Digital Marketing & Sales Monitor 1/2020: Direkte Geschäfte in Zeiten von "Social Distancing" & "Lockdown" - Institut für Marketing
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Digital Marketing & Sales Monitor 1/2020: Direkte Geschäfte in Zeiten von «Social Distancing» & «Lockdown» Ein erste Analyse aktueller Initiativen und Herausforderungen Prof. Dr. Marcus Schögel, Severin Lienhard, Mauro Gotsch Institut für Marketing, Universität St. Gallen
Inhaltsverzeichnis 1. Management Summary 2. Was sind «Direkte Geschäfte»? 3. Die aktuelle Lage: «Social Distancing» und «Lockdown» 4. IFM Checkliste zum Aufbau von direkten Geschäften 5. Ergebnisse unserer Analysen: Kritische Erfolgsvariablen 6. Fazit und Ausblick 7. Kontakt 2
Management Summary 1. Die «COVID-19»-Pandemie hat für viele stationäre Geschäfte einschneidende Konsequenzen. Der stationäre Hauptvertriebskanal ist nur reduziert nutzbar. Anbieter haben kaum eine andere Option (ausser der Schliessung), als einen neuen aufzubauen. Viele versuchen sich daher im Direktgeschäft. 2. Ein Direktgeschäft aufzubauen ist jedoch eine massgebliche Herausforderung. Intern müssen neue Fähigkeiten aufgebaut werden und gleichzeitig haben die Kunden hohe Erwartungen, weil sie von Unternehmen wie Zalando, Galaxus gelernt haben, was man erwarten kann. 3. Das Institut für Marketing hat in einer qualitativen Studie verschiedene aktuelle Fälle analysiert und daraus eine Checkliste abgeleitet. Sie fasst zusammen, was es braucht um das Direktgeschäft aufzubauen oder zu verbessern. 4. Unsere Fallanalyse (Restaurants, Bars, Einzelhändler sowie verschiedene Hersteller) zeigt, dass unterschiedliche Wege verfolgt werden. 5. Zusammenfassend gibt es kein Patentrezept. Jedoch sind wir immer wieder auf ähnliche Herausforderungen gestossen. Lernen zu «liefern» und das Direktgeschäft als einen zusätzlichen Service nicht nur zu verstehen, sondern auch die Erwartungen zu übertreffen zu wollen, lassen sich fast durchgängig als zentraler Erfolgsfaktor identifizieren. 3
Inhaltsverzeichnis 1. Management Summary 2. Was sind «Direkte Geschäfte»? 3. Die aktuelle Lage: «Social Distancing» und «Lockdown» 4. IFM Checkliste zum Aufbau von direkten Geschäften 5. Ergebnisse unserer Analysen: Kritische Erfolgsvariablen 6. Fazit und Ausblick 7. Kontakt 4
Was sind das? «Direkte Geschäfte»? Direkte Geschäfte zeichnen sich dadurch aus, dass der Anbieter den Kunden anspricht und Informationstechnologie als Enabler ihn im direkten Kontakt seine Produkte und für Kundeninformationen, Kundenbeziehungen und Geschäftsprozesse Problemlösungen anbietet. Aus Unter- nehmenssicht sind zwei Vorgehensweisen für Leistungssystem aus attraktiven Produkten und innovativen den Direktverkauf an Kunden zu Dienstleistungen unterscheiden: • Einerseits können die bestehenden Direct Marketing, Telefonmarketing und E-Commerce für Kundenkontakte mit Kompetenz und Sympathie; Effizienz und Geschwindigkeit Infrastrukturen genutzt werden, um den Kunden die (vorher bestellte Ware) auszuhändigen (Take away). Wirtschaftlichkeitsvorteile für die Unternehmung • Andererseits können die Kunden zu Hause oder am Arbeitsplatz besucht Leistungs-, Preis-, Bequemlichkeits- und Prozessvorteile werden und die Ware geliefert für Kunden bekommen (Home Delivery). Quelle: In Anlehnung an Schögel/Tomczak (1999); Belz; (2008); Schögel (2013) 5
Merkmale von Direktvertriebsunternehmen 1. Überlegene Produktqualität. In jedem beobachteten Fall war die Qualität des „funktionalen“ / „Kern“ -Produkts dem Wettbewerb überlegen und wird als wesentliches Unterscheidungsmerkmal für den Kunden angesehen. 2. Markenaufbau durch direkten Kundenkontakt. Direct Channel-Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Marke als indirekte Channel-Player auf verschiedene Kommunikationsaktivitäten auszubauen. 3. Klare Rollenverteilung. Kanäle haben fest zugeordnete und definierte Rollen in den Mehrkanalsystemen. Sie sind klar definiert und werden intern und extern kommuniziert. 4. Keine „Ausflüge“. Sie etablieren zwar Mehrkanalsysteme, halten sich aber (wenn auch erfolgreich) an das direkte Modell. 5. Schwer zu kopierende Strategien. Der internationale Koordinationsvorteil führt zu internen Funktionen, die für den Anwender und in anderen Branchen einzigartig und schwer zu kopieren scheinen. 6. Starke Unternehmenskultur. Der „soziale Klebstoff“ innerhalb der Unternehmensnormen, - artefakte und -symbole scheint als wesentlicher Erfolgsfaktor eine große Rolle zu spielen. Quelle: Eigene Beobachtungen/Erfahrungen 6
Inhaltsverzeichnis 1. Management Summary 2. Was sind «Direkte Geschäfte»? 3. Die aktuelle Lage: «Social Distancing» und «Lockdown» 4. IFM Checkliste zum Aufbau von direkten Geschäften 5. Ergebnisse unserer Analysen: Kritische Erfolgsvariablen 6. Fazit und Ausblick 7. Kontakt 7
Die Regierungen schlossen nicht lebensnotwendige Geschäfte mit der Konsequenz, dass die Städte leergefegt sind (hoffentlich). Um die Gesellschaft vor dem Coronavirus zu schützen zwingt der Bund, Restaurants, Bars, Geschäfte (ausser Lebensmittel), Freizeit- und Unterhaltungsbetriebe zu schliessen. Quelle: Watson (2020), Handelszeitung (2020) u.w. 8
Gleichzeitig hat sich der Warenkorb in den Supermärkten massgeblich verändert. Beispiel Italien (% Veränderung) Die Nachfrage nach salzigen Snacks halbierte sich, während Mehl, Pasta, Desinfektionsmittel, Taschentücher, OTC stark stieg. Retailer verstärken den Fokus auf die Supply Chain und ändern die Promotionsplanung. Quelle: McKinsey (2020) 9
Zudem gewinnt E-Food an Bedeutung. Und dies führt zu Kapazitätsengpässen. Farmy.ch ist über einen Monat im voraus bereits ausgebucht. Dasselbe gilt für Coop@home. Zudem musste dieser Anbieter sogar die Pick-Up Möglichkeit in den Coop Geschäften einschränken. Und beim Konkurrenten LeShop muss man in die Warteschlange. Quelle: Farmy (2020), Coop@home(2020), Leshop (2020) 10
Aber auch Restaurant Apps gewinnen stark an Popularität. Über das App oder Webseite bestellen und sich Die Lieferungsoption „kontaktlos“ wurde bei nach Hause liefern lassen wird zunehmend einigen aufgebaut. Zudem gibt es online Shops, beliebt. Auch Drive-Through sind weiterhin welche nur noch Online Bezahlung akzeptieren. geöffnet je nach Land. Quelle: Gartner (2020), Businessinsider (2020), Reuters (2020), u.w. 11
Vielfältige Angebote «spriessen» auf der grünen Wiese ... Beispiel Kanton Zürich Jegliche stationären Geschäfte haben gestartet zu liefern: Bücher, Blumen, Garten, Essen, Trinken, Mobilität, Kreativität, Musik oder Spiele. Die meisten setzen dabei auf die Bestellung via Onlineshop, aber auch Bestellung via Telefon oder Mail sind möglich. Die Auslieferung ist von kostenlos bis hin zu Mindestbestellbeträgen möglich. Einige liefern selbst, andere setzen auf Partner wie eats.ch oder Ubereats. Wie gross und welcher der Zielmarkt ist, muss für jeder Konzept selber abgewogen werden. Diese Frage beinhaltet Faktoren wie: Schaffe ich es logistisch, wo bin ich bekannt, wo will ich bekannt werden bis hin zu ob es dort überhaupt eine Nachfrage gibt? Quelle: Tagesanzeiger (2020) 12
Massgebliche Veränderungen in den Warenkategorien des Online-Geschäftes. Quelle: Contentsquare (2020) 13
Keine Option, aber konsequent: Einstellung des Geschäftes. Während drei Tagen hat eine Bis am 20. März hat McDonalds Dean & David hat sowohl die Heimlieferung stattgefunden. noch auf Delivery gesetzt. Ab dem Geschäfte wie auch den Positive Kundenkontakte 21.3 hat sich das Unternehmen Lieferservice eingestellt. Auch via resultierten daraus, hingegen jedoch entschieden, auch diesen eat.ch sind keine Bestellungen wurde auch klar: «nebenbei auch einzustellen. mehr möglich. noch gelernt, wie kompliziert es ist, ein paar Boxen Gelato in unserer Stadt zu verteilen.» Von lokalen bis globalen Firmen haben sich einige dazu entscheiden, das Geschäft komplett zu schliessen. Dabei zeigt sich, dass gerade neue Heimlieferdienste (Gelati Tellhof) rasch realisiert haben, wie komplex Last-Mile Delivery ist. Quelle: Gelati Tellhof (2020), Facebook McD (2020), Deandavid (2020) 14
Eigentlich gibt es nur eine realistische Option für stationäre Geschäfte. Kontaktaufnahme durch ... Kundeninitiative Anbieterinitiative Restaurants, Bars, Gewerbe Stationäre Netzwerk- Holprinzip Vertriebswege Vertriebswege Hersteller Transport- Take out/ (bspw. Brauerei, welche nur prozess Take away an Restaurants liefert) Home Shopping- Door-to-Door- Bringprinzip Vertriebswege Vertriebswege Handel (Kleider, Spielwaren, Blumen etc.) Quelle: Schögel/Tomczak (2000) 15
Inhaltsverzeichnis 1. Management Summary 2. Was sind «Direkte Geschäfte»? 3. Die aktuelle Lage: «Social Distancing» und «Lockdown» 4. IFM Checkliste zum Aufbau von direkten Geschäften 5. Ergebnisse unserer Analysen: Kritische Erfolgsvariablen 6. Fazit und Ausblick 7. Kontakt 16
Unser Vorgehen:Von der aktuellen Marktbeobachtung zur Analyse und Checkliste im Marketing & Sales Monitor Direktgeschäfte. Markt- 1 2 Checkliste 3 Überprüfung 4 Monitor beobachtung Direktgeschäfte Analyse unterschiedlicher Direktgeschäftsinitiativen Die Untersuchung • Aufgrund der wurde in einem Schliessung stationärer Mittels theoretischer Marketing & Sales Geschäfte bauen Literatur und aktuellen Monitor einige via Online Marktentwicklungen zusammengestellt.Vom Kanäle ein wurde eine Checkliste theoretischen Direktgeschäft auf erstellt, um Hintergrund inkl. Der • Gleichzeitig zeigt sich, Direktgeschäfte Checkliste, dass dies aufzubauen oder zu Überprüfung anhand anspruchsvoll ist für verbessern. von Praxisbeispielen bis die Unternehmen hin zur Diskussion. 17
Die Fragenkreise erfassen unterschiedliche Gestaltungsaspekte. A • Stammkunden? Für welche Kunden? • Temporäre Kunden? • Friends & Family? G B • Neukunden? • Feedbacks einholen? Mit • Erstes schnelles Angebot welchem Mit welchen • Angebot? lancieren? Anpas- Leistungen? sungen? • Bestellung, Lieferung/ • Gewerbliche Pick up? Genehmigung? • Zeitfenster? • Bezahlung? • Newsletter/Mailings? F C • Website/Telefon/SMS/ Mit welchen In welchen • Bestehender Markt? App? Kanälen? Märkten? • Zusätzliche Regionen? • Aufwendungen? • Botschaft? D • Informationen? E • Lokale Zusammenarbeit? • Bedürfnisse? Mit welcher Mit welchen • Traditionelle DL? • Interne Zielgruppen? Botschaft? Partnern? • Lieferdienste? 18
A Es beginnt bei der zentralen Frage: Welche Kunden? Fragen Herausforderungen Sollen bestehende (Stamm-) Bestehende Kunden kennen die Leistungen und vertrauen dem Angebot, Stamm- Kunden angesprochen werden? dass sie zu schätzen gelernt haben. Zugleich stellen sie aber auch kunden Welche besonderen Erwartungen Ansprüche an das Angebot, da sie wissen, was sie erwarten können. sind zu berücksichtigen? Sollen Kunden angesprochen Gelegenheitskunden kennen das Angebot, sind aber keine „Experten“. Es Gelegen- werden, die bisher nur ein gewisses besteht die Chance jetzt vom Angebot zu überzeugen und mit den heits- Interesse gezeigt haben? Warum (neuen) Service endgültig zu überzeugen. Die Erwartungen sind nicht kunden sollten sie jetzt beim Unternehmen besonders ausgeprägt. Aber auch die Vorteile sind nicht unbedingt kaufen verstanden. Sollen bisherige Nichtkunden Neue bzw. «Nichtkunden» sind zwar nicht einfacher zu überzeugen. Sie angesprochen werden? Warum haben zwar weniger Kenntnisse des Angebots, haben aber sicherlich Nicht- haben sie bisher nicht gekauft? bereits andere Anbieter ausprobiert und sind dementsprechend Kunden Warum sollten Sie genau jetzt beim enttäuscht. Hier bieten sich massgebliche Chancen. Unternehmen kaufen? 19
«Zum alten Löwen» zielt auf lokale Kunden durch Abholung oder Velolieferung. Kurzbeschrieb Analyse Seit 2008 in Zürich am Rigiplatz. Die Küche Das Restaurant «Zum alten ist abwechslungsreich, von Tavolata bis zu Löwen» bündelt seine Kräfte Mittagsmenüs. und fokussiert auf Take-Away vor Ort für lokale Kunden und Lieferung per Veloblitz. Kunden Leistungen Märkte Partner V.a. Bestehende, Take Away Lokal Handelgruen & Interessenten 15 Rabatt Recircle für Veloblitzlieferung TakeAway Geschirr Anpass- Kanäle Botschaft ungen Website auf Take- Webseite «Das Essen Away fokussiert Telefon schmeckt auch zuhause oder im Büro!» Quelle: Alten Löwen (2020), FB Alten Löwen (2020) 20
B Das Angebot besteht nicht mehr nur aus Produkten ... 1 Definition des Produktprogrammes 2 Definition des Serviceniveaus + • Welche bestehenden Produkte sind bei den • Wie erfolgt die Bestellung Kunden besonders beliebt („Klassiker“)? (Telefon/Mail/SMS/Whatsapp)? Wird der Service • Welche Angebote sind besonders profitabel nur zu bestimmten Zeiten angeboten? Können („Renner“)? Welche nicht („Penner“) die Kunden ein Zeitfenster bestimmen? • Werden alle Produkte oder nur ein • Wird ein Pick up Point für den Take Out ausgewählter Teil des Programms (bspw. angeboten? Ist er für die Kunden einfach zu «Renner» bzw. «Klassiker») angeboten? erreichen und zugänglich? • Lassen sich attraktive Bundles • Werden die Produkte nach Hause geliefert? zusammenstellen? • Wie wird abgerechnet? Welche Bezahlalternativen gibt es? Gibt es Liefergebühren/Preisreduktionen für bestimmte Services? Quelle: Marketinginstitut (2020), Day (1977) 21
«Abholschalter.de» bietet einen Onlineshop, zwei Abholstandorte und Lieferservice. Kurzbeschrieb Analyse Die Gründer organisieren eigentlich Events Durch das Coronavirus mussten und Gastronomie. Zu Beginn der die Grosseventveranstalter sich Coronakrise lancieren sie einen Lieferdienst umorientieren. Sie nutzen inkl. zwei Abholstationen auf ihren bestehende Infrastruktur und Eventflächen. bieten Abholschalter und Lieferservice für die online bestellbare Ware an Kunden Leistungen Märkte Partner Neukunden Rund 200 Berlin Eigenauslieferung Produkte des und Beschaffung täglichen Bedarfs Anpass- Kanäle Botschaft ungen Liefeservice Telefon Lebensmittel pausiert durch Online Shop online bestellen hohe Nachfrage Lieferservice & ohne Schlange, Abholschalter ohne Corona! Quelle: Abholschalter.de (2020) 22
C Welche (regionalen) Märkte sollen erschlossen werden? Von Bedeutung ist auch die regionale Ausdehnung des Angebotes.Vielfach werden zusätzliche Lieferregionen (die sich aus der Reichweite des Internets ergeben) als Chance und Potenzial angesehen. Dabei wird aber dann vielfach vergessen, dass damit auch eine gewisse Bekanntheit des Angebotes einher gehen muss und längere Lieferzeiten entstehen. Folgende Optionen sind denkbar: • Regionaler Fokus aus das bestehende Einzugsgebiet. Zusätzliche • Zusätzliche (angrenzende) Regionen erschliessen. Aufwendungen für Lieferung und • Regionale Schwerpunkte (Innenstädte/Ballungsräume) hinzunehmen. Kommunikation • Den nationalen Markt insgesamt erschliessen. 23
D Partner können für das Direktgeschäft «matchentscheidend» sein. 1 Eigene Auslieferung Make Die Bestellung, Kommissionierung, Lieferung und Fakturierung wird selbst übernommen? 2 Zusammenarbeit mit lokalen Geschäften Einzelne Bereiche werden gemeinsam “in der Nachbarschaft” organisiert. 3 Zusammenarbeit mit traditionellen Dienstleistern Unternehmen mit einer “eingespielten” Logistik werden als externer Anbieter beauftragt. 4 Zusammenarbeit mit Start ups/Plattformen Unternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen in der Logistik/Lieferservices werden einbezogen. Buy 24
D Make or Buy- Entscheidungen «revisited». Make Buy Starke vertikale Schwache Integration vertikale Integration Hersteller übernimmt alle Wer erfüllt welche Händler übernimmt alle Aufgaben und nutzt Aufgabe? Aufgaben und nutzt ausschliesslich... ausschliesslich... ... eigenes Personal ... eigenes Personal eigenes eigenes Geld Kosten Geld auf eigenes Risiko und mit auf eigenes Risiko und mit alleiniger Verantwortung alleiniger Verantwortung Hersteller und Händler teilen Kosten und Gewinn Vollständige Aufgabenkontrolle, Vollständige Aufgabenkontrolle, vollständiger Gewinn oder Gewinn vollständiger Gewinn oder Verlust Verlust Quelle: Coughlan et al. (2006) 25
Brot-Post bringt die lokalen Produkte der Bäckerei nach Hause. Kurzbeschrieb Analyse Verschiedene Schweizer Bäckereien und die Die Plattform möchte lokale Post haben sich zusammengeschlossen und Brotlieferung ermöglichen. Es ist liefern Brote nach Hause. Dabei kann man flexibel kündbar und wird immer ein Abo lösen, oder einmalig kaufen. direkt vom Pöstler geliefert am nächsten Tag. Der Zielmarkt sind die lokalen Kunden, welche online bestellen möchten. Kunden Leistungen Märkte Partner Lokaler Fokus Brotsortiment der Schweizweit aber Die Bäckerein jeweiligen lokal gelifert liefern nach Hause Bäckerei via Post Anpass- Kanäle Botschaft ungen App ist zentral für Lieblingsbrote die Öffnung des der lokalen Kühlschrankes Bäckerei nach Hause! Quelle: Brot-Post (2020) 26
Gegenseitige Unterstützung und Traffic Building. Die Plattform La Résistance ist eine Lösung. Upload des Take- Plattform La Résistance Away Angebots Vorschläge • Listung aller Take-Aways in ZH von • Kostenlos für Gastro- Restaurants Betriebe und User Kunden- Take-Away zugang Auswahl in der Restaurants Region mit Take - Away Kunden Angebot in Zürich Quelle: Tsri (2020) 27
E Wirkungsvolle Kommunikation an den Kunden durch richtige Information und Berücksichtigung von seinen Erwartungen. 1. Wie wollen wir auf unser Angebot aufmerksam machen? Was ist die Botschaft? 2. Geben wir den Kunden die relevanten und nützlichen Informationen? Sind wir verständlich? 3. Welche Bedürfnisse sprechen wir bei den Kunden an (Hauslieferung/keine Wartezeiten etc.)? 4. Wie reagieren bestehende Partner (oder auch Mitarbeiter) auf das zusätzliche Angebot? Wird die Botschaft auch hier verstanden? Quelle: Alten Löwen (2020), FB Alten Löwen (2020) 28
«Contactless Home Delivery» ist die Botschaft der Luzerner Brauerei Sutton. Kurzbeschrieb Analyse Sutton Brauerei braut «Swiss Real Ale» Da wichtige B2B Kunden fehlen, Luzern und ist im Premium Segment tätig. ist der Fokus auf Umsatz über B2B ist Hauptumsatzbringer mit den Online Shop. Das ganze Restaurants, Bars, Shops. D2C Strategie Sortiment steht zur Verfügung nutzt er via Online Shop. inkl. Abo und eigener Lieferung ist (ab gew. Betrag) gratis / Pickup Points. Kunden Leistungen Märkte Partner Jegliche Website Online Shop Pick Lokal Region Keine Besucher Up & Delivery Luzern (free) Ganze Sortiment Anpass- Kanäle Botschaft ungen Website täglich Webseite «Contactless beer aktualisiert mit Telefon pick ups & Home aktuellem Angebot Mail Delivery around FB, Insta Luzern» Quelle: Sutton (2020) 29
F In der Kommunikation gilt es, nicht nur die genutzten, sondern auch die geeigneten Touchpoints zu gestalten! 30
G Im Direktgeschäft ist schrittweises Lernen sinnvoller als die Entwicklung von Komplettlösungen! Vor allem digitale Angebote und interaktive Medien lassen sich (relativ) rasch und flexibel neu ausrichten. Demgegenüber erfordern logistische Umstellungen und neue interne Abläufe längere Zeiträume, bis sie eingespielt sind. Aus Erfahrung bietet es sich daher an, mit einem kleinen Angebot versuchsweise zu starten und dann konsequent die gewonnenen Erfahrungen zu Entwickeln nutzen, um anzupassen und zu verbessern. Starten 1. Wie sieht ein erstes «schnelles» Angebot aus, dass man kommunizieren kann? 2. Welche Kunden können uns als «Friends & Family» mit ihrem Feedback helfen, die ersten Erfahrungen zu machen? 3. Welche Aufgaben sind neu und müssen erst gelernt Lernen werden? 4. Gelingt es frühzeitig Technologien zu nutzen, um Abläufe effizient zu gestalten? 5. Werden mit dem neuen Angebot gewerbliche Genehmigungen notwendig, die eingeholt werden müssen? 31
FELFEL fügt einen Kanal hinzu und startet Heimlieferungen für Home Office Arbeitende. Kurzbeschrieb Analyse 2014 wurde die Firma gegründet und hat FELFEL ist weiterhin geöffnet. heute rund 90 Mitarbeitende in Lausanne Viele Offices sind leer, und Zürich. Es liefert Essen direkt an den gleichzeitig brauchen Firmen Arbeitsplatz in die eigenen Kühlschränke. durch geschlossene Kantinen dringend FELFEL. Zudem werden Leute direkt zuhause beliefert statt im Office. Kunden Leistungen Märkte Partner Business, neu auch Zubereitete Schweiz, Rundumd Service direkt Mittagessen in insbesondere von FELFEL Mitarbeitende einem Lausanne Zürich zuhause. Kühlschrank Anpass- Kanäle Botschaft ungen Neu wird durch App ist zentral für Die einfachste die Home Office die Öffnung des Büroverpflegung Pflicht nach Hause Kühlschrankes der Schweiz gelifert. Quelle: FELFEL (2020), Linkedin (2020) 32
Inhaltsverzeichnis 1. Management Summary 2. Was sind «Direkte Geschäfte»? 3. Die aktuelle Lage: «Social Distancing» und «Lockdown» 4. IFM Checkliste zum Aufbau von direkten Geschäften 5. Ergebnisse unserer Analysen: Kritische Erfolgsvariablen 6. Fazit und Ausblick 7. Kontakt 33
Zwei Statements von den Experten, eine Botschaft: Üben, üben, üben ... "Why, I have not failed. I've just found ten thousand ways that don't work.“ Thomas A. Edison (1847 - 1931) I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. Michael Jordan (*1963 - present) 34
Es gilt immer noch: «It‘s the Product, Stupid!» – Die Gleichung wird aber länger! „Produkt +“ Unter- nehmen Produkt Service $ 35
Gastgeber sind nicht immer «Lieferhelden!» 36
Last Best Experience wird zur Minimum Expectation! “The last best experience that anyone has anywhere, becomes the minimum expectation for the experience they want everywhere.” Bridget van Kranlingen,Vice President IBM Global Industries Platform 37
Inhaltsverzeichnis 1. Management Summary 2. Was sind «Direkte Geschäfte»? 3. Die aktuelle Lage: «Social Distancing» und «Lockdown» 4. IFM Checkliste zum Aufbau von direkten Geschäften 5. Ergebnisse unserer Analysen: Kritische Erfolgsvariablen 6. Fazit und Ausblick 7. Kontakt 38
Typische Herausforderungen im Aufbau des Direktgeschäftes. 1. „Üben, üben, üben ...“ 2. „It‘s the product, stupid!“ 3. „Gastgeber“ sind nicht unbedingt „Lieferhelden“! 4. Die Nachsicht wird der „Last Best Customer Experience weichen“! 39
Inhaltsverzeichnis 1. Management Summary 2. Was sind «Direkte Geschäfte»? 3. Die aktuelle Lage: «Social Distancing» und «Lockdown» 4. IFM Checkliste zum Aufbau von direkten Geschäften 5. Ergebnisse unserer Analysen: Kritische Erfolgsvariablen 6. Fazit und Ausblick 7. Kontakt 40
Team. Projektmitarbeiter Prof. Dr. Marcus Schögel Institut für Marketing der Universität St.Gallen, Dozent für Betriebswirtschaftslehre. Forschungsschwerpunkte sind Umgang mit Innovationen im Marketing, Channel-Management und Kooperationen im Marketing. Projektpartner sind u.a. BMW, Henkel, Phonak, Microsoft, TUI und Graubündner Kantonalbank. Severin Lienhard Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Marketing der Universität St.Gallen. Mauro Gotsch Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Marketing der Universität St.Gallen. 41
Kontakt Prof. Dr. Marcus Schögel marcus.schoegel@unisg.ch Telefon: +41 (0)71 224 28 33 Fax: +41 (0)71 224 28 57 Institut für Marketing (IfM-HSG) Universität St.Gallen Dufourstrasse 40a CH-9000 St. Gallen 42
Quellen Abholschalter (2020). Webseite. Abgerufeon von https://abholschalter.de/ Brot Post (2020). Startseite. Abgerufen von https://brot-post.ch/ Businessinsider (2020). Starbucks closes locations. Abgerufen von https://www.businessinsider.com/starbucks-closing-locations-keeping-drive-thru-open-2020-3?r=US&IR=T Coop@home (2020). Informationen. Abgerufen von https://www.coopathome.ch/de/informations Contentsquare (2020). Ecommerce. Abgerufen von https://contentsquare.com/blog/articles-and-research/coronavirus-impact-on-online-behavior-update-3/ Day, G. S. (1977). Diagnosing the product portfolio. Journal of Marketing, 41(2), 29-38. Deandavid (2020). Hauptseite. Abgerufen von https://deananddavid.ch/ Etailment (2018). Logistikoptionen. Abgerufen von https://etailment.de/news/stories/E-Food-Liefermodelle-21789 Facebook (2020). McDonalds. Abgerufen von https://www.facebook.com/McDonaldsSwitzerland/?brand_redir=296270482587 Farmy (2020). Lieferfenster. Abgerufen von https://www.farmy.ch/lieferfenster-status-uebersicht?hub_id=1 FAZ (2020). Leeres London. Abgerufen von https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/corona-in-grossbritannien-das-virus-laehmt-london-16684510.html Gartner (2020). Insights restaurant apps. Abgerufen von https://www.gartner.com/en/marketing/insights/daily-insights/restaurant-apps-step-up-to-the-plate Gelati Tellhof (2020). Hauptseite. Abgerufen von https://www.gelati-tellhof.ch/ Gielens, K., & Steenkamp, J. B. E. M. (2019). Branding in the era of digital (dis)intermediation. International Journal of Research in Marketing. https://doi.org/10.1016/j.ijresmar.2019.01.005 Handelszeitung (2020). Ausnahmezustand. Abgerufen von https://www.handelszeitung.ch/panorama/ausnahmezustand-laden-restaurants-bars-bis-19-april-zu-armee-ruckt- ein Headtopics (2020). Drohnenbilder. Abgerufen von https://headtopics.com/ch/so-hast-du-zurich-noch-nie-gesehen-drohnenbilder-zeigen-leer-gefegte-stadt-12008664 Kaisin (2020). Hauptseite. Abgerufen von https://www.kaisin.ch/ 43
Quellen Leshop (2020). Startseiten. Abgerufen von https://www.leshop.ch/de/supermarket/home Linkedin (2020). Felfel Chat. Abgerufon von https://www.realale.ch/ Linkedin (n.d.) Starbucks Alibaba Cooperation. Abgerufen von https://www.linkedin.com/pulse/starbucks-alibaba-cooperate-coffee-home-delivery-dr-gerd-wolfram/ Marketinginstitut (2020). Portfolioanalyse. Abgerufen von https://www.marketinginstitut.biz/blog/portfolio-analyse-als-instrument-im-business-development/ McKinsey (2020). What retailers should do during the coronacrisis. Retrieved from https://www.mckinsey.com/industries/retail/our-insights/what-food-retailers-should-do-during-the-coronavirus- crisis Realale (2020). Hauptseite. Abgerufen von https://www.realale.ch/ Reuters (2020). Coronavirus. Abgerufen von https://www.reuters.com/article/us-health-coronavirus-starbucks/starbucks-closes-most-u-s-canada-cafes-moves-to-drive-through-idUSKBN21809Q Statista (2019). D2C. Abgerufen von https://www.statista.com/statistics/1035658/reasons-us-consumers-try-out-direct-to-consumer-products/ Tagesanzeiger (2020). Zürich liefert. Abgerufen von https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/2020/zurich-liefert/ Verhoef, P. C., Lemon, K. N., Parasuraman, A., Roggeveen, A., Tsiros, M., & Schlesinger, L. A. (2009). Customer experience creation: Determinants, dynamics and management strategies. Journal of retailing, 85(1), 31-41. Tsri (2020). La résistance. Abgerufen von https://tsri.ch/zh/la-resistance-die-neue-plattform-fur-take-away-angebote-deinem-quartier/ Watson (2020). Leere Stadt. Abgerufen von https://www.watson.ch/!187253604 Wyman, O. (2018). RETAIL’S REVOLUTION HOW RETAIL AND CONSUMER GOODS COMPANIES CAN ADAPT. Retrieved from https://www.oliverwyman.com/content/dam/oliver- wyman/v2/publications/2018/april/retails-revolution.pdf Zum alten Löwen (2020). Webseitel. Abgerufen von https://altenloewen.ch/takeaway/ 44
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