GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser

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GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
GESUND M IT PFLANZEN
   Bewusst lebt besser
GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
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   Vorwort                                                       3

   Wie Pflanzen auf unser Wohlbefinden wirken                    4
   Grüner Balsam für die Seele                                   6
   Prima Klima: Grün verbessert die Raumluft                     8
   Die grüne Filter-Anlage                                       10
   Pflanzen am Arbeitsplatz                                      12
   Pflanzen in Kindergarten und Schule                           14
   Pflanzen in Krankenhäusern und SeniorInneneinrichtungen       16
   Pflanzen in der Wohnung                                       18
   Gesund mit Garten, Balkon und Terrasse                        20
   Tipps für die Auswahl und Pflege                              22
   Vorsicht: Giftpflanzen und Allergien                          26
   Mit Pfanzen Freude schenken                                   30
   Zum Weiterlesen                                               33
   Zum Bestellen/Impressum                                       35

                              Mit fachlicher Unterstützung von
GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
Vorwort

                     Gesund zu sein                                   Die     durch     viele
                     bedeutet, sich umfas-                            Studien belegte um-
                     send wohl zu fühlen                              fassende      positive
                     – in körperlicher, geis-                         Wirkung von Pflanzen
                     tiger und seelischer                             auf Körper und Seele
                     Hinsicht. Zu diesem                              machen sie zu einem
                     umfassenden Wohl-                                wichtigen Faktor in
                     befinden       können                            der Gesundheitsför-
                     Pflanzen einen wich-                             derung. Das Grün um
                     tigen Beitrag leisten.                           uns ist ein unverzicht-
Mit Grünpflanzen und Blumen lassen sich         barer Begleiter für mehr Wohlbefinden und
mehr Lebensqualität, Freude und                 Gesundheit. Lesen Sie hier, wie vielfältig
Gesundheit in die Wohnung, in das Büro, in      Pflanzen auf unsere Gesundheit und unser
die Schule bringen: Pflanzen spenden            Wohlbefinden wirken - und wie Sie
Sauerstoff, erhöhen die Luftfeuchtigkeit,       Pflanzen auswählen und pflegen, um die-
reduzieren Schadstoffe und erfreuen uns         ses gesundheitsfördernde Potenzial opti-
durch ihren Anblick.                            mal zu nutzen.

Maria Rauch-Kallat                              Dennis Beck
Präsidentin des Fonds                           Geschäftsführer des Fonds
Gesundes Österreich                             Gesundes Österreich
GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
MENSCH UND PFLANZE
So wirkt Grün auf unser Wohlbefinden

                                                Farbe und Lebendigkeit

                                                Auch wenn Garten- oder Zimmerpflanzen
                                                heute keine existenzielle Grundlage unse-
                                                res Lebens mehr sind, so leisten sie doch
                                                einen ganz entscheidenden Beitrag zum
Fast 90 Prozent der Zeit verbringen die         umfassenden körperlichen und seelischen
meisten Menschen in unseren Breiten in          Wohlbefinden. Auch wir modernen Men-
geschlossenen Räumen – sei es die Woh-          schen fühlen uns mit Pflanzen besser und
nung, das Büro, die Werkstatt und die Fa-       behaglicher. Denn Pflanzen bringen die
brik oder die Schule. Ein höchst unnatürli-     Natur in unsere Wohn- und Arbeitswelt, sie
cher Umstand, bedenkt man unsere                schaffen eine angenehme Atmosphäre und
Entwicklungsgeschichte. Doch offenbar           sorgen für Lebendigkeit, Farbe und Fülle.
hat sich auch im modernen Menschen              Begrünung in jeglicher Form wird von vie-
ein gewisser Hang zur Natur erhalten: In        len Menschen als positives und ausglei-
der Umgebung von Pflanzen fühlen wir            chendes Element in ihrer Umgebung wahr-
uns wohler, wir empfinden sie als               genommen. Darüber hinaus bietet sie auch
Bereicherung.                                   praktischen gesundheitsförderlichen Nut-
Möglicherweise steckt uns diese Liebe und       zen: Pflanzen wirken als
Verbundenheit zu Pflanzen in den Genen,         natürliche Klimaanla-
wie einige Wissenschafter vermuten. Denn        ge, sie beeinflussen
unseren Vorfahren signalisierte der Anblick     die Luftfeuchtig-
von Pflanzen Überlebenswichtiges: Wo es         keit, reduzieren
grün war, gab es Wasser, Nahrung und            Lärm und
Schutz. Es ist also wohl kein Zufall, dass      Staub und kön-
die so genannte Phythophilie, die Liebe zu      nen Schadstof-
den Pflanzen, eine zentrale Rolle in der kul-   fe aus der Luft fil-
turellen Entwicklung der Menschen spielt.       tern.

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GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
Weniger Beschwerden,
                                               mehr Konzentration

                                               Mit diesen Aussagen bestätigen die Jung-
                                               ManagerInnen eindrucksvoll den allgemein
                                               zu beobachtenden Trend zu mehr Grün in
                                               der Arbeits- und Lebensumgebung. Unter-
                                               suchungen haben nachgewiesen, dass
                                               Pflanzen am Arbeitsplatz das Wohlbefin-
                                               den erhöhen und Gesundheitsbeschwer-
                                               den wie Ermüdungserscheinungen, Kopf-
Energie und Entspannung                        schmerzen und Hautreizungen mindern.
                                               MitarbeiterInnen, die in begrünten Büros
Ob in der Wohnung, am Arbeitsplatz, in         arbeiten, haben im Durchschnitt einen
der Schule oder im Krankenhaus: Pflanzen       niedrigeren Blutdruck und ein schnelleres
sind mehr als nur dekoratives Beiwerk. Mit     Reaktionsvermögen als KollegInnen in
ihrem Charme und ihren stimulierenden Ei-      pflanzenlosen Räumen.
genschaften von Ursprünglichkeit und Viel-
seitigkeit vermitteln Pflanzen Energie und     Doch nicht nur im Büro oder in der Woh-
Dynamik und laden unter anderem zu Ruhe        nung wirken Pflanzen gesundheitsför-
und Entspannung ein.                           dernd. Amerikanische Untersuchungen ha-
                                               ben gezeigt, dass der Blick auf ein Stück
Wie wichtig vielen Menschen Pflanzen für       möglichst naturbelassene Grünfläche oder
ihr Wohlbefinden sind, hat kürzlich eine       Grünpflanzen in Krankenhäusern die Gene-
Umfrage unter deutschen Nachwuchs-             sung der PatientInnen beschleunigt. Und
ManagerInnen gezeigt: Auf die Frage nach       aus anderen Studien weiß man heute, dass
ihren Vorstellungen für den optimalen          SchülerInnen in einem begrünten Klassen-
Arbeitsplatz antworteten fast 60 Prozent       zimmer besser und konzentrierter lernen
der Befragten, dass sie gerne viele Pflanzen   und seltener krank sind. So vielfältig sind
am Arbeitsplatz hätten. Damit steht Grün       die Effekte, wie Pflanzen unsere Wohn-,
              im Büro noch vor dem             Arbeits- und Lebensumgebung nicht nur
                      Wunsch nach einem        optisch aufwerten, sondern auch für Ge-
                        technisch perfekten    sundheit und Wohlbefinden sorgen.
                      Arbeitsplatz.

                                               –5–
GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
Grüner Balsam für die Seele

                                                    Grün kommt gut an

                                                    Zahlreiche Untersuchungen über die Wir-
                                                    kung von natürlichem Grün haben den
                                                    positiven Einfluss von Pflanzen auf unser
                                                    Wohlbefinden deutlich gezeigt. Blumen
                                                    und Pflanzen wirken nicht nur in physiolo-
                                                    gischer Hinsicht günstig und vermindern
                                                    Gesundheitsbeschwerden, sondern
                                                    fördern offenbar auch die Kreativität und
                                                    das Konzentrationsvermögen.

                                                    Selbst gegen gesundheitsschädlichen
                                                    Stress kommen Pflanzen an: Verschiedene
                                                    Studien belegen, dass der Anblick von
                                                    Grünpflanzen stressbedingten Spannungs-
                                                    zuständen entgegenwirkt – und zwar
                                                    schon innerhalb weniger Minuten. Das lässt
                                                    sich mit Hilfe von Messungen des Blut-
                                                    drucks, der Muskelspannung und des
                                                    Hautwiderstandes dokumentieren. Erholt
                                                    sich der Körper durch den Einfluss von
                                                    Pflanzen von den verschiedenen
                                                    Stresseinflüssen, sinken Angst,
Die Farbe Grün ist im Allgemeinen sehr po-          Wut und Niedergeschlagen-
sitiv besetzt: Im Volksmund steht Grün für          heit.
Hoffnung, Wachstum und Leben. Und
nach der Psychologie der Farben regt Grün
die Fantasie an, versetzt die Seele in
Schwingungen, weckt die Lust auf Neues
und fördert die Kreativität. Grün steht für
die ausgleichenden, heilenden und le-
bensstärkenden Kräfte der Natur. Grün hebt
die Stimmung, hilft beim Stressabbau und
sorgt für umfassendes Wohlgefühl.

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GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
Pflanzen und Feng Shui

                                                             Feng Shui ist die Lehre vom Le-
                                                           ben in Harmonie mit der Umge-
                                                           bung, die sich aus dem Taois-
                                                     mus entwickelt hat. Mit verschiedenen
                                                     Methoden sollen Natur und Mensch in
                                                     Einklang gebracht werden. Im Ver-
                                                     ständnis dieser uralten Lehre, die im
                                                     Westen heute eine regelrechte Renais-
                                                     sance erlebt, sind Pflanzen besonders
                                                     gut dazu geeignet, die Lebensenergie
                                                     Chi in Räumen zu steigern. Durch ihre
                                                     Lebensweise – Wurzeln in der Erde,
                                                     Triebe in der Luft – sollen sie Himmel
                                                     und Erde verbinden und damit eine
                                                     wichtige Voraussetzung für die richti-
                                                     ge Balance schaffen.

    Entspannung und Kreativität

    Doch auch in anderer Hinsicht können
   Pflanzen einen wichtigen positiven Ein-
  fluss auf unser Seelenleben haben: Wer
 den viel zitierten grünen Finger hat und im
Garten, auf dem Balkon oder in der Woh-
nung Pflanzen hegt, pflegt und mit ihnen
experimentiert, erlebt das häufig als Ausle-
ben einer besonderen Kreativität. Auch als
Entspannung wird die Pflanzenpflege von
vielen Menschen empfunden. Und beides
hat einen positiven Einfluss auf das seeli-
sche Wohlbefinden.

                                               –7–
GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
Prima Klima: Grün verbessert die Raumluft

                                                      Trockene Raumluft macht sich rasch durch
                                                      eine Austrocknung der Nasenschleimhäute
                                                      bemerkbar. Auch die Haut trocknet aus,
                                                      die Augen brennen. Eine trockene Nase
                                                      oder ein ausgetrockneter Rachen sind nicht
                                                      nur unangenehm, sie sind auch schlechter
                                                      in der Lage, sich gegen Bakterien und Viren
                                                      zu wehren. Regelmäßige, oft auch chroni-
                                                      sche Erkältungskrankheiten sind die Folge.
Natürliches Grün in geschlossenen Räumen
kann in mehrfacher Weise zu einer Verbes-             Staub belastet
serung des Raumklimas beitragen. Einer-
seits wird durch die Verdunstung des                  Eine andere Folge der Trockenheit ist lästi-
Gießwassers über die Blätter die Luftfeuch-           ge Staubentwicklung. Denn trockene Luft
tigkeit angehoben, was dem Raumklima                  ist immer sehr viel staubhaltiger als feuch-
zugute kommt. Andererseits sind Pflanzen              te. Die Staubpartikel sind leichter, wenn sie
auch regelrechte Staubfänger und reinigen             wenig Feuchtigkeit enthalten. Durch elek-
so die Luft – sofern sie selbst hin und wie-          trostatische Aufladung werden die Staub-
der vom Staub befreit werden.                         partikel zusätzlich aufgewirbelt. Das ist
                                                      ganz besonders für AllergikerInnen unan-
Trockene Luft kann krank machen                       genehm und belastend.

Unter welchen klimatischen Bedingungen                Natürliche Klimatisierung
wir uns in geschlossenen Räumen wohl
fühlen und gesund bleiben, haben Exper-               Häufig wird versucht, hier mit Klimaanlagen
tInnen recht genau ermittelt. Die Raumtem-            Abhilfe zu schaffen. Doch viele Menschen
peratur sollte, so die Empfehlungen, unter            fühlen sich in künstlich klimatisierten Räu-
normalen Umständen bei 21 bis 22 Grad                 men nicht besonders wohl. Eine Alternati-
Celsius liegen, bei extrem hohen Außen-               ve zur Technik bietet die Ausstattung von
temperaturen bei maximal 26 Grad. Die re-             Räumen mit Zimmerpflanzen. Mit Grün-
lative Luftfeuchtigkeit sollte nicht unter 30         pflanzen, die einen hohen Wasserbedarf
Prozent absinken. Doch gerade in der                  haben, lässt sich die Luftfeuchtigkeit auf
Heizperiode ist es kaum möglich, solche               natürliche Art erhöhen, der Anteil an
als angenehm empfundenen Feuchtigkeits-               Staubpartikeln verringern und dazu noch
werte zu erreichen. Denn warme Luft kann              der Raumgeruch positiv beeinflussen. Mehr
mehr Wasserdampf aufnehmen als kühlere                als 90 Prozent ihres Gießwassers verduns-
und trocknet damit die Raumluft aus. Mit              ten viele Pflanzen über ihre Blätter als rei-
unangenehmen Folgen für die Gesundheit:               nen Wasserdampf. Und das ist gesundheit-

                                                –8–
GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
Die grüne Klimaanlage

                                                 Zimmerpflanzen tragen durch ihre Ver-
                                                 dunstung wesentlich zur Erhöhung der
                                                 Luftfeuchtigkeit in unseren Wohn- und
                                                 Arbeitsräumen bei. Ein großes Blattvo-
                                                 lumen und zarte Blätter haben einen
                                                 besonders hohen Verdunstungsgrad.
                                                 Die optimale relative Luftfeuchtigkeit
                                                 in Räumen sollte bei 45 bis 50 Prozent
                                                 liegen. Gerade in der Heizperiode
                                                 sinkt sie aber stark ab. Es kommt zum
                                                 Austrocknen der Schleimhäute. Müde
                                                 Augen, trockene Haut und lästige sta-
                                                 tische Entladungen beim Anfassen me-
                                                 tallischer Gegenstände sind eine ver-
                                                 breitete Folge mangelnder Luftfeuch-
                                                 tigkeit. Die Anfälligkeit für grippale In-
                                                 fekte steigt. Feuchte Luft entstaubt den
lich gesehen günstiger als die Befeuchtung
                                                 Raum, wodurch die Luftqualität ver-
durch feine Wassertröpfchen, wie dies bei
                                                 bessert wird.
Klimaanlagen oder Raumbefeuchtern oft
der Fall ist.
                                                 Die effizientesten Bio-Klima-Anlagen
                                                 sind: Zypergras, Papyrusgras, Philoden-
Um den Klima-Effekt von Pflanzen optimal
                                                 dron, Zimmerlinde, Farne, Zierbanane,
zu nutzen, ist unter anderem die Auswahl
                                                 Zimmerbambus, Dieffenbachie und
der richtigen Pflanzen wichtig. Grüne Mit-
                                                 Fensterblatt.
bewohner, die im Winter eine Wachstums-
pause einlegen oder mit sehr wenig Was-
                                                 Beispiel: Für einen Raum in üblicher
ser auskommen, sind als natürliche Luftbe-
                                                 Zimmerhöhe von etwa 35 Quadratme-
feuchter wenig geeignet. Pflanzen mit ei-
                                                 tern werden etwa drei bis sechs gro-
nem hohen Wasserbedarf, wie etwa Zy-
                                                 ße Pflanzen benötigt, um die Luft-
pergras oder Zimmerlinden, können die
                                                 feuchtigkeit von unangeneh-
Luftfeuchtigkeit erheblich erhöhen – etwa
                                                 men 30 Prozent auf erträgli-
um zehn bis 15 Prozent.
                                                 che 50 Prozent anstei-
                                                 gen zu lassen.
Doch wie so oft gilt auch hier: Allzu viel ist
ungesund. Die Feuchtigkeit der Luft sollte
nicht auf mehr als 60 bis 65 Prozent anstei-
gen. Denn das kann unter bestimmten Be-
dingungen die Bildung von Schimmelpil-
zen fördern.

                                      –9–
GESUND MIT PFLANZEN Bewusst lebt besser
Die grüne Filteranlage

                                                                                                      Blumenbüro Holland
Nicht nur klimatisch gesehen, auch in
anderer Hinsicht können Pflanzen einen
wichtigen Beitrag zu einer gesünderen
Raumluft leisten. Versuche der US-Welt-
raumbehörde NASA zum Leben auf Raum-
stationen haben gezeigt, dass Pflanzen ei-
ne ganze Reihe von schädlichen Stoffen
aus der Atemluft entfernen können.

Kranke Gebäude, kranke Menschen

Schadstoffe beeinträchtigen die Qualität
unserer Raumluft. Eine Reihe von Umwelt-               Tipp:
giften belasten unsere Gesundheit. Dazu                Achten Sie beim Kauf Ihrer Innenein-
gehört etwa Formaldehyd – der Schadstoff               richtung auf das Umwelt-Zeichen und
Nummer Eins in der Arbeits- und Lebens-                FSCE- Gütesiegel (Holzgewinnung oh-
umgebung vieler Menschen. Er kommt un-                 ne Regenwaldzerstörung !).
ter anderem in Pressholzprodukten, Papier-
waren und Bodenversiegelungen vor aber               um. Ein anderer Mechanismus, der zur Rei-
auch im Zigarettenrauch. Andere verbreite-           nigung der Luft beiträgt und Schadstoffe
te Schadstoffe sind Benzol, Bestandteil              unschädlich machen kann, sind Bakterien
von Benzin, Öl, vielen Farben, Plastik- und          im Wurzelbereich vieler Pflanzen.
Gummiartikeln, und Trichlorethylen, das oft
in Druckfarbe, chemischen Reinigungsmit-             Effiziente grüne Leber
teln und Lacken enthalten ist. Derartige
Schadstoffe werden unter anderem für das             Als besonders effizienter Schadstoffkiller hat
so genannte „Sick Building Syndrome“ ver-            sich in Studien etwa die Betelnuss erwiesen.
antwortlich gemacht. Gemeint sind damit              Sie benötigt allerdings eine sehr hohe Luft-
Beschwerden, die in belasteten Innenräu-             feuchtigkeit. Auch die Grünlilie, der Dra-
men auftreten, wie Kopfschmerzen, Mü-                chenbaum oder die Efeutute haben sich als
digkeit, Reizhusten, Atemnot oder Reizun-            wirksame Luftfilter gezeigt. Bogenhanf soll
gen von Augen, Nase oder Hals.                       ein wichtiger Begleiter für RaucherInnen sein,
                                                     denn er scheint Zigarettenschadstoffe be-
Pflanzen können hier wie eine regelrechte            sonders gut beseitigen zu können.
„grüne Leber“ wirken. Spezielle Enzyme in
den Blättern der Pflanzen wandeln aus der            Zwar können Grünpflanzen die Luft stark
Raumluft aufgenommene Gifte in unschäd-              belasteter Räume nicht vollständig reini-
liche Stoffe wie Aminosäuren oder Zucker             gen, aber in ausreichender Zahl und Größe

                                              –10–
doch die Raumluft erheblich verbessern.
Ausreichendes Lüften und die Beseitigung
von besonders schadstoffreichen Quellen
bleibt aber in Räumen, in denen Sie sich
häufig aufhalten, wichtig.

Auch in anderer Hinsicht wirkt die natürli-
che Filterfähigkeit von Pflanzen positiv auf
Gesundheit und Wohlbefinden. Je mehr
Kohlendioxid in der Raumluft enthalten ist,
desto schlapper und müder fühlen wir
uns. Pflanzen mit einer großen Blattoberflä-
che können Kohlendioxid sehr wirksam
entsorgen. Dabei kommt es nicht auf die
Größe des einzelnen Blattes an, sondern
auf die Blattfläche, die alle Blätter zusam-
men ergeben. Eine große Blattoberfläche
haben etwa die Banane, verschiedene Fi-
cusarten und grünblättriger Wein.
                                                      Tipp:
                                                      Achten sie darauf, ausreichend zu lüf-
                                                      ten – regelmäßiges Stosslüften sorgt für
                                                      die notwendige Frischluftzufuhr und
                                                      hilft unter anderem, viele Schimmel-
                                                      probleme zu vermeiden.

 Pflanze:                                             Formaldehyd Benzol Trichlorethylen
 Bitterschopf (Aloe barbadensis)
 Grünlilie (Chlorophytum comosum)
 Baumfreund (Philodendron in Arten)
 Drachenbaum (Dracaena fragans ‘Massangeana’)
 Drachenbaum (Dracaena deremensis ‘Warneckii’)
 Drachenbaum (Dracaena marginata und deremensis)
 Efeutute (Epipremnum pinnatum)
 Einblatt (Spatiphyllum sp.)
 Purpurtute (Syngonium podophyllum)
 Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
 Kolbenfaden (Aglaonema modestum)
 Bergpalme (Chamaedorea elegans)
 Birkenfeige (Ficus benjamina)
                                                                   Quelle: www.plants-for-people.de

                                               –11–
Pflanzen am Arbeitsplatz

Pflanzen im Büro schaffen eine individuelle            Grün gegen Stress
Arbeitsumgebung und bringen Farbe in
den Raum. Doch richtig begrünte Arbeits-               Dazu kommt der wohl tuende Einfluss von
plätze tragen darüber hinaus auch zu Ge-               Blumen und Pflanzen auf die Psyche. Sie
sundheit und Wohlbefinden der Beschäf-                 werden als erfrischend und als angenehme
tigten bei, sie sorgen für konzentriertes Ar-          Abwechslung wahrgenommen und sorgen
beiten mit weniger Stress. Immer mehr Un-              so für eine höhere Arbeitszufriedenheit.
ternehmen entdecken diesen Nutzen, den                 Viele Menschen erleben Zimmerpflanzen
Pflanzen in die Arbeitsatmosphäre bringen              nicht nur als konzentrationsfördernd, son-
können. Denn viele Studien haben es in-                dern auch als stressmindernd, wie viele
zwischen nachgewiesen: Grün am und um                  von Untersuchungen gezeigt haben. Unter
den Arbeitsplatz bewirkt eine Abnahme                  Stress gesetzte Versuchspersonen, denen
von gesundheitlichen Beschwerden.                      Pflanzen gezeigt wurden, bauten ihre be-
Schon die Aussicht ins Grüne vom Arbeits-              lastenden Stressgefühle schneller ab als
platz aus hat nachweislich positive Aus-               diejenigen, die einen Ausblick auf Beton
wirkungen auf die Konzentration, Arbeits-              und Mauern hatten.
freude, Motivation und Kreativität von Mit-            Alle einschlägigen Studien zeigen auch,
arbeiterInnen.                                         dass begrünte Büros deutlich positive Wir-
                                                       kungen auf das Wohlbefinden und die Ar-
Keine dicke Luft                                       beitszufriedenheit zur Folge haben. Dies
                                                       führt auch zu einer gesteigerten Effizienz
Pflanzen haben auch direkte Auswirkungen               und Effektivität der Arbeit. Gemessen kann
auf das körperliche Wohlbefinden bei der               das beispielsweise an Ausfallzeiten und an
Arbeit. Weil sie die Luftfeuchtigkeit und              der Fluktuationsrate werden. Investitionen
Luftqualität verbessern, Schadstoffe ver-              in die Begrünung tragen also auch dazu
mindern und die elektrostatische Aufla-                bei, betriebliche Kosten zu senken und die
dung reduzieren, verringern sie typische               Produktivität zu erhöhen.
Büro-Symptome wie Ermüdungserschei-
nungen, Kopfschmerzen, Erkältungen oder
trockene Haut. Zur Verbesserung des
Raumklimas kommen körperliche Reaktio-
nen, die offenbar schon der bloße Anblick
der freundlichen Bürobegrünung hervor-
ruft: Menschen an Arbeitsplätzen, die mit
Pflanzen ausgestattet sind, haben einen
niedrigeren Blutdruck und eine raschere
Reaktionsfähigkeit. Auch der Lärmpegel
sinkt an begrünten Arbeitsplätzen.

                                                –12–
Tipps für Pflanzen am Arbeitsplatz
Bevorzugen Sie Schadstoffkiller und
anregende Pflanzen!

                                                 Fotos (2): Plants for people
Südfenster: heiß und trocken,
Wüstenpflanzen
Fetthennen (Sedum sp.)
diverse Kakteen - stachelarme Arten und
Sorten!
Kalanchoe, flammendes Käthchen
(Kalanchoe sp.), Aloe (Aloe sp.)

Ost-, Westfenster: vor Mittagssonne
geschützt, ideal für Blütenpflanzen,
buntblättrige Pflanzen und Gewächse
mit großen weichen Blättern
Bubiköpfchen (Soleirolia soleirolii)
Flamingoblume (Anthurium sp.)
Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
Grünlilie (Chlorophytum elatum)
Efeutute (Epipremnum pinnatum)
Drachenbaum (Dracaena fragrans,
D. deremensis, D. marginata)
Zypergras (Cyperus sp.)
Dieffenbachie (Dieffenbachia maculata)
Schwertfarn (Nephrolepis exaltata)
Birkenfeige (Ficus benjamina)
Bergpalme (Chamaedorea elegans)                                                 Auf einen Blick
Purpurtute (Syngonium podophyllum)                                              So tragen Pflanzen am Arbeitsplatz
Kroton, Wunderstrauch (Codiaeum sp.)                                            zur Gesundheit bei:
                                                                                u Sie fördern die seelische Ausgegli-
Nordfenster: weniger Licht!                                                       chenheit.
Baumfreund (Philodendron sp.)                                                   u Sie nähern das Arbeitsumfeld der
Efeuaralie (x Fatshedera sp.)                                                     Natur an.
Einblatt (Spathiphyllum wallisii)                                               u Sie heben Arbeitsfreude und Zu-
Fensterblatt (Monstera sp.)                                                       friedenheit.
Kolbenfaden (Aglaonema commutatum, A.                                           u Sie unterstützen die Leistung.
modestum)                                                                       u Sie vermindern Stress.
Marante, Pfeilwurz (Maranta leuconeura)                                         u Sie verbessern das Raumklima.
Russischer Wein (Cissus sp.)                                                    u Sie reduzieren den Lärmpegel.
Strahlenaralie (Schefflera sp.)                                                 u Sie filtern Staub und Schadstoffe
Zimmerefeu (Hedera sp.)                                                           aus der Luft.

                                          –13–
Pflanzen in Kindergarten und Schule

In einer norwegischen Volksschule wurde              Bessere Luft, bessere Konzentration
untersucht, ob und wie Pflanzen zur Ver-
besserung des Raumklimas und zum Wohl-               Ein wichtiges Element der wohl tuenden
befinden von SchülerInnen und LehrerIn-              Wirkung von Pflanzen im Kindergarten und
nen beitragen können. Das Ergebnis war               im Klassenzimmer ist die Luftqualität. In
eindeutig: In Klassen mit Pflanzen nahmen            überfüllten Klassenzimmern beeinträchtigt
gesundheitliche Beschwerden deutlich ab.             oft hohe Kohlendioxidentwicklung die
Symptome wie Kopfschmerzen und ein                   Konzentration. Und hier können Pflanzen
trockener Hals wurden viel seltener festge-          Abhilfe schaffen. Auch in Schulen ist es al-
stellt. Die Kinder fanden ihren Klassenraum          so möglich, mit einfachen Mitteln und ge-
frischer, schöner und angenehmer. Die Er-            ringen Investitionen ein erheblich weniger
gebnisse der Untersuchung stimmen mit                belastendes Raumklima zu schaffen, Schü-
den Erkenntnissen überein, die man über              lerInnen lernen besser.
Pflanzen am Arbeitsplatz bereits hatte: Le-
bendiges Grün bringt nicht nur Farbe in              Dabei ist einiges zu bedenken: So sollte
den Raum, sondern der Anblick von Pflan-             gerade im Umfeld von Kindern bei den
zen hebt auch die Stimmung, hilft beim               verwendeten Pflanzen das Allergierisiko
Stressabbau und sorgt für Wohlgefühl.                möglichst gering sein

                                              –14–
Foto:©IZB
            Südfenster: heiß und trocken,
            Wüstenpflanzen
            Fetthennen (Sedum sp.)
            diverse Kakteen - stachellose Arten und
            Sorten!

            Ost-, Westfenster: vor Mittagssonne
            geschützt, ideal für Blütenpflanzen,
            buntblättrige Pflanzen und Gewächse
            mit großen weichen Blättern
            Buntnessel (Coleus sp.)
            Lanzenrosette (Aechmea sp.)
Foto:©CMA

            Grünlilie (Chlorophytum elatum)
            Drachenbaum (Dracaena fragrans,
            D. deremensis)
            Silbernetzpflanze (Fittonia sp.)
            Punktblume (Hypoestes phyllostachya)
            Zypergras (Cyperus sp.)
            Pfeilwurz (Maranta leuconeura)
            Kastanienwein (Tetrastigma voinierianum)

            Nordfenster: weniger Licht
            Strahlenaralie (Schefflera sp.)
            Russischer Wein (Cissus sp.)
            Efeuaralie (x Fatshedera sp.)

            Tipps für Pflanzen in Kindergarten
            und Schule
            Auf Gift- und Reizpflanzen verzichten!
            Robuste und stachellose Gewächse
            bevorzugen!

–15–
Pflanzen in Krankenhäusern
und SeniorInneneinrichtungen

                                                                                                     Foto: Susi Lindig

Aufgrund der vielen Erkenntnisse über die            entfalten. PatientInnen reagieren positiv auf
gesundheitsfördernde Wirkung von Pflan-              die Ansicht von Pflanzen - sie sind weniger
zen am Arbeitsplatz oder in der Schule lag           ängstlich, sie empfinden weniger Schmer-
es nahe, die Effekte von Pflanzen zum Bei-           zen, Heilungserfolge werden schneller er-
spiel auch auf das Wohlbefinden von Pa-              reicht. All das führt nachweislich zu kürze-
tientInnen und MitarbeiterInnen in Kranken-          ren Aufenthaltszeiten im Spital. Auch das
häusern zu untersuchen.                              Krankenhauspersonal arbeitet entspannter,
Nicht in allen Krankenhausbereichen ist der          ist leistungsfähiger und fühlt sich wohler.
Einsatz von Zimmerpflanzen möglich. Inte-            Derartige Einsichten lassen sich unter ande-
ressant ist daher, dass sich die aufbauen-           rem auch für die Gestaltung von anderen
den emotionalen Wirkungen von Pflanzen               Therapie- und Pflegeeinrichtungen, ebenso
schon durch den Blick aus dem Fenster                wie für SeniorInnenheime nutzen. Gerade

                                              –16–
bei letzteren hat sich neben der beruhi-
genden und ausgleichenden Wirkung des
Anblicks von Pflanzen und Blumen auch
ein anderer Effekt für das Wohlgefühl der
BewohnerInnen gezeigt: Die Beschäftigung
mit Pflanzen und ihre regelmäßige Pflege
fördert bei älteren Menschen auch das Ge-
fühl, Nützliches zu tun, und damit das see-
lische Wohlbefinden.

                                                     Südfenster: heiß und trocken,
                                                     Wüstenpflanzen
Tipps für Pflanzen in Krankenhäu-
                                                     Aloe (Aloe sp.)
sern und SeniorInneneinrichtungen
                                                     Fetthennen (Sedum sp.)
Wählen Sie wohltuende und anspre-
                                                     diverse Kakteen
chende Pflanzen mit großen und even-
                                                     Kalanchoe, flammendes Käthchen
tuell auch bunten Blättern. Vermeiden
                                                     (Kalanchoe sp.)
Sie Pflanzen mit stark reizenden Inhalts-
stoffen und intensivem Duft.
                                                     Ost-, Westfenster: vor Mittagssonne
                                                     geschützt, ideal für Blütenpflanzen,
                                                     buntblättrige Pflanzen und Gewächse
                                                     mit großen weichen Blättern
                                                     Riemenblatt (Clivia sp.)
                                                     Buntnessel (Coleus sp.)
                                                     Flamingoblume (Anthurium sp.)
                                                     Drachenbaum (Dracaena fragrans,
                                                     D. deremensis)
                                                     Gummibaum (Ficus elastica)
                                                     Grünlilie (Chlorophytum elatum)
                                                     Purpurtute (Syngonium podophyllum)
                                                     Silbernetzpflanze (Fittonia sp.)
                                                     Punktblume (Hypoestes phyllostachya)
                                                     Bubiköpfchen (Soleirolia soleirolii)
                                                     Kroton, Wunderstrauch (Codiaeum sp.)
                                                     Bergpalme (Chamaedorea elegans)
                                                     Schwertfarn (Nephrolepis exaltata)
                                                     Zypergras (Cyperus sp.)

                                                     Nordfenster: geringer Lichteinfall
                                                     Baumfreund (Philodendron sp.)
                                                     Russischer Wein (Cissus sp.)
                                                     Haarfarn, Frauenfarn (Adiantum sp.)

                                              –17–
Pflanzen in der Wohnung

Für viele Menschen sind Pflanzen im priva-               Aber Pflanzen sind auch natürliche Klimaan-
ten Wohnbereich viel mehr als bloß ein                   lagen und grüne Schadstofffilter, die unsere
Dekorationselement. Sie sind ein wichtiger               Wohnräume gesünder und angenehmer ma-
Ausdruck eines Lebensgefühls, und sorgen                 chen. Gute Gründe also, sich viel Grünes ins
als lebendes Grün für Abwechslung, Freu-                 Heim zu holen, um die Wohnqualität in
de, Entspannung und Wohlbefinden. Be-                    mehrfacher Hinsicht zu verbessern.
grünte Räume können positive Emotionen
fördern und sinnliches Vergnügen berei-                  Pflanzen ins Schlafzimmer?
ten, Pflanzen eignen sich auch hervorra-
gend dazu, Räume zu individualisieren.                   Viele Menschen sind unsicher, ob es güns-
                                                         tig ist, auch im Schlafzimmer Zimmerpflan-
Natur zu Hause                                           zen aufzustellen – schließlich geben Pflan-
                                                         zen in der Dunkelheit Kohlendioxid ab.
Trendforscher beobachten heute vermehrt                  Wählt man nur einige wenige Pflanzen, so
ein neues Naturbedürfnis. Nicht für alle ist es          ist die entsprechende Menge so geringfü-
möglich, diesem Hang zum Grün im eige-                   gig, dass sie den Schlaf nicht stören. Für
nen Garten nachzukommen. Doch mit Blu-                   das Schlafzimmer sind einerseits Pflanzen
men und Pflanzen lässt sich die Natur auch               besonders gut geeignet, die bei kühleren
ins Wohn-, Schlaf- oder Arbeitszimmer ho-                Temperaturen gut gedeihen – denn be-
len – und damit eine Oase der Entspan-                   kanntlich sollte im Schlafzimmer die Raum-
nung, ein Reservat für die Seele, ein Platz für          temperatur geringer sein als in anderen
Kreativität und Freizeitgestaltung schaffen.             Räumen. Andererseits sollten sie für den

                                                  –18–
Schlafraum Pflanzen wählen, die auch in
                                                    Vorsicht Kopfweh!
der Nacht Sauerstoff produzieren und
                                                    Auch ein anderer Aspekt sollte bei Pflan-
Kohlendioxid vorwiegend am Tag abge-
                                                    zen in Wohnräumen beachtet werden:
ben, wie etwa Bogenhanf, Echte Aloe,
                                                    Vermeiden Sie möglichst besonders
Bromelien oder Orchideen.
                                                    stark duftende oder als unangenehm rie-
                                                    chend empfundene Pflanzen wie etwa
Tipps für Pflanzen in der Wohnung:
                                                    Hyazinthen, Jasmin, Wachsblumen oder
Welches Grün im welchem Raum?
                                                    Dieffenbachie – denn sie können leicht
Wohn- und Essräume mit Küche: be-
                                                    Kopfschmerzen hervorrufen.
sonders dekorative Pflanzen, ganzjährig
gleichmäßig warme Temperaturen                    Baumfreund (Philodendron sp.)
                                                  Russischer Wein (Cissus sp.)
Südfenster: heiß und trocken,
                                                  Zimmerefeu (Hedera sp.)
Wüstenpflanzen
                                                  Efeuaralie (x Fatshedera sp.)
Aloe (Aloe sp.), Fetthennen (Sedum sp.)           Einblatt (Spathiphyllum wallisii)
diverse Kakteen
Wolfsmilch, Christusdorn (Euphorbia sp.)          Kinderzimmer: siehe Wohn- und Essräu-
Kalanchoe, flammendes Käthchen (Kalan-            me, vermeiden Sie jedoch giftige, sta-
choe sp.)                                         chelige und stark duftende Pflanzen
                                                  (siehe Kapitel: Gift- und Reizpflanzen)
Ost-, Westfenster: vor Mittagssonne ge-
schützt, ideal für Blütenpflanzen, bunt-          Schlafzimmer: vermeiden Sie Pflanzen
blättrige Pflanzen und Gewächsen mit              mit reizenden Inhaltsstoffen und inten-
großen weichen Blättern                           sivem Duft; im Winter kühler
Riemenblatt (Clivia sp.)                          Grünlilie (Chlorophytum elatum)
Buntnessel (Coleus sp.)                           Efeutute (Epipremnum aureus)
Flamingoblume (Anthurium sp.)                     Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
Lanzenrosette (Aechmea sp.)                       Echte Aloe (Aloe barbadensis)
Gummibaum (Ficus elastica)                        Orchideen,
Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)               Bubiköpfchen (Soleirolia soleirolii)
Grünlilie (Chlorophytum elatum)
Efeutute (Epipremnum aureus)                      Wellness-Oase-Bad: warm mit hoher
Birkenfeige (Ficus benjamina)                     Luftfeuchtigkeit
Eibisch (Hibiscus sp.)                            Zimmerfarne verschiedener Arten
Silbernetzpflanze (Fittonia sp.)                  Flamingoblume (Anthurium sp.)
Punktblume (Hypoestes phyllostachya)              Orchideen
Dieffenbachie (Dieffenbachia maculata)            Bubiköpfchen (Soleirolia soleirolii)
Kroton, Wunderstrauch (Codiaeum sp.)              Zypergras (Cyperus sp.)
Nordfenster: weniger Licht und oft                Flammendes Schwert (Vriesea splendens)
wechselnde Temperaturen                           Drachenbaum (Dracaena sp.)
Fensterblatt (Monstera sp.)                       Frauenhaar (Scirpus cernuus)
Strahlenaralie (Schefflera sp.)                   Korbmarante (Calathea makoyana)

                                           –19–
Pflanzen im Garten,
    auf dem Balkon und der Terrasse
                                                        Gesunder Garten
                                                        Der Garten macht fit – geistig und kör-
                                                        perlich. Denn er bietet viele Möglich-
                                                        keiten, die Gesundheit zu fördern:
                                                        u Regelmäßige Bewegung bei der
                                                           Gartenarbeit stärkt die Muskulatur,
                                                           regt den Kreislauf an und trägt zur
                                                           Ausdauer bei.
                                                        u Der Aufenthalt im Garten hilft, Kraft
                                                           zu tanken, zu entspannen und
                                                           durch die sinnvolle Beschäftigung
                                                           mit der Natur einen Ausgleich zum
                                                           Alltagsstress zu finden.
Nicht nur in der Wohnung, am Arbeitsplatz,
                                                        u Biologisch angebautes Obst und
in der Schule oder im Krankenhaus fördern
                                                           Gemüse aus dem eigenen Garten
Pflanzen in vielfältiger Weise die Gesund-
                                                           sind hochwertige und gesunde
heit. Die in Innenräumen bewährte positive
                                                           Nahrungsmittel.
Wirkung von Pflanzen gilt natürlich auch für
den Außenbereich. Ebenso wichtig für das
menschliche Wohlbefinden ist also der                 me vorhanden sind entscheidet
Kontakt zu Pflanzen in ihrem natürlichen              mit darüber, dass die BewohnerIn-
Umfeld – im Wald, im Park oder im Garten.             nen einer Stadt oder Gemeinde sich
Eine amerikanische Forschungsarbeit hat               wohl fühlen, wie sie sich bewegen und er-
belegt, dass schon das Betrachten von                 holen können. Dafür gibt es mehrere Grün-
Bäumen einen wohl tuenden Einfluss auf                de. Bäume schenken uns intensive Naturer-
Menschen ausübt. Beim Betrachten von                  lebnisse. Eine andere wichtige Aufgabe
Bäumen zeigen sie mehr positive Emotio-               von Bäumen und Sträuchern besteht darin,
nen wie Glücksgefühle, Freundlichkeit und             das Stadtklima zu verbessern. In ihrem
Aufmerksamkeit und weniger negative Ge-               Schatten heizen sich Asphalt und Beton
fühle, wie Traurigkeit, Furcht und Ärger als          nicht so stark auf, sie erhöhen den Feuch-
beim Betrachten von Mauern und Beton.                 tigkeitsgehalt der Luft, wodurch diese küh-
Bäume wirken also beruhigend und tragen               ler bleibt. Baumkronen mildern den Wind
zu einem gesteigerten Wohlbefinden und                ab, sie filtern Staub und Schadstoffe aus
damit zu einer besseren Gesundheit bei.               der Luft. Bäume verbrauchen zudem Koh-
Bäume schaffen Lebensqualität                         lendioxid und produzieren Sauerstoff. Um
                                                      den Jahresbedarf eines Menschen an Sau-
Für die Lebensqualität einer Stadt sind               erstoff zu decken, werden rund 150 Qua-
Grünanlagen besonders wichtig. Ob Bäu-                dratmeter Blattoberfläche benötigt.

                                               –20–
Wohlfühloase Garten
                                                 Wohl tuende Ruhe
                                                 Mit ein wichtiger Grund für die wohl
Zu besonderem Wohlgefühl verhelfen Bäu-
                                                 tuende Wirkung von Gärten ist die Stil-
me und Pflanzen natürlich im eigenen Gar-
                                                 le, die im Idealfall nur von natürlichen
ten. Umfragen zufolge verbinden viele
                                                 Geräuschen durchbrochen wird. Blät-
Menschen mit dem eigenen Garten sehr
                                                 ter und Gräser rascheln im Wind, Vögel
positive Werte wie eine hohe Lebens- und
                                                 zwitschern, Insekten summen. Mit der
Wohnqualität, individuellen Freiraum und
                                                 richtigen Bepflanzung können diese Ef-
kreative Naturnähe. Wer sich bewusst auf
                                                 fekte noch verstärkt werden. Viele
seinen Garten einlässt, bemerkt bald, dass
                                                 Kräuterarten wie Lavendel, Rosmarin,
der Aufenthalt in der Natur ein sinnliches
                                                 Thymian oder Eisenkraut bringen nicht
Vergnügen in vielfältiger Weise bieten kann.
                                                 nur Farbe und gesunde, köstliche Kü-
                                                 chenzutaten in den Garten, sondern
Gärten bieten einen Lebens- und Erho-
                                                 sind auch bei nützlichen Insekten be-
lungsraum, bilden einen natürlichen Spiel-
                                                 liebt. Beeren tragende Sträucher zie-
raum für Kinder, sorgen für Heimeligkeit
                                                 hen Vögel an. Und dichte Hecken bie-
und schaffen durch die Beziehung zur Na-
                                                 ten nicht nur einen Sicht-, sondern
tur und die Freude am Lebendigen einen
                                                 auch einen gewissen Staub- und
angenehmen Ausgleich zum Alltag. Gar-
                                                 Schallschutz.
tenbesitzer suchen in ihrem Garten Ent-
spannung. Manche finden sie vor allem da-
durch, dass sie im Garten arbeiten und         Freizeit auf Balkonien
dort auch ihre Kreativität ausleben.
                                               Es kann – und muss – nicht immer der ei-
Allerdings sollten Sie darauf achten, dass     gene Garten sein, um von diesen Effekten
die Gartenarbeit tatsächlich gesund ist und    zu profitieren. Gartenglück ist keine Frage
bleibt. Bleiben Sie gelassen und setzen Sie    der Größe, denn Pflanzen in Töpfen kön-
sich nicht zusätzlichem Stress aus, um alles   nen auch Balkon und Terrasse zu einem Mi-
perfekt zu machen. Davon haben Sie im          niaturgarten machen. Solche kleinen Balko-
Alltag schon genug. Und achten Sie da-         noasen sind als ein Stück Natur nicht zu
rauf, Ihren Rücken und Ihre Gelenke zu         unterschätzen, für viele Menschen werden
schonen, indem Sie geeignete Hilfsmittel       sie in der warmen Jahreszeit zum zweiten
verwenden.                                     Wohnzimmer.
                                  Foto: PdM
Tipps für die Auswahl und
Pflege von Zimmerpflanzen
Pflanzen erfreuen und nutzen uns auf viel-            Probleme bereiten. Wichtige Pflegemaß-
fältige Weise. Sie kommen ursprünglich aus            nahmen sind das maßvolle Gießen und
den verschiedensten Erdteilen und Klima-              Düngen, das Entstauben, Besprühen, die
zonen der Welt in unsere geschlossenen                „Sommerfrische“ und liebevolle Zuwen-
Räume. Es lohnt sich, ihre Bedürfnisse ge-            dung. Der so genannte „Grüne Daumen“ ist
nauer kennen zu lernen. Denn die richtige             meist eine gelungene Kombination von all
Auswahl ist ein wichtiger Garant für ihr gu-          diesen Grundvoraussetzungen.
tes Gedeihen.
                                                      Gießen und Besprühen
Deshalb sollten Sie auf die jeweiligen An-
sprüche der Pflanzen im Hinblick                                                  Richtiges Gießen
auf Licht, Temperatur, Luftfeuch-                                                 ist besonders
tigkeit, Wasserbedarf und pH-                                               wichtig. Meist wird zu
Wert des Substrates Rücksicht                                          viel gegossen. Der Wasser-
nehmen. Im Fachhandel erhalten                                      bedarf richtet sich nach der
Sie beim Kauf von Zimmerpflanzen                                 Pflanzengröße, dem Topfvolu-
die geeigneten Pflegehinweise.                                men, der Beschaffenheit der Blätter
                                                             und dem Standort. Pflanzen mit gro-
Welche Pflanze passt?                                 ßen oder weichen Blättern verdunsten
                                                      mehr Wasser als jene mit kleinen Blättern
Überlegen Sie vor dem Kauf: Passt diese               oder festem Laub, manche sind mit einer
Pflanze an das vorgesehene Fenster? Hat               Wachsschicht gegen Verdunstung ge-
sie überhaupt im Raum genügend Licht? Ist             schützt. In der Zeit der Ruheperioden, et-
sie robust genug für die erschwerten Be-              wa beim Überwintern, ist der Wasserbe-
dingungen eines Büros wie trockene Luft,              darf niedriger. Andererseits kann ein Stand-
oder hohe Raumtemperatur im Winter? Wie               ort nahe der Heizung oder am Sonnen-
viel Zeit für Pflege oder Gießen will ich             fenster den Wasserbedarf erhöhen. Ob
aufbringen? Diese und weitere Fragen hel-             Pflanzen Wasser brauchen, können Sie am
fen, die optimale Pflanze zu finden und               besten mit der Fingerprobe fest stellen.
lange Freude an ihr zu haben.                         Bleibt am Finger Erde hängen, ist noch ge-
                                                      nügend Feuchtigkeit vorhanden.
Je artgerechter eine Pflanze gepflegt wird
und je näher der Standort dem naturgemä-              Viele Zimmerpflanzen kommen aus dem
ßen kommt, desto höher ist ihre Wider-                tropischen oder subtropischen Klima mit
standskraft gegen Krankheiten und Schäd-              hoher Luftfeuchtigkeit. Sie sind dankbar,
lingsbefall. Wenn Pflanzen entgegen ihre              wenn Sie die Luftfeuchtigkeit durch regel-
Ansprüche gehalten werden, sind sie sehr              mäßiges Besprühen oder Aufstellen von
anfällig und werden früher oder später                Wasserschalen erhöhen. Dies ist vor allem

                                               –22–
Tipps zum Düngen:
                                                    Mengen- und Anwendungshinweise
                                                    immer genau einhalten!
                                                    Pflanzen sind oft überdüngt erhältlich
                                                    und können ihr Aussehen nach dem
                                                    Kauf ändern. Achten Sie beim Kauf auf
                                                    Qualität.
                                                    Niemals trockene Pflanzen düngen. Sie
                                                    nehmen aus Wassermangel die Nähr-
                                                    stoffe zu schnell auf und werden ge-
                                                    schädigt. Gießen Sie einige Tage vor
                                                    dem Düngen.
                                                    Nach dem Umtopfen 6-8 Wochen
                                                    nicht düngen, weil frische Erde nähr-
                                                    stoffreich ist. Wenn Sie jedes Jahr um-
                                                    topfen, können Sie Hornspäne in die
                                                    neue Erde einmischen (1:30) und er-
                                                    sparen sich danach längere Zeit das
                                                    Düngen. Je gröber die Hornspäne,
                                                    desto andauernder ihre Wirkung.
                                                    In Ruheperioden und Krankheitsphasen
                                                    nicht düngen.

Tipps zum Gießen                                  im Winter bei trockener Heizungsluft not-
Wenn die Erde sehr trocken ist, kann sie          wendig, sonst kommt es häufig zu Schäd-
nicht sofort Wasser aufnehmen. Der                lingsbefall.
Topf läuft über, bleibt aber trocken.
Mehrmals und langsam gießen, um ei-               Düngen
ne ausreichende Wasserversorgung zu
erreichen, oder mit Innentopf in ein              Als Grundnährstoffe für Pflanzen sind Stick-
Gefäß mit Wasser stellen.                         stoff, Phosphor und Kalium nötig. Daneben
Gieß- und Sprühwasser sollten abge-               brauchen Pflanzen noch Kalzium, Magnesi-
standen und zimmerwarm sein. Füllen               um, Schwefel und die Spurenelemente Ei-
Sie daher nach dem Gießen die Kanne               sen, Mangan, Kupfer, Zink, Bor und Molyb-
noch einmal an und lassen sie stehen.             dän. Herkömmliche mineralische „Kunst-
Am besten geeignet ist Regenwasser,               dünger“ liefern diese Wirkstoffe sehr
weil es weicher und kalkärmer ist.                schnell nach. Es besteht aber die Gefahr,
Die meisten Pflanzen vertragen keine              dass man Pflanzen damit überdüngt. Über-
Staunässe, nach dem Gießen über-                  düngte Pflanzen sind schädlings- und
schüssiges Wasser aus dem Übertopf                krankheitsanfällig. Zudem sind die meisten
oder Untersetzer wegleeren.                       mineralischen Dünger sehr aufwändig und
                                                  schädlich in der Herstellung.

                                           –23–
Besser sind daher organische Dünger, die
                                                        Tipps zum stressfreien
bei Bedarf zur Verfügung stehen und von
                                                        Umtopfen:
den Pflanzen langsam aufgenommen wer-
                                                        Als Alternative kann ab und zu eine
den. Sie bestehen aus Rohstoffen tieri-
                                                        Oberflächenaufbereitung das Umtop-
schen oder pflanzlichen Ursprungs, zum
                                                        fen ersetzen. Dabei wird in die obers-
Beispiel aus Kompost, Hornspänen, Hüh-
                                                        ten fünf Zentimeter neue Erde eingear-
ner-, Pferde- oder Rindermist, Meeresal-
                                                        beitet.
gen-Kalk, Gesteinsmehl oder Ackerschach-
                                                        Nach dem Umtopfen werfen manche
telhalm. Sie sind Langzeitdünger, deren
                                                        Pflanzen, etwa Ficus, viele Blätter ab.
Nährstoffe durch Mikroorganismen verfüg-
                                                        Werden sie gut versorgt, erholen sie
bar gemacht werden, was das Bodenle-
                                                        sich aber bald wieder. Dabei können
ben in Blumentöpfen fördert. Ohne Mikro-
                                                        auch Rescue-Tropfen, ein Mittel aus
organismen verdichtet sich die Topferde
                                                        der Bachblütentherapie, helfen. Immer
schneller, die Wurzeln können nicht gut at-
                                                        mehr Menschen setzen inzwischen auf
men, Wasser oder Nährstoffe werden
                                                        die positive Wirkung solcher Tropfen
schlechter aufgenommen und die Wurzel-
                                                        bei sich selbst oder ihren Haustieren.
bildung wird behindert. Viele Blumener-
                                                        Es liegt also durchaus nahe, sie auch
den enthalten wenige Mikroorganismen.
                                                        bei Pflanzen einzusetzen.
Zur Vorbeugung kann in längeren Abstän-
                                                        Topfen Sie alle Pflanzen auf einmal um,
den ein kaffeelöffel von reifem, gut abgela-
                                                        das spart Zeit und Töpfe.
gerten Kompost in die obersten Schichten
                                                        Mit Teststäbchen kann die Erde auf ih-
der Erde eingearbeitet oder mit Kompost-
                                                        ren pH-Wert überprüft werden.
auszügen gegossen werden.

                                                                                                     Foto: Blumenbüro Holland
Umtopfen

Es ist Zeit zum Umtopfen, wenn die
Wurzeln die Erde völlig durchwach-
sen haben. Wenn Sie unten aus dem
Topf herauswachsen, ist es höchste
Zeit. Weiße Kalkablagerungen auf der
Topferde und Salzausblühungen auf
den Tontöpfen zeigen an, dass die Er-
de durch kalkhaltiges Gießwasser zu
alkalisch geworden ist. Auch dann ist
Umtopfen angesagt. Meist wird als
Umtopfzeit das Ende der Ruhephase
im Februar oder März empfohlen.                       nen – außer bei Schädlingsbefall. Der neue
Beim Umtopfen sollten Sie das Wurzelnetz              Topf sollte abgesehen von sehr wüchsigen
leicht auflockern, eventuell kürzen, wenn             Pflanzen, nur wenig größer sein als der bis-
die Wurzeln schon sehr im Kreis gewach-               herige, etwa zwei Zentimeter im Umfang.
sen sind und nicht die ganze Erde entfer-             Achten Sie besonders auf qualitätsvolle,

                                               –24–
Hier gilt wie so oft: „Vorbeugen ist besser
                                                      als Heilen“. Gesunde Pflanzen werden
                                                      kaum von Schädlingen befallen. Kranke
                                                      Pflanzen hingegen, die an einem ungeeig-
                                                      neten Standort stehen, können auch mit
                                                      den effektivsten Gegenmaßnahmen auf
                                                      Dauer nicht schädlingsfrei gehalten wer-
                                                      den. Dann ist es besser, sich von dieser
                                                      Pflanze zu trennen. Zur Bekämpfung von
                                                      Pflanzenkrankheiten und Schädlingen wird
                                                      eine Vielzahl von Präparaten angeboten.
                                                      Viele enthalten giftige Substanzen. Meist
                                                      sind die bedenklichen Produkte von den
                                                      harmlosen auf den ersten Blick schwer zu
                                                      unterscheiden.

                                                      Als Alternative zum Gifteinsatz gibt es eine
torffreie Blumenerde oder mischen Sie sie             Vielzahl an biologischen Pflanzenschutz-
selbst. Günstig ist es, in den Topf eine              maßnahmen und Mitteln:
Tonscherbe oder etwas Kies zu geben,                  u Vorbeugung: geeigneter Standort, gute
damit das Abflussloch nicht verstopft.                   Pflege, natürliche Pflanzenstärkungsmittel
Neue Tontöpfe sollten Sie zuerst mit Was-             u Mechanische Maßnahmen: Abwaschen,
ser voll saugen lassen. Die Pflanzen sollten             Abbürsten oder Zerdrücken von Schäd-
Sie ein paar Tage vorher gut gießen, damit               lingen
sie die Umtopf- und Anwachsphase bes-                 u Biologische Maßnahmen: Nützlingsein-
ser überstehen. Frisch getopfte Pflanzen                 satz (zum Beispiel Marienkäfer gegen
müssen gut gegossen werden.                              Blattläuse)
                                                      u Biotechnische Maßnahmen: z.B. Gelbta-
Biologischer Pflanzenschutz                              feln gegen Trauermücken, Pheromone
                                                         (Lockstoffe)
Der Einsatz von chemischen Schädlings-                u Pflanzenschutzmittel: wirken direkt, ha-
bekämpfungsmitteln in Wohnräumen kann                    ben jedoch oft Nebenwirkungen, sind
zu einer Gefährdung unserer eigenen Ge-                  teilweise giftig, z.B. Neem, Öle, Seifen,
sundheit führen. Die in den Produkten ent-               Laugen
haltenen Wirkstoffe sind oft belastender              u Alternative Pflanzenbehandlungsmittel:
als die Schädlinge selbst. Sie stellen eine              Homöopathie, Ätherische Öle
Schädigungsgefahr für Menschen, Haustie-              Biologische Pflanzenschutzmaßnahmen
re und Umwelt dar. Manche Mittel sind                 sind mit keinen gesundheitlichen Risiken
noch Jahre später im Hausstaub nachweis-              verbunden. Sie schonen unsere Umwelt,
bar, wenn die nächsten Schädlinge schon               weil weder die Pflanzen selbst noch die
längst wieder da sind und erneut be-                  Topferde oder die Raumluft mit giftigen
kämpft werden.                                        Substanzen angereichert werden.

                                               –25–
Vorsicht: Giftpflanzen und Allergien

Nicht alles, was die Natur hervorbringt, ist           werden. Auch der Pflanzensaft einiger
ausschließlich gesund und risikofrei. Das ist          Pflanzen kann beim Haut- oder Schleim-
besonders auch bei der Auswahl von Blu-                hautkontakt Reizungen hervorrufen.
men und Zimmerpflanzen zu beachten.
Denn einerseits können                                         Bei den hier angeführten Pflanzenar-
Pflanzen AllergikerInnen ganz                                 ten, die natürlich nur eine Auswahl
schön zu schaffen machen.                                      sein können, ist Vorsicht ange-
Und andererseits können                                     bracht. Es ist empfehlenswert, diese
manche Zimmerpflanzen für                                 Pflanzen nicht in der Reichweite von Kin-
Menschen, besonders für                                   dern oder Haustieren aufzustellen.
Kinder und Haustiere, ge-                               Zimmerpflanzen, die man von Kindern
fährlich sein, wenn sie gegessen                       und Haustieren fern halten sollte

 Deutscher     Botanische      Stoff         Giftige          Wirkung                  Giftig für
 Name          Benennung                     Teile                                     Menschen

 Aloe          Aloe spp.       Aloin         Pflanzen-        Bei Genuss               Giftig
                                             saft             abführende Wirkung,
                                                              bei hohen Dosen
                                                              Darmblutungen und
                                                              Nierenreizung

 Alpen-        Cyclamen        Saponin       V.a.             Übelkeit, Erbrechen,     Giftig (in
 veilchen      persicum                      Knollen          Durchfall, Schweiß-      Sizilien
                                                              ausbruch, Kreislauf-     Einsatz als
                                                              störungen, Krämpfe,      Lähmungs-
                                                              Atemlähmung              mittel zum
                                                                                       Fischfang

 Baum-         Philoden-       Scharfstoff   Blätter          Bei Berührung Haut-      Reizend
 freund        dron spp.                                      reizung. Bei Genuss      und teil-
                                                              Mundschleim-             weise
                                                              hautentzündung           auch aller-
                                                                                       gieauslö-
                                                                                       send

 Bogenhanf     Sansevieria     Saponine      Alle             Übelkeit, Erbrechen,     Giftig
               trifasciata                                    Blutzersetzung

 Buntblatt     Caladium        Calcium-      Alle             Bei Genuss großer        Giftig
               spp.            oxalat                         Mengen Darm-
                                                              entzündungen

                                                –26–
Deutscher      Botanische     Stoff         Giftige      Wirkung                   Giftig für
Name           Benennung                    Teile                                  Menschen
Christus-      Euphorbia      Triterpene    Pflanzen-    Hautreizung. Bei          Giftig
dorn           sp.                          saft         Genuss Kopfschmerz,
                                                         Benommenheit,
                                                         Schock, Nieren-
                                                         schädigung

Dieffen-       Dieffen-       Glycoside,    Alle,        Hautreizungen. Bei        Sehr stark
bachie         bachia sp.     Scharf-       besonders    Genuss Schwellung         giftig
                              stoffe,       Stamm        der Zunge, Übelkeit,
                              Alkaloide,                 Benommenheit, Herz-
                              Calcium-                   rhythmusstörungen,
                              oxalat                     Lähmungen

Efeu           Hedera helix   Saponin       Blätter,     Bei Berührung             Giftig
                                            Beeren       allergische Reaktionen.
                                            (v.a.        Bei Genuss gefäß-
                                            Frucht-      verengend, Reizungen
                                            fleisch)     des Magen-Darmtrakts,
                                                         Erbrechen, Übelkeit,
                                                         Kopfschmerzen,
                                                         scharlachartiger Aus-
                                                         schlag, Halluzina-
                                                         tionen

Efeutute       Epipremnum     Scharfstoff   Alle         Hautreizung bei           Giftig
               pinnatum                                  Gärtnern und Floristen
                                                         Bei Genuss Schleim-
                                                         hautreizungen

Einblatt       Spat-          Aroin         Alle         Anschwellen der           Giftig
               hiphyllum                                 Zunge, Schleimhaut-
               floribundum                               entzündungen, Herz-
                                                         rhythmusstörungen

Fensterblatt   Monstera       Scharfstoff   Alle         Hautreizung durch         Giftig
               deliciosa                                 Pflanzensaft

Flamingo-      Anthurium      Calcium-      V.a. junge   Entzündungen der          Giftig
blume          andreanum      oxalat        Blätter      Fingernägel

Flammen-       Kalanchoe      Nicht         Alle         Erbrechen und             Gering gif-
des            spp.           bekannt                    Durchfall                 tig (afrika-
Käthchen                                                                           nische
                                                                                   Wild-Arten
                                                                                   giftig)

                                            –27–
Deutscher      Botanische       Stoff         Giftige      Wirkung                     Giftig für
Name           Benennung                      Teile                                    Menschen

Gummi-         Ficus sp.        Harz, Fla-    Alle, v.a.   Erbrechen, Bauch-           gering
baum                            vonoide       Pflanzen-    schmerzen                   giftig
                                              saft         Hautreizung bei
                                                           Sonneneinwirkung,

Klivie         Clivia miniata   Lycorin,    Alle,          Übelkeit, Erbrechen,        Giftig
                                Clivimin    besonders      Durchfall, in hohen
                                (Alkaloide) Zwiebel-       Dosen Lähmung und
                                            stamm          Kollaps

Kolben-        Aglaonema        Aroin         Alle         Bei Genuss Schleim-         Sehr giftig
faden          commutatum                                  hautentzündungen,           (Verwechs-
                                                           Herzrhythmus-               lung mit
                                                           störungen                   Dieffenba-
                                                                                       chia mög-
                                                                                       lich!!)

Korallen-      Solanum          Solano-       Alle, v.a.   Übelkeit, Erbrechen         Giftig
bäumchen       pseudo           capsin,       Beeren für   Pupillenerweiterung,
               capsicum         and.          Kinder       Schläfrigkeit,
                                Alkaloide     anziehend     Atemlähmung

Ritterstern,   Hippeastrum      Alkaloide     v.a. Zwie.   Erbrechen und               Sehr giftig
Amaryllis      spp.                           bel, auch    Durchfall, Benommen-
                                              Blätter,     heit, Schweiß-
                                              Blüten,      ausbrüche, Nieren-
                                              Früchte      schädigung

Topfazalee     Rhododen-        Acetylan-     Alle         Benommenheit,               Giftig
               dron simsii      dromedol                   Erbrechen, Krämpfe,
               (Azalea          (äth. Öl)                  Schweißausbrüche
               indicata)

Weihnachts- Euphorbia           Diterpene     Alle         Zittern, Erbrechen,         Giftig (es
stern       pulcherrima                                    Durchfall, Schläfrigkeit,   gibt auch
                                                           Benommenheit –              ungiftige
                                                           Allergieauslöser            Zuchtfor
                                                                                       men!)

Wunder-        Codiaeum         Toxal-        Alle         Erbrechen und               Giftig
strauch        variegatum       bumin                      Durchfall
(Kroton)

Zimmer-        Zantedeschia     Scharfstoff   Alle         Bei Hautkontakt Blasen-     Giftig
calla,         (Calla)                                     bildung. Bei Genuss
Papier-        aethiopica                                  Brennen im Mund,
blume                                                      Halsschmerzen,
                                                           Übelkeit, Erbrechen

                                              –28–
Was ist zu tun, wenn Vergiftungen auf-
treten?
u Erste Hilfe: Flüssigkeitszufuhr, am besten
   Wasser, keine kohlensäurehaltigen Ge-
   tränke, keine Milch
u Erbrechen auslösen
u Die Vergifteten beruhigen.
u So schnell wie möglich bei der Vergif-
   tungszentrale anrufen, um Näheres zu er-
   fahren, und einen Arzt aufsuchen. Reste
   der Pflanzen, auch Erbrochenes, zur Un-
   tersuchung mitbringen.
u Nach dem Erbrechen sind Kohletablet-
   ten in der Lage, Gifte an sich zu binden.
   Glaubersalz (Natriumsulfat) wirkt abfüh-
   rend. Kein Rizinusöl geben, weil viele
   Gifte bei Anwesenheit von Fetten ra-
   scher aufgenommen werden. Auch fett-
   haltige Milch kann daher nachteilig sein!          VERGIFTUNGSNOTRUF: 01/406 43 43
                                                      Information bei Vergiftungsverdacht und
Nicht nur die Pollen von Gräsern, Getreide,           Tipps zur Ersten Hilfe rund um die Uhr
Bäumen oder Blüten können die für den                 Bewahren Sie Ruhe! Wichtige Angaben für die
Heuschnupfen typischen Beschwerden                    ExpertInnen: Wer? Wovon? Wie viel? Wann?
verursachen, auch einige nichtblühende                Wie? (gekaut, geschluckt, ausgespuckt).
Zimmerpflanzen können allergische Reak-               Wichtig für AllergikerInnen
tionen hervorrufen. Dazu zählt etwa die
Birkenfeige (Ficus benjamina). Die Sympto-            sollten keine blühenden Zimmerpflanzen
me reichen von juckendem Hautausschlag                ins Schlafzimmer stellen.
nach Pflanzenkontakt bis zu Fließschnup-
fen, Bindehautentzündung und sogar Asth-              Weitere allergene Zimmerpflanzen und
ma durch Einatmen winziger Pflanzenbe-                Schnittblumen sind Drehfrucht (Streptocar-
standteile aus dem Hausstaub. Empfindli-              pus), Efeu (Hedera helix), Frauenschuh
che Personen sollten daher auf die Birken-            (Cypripedium calceolus), Herbstsonnen-
feige verzichten.                                     braut (Helenium autumnale), Lorbeer, Mar-
                                                      gerite und Sonnenblume.
AllergikerInnen und andere empfindlich                Andererseits können aber für Hausstaub-
reagierende Personen sollten unter ande-              milben-AllergikerInnen Zimmerpflanzen
rem auch Primeln, Tulpen, Agave, Chrysan-             sogar günstig sein. Da Pflanzen die Luft-
themen, Weihnachtsstern, Efeu, Fenster-               feuchtigkeit erhöhen, sinkt der Staub, an
blatt, Banane, Pelargonien oder Dieffenba-            dem sich Milben ablagern, wassergesättigt
chien meiden. Ihre Berührung kann Hautrei-            zu Boden und ist damit weniger belas-
zungen hervorrufen. PollenallergikerInnen             tend.

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Mit Pflanzen Freude schenken

Ob als kleine Pflänzchen zum Aussetzen im              Lasst Blumen sprechen
Garten oder auf der Terrasse oder im Topf
als schöner Raumschmuck für Wohn- und                  Wer Blumen schenkt, sollte allerdings daran
Geschäftsräume: Pflanzen und Schnittblu-               denken, dass es eine Tradition gibt, be-
men sind tolle Geschenke – und es gibt vie-            stimmte Pflanzen symbolische Bedeutungen
le Anlässe, einem lieben Menschen etwas                zuzuordnen – damit das freundlich gemein-
„durch die Blume“ zu sagen. Kein Wunder,               te Geschenk nicht zum Fettnäpfchen wird.
dass grüne Mitbringsel die beliebtesten Ge-            Im 18. Jahrhundert kam der Brauch auf, Blü-
schenke der ÖsterreicherInnen sind: Zwei               ten eine verschlüsselte Symbolik zuzuwei-
Drittel, ergab kürzlich eine Umfrage, drücken          sen – und damit auch Botschaften auszu-
ihre Zuneigung, ihren Dank oder ihre Freund-           tauschen. Diese Blumen-Sprache wurde
schaft gerne durch geschenkte Pflanzen aus.            auch schriftlich festgehalten. Auch wenn
                                                       es heute nicht mehr ganz so streng zugeht
Tipp: Achten Sie beim Kauf von Schnittblu-             in Sachen Blumen – Codex: Hier doch ein
men auf Produktionen mit menschen- und                 paar Tipps, was nach alter Überlieferung
umweltgerechtem Anbau (FIAN-Zeichen).                  mit schönen Blüten gemeint sein könnte:

    P flanze
    Alpenrose
                                         Bedeutung
                                          Wann sehen wir uns wieder?
    Alpenveilchen (Cyclamen)              Du bist mir gleichgültig.
    Aster                                 Von Deiner Treue bin ich nicht überzeugt.
    Brunnenkresse                         Du entscheidest über mein künftiges Glück.
    Buchsbaum                             Du bist entsetzlich spröde.
    Christrose                            Nimm mir meine Angst.
    Chrysantheme                          Mein Herz ist frei.
    Dahlie                                Ich bin schon vergeben.
    Dotterblume                           Du darfst mich bald erwarten.
    Efeu                                  Ich bin treu.
    Farnkraut                             Ich mache nicht gerne viele Worte.

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