Die zertanzten Schuhe - Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte zur Inszenierung am Badischen Staatstheater

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Die zertanzten Schuhe - Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte zur Inszenierung am Badischen Staatstheater
Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte
         zur Inszenierung am Badischen Staatstheater
                        Die zertanzten Schuhe
         nach dem Märchen der Brüder Grimm (Regie: Annette Büschelberger)

INHALT

Rhythmus, Reim und Zungenbrecher zum Theaterstück

„Die zertanzten Schuhe“ in Illustrationen

Die Taube als Helferfigur
     Die Taube als Symbol
     Die Brieftaube
     Die Haustaube
     Helferfiguren im Märchen

„Anton aus dem Taubenschlag“ - Die Entwicklung des Soldaten

Interviews
      mit Lydia Fuchs, der Darstellerin der Prinzessin Zita
      mit Carla Weingarten, der Darstellerin der Prinzessin Merle

In Kooperation mit der Theaterpädagogik, namentlich Herrn Marco Ober, haben folgende
Studentinnen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur in einem Seminar unter der
Leitung von Dr. Beate Laudenberg die folgenden Arbeitsblätter und Hinweise für Lehrkräfte
der Klassenstufen 1-6 erstellt: Lena Baus, Annelen Beisel, Viktoria Brecht, Viola Dyjas,
Annika Heitz, Sabrina Hickel, Corynna Katharina Hodapp, Adelina Kätzler, Lisa Plate, Julia
Schenkel und Stefanie Schubbert.
Ein besonderer Dank gilt der Regisseurin Frau Büschelberger und den beiden
Schauspielerinnen Frau Fuchs und Frau Weingarten.
Wir wünschen Ihnen, liebe Lehrerinnen und Lehrer, viel Vergnügen beim Theaterbesuch,
den Sie mit den Materialien vor- und nachbereiten können. Wir wären Ihnen sehr dankbar,
wenn die oben genannten angehenden Lehrerinnen von Ihnen über den angehängten
Bewertungsbogen (per Fax oder Post) eine Rückmeldung erhielten.
Die zertanzten Schuhe - Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte zur Inszenierung am Badischen Staatstheater
Die zertanzten Schuhe: Rhythmus, Reim und Zungenbrecher

1.
Zu Beginn des Theaterstücks sprechen die Prinzessinnen im Chor, während sie nähen.
Sprecht den Text nach und findet einen passenden Rhythmus mit Bewegungen dazu.

              „Und eins tief auf den Grund
              Und zwei, herauf und
              Rechts, links
              Über Kreuz drei vier,
              Und wieder:
              Eins tief auf den Grund …“

2.
In der ersten Szene singt Cloe ein Lied über die Nacht:

              „Der helle Tag ist trüb und still
              Die Nacht hat Zaubermacht
              Fragt mich mal, was ich lieber will:
              Die Nacht, die Nacht, die Nacht!“

a) Schreibe eine weitere Strophe zu Cloes Lied.1

              ____________________________________________________

              ____________________________________________________

              ____________________________________________________

              ____________________________________________________

b) Am Ende des Theaterstücks müssen die Prinzessinnen nicht mehr im Verborgenen
tanzen. Deshalb will Cloe ein Loblied über den Tag singen. Wie könnte der Text lauten?

              Die dunkle Nacht ist ______________________________
              Der Tag ________________________________________
              Fragt mich mal, was ich lieber mag:
              Den Tag, den Tag, den Tag!

1
  Lösungsvorschläge an die Hand der Lehrperson:
Am Tag ist alles kühl und schwer, / Die Nacht ist warm und leicht, / Am Tag wünsch ich die Nacht mir her, / Es
reicht, es reicht, es reicht!
Die dunkle Nacht ist schwarz und kalt, / Der Tag ein Zauberwald. / Fragt mich mal was ich lieber mag, / Den Tag,
den Tag, den Tag!                                                               © Julia Schenkel, Annika Heitz
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3.
a) Lerne den Zungenbrecher auswendig: Wer kann ihn am schnellsten fehlerfrei aufsagen?2

             Tildas tolle Taube tanzt tausend tolle Taubentänze,
             tausend tolle Taubentänze tanzt Tildas tolle Taube.

b) Schreibe einen Zungenbrecher über eine andere Person des Stücks: Anton, Cloe,
Johanna / Hanna, Merle, Zita, König.

4.
Im Theaterstück verwenden die Personen einige Redewendungen. Kennst du die
Bedeutung? Verbinde die Sätze. – Weißt du noch, wer was sagt?3

_______:       „Ich bin frei wie der Wind.“                          Für sie gibt es wohl wieder eine
                                                                      Ausnahme.

_______:       „Das ist doch zum Piepen.“                            Ich kann gehen, wohin ich will.

_______:       „Sie bekommt wohl wieder                              Ich werde herausfinden, was
                eine Extrawurst.“                                     hier vor sich geht.

Soldat__:      „Ich werde das Geheimnis lüften.“                     Mir hat niemand etwas zu
                                                                     befehlen.

_______:       „Sie schickt der Himmel!“                             Das ist sehr lustig.

_______:       „Ich bin frei wie ein Vogel.“                         Zum Glück sind Sie da!

5.
tanzen – zertanzen: Was ist der Unterschied?

Welche Verben lassen sich mit der Vorsilbe „zer“ verbinden? Schreibe die neuen Wörter in
dein Heft. Findest du noch mehr Verben mit „zer“?4

                                                    zer-
                      beißen hören kauen riechen schmecken sehen
             fallen    gehen      kriechen       laufen rennen         springen       trampeln
     brechen drücken finden fließen krümeln reißen rufen                              sagen sägen

2
  Erweiterbar um begleitende Bewegungen.
3
  Differenzierung: Die Kinder formulieren selbst, was die Personen anstelle der Redewendung sagen könnten.
Erweiterbar um begleitende Bewegungen und emotional unterschiedliche Sprechweisen.
4
  Differenzierung: Sätze bilden lassen, die die Figuren des Theaterstücks (auch dialogisch) sprechen könnten.
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„Die zertanzten Schuhe“ in Illustrationen

                         (Kommentar an die Hand der Lehrperson) 5

    1. Wie stellt ihr euch einen Soldaten/ eine Prinzessin vor?
       Der Aufgabenstellung entsprechend wählen die SchülerInnen eine Figur und malen
       diese auf das Arbeitsblatt. Sie nehmen Stellung zu ihrem Bild und diskutieren dabei
       Erkennungsmerkmale (Kleidung, Requisiten).

    2. Vergleich mit der Beschreibung des Soldaten/ der Prinzessin in Grimms
       Märchen
       Der Text bzw. ausgewählte Textpassagen werden vorgelesen (Klasse 1/2),
       gemeinsam oder selbstständig gelesen (Klasse 3/4).
       Die SchülerInnen sollen dabei die Besonderheiten (den Makel) der Figuren erkennen
       und in ihr Bild einfügen: die zertanzten, kaputten Schuhe der Prinzessinnen bzw. die
       Armut und die Wunde des Soldaten.
       Entsprechende Textpassagen (s.u.):
       a) Beschreibung der Hauptpersonen und des Problems
       b) Löcher in den Sohlen
       b) Beschreibung des Soldaten im Gespräch mit der Alten
       c) Aussehen der Prinzessinnen
       Beschreibungsaufgaben (Klasse 3 / 4: Personenbeschreibung) lassen sich evt.
       anschließen.

       Mögliches Tafelbild zur Sammlung der Ergebnisse

                      Soldat                                     Prinzessin
       - arm                                   - sehr schön
       - hat eine Wunde                        - zertanzte Schuhe, Löcher in den Sohlen
       -ohne Arbeit                            - prächtige Kleider
       -ohne Ziel

5
©Sabrina Hickel, Viola Dyjas, Lena Baus
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3. Vergleich der Illustrationen (vor dem Theaterbesuch)

         Die SchülerInnen sollen jeweils die drei zusammengehörenden Bilder erkennen,
         indem sie sie verbinden (s.u.) oder ausschneiden und aufkleben. Sie sollen
         begründen, warum diese zueinander passen (Stil, Farbwahl, impressionistische
         Bilder, orientalische Bilder, Herkunft etc.). Dabei können auch die Abweichungen vom
         Märchentext diskutiert werden (Anzahl und Kennzeichen der Prinzessinnen,
         Verwundung und Kennzeichen des Soldaten).
         Die Bilder lassen sich zudem auf ihre Wirkung hin untersuchen und mit den
         Darstellungen der SchülerInnen vergleichen.

         Arbeitsblatt zum Verbinden der Illustrationen:

    4. Illustrationsvergleich nach dem Theaterbesuch
         Diskussionsanlässe und Übungen nach dem Theaterbesuch:

         - Woran sind die Prinzessinnen als solche zu erkennen?
         - Warum tragen sie (und der König) keine Kronen?
         - Woran ist der Soldat zu erkennen?
         Sprache, Haltung und Verhalten können auch in kleinen Rollenspielen oder
         Standbildern nachgeahmt werden.

Bildquellen:
Bereit, Gerda: Die zertanzten Schuhe. Rastatt: 1986 (Märchenschatz)
Grimm, Jacob: Die zertanzten Schuhe: ein Märchen der Brüder Grimm mit Bildern von Brigitte Junghans. Stuttgart: 1996
MDR/ARD: Die zertanzten Schuhe. Märchenfilm, Regie: Wolfgang Eißler, Deutschland 2011
Ray, Jane: Die zertanzten Schuhe: nach einem Märchen der Brüder Grimm [Dt. von Michael Schmidt]. Freiburg u.a. 1996
http://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/fotogalerie/1465/
http://www.youtube.com/watch?v=QLVQiHjQWwU
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So sieht ein Soldat oder eine Prinzessin aus:
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Textpassagen aus „Die zertanzten Schuhe“ (KHM 133)6

a) Es war einmal ein König, der hatte zwölf Töchter, eine immer schöner als die andere.
    Sie schliefen zusammen in einem Saal, wo ihre Betten nebeneinander standen, und
    abends, wenn sie darin lagen, schloss der König die Tür zu und verriegelte sie. Wenn
    er aber am Morgen die Türe aufschloss, so sah er, dass ihre Schuhe zertanzt waren,
    und niemand konnte herausbringen, wie das zugegangen war.

b) Dem Königssohn fiel‘s aber wie Blei auf die Augen und er schlief ein, und als er am
    Morgen aufwachte, waren alle zwölfe zum Tanz gewesen, denn ihre Schuhe standen
    da und hatten Löcher in den Sohlen.

c) Nun trug sich‘s zu, dass ein armer Soldat, der eine Wunde hatte und nicht mehr
    dienen konnte, sich auf dem Weg nach der Stadt befand, wo der König wohnte. Da
    begegnete ihm eine alte Frau, die fragte ihn, wo er hin wollte. „Ich weiß selber nicht
    recht“, sprach er, und setzte im Scherz hinzu: „Ich hätte wohl Lust ausfindig zu
    machen, wo die Königstöchter ihre Schuhe vertanzen, und danach König zu werden.“
    „Das ist so schwer nicht“, sagte die Alte, „du musst den Wein nicht trinken, der dir
    abends gebracht wird, und musst tun, als wärst du fest eingeschlafen.“ Darauf gab
    sie ihm ein Mäntelchen und sprach: „Wenn du das umhängst, so bist du unsichtbar
    und kannst den zwölfen dann nachschleichen.“

d) Danach standen sie auf, öffneten Schränke, Kisten und Kasten, und holten prächtige
    Kleider heraus, putzten sich vor den Spiegeln, sprangen herum und freuten sich auf
    den Tanz.

6
 Die zertanzten Schuhe. In: Rölleke, Heinz (Hrsg.): Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter
Hand. Stuttgart: Reclam 2009, S. 598-602 [orthographisch adaptiert]
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Die Taube als Symbol
            Das Wort Symbol kommt aus dem Griechischen und bedeutet Merkmal.

                                       ist ein Symbol für ____________________

                                                    ist ein Symbol für _____________________

                                           symbolisieren ______________________________

Die Bibel erzählt von Noah, der die Tiere in seine Arche aufnahm, um sie vor der Sintflut zu
retten. Nach einiger Zeit ließ Noah eine weiße Taube fliegen: Als sie mit einem Olivenzweig
im Schnabel zurückkehrte, wusste Noah, dass die Flut zu Ende war.
Der Maler Pablo Picasso malte die weiße Taube 1949 als Friedenszeichen für den
Weltfriedenskongress.
Wenn zwei Tauben sich umschwärmen, machen sie Turtelgeräusche: Deshalb nennt man
Verliebte auch Turteltauben und lässt bei Hochzeiten manchmal Tauben als Glücksbringer
fliegen.

Beobachtungsaufgaben zum Theaterstück „Die zertanzten Schuhe“

    -   Wem gehört die Taube?

    -   Was symbolisiert die Taube?

    -   Welche Personen verhalten sich wie Turteltauben?

Bildquellen:
http://sunday-news.wider-des-vergessens.de/wp-content/uploads/2012/09/Herz.gif,
http://carve-script.de/assets/images/Taube.gif, http://hochzeit-trauung.de/Images/Hochzeits-Tauben.jpg
Die Brieftaube

Brieftauben haben einen guten Orientierungssinn und finden deshalb immer wieder zurück
zu ihrem Taubenschlag (auf dem Foto siehst du ein Taubenhaus in Karlsruhe). Bei
Sonnenschein orientieren sich die Tauben am Stand der Sonne, bei schlechtem Wetter
richten sie sich nach dem Magnetfeld der Erde (wie ein Kompass).
Früher nahm man eine Taube mit auf die Reise, band ihr einen Brief an den Fuß und ließ sie
fliegen. Die Taube flog mit der Post zurück in ihren Taubenschlag und der Empfänger konnte
die Nachricht lesen.

Beobachtungsaufgaben zum Theaterstück „Die zertanzten Schuhe“

    -    Welche Nachricht überbringt die Taube dem Soldaten?

    -    Wie hilft die Taube dem Soldaten?                  Verbinde.

         Brieftaube ---                                         --- hilft ihm, seine Liebe zu finden

         Turteltaube ---                                        --- hilft ihm, den Krieg und das Schießen
                                                                          aufzuhören und Frieden zu finden

         Friedenstaube ---                                      --- hilft ihm, mit Informationen sein Glück
                                                                                 zu finden

Bildquelle: http://gutenberg.spiegel.de/gutenb/zell/haustier/bilder/0359a.jpg
Die Haustaube

1.     Lies zuerst den Text und ergänze dann den Steckbrief.

Überall auf der Welt leben Haustauben in Städten und Dörfern. Darunter sind Vögel, die von
Züchtern gehalten und betreut werden. Die meisten Haustauben sind aber sehr verwildert
und fliegen frei herum. Sie werden ca. 33cm lang. Die Farbe des Gefieders ist graublau, die
Halsseiten sind glänzend grün und lila.
Da die Vögel in der Nähe des Menschen reichlich Futter finden und mehrere Bruten im Jahr
aufziehen, haben sie sich stark vermehrt. In vielen Städten sind sie zu einer regelrechten
Plage geworden. Haustauben nisten an und in Gebäuden auf Dachbalken, auf
Fensterbänken und in Mauernischen. Sie brüten meist mehrmals im Jahr zwei weiße Eier
aus.
Die Nahrung der Tauben besteht aus grünen Trieben, Knospen, Samen, Eicheln und
Bucheckern; kaum tierischer Nahrung.
Die Stammform der Haustaube ist die Felsentaube. Manche Haustauben ähneln
Felsentauben noch sehr, andere haben ein rotbraunes, schwarzes oder weißes Gefieder.
Weltweit gibt es rund 300 verschiedene Arten von Tauben. In Europa kommen neben der
Felsentaube noch Hohltaube, Ringeltaube, Turteltaube und Türkentaube vor.

                               Steckbrief

Name: ______________________________________________

Größe: ______________________________________________

Merkmale:_______________________________________________

       __________________________________________________

       __________________________________________________

Nahrung:_________________________________________________

       ___________________________________________________

       ___________________________________________________

Nistplätze:_____________________________________________________________

       ________________________________________________________________

Fortpflanzung:__________________________________________________________

       ________________________________________________________________

Arten: ________________________________________________________________

       ________________________________________________________________
Helferfiguren im Märchen
                               „Die zertanzten Schuhe“

Da begegnete ihm eine alte Frau, die fragte ihn, wo er hin wollte. „Ich weiß selber nicht
recht“, sprach er, und setzte im Scherz hinzu: „Ich hätte wohl Lust ausfindig zu machen, wo
die Königstöchter ihre Schuhe vertanzen, und danach König zu werden.“ „Das ist so schwer
nicht“, sagte die Alte, „du musst den Wein nicht trinken, der dir abends gebracht wird, und
musst tun, als wärst du fest eingeschlafen.“ Darauf gab sie ihm ein Mäntelchen und sprach:
„Wenn du das umhängst, so bist du unsichtbar und kannst den zwölfen dann nach-
schleichen.“ Wie der Soldat den guten Rat bekommen hatte, ward‘s ernst bei ihm, so dass er
ein Herz fasste, vor den König ging und sich als Freier meldete.

Alte          Sie meinen, du solltest es wagen. … Du wärst der richtige Mann, du wärst …
              unerschrocken … klug … schön … Ist doch zum Piepen, was?
              Ein paar Vögel singen.
Soldat        Und die, was sagen die? Red‘ schon!
Alte          Nichts. Sie singen nur.
Soldat        Wo ist das Schloss?
Alte          Auf der nächsten Lichtung lass sie fliegen, sie kennt den Weg. Sie übergibt
              ihm die Taube und nimmt den Revolver.
Anton         Meine Waffe -
Alte          Die brauchst du nicht mehr.
              Und merk dir eins: Trink nicht von dem Wein, den man dir reichen wird. Hast
              du verstanden? Ihr seid ein schönes Paar. Viel Glück.

1. Wie hilft die alte Frau dem Soldaten im Märchen, wie im Theaterstück?

2. Erinnerst du dich an Personen oder Tiere, die den Märchenfiguren helfen?

 Rotkäppchen:       _____________________________________________________

 Aschenputtel:      _____________________________________________________

 Die Gänsemagd:     _____________________________________________________

____________________: __________________________________________________

3. Du darfst dir ein Helfertier wünschen: Beschreibe, welches Tier dir hilft und wie es
   das macht.
„Anton aus dem Taubenschlag“ - Die Entwicklung des Soldaten7

                                    (nach dem Theaterbesuch)

      Für Klassen 4–6, Ziel: beschreiben von und reflektieren über Figuren
      Schwerpunkt: Adjektive
              Beschreibungen im Text erkennen, Entwicklung der Figur verstehen (anhand
                der Zitate aus dem Theatertext)
              Auseinandersetzung mit positiven und negativen Eigenschaften, eigene
                Empfindungen und Eigenschaften wahrnehmen (anhand der Fragestellung im
                Steckbrief)

      Möglicher Unterrichtsaufbau:
            1) Klassenunterricht: Beschreibende Adjektive mithilfe der Zitate herausfinden
               und den Soldat-Steckbrief gemeinsam ausfüllen.

               2) Partner- oder Einzelarbeit: Selbstständiges Ausfüllen eines weiteren
                  Steckbriefes zu einer der vier Prinzessinnen oder zum König.

               3) Weiterführender Arbeitsauftrag:
A.

Das Märchen ist in eine Verwechslungsmaschine geraten und alles ist durcheinander
gekommen.

Beschreibe deine Lieblingsfigur, damit sie wieder ihren Platz im Märchen findet!

Der Steckbrief hilft Dir dabei!

B.
Fertige einen Steckbrief von Dir selbst an: Was kannst du gut? Was fällt dir schwer?
(Möglichkeit der Erweiterung des Steckbriefes um Lieblingsessen, -buch, -film etc., siehe
Steckbrief der Schauspielerinnen)

7
    © Corynna Katharina Hodapp u. Lisa Plate
Steckbrief

Name: Anton (aus dem Taubenschlag)

Beruf: ______________________

Haarfarbe: __________________

Augenfarbe: _________________

Kleidung: ____________________

____________________________

Besonderheiten:

___________________________________________________

Mit welchen Adjektiven kannst du die Figur beschreiben?

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

Was findest du an dieser Figur toll?

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

Was hat dir an dieser Figur nicht gefallen?
___________________________________________________
___________________________________________________
___________________________________________________
1. IM WALD
                                                                      Findet Adjektive, die den
Alte     pfeift zu den Vögeln.
         Ein Schuss fällt im Off.
                                                                       Soldaten beschreiben:
         Die Vögel schweigen.
         Wenn Anton auf Bühne kommt, fangen sie wieder an.
Soldat Stillgestanden!
         Die Vögel sind still. Langsam fangen sie wieder an.
         Stillgestanden!

Alte     Mit wem sprichst du?

Soldat Mit dir bestimmt nicht.
Alte     Das ist gut. Ich danke dir.
Soldat Wofür?
Alte     Dass du nicht mit mir sprichst. … Jetzt, pscht, jetzt tu’s
         auch nicht!
Soldat Mir hat keiner zu befehlen. Ich bin frei wie der Wind!

       Vögel singen wieder.
Soldat Stillgestanden!
Alte     Hast nichts anderes gelernt, was, Soldat?
Soldat Bin kein Soldat mehr. Vorzeitig entlassen. Vorbei! Aus!
Alte     Vielleicht ist das dein Glück.
Soldat Kein Ziel, kein Geld – was soll mir da schon ‚glücken‘?
         Er will ab. Vögel quatschen wieder.
Soldat Was haben die?
Alte     Sie meinen, Du solltest es wagen. … Du wärst der
         richtige Mann, du wärst … unerschrocken … klug …
         schön … Ist doch zum Piepen, was?

     2. IM SCHLOSS
Anton     Ich werde das Geheimnis lüften.
König      Bekommst du’s nicht heraus, ergeht’s dir wie den
           anderen. Geste „Kopf ab“.
Anton      Und weiter?
König      Viel Glück.
Anton      Wo geht‘s hier nach draußen? Du kannst jemand
           anderen bescheißen, König, mich nicht.
König      Ah die Belohnung, ja - wenn du das Rätsel löst,
           bekommst du … Geld.
Anton
           Ihr seid doch alle gleich. Will gehen.
König      Gut. Du bekommst eine meiner Töchter zur Frau und
           wenn ich sterbe - irgendwann - trägst du die Krone.
fürsorglich                    schlau
                                                                                       herablassend
                                                                    mutig

        langsam                                                               frech

                   schnell
                                                                                               tollpatschig

                                                                             trotzig
  schön

                                                                                                      leise
                             hässlich
                                                              süß
                                                                                              laut

                                                                            streng

                                                                                              respektlos

                               weise

stark

                                                    geheimnisvoll                           schüchtern

                  schwach

                                          traurig                                                      aufmüpfig
kaltschnäuzig

                                                                                            unzufrieden

                                 wütend
Ein Interview mit Lydia Fuchs, der Darstellerin der Prinzessin Zita8
           durchgeführt von Adelina Kätzler und Stefanie Schubbert

1. Wie lange bist du schon Schauspielerin?
LYDIA F.: Seit drei Jahren.

2. Wie bist du Schauspielerin geworden?
LYDIA F.: Ich war sieben Jahre, zuerst habe ich in der Schule Theater gespielt, dann
   in einem Amateurtheater, dort habe ich zwölf Jahre gespielt, z.B. im Weihnachts-
   märchen. Nach dem Abitur wurde ich aber Friseurin und habe sechs Jahre als
    Friseurin gearbeitet. Dann habe ich mich an der Schauspielschule beworben und
    ein Stipendium bekommen.

3. Was gefällt dir am Schauspielberuf?
LYDIA F.: Proben: man lernt immer wieder was dazu. Man muss sich auf Neues
    einstellen. Das ist manchmal sehr schwierig, gleichzeitig ist das aber auch reizvoll.

4. Spielst du immer in Karlsruhe?
LYDIA F.: Nein, ich war vorher in Hof, in der Nähe der tschechischen Grenze.

5. Was ist das Besondere an „Zita“?
LYDIA F.: Zita verspürt große Ungerechtigkeit. Sie hat Probleme mit ihrem strengen
   Vater und seinen Strafen. Sie hat eigentlich Respekt vor ihm, will aber auch
   rebellieren.

6. Wie oft habt ihr „Die zertanzten Schuhe“ geprobt?
LYDIA F.: Zweieinhalb Wochen Vorproben im Sommer und dann vier Wochen im
   Oktober bis zur Premiere.

7. In den nächsten drei Monaten wirst du 70 Mal Zita spielen. Was fühlst du, wenn du
    daran denkst?
LYDIA F.: Ich habe noch nie ein Stück so oft gespielt. Ich bin gespannt, ob wir
    verwirrt werden, weil die Szenen sehr ähnlich sind.

8. Verdienen Schauspieler gut?
LYDIA F.: Nein, am Anfang nicht mehr als eine Friseurin. Aber es ist viel
   abwechslungsreicher.

8
 Erweiterbar durch Interview-Spiel: SchülerInnen übernehmen die Rolle einer Figur und lassen sich von
MitschülerInnen befragen.
Steckbrief
                          der Zita-Darstellerin

Name: Fuchs

Vorname: Lydia

Sternzeichen: Steinbock

Augenfarbe: grün

Haarfarbe: hellblond

Geschwister: 1 Bruder

                                    Lieblingsessen: alles
Beruf: Schauspielerin, Friseurin,
Visagistin
                                    Lieblingsfarbe: pink, grün, violett,

Hobbies: Rad fahren, tanzen,
                                    Lieblingstheaterstück: Die zertanzten
singen
                                    Schuhe

                                    Lieblingsschauspieler: Tilda Swinton,
                                    Philip Seymour-Hofmann, Carla
                                    Weingarten
Ein Interview mit Carla Weingarten, der Darstellerin der Prinzessin Merle

               durchgeführt von Adelina Kätzler und Stefanie Schubbert

1. Wie lange bist du schon Schauspielerin?
CARLA W.: seit 2007

2. Wie bist du Schauspielerin geworden?
CARLA W.: Ich habe in der Schule in der Theater-AG angefangen. Es hat mir sehr viel Spaß
   gemacht, aber nach dem Abitur ist es mir schwer gefallen, mich für diesen Beruf zu
   entscheiden. Deshalb habe ich zunächst bei einem Theater-Projekt in Bochum
   mitgemacht. Ein Jahr lang kann man dort alles Mögliche ausprobieren, wie z.B. Tanz,
   Schauspiel und Akrobatik. Danach habe ich Schauspiel studiert.

3. Wie lange dauert das Schauspielstudium?
CARLA W.: Auf der staatlichen Schule vier Jahre.

4. Was gefällt dir am Schauspielberuf und am Theater?
CARLA W.: Das Spielen, das steht ganz klar im Vordergrund. Das Theater ist ja auch ein
   bisschen wie eine Familie.

5. Hast du schon einmal eine Rolle gespielt, die du überhaupt nicht mochtest?
CARLA W.: Ja, da musste ich eine Lehrerin spielen.

6. Spielst du immer in Karlsruhe am Theater?
CARLA W.: Nein, wir sind Gäste hier. Ich habe vorher in Heidelberg gespielt.

7. Was ist das Besondere an „Merle“?
CARLA W.: Merle ist recht launisch und großmäulig, sie überfordert sich. Sie denkt nicht
   nach: Sie trifft Entscheidungen, ohne an die Folgen zu denken.

8. Was denkt Merle über ihren Vater?
CARLA W.: Also eigentlich ist ihr Vater ihr ein und alles, sie hängt sehr an ihm. Allerdings
   gerät dies ins Wanken. Die nächtlichen Ausgänge belasten ihre Beziehung zum Vater.

9. Wie oft habt ihr „Die zertanzten Schuhe“ geprobt?
CARLA W.: Sechs Wochen.

10. In den nächsten drei Monaten wirst du 70 Mal Merle spielen. Was fühlst du, wenn du
   dran denkst?
CARLA W.: Nach meiner Erfahrung kommt nach der Hälfte der Vorstellungen ein Einbruch.
   Das wird bestimmt lustig, dann ärgert man auch mal die Kollegen hinter der Bühne.

11. Welche Rolle würdest du gerne mal spielen?
CARLA W.: Och, da gibt es viele. ‚Johanna von Orleans‘: Von Schiller mag ich sehr viele
   Figuren, er hat starke Frauenfiguren.

12. Verdienen Schauspieler gut?
CARLA W.: Nein, als freie Schauspielerin hat man meistens noch Nebenjobs. Aber wenn
   man lange am Theater ist, kann man ein höheres Gehalt verhandeln.

13. Wo siehst du dich in zehn Jahren als Schauspielerin?
CARLA W.: Wenn es gut läuft, werde ich vielleicht auch durch Film und Fernsehen Geld
   verdienen. Ich würde gern von dem Gehalt als Schauspielerin leben können.
Steckbrief
                        der Merle-Darstellerin

Name: Weingarten

Vorname: Carla

Sternzeichen: Steinbock

Augenfarbe: blau

Haarfarbe: hellblond

Geschwister: 1 Bruder
                                  Lieblingsessen: alles

Beruf: Schauspielerin
                                  Lieblingsfarbe: grau + blau

Hobbies: Klettern, Tango, Joga
                                  Lieblingstheaterstück: Die zertanzten
                                  Schuhe
                                  Lieblingsfilm: Blue Valentine, Drive

                                  Lieblingsschauspieler: Tilda Swinton,
                                  Philip Seymour-Hofmann, Lydia Fuchs

                                  Lieblingsbuch: Verdammt laut und
                                  unglaublich nah, Middlesex
Bitte per Fax zurück an: 0721 373223         0721 925 4000
Oder per Post an:
Badisches Staatstheater                      Pädagogische Hochschule
-Theaterpädagogik-                           Institut für deutsche Sprache und Literatur
Baumeisterstraße 11                          Postfach 11 10 60
76137 Karlsruhe                              76060 Karlsruhe

Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
liebe Pädagogen und Pädagoginnen,
Uns interessieren Ihre Eindrücke und Ihre Bewertung dieser Materialien!
Wir wären Ihnen daher sehr dankbar, wenn Sie den Rückmeldebogen ausfüllen und uns
zusenden oder faxen würden: Dies ist eine wertvolle Hilfe für die Studierenden!

  Rückmeldebogen zum Unterrichtsmaterial von Studierenden der
            Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
für: „Die zertanzten Schuhe“ von Annette Büschelberger nach den Brüdern Grimm

Einrichtung und Klasse:

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