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Dietikon - Pflanzen statt Schulbank drücken: Schüler
setzen 71 Bäume für ein besseres Klima
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Pflanzen statt Schulbank drücken: Schüler setzen 71 Bäume für ein besseres Klima
Viertklässler pflanzen Dutzende Bäume in Dietikon. Spass hatten die Kinder trotz des
nasskalten Wetters.

Lydia Lippuner 18.03.2021, 04.00 Uhr

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Ein Viertklässler lässt sich hinter dem Schulhaus Wolfsmatt auf den matschigen Boden
fallen. Er schlittert einige Meter über die improvisierte Erdrutsche nach unten zu seinem
Klassenkameraden. Dieser hält bereits einen jungen Baum in der Hand. Die weissen
«Plant for the Planet»-T-Shirts der Kinder sind bereits braun geworden. Das macht den
Schülern jedoch wenig aus, sie sind trotz Regens und Kälte mit Elan am Bäumepflanzen.

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«Das macht mehr Spass als drinnen Unterricht zu haben», sagt Nicola. Der Zehnjährige
hat soeben mit seinem Schulkameraden Marley einen Salweide-Strauch in die nasse Erde
gepflanzt. «Ich finde es toll, dass wir einen Baum pflanzen können, den wir in 20 Jahren
anschauen können», sagt Marley. Neben ihm steht bereits die nächste Pflanze, die er
setzen will.

Das Projekt wurde ursprünglich von einem Schüler gegründet

Die Idee von «Plant for the Planet» stammt ursprünglich von einem Primarschüler aus
Deutschland, dessen Vorschlag es 2007 war, in jedem Land der Erde eine Million Bäume
zu pflanzen. Vier Jahre nach seiner Idee übergab das Umweltprogramm der Vereinten
Nationen (UNEP) die traditionsreiche «Billion Tree Campaign» und das Ziel, weltweit
1000 Milliarden Bäume gegen die Klimakrise zu pflanzen, an «Plant for the Planet». 13,9
Milliarden Bäume wurden bereits in 193 Ländern gepflanzt. Seit fünf Jahren ist die
Organisation auch in der Schweiz präsent.

Die Dietiker Viertklässler hörten am Mittwochmorgen einen Vortrag von «Plant for the
Planet» über Klimagerechtigkeit, Bäume und Umweltschutz. Am Nachmittag legen die
Kinder selbst Hand an und pflanzen Bäume im Areal hinter dem Sportplatz der Schule.
Ein Mädchen steckt den Spaten in den Boden. Sie dreht einen Stein um und schreit: «Ein
Wurm.» Die Aufregung hält nicht lange an, sorgfältig wird der Wurm aus dem Erdloch
geholt und in Sicherheit gebracht, danach geht es weiter.

Das Loch muss noch tiefer werden, damit die Jungpflanze Platz darin hat. Es ist bereits
der dritte Baum, den diese Gruppe pflanzt, doch die Mädchen haben immer noch Energie
für weitere Pflanzaktionen. Das kommt Thomas Weber, dem Leiter Gartenbau der Stadt
Dietikon, entgegen. Er instruiert die Kinder Schritt für Schritt wie sie die Bäume pflanzen
müssen und möchte an diesem Nachmittag insgesamt 60 Pflanzen in die Erde setzen.

Die Bevölkerung wünschte mehr Bäume in Dietikon
Die Stadt hatte bereits seit längerem die Idee, Klimabäume zu pflanzen. «Bei den
Umfragen des Studios Dietikon fiel in der Bevölkerung immer wieder der Wunsch, Bäume
zu pflanzen», sagt Weber. Deshalb habe die Stadt schliesslich 460 Bäume gekauft. So
sollen die Biodiversität gesteigert und das Klima reguliert werden. Von den gekauften
Bäumen wurden bereits 160 von privaten Anwohnern gepflanzt. Die restlichen 300
Bäume und Sträucher sollen nun in Kooperation mit «Plant for the Planet» gemeinsam
mit Primarschulklassen gepflanzt werden. «Es ist wichtig, dass die Kinder für die Natur
sensibilisiert werden», sagt Weber.

Auch Stadtrat und Infrastrukturvorstand Lucas Neff (Grüne) ist begeistert von der
Pflanzaktion. Es erinnere ihn an seine eigene Schulzeit, als er einen Baum in Zürich
gepflanzt habe. Dieser sei nun gross und stark. «Jeder Baum, der gepflanzt ist, leistet
einen Beitrag an die Stadt», sagt er. So werden einerseits das Wohlbefinden gesteigert
und andererseits das Klima geschützt. «Die Bäume spenden nebst Sauerstoff auch
Schatten und Kühle», sagt er.

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Ein Blick auf die geschäftigen Kinder zeigt, dass ihnen die Arbeit trotz des nasskalten
Wetters Spass macht. «Das Baumpflanzen ist interessant und es macht Spass, in der Erde
herumzustechen», sagt Stefanie. Sie habe früher einen Baum im Ausland gepflanzt,
diesen sah sie aber nicht mehr. Doch bei diesen Dietiker Bäumchen wolle sie vielleicht
später wieder vorbeigehen und sehen, was aus den kleinen Pflanzen geworden ist.

Auch die Lehrerin Julia Jurisic ist froh, dass ihre Schüler so gut mitmachen. «Es ist
wichtig, dass die Kinder merken, dass sie etwas fürs Klima tun können», sagt sie. So hilft
der Einsatz nicht nur, das Schulareal aufzuhübschen, sondern auch das Bewusstsein der
Kinder für die Natur und ihre Zukunft zu schärfen. Auch das Resultat der Kinder lässt
sich sehen: Am Ende haben sie das Ziel sogar übertroffen und 71 Bäume gesetzt.

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