Digital Detox, No-Phone-Zones und Micro-Pausen - Ihre Strategien gegen digitalen Stress
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Digital Detox, No-Phone-Zones und Micro-Pausen Ihre Strategien gegen digitalen Stress Webinar am 17.06.2020 mit Dipl.-Psych. Julia Kröll Ein Webinar folgender Krankenkassen im Rahmen der Kampagne fok ier
Ihre Strategien gegen digitalen Stress Ziele des Webinars A E de de Webi a e de Sie Die Präsentation finden Sie im Nachgang auf der erfahren haben, was digitale Balance Kampagnenwebsite Ihrer BKK! ist und was Digital Detox, No-Phone- Zones und Micro-Pausen damit zu tun haben. wissen, wie (digitaler) Stress entsteht und welche Folgen er für unsere Gesundheit hat. konkrete Strategien für Ihren gesunden Umgang mit Medien kennen. 30 min 15 min interaktives Webinar Fragerunde
Digitaler Stress Studie des BMBF (2019) Informations- Unter- überflutung brechungen ständige Unzu- Erreich- verlässig- barkeit keit Leistungs- Arbeitskomplexität überwachung + und -menge Unsicherheit Abbildung: Eigene Darstellung
Digitaler Stress Das Waage-Modell Digitaler Stress U e ge , i e e Technologie in einer gesunden Digitale Belastungs- Ressourcen Art umzugehen, was zu faktoren S e e lebe f h . (Brod, 1982) Stressoren
Stress und seine Folgen Adrenalin Serotonin Cortisol Insulin Akuter Stress Chronischer Stress Konsequenzen Kurzfristige Permanente Schwerwiegende Energie-Erhöhung Alarmbereitschaft Gesundheitsfolgen • Körperliche • Körper verlernt zu • Psychisch: sozialer Mobilisierung, erholen Rückzug, Burnout, Sucht kognitive Dämpfung • Spürbare Reaktion: • Psychosomatisch: Schlaf- • Spürbare Reaktion: • Erschöpfung störungen, Magen-Darm- • körperlich • Unfähigkeit zu und Herz-Kreislauf-Probleme, • verhaltensmäßig erholen Infektanfälligkeit • emotional • schädigendes • Körperlich: DNA-Schäden, • kognitiv Verhalten erhöhtes Krebs-Risiko
Digitale Balance Das Waage-Modell Digitale Balance Digitale Strategien Gleichge ich i che Belastungs- gegen digitalen äußeren Anforderungen und faktoren Stress inneren Impulsen zur Medien- nutzung, das zu einem guten Stressoren Ressourcen und individuell angepassten Wechselspiel von Anspannung dE a gf h . (Schonert-Hirz, 2017)
Strategien gegen digitalen Stress Wie Sie mit Micro-Pausen, Digital Detox und Co. für digitale Balance sorgen
Zeichnen Sie sich Ihre Strategy-Map! L geh ! Meine Digital-Balance-Map Ziel Arbeitskomplexität und -menge ____________________ Notieren Sie sich (tägliche Nutzungsdauer) mindestens 1 Tipp pro Thema! Unter- Unsicherheit & brechungen Leistungsüberwachung Informations- Überflutung Unzu- verlässigkeit Ständige Start Erreichbarkeit ____________________ (tägliche Nutzungsdauer)
Ihre Strategien gegen digitalen Stress 1. Informations- 4. Unzuverlässig- überflutung keit 2. ständige 5. Leistungs- Erreich- überwachung + barkeit Unsicherheit 3. Unter- 6. Arbeitskomplexität brechungen und -menge Abbildung: Eigene Darstellung
Ihre Strategie gegen Informationsüberflutung Unsere Top-Tipps Übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Posteingang und Ihre Pausen! 1. Sortieren Sie unnötige Informationen aus (z. B. durch optimiertes Postfach-Handling, das Ausschalten von Push-Mitteilungen oder Social-Media-Verzicht). 2. Machen Sie mindestens alle 1,5 Std. Micro-Pausen und achten Sie darauf, dann auch wirklich Pause zu machen (z. B. Kontrast = Verzicht aufs Smartphone). 3. Planen Sie einmal täglich eine achtsame Auszeit ein, um wirklich zur Ruhe zu kommen (z. B. Body Scan, achtsames Atmen/Essen, Gehmeditation; ggf. Apps).
Die Entstehung von Digitalem Stress Motivation Konsum zu steigern (Macit et al., 2018) Fehlende Pausen und Erholung Positive Gefühle & Eindruck produktiv zu sein (Funahashi et al., 2011) Ständige Unterbrechungen und Multitasking Ausschüttung von Dopamin (Ophir et al., 2009) (Macit et al., 2018) Erhöhte Stressreaktivität, Ausschüttung von Instinktive Suche nach Neuigkeiten Adrenalin und Cortisol und menschlichem Kontakt (McEwen et al., 2009) (Liu et al., 2019) Unbedenkliche Stress Mediennutzung
Ihre Strategie gegen die ständige Erreichbarkeit Unsere Top-Tipps Setzen Sie Grenzen Ihren Kollegen und sich selbst gegenüber! 1. Richten Sie sich zu Hause No-Phone-Zones bzw. eine Detox-Box ein oder machen Sie einmal wöchentlich eine Detox-Kur. 2. Machen Sie den Reality Check und klären Sie die Erwartungen Ihrer Kollegen und Vorgesetzten. 3. Kommunizieren Sie Ihre Erreichbarkeitszeiten und halten Sie sich daran.
Ihre Strategie gegen Unterbrechungen Unsere Top-Tipps Sorgen Sie für störungsfreie Räume im Alltag! 1. Durch einen ordentlichen Arbeitsplatz ohne Smartphone im Sichtfeld vermeiden Sie Ablenkung. 2. Um Unterbrechungen im Arbeitsfluss zu verhindern, verzichten Sie auf Medien-Multitasking (z. B. nur 1 Tab oder 1 App offen, kein Herumklicken beim Telefonieren). 3. Schalten Sie Ihr Mailprogramm zeitweise aus bzw. nutzen Sie den Flugmodus oder Stopp-Signale, um ungestört arbeiten zu können.
Medien-Multitasking Literaturstudie von Sauermann, 2020 Negative psychosoziale Effekte ⇧ Negative Affekte (Calderwood et al., 2014; Hatchel et al., 2018) Medien-Multitasking ⇩ Positive Affekte (Calderwood et al., 2014; Gleich ei ige Bea bei g Hatchel et al., 2018) von zwei oder mehr ⇩ Sozialer Erfolg (Xu et al., 2016) Aufgaben, wobei mindestens eine Aufgabenbearbeitung Verminderte kognitive durch die Nutzung eines Leistungsfähigkeit digi ale Medi e f lg . (Wang et al., 2015) ⇩ Gedächtnisleistung (Pollard & Courage, 2017) ⇩ Aufmerksamkeit (Magen, 2017) ⇩ Verständnis (Bowman et al., 2010) ⇩ Anzahl bearbeiteter Aufgaben (David et al., 2013) ⇧ Dauer der Aufgabenbearbeitung (Bowman et al., 2010)
Ihre Strategie gegen Unzuverlässigkeit Unsere Top-Tipps Rechnen Sie mit technischen Störungen und freuen Sie sich, wenn sie ausbleiben. 1. Doppelt hält besser: Planen Sie immer Pufferzeiten ein, um auf technische Probleme reagieren zu können und sorgen Sie für (analoge) Back-Up-Möglich- keiten. 2. Bevor Sie selbst verzweifeln, holen Sie sich Unterstützung bei Ihren Kollegen oder dem IT- Support. Ggf. ist es ja auch Zeit für neue Hard- /Software? 3. Versuchen Sie durch kognitive Techniken den Stress herauszunehmen (z. B. Katastrophenskala).
Ihre Strategie gegen Unzuverlässigkeit Die Macht der Gedanken Transaktionales Stressmodell (Lazarus, 1984) Situation Person (Wahrnehmung und Bewertung) Kann ich mit der Situation umgehen? Stressor Coping Nein! Stress
Ihre Strategie gegen Unzuverlässigkeit Kognitive Techniken Katastrophenskala • Bildlich ei e Skala elle 1 (ga kei Problem) bis 10 (absolute Katastrophe) 1 10 • Vergegenwärtigen Sie sich eine Situation, die eine 10 und eine Situation, die eine 1 erhalten würde • Nun überlegen Sie, was Sie derzeit beschäftigt (z. B. das technische Problem) und ordnen Sie es realistisch auf der Skala ein
Ihre Strategie gegen Gefühl von Überwachung + Unsicherheit Unsere Top-Tipps Verschaffen Sie sich die Sicherheit, die Sie brauchen. 1. Machen Sie sich bewusst: Der juristische Spielraum für Leistungsüberwachung ist sehr gering. 2. Gerade, wenn Ihnen das Gefühl der Überwachung zu schaffen macht: Schützen Sie sich und Ihre Daten. 3. Machen Sie sich und Ihrem Team Ihre Kompetenzen klar und bauen Sie sie aus.
Ihre Strategie gegen Stress durch zunehmende Komplexität Unsere Top-Tipps Machen Sie es sich so einfach wie möglich. 1. Unterteilen Sie Ihre Aufgaben in kleine Päckchen und sorgen Sie beim Bearbeiten dieser für möglichst viel Abwechslung, um geistig fit zu bleiben. 2. Denken Sie positiv und lernen Sie dazu. Aber sagen Sie auch ehrlich, wenn Sie dauerhaft überfordert sind. 3. Setzen Sie sich realistische Ziele und nutzen Sie To-Do-Listen, Timeboxes und Co., um diese auch zu erreichen.
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Zeichnen Sie sich Ihre Strategy-Map! L geh ! Meine Digital-Balance-Map ❏ Ich stelle mir einen Ziel Micro-Pausen-Wecker. 8 Stunden Nutzen Sie Ihre Map Bildschirmzeit zur Erfolgskontrolle! ❏ Ich vermeide künftig ❏ Ich frage meinen Chef, Multitasking und habe inwiefern meine Leistung ✓ Ich stelle mir einen ❏ nur Apps offen, die ich brauche. überprüft wird. . Micro-Pausen-Wecker. ❏ Ich bin künftig mindestens 10 min vor ✓ Ab sofort ist das ❏ dem Meeting online. Start Schlafzimmer No-Phone- 12 Stunden Zone. Bildschirmzeit
Literatur 1. Stress: BAuA (2015). Arbeiten ohen Unterlass? Ein Plädoyer für die Pause. Factsheet. https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Fakten/BIBB-BAuA- 04.pdf?__blob=publicationFile&v=4 BAuA (2018). Grundauswertung der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. Vergleich zur Grundauswertung 2006 und 2012. 2. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2019. https://doi.org/10.21934/baua:bericht20190618 Bundes Psychotherapeuten Kammer (2019). BPtK-A e g 2018 La gf i ige E ickl g A bei f higkei . https://www.bptk.de/die-laengsten-fehlzeiten- weiterhin-durch-psychische-erkrankungen/ Lück, M., Hünefeld, L., Brenscheidt, S., Bödefeld, M., & Hünefeld, A.(2019).Grundauswertung der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. Vergleich zur Grundauswertung 2006 und 2012. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. https://doi.org/10.21934/baua:bericht20190618 Brod (1982). Managing technostress: Optimizing the use of computer technology. Personnel Journal, 61(10), 753-757. Cohen, R. A. (2011). Yerkes Dodson Law. Encyclopedia of clinical neuropsychology, 2737-2738. https://doi.org/10.1007/978-0-387-79948-3_1340 Esteban, N. V., Loughlin, T., Yergey, A. L., Zawadzki, J. K., Booth, J. D., Winterer, J. C., & Loriaux, D. L. (1991). Daily cortisol production rate in man determined by stable isotope dilution/mass spectrometry. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 72(1), 39-45. https://doi.org/10.1210/jcem.83.4.4694 Ganster, D. C., & Schaubroeck, J. (1991). Work stress and employee health. Journal of management, 17(2), 235-271. https://doi.org/10.1177/014920639101700202 Gimpel, H. (2019). Gesund digital arbeiten. BMBF. Gormally, B. M., Fuller, R., McVey, M., & Romero, L. M. (2019). DNA damage as an indicator of chronic stress: correlations with corticosterone and uric acid. Comparative Biochemistry and Physiology Part A: Molecular & Integrative Physiology, 227, 116-122. https://doi.org/10.1016/j.cbpa.2018.10.007 Lazarus, R. S., & Folkman, S. (1984). Stress, appraisal, and coping. Springer publishing company. Murphy, L. R. (1996). Stress management in work settings: a critical review of the health effects. American Journal of Health Promotion, 11(2), 112-135. https://doi.org/10.4278/0890-1171-11.2.112 Quick, J. D., Horn, R. S., & Quick, J. C. (1987). Health consequences of stress. Journal of Organizational Behavior Management, 8(2), 19-36. https://doi.org/10.1300/J075v08n02_03 Schonert-Hinz, S. (2017). Digitale Balance statt Digital Detox. ASU Arbeitsmed Sozialmed Umweltmedi, 52, 796 800. Yerkes, R. M. & Dodson, J. D. (1908). The relationship of strength of stimulus to rapidity of habit formation. Journal of Comparative Neurology and Psychology, 18, 459 482.
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