Digitale Tools haben großes Potenzial für den Planungserfolg von Unternehmen

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Next Generation Financial Planning

Digitale Tools haben
großes Potenzial für
den Planungserfolg
von Unternehmen
Digitale Medien stellen die für die Planung benötigten
Informationen schnell, ortsunabhängig und immer
aktualisiert bereit. Für die Finanzplanung könnte das
dynamische Impulse setzen.

2   DMR Online • 03 / 2015
Digitale Trends verändern die Welt. Wer hätte sich vor 15              Planung wird vom Management kritisch gesehen
Jahren vorstellen können, dass man für ein privates Treffen nur
noch die Koordinaten des Standpunkts bequem per WhatsApp               „Planung ist die Entwicklung eines bewerteten Maßnahmen-
verschickt? Wer hätte gedacht, dass man jederzeit und überall          katalogs, um die Absichten einer Organisation, unter Berück-
ein persönliches Gespräch mittels Videoübertragung führen              sichtigung der im Unternehmen sowie im Markt verfügbaren
kann? Eine neue Generation von Internet Usern wächst                   Ressourcen, zu realisieren. Mit einem formalen, strukturierten
heran, für die die digitalen Trends (siehe Abbildung 1) selbst-        Ansatz trägt sie zur Implementierung von Unternehmensstra-
verständliche Instrumente des täglichen Lebens bereit halten.          tegien innerhalb der Organisation bei.“1
Aus dieser Generation sind auch jene Mitarbeiter, die im ope-
rativen Teil des Planungsprozess schon jetzt eine große Rolle          Eine Überprüfung dieser Definition in der Praxis zeigt, dass
spielen.                                                               viele Manager der Planung als wesentliches Instrument der
                                                                       Unternehmensführung per se kritisch gegenüberstehen.2
Verhilft uns dieser Kulturwandel samt der neuen technolo-              Die gefühlte Dauer und der damit verbundene Aufwand
gischen Möglichkeiten dazu, die Stellhebel der Finanzplanung           der Planung stehen im Ungleichgewicht zur Ergebnisqua-
(siehe Abbildung 2) zu revolutionieren und einen größeren              lität. Oft wird der Detailierungsgrad der Planung genutzt,
Planungserfolg sicherzustellen?                                        um Genauigkeit vorzutäuschen. Darüber hinaus setzt die
                                                                       überwiegende „Ein-Punkt-Genauigkeit“ – Beispiel: Erlöse
Digitale Medien können uns die für die Planung benöti-                 in 2017 sind EUR 1.489.673,98 – in der Darstellung des
gen Informationen schneller, ortsunabhängig und vor allem              Planungsergebnisses falsche Anreize. Zudem werden häufig
aktueller bereitstellen. Firmeninterne Social-Media-Platt-             leistungsschwache und veraltete Tools eingesetzt. In einem
formen ermöglichen eine direktere Kommunikation der an                 dynamischen Marktumfeld sind jedoch flexible und auch un-
der Planung beteiligten Personen. Filter über diverse Hierar-          terjährige Anpassungen notwendig. Die heute verwendeten
chien können auf diese Weise umgangen und eine effizientere            Tools ermöglichen dies jedoch meist nur mit hohem Aufwand.
und zielorientierte Abstimmung der Planungsinhalte erreicht
werden. Insgesamt kann eine deutlich höhere Anzahl an Pla-             Bekannte Lösungsansätze für das eine oder andere Problem
nungsprämissen und -informationen sorgfältig und genau be-             innerhalb der Planung reichen aus, um das Symptom zu be-
arbeitet werden. Die Voraussetzung für wertschöpfende Ana-             handeln und punktuelle Verbesserungen zu erreichen. Will
lysen und somit auch für eine signifikante Verbesserung des            man aber nachhaltig und disruptiv die Planung verändern,
Planungsergebnisses ist gegeben.                                       lohnt es sich, einen Blick auf die Bausteine der Planung zu
                                                                       werfen (siehe Abbildung 2) und diese zunächst auf ihren Ein-
Um dieser These nachzugehen, sollten zunächst die                      fluss auf den Planungserfolg hin zu analysieren.
wesentlichen Stellhebel der Planung definiert werden, um
die Potenziale der digitalen Trends auf den Planungserfolg zu          1 www.onpulson.de/lexikon/5087/unternehmensplanung/
identifizieren.                                                        2 Deloitte, Integrated performance Management 2014;
                                                                         Horvath & Partners CEO aktuell 2012;

                                                                                  Abbildung 1: Wirkung digitaler Trends auf den Planungserfolg

   Digitale Trends
                                              Digitale Trends          >   Social Media                 >   Self service
   können die Planung verbessern
                                                                       >   Always on                    >   Seamless UI
                                                                       >   Growd sourcing               >   etc.
   >   Aktuelle Informationen können
       über verschiedene (digitale)                                                         Positive Auswirkungen
       Medien abgefragt werden

   >   Offene und direkte Kommunika-                                             PLANUNG 2.0
       tion und Diskussion über Online        Bausteine der Planung                                     Planungserfolg
       Medien
                                              >   Kommunikation und Koordination                        >   Durchlaufzeit
   >   Höheres Datenvolumen an                >   Formalisierung/Standardisierung                       >   Ressourceneffizienz
       Informationen bietet Potenziale        >   Unternehmensstruktur/-organisation                    >   Abweichnung zum Ist
       für genauere wertschöpfende            >   IT-Werkzeuge                                          >   Committment
       Analysen                                                                                         >   Vollständigkeit
                                                                                                        >   Belastbarkeit

                                                                                                                                Quelle: Detecon

                                                                                                                    3   DMR Online • 03 / 2015
Nach unserer Meinung setzt sich der Planungserfolg aus den                    Die Bausteine „Kommunikation & Koordination“, „Forma-
Parametern Durchlaufzeit, Ressourceneffizienz und Planungs-                   lisierung/ Standardisierung“, „Unternehmensstruktur/-or-
qualität zusammen, wobei mit Qualität die Kombination aus                     ganisation“ und „IT-Werkzeuge“ haben in Expertenanalysen
einer geringen Abweichung zum Ist, einer Verpflichtung der                    den größten Einfluss auf den Planungserfolg und sind somit
Planenden zum Ergebnis, der Vollständigkeit der Planungsin-                   im Fokus des weiteren Vorgehens. Im nächsten Schritt wer-
halte sowie der Belastbarkeit des Planungsergebnisses gemeint                 den die relevanten digitalen Trends und ihr Einfluss auf diese
ist.                                                                          Planungsbausteine betrachtet.

Abbildung 2: Bausteine der Planung

    Rahmenbedingungen         • Bedingungen gegeben durch Unternehmensstrategie                         Die KPIs der Planung und somit auch
                              • Definition der Planungsinhalte, -tiefe und des Komplexitätsgrades       die Planungsbreite und -tiefe sollten
                                                                                                        sich nach der Unternehmensstrategie
                                                                                                        ausrichten.

    Kommunikation und         • Zeitliche, sachliche und hierarchische Abstimmung der                   Der Informations- und Kommunika-
    Koordination                Planungsprozesse                                                        tionsfluss muss klar definiert werden, um
                              • Abstimmung über Ressourcenverwendung und Reichweite von                 Miss-verständnisse zu verhindern und
                                Teilplänen                                                              einheitliches Commitment zu fördern.

    Dauer und Häufigkeit      • Dauer und Repetition einzelner Planungsschritte und der                 Definierte und akzeptierte Zeitpläne
                               Gesamtplanung                                                            sowie Entscheidungsträger ermöglichen
                                                                                                        einen effizienten Planungsprozess und
                                                                                                        verringern die Anzahl notwendiger
                                                                                                        Iterationen.

    Formalisierung und        • Standardisierung von Prozessen in Abhängigkeit des                      Standardisierung/Formalisierung schaf-
    Standardisierung            Detailierungsgrades                                                     fen eine klare Definition und Inhaltsab-
                              • Formalisierung von Regeln und Zeitplänen sowie klare Kompetenz          grenzung sowie einheitliche Berichts-
                                und Verantwortungsverteilung                                            formate. Somit wird eine reibungsfreier
                                                                                                        Planungsprozess ermöglicht.

    Unternehmens-             • Aufstellung der Kompetenzen und Verantwortungen in der                  Verantwortungen sowie Entscheidungs-
    organisation               Organisation des Unternehmens                                            und Kompetenzträger innerhalb der
                              • Steuerungslogik und folgende Ansprüche an die Planung                   Segmente und des Konzerns sollten
                               (Segment vs. Funktionale Steuerung etc.)                                 transparent dargestellt und kommuni-
                                                                                                        ziert werden.

    IT-Werkzeuge              • Ermöglichen eines konsistenten Versionsmanagements sowie einer          Erstrebenswert ist ein in sich und der
                                einheitlichen Datenbevorratung                                          Datenbasis harmonisiertes IT System mit
                              • Unterstützen einer zuverlässigen Berichtserstattung und klaren          einer hohen Datenqualität und leistungs-
                                Visualisierung der Planungsinhalte                                      starken Performance.

    Planungskultur            • Grundsätzlicher Planungsansatz (Bottom-Up vs. Top-Down)                 Planungsdisziplin in Hinsicht auf zeit-
                              • Führungskultur und Verhaltensmuster im Planungsprozess                  liche und inhaltliche Vorgaben sowie ein
                               (z.B. Budget Gaming, Sandbagging)                                        starker, vertrauensvoller Kooperations-
                                                                                                        geist sollten die Planungskultur prägen.

    Einfluss auf andere       • Finanzielle Beteiligung und Incentivierung am Planungserfolg            Die Anpassung der IST-Struktur an die
    Steuerungsinstrumente      durch z.B. Financial Target Setting                                      PLAN-Anforderungen ermöglicht ein
                              • Planung als Mittel zur Integration der Unternehmensstrategie            Herunterbrechen der Planung auf ein-
                                in die Steuerungsinstrumente                                            deutige, operative Ziele. Somit entsteht
                                                                                                        eine Verankerung der Planung & Strate-
                                                                                                        gie im Unternehmen.

Quelle: Detecon

4    DMR Online • 03 / 2015
Relevante technologische Trends für die                                       durchgeführt. Unangefochten an der Spitze, und das ist wenig
Next Generation Planning                                                      überraschend, liegen die im privaten Umfeld schon stark
                                                                              gelebten Trends „Always On“ und „Social Media“.
Die erste Herausforderung ist es, aus der unglaublich hohen
Zahl von Schlagwörtern im Zusammenhang mit der digitalen                      Hypothesen für den Einsatz in der Planung
Transformation greifbare und im Unternehmensalltag an-
wendbare Trends zu identifizieren. Hierzu haben wir die we-                   Ein weiterer Workshop mit Experten ergab, dass die Trends
sentlichen Trends in drei Gruppen klassifiziert:                              „Always On“ und „Social Media“ einen starken Einfluss auf
                                                                              den Planungsbaustein „Kommunikation“ haben, die Trends
In der Gruppe „Einfache Bedienung“ sind Trends zu finden,                     „Self Service BI“ und „Over the top (OTT-)Services“ dage-
die auf eine möglichst einfache (intuitive) Nutzung der An-                   gen hohes Potenzial zur Verbesserung der IT-Werkzeuge im
wendung abzielen (anwendungsgetrieben). Trends, die die                       Planungskontext besitzen. Folgende Hypothesen wurden ab-
intensive Nutzung des Internets umfassen (nutzergetrieben),                   geleitet:
werden in der Gruppe „Connected Life“ zusammengefasst.
Die Gruppe „Datenmanagement“ enthält Trends, die beson-                       Hypothese I zielt auf den Planungsbaustein
ders großes Potenzial haben, die Datenhaltung zu automati-                    „Kommunikation & Koordination“
sieren und/oder zu vereinfachen (datengetrieben).
                                                                              Die Anwendung der Trends „Always Online“ und „Social
Diese Trends wurden anhand von zwei Kriterien nach ihrer                      Media“ ermöglicht die Nutzung von Echtzeitinformation
Unternehmens- und Implementierungstauglichkeit bewertet.                      und führt zu einem potenziellen Hierarchieabbau in der
Kriterium 1 umfasst den Reifegrad des Trends: In wieweit                      Kommunikation. Somit kann der Planungsprozess in kürzerer
kann dieser Trend schon jetzt im Unternehmenskontext ange-                    Zeit mit höherer Genauigkeit abgestimmt und mit größerem
wendet werden? Kriterium 2 betrifft den Implementierungs-                     Fokus auf den Inhalt durchgeführt werden.
aufwand des Trends: Wie hoch ist die Komplexität der Imple-
mentierung des jeweiligen Trends in den Planungsalltag eines                  Generell führt eine verbesserte Kommunikation und Koor-
Unternehmens?                                                                 dination zu einer klaren und akzeptierten Entscheidungsfin-
                                                                              dung mit geringeren Reibungsverlusten, das heißt weniger
Die Bewertung der einzelnen Trends wurde auf Grundlage                        Iterationsschleifen und Vermeidung von Missverständnissen.
von Expertenmeinungen und solider praktischer Erfahrung                       Zudem kann eine Ressourcenersparnis in Bezug auf die in-

                                                                                           Abbildung 3: Gruppierte Trends der digitalen Transformation

   Anwendungsgetrieben: Einfache Bedienung         Nutzergetrieben: Connected Life                    Datengetrieben: Autom. Datenmanagement

   Self-Service BI                                 Always Online                                      Big Data
   Bedeutet, einen Anwender in die Lage zu         Fasst die ständige Kommunikationsbereitschaft      Beschreibt die Erhebung und Auswertung
   versetzen, auf die benötigten Informationen     unabhängig von Ort und Zeit sowie die Mög-         großer untenehmensinterner und -externer
   zuzugreifen um schließlich die gewonnenen       lichkeit der Informationsaufnahme, für die         Datenmengen.
   Erkenntnisse mit anderen Beteiligten des        gilt: „any information, anywhere, anytime“,
   Informationsprozesses zu teilen.                zusammen.                                          Internet of Things
                                                                                                      Das Internet der Dinge steht für die automa-
   Over-The-Top-Services                           Social Media                                       tische Datenübertragung zwischen technischen
   Anwendungen, die auf bestehenden Hardware-      Social Media steht für den starken Anstieg der     Geräten unterschiedlichster Art.
   oder Softwarelösungen aufsetzen und dadurch     Kommunikation über Soziale Medien.
   einen Schritt näher am Nutzer sind.
                                                   Crowdsourcing
   Seamless User Interface                         Beschreibt die Möglichkeit, spezielle Fähigkei-
   Bedeutet, verschiedene Softwareanwendungen      ten dynamisch, von überall und von irgend-
   so zusammen zu bringen, dass sie eine gemein-   jemanden, je nach Notwendigkeit, zu beziehen.
   same Benutzeroberfläche aufweisen.

   Beyond Spreadsheet
   Subsumiert die Bestrebungen, die Tabellen-
   kalkulation durch Tools zu ersetzen, die die
   bekannten Nachteile der Tabellenblätter nicht
   mehr aufweisen.

                                                                                                                                      Quelle: Detecon

                                                                                                                         5   DMR Online • 03 / 2015
volvierten Personen und die Anzahl der benötigten Bespre-       auch den benötigten Ressourceneinsatz, da manuelle Bear-
chungen sowie Abstimmungsrunden erreicht werden. Gute           beitungsschritte durch automatisierte Abläufe ersetzt werden.
Kommunikation und Koordination erhöht die Planungsqua-          Zudem können geeignete IT-Werkzeuge die Planungsqualität
lität, indem weniger Information verloren gehen, Missver-       erhöhen, indem durch einheitliche Informationsquellen ein
ständnisse vermieden, aktuellere Informationen genutzt und      deutlich geringerer Informationsverlust und eine effiziente
die gewünschten sowie relevanten Informationen abgebildet       Abrufung beziehungsweise Auswertung von großen Daten-
werden.                                                         mengen realisierbar ist.

Die Kombination der Trends „Always On“ und „Social              Die Nutzung von „OTT-Services“ und „Self-Service
Media“ kann die Kommunikation und Koordination im               BI“-Lösungen könnte vor allem die Planungsqualität erhö-
Planungsprozess verbessern, indem Verhaltensmuster aus          hen, da sie die Anwendung nutzerspezifischer Applikations-
dem Privaten in die Unternehmenswelt getragen werden.           oberflächen ermöglicht und trotzdem auf nur eine Datenquelle
Auf den „Social Intranets“ der Firmen können gemanagte          zugreift. Somit würde sowohl eine einheitliche Informations-
Diskussionsforen eingerichtet werden, um Planungsprämis-        und Datenbasis sichergestellt als auch eine nutzerspezifische
sen sowie Umsatz- und Kostenprognosen zu erörtern und           IT-Unterstützung des Planungsprozesses ermöglicht. Zudem
abzustimmen. Dies erlaubt eine schnellere, transparentere       könnten Abteilungen den Aufsatzpunkt für die Plandaten
und einheitliche Planung. Unstimmigkeiten werden schneller      selbst beschaffen und schneller und genauer planen. Die
entdeckt und beseitigt. Zudem wäre eine direkte und transpa-    Datenverantwortung würde weiterhin zentral geführt, jedoch
rente Kommunikation zwischen Top Management und Fach-           die in der Planung involvierten Mitarbeiter könnten jedoch
experten möglich, ohne dabei die Hierarchieebenen zu über-      selbständig auf die ihnen freigegebenen Daten zugreifen. Ins-
gehen. Generell könnte der Einsatz von Social Media mehr        gesamt würde sich somit die Planung schneller, genauer und
Transparenz über den Planungsstand und -prozess bringen.        für den Planenden einfacher gestalten.
Dies unterstütze nicht nur ein besseres Planungsverständnis,
sondern schlussendlich auch ein höhere Verbindlichkeit zur      „OTT-Services“ konnten sich in einigen Teilbereichen bereits
Planung.                                                        etablieren, stoßen allerdings auf Grund von Sicherheitsbeden-
                                                                ken und bestehenden, heterogenen Planungstools auf Wider-
Die Trends “Always On” und “Social Media” haben im pri-         stand im Unternehmenskontext. Durch höhere Flexibilität bei
vaten Bereich bereits eine sehr hohe Akzeptanz und lassen       der Datenauswertung wird „Self-Service BI“ bereits in Unter-
sich mit geringem Schulungsaufwand in das Geschäftsleben        nehmen eingesetzt und verzeichnet eine steigende Nachfrage.
übertragen. Somit hält sich der Implementierungsaufwand         Externe Anwendungen müssen explizit unter Einhaltung der
der Trends gering, da die dafür notwendig Hardware wie          Unternehmenskultur und rechtlichen Rahmenbedingungen
Smartphone oder Tablet PC auch jetzt schon in den Betrieben     an jede Organisation angepasst werden. Interne Trainings für
eingesetzt wird. Eine Facebook-ähnliche Software für „Social    jede Änderung der IT-Tools sind unerlässlich.
Media“ muss allerdings unternehmensindividuell noch bereit-
gestellt werden.                                                Von einer guten Finanzplanung zum guten
                                                                Unternehmensergebnis
Hypothese II wirkt auf den Planungsbaustein
„IT-Werkzeuge“                                                  Die Anwendung von digitalen Trends im Finanzplanungs-
                                                                prozess hat ein noch nicht ausgeschöpftes Potenzial. Vieles ist
Der Einsatz von „OTT-Services“ ermöglicht einen gezielten       denkbar, manches in Ansätzen auch schon in Unternehmen
Einkauf von Fachexpertise und den Einsatz von Nischen-          vorhanden. Das punktuelle Einbringen von digitalen Ele-
lösungen. „Self-Service BI“ erlaubt eine automatisierte,        menten in die Bausteine der Planung kann das Planungser-
flexible Analyse und Ausgabe von Datenmengen, aufbauend         gebnis inhaltlich und nachhaltig deutlich verbessern. Mutig
auf einer einheitlichen Informationsquelle. Dies verringert     voranzugehen, einen digitalen Trend aufzugreifen, sanft in die
den Koordinations- und Abstimmungsaufwand innerhalb des         einzelnen Elemente des Planungsprozesses zu integrieren und
Planungsprozesses, erhöht die Planungsgenauigkeit und ver-      Schritt für Schritt zu optimieren, kann sich somit in einem
bessert die Reaktion auf sich ändernde Marktanforderungen.      besseren Planungsergebnis, aber – am Ende des Tages – auch
                                                                einem besseren Unternehmensergebnis auszahlen.
Ein besserer Einsatz von IT-Werkzeugen kann den Planungs-
prozess stark verkürzen, indem sie eine automatisierte Daten-
übernahme (Eingabe, Überspielen, Reporting, IST-Übernah-
                                                                Martin Kellner ist Managing Consultant und berät Kunden aus der Telekom-
me), weniger manuelle Anpassungen und generell eine bessere     munikationsbranche, insbesondere die Deutsche Telekom AG, zu Control-
Toolperformance ermöglichen. Schlussendlich verringert dies     ling- und Finance-Themen.

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