EINE INTERNATIONALE ERFOLGSGESCHICHTE - ETH-Bereich - ETH-Rat
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Rückblick Lehre, Forschung, Wissens- und Technologietransfer ETH-Bereich EINE INTERNATIONALE ERFOLGSGESCHICHTE Wissenschaftliche Exzellenz, internationale Ver- netzung und Offenheit hängen eng zusammen. Dank den starken Kooperationen der Institutionen des ETH-Bereichs mit Partnern im In- und Ausland gelingt es ihnen, sich international zu behaupten und als exzellente Lehr- und Forschungsinstitu- tionen die weltweit besten Talente zu rekrutieren. Davon profitiert auch die Schweizer Wirtschaft mit ihrem Bedarf an Fachkräften im MINT-Bereich. Damit auch in Zukunft hervorragende forschungs- und innovationspolitische Rahmenbedingungen garantiert sind, ist der Erhalt stabiler internationaler Beziehungen – gerade auch mit der Europäischen Union – zentral. Es gibt zahlreiche Mittel und Wege, um die Qualität Das hervorragende Abschneiden des ETH-Bereichs 1/3 von Hochschulen und Forschungsanstalten zu er- bestätigt sich auch mit Blick auf andere «Bench- fassen. Ein wesentliches Element ist dabei stets der markings». Besonders erfreulich sind die Resultate Vergleich mit anderen Wissenschaftsinstitutionen der Ende 2018 publizierten Studie «Analysis of the Ein Drittel der unter- auf der ganzen Welt. In diesem Wettbewerb über- patent portfolio of the ETH Domain». Beauftragt vom suchten Patente des zeugt der ETH-Bereich auf beeindruckende Art und ETH-Rat, hat die BAK Economics AG das Portfolio von ETH-Bereichs gehören zu den 10 % der welt- Weise. Jahr für Jahr belegen die beiden Hochschulen Patenten im ETH-Bereich untersucht. Um von einer weit bedeutendsten in Zürich und Lausanne Spitzenplätze in den Ran- rein quantitativen Zählweise wegzukommen, wurde Patente in ihren Tech- kings, die von verschiedenen Organisationen mit ein «Big Data»-Ansatz angewandt und die Bedeutung nologien. unterschiedlichen Methoden und Schwerpunkten der einzelnen Patente in 17 verschiedenen Techno- erstellt werden (s. Abb. 16 und 17, S. 91). So rangiert logien gewichtet und u. a. mit den Werten von zehn die ETH Zürich 2018 im THE World Ranking auf dem der weltweit führenden Universitäten und Forschungs- 11. und die EPFL auf dem 35. Rang. Während das THE institutionen verglichen. Die Analyse zeigt auf, Kennzahlen u.a. zu Lehre, Forschung oder Zitationen dass ca. ein Drittel der untersuchten Patente des verwendet, legt das QS World Ranking das Haupt- ETH-Bereichs zu den 10 % der weltweit bedeutends- gewicht auf die Reputation der akademischen Institu- ten Patente in ihren Technologien gehören. Nur die tionen sowie der Absolventinnen und Absolventen beiden privaten amerikanischen Hochschulen Harvard bei ihren Arbeitgebern. Hier erreicht die ETH Zürich und MIT verfügen über bessere Werte. Ein genauer 2018 gar den siebten Platz, die EPFL findet sich auf Blick auf die Patentverteilung macht deutlich, dass der Rang 22. ETH-Bereich im internationalen Vergleich in über einem Drittel der analysierten Technologien führend ist. 8
Rückblick Lehre, Forschung, Wissens- und Technologietransfer Das Computational Robotics Lab der ETH Zürich hat den ersten Roboter gebaut, der Schlittschuh laufen kann. › Andreas Eggenberger/ ETH Zürich Grosse Bedeutung der internationalen Die bibliometrische Analyse zeigt, dass etwa zwei 2/3 Vernetzung in der Forschung Drittel aller Publikationen in internationaler Zu- Wenn die Messweise von Qualität und Leistung im sammenarbeit entstanden. Diese Art von Arbeiten internationalen Vergleich erfolgt, so ist dieses welt- weist den höchsten Impact auf, wurde also besonders Etwa zwei Drittel der umspannende Element gleichsam ein Wesensmerk- häufig zitiert. Ausnahmslos alle Institutionen des Publikationen aus dem mal des Wissenschaftsbetriebs und von zentraler ETH-Bereichs erreichen in der Analyse des wissen- ETH-Bereich sind das Resultat internationa- Bedeutung für wissenschaftliche Spitzenresultate. schaftlichen Outputs Werte, die zum Teil sehr deut- ler Zusammenarbeit. Ersichtlich wird dies beispielhaft anhand der biblio- lich über dem weltweiten Durchschnitt liegen. Diese Art von Arbeiten metrischen Analyse, die der ETH-Rat im Hinblick verfügt über den ge- wichtigsten Impact. auf die 2019 anstehende Zwischenevaluation des In Zusammenhang mit der ausgeprägten internatio- ETH-Bereichs in Auftrag gegeben hat. Die vom nalen Kooperationskultur im ETH-Bereich sind auch «Centre for Science and Technology Studies (CWTS) die europäischen Forschungsrahmenprogramme zu at Leiden University» erstellte Studie analysiert die erwähnen. In den Verbundprojekten von Horizon Anzahl Artikel und Reviews, die von Forschenden 2020 arbeiten häufig Universitäten, Fachhochschulen der sechs Institutionen des ETH-Bereichs zwischen und Industriepartner aus verschiedenen Ländern zu- 2007 und 2016 verfasst wurden, und quantifiziert sammen. Die Institutionen des ETH-Bereichs können deren Impact durch die Menge an Zitationen bis und nicht nur auf eine überdurchschnittliche Erfolgs- mit 2017. Der Zusammenarbeit der Wissenschaftler- quote der von ihnen mitausgearbeiteten Projekt- innen und Wissenschaftler aus dem ETH-Bereich vorschläge verweisen, sie übernehmen auch oftmals mit Fachkolleginnen und -kollegen von Forschungs- die Koordination der multinationalen Projekte. institutionen aus aller Welt kommt dabei eine ent- scheidende Bedeutung zu. ETH-BEREICH Geschäftsbericht 2018 9
Rückblick Lehre, Forschung, Wissens- und Technologietransfer Von der weltweiten Anziehungskraft des ETH-Bereichs profitiert nicht nur unmittelbar der Forschungs- standort Schweiz. Ein Jahr nach ihrem Abschluss an der ETH Zürich oder an der EPFL arbeiten ungefähr 60 % der Bildungsausländerinnen und -ausländer in der Schweiz. Diese MINT-Fachkräfte sind nicht nur sehr gesucht, sondern tragen auch massgeblich dazu bei, die Innovationskraft der Schweizer Wirt- schaft hoch zu halten. Ehemalige Mitarbeitende des ETH-Bereichs bleiben sehr aktiv, wenn sie in der Schweizer Industrie forschen. Gemäss der BAK-Studie listen 3800 Firmenpatente mindestens einen For- schenden auf, der vorher für den ETH-Bereich gear- beitet und dort bereits Patente angemeldet hat. Bildungspolitik — Internationale Offenheit sichern Der erste Platz, den die Schweiz im «Global Inno- vation Index» auch dank der in- und ausländischen Absolventinnen und Absolventen aus dem ETH- Bereich seit Jahren belegt, darf nicht darüber hin- wegtäuschen, dass der internationale Wettbewerb um forschungs- und innovationsfreundliche Rah- menbedingungen gross ist. So hat eine im Sommer veröffentlichte Studie der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) aufgezeigt, dass grössere Unternehmen in der Schweiz ihre For- schung und Entwicklung zunehmend in Länder aus- lagern, die vermehrt staatliche Anreize dafür bieten. Auch die vom SBFI in Auftrag gegebene Studie «Forschung und Innovation: Die Schweiz im Vergleich zu anderen Innovationsregionen» (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mai 2018) weist darauf hin, dass andere Weltregionen ihren Rück- stand laufend wettmachen. Die Untersuchung schliesst mit dem Hinweis, dass die Schweiz struk- turelle Nachteile als kleiner Staat nur durch eine entsprechende Offenheit ausgleichen könne. WEF 2019: Weltweite Attraktivität — EPFL-Präsident Martin Fachkräfte für die Schweiz Für den ETH-Rat hat die Erhaltung dieser Offenheit Vetterli im Gespräch mit Moderatorin Die hohe Qualität von Lehre und Forschung im ETH- oberste Priorität. Der Erfolg des ETH-Bereichs basiert Patrizia Laeri, Marianne Bereich ermöglicht es den Institutionen im Wett- wesentlich auf der starken internationalen Zusam- Janik, Country Manager bewerb um die «besten Köpfe» erfolgreich zu sein. menarbeit und dem direkten Wettbewerb mit den Microsoft Schweiz, und Olivier Bousquet, Head Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen weltweit besten Forschungsinstitutionen. Stabile Google AI Research oftmals aus dem Ausland, um in der Schweiz in und verlässliche Beziehungen gerade mit der Euro- in Europa (v.l.n.r.) exzellenter Forschungsumgebung zu arbeiten. So päischen Union sind hierfür eine unerlässliche › Andreas Eggenberger / ETH Zürich besteht die Professorenschaft an der ETH Zürich Basis. Der erst kürzlich publizierte Bericht des SBFI und an der EPFL zu zwei Dritteln aus Forscherinnen über die Beteiligung der Schweiz an den euro- Die EPFL-Forscherinnen und Forschern aus dem Ausland. Diese internatio- päischen Forschungsrahmenprogrammen macht Jenifer Miehlbradt (li.) nale Zusammensetzung ist gleichzeitig das Resultat deutlich, dass unser Land infolge des teilweisen und Carine Rognon mit dem Fly-Jacket. der im weltweiten Vergleich hervorragenden Posi- Ausschlusses aus Horizon 2020 nach Annahme der Ein sensorisiertes Exo- tionierung der Lehr- und Forschungsinstitutionen Masseneinwanderungsinitiative insgesamt an skelett mit künstlicher und wesentliche Grundlage für zukünftige wissen- deutlich weniger Projekten beteiligt war und auch Intelligenzsoftware für die intuitive Steuerung schaftliche Spitzenleistungen. eine Abnahme bei den Projektkoordinationen zu von Drohnen. Die Tech- verzeichnen hatte. Um den intensiven wissen- nologie ist zum Patent schaftlichen Austausch über die Landesgrenzen angemeldet. › Markus Mallaun / hinweg zu sichern, ist sehr zu hoffen, dass die ETH-Rat Schweiz am nächsten EU-Forschungsrahmenpro- gramm wieder durchgehend als voll assoziierter Staat teilnehmen kann. 10
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