vielem mehr erstrahlen. konnten an der AMD abgeholt werden. Wie dings mussten geplante Reisen zu den Pro- auch bei den anderen virtuellen Semina- jektpartnern in Athen und Kopenhagen und Dr. Annette Paetz gen. Schieck, geboren ren nahm das DTM-Team an der einführen- auch zahlreiche Treffen mit den Beteiligten 1968 in Columbus (Ohio), lebt in Düssel- den Veranstaltung, am Schulterblick zur vor Ort abgesagt werden, und die Zusam- dorf, promovierte Archäologin, seit April Halbzeit des Semesters und schließlich menarbeit wurde zur Herausforderung. 2012 Leiterin des Deutschen Textilmuse- an der Abschlusspräsentation in der AMD ums, Autorin zahlreicher Fachpublikatio- Corona-konform teil. Die 20 Studierenden Dieser Herausforderung ist das DTM mit nen. hatten die Aufgabe, ihre Kreation an einem seinen Projekt- und Kooperationspartnern Modell vorzustellen, in einem Vortrag zu mit einer Verlagerung in den virtuellen Christina B. Schulte MA, geboren 1957 erläutern und in Form einer Fotostrecke, Bereich begegnet. Die Pandemiebedin- in Hamburg, lebt in Krefeld, Literaturwis- in der sie das Modell inszeniert hatten, gungen haben eine besondere Kreativität senschaftlerin, Historikerin, Journalistin, zu vermitteln. Fünf der besten Entwürfe gefordert und einen neuartigen Umgang Verfasserin vieler Beiträge zu kulturellen, wurden durch das DTM-Team prämiert. mit den Medien hervorgebracht, was dazu literarischen und religiösen Themen, vor Alle Studierenden beeindruckten mit ihren führte, dass die Projektpartner in Athen, allem vom Niederrhein. Die Heimat 92/2021 173
Schriftenverzeichnis Anmerkungen Bergemann, Uta-Christiane; Fleischmann-Heck, Isa & 1 This project has been funded with support from 9 Jüngstes Beispiel ist das 279 Seiten starke Krefeld- Paetz gen. Schieck, Annette: Tracht oder Mode – Die the European Commission. This publication reflects Kochbuch, in dem je eine Person aus einer der 65 in europäische Sammlung Paul Prött im Deutschen the views only of the author, and the Commis- Krefeld vertretenen Nationen im Portrait vorgestellt Textilmuseum Krefeld; Mainz 2018 sion cannot be held responsible for any use which wird und ein typisches Rezept aus der eigenen may be made of the information contained therein. Heimat präsentiert; vgl. Stadt Krefeld (Hrsg.): Ge- Brix, Walter Bruno: Drachen aus goldenen Fäden – https://bit.ly/3fPle1l (letzter Zugriff am 22.03.2021) schmackssache Krefeld; Krefeld 2020 Chinesische Textilien aus der Sammlung des Deut- https://kultur.creative-europe-desk.de/index.php?id= schen Textilmuseums Krefeld; Oppenheim 2020 10 Für weitere Informationen siehe: www.bkvb.de 2369&no_cache=1 (letzter Zugriff am 22.03.2021) Nosch, Marie-Louise: A new international project: https://www.facebook.com/TheFabricOfMyLife2018/ 11 https://www.amdnet.de/standort/amd-akade- The Fabric of My Life; in: Archaeological Textiles (letzter Zugriff am 22.03.2021) mie-mode-design-duesseldorf (letzter Zugriff am Review (ATR), Nr. 61, S. 24-25; Kopenhagen 2019 22.03.2021). – Die AMD ist eine private Fresenius- 2 https://ctr.hum.ku.dk/research-programmes-and- Paetz gen. Schieck, Annette: Reflexionen – Kunst- projects/the-fabric-of-my-life/ (letzter Zugriff am Hochschule, an der von Design über kulturelle Zu- handwerk trifft Textilmuseum [Katalog anlässlich 22.03.2021) sammenhänge, Marketing bis zu Journalismus über der Ausstellung Reflexionen – Kunsthandwerk trifft Mode gelehrt wird. Sie hat Niederlassungen in Ber- 3 https://artextiles.org/en/content/fabric-my-life lin, Hamburg, München, Wiesbaden und Düsseldorf. Textilmuseum 24. Juni bis 9. September 2018 Deut- (letzter Zugriff am 22.03.2021) Der Standort Düsseldorf ist bereits zweimal eine sches Textilmuseum Krefeld]; Krefeld 2018 4 Paetz gen. Schieck 2020 Kooperation mit dem DTM eingegangen. Studie- Paetz gen. Schieck, Annette: Perlenschnüre, Edel- rende der AMD entwarfen 2013 futuristische Kin- steine und Goldanhänger – Ein sasanidischer Sa- 5 https://www.hackyourfuture.dk/ (letzter Zugriff am derkleider, die in der DTM-Ausstellung „Der Kinder mit aus Antinoopolis im Deutschen Textilmuseum 22.03.2021) bunte Kleider – aus eigener Sammlung“ (17. März Krefeld; in: de Blaauw, Sible; Enss, Elisabeth & bis 29. September 2013) nebst zugehöriger Begleit- Linscheid, Petra (Hrsg.): Contextus – Festschrift für 6 https://www.amdnet.de/ (letzter Zugriff am publikation (Paetz gen. Schieck & Bergemann 2015) Sabine Schrenk (Jahrbuch für Antike und Christen- 22.03.2021) präsentiert wurden. 2016 kreierten mehrere Klassen tum, Ergänzungsband 41), S. 95-113; Münster 2020 7 Die Sammlung des DTM umfasst heute mehr als die Zusatzausstellung „Silk now!“, in Ergänzung zur 30 000 Textilien und Objekte. Sie wurde 1880 als DTM-Ausstellung „Seide. Textile Pracht aus 2000 Paetz gen. Schieck, Annette & Bergemann, Uta- Lehrsammlung der „Höheren Webeschule Krefeld“ Jahren“ (6. März bis 28. August 2016). Christiane (Hrsg.): Das Bild vom Kind im Spiegel seiner Kleidung – Von der prähistorischen Zeit bis gegründet und im Laufe von inzwischen 140 Jahren 12 Vgl. Senger 2020, S. 6-13 zur Gegenwart; Regensburg 2015 kontinuierlich erweitert. Entsprechend der Grund- sätze des Deutschen Museumsbundes ist es die 13 BBC-News, 13. Juni 2019, „Mexican government Senger, Dirk: Von Oktober bis Oktober; in: Die Hei- Aufgabe des DTM, die Textilien der Sammlung zu accuses Carolina Herrera of cultural appropriation“, mat, Jg. 91, S. 6-13; Krefeld 2020 bewahren, zu erforschen, zu präsentieren und zu- siehe: https://www.bbc.com/news/world-latin- gänglich zu machen. – Nähere Information auf der america-48618265 (letzter Zugriff 22.03.2021) Seite www.deutschestextilmuseum.de; vgl. Paetz gen. Schieck 2018; Bergemann et al. 2018; Brix 14 https://podcasts.apple.com/us/podcast/the- 2020. fabric-of-my-life/id1510324866 (letzter Zugriff am 22.03.2021) 8 Für weitere Informationen siehe: www.krefeld.de/ de/migration-integration/kommunales-integrations- zentrum/ 174 Die Heimat 92/2021
Abbildungsnachweise Ursula Broicher : Heinrich Heines Berührungen mit Krefeld Abb. 1: aus: Der Große Brockhaus, Bd. 8, S. 330; Leipzig 1931 Abb. 2: verändert nach Hantsche 1999, S. 127 Abb. 3-5: http://www.ub.uni-koeln.de/cdm/compoundobject/collection/_AP/id/396/rec/1 (abgerufen am 16.08.2021) Karl-Heinz Foncken : Die ehemalige Freiwillige Feuerwehr in Linn Abb. 1-12: Verfasser Pia Froese : Zwangsarbeiter in Krefeld – Das Kriegsende und der Anfang der Besatzungszeit in Krefeld 1945 Abb. 1-5: Stadtarchiv Krefeld, Bild-Nr. 8686, 8687, 8688, 8689, 8692 Carmen Gallas & Stefan Kronsbein : Der Golfsee am Egelsberg – Relikt einer frühen Trendsportart Abb. 1, 5: Dr. Carmen Gallas Abb. 2: Stadtarchiv Krefeld, Bestand 4, Nr. 1767; Bearbeitung: Dr. Carmen Gallas & Stefan Kronsbein Abb. 3: aus: Quantz 1995, S. 38 Abb. 4: Stadtarchiv Krefeld, Bestand 46/Zeitungsausschnittsammlung: Egelsberg Abb. 6: aus: Kutzelnigg 1991, S. 137, 138 Abb. 7: aus: Quitzow & Schraetz 1986, S. 104 Abb. 8: LINEG, Kamp-Lintfort Renate Gerlach & Jutta Meurers-Balke : Der „nasse Limes“ – Verlauf und Aussehen des Niederrheins in der Römerzeit (1. bis 5. Jahrhundert AD) Abb. 1: Gerlach et al. 2020, S. 154 Abb. 2: Gerlach & Meurers-Balke 2014, S. 206 Abb. 3: Schirmer 1983, S. 29 Abb. 4: Gerlach & Groten 2020, S. 25 Abb. 5: LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Archiv Abb. 6a und 6b: B. Münster, LVR-APX Abb. 6c: LVR-ABR Clive Bridger Abb. 6d: aus: Meurers-Balke et al. 2015, S.239, Abb. 1, Foto Stadtarchäologie Krefeld Abb. 7a und 7b: R. Gerlach und R. Lubberich, Kartengrundlage Geobasis NRW, Limesfundstellen nach BODEON Tabelle 1: Gerlach et al. 2019, S. Tab. 4 Hans-Martin Grosse-Oetringhaus : Bewegte Gartengeschichte in Hüls und die Bedeutung der Zivilgesellschaft Abb. 1-25: Verfasser Rolf-Bernd Hechler : Der stille Abgang leiser Fassaden am Ostwall, an der Breite Straße und anderswo Abb. 1-3: Stadtarchiv Krefeld, Bestand 35/146, bearbeitet Abb. 4-9, 11, 13-15: Dr. Rolf-Bernd Hechler Abb. 10: Wolfgang Rixen, Krefeld Abb. 12: Karl Heinz Lengwenings (*1927 †2017), Krefeld; Bildsammlung im Stadtarchiv Krefeld Gerhard Hoppmann : Mordkommission – die Realität Abb. 1-2: Gerhard Hoppmann Abb. 3-6: Polizei Krefeld
Henning Heske : Vom Studienseminar zum ZfsL –75 Jahre Lehrerausbildung in Krefeld Abb. 1-4: Sammlung Henning Heske Franz Janssen : Joachim Danneil – Drittes Krefelder Weltkriegs-I-Flieger-Ass entdeckt Abb. 1-7: Sammlung Dr. Franz Janssen Constantin Jonat & Jella Schmadel: Die „Rheinische Turnhalle“ als Propagandamedium im revolutionären Krefeld – Ein Beispiel für den Einfluss des Turnens auf die Demokratiebewegung 1848/49 Abb. 1: Stadtarchiv Krefeld Stefan Kronsbein & Julia Obladen-K auder : „Die Heimat“ wird 100 Abb. 1-2, 6-7: Stefan Kronsbein Abb. 3-4: Broicher 2018, S. 28, 29 Abb. 5, 8-11: Verein für Heimatkunde Stefan Kronsbein & Michael Stevens : Quellen in Krefeld – eine Bestandsaufnahme Abb. 1: Postkarte im Privatbesitz Abb. 2: Aus: Verschönerungs-Verein Hüls (Hrsg.): Illustrierter Führer durch Hüls und seine Umgebung; Hüls 1898 Abb. 3: Aus: Kronsbein 2002, S. 44 Abb. 4: Aus: Verschönerungs-Verein Hüls (Hrsg.): Illustrierter Führer durch Hüls und seine Umgebung; Hüls 1898 Abb. 5: Aus: Kaiserliches Gesundheitsamt (Hrsg.): Deutsches Bäderbuch, S. 146; Leipzig 1907 Abb. 6: Karl-Heinz Foncken Abb. 7: Dr. Carmen Gallas Abb. 8: Stefan Henscheid, Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, Krefeld Mike Kunze : Historische Grabsteine aus Meerbusch erzählen Geschichte(n) Abb. 1, 3-23, 25-26: Verfasser Abb. 27: Reinhard Lutum Abb. 2: Theo Haefs Abb. 24: Robert Rameil Katrin Lindemann & Annette Paetz gen. Schieck : Von „Weltbunt“ zu „Zeitkolorit“ (2017-2020) – Das Deutsche Textilmuseum im Forschungsverbund zum Einfluss synthetischer Farbstoffe auf Gesellschaft und Mode Abb. 1, 4-8, 11: DTM, Krefeld Abb. 2: Farbstoffsammlung, TU Dresden Abb. 3: Aus: Punch, 8. Februar 1862 Abb. 9-10: Dr. Katrin Lindemann Ernst Müller : Kriegsbriefe eines jungen Frontsoldaten Alle Abb.: Ernst Müller Julia Obladen-K auder : Der Verein für Heimatkunde 2020/2021 Abb. 1-5: Dr. Julia Obladen-Kauder Abb. 6: Georg Opdenberg
Christoph Reichmann : Das Tagebuch Friedrich Winkmanns, Gärtner der Marianne Rhodius auf Burg Linn für die Jahre 1850/51 Alle Abb.: Museum Burg Linn Jochen Schages : Feldlerche & Co – Wir sind dann mal weg!? – Ein Beitrag zur Situation der Arten der Feldflur in Krefeld mit besonderem Blick auf den Feldvogelschutz Abb. 1-4, 6-10: Jochen Schages, BSKW Abb. 5: Veronika Huisman-Fiegen Abb. 11: Hans Glader, BSKW Annette Paetz gen. Schieck & Christina Schulte : „Fabric of My Life” (2018–2022) – Das Deutsche Textilmuseum Krefeld im EU-geförderten Kooperationsprojekt zu Kleidung und Identität von Personen mit Migrationshintergrund Abb. 1: Niklas Breuker für DTM Krefeld Abb. 2: Laura Romer für DTM Krefeld Abb. 3: Lina Tersteegen für DTM Krefeld Abb. 4: Anouk Weyna für DTM Krefeld Abb. 5: Paula Timmermann für DTM Krefeld Abb. 6: Luna Boker für DTM Krefeld Abb. 7: Denislav Iranov Markus Scholten : Die Amerikaner sind da! Abb. 1, 13-15: Staff-Sergeant Jim Daniel Abb. 2-3: Sammlung Geoff Schad Abb. 4-5, 21-23: Verfasser Abb. 6-7, 11-12, 17, 20: Stadtarchiv Krefeld Abb. 8-10: Uerdinger Heimatbund Abb. 16: Sammlung Paul Rentz Abb. 18: winative72 Abb. 19: Sammlung Jim Larsen Dirk Senger : Die Geburt von Joseph Beuys in Krefeld Abb. 1: Stadtarchiv Krefeld; Meldekartei Dirk Senger : Rainer Lynen – Dichter, Vagabund und Freund von Joseph Beuys Abb. 1: VG Bild-Kunst, Bonn 2021 Abb. 2-7, 9-10: Nachlass Lynen/Ernst Föll Abb. 8: Magdalena Broska Dirk Senger : Von Oktober zu Juli Abb. 1-17: Presseamt der Stadt Krefeld Melanie Suchy: Immer noch da. Immer wieder in Bewegung – Zur Tanzreihe „MOVE!“ in der Fabrik Heeder Alle Abb.: Stadt Krefeld, Kulturbüro Theo Versteegen : Dat „Kaufhaus“ van Traar Abb. 1-2: Privatbesitz Abb. 3: Stefan Kronsbein Klaus Zok : „Gute Nacht, Hüken!“ – Von Krefeld nach Stalingrad und zurück – Ein Soldatengrab auf dem Hauptfriedhof Alle Abb.: Klaus Zok
Autoren Dr. Ursula Broicher, Hohenzollernstr. 53, 47799 Krefeld / ursulabroicher@gmx.de Karl-Heinz Foncken, Margaretenplatz 4, 47809 Krefeld / charlyfoncken@t-online.de Pia Froese, Marienstr. 30, 47807 Krefeld / pifro100@uni-duesseldorf.de Dr. Carmen Gallas, c/o LINEG-Zentrallabor, Grafschafter Str. 251, 47443 Moers / gallas.c@lineg.de Dr. Hans-Martin Große-Oertringhaus, Boomdyk 47, 47839 Krefeld / info@grosse-oetringhaus.de Prof. Dr. Renate Gerlach, c/o LVR-Amt für Bodendenkmalpflege, Endenicher Str. 133, 53115 Bonn / Renate.gerlach@lvr.de Dr. Rolf-Bernd Hechler, Gutenbergplatz 5, 47803 Krefeld / dr.rolf-bernd.hechler@t-online.de Dr. Henning Heske, Felix-Kracht-Str. 33, 47802 Krefeld / henning.heske@googlemail.com Gerhard Hoppmann, Kapellchenweg 2a, 46509 Xanten / Gerhard.hoppmann@gmx.de Dr. Franz Janssen, Friedrich-Fröbel-Str. 7, 47804 Krefeld / janssenaerik@web.de Constantin Jonat, c/o Mike Kunze Manuel Kölker, Kreuzbergstr. 65, 47800 Krefeld / manuel.koelker@krefeld.de Stefan Kronsbein, Sollbrüggenstr. 80, 47800 Krefeld / Kronsbein@aol.com Mike Kunze, Nierster Str. 17, 40668 Meerbusch / mikekunzehistory@gmx.de Dr. Jutta Meurers-Balke, Kuenstr. 82, 50733 Köln Ernst Müller, Rotdornweg 6, 47906 Kempen / tusferi-ernst@t-online.de Dr. Katrin Lindemann, c/o Kunstgewerbemuseum Berlin, Mattäikirchplatz, 10785 Berlin / Katrin.Lindemann@smb.spk-berlin.de Dr. Julia Obladen, c/o Stadtarchiv Krefeld / Verein für Heimatkunde Krefeld, c/o Stadt Krefeld / Stadtarchiv, Girmesgath 120, 47803 Krefeld / obladen@heimat-krefeld.de Georg Opdenberg, Dionysiusstr. 163, 47798 Krefeld / G.Opdenberg@t-online.de Dr. Annette Paetz gen. Schieck, c/o Textilmuseum Krefeld, Andreasmarkt, 47809 Krefeld / annette.schieck@krefeld.de Dr. Christoph Reichmann, Margaretenstr. 32, 47809 Krefeld / ce.reichmann@t-online.de Jochen Schages, Krefelder Str. 93, 47839 Krefeld / schages@bskw.de Jella Schmadel, c/o Mike Kunze Markus Scholten, Drieschweg 21, 47804 Krefeld / Eisenbahn-in-krefeld@t-online.de Christina Schulte, Goethestr. 79, 47799 Krefeld / Christina_Schulte@t-online.de Dirk Senger, c/o Stadt Krefeld, Von-der-Leyenplatz 1, 47798 Krefeld / dirk.senger@krefeld.de Michael Stevens, c/o Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss, Knechtsteden, 41540 Dormagen / michael.stevens@biostation-neuss.de Theo Versteegen, Bergstiege 31, 47802 Krefeld / theo.versteegen@t-online.de Klaus Zok, Ring am Feld 41, 14532 Kleinmachnow / k-zok@t-online.de
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