"Die Kruses" Eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis - Ausstellungen Museum "Schlösschen im Hofgarten" - Schlösschen im Hofgarten
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„Die Kruses“ Käthe und Max Kruse, 1903, Museen Donauwörth Eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis Ausstellungen Museum „Schlösschen im Hofgarten“ (Gemälde und Plastiken) und Grafschaftsmuseum Wertheim (Puppen und „Urmel“) 7.11. 2015 – 28.2. 2016
„Die Kruses“ – Schöpfer des legendären „Urmel“, eine geniale Künstlerfamilie und werden Bücher und ihre Verfilmun- ihr Freundeskreis gen der Augsburger Puppenkiste gezeigt. Stammvater der Künstlerfamilie Kru- se war der Berliner Bildhauer und Von den zahlreichen Malerfreunden Bühnenbildgestalter Max Kruse der Kruses präsentiert die Ausstel- (1854-1942). Wie sein Bruder lung Werke von Kollegen der Berli- Oskar Kruse-Lietzenburg (1847- ner Secession wie Max Slevogt, 1919) gehörte er der Künstlerver- Maria Slavona und Sabine Lepsius einigung Berliner Secession an. wie auch der Bildhauer August Aus erster Ehe von Max Kruse mit Gaul, Louis Tuaillon und Renée Anna Pavel ging die Tochter Anne- Sintenis, darüber hinaus Gemälde marie (1889-1977) hervor, die ihre von Hans Purrmann, dem Leiter der Ausbildung zur Künstlerin bei Henri Matisse-Schule in Paris, seiner Frau Matisse in Paris erhielt. Hier lernte Mathilde Vollmoeller-Purrmann, sie ihren späteren Ehemann, den Friedrich Ahlers-Hestermann, Adolf Russen Igor von Jakimow (1885- Hacker und Ida Gerhardi. 1962) kennen. Er war Maler und Die Ausstellung über „Die Kruses“ Bildhauer zugleich. Die Söhne der ist wegen ihres Umfanges auf zwei beiden, Erasmus (1918-1944) und Museen in Wertheim aufgeteilt. Igor (1914-1944) sowie die Tochter Max Kruse und sein Anhang werden Marina (1922-1997) waren eben- im Schlösschen im Hofgarten zu se- falls künstlerisch aktiv. hen sein, das Grafschaftsmuseum In zweiter Ehe heiratete Max Kruse widmet sich Käthe Kruses Puppen die Schauspielerin Katharina Johan- und dem Werk ihres jüngsten Soh- na Simon (1883-1968), die spätere nes Max. Puppenmacherin Käthe Kruse. Von ihr wird ein großartiges Puppensor- Zu den verschiedenen Themenbe- timent aus den verschiedensten reichen wird ein umfangreiches Be- Schaffensperioden gezeigt. Aus der gleitprogramm angeboten. Verbindung Käthes mit Max Kruse gingen sieben Kinder hervor, die alle Diese außergewöhnliche Aus- in künstlerischen Bereichen tätig stellung erfolgt in Kooperation werden sollten. Vom jüngsten Sohn mit dem Käthe-Kruse-Puppen- Max Kruse jun. (1921-2015), dem Museum Donauwörth. Max Kruse an seinem 70. Geburtstag im Kreis seiner Familie, 1924, Privatbesitz
Die Künstlerfamilie Kruse ten (1900). Von 1902–1905 war Kruse Lehrer für Bildhauerei an Max Kruse der Lewin-Funcke-Schule in Berlin. Berlin 1854 – 1942 Bad Kösen 1907 Ernennung zum Professor. Bildhauer und Bühnenbildgestalter Ein Jahr später trat er der Berli- ner Secession bei; bis 1910 war Er war Bruder von Oskar Kruse- er zweiter Vorsitzender mit guten Lietzenburg, Vater von Annemarie Verbindungen zu Künstlerkollegen Kruse, Schwiegervater von Igor von wie August Gaul, Louis Tuaillon und Jakimow und Großvater von Igor, Renée Sintenis oder Max Slevogt. Erasmus und Marina von Jakimow, Sein letztes monumentales Werk in zweiter Ehe Lebensgefährte von „Persephone“, eine Sitzstatue in Käthe Kruse und Vater von Max Stein, ist von 1915/16. Mit Beginn Kruse junior. Er erhielt seine Aus- des Ersten Weltkrieges lebte der bildung zum Bildhauer zunächst Bildhauer abwechselnd in Berlin, am Polytechnikum Stuttgart und Bad Kösen und auf Hiddensee. von 1877-79 an der Kunstaka- Die Ausdrucksform seiner Arbei- demie Berlin unter Anleitung von ten zeigt eine glatte Oberflächen- Fritz Schaper und Albert Wolff. struktur und damit eine enge Ver- Der 1879 entworfene „Siegesbote bindung zur Ausdrucksweise des von Marathon“ brachte 1881 auf späten 19. Jahrhunderts (Rauch- der Akademie-Ausstellung ersten Schule). In seinen letzten Lebens- Erfolg (Gold-Medaille, Rom-Preis). jahren wandte sich Kruse verstärkt Rom-Aufenthalt 1881/82. Große der Landschaftsmalerei zu, wobei Beachtung für die 1887 in Sand- er die auf Hiddensee bevorzugten stein ausgeführte Gruppe Motive mittels Licht und Farbe „Die Liebe legt den Leich- malerisch verklärte. nam eines Greisen in den .................................................. Schoß der Natur zurück“ für das Grab seines Vaters. In den folgenden Jahren ent- standen zahlreiche Porträt-Büsten in verschiedenen Materialien, u.a. auch in Holz. Exemplarisch seien genannt: Mutter des Künstlers, Büsten von Walter Leistikow, Max Liebermann, Gerhart Hauptmann, Henrik Ibsen und die Gruppe „Jun- ge Liebe“ (1897). 1898 war Kruse mit 21 Werken auf der Großen Ber- liner Kunstausstellung vertreten. Max Kruse, Er entwickelte ein „Verfahren zur Der Siegesbote Vervollkommnung von Lithophani- von Marathon, en“ und ein „Bildhauerkopierge- Bronze, 1881, Stiftung Schlösschen rät“. Als erfolgreicher Bühnenbild- im Hofgarten ner erfand er den Rundhorizont und plastische Kulissen. Als erster Regisseur nutzte Max Reinhardt diese für seine Inszenierungen. Studienreisen führten Kruse nach Italien, Griechenland und Ägyp-
Oskar Kruse, Studienreisen, u.a. nach Italien und genannt Kruse-Lietzenburg England. Seine Landschaftsbilder Stettin /Pommern 1847 – 1919 strahlen eine atmosphärische Ruhe Kloster/Hiddensee aus und sind vom Impressionismus Landschaftsmaler beeinflusst. Auf Hiddensee war er auch als ein grandioser Geschich- tenerzähler bekannt. ..................................................... Annemarie von Jakimow-Kruse Berlin 1889 – 1977 Marburg Landschafts-, Porträt- und Blick über Hiddensee, Öl, Lwd., 1910, Stilllebenmalerin Galerie Der Panther, Freising Die Tochter des Bildhauers Max Kru- Er war Bruder von Max Kruse sen. se aus seiner ersten Ehe, war die und begann erst spät eine künst- Frau von Igor von Jakimow und Mut- lerische Laufbahn einzuschlagen. ter von Igor junior, Erasmus und Ma- Zunächst war er Kaufmann und Be- rina von Jakimow, sowie Stieftochter sitzer einer großen Holzhandlung in von Käthe Kruse und Halbschwester Berlin. In den Jahren nach 1889 stu- von Max Kruse junior. Während eines dierte er Malerei in Paris, Berlin und Aufenthaltes in Florenz (1901/02) München bei Fritz von Uhde. 1899 beschloss sie, Malerin zu werden. ist er als Mitglied der Berliner Seces- Zunächst machte sie jedoch eine sion nachgewiesen. 1901 plante Buchbinderlehre bei ihrem Onkel Os- „Onkel Öschen“ - wie er in der Fami- kar Kruse-Lietzenburg. Auf Drängen lie genannt wurde - eine neue „Liet- ihres Vaters besuchte sie 1907/08 zenburg“ auf Hiddensee (benannt die Kunstgewerbeschule in Dres- nach dem Wohn- und Atelierhaus der den. Von 1908 bis 1912 lebte sie Familie Kruse in Berlin). Er wurde mit Mutter und Schwester in Paris. von seiner Nichte Annemarie Kruse Hier war sie Schülerin von Ida Ger- als „immer fröhlich und gemütlich“ hardi, anschließend besuchte sie bezeichnet. 1904/05 wurde die die Académie Henri Matisse, die „Lietzenburg“ als Künstler- und Fami- von Hans Purrmann geleitet wurde. lientreff gebaut. Besonders habe er Dadurch kam sie in Kontakt mit den sie aber für seine zwei Nichten (An- Künstlern um das „Café du Dôme“, nemarie und Eva) errichtet, denen u.a. mit Mathilde Vollmöller, die er in „seiner Güte besonders nahe“ 1912 Hans Purrmann heiratete, und stand. Er war auch Befürworter der Friedrich Ahlers-Hestermann. An der Beziehung zwischen Annemarie Kru- Académie Russe war sie Mitschüle- se und Igor von Jakimow - gegen rin von Marc Chagall und Alexander den Willen seines Bruders Max Kru- Archipenko. Direkte Freundschaf- se. Annemarie schätze ihren Onkel ten pflegte sie mit Sabine Lepsius, künstlerisch sehr. Sie schrieb einmal Maria Slavona und dem russischen über ihren Aufenthalt auf Hiddensee, Bildhauer Igor von Jakimow, den sie „aber wenn Öschen und ich allein 1912 noch in Paris heiratete. An den blieben und zum Malen auszogen - Akademien Colarossi und Vitti, be- zum erstem Mal in Ölfarben - da war gründet u.a. von Kees van Dongen, ich erst ganz in meinem Element!“ erhielt sie ihren abschließenden Oskar Kruse unternahm zahlreiche Unterricht. Bis 1914 wohnte das
Paar Kruse-Jakimow in Mariabrunn Igor von Jakimow bei Dachau. Annemarie folgte ih- Polotebnoje bei Skopin/Russ. rem Mann nach Russland und ver- 1885 – 1962 Heidelberg waltete hier bis 1918 das Gut der Maler, Bildhauer, Keramiker adligen Schwiegereltern. Mit Beginn der Revolution floh sie mit ihren Der Ehemann von Annemarie Kruse, beiden kleinen Söhnen nach Berlin. Vater von Igor junior, Erasmus und Ihre Erlebnisse veröffentlichte sie Marina von Jakimow, Schwiegersohn ein Jahr später in dem Buch „Der des Bildhauers Max Kruse, studier- Gutshof Jakimow. Erlebnisse einer te zunächst Rechtwissenschaften deutschen Frau in Sowjetrussland.“ in St. Petersburg. 1906/07 erfolgte Die 1919 durchgeführte Einzelaus- die Ausbildung zum Bildhauer an der stellung ihrer Werke in der Galerie Privat-Akademie Filippo Colarossi Fritz Gurlitt wurde zu einem groß- in Paris. Fortsetzung des Studiums artigen Ver- der Malerei bei Simon Hollósy in kaufserfolg. München, den er nach Técsõ /Un- Nach der garn begleitete. Nach Aufenthalten Scheidung in England, Russland und Italien war 1923 lebte er erneut 1910/11 in Paris an der Annemarie Académie de la Grande-Chaumière. zunächst in Daneben Unterricht bei dem Rodin- Oberham- Schüler Emile Antoine Bourdelle und bach an der bei Henri Matisse. Hier lernte er An- Bergstraße nemarie Kruse kennen, die er 1912 und gab an heiratete. Erste Aufmerksamkeit er- der Oden- regte er mit seinem „Schachspiel“ Blumen vor dem Fenster, Öl, Lwd., Privatbesitz waldschule (verschollen) im Salon d‘Automne in bei Heppen- Paris. Von 1912 bis 1914 lebte er heim Kunstunterricht. In dieser Zeit mit Annemarie in Mariabrunn bei Da- entstanden zahlreiche Landschafts- chau. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg darstellungen der Umgebung. 1933 reiste er nach Russland zum Begräb- heiratete sie den Hölderlin-Forscher nis seiner Mutter. Vom Kriegsaus- Werner Kirchner und übersetzte bruch überrascht, wurde Jakimow Tolstois „Der Leinwandmesser“ ins zum Militärdienst eingezogen und Deutsche. Studienaufenthalt in Flo- während einer Schlacht schwer ver- renz, verschafft von Hans Purrmann, wundet. Auf abenteuerliche Weise der von 1935 bis 1943 die „Villa reiste seine Ehefrau durch Russland Romana“ leitete. 1948 zog Anne- zum Gut ihrer Schwiegereltern und marie nach Marburg. 1957 setzte verwaltete dieses bis 1918. Nach sie mit der Publikation „Gefahr und Verlust des Gutes, Flucht mit dem Schau“ ihrem im Zweiten Weltkrieg verwundeten Ehemann und den Kin- gefallenen Sohn Erasmus von Jaki- dern nach Berlin. 1919 bis 1926 mow ein unvergessliches Denkmal. waren Jakimows kreativste Jahre. Er Als bildende Künstlerin malte sie beschickte Ausstellungen der Aka- Landschaften, Porträts und Stillle- demie und der Freien Secession in ben. Ihr Werk zeichnet sich durch Berlin. Nach der Scheidung 1923 einen konstanten Realismus aus, begleitete er Freiherr von Oppen- der, beeinflusst durch den französi- heim auf dessen zweiter Expedition schen Fauvismus, von einem kräfti- nach Beirut und Haleb in Syrien. gen Kolorit bestimmt wird. Seine Reiseerlebnisse schilderte ..................................................... er in den „Orientalischen Briefen“.
1931 Umzug nach Heidelberg mit ter in Oberhambach, wo diese in seiner zweiten Ehefrau, der belgi- der Odenwaldschule Kunstunterricht schen Violinistin Louise Michelis. erteilte. Einen ersten Unterricht in Als Zeichenlehrer an der Odenwald- der Bildhauerei erhielt er beim Groß- schule in Heppenheim tätig. 1941 vater Max Kruse. Umzug mit der von der deutschen Wehrmacht als Mutter nach Bad Homburg v.d.H. Dolmetscher russischer Gefangener 1934. Hier Abitur und Reise nach in Polen und der Ukraine eingezo- Belgien. Anschließend Arbeitsdienst gen. Seine Eindrücke beschrieb er und Wehrdienst-Ausbildung in Trier. in seinem Buch „Jenseits der Gren- Seit 1939 Studium an der Berliner zen“. Beide Söhne aus erster Ehe Kunstakademie unter Anleitung von fielen während des Krieges. Längere Prof. Richard Scheibe. Einberufung Aufenthalte auf dem Kohlhof bei Hei- zum Serbien-Feldzug 1941/42. 1943 delberg. Jakimow blieb mit seinem Teilnahme an der Balkan-Schlacht. gesamten künstlerischen Werk der Durch russischen Scharfschützen Gegenständlichkeit verbunden. Sei- erschossen. Erasmus von Jakimow ne Malerei, die vor allem Landschaf- hat etwa 100 Aquarelle und zahllose ten, Stillleben und Porträts umfasst, Feder-Zeichnungen mit Porträts sowie lässt in der Wahl der Farben und dem Pferde- und Schlachtendarstellungen Vereinfachen der Gegenstände deut- hinterlassen. Die Arbeiten zeichnen lich expressionistische Anklänge er- sich durch kräftige und dynamische kennen. Die Plastiken und Skulptu- Linienführung aus. Die einzelnen Ge- ren, in Bronze, Gips, Terrakotta oder genstände werden auf das Wesentli- Holz ausgeführt, zeigen in ihrer Ober- che reduziert, was mitunter die Aus- flächenbehandlung bisweilen sehr sagekraft des Motives erhöht. lebhafte Strukturen, aber auch wie- ..................................................... der glatte Flächen in klassizistischer Tradition. Bei seinen Zeichnungen treten konzentrierte dichte Strichfüh- Marina von Jakimow rungen auf, die der Darstellung eine München 1922 – 1997 gewisse Schwere verleihen, aber es Landau/Isar gibt auch auf die reine Umrisslinie Malerin, Kunsterzieherin reduzierte Arbeiten. ..................................................... Tochter von Annemarie von Jakimow- Kruse und Igor von Jakimow. Nach Rückkehr der Eltern aus Russland Erasmus von Jakimow unterrichteten beide an der Oden- Polotebnoje bei Skopin 1918 – waldschule in Heppenheim. Marina 1944 gefallen bei studierte zunächst am Städel in Albertfalu/Donau Frankfurt, dann Schülerin von F. Ah- Zeichner und Aquarellist lers-Hestermann in Hamburg. Enge Freundschaft zu dessen Tochter Tat- Erasmus von Jakimow war der Sohn jana. Marinas Mutter lebte seit 1948 von Annemarie von Jakimow-Kruse in Marburg, dort Staatsexamen für und Igor von Jakimow. Seit der Flucht Kunsterziehung. Zusammen mit der seiner Eltern aus der Sowjetunion Mutter stellte sie 1954 im Universi- 1918 wuchs er in Berlin, dann von tätsmuseum aus. Unterrichtete in 1919-1923 in Mariabrunn bei Da- Bad Homburg. Mehrere Reisen u.a. chau auf. Nach der Scheidung des nach Italien. Nach der Pensionierung Künstlerpaares Kruse-Jakimow im kaufte sie in den 80er Jahren einen Jahr 1923 lebte er mit seiner Mut- alten Bauernhof in Wallersdorf bei
Landau an der Isar, den sie ausbau- lach in Breslau. Erster Auftritt 1900 te. Zahlreiche Landschaftsansichten im Berliner Lessing-Theater unter entstanden in Aquarelltechnik bei dem Künstlernamen „Hedda Simon“; Sommeraufenthalten in Südtirol und Gastspielreisen nach Moskau und am Didoll, einem Bergrücken im Rot- Warschau. 1901 lernte sie den haargebirge bei Marburg. Bildhauer Max Kruse kennen, der ..................................................... sie in Malerei unterrichtete und eine freie Liebesbeziehung mit ihr einging. Unverheiratet lebte sie ab 1904 mit Igor von Jakimow junior ihren Töchtern in der Künstlerkolonie Berlin 1914 – 1939 gefallen bei Monte Verità bei Ascona in einfachen Mulhouse / Elsass Verhältnissen. Sie malte, und hier ent- Zeichner standen ihre ersten Puppen aus Stoff. Erst 1909 heiratete Max Kruse sie in Sohn von Annemarie von Jakimow- München, sie sollten insgesamt acht Kruse und Igor von Jakimow. Nach gemeinsame Kinder haben, drei Töch- Rückkehr der Eltern aus Russ- ter und vier Söhne – ein Sohn starb land unterrichteten beide an der nach der Geburt. 1910 gelang Käthe Odenwaldschule in Heppenheim. ein durchschlagender Erfolg mit ihren „Igruschka“ machte dort sein Abi- handgefertigten Puppen im Berliner tur. Beginn eines Architekturstudi- Warenhaus Tietz. Käthe Kruse – so ums. Dann im Dritten Reich zum ihr Markenname – erhielt die Große Arbeitsdienst eingezogen, danach Goldene Medaille auf der Internationa- Kriegsdienst. Er wurde mehrfach ver- len Puppen-Ausstellung in Florenz und wundet und verlor drei Finger. Trotz- erste Preise in Frankfurt/Main und dem entstanden Karikaturen. Nach Breslau. 1912 zog sie mit ihrer Firma Kriegsende lange vermisst. Eine bei von Berlin nach Bad Kösen/Saale und Mulhouse gefundene Plakette wurde setzte die Serienproduktion von Pup- von der Kriegsgräberfürsorge als ihm pen fort. Auszeichnung 1913 in Gent zugehörig identifiziert. (Grand Prix). 1914 bis 1925 diverse ..................................................... Patentanmeldungen, da ihre Puppen kopiert und gefälscht wurden. 1928 Beginn der Produktion von lebens- Käthe Kruse (geb. Katharina großen Schaufensterpuppen. In den Johanna Gertrud Simon) folgenden Jahren Auszeichnungen auf Dambrau bei Breslau 1883 – Ausstellungen in Barcelona (1929), 1968 Murnau Paris (1937), Grand Prix für Schau- Puppenmacherin und Malerin fensterpuppen. 1946 Gründung von Produktionsstätten in Bad Pyrmont Käthe Kruse, zweite Ehefrau des und Donauwörth. 1942 Tod des Bildhauers Max Kruse, Mutter von Ehemannes, 1944 fielen zwei ihrer Max Kruse junior, erhielt zunächst Söhne. 1949 Zusammenlegung Schauspielunterricht bei Otto Ger- der Werke in Donauwörth. 1954/5 Zwangsenteignung des Betriebs- Käthe Kruse mit Puppen, 1925 vermögens in Bad Kösen durch die DDR. 1951 Veröffentlichung der Autobiografie „Das große Puppen- spiel“. Die letzten Lebensjahre ver- brachte Käthe Kruse abwechselnd in München und Murnau. .....................................................
übersetzt wurden, schrieb er Hör- © Stefan Sisulak spiele und Theaterstücke. Er war Mitglied des PEN und Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Bayerischen Verdienstordens. ..................................................... Der Freundeskreis der „Kruses“ Friedrich Ahlers-Hestermann Max Kruse anlässlich der Verleihung des Werner-Egk-Preises im Jahr 2005 Hamburg 1883 – 1973 Berlin Maler, Grafiker, Schriftsteller Max Kruse jun. Bad Kösen bei Naumburg 1921 – Mit 17 wurde er auf Rat von Alfred 4.9.2015 Penzberg/Bay. Lichtwark, dem Direktor der Hambur- Schriftsteller ger Kunsthalle, Privatschüler des Frei- lichtmalers Arthur Siebelist. 1907-14 Er wurde 1921 als Sohn von Max verbrachte er mit Unterbrechungen in Kruse sen. und seiner zweiten Paris, wo er sich u.a. mit dem Werk Frau, Käthe Kruse, geboren. Der von van Gogh und Cézanne beschäf- von seinen Eltern „Herzensmaxl“ tigte. Letzterer hatte entscheidenden Genannte war das jüngste ihrer sie- Einfluss auf sein Schaffen. In Paris ar- ben Kinder. Nach dem Abitur in Wei- beitete er ab 1909 im Künstlerkreis mar studierte er Philosophie und „Café du Dôme“ u.a. zusammen mit Betriebswirtschaft in Jena. Nach Hans Purrmann und Carl Moll sowie dem 2. Weltkrieg leitete er die mit ein Jahr in der Acádemie Matisse. Bad Pyrmont zusammengelegten 1913 lernte er seine spätere Frau, Puppenwerkstätten in Donauwörth. die Malerin Alexandra Povórina ken- Mit fast 40 Jahren zog er sich aus nen. Ab 1918 lebte das Künstlerpaar dem Unternehmen zurück, um sich in Hamburg, wo er an der privaten seinen Kindheitstraum zu erfüllen: Damen-Kunstschule Koppel arbeitete Mit „Der Löwe ist los“ veröffentlich- und 1919 die „Hamburgische Seces- te er 1952 sein erstes Kinderbuch. sion“ mitbegründete. 1922-25 reiste In den folgenden Jahren arbeite- er mehrfach mit seiner Frau nach te er als Werbetexter und Reise- Franken. In Würzburg und Wertheim schriftsteller. Mit „Urmel aus dem traf er sich mit seinen Künstlerfreun- Eis“ gelang ihm ab 1969 mit Hilfe den, u.a. Otto Modersohn und Louise der Augsburger Puppenkiste sein Modersohn-Breling. Ab 1928 lehrte Durchbruch als Kinderbuchautor, er an der Werkschule in Köln, die er der bis heute ca. 50 Bücher, dar- 1933 aus poltischen Gründen verlas- unter „Lord Schmetterhemd“, „Don sen musste. 1938 übersiedelte er Blech“, und über seine Kindheit im nach Berlin, wo er schriftstellerisch „Käthe-Kruse-Haus“ veröffentlich tätig wurde und u.a. an seinem Buch hat. 2008 erschien sein Buch „En(t) „Stilwende“, einem Standardwerk dzauberung. Herbst des Religions- zum Jugendstil, arbeitete. Er war zeitalters“, 2011 seine Autobio- ordentliches Mitglied der Berliner grafie „Im Wandel der Zeit“ sowie Akademie der Künste und leitete die Fortsetzungen der Urmel-Reihe bis Kunstabteilung. 2013. Neben den Kinderbuchklas- Unter dem Einfluss Cézannes blie- sikern, die in zahlreiche Sprachen ben seine Landschaften bis in die
1920er Jahre oft von fleckenartiger Tierbronzen fanden als Brunnenfi- Auflösung der Naturform und harmo- guren Aufstellung im öffentlichen nischer Farbgebung bestimmt. Mit Raum. Er stand in engem Kontakt Ende der 1920er Jahre hatte er ei- zu Künstlern der Berliner Secession, nen Personalstil entwickelt, der sich an deren Ausstellungen er bis 1913 in Auflockerung der ehemals geome- sporadisch teilnahm. trischen Strukturen ausdrückt und ..................................................... die Landschaften nun kleinteiliger und weicher erscheinen lässt. Nur in den Stillleben der späten Jahre Ida Gerhardi findet sich noch kubistische Strenge Hagen 1862 – 1927 Lüdenscheid und Flächigkeit und eine späte Annä- Malerin herung an Matisse. ..................................................... August Gaul Großauheim bei Hanau 1869 – 1921 Berlin Bildhauer, Grafiker Zunächst lernte er in der Werkstatt seines Vaters, einem Steinmetz- meister. Weitere Ausbildung an der Hanauer Zeichen-Akademie sowie als Ziseleur in einer Silberwarenfa- brik und 1888-96 Studium in Ber- Selbstbildnis II, Öl, Lwd., 1904, Privatbesitz lin, u.a. im Atelier des Bildhauers Alexander Calandrelli. Durch seine Ab 1890 studierte sie an der Damen- Skizzen im Zoo findet er seinen akademie des Münchner Künstlerin- Stil und Themenkreis mit für diese nenvereins u.a. bei Tina Blau. Zu die- Zeit ungewöhnlichen Tierdarstellun- ser Zeit war in Deutschland Frauen gen. In Rom lernte er 1897 Louis der Zugang zu den Akademien weit- Tuaillon kennen. Beide lehnten die gehend verwehrt, so dass sie auf übertriebene Formensprache der private Schulen angewiesen waren. Gründerzeit ab, und A. Gaul fand zu Auch das anschließende Studium ab einem reduzierten, klassizistischen 1891 in Paris erfolgte an der priva- Ausdruck seiner Figuren. Die neue ten Académie Colarossi. In dieser Auffassung des Tiermotivs, losge- Zeit entstanden Freilicht-Landschaf- löst von allegorischem und erzäh- ten unter zunehmend impressionisti- lerischem Inhalt, machte ihn zu ei- schem Einfluss. Ab 1893 wandte sie nem wegweisenden Vertreter seiner sich der Porträtmalerei zu. In Paris Kunst. Viele seiner naturgentreuen lernte sie u.a. Ottilie Roederstein, Käthe Kollwitz, Maria Slavona sowie Annemarie Kruse, die ihre Schülerin wurde, kennen und schloss sich dem Künstlerkreis „Café du Dôme“ um F. Ahlers-Hestermann an. Ab 1895 unternahm sie mehrere längere Rei- Kämpfende Widder, Bronze, sen, u.a. nach Italien und London. Sammlung W. Schuller Ab 1900 stellte sie mehrfach mit der
Berliner Secession aus und widmete Heidelberg tätig. Studienreisen u.a. sich vorwiegend der lukrativeren Por- nach Italien und Holland. In Heidel- trätmalerei zur Sicherung ihres Un- berg enge Freundschaft mit Igor von terhalts. Herausragend sind zudem Jakimow. Malte viele Motive im Ne- ihre Gemälde, die in den sog. Pariser ckartal und Umgebung. Seine Wer- Apachenkneipen entstanden. Sie ke zeigen einen pastosen Farbauf- besuchte diese Tanzlokale um 1905 trag in Alla-Prima-Technik. Er blieb zusammen mit Käthe Kollwitz, ohne dem Realismus verbunden, wobei männliche Begleitung, was für Frau- die Detailbehandlung in nuancier- en dieser Zeit unüblich war. So fand ter Farbigkeit mit atmosphärischer sie Motive, wie sie zuvor nur ihre Stimmung vorherrscht. männlichen Malerkollegen festgehal- ................................................... ten hatten. Sie lebte bis 1913 als Künstlerin und künstlerische Rat- geberin hoch geschätzt in Paris und Sabine Lepsius organisierte bei ihren Reisen nach Berlin 1864 – 1942 Bayreuth Deutschland französisch-deutsche Malerin Ausstellungen und vermittelte Auf- träge u.a. für die Bildhauer Auguste Tochter des Bildnismalers Gustav Rodin und Aristide Maillol und den Graef und Ehefrau des Malers Rein- Komponisten Frederick Delius. Ihre hold Lepsius. Nach einem anfängli- späten Bilder stehen in Farbigkeit chen Musikstudium Entscheidung und Duktus unter expressionisti- für die Malerei. Besuch des Schü- schem Einfluss und zeigen nun auch lerinnenateliers von Carl Gussow in Stadtansichten und Stillleben. Berlin. 1890/91 Malereistudium an ..................................................... der Académie Julian in Paris. Grün- dungsmitglied der Berliner Seces- sion. Malte im Stil von Max Lieber- Adolf Hacker mann und Max Slevogt. In ihrem Schwarzenbach/Saale 1873 – Salon in Berlin-Westend verkehrten 1943 Heidelberg u.a. Rilke, Simmel und George, mit Maler, Graphiker, Zeichner dem sie befreundet war. Ihre Schü- lerin war ab 1897 Mathilde Vollmo- Zunächst Lehre als Zimmermaler, eller-Purrmann. Mit ihrer Malkunst daneben Zeichenunterricht an der ernährte sie eine sechsköpfige Fa- gewerblichen Fortbildungsschule in milie. Besonders gefragt waren ihre Hof. 1892 bis 1894 Maler bei der Kinderbildnisse. Am Ende ihres Le- Deutschen Marine in Wilhelmsha- bens äußerte sie verbittert: „Ich war fen. Ab 1896 ansässig in Heidel- nur zum Geldverdienen auf der Welt. berg. Weiterbildung an der Kunst- Schade um meine Gaben.“ gewerbeschule Hannover in Malerei ..................................................... bei Otto Hamel (1896/97). Studium von 1909-1912 an der Akademie für bildende Künste in Karlsruhe bei Hans Purrmann Ernst Schurth, Hans Müller-Dachau Speyer 1880 – 1966 Basel sowie Walter Conz, 1912/13 Akt- Maler, Grafiker, Kunstschriftsteller malerei bei Lovis Corinth in Berlin. Dann Besuch der Académie de Er begann vierzehnjährig zunächst la Grande Chaumiere in Paris. Ab eine Malerlehre. Nach seiner Aus- 1914 Kriegsmaler bei der Marine bildung 1895-1897 an der Kunst- in Wilhelmshafen. Nach 1918 in akademie in Karlsruhe ging er nach
München und stellte bereits 1903 Akademie der Künste Berlin, dort und 1905 dort aus. Zur Mitglied- 1934 aus politischen Gründen aus- schaft in der Berliner Secession geschlossen. 1945 wurde ihr Atelier kam er im Winter 1904/05. Danach fast völlig zerstört. Ausstellungstä- ging er nach Paris, traf im legen- tigkeit mit der Künstlervereinigung dären „Café du Dôme“ zahlreiche „Neue Gruppe“. 1948 wurde sie Künstlerkollegen aus Deutschland an die Akademie zurückberufen und (u.a. seinen Freund Rudolf Levy), 1955 Ordentlicher Professor. 1957 Italien, Ungarn. Seit 1907 ver- wurde ihr Berliner Bär aufgestellt, band ihn eine enge Freundschaft der bis heute als Kleinplastik Preis mit Henri Matisse, dessen Schü- der Berlinale Filmfestspiele ist. Ihre ler er wurde. Schließlich leitete ruhigen, reduzierten Tierfiguren ent- er das „Matisse-Schüler-Atelier“. standen unter dem Einfluss von Ge- Friedrich Ahlers-Hestermann setz- org Kolbe und bilden einen Kontrast te sich dafür ein, dass Annemarie zu der von heroischen Denkmälern Kruse bei Purrmann aufgenommen geprägten Bildhauerkunst im Wilhel- wurde. Dieser wurde für sie „ein minischen Berlin. In ihrer Abstrak- unschätzbarer Ratgeber“. Nach tion gehen die meist Jungtiere dar- der Teilnahme an der Beerdigung stellenden Plastiken oft einen Schritt Liebermanns 1935 übernahm er weiter als die ihres Künstlerkollegen die Leitung der „Villa Romana“ in August Gaul. Florenz. Seine Werke - lichterfüllte ..................................................... Landschaftsbilder, Porträts, Akte, Stillleben - wurden von den Natio- nalsozialisten verfemt. Maria Slavona ..................................................... Lübeck 1865 – 1931 Berlin Malerin Renée Sintenis Sie war die Tochter eines Lübecker Glatz/Schlesien 1888 – 1965 Apothekers und wuchs mit 5 Ge- Berlin schwistern als Marie Dorette Ca- Bildhauerin roline Schorer auf. Mit 17 begann sie in Berlin 1887 eine Ausbildung Sie wurde unter dem Namen Rena- in Malen und Zeichnen, zunächst te Alice Sintenis geboren und wurde an einer Privatschule, dann am eine auffallende und beeindruckende Kunstgewerbemuseum, dann an der Erscheinung im Berlin der 20er Jah- Malschule des Berliner Vereins der re. Ab 1907 Studium an der Unter- Künstlerinnen und danach als Pri- richtsanstalt des Kunstgewerbemu- vatschülerin von Karl Stauffer-Bern. seums Berlin u.a. bei Leo von König. 1888-89 war sie zum Studium in 1915 als Gast bei der Ausstellung München, ab 1890 in Paris im Kreis der Freien Secession. 1917 heirate- skandinavischer Künstler. 1893 im te sie den Maler Emil Rudolf Weiß. Pariser Salon erste Erfolge. Freund- In den 1920er Jahren Freundschaf- schaft mit Pissarro. 1895/96 wie- ten zu Künstlern wie Max Kruse und der in Berlin. 1897- 1906 wieder in Max Liebermann. Auch Rilke setzte Paris, wo sie den Schweizer Kunst- sich für den Verkauf ihrer Plastiken händler Otto Ackermann heiratete, ein. Neben Tierplastiken entstanden durch den sie auch in Paris Kon- in den späten 1920er Jahren auch takt zu vielen Künstlern bekam. Ab Sportlerporträts. 1931 wurde sie 1901 korrespondierendes Mitglied als erste Bildhauerin Mitglied der der Berliner Secession. 1906 Um-
zug nach Lübeck, ab 1909 meist in ge Künstlergraphik. Sein gemaltes Berlin lebend und Mitglied der Freien Werk weist ab 1900 die helle Farb- Secession. Ihre Bilder im spätim- gebung der französischen Impressi- pressionistischen Stil bleiben am onisten auf, deren Malstil er bis zum Detail orientiert. Lebensende treu blieb. ..................................................... ..................................................... Max Slevogt Louis Tuaillon Landshut 1868 – 1932 Berlin 1862 – 1919 Berlin Neukastel/Pfalz Bildhauer Maler, Graphiker Der Sohn französischer Eltern stu- Er verbrachte die Schulzeit in Würz- dierte 1879-81 an der Hochschule burg und kam 1884 zum Studium für Bildende Künste in Berlin. An- an die Akademie München. 1889 schließend war er Meisterschüler studierte er an der Académie Julian von Reinhold Begas. 1884/5 war in Paris, dann Rückkehr nach Mün- er in Wien tätig, bevor er ab 1885 chen. 1890 Italienreise mit Studien- für 18 Jahre in Rom ansässig wur- freund Robert Breyer, danach „freier de. Dort hatte er auch Kontakt zu Maler“ in München. Mitglied seit dem Bildhauer August Gaul. 1903 Gründung der Münchener Sezessi- ließ er sich wieder in Berlin nieder. on 1892. 1898 Heirat mit Antonie Ab 1900-1913 nahm er fast jähr- Finkler aus Godramstein/Pfalz. lich an den Ausstellungen der Ber- Reise zur Rembrandt-Ausstellung liner Secession teil und war zeit- in Amsterdam. Ab 1899 Teilnahme weise im Vorstand wie Max Kruse. an den Ausstellungen der 1898 1902 stellte er dort den „Herkules gegründeten Berliner Secession. mit dem Eber“ aus. 1905 wurde 1901 Umzug nach Berlin. 1902 bis unter Anwesenheit des Secessio- 1910 Vorstandsmitglied neben Max nisten-Gegners Kaiser Wilhelm II. Liebermann, Lovis Corinth, August sein Kaiser-Friedrich-Denkmal in Gaul, Walter Leistikow, Bruno und Bremen enthüllt, das wegen seiner Paul Cassirer und Max Kruse, den antikisierenden Formensprache er porträtierte. Ab 1901 Buchillus- jedoch heftige Kritik vom Publi- trationen für den Bruno Cassirer kum erfuhr. Er unterzeichnete den Verlag. Bühnenbildentwürfe für Max Antrag des Vorstands der Berliner Reinhardt und Otto Brahm. Reisen Secession, der zum Ausschluss nach London, Hamburg, München, Noldes wegen unehrenhaften Ver- Sommer-Ferien immer in der Pfalz. haltens geführt hatte. 1913 verließ 1914 Reise nach Ägypten; Beitritt er mit Liebermann u.v.a. die Berli- zur Freien Secession, Vorstandsmit- ner Secession. glied und ab jetzt Mitglied der König- Er lehrte als Professor an der Berli- lichen Akademie der Künste in Ber- ner Akademie. Früh konnte er sich lin. Im November 1914 Kriegsmaler vom pompösen Stil seines Lehrers an der französisch-belgischen Front. Reinhold Begas lösen, blieb aber, Ab 1917 Leiter eines Meisterateli- anders als sein Kollege August ers in Berlin. 1918 durch französi- Gaul, der mythologischen Groß- sche Besatzungsmacht in der Pfalz plastik treu, wobei er jedoch die zurückgehalten, 1920 wieder in Ber- klassischen Motive in zeitgemäße lin. Zahlreiche Porträts, Wandbilder, Form brachte. Buchillustrationen und eigenständi- ...................................................
Mathilde Vollmoeller-Purrmann 1920 Briefwechsel mit Rilke. Ab Stuttgart 1876 – 1943 München 1908 Académie Matisse, lernt Purr- Malerin mann kennen. Mitschüler hier: Anne- marie Kruse und Igor von Jakimow. Tochter des Textilfabrikanten Robert Bis 1910 Reisen mit Künstlern und Vollmoeller. Trotz starker Beanspru- Freunden der Matisse-Schule nach chung durch die große Familie nach Collioure. 1911 Stuttgart, Pflege dem Tod der Mutter, erfolgte erste des Vaters und Ausstellung. 1912 Ausbildung in Stuttgart bei Karl Bau- Heirat mit Hans Purrmann, 1913 er, der mit Stefan George bekannt Atelier in Paris. 1914 in Beilstein bei war. 1897 Umzug nach Berlin. Als Heilbronn, Beschlagnahmung der Schülerin von Sabine Lepsius in Pariser Wohnung. Ab 1916 Berlin. Kontakt u.a. zu Liebermann, Co- Beschränkung auf die Aquarelltech- rinth, Slevogt und zur literarischen nik. 1919 Erwerb eines Hauses in Avantgarde um Hofmannsthal, Ril- Langenargen / Bodensee, als Som- ke, Dauthendey und George. 1903- merdomizil der Familie. 1923-1927 1905 Reisen nach England, Holland, in Rom, ab 1936 in Florenz an der Italien. Ab 1906 Malereistudium Neustrukturierung der “Villa Roma- in Paris, 1907 erneut in Holland, na“ beteiligt. Kühne Ölgemälde in 1908 Florenz. In Paris Teilnahme kräftigen Farben und leichte Aqua- am „Salon d‘Automne“, 1906-11 relle mit Tendenz zur Abstraktion be- am „Salon des Indépendants“. Bis haupten ihre Eigenständigkeit. Foto: Kurt Bauer Annemarie von Jakimow-Kruse, Parklandschaft mit Blumen, Museen Donauwörth ................................................................................................................ Bildnachweis: Kurt Bauer, Stefan Sisulak, Winfried Berberich, Steffen Schulte-Lippern, Privatbesitz. Fotos Titel: © Museen Donauwörth: Käthe und Max Kruse, 1903 Puppe I „Rumpumpel“ 1926 Puppe VIII, „Friedebald“ nach 1930 © Texte: Grafschaftsmuseum, Layout: Margitta DeLong
Ausstellungsorte: e eines Bei Vorlag alten en T ickets erh gültig itt igten Eintr Museum „Schlösschen im Hofgarten“ Sie ermäß m n Museu 7.11. 2015 - 28.2.2016 im zweite Dienstag - Samstag: Sonntag: 13:00 - 17:00 Uhr 12:00 - 18:00 Uhr 24.12. und 31.12. geschlossen Museum „Schlösschen im Hofgarten“ Würzburger Str. 30 97877 Wertheim www.schloesschen-wertheim.de http://schloesschenimhofgarten.blogspot.de/ Grafschaftsmuseum Dienstag - Freitag: 10:00 - 12:00 Uhr und 14:30 - 16:30 Uhr Samstag: 14:30 - 16:30 Uhr Sonn- und Feiertage: 14:00 - 17:00 Uhr Dauerausstellung: Kinderland-Zauberland Puppen und Puppenstuben der Sammlung Weidelt Führungen außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung möglich Info für beide Ausstellungen Grafschaftsmuseum und Otto-Modersohn-Kabinett Rathausgasse 6-10 97877 Wertheim Tel.: 09342 / 301 511 grafschaftsmuseum@t-online.de www.grafschaftsmuseum.de
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