Die Salzburger Festspiele - heute wie vor 100 Jahren - marke41

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Die Salzburger Festspiele - heute wie vor 100 Jahren - marke41
100 Jahre aktuell

                Die Salzburger
                Festspiele –
                heute wie vor
                100 Jahren
                Kultur Als einzige Festspiele ihrer Art weltweit
                haben es die Salzburger geschafft, trotz Corona-
                Krise die Festspiele durchzuführen und damit,
                wie auch vor 100 Jahren, ein Zeichen zu setzen.
                Daran wird deutlich, was der Spirit großer
                Gründerväter bei Festspielen wie bei Marken
                auch nach 100 Jahren noch bewirken kann.
                Zudem hat man in Salzburg die Krise als Chance
                genutzt, die Festspiele medial noch weiter als
                bisher zu verbreiten.

              N
                            ach dem ersten Welt-     hard, der 1920 den Jedermann
                            krieg, in Zeiten größ-   bei den ersten Salzburger Fest-
                            ter Not, wurden 1920     spielen inszeniert hatte, schrieb
                            die Salzburger Fest-     in seiner Denkschrift 1917, dass
                spiele als tollkühnes Projekt ge-    die Salzburger Festspiele der
                gen die Kriegsfolgen, das Elend      „furchtbaren Wirklichkeit dieser
                und die Krise gegründet. Ganz        Tage und dem „ungeheueren
                Europa lag in Trümmern, Monar-       Weltenbrand“ trotzen können.
                chien und ganze Reiche ver-          Dass später die Jedermann-Tri­
                schwanden und Millionen Men-         büne aus dem Holz der Baracken
                schen mussten ihr Leben lassen.      eines Kriegsgefangenenlagers
                Wer überlebte, musste sich neu       vor den Toren Salzburgs gezim-
                orientieren. In einem Aufruf der     mert worden ist, ist kein Zufall,
                Festspielhausgemeinde aus dem        sondern zeigt den Geist der
                ersten Vereinsjahr 1917 hieß es:     Salzburger Festspiele als ein Frie-
                „Wir (...) glauben daran, daß die    denswerk. Am 22. August 1920
                Kunst der wahre Erlöser der          klangen zum ersten Mal die Jeder-
                Menschheit vom Jammer der            mann-Rufe über den Domplatz.
                Kriegsnot sein wird.“ Max Rein-      Kein verlorener Krieg, kein vom

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Die Salzburger Festspiele - heute wie vor 100 Jahren - marke41
Jedermann 2020
Tobias Moretti
(Jedermann)
und Caroline Peters
(Buhlschaft)

   europäischen Habsburgerreich
   auf das kleine Österreich zusam-
   mengeschrumpftes Land, nicht
   der Mangel an Geld und nicht die
   blanke Überlebensnot konnten
   die Gründungsväter der Fest­
   spiele von der Umsetzung ihrer
   Pläne abbringen. Mit der Idee der
   Festspiele suchten die Gründer-
   väter, der Bühnenmagier Max

    „Wir (...) glauben
     daran, daß die
    Kunst der wahre
      Erlöser der
    Menschheit vom
   Jammer der Kriegs-
                                            Fotos: © Salzburger Festspiele (Matthias Horn, Anne Zeuner)

     not sein wird.“
   Aufruf der Festspielhaus-Gemeinde
    aus dem ersten Vereinsjahr 1917

   Reinhardt, der Poet Hugo von
   Hoffmannsthal, der Komponist
   Richard Strauss, der Wiener Hof-
   operndirektor Franz Schalk und
   der wunderbare Bühnenbildner
   Alfred Roller nach dem geistigen
   und finanziellen Chaos des Krie-
   ges Ordnung zu bringen und eine
   neue, bessere Welt aufbauen zu

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helfen. Ein erstes Friedenspro-
                     jekt schwebte ihnen vor, so die
                     Festspielpräsidentin Helga Rabl-
                     Stadler.

                     Kulturelle Freiheit

                     Auch nach dem Zweiten Weltkrieg
                     spielten die Salzburger Festspiele
                     eine eminent positive politische
                     Rolle. Nur drei Monate, nachdem
                     sich Salzburg am 4. Mai 1945 ent-
                     gegen dem Befehl kampflos er­        Direktorium der Salzburger Festspiele Lukas Crepaz, Bettina
                     geben hatte, fanden mit Unter­       Hering, Helga Rabl-Stadler, Markus Hinterhäuser, Florian Wiegand
                     stützung der amerikanischen
                     Besatzungsmacht wieder Fest-
                     spiele statt. Und das, obwohl        der Oberbefehlshaber der bis zum           Jetzt, 100 Jahre nach der Pre-
                     die Stadt von Bombenschäden          Staatsvertrag 1955 in Salzburg be-      miere der Salzburger Festspiele,
                     schwer gezeichnet war, Soldaten      stimmenden amerikanischen Be-           befindet sich die Welt wieder in
                     und Flüchtlinge die Stadt über-      satzungsmacht, wählte für sein          einem Krisenmodus, hervorge-
                     schwemmten und es an Nahrung         erstes öffentliches Auftreten in        rufen durch eine Krankheit, die
                     und am Nötigsten fehlte. Wie nach    Österreich die Eröffnung der Fest-      global Angst und Schrecken ver-
                     dem Ersten Weltkrieg kam die po-     spiele, weil er darin „eine Feier zur   breitet hat und damit weltweit
                     litische Mission der Festspiele      Wiedergeburt der kulturellen            ganze Volkswirtschaften an den
                     zum Tragen: General Mark Clark,      Freiheit“ sah.                          Rand des Zusammenbruchs ge-

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Die Salzburger Festspiele - heute wie vor 100 Jahren - marke41
bracht hat. Auch jetzt trotzen die    trotz vergleichsweise mit ande-      Machtmissbrauch, der Mangel
Salzburger Festspiele allen Co­       ren Krankheiten geringer Todes-      an Nächstenliebe und der man-
rona-Widrigkeiten als weltweit        fallzahlen – so unklar und so        gelnde Respekt heute wie vor 100
einzige Festspiele dieser Art, die    weit weg. Die Kunst hat die Kraft,   Jahren leider noch nicht ver-
nicht abgesagt wurden und noch        die Gesellschaft wieder zu einen     schwunden sind. Jetzt in Corona-
stattfinden dürfen: Ohne Gla-         und wieder ins Gleichgewicht zu      Zeiten ist die Frage aktueller
mour, ohne Bewirtung und ohne                                              denn je: „Wie kommen wir vom
publicityträchtige Pausen, durch                                           Haben ins Sein?“
gleichmachende Masken ver-             Die Kunst hat die                       Mammon, Tod und Liebe sind
deckte Gesichter, die jeden Star-       Kraft, die Gesell-                 die drei Schlüsselbegriffe im
kult und jedes Gesehen-Werden                                              Jedermann, die uns Orientierung
verhindern: einfach Kultur pur!         schaft wieder zu                   bieten. Wie kann ein würdevolles
Die Krise zeigt auch hier die Kraft    einen und wieder                    Leben gelingen? Die Würde des
der Chance zum Besseren und                                                Menschen und ihre Unantastbar-
zum Wandel. Noch nie waren die
                                       ins Gleichgewicht                   keit stehen in unserer Verfassung
Vorstellungen so nebenge-                  zu bringen.                     ganz vorne und, wie der ehemali-
räuschlos, weil jeder Huster im                                            ge Richter am BGH Prof. Dr. Udo
Publikum einen Corona-Ver-                                                 Di Fabio ausführt, noch vor der
dacht nähren würde. Seit dem          bringen. Mit dem Jedermann wird      Gesundheit, die für manchen Po-
Zweiten Weltkrieg war die Ge-         wieder vor Auge geführt, dass        litiker entgegen den Absichten
sellschaft weltweit noch nie so       wir alle nur Gast auf diesem Pla-    der Verfasser unseres Grundge-
gespalten und in Angst versetzt       neten sind und die Gier nach Geld    setzes als scheinbar höchstes Gut
und der Weg zur Normalität –          und maximalem Gewinn, Geiz,          angesehen wird. Sind Wachstum

                                                                                                          5 : 2020 | marke 41   23
Die Salzburger Festspiele - heute wie vor 100 Jahren - marke41
und maximaler Profit wirklich ein     Festspiel-Wochenende nahmen            Festspiele der Mozartstadt, son-
                     Ziel oder eher ein Ergebnis, das      über 1,5 Millionen Menschen die        dern auch für alle, die sich von der
                     man dankend entgegennimmt,            Möglichkeit in Anspruch, Fest-         dargebotenen Kunst bezaubern
                     wenn es eingetreten ist? Der ma-      spiele zu genießen, obwohl sie         und inspirieren lassen, wie man
                     ximal begeisterte Kunde, die          nicht nach Salzburg kommen             den Wandel im eigenen Bereich
                     Freude am Schaffen, der Dienst        konnten. Das größte Aufzeich-          zu mehr Achtsamkeit, Nachhal-
                     am Nächsten können eine weit-         nungsprojekt in der Geschichte         tigkeit und Respekt zum Wohle
                     aus bessere und nachhaltigere         der Festspiele ist nur durch die       aller vollziehen kann. „Wenn alle
                     Quelle des Wohlstands sein. Inso-     großartige Unterstützung der be-       allen dienen, ist allen gedient“,
                     fern erinnern uns die Salzburger      teiligten Künstlerinnen und            brachte es der Mystiker K. O.
                     Festspiele daran, dass ein Neu-       Künstler sowie Orchester und           Schmidt auf den Punkt. Das wäre
                     start möglich ist, dass Kunst         Chöre möglich geworden. Reali-         doch auch ein passendes Motto
                     Menschen zusammenbringen              siert wird das Projekt in Zusam-       für alle, die in Unternehmen und
                     und versöhnen kann und sich           menarbeit mit dem exklusiven           im Marketing tätig sind und sich
                     auch nicht von einer Corona-          audiovisuellen Medienpartner           der nachhaltigen Markenführung
                     Pandemie stoppen lässt, sondern       UNITEL sowie den Partnern ORF,         verpflichtet sehen.
                     die Kraft hat, zu helfen, die Coro-   ARTE, 3sat und BR. So können
                     na-Folgen zu überwinden.              Menschen in der ganzen Welt,
                                                           trotz Corona-Reisebeschrän-
                     Salzburg für Jedermann                kungen, das 100-Jahr-Jubiläum
                                                           mitfeiern“, darf sich Florian Wie-
                     Corona-bedingt wurde die medi-        gand, Konzertchef und Medien-
                     ale Aussendung der Festspiele in-     verantwortlicher der Salzburger
                                                                                                                   Hans Rüby,
                     tensiviert mit mehr Reichweite        Festspiele, freuen. So ist die Krise                    Dipl.-Kfm.,
                     als je zuvor. Allein am ersten        nicht nur eine Chance für die                           RÜBYMEDIA.

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