DIE HERAUSFORDERUNGEN MÜSSEN GEMEISTERT WERDEN!

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DIE HERAUSFORDERUNGEN MÜSSEN GEMEISTERT WERDEN!
n. 3 - 2. März 2021

  DIE HERAUSFORDERUNGEN MÜSSEN GEMEISTERT
                  WERDEN!
Nach schwierigen Monaten sollte uns das neue Jahr bald aus dem Loch herausholen, in dem wir uns
befinden herausholen. Leider verspüren wir nach zwei Monaten eine gewisse Enttäuschung.
Zwischen den versprochenen und den tatsächlich gelieferten Impfstoffen ist der Unterschied enorm.
Die Infektionsrate ist hoch und auch die Zahle der Todesfälle. Immer aggressivere Virusstämme
sind auf dem Vormarsch und es droht ein Wettlauf zwischen Impfstoffen und Mutationen! Wir
wollen nicht über die möglichen Fehler oder Versäumnisse der Politik diskutieren. Das können wir
später tun, aber jetzt ist es vordringlich die Regeln zu befolgen, auch wenn sie zusätzliche
Unannehmlichkeiten verursachen, wie in einigen Gemeinden in unserer Provinz, die mit dem
südafrikanischen Virus zu kämpfen haben. Daher müssen wir uns auf die Impfung vorbereiten.

Ich glaube fest an eine Besserung in den nächsten Monaten, denn die Wissenschaft wird in der Lage
                       sein, das Virus zu besiegen. Weitere Impfstoffe werden demnächst
                       zugelassen, und mit einem steigenden Angebot, werden die Lieferungen
                       zunehmen. Die Hersteller haben dann ein großes Interesse den europäischen
                       Markt nicht zu verlieren. Es geht darum, die Massenimpfungen so gut wie
                       möglich zu organisieren und zu beschleunigen. Die Menschen sind erschöpft
                       und die Wirtschaft ist in einer schwierigen Lage. In Zukunft sollten wir auch
                       die negativen Auswirkungen auf die Menschen achten, die oft unbewusst mit
                       einem für unsere Generation neuen und noch nie erlebten
                       Gesundheitsnotstand konfrontiert waren. Ich denke an diejenigen, die eine
Infektion und deren Verlauf erlebt haben, an diejenigen die Bekannte haben, die schwer erkrankt
sind und besonders an jene, die geliebte Menschen verloren haben. Dies sind Wunden, die nur mit
der Zeit heilen werden.

Aufgrund der Bevölkerungsgruppe, die wir vertreten, und angesichts der Tatsache, dass unsere
Mitarbeiter und Aktivisten aus Altersgründen ebenfalls zu den gefährdeten Personen gehören,
haben wir in den letzten Wochen unsere Präsenz in den Büros fast vollständig eingestellt. Aber trotz
der vielen Schwierigkeiten sind wir immer für Notfälle erreichbar und bereit den Mitgliedern die
notwendige Unterstützung zu geben. Aber in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des
Gesetzes und zum Schutz der besonders gefährdeten Personen bitten wir, falls notwendig
telefonisch anzurufen, andere Tools, die auf den Smartphones installiert sind, oder digitale Mittel zu
nutzen. Wir haben in den letzten Monaten gesehen, dass dies nützliche und effektive Mittel
sind. Für nicht dringende Angelegenheiten bitten wir Sie, einen späteren Termin im Büro zu
vereinbaren. In jedem Fall können unsere Büros, solange die nationalen und lokalen
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Beschränkungen gelten, nur nach Voranmeldung betreten werden und mit Einlass durch einen
Mitarbeiter. Wir müssen in erster Linie die Gesetze respektieren um die Risiken für unsere
Mitarbeiter, aber auch für die Menschen, die sich an uns wenden, so weit wie möglich zu
vermeiden. Alfred Ebner

    ES HÄTTE EINE FRIEDENSMISSION SEIN SOLLEN
Es ist eine herzzerreißende Geschichte jene von Luca Attanasio und von denen, die ihn bei seiner
Mission begleiteten, die eigentlich eine Friedensmission hätte sein sollen. Alle sind bestürzt. Das
Blutbad an diesen Menschen ist eine weitere, aber sicher nicht die letzte Episode einer sehr langen
Geschichte, die von Missbrauch und beispielloser Gewalt geprägt ist und den Ostkongo erschüttert.
Wer "Gorillas im Nebel" gelesen oder gesehen hat, weiß um die Grausamkeit Bescheid, mit der die
amerikanische Zoologin Dian Fossey getötet wurde, als sie das Verhalten der Gorillas erforschte.
Ihre Arbeit war in den Kreisen, die mit Waffengewalt ein profitables Monopol für sich
beanspruchten, nicht erwünscht. In diesem Klima ungesühnter Verbrechen reifte auch die
barbarische Ermordung des Botschafters und seiner Begleiter, des Carabiniere Vittorio Iacovacci
und des Fahrers Mustapha Milambo heran. Sie waren aufgebrochen, um humanitäre Hilfe unter der
Schirmherrschaft der UNO zu bringen. Nun sind sie tot und zurück bleiben Ehefrauen, Kinder und
ganze Familien, die trauern und von Kummer erdrückt werden. Seit fast dreißig Jahren sorgen in
dieser Region Konflikte für Blutvergießen. Dabei gilt diese Gegend als Paradies der Artenvielfalt,
aber ein Paradies ist das offensichtlich nicht. Im Laufe der Zeit hat sich das historisch unstabile
Gebiet an der Grenze zu Ruanda in eine der gefährlichsten Zonen der Welt verwandelt, wo niemand
darauf verzichten will, die Umwelt bis auf den letzten Krümel auszuplündern, um Reichtum
anzuhäufen. Eine Mission, die eigentlich eine Friedensmission sein sollte, hat nun den bitteren
Beigeschmack eines brutalen Ereignisses.

                                DRAGHI IN DER EU
Draghi hat bei allen europäischen Staats- und Regierungschefs Zustimmung erhalten. Schade, dass
sich dies nur auf die Verzögerung bei den Anti-Covid-Impfungen in der EU bezieht, die im
                                     Vergleich zu den Impfungen in anderen Ländern wie in den
                                     USA, in Großbritannien und in Israel, hinterherhinkt. Das ist
                                     ein Engpass, der die EU zwingt, das Tempo der Impfungen zu
                                     beschleunigen. Die Menge der Ansteckungen bringt nicht nur
                                     die Kommissionspräsidentin Van der Layen in Bedrängnis,
                                     sondern auch die Führungskräfte und Regierungen der
                                     Mitgliedsstaaten Die schleppende Impfkampagne und die
                                     Säumigkeit der Impfstofflieferanten, die sich nicht an die
eingegangenen Vereinbarungen halten, wurden von Draghi heftig kritisiert. Die EU-Kommission
hat ihre Versäumnisse bei der Impfkampagne weitgehend zugegeben und geht nun mit der
Unterstützung seitens der einzelnen Regierungschefs entschlossener vor. Auf dem Gipfeltreffen am
Donnerstag und Samstag war auch die Rede davon, Exporte von Unternehmen in nicht EU-Länder
gänzlich zu blockieren, wenn sie ihre Verpflichtungen nicht einhalten. So könnte sichergestellt
werden, dass Brüssel den Vorrang erhält, wenn es um Belieferung mit dem Impfstoff geht, der
innerhalb der EU-Grenzen hergestellt wird und im Prinzip für die kontinentale Bevölkerung
bestimmt ist. Die harte Linie von Präsident Draghi hat einige Staatsoberhäupter überrascht, aber die
gleiche Position wurde auch von Angela Merkel und Emmanuel Macron eingenommen, die sich für
eine härtere Gangart mit den Unternehmen aussprechen, was auch eine Übernahme der Lizenzen
beinhalten könnte. Draghi verwies auch auf die Möglichkeit, der ersten Impfung den Vorrang
einzuräumen und die zweite Impfung zeitlich gestreckt vorzunehmen, ähnlich wie es in England der
Fall ist. Es werden noch schwierige Wochen auf uns zukommen und wohl nicht nur wegen der
Impfungen. Aber der Versuch, diese Impfungen zu beschleunigen, kann ein erster Schritt sein.

                  KOMMT DER GESUNDHEITSPASS?
 Neben der Zusage, sich für eine Erhöhung der Produktion von Anti-Covid-Impfstoffen in Europa
einzusetzen, um der Impfkampagne einen Schub zu versetzen, einigten sich die Siebenundzwanzig
EU-Staaten am 25. Februar darauf, noch vor dem Sommer ein Gesundheitszertifikat fertigzustellen,
um Reisen zu erleichtern. "Wir wollen auf ein gemeinsames Vorgehen bei Impfstoffzertifikaten
hinarbeiten", erklärten die Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Erklärung am Ende
des ersten Tages eines zweitägigen Gipfels. Einige Länder, wie z. B. Griechenland, bestehen seit
Tagen darauf, dass die Siebenundzwanzig sich schnell mit einem Impf- oder Immunitätsnachweis
oder einem Test, möglicherweise digital, ausstatten, um den Sommertourismus zu erleichtern.
Frankreich und Deutschland, unter anderem, teilen das Ziel, fürchten aber die Diskriminierung
unter ihren Bürgern. "Es gibt mehr und mehr Konvergenzen zwischen den Mitgliedsländern",
versicherte der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, in einer Pressekonferenz.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen merkte an, dass es darum gehe, technische
Standards zu vereinheitlichen, damit das Zertifikat von verschiedenen nationalen Systemen gelesen
werden kann. Bundeskanzlerin Angela Merkel hofft ihrerseits, dass ein digitales Zertifikat noch vor
dem Sommer zustande kommt.

                  RENTEN SIND NICHT GEFÄHRDET
Die Rentnergewerkschaft des AGB/CGIL hat auf mehrere Presseberichte reagiert. Die Klarstellung
der Gewerkschaft war nötig, um die älteren Menschen zu beruhigen, die wegen des Drucks, der
durch die Covid-Pandemie auf die Wirtschaft ausgeübt wird, besorgt sind. Der Generalsekretär
                                     Alfred Ebner erinnert daran, dass die INPS im Jahre 2020 mit
                                     einem Finanzloch von 20 Milliarden Euro konfrontiert ist.
                                     Davon sind aber rund 16 Milliarden aufgrund der Explosion der
                                     sozialen Abfederung entstanden. Im Laufe des Jahres 2020 hat
                                     der Gesetzgeber nämlich beschlossen, dass die INPS die
                                     Lohnausgleichskasse, die Solidaritätszulage, das
                                     Arbeitslosengeld, das Krankengeld usw. aus eigenen Mitteln
                                     finanzieren soll. Hinzu kommen geringere Einnahmen aufgrund
                                     der Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt und wegen de
                                     Stundung der Beitragszahlungen. "Natürlich", so Ebner weiter,
                                     "muss der Staat hier einspringen, da es sich um Sozialleistungen
                                     handelt, die normalerweise größtenteils durch Steuern finanziert
                                     werden". Die Rentnergewerkschaft LGR/SPI erinnert auch
                                     daran, dass die Summe der gezahlten Renten jährlich 210
                                     Milliarden Euro beträgt, von denen der Staat 54 Milliarden als
IRPEF zurückerhält. Die realen Ausgaben betragen 156 Milliarden und werden vollständig durch
die Beiträge der Arbeitnehmer und Unternehmen finanziert. Auch wenn es unterschiedliche
Meinungen gibt, liegen die Rentenausgaben vor der Steuer knapp unter 13 % des BIP und befinden
sich damit im europäischen Durchschnitt. Es sind die 114 Milliarden an Sozialleistungen, die die
Löcher auf den Konten der INPS verursachen. Dazu gehören die Mindestrenten, die Sozialrenten,
die Absicherung der Renten für Handwerkern und Landwirte, oder der Sonderverwaltungen, deren
Kassen defizitär sind. Ein separates Thema sind die Renten der Staatsbediensteten, die formell eine
Fortzahlung der Löhne durch den Staat sind.
Es braucht jedoch eine weitere Reform, um einige Schwierigkeiten auszuräumen, beginnend mit der
zum Jahresende auslaufenden Quote 100. Auch das Problem der prekär Beschäftigten, die kaum in
der Lage sein werden, Ersparnisse anzusammeln, die ihnen ein angemessenes Einkommen sichern,
muss gelöst werden. Wenn wir nicht wollen, dass diejenigen verarmen, die bereits im Ruhestand
sind, sollte schließlich die Frage der Aufwertung der Renten geklärt und das Steuersystem, das
immer noch die älteren Menschen bestraft reformiert werden, alles Fragen, von denen derzeit im
Programm der Regierung wenig zu sehen ist.

                    WIE HOCH IST UNSERE RENTE?
Vor sechs Jahren hat die Rentenversicherung INPS beschlossen, den Versand von schriftlichen
Mitteilungen an die Versicherten einzustellen. Die einzige zugängliche Informationsquelle ist seither
das Internet. Aber lediglich 4,5 Millionen Rentner haben den zugeteilten PIN-Kode benützt und
waren so in der Lage, über ihre Einkommenssituation Bescheid zu erhalten. Alle anderen sind der
Digitalisierungsmaßnahme zum Opfer gefallen und waren nicht mehr in der Lage zu erfahren, wieviel
Rente ihnen zustand. Nun steht die Umstellung vom PIN-Kode zum SPID bevor. Nach dem 1.
Oktober 2021 wird man nur mehr über SPID Zugang zu den INPS Mitteilungen erhalten. Damit wird
die Situation noch komplizierter. Ein Großteil der älteren Bevölkerung wird auf diese Weise
ausgegrenzt und durch die Digitalisierung von wichtigen Informationen ausgeschlossen. Deshalb
haben die Gewerkschaften beschlossen, sich um dieses Problem zu kümmern. Zunächst wird die
INPS aufgefordert, einen einfacheren Weg zu suchen, damit die Rentner zu ihrem Rentenbescheid
kommen. Wer jedoch Mitglied der Rentnergewerkschaft LGR/SPI ist, kann sich den
Rentenbescheid (O bis M) im Büro seiner Gewerkschaft ausdrucken lassen und er findet dort auch
Hilfe, wenn er wissen will, wie man sich den SPID besorgen und ihn benutzen kann.

   COVID19 IMPFUNGEN SIND IN DEN ALTENHEIMEN
                ABGESCHLOSSEN
 Der PCR-Test ist nicht kostenlos
In der letzten Ausgabe haben wir        Rund eineinhalb Monate seit Beginn der Covid-19-
berichtet, dass die Covid-Tests beim    Impfungen in den Südtiroler Alten- und Pflegeheimen
Sanitätsbetrieb durchgeführt werden     wurden den meisten Heimbewohnern und vielen
und kostenlos sind - so hatten wir es   Pflegepersonen beide Impfungen verabreicht. Alle 76
anfangs verstanden. Wir haben uns       Pflegeheime nahmen an dieser Aktion teil. Insgesamt sind
aber getäuscht. Beim Betreten der       bereits 4.500 Personen mit beiden Dosen geimpft worden.
Impfstationen, sieht man einen          Die Impfung ist nach so vielen Todesfällen die einzige
Aushang, wo mitgeteilt wird, dass       Möglichkeit, die Normalität in den Alten- und
die Impfung 20 Euro kostet.             Pflegeheimen wiederherzustellen.

      GERICHTSENTSCHEID ÜBER BEZAHLUNG DER
                  PFLEGESÄTZE
Wenn wir Informationen wiederholen, die wir bereits gebracht haben, dann deshalb, weil jedes Jahr
800 - 900 Mitglieder von uns gehen oder neu hinzukommen. In diesem Monat haben wir einige
                             Anfragen zu den Gebühren in den Alten- und Pflegeheimen
                             bekommen, wo ältere Menschen, manchmal auch mit schweren
                             Beeinträchtigungen betreut werden. In diesem Zusammenhang weisen
                             wir nochmals darauf hin, dass der Oberste Gerichtshof im Jahr 2012
                             einem Einspruch stattgegeben und festgelegt hat, dass
                             Familienangehörige nicht verpflichtet sind, die Gebühren für die
Unterbringung von Alzheimer- und Demenzpatienten in den Pflegeheimen zu übernehmen. Viele
Einrichtungen verlangten aber weiterhin von den Angehörigen die Bezahlung dieser Gebühren -
auch in Südtirol. Die Südtiroler Gesundheitsbehörde hat aber auf der Grundlage eines Beschlusses
der Landesregierung vom 9. Juni 2020 diesen Gerichtsentscheid bei Patienten im Wachkoma
rückwirkend umgesetzt. Betroffene können sich für Informationen, Hilfe beim Ausfüllen der
Formulare und mögliche Einsprüche an unsere Büros wenden.

              WEITERARBEITEN IM RENTENALTER
Seit dem 1. Januar 2001 können Altersrenten, Dienstaltersrenten und Invalidenrenten, die auf Grund
der Beitragsjahre berechnet werden und mindestens 40 Dienstjahre bei der Allgemeinen
Rentenpflichtversicherung (AGO), oder bei deren Ersatzkassen mit Ausschluss- und
Befreiungscharakter voraussetzen, in vollem Umfang mit Einkünften aus selbständiger und
nichtselbständiger Erwerbstätigkeit zusammengelegt werden. Ab dem 1. Januar 2009 wurde die
vollständige Kumulierung von Arbeitseinkünften und allen Altersrenten, Vorruhestandsregelungen
und Dienstaltersrenten, die im Rahmen des beitragsbezogenen Systems ausbezahlt werden,
eingeführt. Die entsprechenden Beiträge müssen an die AGO oder an Sonderverwaltung entrichtet
werden. Alle 5 Jahre kann um die Anrechnung der zusätzlichen Versicherungszeiten angesucht
werden und alle 2 Jahre bei fortgesetzter Tätigkeit. Für weitere Informationen kann man sich an
unsere Gewerkschaftsvertreter wenden.

         DAS WOHNBAUINSTITUT ERRICHTET NEUE
                    WOHNUNGEN
Das WOBI hat ein konkretes und ehrgeiziges Programm für die nächsten Jahre vorgestellt. In den
nächsten 5 Jahren sollen 400 neue Wohnungen errichtet werden. Dafür steht die Summe von 80
                                     Millionen Euro zur Verfügung. In Brixen sollen 27 WOBI-
                                     Wohnungen errichtet werden, in Kastelruth 6, in Leifers 30
                                     und in Meran 8. Für Bozen sind 115 neue WOBI-Wohnungen
                                     vorgesehen, für Schlanders 9, für Tramin 4, für Sterzing 12,
                                     für Toblach 6, für Bruneck 30, für St. Lorenzen 9, für
                                     Neumarkt 12, für Latsch 8, für Martell 5 und für Völs 14. Im
                                     Jahr 2016 wurden 68 neue WOBI-Wohnungen übergeben: 50
                                     in Meran, 7 in Tisens und 11 in Naturns. Im Jahr 2017 konnten
                                     in Kiens 4 neue Wohnungen bezogen werden, 15 in Klausen,
16 in Lana, 7 in Velthurns und 25 in Meran. Im Jahr 2018 waren es 4 in Pfatten und 4 in Andrian.
Im Jahre 2019 waren es 9 am Ritten und gleichviele in Gais, 6 in Ulten, 4 in Tramin und 16 in
Innichen. Im Jahr 2020 waren es 8 in Dorf Tirol, 5 in Stilfs und 15 in Bruneck. Hinzu kamen jedes
Jahr zwischen 300 und 400 frei gewordene WOBI-Wohnungen, die nach der Renovierung an neue
Mieter vergeben wurden. Aber die Nachfrage ist weiterhin hoch. In Bozen liegen 1558 Gesuche
auf, Meran 425, in Leifers 207, in Brixen 168, in Bruneck 118, in Sterzing 43. Zwischen 2021 und
2023 werden Wohnungen in Kastelbell, Algund, Percha, Meran, Brixen, Klausen, Sinich, St. Martin
in Thurn, Eppan, Sterzing, Kaltern und Bozen saniert. Das sind insgesamt 600 Wohnungen, die mit
einem Aufwand von 113 Millionen Euro instandgesetzt werden. Darüber hinaus hat die
Landesregierung den gesetzlichen Rahmen für den sozialen Wohnungsbau vereinfacht. Unter
anderem können Anträge jederzeit gestellt werden und ihre Gültigkeit wurde von einem auf drei
Jahre ausgedehnt.

             FAHRRADBOTEN SIND AUCH ARBEITER
Ärzte und Krankenschwestern behandeln uns, Lehrer kümmern sich um unsere Kinder. Es gibt aber
auch eine dritte Kategorie, die durch die Pandemie in den Mittelpunkt unseres Lebens gerückt ist:
die Fahrradboten oder Kuriere, die uns das Essen bringen, damit wir vor dem Virus geschützt
bleiben. Ihre berufliche Einstufung ist seit mindestens drei Jahren im Gespräch. Jetzt müssen 60.000
                          von ihnen von den Firmen Uber Eats, Glovo-Foodinho, JustEat und
                          Deliveroo als Mitarbeiter angestellt und mit lohnabhängigen
                          Arbeitnehmern gleichgestellt werden, weil eine lange Untersuchung der
                          Staatsanwaltschaft in Mailand ergeben hat, dass "es nicht möglich ist, diese
                          Mitarbeiter als Gelegenheitsarbeiter zu beschäftigen". Gegen die
                          Unternehmen, die sich innerhalb von 90 Tagen fügen müssen, wurden
                          Bußgelder in Höhe von 733 Millionen festgesetzt. Dazu kommen die
                          ausständigen Sozialabgaben für die INPS und das INAIL, was dann
                          insgesamt eine Belastung von über einer Milliarde ergibt. Dagegen werden
                          die betroffenen Betriebe natürlich Berufungen einlegen, aber JustEat hatte
sich bereits für die Fixanstellung der Kuriere entschieden. Für Maurizio Landini, der sich seit langer
Zeit um dieses Problem kümmert, steht außer Zweifel, dass es sich in diesem Fall um
„Verfassungsprinzipien“ handelt. Italien ist eine demokratische Republik, die auf Arbeit und nicht
auf Ausbeutung gegründet ist. Deshalb verlangen wir, dass die Verhandlungen mit den
Unternehmervertretungen beim Arbeitsministerium wieder aufgenommen werden ohne weiter Zeit
zu verlieren.“

                      DAS URTEIL ZUM ARTIKEL 18
Mit einem kürzlich ergangenen Urteil hat das Verfassungsgericht entschieden, dass die
Wiedereinstellung des zu Unrecht entlassenen Arbeiters obligatorisch und nicht fakultativ ist, wie
es im Fornero-Gesetz und im Gesetz zur Arbeitsmarktreform (Jobs Act) heißt. Ein weiterer Schlag
gegen die Arbeitsmarktreform von Renzi und die Fornero Maßnahmen, mit denen der
Entlassungsschutz schon 2012 verwässert worden ist. Die Ungleichbehandlung bei Entlassungen
aus wirtschaftlichen Gründen und in anderen Fällen aus „triftigen Gründen“ wurde also
sanktioniert. Bei offensichtlich unbegründeten Entlassungen erfolgte die Wiederanstellung nicht
automatisch wie bei der Annullierung einer Kündigung aus triftigem Grund. Das
Verfassungsgericht befand, dass diese Ungleichbehandlung nicht verfassungskonform ist.

     COVID-ANSTECKUNG ALS UNFALL EINGESTUFT
Zur falschen Zeit am falschen Ort, könnte man sagen. Kurz zusammengefasst hat sich Folgendes
zugetragen: Roberto Corsini war als Kassier an einer Mautstelle der Autobahn Livorno-Sestri im
Einsatz. Am 8. März 2020 hatte er nachts mit vielen Autobahnbenutzern aus der Lombardei
Kontakt. Sie flohen aus der „roten Zone“ und suchten ihre Zweitwohnsitze in der Versilia
(Toskana) zu erreichen. Der lombardische Akzent der Fahrer und die Nummernschilder waren
eindeutig. Roberto Corsini nahm Kreditkarten und Geldscheine entgegen und sprach mit den
Fahrern. In jener Nacht waren im Umgang mit Covid19 alle noch reichlich unerfahren. Heute wäre
man wohl vorsichtiger. Ein paar Tage später bekam Roberto hohes
                             Fieber. Er war einer der ersten an Covid19 erkrankten Menschen in
                             seiner Gegend. Nach seiner Genesung suchte er das Patronat INCA in
                             Pisa auf und erzählte, was vorgefallen war. Das Patronat INCA
                             meldete daraufhin den Fall als Arbeitsunfall. Die Unfallversicherung
                             INAIL akzeptierte diese Meldung zunächst nicht, weil es angeblich
                             keinen Zusammenhang zwischen der Arbeit und der Ansteckung
                             gegeben hätte. Daraufhin zog das Patronat INCA einen Arzt als
Sachverständigen bei und legte einen Rekurs ein, der schließlich angenommen wurde. Seither
melden sich viele genesene Covid19 Patienten, die sich in einer ähnlichen Situation befunden
haben, an das Patronat INCA.

                             979 FRAUEN GETÖTET
Seit 2012 wurden 979 Frauen getötet - von ihren Ehemännern, Freunden, Freiern, aber auch von
Räubern und einfach nur gewalttätigen Männern: Rossella aus Bondeno, Deborah aus Cortesano,
Clara aus Genua und viele andere. Um ihre Gesichter und ihre Geschichten nicht zu vergessen,
einfach nur diese Internet Seite anklicken: come documenta questo straordinario lavoro per la
27esima Ora. Laura Zangarini vom Corriere bringt diese Seite immer wieder auf den neuesten
Stand.

            GLOBALER KLIMASTREIK AM 19. MÄRZ
Der erste globale Klimastreik des Jahres 2021 findet am 19. März statt. Die erste Gelegenheit,
konkrete Klimamaßnahmen zu ergreifen, ist die Festlegung des NRP. Mit dem Plan muss die neue
                                   Regierung die Reformen, die Aufgaben und Projekte definieren,
                                   um die Ziele der Emissionsreduzierung um 55% bis 2030 im
                                   Vergleich zu 1990 und der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen,
                                   wobei mindestens 37% der Gesamtressourcen für den
                                   Klimaschutz eingesetzt werden sollen. Die Rolle der
                                   Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft wird bei der Planung
                                   eines radikalen Systemwechsels, für Klimagerechtigkeit, den
                                   Schutz von Ökosystemen und Gesundheit und für einen gerechten
Übergang entscheidend sein. Der AGB/CGIL unterstützt, wie er es schon immer bei allen globalen
Klimastreiks getan hat, diese Mobilisierung und wird uns wissen lassen, wie wir teilnehmen und ein
aktiver Teil der digitalen und persönlichen Initiativen sein können, die organisiert werden.

              JOSEF STECHER UND EGMONT JENNY
Prof. Joachim Gatterer stellte am 23.Februar im Rahmen einer Videokonferenz die beiden
historischen Persönlichkeiten der Südtiroler Linken Josef Stecher und Egmont Jenny vor. Auf
seinen Vortrag folgten eine Reihe von Redebeiträgen von Teilnehmern, die sich ebenfalls zur
Videokonferenz zugeschaltet hatten. Klaus Civegna hat die Diskussion wie üblich gekonnt
moderiert. Wir haben uns über die 33 Zoom-Teilnehmer und über weitere 15 You Tube
Zuschaltungen gefreut. Wir erinnern ferner daran, dass wir am 23. März um 15.45 Uhr in
Zusammenarbeit mit der Rentnergewerkschaft Spi von Mantua eine Veranstaltung organisieren, wo
Prof. Erasmo Silvio Storace, Philosoph an der Universität Insubrien Varese-Como und Prof.
Emiliano Bertin Philologe an der Katholischen Universität in Mailand eine Lectio magistralis über
Dante halten werden. Den Mitgliedern des Geschichtevereins Geschichte u. Zukunft – Storia e
futuro steht die Zoom Plattform zur Verfügung. Wer sich von außen zuschalten möchte, kann dies
über die Website www. Spi-Lgr Cgil-Agb tun.

       EINE ÄRZTLICHE VERSORGUNG WIE WIR SIE
                     BRAUCHEN
Das Schlüsselwort, das wir für die ärztliche Versorgung der Zukunft gewählt haben, ist Nähe. Wir
hatten bereits in den vergangenen Jahren auf die Mängel bei der ärztlichen Versorgung in unserem
Lande hingewiesen, die sich durch Covid19 Pandemie noch verschlimmert haben. Investitionen in
das Gesundheitswesen sind nach wie vor von grundlegender Bedeutung für die Lebensqualität der
Menschen, und die Mittel des Wiederaufbaufonds werden dazu dienen, einen weiteren Schritt in die
Richtung einer besseren ärztlichen Versorgung zu tun.
Wir sind glücklich und zufrieden, dass der Minister Speranza vom Ministerpräsidenten Mario
                                               Draghi wieder bestätigt worden ist. Durch seine
                                               Entschlossenheit wurden die verfügbaren Gelder von
                                               9 auf 18 Milliarden aufgestockt und weitere 1,7
                                               Milliarden kommen aus einem anderen Fonds dazu.
                                               Das ist von den 60 Milliarden, die er gefordert hat,
                                               allerdings noch weit entfernt. Aber mit diesen
                                               Finanzmitteln kann das Gesicht des
                                               Gesundheitswesens wesentlich verändert werden und
                                               man kann den demografischen und
epidemiologischen Herausforderungen der Zukunft angemessen begegnen.
Einen Teil dieses Geldes wird auch Südtirol erhalten, und dann wird es möglich sein, die ärztlichen
Gemeinschaftspraxen zu fördern, so dass sich Ärzte und Pfleger gemeinsam um chronisch Kranke
und all jene Patienten kümmern können, bei denen eine Einweisung ins Krankenhaus nicht
angezeigt ist, wohl aber die Pflege und Versorgung zu Hause erforderlich ist, ähnlich wie es in der
Emilia Romagna und in der Toskana bereits praktiziert wird.
Zu den weiteren Erfordernissen gehört die Hauspflege und die integrierte Pflege, wo wir noch im
Rückstand sind. Ähnliches gilt auch für die Ferndiagnosen, über die schon lange geredet wird. Auch
die elektronische Gesundheitsakte (EGA) soll endlich eingeführt werden. Ebenso wichtig sind die
Erforschung und Bekämpfung seltener Krankheiten und Tumore. Darüber standen in den letzten
Tagen Klagen eines Bozner Arztes in den Zeitungen.
Die Erneuerung der Krankenhaustechnologie gehört ebenfalls dazu und muss bei der
Ausgabenplanung für die Jahre 2016 bis 2021 berücksichtigt werden, solange es nicht wieder einem
Politiker einfällt, eine Regierungskrise vom Zaun zu brechen, um die eigene Eitelkeit zu bedienen.
Es stehen auch mehrere Millionen Euro für die Ausbildung von Allgemeinmedizinern zur
Verfügung. Wir hoffen, dass auch an den Universitäten Maßnahmen ergriffen werden, um den
Numerus clausus beim Medizinstudium zu beseitigen, mit dem vielen die Möglichkeit zur
Spezialisierung versperrt wird, was dann zu den Engpässen führt, die wir in den letzten Jahren
erlebt haben. Wir werden auch Politiker und Landesräte brauchen, die sich mehr um die ärztliche
Versorgung kümmern, aber mit diesem Thema sollte man sich vor den Wahlen etwas eingehender
befassen. Gastone Boz

Im Anhang übermitteln wir den Text der Verordnung der Landesregierung Nr10/2021. Die
Redaktion: Gastone Boz - Alfred Ebner – Elida della Lucia - Josef Perkmann -Adriano Baldessari
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