Wer hat die Hoheit im Netz? - Soziale Medien und Demokratie in Afrika Mathias Kamp - Konrad-Adenauer-Stiftung
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Quelle: © Mohamed Nureldin Abdallah, Reuters. Digitale Demokratie Wer hat die Hoheit im Netz? Soziale Medien und Demokratie in Afrika Mathias Kamp 18
Das Internet und insbesondere die sozialen Medien bieten in Afrika, dem Kontinent mit den größten demokratischen Defiziten, neue Möglichkeiten für bürgerschaftliche Teilhabe, Transparenz und freien Informationszugang. Doch zur anfäng- lichen Euphorie mit Blick auf das emanzipatorische Potenzial sozialer Medien gesellt sich immer mehr Skepsis. Zu offen- sichtlich sind die Schattenseiten, wie die Verbreitung von Hass und Falschmeldungen im Netz. Unterdessen verstehen es autokratische Regierungen in Afrika immer besser, soziale Medien für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Das zweischneidige Schwert Richtungen: Sowohl demokratische wie unde- der sozialen Medien mokratische Kräfte machen sich die neuen Mög- lichkeiten in der digitalen Sphäre zu Nutzen. Der Die Digitalisierung verändert die Demokratie. Kampf um die Hoheit im Netz und die Meinungen Insbesondere die sozialen Medien nehmen in den sozialen Medien ist in vollem Gange. zunehmend Einfluss auf politische Entwicklun- gen. Noch vor einigen Jahren überwogen in den Internet und soziale Medien in Afrika Diskussionen dazu die positiven Einschätzungen. Unter dem Eindruck der Ereignisse des Arabi- Mitte 2019 nutzten über eine halbe Milliarde schen Frühlings hatte eine gewisse Euphorie Menschen in Afrika das Internet3 – nur in Europa eingesetzt.1 Soziale Medien galten schnell als und Asien waren es mehr. Die große Zahl der Katalysator für sozialen und politischen Wandel. Nutzer kann allerdings nicht darüber hinwegtäu- Man versprach sich positive Impulse für die Ent- schen, dass Afrika noch erheblich aufzuholen hat. wicklung der Demokratie: Informationsvielfalt, Schaut man sich nämlich den Anteil der Bevölke- Vernetzung progressiver Kräfte, neue Formen der rung mit Zugang zum Internet an, so liegt Afrika politischen Kommunikation, digitale Transpa- mit rund 40 Prozent4 abgeschlagen hinter allen renz- und Rechenschaftsinitiativen, neue Räume anderen Weltregionen. Innerhalb Afrikas zeigen für Aktivismus, Online-Mobilisierung für bürger- sich dabei erhebliche regionale Unterschiede. schaftliches Engagement. Doch es ist Ernüch- Gleichzeitig jedoch wächst der Anteil der Inter- terung eingekehrt. Die erhoffte neue Welle der netnutzer in Afrika mit jährlich rund 20 Prozent Demokratisierung blieb aus. Stattdessen scheint schneller als im Rest der Welt.5 die liberale Demokratie weltweit immer stärker unter Druck zu geraten. Beobachter schreiben Dass bisher nicht mehr Menschen in Afrika das den sozialen Medien dabei eine kritische Rolle Internet nutzen, liegt primär an mangelnder zu, einige halten sie gar für eine Bedrohung für Infrastruktur und hohen Kosten. Vor allem in die demokratische Gesellschaft.2 In der Tat sind abgelegenen Regionen fehlt es am Zugang zum die Schattenseiten immer mehr in den Fokus Netz bzw. an verlässlicher Bandbreite. Doch die gerückt – Desinformation und Fake News, gezielte digitale Transformation schreitet voran. Die Manipulation, Datenmissbrauch, Cybermobbing großen Technologiekonzerne drängen seit Lan- und Hassrede, Polarisierung und Radikalisierung gem schon mit Nachdruck auf die afrikanischen gesellschaftlicher Gruppen. Auch im afrikani- Märkte. Vor allem der Mobilfunksektor boomt. schen Kontext zeigt sich Licht und Schatten mit Der Großteil der Nutzer in Afrika ist über das Blick auf die sozialen Medien und deren politi- Mobiltelefon im Internet. Noch bleiben jedoch sche Bedeutung. Das Potenzial ist groß in beide die hohen Kosten für Datenverbindungen ein Digitale Demokratie 19
großes Hindernis – nirgendwo in der Welt sind Zehn Jahre nach dem Arabischen Frühling ist sie höher.6 Nichtsdestotrotz haben die Verbrei- Beobachtern klar, dass die sozialen Medien nicht tung des Internets und damit verbunden beson- das Schlüsselelement für erfolgreiche Revoluti- ders die Nutzung sozialer Medien erhebliche onen sind. Gleichwohl können sie ein wichtiger Auswirkungen auf politische und gesellschaft Faktor für gesellschaftlichen und politischen liche Entwicklungen in Afrika. Vor allem der Wandel sein. Das zeigen auch Ereignisse und wachsenden jungen und urbanen Bevölkerung Trends der letzten Jahre in Afrika südlich der kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Statistiken Sahara. zeigen, dass Nutzer in Afrika im Durchschnitt erheblich mehr Zeit im Internet und in den sozi- Als im Oktober 2014 der damalige Präsident alen Medien verbringen und dabei politische Burkina Fasos, Blaise Compaoré, versuchte, Inhalte eine größere Rolle spielen als zum Bei- sich über eine Verfassungsänderung eine weitere spiel in Europa oder Nordamerika.7 Amtszeit zu ermöglichen, kam es zu massiven Protesten, die schließlich das Ende seiner 27-jäh- Demokratischer Aufbruch rigen Präsidentschaft besiegelten. Es waren vor durch soziale Medien? allem junge Menschen, die die Proteste voran- trieben, indem sie sich über die sozialen Netz- Vom Hype um soziale Netzwerke als vermeintliche werke organisierten.9 „Befreiungstechnologien“ mag wenig geblieben sein,8 dennoch sollte man die Wirkung sozialer In Gambia spielten soziale Medien eine wichtige Medien auf demokratische Entwicklungen nicht Rolle rund um die Wahlen im Dezember 2016. unterschätzen. Gerade im politischen Kontext Zunächst nutzten die Opposition und junge Akti- Subsahara-Afrikas, geprägt von demokratischen vistengruppen Facebook, Twitter und WhatsApp, Defiziten, bieten Online-Plattformen wichtige um Wähler zu mobilisieren und der Regierungs- Instrumente für pro-demokratisches und bür- propaganda entgegenzuwirken. Und nachdem gerschaftliches Engagement. Die digitale Sphäre man es in der Tat geschafft hatte, den langjähri- bietet neue Räume für den offenen politischen gen diktatorischen Amtsinhaber Yahya Jammeh Diskurs sowie für einen interaktiven Austausch an der Wahlurne knapp zu schlagen, dieser sich jenseits geografischer Grenzen und der Einschrän- aber weigerte, das Ergebnis anzuerkennen, trug kungen durch politische Machtverhältnisse und man den Protest in die sozialen Medien und staatliche Kontrolle. Daraus ergeben sich auch damit weit über die Grenzen des kleinen Landes neue Möglichkeiten der zivilgesellschaftlichen hinaus. Am Ende war es eine Intervention der Organisation. Besonders in autokratisch regier- Regionalorganisation ECOWAS, die Jammeh ten Ländern geht es neben dem Informations- mit militärischem Druck zur Aufgabe bewegte. austausch auch um die Mobilisierung von Protest. Aber die Ausgangslage für den letztlich friedli- Online-Kampagnen können politische Entschei- chen Machtwechsel hatten die jungen Gambier dungsträger unter Druck setzen und Themen auf mit ihren Protesten geschaffen – im Netz wie auf die politische Agenda heben. Aber sie können der Straße.10 auch zum Katalysator und Hilfsmittel für Pro- teste und zivilen Widerstand jenseits der digita- Auch die ab Mitte 2016 in Simbabwe stattfin- len Sphäre werden. Dabei bieten sie gleichzeitig denden Proteste gegen die politischen und wirt- die Möglichkeit, eine (weltweite) Öffentlichkeit schaftlichen Zustände unter Diktator Robert herzustellen und Beobachter unmittelbar an Mugabe nahmen ihren Ausgang in den sozialen Geschehnissen teilhaben zu lassen. Live-Tweets Medien.11 Über Facebook, Twitter und Whats- und Smartphone-Videos im Netz sorgen für Auf- App mobilisierten die Menschen landesweit merksamkeit und Solidarität und machen es der zum sogenannten Stay-away-Tag am 6. Juli 2016. staatlichen Propaganda schwer, die Narrative zu Doch es blieb nicht bei einer einmaligen Streik bestimmen und Ereignisse unter den Teppich zu aktion, sondern es folgten wochenlange Proteste. kehren. Diese keimten erneut auf, als es im November 20 Auslandsinformationen 1|2020
2017 zu einem Militärputsch kam. Tausende Regime versuchte, dies durch eine Blockade des Demonstranten solidarisierten sich mit den Put- Internets zu verhindern. Doch Aktivisten waren schisten und forderten den Rücktritt Mugabes. schnell in der Lage, die Blockade durch Nutzung Dieser gab nach einigen Tagen dem Druck des von VPN-Diensten zu umgehen und die Welt wei- Militärs nach und legte das Präsidentenamt nach ter über die Lage zu informieren und den öffent- fast 30 Jahren nieder. lichen Druck aufrecht zu halten.13 Seit 2018 ist Äthiopien unter Premierminister Abiy Ahmed auf einem – wenngleich wackligen – Die Revolution wird nach Reformkurs. Noch vor wenigen Jahren wäre dies wie vor auf der Straße undenkbar gewesen. Auch in Äthiopien spielten gemacht, nicht in den soziale Medien eine nicht unerhebliche Rolle für den Wandel. Als Ende 2015 Proteste in der digitalen Kanälen. Region Oromia blutig niedergeschlagen wurden, kam es zu einer Welle der Entrüstung. Die Pro- teste erfassten schnell weitere Landesteile und Niemand käme bei den oben genannten Beispie- richteten sich zunehmend gegen allgemeine len auf die Idee, von „Facebook-Revolutionen“ Missstände. Die Koordinierung der Proteste zu sprechen, wie es noch bei den Ereignissen erfolgte vielfach über soziale Medien, unter des Arabischen Frühlings der Fall war. Soziale Umgehung staatlicher Zensur und mit starker Medien sind nicht der eigentliche Auslöser von Unterstützung aus der Diaspora.12 So wurde Aufständen und auch nicht der alles entschei- auch das brutale Vorgehen der Regierung gegen dende Faktor für den Erfolg solcher Aufstände. Protestierende kontinuierlich dokumentiert Man könnte auch sagen: Die Revolution wird und angeprangert. Schließlich sah diese sich nach wie vor auf der Straße gemacht, nicht in zu einem Kurswechsel gezwungen. Politische den digitalen Kanälen. Und dennoch zeigen die Gefangene wurden freigelassen, die Blockade genannten Beispiele, welch wichtigen Einfluss kritischer Webseiten aufgehoben. Im Februar soziale Medien auf die Geschehnisse haben kön- 2018 schließlich räumte Premierminister Hai- nen. Sie können das kollektive Bewusstsein für lemariam Desalegn seinen Stuhl und die Regie- gemeinsame Probleme schärfen und ein Gefühl rungspartei wählte wenig später Abiy Ahmed zu der Gemeinschaft und Solidarität vermitteln. Sie seinem Nachfolger. eröffnen alternative Kanäle zur Kommunikation und Koordination, helfen bei der Umgehung Der Sudan ist das jüngste Beispiel eines wirk- staatlicher Zensur, der Mobilisierung von Wider- samen Volksaufstands in Afrika. Nach Monaten stand und der Herstellung von Öffentlichkeit. In intensiver Proteste mit zahlreichen Toten in der den oben genannten Fällen wäre es ohne die sozi- Hauptstadt Khartum zwang das Militär im April alen Medien kaum möglich gewesen, in kürzester 2019 den seit fast 30 Jahren herrschenden Dikta- Zeit so viele Bürger zum Protest zu versammeln tor Omar Al-Bashir aus dem Amt. Um eine anhal- und eine weltweite Öffentlichkeit unmittelbar an tende Militärherrschaft unter neuer Führung zu den Ereignissen teilhaben zu lassen. verhindern, setzten die Bürger ihre Proteste fort und erzwangen einen Kompromiss zwischen Zum vollständigen Bild gehört aber auch die dem Militär und zivilen Kräften zur Bildung einer Erkenntnis, dass die Euphorie nach den erfolg- Übergangsregierung. Zur Mobilisierung wurden reichen Aufständen schnell der Ernüchterung Plattformen wie Facebook, Twitter und die Nach- weicht und der vermeintliche demokratische richten-App Telegram genutzt. Über die sozialen Aufbruch oft nicht hält, was er verspricht. Bur- Medien wurde zudem intensiv über die Proteste kina Faso und Simbabwe sind dafür beste Bei- und das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte spiele, wie ein Blick auf die aktuelle Lage in berichtet. Fotos und Smartphone-Videos mit beiden Ländern zeigt. Hier bestätigt sich auch teils drastischen Bildern gingen um die Welt. Das in Subsahara-Afrika die bittere langfristige Digitale Demokratie 21
Erkenntnis des Arabischen Frühlings: dass der Sturz eines Regimes weitaus einfacher gelingt als die danach erhoffte Gestaltung einer demo- kratischen Zukunft mit stabilen Verhältnissen. Soziale Medien erscheinen bei Ersterem weitaus hilfreicher als bei Letzterem. Jenseits von Revolutionen: Vielfältige Beiträge zur demokratischen Entwicklung Man sollte also die Erwartungen an die sozialen Medien mit Blick auf demokratische Umstürze nicht zu hoch hängen. Aber Demokratie ist ja auch mehr als die Frage, ob und wie sich Macht- wechsel vollziehen. In einem substanziellen Demokratieverständnis geht es um die Inter- aktion der Bürger untereinander und mit dem Staat, um Partizipation an Entscheidungsprozes- sen, um individuelle Rechte und Freiheiten, um Transparenz und Rechenschaft. Auch jenseits dramatischer Umbrüche und Umstürze können soziale Medien in Afrika in diesen Bereichen einige Beiträge leisten: • Für politische Bewegungen und Parteien ergeben sich neue Formen der Kommuni- kation. Sie erlauben einen unmittelbareren Kontakt mit Mitgliedern und Wählern, helfen bei der Koordinierung von politischen Aktivi- täten und der Mobilisierung von Unterstüt- zern. Wo es in den etablierten Medien oft an Raum für kritische und oppositionelle Stim- men fehlt, bieten soziale Medien alternative Plattformen für die Vermittlung politischer Positionen. • Soziale Medien bieten alternative Kanäle für die Verbreitung unabhängiger und unzen- sierter Informationen – vor allem dort, wo die traditionellen Medien durch staatliche Einflussnahme eingeschränkt sind. In der Tat sehen viele junge Afrikaner Facebook und Twitter als ihre Hauptinformationsquel- len. Damit verliert auch die Gatekeeper-Funk- tion der herkömmlichen Massenmedien zunehmend an Bedeutung. Informationen gelangen unabhängig von redaktionellen Prioritäten und vorbei an staatlicher Zen- sur ins Netz. Jeder einzelne Bürger wird zur 22 Auslandsinformationen 1|2020
potenziellen Informationsquelle. So können • Soziale Medien können neue Formen des es auch Themen und Stimmen in den öffent- bürgerschaftlichen Engagements befördern. lichen Diskurs schaffen, die andernfalls weit- Durch den Austausch im Netz können sich gehend ausgeschlossen blieben. gemeinsame Anliegen herauskristallisieren und kann ein Gefühl der Gemeinschaft und • Soziale Medien können einen Beitrag zu Solidarität entstehen, das sich im Idealfall in mehr Transparenz und Rechenschaft leisten. kollektive Anstrengungen übersetzt. Dabei Zum einen können staatliche Einrichtungen muss es sich nicht zwangsläufig um Proteste die digitalen Möglichkeiten proaktiv nutzen handeln. Die Möglichkeiten des konstrukti- und Informationen und Dienstleistungen ven Engagements sind vielfältig: von der Ver- online zugänglich machen. Zum anderen breitung von Online-Petitionen über soziale können Bürger die Plattformen nutzen, um Netzwerke und Fundraising-Kampagnen für Rechte einzufordern, Missstände anzupran- soziale und humanitäre Anliegen, bis hin zur gern und konkrete Anliegen vorzutragen. Koordinierung schneller Hilfe in Krisenfällen, Öffentlichen Einrichtungen wird es erheblich wie zum Beispiel bei den Westgate-Terror schwerer gemacht, Anliegen zu ignorieren, anschlägen in Kenia.15 wenn diese in den sozialen Medien verbreitet werden. Auch für die Bekämpfung der Kor- ruption ergeben sich Chancen. Whistleblower Die hässliche Seite kommt zum Vorschein aus öffentlichen und privaten Institutionen können abseits der mitunter wenig vertrau- Als der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed enswürdigen offiziellen Kanäle ihre Einbli- im Dezember 2019 in Oslo den Friedensnobel- cke teilen, ebenso wie einfache Bürger, die preis in Empfang nahm, fand er deutliche Worte: zu Betroffenen oder Zeugen von Korruption Die sozialen Medien würden Hass und Spaltung wurden. Erfahrungen in Uganda zeigen, dass in seinem Land befördern und eine „Botschaft auch auf lokaler Ebene soziale Medien einen von Rache und Vergeltung“ verbreiten.16 Eine entscheidenden Beitrag zu mehr Transpa- zunächst erstaunlich wirkende Äußerung. Aber renz, Bürgerbeteiligung und Service-Orien- nicht nur in Äthiopien zeigt sich mehr und mehr tierung der Behörden leisten können.14 auch die Kehrseite, das hässliche Gesicht der sozialen Medien – wo sie doch eben dort eine so • Besonders mit Blick auf junge Zielgruppen wichtige Rolle für den politischen Wandel spiel- bieten soziale Medien zusätzliche und inno- ten, der Abiy ins Amt brachte. vative Ansätze für Bildungs- und Aufklä- rungsangebote, vor allem in den Bereichen In Afrika ist das Bewusstsein für die negativen Menschenreche und politische Bildung. Auswirkungen der sozialen Medien in den letzten Staatliche Akteure wie Menschenrechts- und Jahren enorm gewachsen. Immer mehr machen Wahlkommissionen ebenso wie Nichtregie- die Menschen die Erfahrung, dass der Einfluss rungsorganisation nutzen die Online-Platt- sozialer Medien sich polarisierend und radikali- formen bereits auf vielfältige Weise, um sierend auf die Gesellschaft auswirkt, anstatt – wie wichtige Grundlagen und Werte zu vermit- zuvor beschrieben – verbindend zu wirken. Auch teln – nicht nur, aber besonders auch rund um in Afrika lässt sich eine Verrohung der Umgangs- Wahlen. formen im Netz erkennen. Täglich aufs Neue wird übelste Hassrede in den sozialen Netzwerken ver- breitet. Die Effekte von Algorithmen, Filterblasen und Echokammern führen dazu, dass viele Nutzer eben nicht ihren Horizont durch Informationsviel- ← Wird das Radio irrelevant? Soziale Medien bieten alternative Kanäle für die Verbreitung unabhängiger falt erweitern, sondern stattdessen im Austausch und unzensierter Informationen. Quelle: © Adriane mit Gleichgesinnten eben jene Informatio- Ohanesian, Reuters. nen übermittelt bekommen, die ihre Weltsicht Digitale Demokratie 23
bestätigen. Im Kontext anhaltender Konflikte und Schlagzeilen. Wieder ging es um die Sperrung ethnischer Spannungen in vielen afrikanischen Hunderter gefälschter Accounts, über die ver- Ländern erweist sich dies als besonders bedroh- sucht wurde, auf Wahlprozesse in acht afrika- lich. Die konfliktverschärfende Wirkung der sozi- nischen Ländern Einfluss zu nehmen. Diesmal alen Medien ist unter anderem im Südsudan zu führten die Verbindungen nach Russland.19 beobachten. Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 Bereits 2018 war ans Licht gekommen, dass die waren 60 Prozent der südsudanesischen Nutzer berüchtigte Firma Cambridge Analytica unter an der Verbreitung von Hassnachrichten beteiligt, anderem auch in Kenia und Nigeria am Werk war, die ethnische Spannungen befeuerten und zur um über den Missbrauch massiver Facebook- Gewalt anstachelten. Politisch Verantwortliche Datenmengen und gezielte Desinformation Ein- auf beiden Seiten des dort tobenden Bürgerkriegs fluss auf das Wählerverhalten zu nehmen.20 machten sich dies zu Nutzen, oft durch bewusste Manipulation mit Hilfe von Falschnachrichten.17 Kontrollieren, manipulieren, blockieren – Reaktionen afrikanischer Regierungen Regierungen in Afrika verstehen Diese Hinweise auf gezielte Manipulationen es immer besser, soziale Medien weisen auf einen weiteren Grund für die gewach- sene Skepsis gegenüber den sozialen Medien hin: für ihre eigenen Zwecke zu Regierungen in Afrika verstehen es immer besser, instrumentalisieren und letztere für ihre eigenen Zwecke zu instrumen- zu manipulieren. talisieren und zu manipulieren, die Online-Akti- vitäten der eigenen Bürger auszuspähen und im Zweifelsfall die Nutzung durch Regulierung und Blockaden einzuschränken. Die bereits erwähn- Überhaupt: Fake News scheinen aktuell das ten Diskussionen um Hassrede und Fake News Thema schlechthin zu sein, wenn es um die spielen ihnen dabei in die Karten, denn sie liefern Schattenseiten der sozialen Medien geht. Von eine willkommene Rechtfertigung für stärkere dreisten Lügen individueller Nutzer bis hin zu Kontrolle. irreführender Propaganda politischer Gruppen – jeden Tag aufs Neue werden die sozialen Medien Natürlich kommt mit Blick auf die sozialen auch in Afrika mit verfälschten oder gänzlich Medien auch das klassische Instrumentarium erfundenen Informationen geflutet. Für den autoritärer Regime im Umgang mit kritischen normalen Nutzer wird es immer schwieriger, den Stimmen – den Journalisten im Dienst der tra- Wahrheitsgehalt von Nachrichten einzuschätzen ditionellen Medien wohlvertraut – zum Einsatz. und verlässliche Informationen herauszufiltern. Unliebsame Online-Inhalte werden zensiert, Nicht selten stecken dahinter gezielte Kampa- immer wieder kommt es zu Verhaftungen von gnen zur Desinformation, insbesondere in den Bloggern und Aktivisten, die für ihre Äußerungen heißen Phasen des politischen Wettbewerbs. im Internet bestraft werden. Wo die Instrumente Keine der nationalen Wahlen auf dem Kontinent zur Kontrolle der Inhalte im Internet fehlen, grei- im Laufe des Jahres 2019 verlief ohne Diskussi- fen afrikanische Regierungen immer öfter zum onen zum Thema Fake News. Befeuert wurden radikalsten Mittel und blockieren die Nutzung diese von immer neuen Enthüllungen systema- des Internets oder, sofern technisch möglich, tischer Manipulation via Facebook & Co. Im Mai gezielt die sozialen Netzwerke. In den vergan- 2019 gab Facebook bekannt, dass eine israeli- genen Jahren waren weit mehr als ein Dutzend sche Consulting-Firma gesperrt wurde, die ein afrikanische Länder zumindest temporär von Netzwerk gefälschter Nutzerprofile koordinierte, derartigen Blockaden betroffen. Anlass waren über das systematisch versucht wurde, politische zumeist aufkeimende oder eskalierende Proteste Stimmungen in mehreren afrikanischen Ländern oder es handelte sich um „präventive“ Blockade- zu beeinflussen.18 Im Oktober folgten ähnliche maßnahmen rund um Wahlen. 24 Auslandsinformationen 1|2020
Unterdessen wird vielerorts auch die gesetzliche Vorreiter eines weiteren Ansatzes: der Besteue- Regulierung weiter verschärft. In Tansania wurde rung sozialer Medien. Seit Juli 2018 ist dort die ein striktes Cybercrime-Gesetz verabschiedet, in Nutzung von Diensten wie Facebook, Twitter und dem Kritiker ein weiteres Mittel zum Vorgehen WhatsApp nur noch nach Zahlung einer speziellen gegen kritische Stimmen sehen. In Nigeria sto- Steuer möglich. Die Regierung begründete den ßen Pläne für ein ähnliches Gesetz auf erheb Schritt mit der Notwendigkeit der Erhöhung des lichen Widerstand.21 Uganda dagegen wurde zum Steueraufkommens, aber auch der Eindämmung Überwachung: Regierungen in Afrika verstehen es immer besser, die Online-Aktivitäten der eigenen Bürger auszuspähen und im Zweifelsfall die Nutzung durch Regulierung und Blockaden einzuschränken. Quelle: © Goran Tomašević, Reuters. Digitale Demokratie 25
des „verantwortungslosen Umgangs“ mit sozia- intensive Fortbildungsmaßnahmen für Regie- len Medien. In mindestens fünf weiteren Ländern rungsbeamte zum chinesischen Modell voran- Afrikas sind ähnliche Pläne bereits umgesetzt gingen.25 Aktuell arbeitet Simbabwe offenbar an oder in Vorbereitung. Die Organisation Reporter den rechtlichen und technischen Grundlagen für ohne Grenzen kritisiert die Steuern als massive ein am chinesischen Modell orientiertes Über- Einschränkung der Informationsfreiheit, die die wachungssystem.26 Hartnäckig halten sich auch Demokratie untergräbt.22 Die Juristin Justine Lim- die zuerst im Wall Street Journal vorgebrachten pitlaw kommt in einer Studie zu dem Schluss, dass Anschuldigungen, der chinesische Technologie- das ugandische Modell ebenso wie die in Tansa- konzern Huawei hätte die Regierungen Sambias nia erhobenen Lizenzgebühren für die Veröffent- und Ugandas beim Ausspionieren Oppositionel- lichung von Online-Inhalten, die unter anderem ler unterstützt.27 auch Blogger betreffen, einen Verstoß gegen internationale Menschenrechtsnormen darstellt.23 Der südafrikanische Think-Tank S AIIA (South Die auf den ersten Blick gering erscheinenden African Institute of International Affairs) warnt in Beiträge sind für die große Masse der armen Anbetracht der beschriebenen Maßnahmen afri- Menschen in den betroffenen Ländern kaum kanischer Regierungen vor einer schleichenden aufzubringen und stellen somit eine massive Ein- Entwicklung hin zur „digitalen Diktatur“: schränkung des Zugangs zu Informationen dar. „Afrikanische Führer haben mittlerweile erkannt, dass sie Technologie kontrollieren und die Freiheit China exportiert nicht und Fairness politischer Prozesse manipulieren nur seine Technologie für können. Langsam aber sicher erweitern sie den Spielraum dessen, was akzeptabel ist und was digitale Infrastruktur und nicht. Während soziale Medien anfangs als Bedro- Überwachung, sondern hung für die verschlossene und restriktive Kultur auch seine Vorstellung der alten Garde afrikanischer Führer gesehen wur- der „Cyber-Souveränität“ den, haben Regierungen und politische Parteien nach Afrika. diese Gleichung auf den Kopf gestellt und nutzen digitale Technologien nun zu ihrem Vorteil.“28 Schlussfolgerungen für das Sowohl bei den technischen Schritten zur pro-demokratische Engagement Überwachung des Internets als auch bei den gesetzlichen Maßnahmen zur Regulierung orien- Die anfangs erwähnten Beispiele für demokra- tieren sich viele afrikanische Staaten am Beispiel tischen Wandel sollten nicht darüber hinweg- Chinas, das seinen politischen und wirtschaft täuschen, dass die demokratische Entwicklung lichen Einfluss auf dem Kontinent in den letzten in Afrika in der Gesamtschau – von wenigen Jahren massiv ausgebaut hat. In seiner Studie zur Ausnahmen abgesehen – aktuell eher stagniert Freiheit im Netz aus dem Jahr 2018 beschreibt als fortschreitet. In den meisten Ländern Afri- der US-Think-Tank Freedom House ausführlich kas halten sich alte autoritäre Herrscher an der den maßgeblich von China betriebenen globalen Macht – erfolgreiche Proteste bleiben die Aus- Push in Richtung „digitalem Autoritarismus“.24 nahme. Aktuelle Entwicklungen lassen befürch- China exportiert nicht nur seine Technologie für ten, dass daran auch die sozialen Medien nicht digitale Infrastruktur und Überwachung, son- viel ändern werden. Dennoch wäre es falsch, dern auch seine Vorstellung der „Cyber-Souve- ihren Beitrag zu ignorieren oder auf die negati- ränität“, in dem der Staat die volle Kontrolle über ven Aspekte zu reduzieren. Die Ausführungen in das Internet und den digitalen Raum ausübt. Es diesem Artikel zeigen Licht und Schatten glei- ist kein Zufall, dass den bereits beschriebenen chermaßen. Diese Widersprüchlichkeit gilt es Gesetzesmaßnahmen in Uganda und Tansania zunächst einmal anzuerkennen. 26 Auslandsinformationen 1|2020
Darüber hinaus sind gerade Akteure in der Demo- Letztlich bleibt auch mit Blick auf soziale Medien kratieförderung gut beraten, sich intensiv mit vor allem die eigentlich plumpe Erkenntnis, dass diesen Entwicklungen auseinanderzusetzen und nicht die Technologie an sich das Problem ist, sie in der Gestaltung von Maßnahmen explizit sondern der Umgang damit. Und damit rücken zu berücksichtigen. Regierungen in den libera- die Nutzer in den Vordergrund. Somit ist die wohl len westlichen Demokratien müssen ihrerseits wichtigste und gleichzeitig schwierigste Aufgabe überzeugende Gegenentwürfe zum politischen die Bildung und Aufklärung der Bürger. Die Ver- Umgang mit den Chancen und Herausforderun- innerlichung grundlegender Werte wie Toleranz gen der sozialen Medien entwickeln und ihre und Respekt und ein kritisches Bewusstsein der Umsetzung fördern. Natürlich stellt sich hier auch Nutzer nicht nur zur technischen Funktionsweise, die Frage nach den rechtlichen Rahmenbedingun- sondern auch zu ihren Rechten und Pflichten gen und dem Regulierungsbedarf, gerade mit Blick bleibt der entscheidende Faktor, damit die posi- auf die Rolle der großen Technologiekonzerne und tiven Seiten der sozialen Medien die eigenen Anbieter der Online-Plattformen. Aber dabei muss Nachteile überwiegen können. In anderen Wor- die Verteidigung des Rechts auf Informationsfrei- ten: Das beste Mittel sind mündige, aufgeklärte heit und freie Meinungsäußerung auch und gerade Bürger – ohnehin die wichtigste Säule für eine im digitalen Raum das höchste Gebot bleiben. Mit funktionierende Demokratie. Blick auf Afrika sollte man unter keinen Umstän- den China und anderen autoritären Vorbildern das Feld überlassen, deren Modell für viele Regierun- Mathias Kamp ist Leiter des Auslandsbüros der gen in Afrika offenbar attraktiv erscheint. Konrad-Adenauer-Stiftung in Uganda. Zudem lohnt sich der Blick auf die junge Genera- tion von Aktivisten und Innovatoren in den afri- kanischen Ländern, die ihrerseits um Antworten auf die Herausforderungen bemüht sind. Initiati- ven, deren Förderung sich lohnt, sind zahlreich – von Kampagnen gegen den Hass im Netz, wie zum Beispiel #defyhatenow29 im Südsudan, bis hin zu Initiativen zur Entlarvung von Fake News, wie sie unter anderem die Organisation Africa Check30 erfolgreich betreibt. Auch die Stärkung der traditionellen Medien muss weiterhin Auf- merksamkeit genießen. Der Vertrauensverlust in die etablierten Medienformate ist einerseits Teil des Problems, andererseits kann der Kampf gegen Desinformation im digitalen Raum nur im Zusammenspiel mit unabhängigem Qualitäts- journalismus gelingen. Investitionen bedarf es insbesondere in Afrika auch noch stärker in den Ausbau der digitalen Infrastruktur, denn die digitale Ungleichheit bleibt eines der Grundprobleme. Solange weite Teile der Bevölkerung vieler afrikanischer Länder von den modernen Technologien und damit vom Zugang zu Informationen ausgeschlossen bleiben, bleibt auch die erhoffte emanzipatorische, demokrati- sierende Wirkung der Digitalisierung eine Illusion. Digitale Demokratie 27
1 Vgl. Danju, Ipek / Maasoglu, Yasar / Maasoglu, Nahide 15 Am 21. September 2013 überfielen islamistische Ex- 2013: From Autocracy to Democracy, The Impact of tremisten das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi Social Media on the Transformation Process in North und töteten 67 Menschen. Die anschließende Geisel- Africa and Middle East, Procedia – Social and Behavio- nahme konnte erst drei Tage später beendet werden. ral Sciences 81, S. 678 – 681, in: https://bit.ly/37DZZIJ Kenianische Bürger nutzten die sozialen Medien, um [17.02.2020]; Howard, Philip N. / Hussain, Muzammil Hilfe, z. B. Blutspenden, zu mobilisieren. Vgl. Hamil- M. 2013: Democracy’s Fourth Wave? Digital Media ton, Valerie 2013: When there’s no 911, Kenya tweets and the Arab Spring, Oxford University Press, in: for help, PRI, 24.09.2013, in: https://bit.ly/2tOJSuj https://bit.ly/2SFvyO5 [17.02.2020]. [03.01.2020]. 2 Vgl. Oerstroem Moeller, Joergen 2019: Democracy 16 Dahir, Abdi Latif 2019: Nobel Peace Laureate Says at Risk, Why Social Media Endangers a Free Society, Social Media Sows Hate in Ethiopia, The New York The National Interest, 11.03.2019, in: https://bit.ly/ Times, 10.12.2020, in: https://nyti.ms/3bvv4Sn 3bsMwH5 [28.12.2019]; Naughton, John 2018: [03.01.2020]. Social media is an existential threat to our idea of 17 Vgl. LeRiche, Matthew 2016: Facebook and Social democracy, The Guardian, 23.12.2018, in: Media Fanning the Flames of War in South Sudan, https://bit.ly/2tN5uHk [28.12.2019]. Centre for Security Governance, 12.07.2016, in: 3 Campbell, John 2019: Last Month, Over Half-a- https://bit.ly/37cxqSE [03.01.2020]. Billion Africans Accessed the Internet, Council on 18 Vgl. Madowo, Larry 2019: Is Facebook Undermining Foreign Relations, 25.07.2019, in: https://on.cfr.org/ Democracy in Africa?, B BC, 24.05.2019, in: 2LGNPsq [28.12.2019]. https://bbc.in/31QflJ1 [02.01.2020]. 4 Ebd. 19 Vgl. Allen, Karen 2019: Taking social media at 5 Vgl. Kroll, Aleksandra 2019: Global Digital Report, (Face)book value in Africa, Institute for Security Afrika mit höchsten Nutzerzuwachsraten weltweit, Studies, 08.11.2019, in: https://bit.ly/2HeC3Rz IHK, 21.01.2019, in: https://bit.ly/2SymjhH [28.12.2019]. [03.01.2020]. 6 Monks, Kieron 2019: Africans face most expensive 20 Vgl. Daily Nation 2018: Cambridge Analytica says it internet charges in the world, new report says, CNN, worked for Uhuru Kenyatta, 20.03.2018, in: 22.10.2019, in: https://cnn.it/3bsNUt3 [28.12.2019]. https://bit.ly/2SzdPqp [03.01.2020]. 7 Vgl. Kroll 2019, N. 5; Kazeem, Yomi 2016: Politics 21 Turnbull, Mark 2019: Africa faces a balancing act and activism are driving Africa’s Twitter conversa- on social media regulation, The Africa Report, tions to new highs, Quartz Africa, 06.04.2019, in: 04.12.2019, in: https://bit.ly/2Sl6pZf [03.01.2020]. https://bit.ly/2UOKzyy [28.12.2019]. 22 Schönherr, Markus 2018: Zensur unter dem 8 Vgl. Transfeld, Mareike / Werenfels, Isabelle 2016: Deckmantel der Demokratie, Luzerner Zeitung, Soziale Medien: Befreiungstechnologie oder Propa- 14.10.2018, in: https://bit.ly/39tVjH1 [03.01.2020]. gandainstrument?, Stiftung Wissenschaft und Politik, 23 Limpitlaw, Justine 2019: Human rights impacts 30.11.2016, in: https://bit.ly/3bxLM3A [02.01.2020]. of taxing popular internet services, The cases of 9 Gut fünf Jahre nach dem erfolgreichen Aufstand Kenya, Tanzania and Uganda, A PC, 01/2019, in: überwiegt die Enttäuschung, denn die Hoffnungen https://bit.ly/2w6lgOh [03.01.2020]. auf einen nachhaltigen demokratischen und wirtschaft- 24 Shahbaz, Adrian 2018: The Rise of Digital Authoritari- lichen Wandel haben sich nicht erfüllt, während das anism. Fake news, data collection, and the challenge Land aktuell vor allem unter der Bedrohung des isla- to democracy, Freedom on the Net 2018, Freedom mistischen Terrorismus leidet. Vgl. Krippahl, Christina House, 10/2018, in: https://bit.ly/2xa112S [04.03.2020]. 2019: Change of regime leaves Burkina Faso disillu- 25 Kefferpütz, Roderick 2018: China’s Digital Dictator- sioned, Deutsche Welle, 30.10.2019, in: ship Goes Global, Towards Data Science, 06.11.2018, https://p.dw.com/p/3SCzX [02.01.2020]. in: https://bit.ly/2OLfOHj [04.01.2020]. 10 Vgl. Taal, Salieu 2019: A hashtag that inspired hope: 26 Vgl. Gilbert, David 2019: Zimbabwe Is Trying #GambiaHasDecided, Open Global Rights, 28.02.2019, to Build a China Style Surveillance State, Vice, in: https://bit.ly/2Hetw14 [02.01.2020]. 02.12.2019, in: https://bit.ly/2Sh6htp [04.01.2020]. 11 Vgl. McCorley, Ciara 2016: Social media is embol- 27 Parkinson, Joe / Bariyo, Nicholas / Chin, Josh 2019: dening young Zimbabweans to finally stand up to Huawei Technicians Helped African Governments Mugabe, Quartz Africa, 29.08.2016, in: https://bit.ly/ Spy on Political Opponents, The Wall Street Journal, 3bvu7t2 [02.01.2020]. 15.08.2019, in: https://on.wsj.com/37deL9b 12 Vgl. Aljazeera 2018: How social media shaped calls [03.01.2020]. for political change in Ethiopia, 11.08.2018, in: 28 Gopaldas, Ronak 2019: Digital dictatorship versus https://aje.io/fud4j [02.01.2020]. digital democracy in Africa, Policy Insights 75, SAIIA, 13 Vgl. Menon, Sunita 2019: Social media activism 22.10.2019, S. 10, in: https://bit.ly/2UbscCg goes #BlueForSudan, Business Live, 18.07.2019, in: [28.12.2019]. https://bit.ly/38gEAqg [02.01.2020]. 29 Defy Hate Now, in: https://defyhatenow.org 14 Vgl. Agena, Maureen / Ojok, Donnas / Achol, Tony 2019: [11.02.2020]. Social Media, Local Governance and Development in 30 Africa Check, Sorting fact from fiction, in: Uganda, Konrad-Adenauer-Stiftung Uganda, Research https://africacheck.org [11.02.2020]. Paper 19/01, in: https://bit.ly/2SheaiJ [03.01.2020]. 28 Auslandsinformationen 1|2020
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