Digitalisierung in der Pharmaindustrie - Studie im Auftrag von Interpharma Rahmenbedingungen und Positionierung des Standorts Schweiz im ...

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Digitalisierung in der Pharmaindustrie - Studie im Auftrag von Interpharma Rahmenbedingungen und Positionierung des Standorts Schweiz im ...
Digitalisierung in der Pharmaindustrie
Rahmenbedingungen und Positionierung des Standorts
Schweiz im internationalen Technologiewettbewerb

Studie im Auftrag von Interpharma

Januar 2021

bak-economics.com
Digitalisierung in der Pharmaindustrie - Studie im Auftrag von Interpharma Rahmenbedingungen und Positionierung des Standorts Schweiz im ...
Executive Summary
   Die Digitalisierung führt zu einer globalen und sektorübergreifenden Transformation der Wirtschaft. Die Erforschung und Entwicklung neuer digitaler Technologien
    weist eine deutlich höhere Dynamik auf als andere Forschungsbereiche. Zudem ist ein stetiger Anstieg der digitalen Durchdringung in sämtlichen Zukunfts-
    technologien beobachtbar. Digitale Elemente sind aus den meisten Forschungsfeldern nicht mehr wegzudenken, und die Verknüpfung mit digitalen Technologien
    wird künftig in vielen Forschungsbereichen zum kritischen Erfolgsfaktor.
   Die digitale Transformation hat längst auch in der Life Sciences-Forschung Einzug gehalten, die digitale Durchdringung in der globalen Pharma-/Biotech- und
    Medtech-Forschung ist in den vergangenen 10 Jahren markant angestiegen. Im Bereich der Life Sciences-Zukunftstechnologien enthält bereits mehr als jedes
    zehnte weltweit aktive Patent digitale Elemente. In einzelnen Forschungsbereichen ist die digitale Durchdringung aber bereits deutlich höher, bspw. bei «Drug
    Discovery Systems» (61%).
   Der Pharma/Biotech-Forschungsstandort Schweiz verfügt aktuell über eine sehr hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die Produktion ist stark automatisiert,
    die Unternehmen sind effizient organisiert, die Wertschöpfung je Stunde liegt deutlich über jener von Konkurrenzstandorten. Die Stellung im Innovations-
    wettbewerb ist ebenfalls gut. Die Investitionen in die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte sind hoch, der Fokus liegt auf Spitzenforschung, und die
    Schweizer Unternehmen gehören zu den innovativsten der Welt. Dies bestätigt auch die vorliegende Technologieanalyse. Vgl. hierzu S.3.
   Die Analyse der jüngeren Vergangenheit zeigt jedoch auch, dass der Wettbewerbsdruck auf den hiesigen Pharma-Forschungsplatz im Zuge der Digitalisierung
    zunimmt bzw. der Standort Schweiz mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der digitalen Technologien bereits an Boden verloren hat. Gegenüber den
    besten US-Standorten besteht bereits ein substanzieller Rückstand. Auch in den asiatischen Top-Standorten ist die digitale Durchdringung bzw. KI-Durchdringung
    der Biotech- und Pharmapatente hoch und das Wachstum der Patente in der Verknüpfung mit digitalen Elementen oder KI meist deutlich höher als in der
    Schweiz. In einzelnen Auswertungen haben asiatische Standorte die Schweiz auch in absoluten Zahlen bereits überholt. Vgl. hierzu S.4/5.
   Für die Schweizer Pharma-Unternehmen liegen vereinzelt Evidenzen vor, dass sich die globale Forschungsperformance im Bereich digitaler Technologien deutlich
    dynamischer entwickelt als am Standort Schweiz. Man kann davon ausgehen, dass die Schweizer Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen werden –
    die Frage ist nur, an welchen Standorten sie das tun werden. Damit der Standort Schweiz für diese Unternehmen auch in Zukunft ein wichtiges Standbein des
    globalen Forschungsnetzwerks bleibt, braucht es vor allem ein wettbewerbsfähiges Innovationsumfeld sowie eine Optimierung der Rahmenbedingungen bei der
    Nutzung digitaler Technologien innerhalb der Forschung und Entwicklung. Im Vergleich zu anderen Ländern besteht hier in der Schweiz bei den digitalisierungs-
    bezogenen Rahmenbedingungen noch Verbesserungspotenzial.
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3

Synthese: Evaluation des Biotech/Pharma-Forschungsstandorts Schweiz
Dynamik und Wettbewerbsposition der Schweizer Biotech/Pharmaforschung

Anzahl Biotech/Pharma-Patente                                             Position im globalen Technologiewettbewerb
Schweiz vs. Welt (Indexiert, 2000 =100)
 300
         Alle Patente                                                             Anteil an globalen Biotech/Pharma-Patenten
 250                                                       Schweiz
                                                                                  Anteil an globalen Biotech/Pharma-Weltklasse-Patenten
 200
                                           Welt                                                         4.9%
 150                                                                                                              4.7%         4.7%       4.7%

 100                                                                                          3.9%
  50
                                                                                                     3.1%      3.1%      3.0%         3.0%
       2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018                           2.8% 2.9%
                                                                               2.6%
400
         Weltklassepatente (Top Dezil)
350
300                                                      Schweiz
250
200
150                                        Welt
100
 50
       2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
4

Synthese: Evaluation des digitalen Biotech/Pharma-Forschungsstandorts Schweiz
Wettbewerbsposition der Schweizer Biotech/Pharmaforschung bei der Verknüpfung mit digitalen Technologien

Anteil Biotech/Pharma Patente mit Digitalisierungselementen                                    Anteil Biotech/Pharma Patente mit KI-Elementen
San Francisco Bay Area                                                                 6.5%                                                                                   2.7%
                                                                         4.7%                   San Francisco Bay Area                                   1.5%
   Greater Boston Area                                            4.2%                                                                                         1.8%
                                                       3.5%                                                  Singapur                                   1.5%
             Singapur                                  3.5%                                                                                                1.6%
                                                   2.9%                  2018                      Greater Boston Area                         1.0%
                Tokio                               3.0%                 2010                                                                 1.0%              2018
                                           2.3%                                                                 Tokio               0.6%
                                            2.4%                                                                                            0.9%                2010
              Schweiz                 1.8%                                                                    Schweiz          0.5%
                Seoul                     2.2%                                                                                             0.8%
                                  1.3%                                                                          Seoul         0.4%
             Shanghai          1.0%                                                                                             0.5%
                                  1.3%                                                                       Shanghai            0.5%
                     0.0%   1.0%    2.0%     3.0%          4.0%      5.0%       6.0%   7.0%                          0.0%    0.5%          1.0%       1.5%      2.0%   2.5%    3.0%

                                      CH versus                     CH versus                                                      CH versus                       CH versus
  Biotech/Pharma-x-Digital                                                                        Biotech/Pharma-x-KI
                                   US-Top Standorte           Top Standorte in Asien                                            US-Top Standorte             Top Standorte in Asien
Digitale Durchdringung                     ─                                    ─              KI-Durchdringung                              ─                         ─
Bestand digitale Patente                   ─                                    ─              Bestand KI-Patente                            ─                         ─
Wachstum digitale Patente                  ─                                    ─              Wachstum digitale Patente                     0                         ─
Anteil Weltklassepatente                   ─                                    +              Anteil Weltklassepatente                      ─                         ─
Anstieg Weltklassepatente                  ─                                    0              Anstieg Weltklassepatente                     ─                         ─
          Mindestens ein Konkurrenzstandort
  ─       schneidet besser ab als die Schweiz               0            Konkurrenzstandorte gleich wie Schweiz          +    Konkurrenzstandorte schlechter als Schweiz

 *Top Standorte in den USA: San Francisco Bay Area, Greater Boston Area      *Top Standorte in Asien: Tokio, Seoul, Shanghai, Singapur
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
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Synthese: Evaluation des digitalen Pharma-Forschungsstandorts Schweiz
Wettbewerbsposition der Schweizer Biotech/Pharmaforschung bei der Verknüpfung mit digitalen Technologien
                                CH versus            CH versus                                                CH versus             CH versus
      Biotech-x-Digital                                                             Pharma-x-Digital
                            US-Top Standorte* Top Standorte in Asien*                                      US-Top Standorte   Top Standorte in Asien
Digitale Durchdringung              ─                        ─                Digitale Durchdringung              ─                     0
Bestand digitale Patente            ─                        ─                Bestand digitale Patente            ─                     +
Wachstum digitale Patente           ─                        ─                Wachstum digitale Patente           ─                     ─
Anteil Weltklassepatente            ─                        +                Anteil Weltklassepatente            0                     +
Anstieg Weltklassepatente           ─                         0               Anstieg Weltklassepatente           ─                     +
                                CH versus                 CH versus                                           CH versus             CH versus
        Biotech-x-KI                                                                  Pharma-x-KI
                             US-Top Standorte       Top Standorte in Asien                                 US-Top Standorte   Top Standorte in Asien
KI-Durchdringung                    ─                        ─                KI-Durchdringung                    ─                     0
Bestand KI-Patente                  ─                        ─                Bestand KI-Patente                  ─                     +
Wachstum digitale Patente           +                        ─                Wachstum digitale Patente           ─                     ─
Anteil Weltklassepatente            ─                        ─                Anteil Weltklassepatente            ─                     ─
Anstieg Weltklassepatente           ─                         0               Anstieg Weltklassepatente           ─                     0
*Top Standorte in den USA: San Francisco Bay Area, Greater Boston Area             *Top Standorte in Asien: Tokio, Seoul, Shanghai, Singapur

        Mindestens ein Konkurrenzstandort
  ─     schneidet besser ab als die Schweiz     0       Konkurrenzstandorte gleich wie Schweiz      +     Konkurrenzstandorte schlechter als Schweiz

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
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Inhalt
   Analyse der Rahmenbedingungen und Standortfaktoren für die Digitalisierung in der Pharmaindustrie
     Wie zukunftsfähig ist die Schweiz in Bezug auf die digitale Transformation?
     Wie (gut) sind die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung des Gesundheitswesens?
     Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Pharmaindustrie

   Technologieanalyse
     Methodischer Hintergrund: BAK-Technologieanalyse
     Technologieanalyse 1: Patenttrends in Digitalisierungstechnologien und Künstlicher Intelligenz (KI)
     Technologieanalyse 2: Relevanz der Digitalisierung in Zukunftstechnologien
     Technologieanalyse 3: Evaluation des Pharma/Biotech-Forschungsstandorts Schweiz
     Technologieanalyse 4: Evaluation des (digitalen) Pharma-/Biotech-Forschungsstandorts Schweiz:
                            Digitale & KI-Durchdringung im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
Analyse der Rahmenbedingungen und Standortfaktoren
für die Digitalisierung in der Pharmaindustrie
8

Das Wichtigste in Kürze
   Die Voraussetzungen für die digitale Transformation sind in der Schweiz im Allgemeinen gut. Zu den Stärken gehört der
    gute Bildungsstand, die Attraktivität der Schweiz für ausländische Fachkräfte, die gesetzliche Ausgestaltung von
    Innovationsanreizen oder der Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen.
   Eine wichtige Grundlage für Digitalisierung der Pharma ist ein entwickeltes Digital Health System im gesamten
    Gesundheitssystem – hier schneidet die Schweiz in internationalen Vergleichen schlecht ab. Dazu gehört auch ein offenes
    Ökosystem, in dem Daten einheitlich erhoben und geteilt werden können.
   Mit eHealth Suisse gibt es ein Koordinierungszentrum, welches trotz vergleichsweise limitierter operativer Kompetenz und
    vergleichsweise geringem Budget mit Stakeholdern und Kantonen gemeinsam einen ersten, längst überfälligen Schritt in
    Richtung Elektronische Patientendossiers (EPD) gegangen ist.
   Es besteht jedoch grosser Verbesserungsbedarf, was die Strukturierung der im Rahmen des EPD erhobenen Daten
    betrifft. Die derzeit verfügbaren Daten liegen nicht in geeigneter Form vor, um für Forschungszwecke genutzt werden zu
    können. Lange Übergangsphasen und der fehlende Zugriff verhindern einen automatischen Datenaustausch und
    erschweren damit potenzielle Forschungen. Weder ist das EPD für Patienten obligatorisch, noch ist es von Anfang an für
    viele Organisationen zwingend zu nutzen.
   Aufgrund der vielen Akteure mit teilweise unterschiedlichen Interessen benötigen wichtige Gesetzgebungsprozesse in der
    Schweiz häufig mehr Zeit als in anderen Ländern. Der Föderalismus kann bei guter regulatorischer Ausgestaltung aber
    auch ein Vorteil sein, insbesondere wenn durch Mitsprache von mehreren Kantonen Entscheide breiter abgestützt werden
    und so Datenschutzbedenken abgebaut werden können.
9

Stand der Digitalisierung in der Schweiz I
Eine wichtige Voraussetzung für die digitale Transformation im Gesundheitsbereich/Pharma ist ein gesamtgesellschaftliches
Umfeld, welches Digitalisierungstrends begünstigt und fördert. Das IMD World Digital Competitiveness Ranking (WDCR) 2020
misst die Kapazität und Readiness von 63 Ländern bezüglich ihrer Adaption von digitalen Technologien für die ökonomische
und soziale Transformation. Auf Basis von 52 Kriterien (davon 32 metrisch erhoben, 20 aus Umfragen) werden Länder
bezüglich 3 Faktoren bewertet, welche wiederum aus zahlreichen Subfaktoren bestehen.

IMD World Digital Competitiveness Ranking 2020                          Knowledge
                                                                        misst die intangible Infrastruktur, welche benötigt wird,
 1          USA                                                         um Technologie zu erlernen und zu erforschen.
                                                                        Subfaktoren: Talent, Training and Education, Scientific
 2          Singapur                                                    Concentration
                                                  Das Ranking           Technology
 3          Dänemark                              basiert auf 3         quantifiziert die digitaltechnologischen Rahmenbedingungen.
                                                  Faktoren:             Subfaktoren: Regulatorische u. technische Rahmenbed.
 4          Schweden
                                                                        Future Readiness
5           Hong Kong                                                   untersucht, wie vorbereitet ein Land ist, um die digitale
                                                                        Transformation zu übernehmen.
 6          Schweiz                                                     Subfaktoren: IT-Integration, adaptive Haltung,
                                                                        wirtschaftliche Agilität
Quelle: IMD World Digital Competitiveness Index 2020
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Stand der Digitalisierung in der Schweiz II
Die Schweiz schneidet im WDCR-Ranking insgesamt gut ab. Zu den Stärken gehört der gute Bildungsstand, die Attraktivität
der Schweiz für ausländische Fachkräfte, die gesetzliche Ausgestaltung von Innnovationsanreizen oder der Wissenstransfer
zwischen Hochschulen und Unternehmen. In Bezug auf die digitaltechnologischen Rahmenbedingungen («Technology») wird
der Schweiz allerdings insgesamt deutlicher Nachholbedarf attestiert. Für die Schweiz konstatiert die IMD-Studie:
                                                        Stärken: Gutes Abschneiden bei PISA-Mathematiktests (Rang 10 von 63), hohe
                                 1           USA        Anziehungskraft auf ausländische Kadermitarbeiter mit internationalen
           Knowledge                                    Arbeitserfahrungen (Rang 1)
                                 3           Schweiz    Schwächen: F&E-Produktivität führt selten zu wissenschaftlichen Publikationen

                                                        Stärken: Beschliessung von Gesetzen mit Innovationsanreizen (z.B. STAF)
                                 1           Singapur   (Rang 1), gute 3G/4G Abdeckung und Durchschnittsgeschwindigkeit bei
           Technology                                   Breitband (Rang 3)
                                11           Schweiz    Schwächen: wenige grosse IT-Unternehmen im Schweizer Umfeld (Rang 43),
                                                        Regulierung von Start-Ups und Firmenneugründungen (Rang 37)
                                                        Stärken: Know-How-Austausch zwischen Firmen und Hochschulen (Rang 1),
           Future                1           Dänemark   hoher Anteil von Smartphone-Besitzern (Rang 3)
           Readiness             5           Schweiz    Schwächen: wenig Nutzung von Robotern in der Produktion (Rang 26),
                                                        Unternehmen nutzen selten Big Data um Entscheide zu treffen (Rang 25), tiefe
                                                        Nutzung von E-Services (Rang 16)
Fazit: Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche digitale Transformation in der Schweiz sind gut.
Quelle: IMD World Digital Competitiveness Index 2020
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Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Bertelsmann Digital-Health-Index 2018          In der Studie «#SmartHealthSystems» der Bertelsmann Stiftung werden
                                               anhand von mehr als 150 Einzelindikatoren 17 europäische Länder
                                               bezüglich ihrer Gestaltung der digitalen Gesundheit analysiert. Das
     Estland
    Kanada                                     Ergebnis ist der Digital-Health-Index, der den Stand der Digitalisierung
  Dänemark                                     des Gesundheitssystems vollumfänglich bewertet. Der Index kann
       Israel                                  Werte zwischen 0 und 100 annehmen. Je höher der Indexwert, desto
    Spanien
                                               entwickelter ist ein Land bezüglich Digital Health.
    England
  Schweden
    Portugal                                   Die Schweiz schneidet mit einem Indexwert von 40.6 auf Rang 14 von
 Niederlande                                   17 ab (Maximum: Estland 81.9). Die Schweiz befindet sich in der
  Österreich                                   Gruppe der vier Länder mit einem Index unter 50.
  Australien
      Italien
     Belgien
                                               Die Autoren der Bertelsmann-Studie kommen zu folgendem Schluss:
    Schweiz                                    «Erfolgreiche Länder zeichnen sich aus durch einen Dreiklang aus
  Frankreich                                   effektiver Strategie, politischer Führung und koordinierenden
Deutschland
                                               nationalen Institutionen, also „Agenturen für digitale Gesundheit“ mit
      Polen
                                               steuernder Funktion.»
                0   20    40   60   80   100

                                               Im Folgenden werden auf Grundlage der Studie die Standortfaktoren
Quelle: Bertelsmann-Stiftung                   und Rahmenbedingungen für die Schweiz diskutiert.
12

Politische Rahmenbedingungen I: Nationales Digital-Health-Zentrum
     Die Etablierung einer national agierenden Digital-Health-Koordinierungsstelle gilt als kritischer Erfolgsfaktor. Sie
     hat die Funktion der Aufsicht über die Planung, Koordinierung, Durchführung und Kontrolle der Digital-Health-
     Strategie. Die Koordinierungsstelle evaluiert die Prozesse und kommentiert, bzw. arbeitet die Gesetzgebungen aus.
     Sie gibt bei Standardisierung von Datenbanken den Rahmen vor. Für die konsequente Verfolgung und Umsetzung
     der Digitalisierungsstrategien braucht es aber neben der Koordination des Prozesses v.a. auch Political
     Leadership.

     Obwohl die Schweizer Gesundheitspolitik aufgeteilt wird zwischen Bund, Kantonen und Ärzteschaft, gibt es mit
     eHealth Suisse ein Kompetenz- und Koordinierungszentrum, welches die übergeordnete Planung und
     Koordinierung vornimmt. Grundsätzlich ist die Gesundheitsversorgung eine Aufgabe der Kantone, die Rolle des
     Bundes beschränkt sich auf Finanzierungs- und Koordinationsfunktionen. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist
     eHealth in der Schweiz nicht bei einem Gesundheitsministerium auf Bundesebene angesiedelt (sondern beim
     BAG) und das Budget von eHealth ist im Vergleich zu ähnlichen Institutionen in anderen Ländern eher niedrig.
     Aufgrund der vielen Akteure mit teilweise unterschiedlichen Interessen verlangsamen sich Prozesse bezüglich
     Gesetzgebung.

     Benchmarking | Best practice: Estland als Erster des Digital-Health-Indexes hat eine nationale grosse Behörde,
     welche alle digitalen Gesundheitsdienste (E-Rezepte, ePA, Patientenkurzakten, Gesundheitsportale, etc.) integriert.
     So können ganz verschiedene Stakeholder bei einer Datenschnittstelle zugreifen und ein automatischer
     Datenaustausch wurde erleichtert.
13

Politische Rahmenbedingungen II: Datenschutzregulierung
     Vorhandene Datenschutzbedenken können die Digitalisierung entscheidend hemmen, da das bestehende
     Potenzial von Big Data-Methoden nicht ausgenutzt werden kann. Länder unterscheiden sich kulturell und
     historisch bedingt diesbezüglich stark.

     Es kann davon ausgegangen werden, dass die Schweizer Bevölkerung Big Data im Gesundheitsbereich kritisch
     gegenübersteht. Eine Befragung der ZHAW/BSI im 2019 ergab, dass ca. 30% der Versicherten sich als Gegner der
     Digitalisierung einordnen lassen. Dies, weil eine Benachteiligung zulasten der Versicherten erwartet wird bei
     Datenweitergabe an Versicherte durch bspw. eHealth-Apps. Die Bevölkerung wäre politisch-bedingt föderalen
     Mechanismen zugeneigter als grösseren Datenstrukturen. Jeder Kanton besitzt eigene Datenschutzrichtlinien und
     diesbezüglich Beauftragte. Die Datenschutzvorgaben sind grundsätzlich streng ausgestaltet. Stakeholder, die nicht
     an der Behandlung beteiligt sind, sind per se ausgeschlossen, Einsicht zu erhalten. Die Daten können
     grundsätzlich (gemäss Humanforschungsgesetzes) anonymisiert für Forschungszwecke genutzt werden, liegen
     aber in einer für Forschungszwecke möglicherweise noch unzureichenden Strukturierung vor.

     Benchmarking | Best practice: In Dänemark wird eine gute Balance gefunden zwischen Datenschutzbefürch-
     tungen einerseits und der Nutzung von Daten für Forschung und Entwicklung andererseits. Grundsätzlich können
     in Dänemark Daten von Universitäten, Pharma-Unternehmen, Biotech-Firmen etc. für klinische Studien genutzt
     werden, sofern diese die Anforderungen erfüllen, dass das Projekt allgemein der Gesellschaft dient bei
     Berücksichtigung der Privatsphäre des einzelnen Patienten.
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Readiness: Technische Dateninfrastruktur
     Die Interoperabilität der Daten beschreibt die Fähigkeit von Systemen zur Verwaltung von Gesundheitsdaten,
     miteinander zu kommunizieren und Daten miteinander nahtlos auszutauschen. Die Interoperabilität ist sehr
     wichtig für einen schnellen und effizienten Austausch. Bei einheitlicher technischer Dateninfrastruktur können
     Daten schneller verarbeitet werden von Ärzten, Spitälern und weiteren Stakeholdern.

     Das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier schreibt einheitliche Zertifizierungsstandards vor. Trotz
     der stark föderalen Grundstruktur in der operativen Ausgestaltung ist die Interoperabilität gut gewährleistet. Dies
     zeigt sich auch daran, dass sich medizinische Dienstleister mit jeder neuen Phase des EPD rasch anschliessen.
     Die Datenbereitstellung im Rahmen des EPD muss jedoch verbessert werden, damit EPD-Daten zukünftig auch für
     Forschungszwecke genutzt werden können.

     Benchmarking | Best practice: Dänemark hat integrierend mit anderen staatlichen Digital Services eine
     Dateninfrastruktur aufgebaut. So kann die Bevölkerung mittels eines Authentifizierungsdienstes, den man bei
     anderen staatlichen Online-Diensten braucht, auch eHealth-Services nutzen. Ausserdem bindet Dänemark im
     Gegensatz zu vielen anderen Ländern auch Akteure am Ende der Wertschöpfungskette wie Ärzte und Patienten in
     den Ausgestaltungsprozess der Online-Dienste ein. Dies erhöht zusätzlich die Akzeptanz und verringert die
     teilweise vorhandene Skepsis zu Online-Diensten.
15

Stand der Umsetzung: Online-Dienste (Portale, Telehealth, etc.)
      Ein wichtiges Ziel der Digitalisierung im Gesundheitsbereich besteht darin, dass Organisationen und Patienten
      direkter und schneller Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Beispiele hierfür sind Vorbesprechungen via
      Telemedizin, um einen allfällig unnötigen Arztbesuch zu verhindern oder E-Rezepte, welche Hausapotheken über
      notwendige Bestellungen von Medikamenten informieren, welche bald nachgefragt werden, etc.

      Das elektronische Patientendossier ist angedacht als der erste Ort, an dem Gesundheitsdaten von Patienten
      gespeichert werden. Zwar kann es genutzt werden seit diesem Jahr (2020), aber aufgrund der traditionell
      regionalen Verfolgung von Digital-Health-Strategien, gibt es auf Ebene Kantone erhebliche Unterschiede wie stark
      einzelne Services schon vorhanden sind. Dies hängt entscheidend auch von der Bereitschaft der grossen Spitäler
      und Universitätskliniken ab. Diese regionalen Unterschiede lassen nicht das gesamte schweizweite Potenzial von
      Digital Health ausschöpfen.

     Benchmarking | Best practice: Das allgemein digital fortgeschrittene Land Israel hat einen umfassenden Digital-
     Health-Plan ausgearbeitet, der zwischen Tech-Unternehmen einen technischen Wettbewerb lanciert hat. Dieser
     Wettbewerb hat neben einer schnelleren Digitalisierung des Gesundheitssystems auch die IT-Branche beflügelt. Zu
     nennen seien die modernen Telemedizin- und E-Rezept-Systeme.
16
Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der
Pharmaindustrie
Die Digitalisierung führt auch in der Pharmaindustrie zu einer Transformation und birgt entlang der gesamten
Wertschöpfungskette von der Forschung bis zum Einsatz beim Patienten Chancen und Potenziale. Pharma-Unternehmen
beteiligen sich an der Transformation aktiv, teilweise mittels Kooperationen mit Tech-Unternehmen.

Digitalisierung entlang der Pharma-Wertschöpfungskette

   Forschung und             Diagnostik                     Produktion                           Patienten
    Entwicklung
                                      Der Automatisierungsgrad in der Schweizer Pharmaindustrie ist
                                     bereits sehr hoch. Dennoch bestehen im Zuge der Digitalisierung
                                    auch in der Pharmaindustrie weitere Potenziale für technologischen
                                    Fortschritt sowie Effizienz- und Produktivitätssteigerungen, bspw. in
                                   Form von individualisierten Herstellungs- und Behandlungsmethoden
                                    (Losgrösse 1). Solche und andere Aspekte der Industrie 4.0 werden
                                    allerdings im Rahmen der vorliegenden Studie nicht weiter vertieft.
17

                      Forschung & Entwicklung
              OECD Technical and Operational Readiness Index        Impact: Mittels Smart Software können ganze Datenbanken analysiert
     Finnland
                                                                    werden, um neue Zusammenhänge in Krankheitsbildern zu finden und
     Singapur                                                       zu erkennen, wie diese am besten behandelt werden können. Mittels
      England
     Slowakei                                                       Datenbanken lassen sich auch allfällige Unterschiede in
       Estland                                                      Krankheitsbildern aufgrund von Vorerkrankungen oder Ähnliches
         Israel
   Dänemark                                                         finden.
      Kanada
   Österreich
            USA
                                                                    Ranking: Die Schweiz schneidet relativ schlecht ab im Vergleich zu
      Sweden                                                        anderen Ländern, was die Readiness angeht. Dies liegt an drei
  Luxemburg
      Spanien
                                                                    Faktoren: Ärzte nutzen digitale Services vornehmlich zur
   Norwegen                                                         Rechnungsstellung, es gibt keine Pflicht als Patient teilzunehmen am
        Island
     Kroatien
                                                                    EPD und für Organisationen, welche teilnehmen müssen, gibt es eine
         Polen                                                      lange Übergangsphase von bis zu 5 Jahren, was die Adaption
    Australien
   Frankreich                                                       verlangsamt.
      Schweiz
Griechenland
       Mexiko
                                                                    Benchmarking | Best practice: Finnland hat ein interoperables
  Tschechien                                                        System aufgebaut, bei welchem die Teilnahme für öffentliche
        Japan
         Irland
                                                                    Dienstleister, Spitäler und Spezialärzte obligatorisch ist. Weitere
                  0      2         4          6         8      10   Ärztegruppen können auch daran teilnehmen. Das System beinhaltet
                                                                    von Labortests bis zu Arztprotokollen eine Vielzahl von Dokumenten.
Quelle: OECD, HCQI Survey of Electronic Health Record System
Development and Use (2016)
18

                                    Diagnostik
                                      Luxemburg               Finnland                     Impact: Ein grosser Vorteil von Datenbanken mit Patientendaten,
                         100                                                               welche im Optimalfall mit klinischen Studien verknüpft werden können,
                                                                                           ist das kontinuierliche Monitoring der Entwicklung von Patienten. So
 Index zur EPD-Nutzung

                                                             Deutschland
                         75                                                                verknüpfen beispielsweise Biobanken Daten zu biologischen
                                   Litauen                                    Österreich   Materialien (z.B. Organspender) mit den persönlichen Daten von
                         50                                                                Spendern. Diese Daten sind wichtig für die Forschung, um
                                                                                           Zusammenhänge erkennen zu können. Aus diesen Erkenntnissen
                         25                            Schweden                            können präzisere Diagnosen erstellt werden und entsprechend
                                    Schweiz              Niederlande                       punktueller geforscht, entwickelt und produziert werden.
                                                        Tschechien
                          0
                               0              25         50         75          100        Ranking: Sowohl was die Nutzungsmöglichkeiten von elektronischen
                                             Index zur Nutzung von Biobanks                Patientendossiers als auch die Anzahl Biobanken anbelangt, ist die
                                                                                           Schweiz weit abgeschlagen hinter der europäischen Konkurrenz.
Quelle: BBMRI-ERIC Directory 2020 (Nutzung von
Biobanken Index), WHO Global Observatory for eHealth                                       Benchmarking | Best practice : Ähnlich grosse Länder wie Österreich
2015 (EPD-Nutzung), entnommen aus Roche                                                    oder Finnland haben mehr Biobanken und bieten mehr Möglichkeiten
FutureProofing Healthcare Datenbank
                                                                                           zur Erhebung und Nutzung von elektronischen Patientendossiers als
                                                                                           die Schweiz. Im Falle von Österreich wurden schon früh Massnahmen
                                                                                           für die Einführung einer elektronischen Gesundheitsakte getroffen.
                                                                                           Bereits 2005 wurde eine E-Card eingeführt.
19

                   Patienten
                          Wearables                   Impact: Wearables und Health-Apps sind sowohl während als auch nach
                                                      der Behandlung wichtige Begleiter für ein digitales Gesundheitssystem.
         UK
    Schweiz
                                                      Erhobene Daten können für Forschungszwecke gebraucht werden. So
  Österreich                                          dienen z.B. während der Covid-19-Pandemie Wearables als
    Kanada                                            Frühindikatoren für spätere Krankheitsfälle. Auch Pharma-Unternehmen
Deutschland
                                                      gehen in diese Richtung mit Partnerschaften mit Tech-Unternehmen. So
  Norwegen
 Schweden
                                                      können zusätzlich Therapien mittels biometrischer Daten bzgl. ihrer
 Dänemark                                             Wirksamkeit bewertet werden. Die Sammlung von neuen Langzeitdaten
 Frankreich                                           auf Patientenebene eröffnet neue Chancen für die F&E.
      Irland
   Finnland                                           Ranking: Die private Nutzung von Wearables in der Schweiz ist stark
    Spanien
                                                      verbreitet. Die Schweiz belegt von 34 Ländern Rang 2.
Niederlande
      Polen
     Italien
                                                      Benchmarking | Best practice: In Grossbritannien ist die Nutzung von
      Israel                                          Wearables sehr weit fortgeschritten. Gemäss einer PwC-Studie ist die
    Lettland                                          Kaufmotivation bewusst das eigene Monitoring von persönlichen Daten.
               0     20      40       60   80   100   Datenschutzbedenken gibt es praktisch keine.
Quelle: Statista Market Reports, 2020
entnommen aus der Roche FutureProofing
Healthcare Datenbank
BAK-Technologieanalyse
21

Das Wichtigste in Kürze
-   Grundsätzlich gilt: Die Schweiz ist heute ein Top Forschungsstandort in Biotech/Pharma
-   Fokussiert man jeweils auf die Patente, die digitale Elemente enthalten oder die KI anwenden, besteht
    gegenüber den besten US-Standorten ein substanzieller Rückstand. Die Regionen San Francisco Bay Area
    und Greater Boston Area sind hier das Mass aller Dinge. Auch in den asiatischen Top-Standorten ist
    überwiegend die digitale Durchdringung bzw. KI-Durchdringung hoch und das Wachstum der Patente in der
    Verknüpfung mit digitalen Elementen oder KI meist deutlich höher als in der Schweiz.
-   Fokussiert man auf die Weltklassepatente (Top 10%), ist die Schweiz gegenüber den asiatischen Standorten
    lediglich noch bei der Technologiekombination Pharma-x-Digital richtig gut positioniert. Im Bereich Biotech-x-
    Digital weisen die asiatischen Standorte ein markant höheres Wachstum auf. Die Standorte Seoul und Tokio
    liegen auch in absoluten Zahlen bereits vor der Schweiz. Bei der Verknüpfung mit KI ergibt sich sowohl bei
    Biotech-x-KI als auch bei Pharma-x-KI das Bild, dass die Schweiz an Boden verliert.
 Der Trend zunehmender Digitalisierung wird in der Biotech- und Pharmaforschung anhalten. Um als
  Forschungsstandort wettbewerbsfähig zu bleiben, muss man in der Anwendung digitaler Technologien und
  Künstlicher Intelligenz den Rückstand gegenüber den US- und asiatischen Standorten aufholen.
22

Methodischer Hintergrund: BAK Technologieansatz
BAK hat zusammen mit dem Eidgenössischen Institut für geistiges Eigentum (IGE) einen Analyseansatz entwickelt, der die Messung, Analyse und
Bewertung der Forschungsaktivitäten von Unternehmen, Regionen und Ländern im weltweiten Vergleich erlaubt. Der Ansatz basiert auf Daten der
internationalen Patentämter und wertet Patente hinsichtlich ihrer Qualität aus. Dabei werden nicht nur Patentanmeldungen, sondern der gesamte
Bestand an aktiven Patenten analysiert. Die Forschungsleistung wird anhand der Forscheradressen dort gemessen, wo sie effektiv stattfindet.

Zudem werden die Patente bewertet, damit die wirklich relevante Weltklasseforschung in den Mittelpunkt gestellt werden kann. Innerhalb jeder
Technologie werden die Patente des oberen Dezils mit der besten Bewertung mit dem Prädikat «Weltklasse» ausgezeichnet. Diese Patente gelten
als die wertvollsten Patente, da diese Patente häufig zu erfolgreichen Produkten bzw. neuen Prozessen führen. Die Patentstärke wird als
Kombination aus interner und externer Evaluierung ermittelt:

Externe Evaluierung:
«Wie bewerten Dritte die Relevanz eines Patents                                                       Subsample «Weltklasse»
                                                                Score                                 Die am höchsten bewerteten
des Unternehmens?»
                                                                Die Kombination von Patent-           Patente (Top 10%) werden
Definition: Weltweite Zitierungen des Patents                   qualität und Patentaktivität ist      Weltklassepatente genannt.
                                                          X
von späteren Patenten                                           ein Indikator für den relativen
                                                                Wert eines Patents im
Interne Evaluierung:                                            Vergleich zu anderen Patenten.        Forschungseffektivität
«Wie bewerten Unternehmen die Relevanz ihrer                                                          Das Verhältnis von Weltklasse an
eigenen Patente?»                                                                                     den gesamten Patenten wird als
                                                                                                      Erfolgsindikator interpretiert.
Definition: Marktgrösse, die in Bezug auf abge-
deckte Länder durch aktive Patente geschützt ist
23

Patentsample: WIPO-Technologien vs. Zukunftstechnologien
Für die Analyse stehen zwei Technologie-Sets zur Verfügung. Das erste Set besteht aus den etablierten Technologien der World
Intellectual Property Organisation (WIPO). Die WIPO hat rund 40 Technologiefelder definiert, welche das gesamte Patentuniversum
abdecken. Eine dieser Technologien ist die Technologie Pharma, die vor allem Patente auf klassische chemisch-pharmazeutische
Wirkstoffe beinhaltet.

Aufgrund der breiten Ausrichtung der WIPO-Technologien sind diese jedoch nur begrenzt geeignet, um spannende neue technologische
Entwicklungen wie z.B. Künstliche Intelligenz abzubilden. Aus diesem Grund hat BAK zusammen mit dem Schweizer Patentamt eine
neue Technologieklassifikation entwickelt, die so genannten «Zukunftstechnologien», die nach Einschätzung von Experten die
wirtschaftliche Entwicklung zukünftig massgeblich prägen werden. Diese Technologien lassen sich in fünf Kategorien einteilen (Life
Science, Materials, Green Tech, Digital, Systems) und umfassen nur einen Teil des gesamten Patentuniversums. Zum Life Science
Bereich in den Zukunftstechnologien gehört auch die Technologie Biotech sowie mehrere Biotech-Teilbereiche wie z.B. Immuntherapie.
Der wichtigste Bereich der Biotech-Definition sind Patente auf mit Mikroorganismen hergestellte Biopharmazeutika. Biopharmazeutika
sind zumeist Proteine wie Antikörper.

In der vorliegenden Technologieanalyse wird die WIPO-Technologie Pharma, die Zukunftstechnologie Biotech und das Aggregat der
beiden Technologien analysiert. Grundsätzlich gibt es einige Überschneidungen zwischen der Pharma und der Biotech-
Technologiedefinition. Daher gibt es zahlreiche Patente, die beiden Technologien zugeteilt sind. Zudem forschen die meisten
Pharmafirmen sowohl an Pharma- als auch an Biotechmedikamenten.
24

Pharma und Biotech stehen im Fokus der Analyse

     CH                                                         CH
   46 354                                                      5 528
   Patente                                                    Patente
                                             Technologie
                    Alle Patente
                                               Pharma
                40 WIPO-Technologien

                                                                           Aggregat Biotech     CH
                                                                           / Pharma (ohne      6 650
                                                                           Doppelzählungen    Patente
                                                                            von Patenten)

                          Selektion
                    «Zukunftstechnologien»      Technologie
                       5 Oberkategorien           Biotech
                       60 Technologien                             CH
        CH
      21 539                                                      2 894
      Patente                                                    Patente
25

Messung der digitalen und KI-Durchdringung
Messung der digitalen und KI-Durchdringung
Mit der BAK-Patentdatenbank kann zudem die steigende Bedeutung der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz
aufgezeigt werden. Hierbei kann die Eigenschaft genutzt werden, dass viele Patente in der BAK-Patentdatenbank nicht nur
einer Technologie, sondern gleichzeitig zwei oder mehreren Technologien zugeordnet sind. Zum Beispiel wird ein Patent für
einen neuartigen Sensor in einem Medical Wearable in der Patentdatenbank den Zukunftstechnologien Sensors, Medtech
und Wearables zugewiesen.

Um die Bedeutung der Digitalisierung bzw. der KI in der Pharma-/Biotech-Forschung zu messen, wird geprüft, wie viele
Pharma-/Biotech-Patente zugleich digitale Elemente beinhalten oder KI-Methoden anwenden und wie sich die Zahl dieser
Patente im Zeitablauf entwickelt hat. Für die Erfassung dieser digitalen bzw. KI-Elemente wird auf die beiden
Technologiedefinitionen «Computer Technology» sowie «Digital Communication» der World Intellectual Property Organisation
(WIPO), die BAK Zukunftstechnologie-Oberkategorie «Digital» sowie die BAK-Zukunftstechnologie «Machine Learning/AI»
zurückgegriffen. Somit kann die digitale und KI-Durchdringung in der Pharma-/Biotech-Forschung in der Schweiz ermittelt und
mit den Entwicklungen in Konkurrenzstandorten verglichen werden.
Technologieanalyse 1:
Patenttrends in Digitalisierungstechnologien
und Künstlicher Intelligenz
27

Patenttrends in Digitalisierungstechnologien
Entwicklung Patente in Digitalisierungstechnologien in der Schweiz
7000
                                                                                       Seit dem Jahr 2000 stieg in der Schweiz die Zahl der
6000                                Schweizer Patente in digitalen Technologien
                                                                                        aktiven Patente in digitalen Technologien von 1’320
5000
                                                                                        auf fast 6’000 Patente an. Dies entspricht einem
4000                                                                                    Wachstum von 8.6% pro Jahr.
3000
2000                                                                                   Bei den Schweizer Weltklassepatenten in digitalen
1000                     Schweizer Weltklassepatente in digitalen Technologien          Technologien ist die Entwicklung noch dynamischer.
      0                                                                                 Diese stiegen im Durchschnitt um 9.9% pro Jahr (von
      2000   2002     2004   2006   2008    2010    2012    2014    2016     2018       116 auf 631 Patente).
Schweiz vs. Welt (Indexiert, 2000 =100)                                                Im globalen Kontext verläuft die Entwicklung der
600
       Patente in Digit. Tech.
                                           600
                                                   Weltklassepatente in                 Schweizer Patente in digitalen Technologien seit 2000
500                                        500         Digit. Tech.                     unterdurchschnittlich.
400                                        400
               Welt                                        Welt
300                                        300                                         Betrachtet man lediglich das Sample der
                      Schweiz                                      Schweiz
200                                        200                                          Weltklassepatente, verläuft die Dynamik der Schweizer
100                                        100                                          Weltklassepatente in ähnlichem Tempo wie der Anstieg
  0                                          0                                          der globalen Weltklassepatente in Digitalisierungs-
                                                                                        technologien (Welt = 50 führende Forschungsländer).
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
28

Patenttrends in Digitalisierungstechnologien
Entwicklung Schweizer Patent-Weltmarktanteil in digitalen Technologien
 1.6%      Schweizer Anteil an globalen Patenten in digitalen Technologien                Der Schweizer Anteil an den weltweiten Patenten
 1.4%
           Schweizer Anteil an globalen Weltklassepatenten in digitalen Technologien       in Digitalisierungstechnologien liegt bei 0.9%, bei
        1.2%                                                                               den Weltklassepatenten bei 1.0%.In den
               1.2%
 1.2%
                      1.1%
                                                                                           vergangenen Jahren blieb der Anteil
 1.0%                        0.9%
                                    1.0% 1.0%
                                                0.9%
                                                       1.0%
                                                              0.9% 0.9% 0.9%
                                                                               1.0%        vergleichsweise konstant.

 0.8%                                                                                     Damit ist der Anteil deutlich tiefer als der
 0.6%
                                                                                           Schweizer Anteil an den gesamten weltweiten
                                                                                           Patenten. Dieser Anteil lag 2018 bei 1.9% bzw. bei
 0.4%                                                                                      Weltklassepatenten sogar bei 2.5%. Dies zeigt,
 0.2%
                                                                                           dass die Schweiz in anderen Technologiefeldern
                                                                                           besser aufgestellt ist als in
 0.0%                                                                                      Digitalisierungstechnologien.
        2000-2005 2006-2010 2011-2015             2016          2017      2018

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight       Weltweit führend in Digitalisierungstechnologien
                                                                                           sind die USA. Der Anteil der USA an den
                                                                                           weltweiten Patenten in diesem Bereich liegt bei
                                                                                           knapp 30%, bei Weltklassepatenten sogar bei
                                                                                           knapp 40%.
29

Patenttrends in Künstlicher Intelligenz (KI)
Entwicklung Patente in Künstlicher Intelligenz in der Schweiz
 1000                                                                                Die Zahl der KI-Patente aus der Schweiz ist seit dem
                                                       Schweizer KI-Patente           Jahr 2000 von rund 100 auf mehr 835 Patente
  800
                                                                                      gestiegen. Dies entspricht einem Wachstum von rund
  600                                                                                 12% pro Jahr.
  400
                                                                                     Auch die Zahl der Weltklassepatente ist in der
  200                                                                                 gleichen Zeit mit etwa 12% pro Jahr von 9 auf 74
                                             Schweizer KI-Weltklassepatente
       0                                                                              gestiegen. Im Jahr 2018 waren somit 8.9% der
       2000   2002   2004     2006   2008   2010   2012   2014   2016      2018       Schweizer KI-Patente als Weltklasse eingestuft.

Schweiz vs. Welt (Indexiert, 2000 =100)                                              Das Wachstum von KI-Patenten ist in der Schweiz
 900                                        900                                       seit 2000 leicht dynamischer ausgefallen als im
              Patente in KI                        Weltklassepatente in KI
 800                                        800                                       weltweiten Schnitt. Seit 2010 kam es auch bei den
 700                                        700                  Schweiz
 600                 Schweiz                600                                       Schweizer KI-Weltklassepatenten zu einem
 500
 400
                                            500
                                            400
                                                                                      überdurchschnittlichen Anstieg.
 300                        Welt            300                         Welt
 200                                        200
 100                                        100
   0                                          0

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
30

Patenttrends in Künstlicher Intelligenz (KI)
Entwicklung Schweizer Weltmarktanteil bei KI-Patenten
                                                                                               Der Schweizer Anteil an den weltweiten KI-
 1.8%       Schweizer Anteil an globalen Patenten in KI
                                                                                                Patenten hat sich zwischen 2000 und 2018 in
            Schweizer Anteil an globalen Weltklassepatenten in KI
 1.6%                                                                                           einer Bandbreite zwischen 1.2% und 1.4% bewegt.
        1.4%                        1.4%          1.4%
                      1.4%                                      1.3%
 1.4%                                                                         1.3%             Der Schweizer Anteil an den weltweiten KI-
                                                         1.2%          1.1%          1.1%
 1.2%          1.1%                                                                             Weltklassepatenten war Ende der 2000er Jahre
 1.0%                                      0.9%                                                 auf 0.8% gesunken. Seitdem hat sich der Anteil
                             0.8%                                                               aber spürbar erhöht und lag 2018 bei knapp über
 0.8%
                                                                                                1.1%.
 0.6%

 0.4%
                                                                                               Insgesamt ist die Schweiz somit auch in KI
                                                                                                unterdurchschnittlich vertreten, da der Schweizer
 0.2%                                                                                           Anteil an den gesamten weltweiten Patenten mit
 0.0%                                                                                           1.9% höher liegt (bei den gesamten weltweiten
        2000-2005 2006-2010 2011-2015               2016          2017          2018            Weltklassepatenten hat die Schweiz sogar einen
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
                                                                                                Anteil von 2.5%).

                                                                                               Die USA sind auch in KI das führende
                                                                                                Forschungsland mit einem Anteil an allen
                                                                                                weltweiten Patenten von 45% und sogar 60%
                                                                                                Anteil an den globalen KI Weltklassepatenten.
Technologieanalyse 2:
Digitale Durchdringung:
Relevanz der Digitalisierung in Zukunftstechnologien
32

Relevanz der Digitalisierung in Zukunftstechnologien
Oberkategorien: Digitale Durchdringung in % weltweit
                                                                                     Etwa jedes zehnte Life Science Patent weltweit
                       2.7%                                                           enthielt im Jahr 2018 digitale Elemente. Innerhalb
     Material                                                                         der Life Science-Technologien weist vor allem der
                     2.0%                                    2018
                                                                                      Medtech-Bereich eine hohe digitale
                                                             2010                     Durchdringung auf.
                                         10.2%
 Life Science                                                                        Im Vergleich mit den anderen Zukunftstechno-
                                 7.0%
                                                                                      logiefeldern war die digitale Durchdringung in den
                                                                                      Life Sciences höher als in der Kategorie Materials,
                                                         17.0%                        aber tiefer als in den Bereichen Green Tech oder
  Green Tech
                                                 13.3%                                Systems (Kategorie Digital nicht abgebildet, da
                                                                                      digitale Durchdringung von 100%).

                                                                     21.9%           In allen Kategorien hat die digitale Durchdringung
     Systems
                                                       16.1%                          seit 2010 zugenommen. Im Bereich Life Science
                                                                                      ist der Anteil von Patenten mit digitalen Elementen
                                                                                      seitdem von 7.0% auf 10.2% gestiegen.
Anteil der weltweiten Patente mit digitalen Elementen in %
Quelle: BAK Economics, Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
33

Relevanz der Digitalisierung in Pharma-/Biotech-Technologien
Einzeltechnologien: Digitale Durchdringung in % weltweit (Fokus Biotech/Pharma)
                                                              61.0% Drug Discovery Systems
                                                                                                       Betrachtet man die Ebene der Einzeltechnologien
                                                                                                        fallen hinsichtlich der digitalen Durchdringung grosse
                                                                                                        Unterschiede im Biotech-/Pharmabereich auf.

                                                                                                       In der Technologie Drug Discovery Systems lag der
                                                                                                        Anteil der Patente mit digitalen Elementen im Jahr
                                                                                                        2018 bereits bei über 60%. Der Begriff Drug
             10.6% Biosensors / Lab-on-a-Chip / Bioprinting
                                                                                                        Discovery Systems steht für die Wirkstoffentdeckung
                                                                                                        bei der z.B. mittels Hochdurchsatz-Screening
                                                                                                        zigtausende Moleküle auf ihre potenzielle Eignung als
         5.8% Cancer Therapies
                                                                                                        Wirkstoff getestet werden. Bei der
         5.4% Red Biotech                                                                               Wirkstoffentdeckung kommen auch zunehmend KI-
         4.6% Biotech                                                                                   Anwendungen zum Einsatz, um die Effizienz der
        4.6% White Biotech
                                                                                                        Wirkstoffsuche zu verbessern.
        3.0% Antibodies
       2.2% Green Biotech
      1.9% Immunotherapy
      1.7% Pharma                                                                                      In der Technologie Biosensors/Lab-on-a-chip/
                                                                                                        Bioprinting betrug die digitale Durchdringung der
 0%               20%                40%                60%               80%                100%
                                                                                                        Patente im Jahr 2018 etwas mehr als 10%.
Anteil der weltweiten Patente mit digitalen Elementen in % im Jahr 2018
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight                    In den restlichen Biotech-/Pharmatechnologien
                                                                                                        ist der Anteil Patente mit digitalen Elementen
                                                                                                        dagegen noch vergleichsweise gering.
Technologieanalyse 3:
Biotech-/Pharma-Forschungsstandort Schweiz:
Entwicklung der Biotech- und Pharmapatente
35

Entwicklung des Aggregats Biotech/Pharma
Entwicklung Biotech/Pharma-Patente in der Schweiz
7000                                     Schweizer Biotech/Pharma-Patente            Die Zahl der Patente in Biotech/Pharma aus der
6000                                                                                  Schweiz ist seit dem Jahr 2000 von 2’839 auf fast
5000                                                                                  6’650 Patente gestiegen. Dies entspricht einem
4000                                                                                  Wachstum von knapp 5% pro Jahr.
3000
2000                                                                                 Die Zahl der Biotech/Pharma-Weltklassepatente ist in
                               Schweizer Biotech/Pharma-Weltklassepatente
1000                                                                                  der gleichen Zeit mit 7.5% pro Jahr wesentlich
      0
                                                                                      dynamischer gewachsen. Die Zahl der
                                                                                      Weltklassepatente lag 2018 bei 1050 Patenten, damit
                                                                                      waren fast 16% der Schweizer Biotech/Pharma-Patente
Schweiz vs. Welt (Indexiert, 2000 =100)                                               als Weltklasse eingestuft.
300           Patente                   400       Weltklassepatente
250
                                        350                                          Das Wachstum der Schweizer Biotech/Pharma-Patente
200
           Schweiz                      300        Schweiz                            und Weltklassepatente ist auch deutlich höher
                                        250
150
                        Welt            200
                                                               Welt                   ausgefallen als der Anstieg weltweit (Welt = 50
100
                                        150                                           führende Forschungsländer).
                                        100
 50
                                         50
  0                                       0

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
36

Entwicklung des Aggregats Biotech/Pharma
Entwicklung Schweizer Weltmarktanteil bei Biotech/Pharma-Patenten

 6%       Schweizer Anteil an weltweiten Patenten in Biotech/Pharma                        Der Schweizer Anteil an den weltweiten
          Schweizer Anteil an weltweiten Weltklassepatenten in Biotech/Pharma               Biotech/Pharma-Patenten hat sich zwischen 2000
 5%                                    4.9%                                                 und 2018 leicht erhöht. Im Jahr 2018 betrug der
                                                     4.7%          4.7%          4.7%
                                                                                            Anteil 2.4%.
                         3.9%
 4%
                                                                                           Der Schweizer Anteil an den weltweiten
                                3.1%          3.1%          3.0%          3.0%              Biotech/Pharma-Weltklassepatenten ist stärker
 3%          2.8% 2.9%
      2.6%                                                                                  gestiegen. Von 2.8% im Jahr 2000 ist dieser Anteil
                                                                                            bis auf fast 4.7% im Jahr 2018 gewachsen. Seit
 2%                                                                                         2010 ist dieser Anteil jedoch relativ konstant
                                                                                            geblieben. Insgesamt belegen diese Zahlen die
 1%                                                                                         hohe Bedeutung des Schweizer
                                                                                            Forschungsstandorts im Bereich Biotech/Pharma.
 0%
      2000-2005 2006-2010 2011-2015             2016          2017          2018

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
37

Entwicklung der Biotech-Patente
Entwicklung Biotech-Patente in der Schweiz
 3500
                                                                                             Die Zahl der Biotech-Patente aus der Schweiz ist
 3000                                                     Schweizer Biotech-Patente           seit dem Jahr 2000 von 1’268 auf fast 3’000 Patente
 2500                                                                                         gestiegen. Dies entspricht einem Wachstum von knapp
 2000                                                                                         5% pro Jahr.
 1500
 1000
                                                                                             Die Zahl der Biotech-Weltklassepatente ist in der
  500
                                                 Schweizer Biotech-Weltklassepatente          gleichen Zeit mit 7.4% pro Jahr wesentlich dynamischer
       0
                                                                                              gewachsen. Die Zahl der Weltklassepatente lag 2018
       2000    2002     2004       2006   2008     2010   2012    2014    2016     2018       bei 475 Patenten, damit waren mehr als 16% der
                                                                                              Schweizer Biotech-Patente als Weltklasse eingestuft.
Schweiz vs. Welt (Indexiert, 2000 =100)
 250                                               400                                       Das Wachstum der Schweizer Biotech-Weltklasse-
                  Patente                                   Weltklassepatente
                                                   350                                        patente ist auch deutlich höher ausgefallen als der
 200          Schweiz                              300
                                                   250
                                                               Schweiz                        Anstieg der weltweiten Weltklassepatente (Welt = 50
 150                        Welt
                                                   200                                        führende Forschungsländer).
 100                                               150                      Welt
                                                   100
  50
                                                    50
   0                                                 0

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
38

Entwicklung der Biotech-Patente
Entwicklung Schweizer Weltmarktanteil bei Biotech-Patenten

                 Schweizer Anteil an weltweiten Biotech-Patenten                             Der Schweizer Anteil an den weltweiten Biotech-
 4.5%
                 Schweizer Anteil an weltweiten Biotech-Weltklassepatenten                    Patenten hat sich zwischen 2000 und 2018 kaum
 4.0%                                                                              3.9%       verändert. Im Jahr 2018 betrug der Anteil 2.4%.
                                                                     3.7%
                                         3.4%          3.5%
 3.5%
                                                                                             Der Schweizer Anteil an den weltweiten Biotech-
 3.0%                      2.8%                                                               Weltklassepatenten ist dagegen kontinuierlich
               2.3% 2.3%          2.3%          2.4%          2.4%          2.4%              gestiegen. Von 2.3% im Jahr 2000 ist dieser Anteil
 2.5%
        2.2%                                                                                  bis auf fast 4% im Jahr 2018 gewachsen. Dies
 2.0%                                                                                         belegt die hohe Bedeutung des Schweizer
 1.5%
                                                                                              Forschungsstandorts.

 1.0%

 0.5%

 0.0%
        2000-2005 2006-2010 2011-2015            2016          2017          2018

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
39

Entwicklung der Pharma-Patente
Entwicklung Pharma-Patente in der Schweiz
6000                                                                                 Die Zahl der Pharma-Patente aus der Schweiz ist seit
                                                   Schweizer Pharma-Patente
5000
                                                                                      dem Jahr 2000 von 2225 auf 5528 Patente
                                                                                      gestiegen. Dies entspricht einem Wachstum von rund
4000
                                                                                      5% pro Jahr. Allerdings fand das Wachstum nahezu
3000                                                                                  vollständig in den 2000er Jahren statt. Seit 2010 ist
2000                                                                                  die Zahl der aktiven Patente nur noch um rund 200
1000                                    Schweizer Pharma-Weltklassepatente            Patente gestiegen. Hier spielt eine Rolle, dass sich die
      0
                                                                                      Forschungsschwerpunkte vieler Pharma-Unternehmen
      2000   2002   2004    2006     2008   2010   2012   2014   2016      2018       tendenziell in Richtung Biotech verschoben haben.
Schweiz vs. Welt (Indexiert, 2000 =100)                                              Die Zahl der Pharma-Weltklassepatente ist zwischen
300
              Patente                       450      Weltklassepatente                2000 und 2018 von 223 auf 894 gewachsen
                           Schweiz          400
250
                                            350                   Schweiz
                                                                                      (Wachstum von 8% pro Jahr). Allerdings hat auch hier
200                                         300                                       die Dynamik seit 2010 deutlich nachgelassen.
                            Welt            250
150
                                            200
100                                         150
                                                                    Welt             Auch weltweit war eine deutliche Abschwächung der
                                            100
 50                                          50                                       Patentdynamik zu beobachten. Insgesamt sind die
  0                                           0
                                                                                      Schweizer Pharma-Patente seit 2000 deutlich stärker
                                                                                      gewachsen als der weltweite Durchschnitt. Dies gilt
                                                                                      insbesondere für die Schweizer Weltklassepatente.
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
40

Entwicklung der Pharma-Patente
Entwicklung Schweizer Weltmarktanteil bei Pharma-Patenten

                 Schweizer Anteil an weltweiten Pharma-Patenten
                                                                                     Der Schweizer Anteil an den weltweiten Pharma-
 7.0%
                 Schweizer Anteil an weltweiten Pharma-Weltklassepatenten             Patenten ist seit dem Jahr 2000 von 2.7% auf
 6.0%                                  5.8%                                           3.5% gestiegen.
                                                   5.6%        5.5%       5.6%

 5.0%                                                                                Der Schweizer Anteil an den weltweiten Pharma-
                             4.3%                                                     Weltklassepatenten ist zwischen 2000 und 2018
 4.0%                               3.6%    3.6%
                                                                                      von 2.9% auf 5.6% gestiegen. Der sehr hohe Anteil
                                                        3.5%        3.5%
                      3.2%                                                            an den Weltklassepatenten ist ein Beleg für die
               2.9%
 3.0%   2.7%                                                                          hohe Qualität der Schweizer Pharmaforschung.
                                                                                      16% der Schweizer Pharma-Patente waren 2018
 2.0%                                                                                 als Weltklasse eingestuft.
 1.0%

 0.0%
        2000-2005 2006-2010 2011-2015         2016        2017        2018

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
Technologieanalyse 4:
Biotech-/Pharma-Forschungsstandort Schweiz:
Digitale & KI-Durchdringung im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
42

Digitale Durchdringung Biotech/Pharma im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
Anteil digitale an regionalen Biotech/Pharma-Patenten                                                    Zusammenfassung Schweiz vs. Konkurrenzstandorte

San Francisco Bay Area                                                                         6.5%                                    CH versus            CH versus
                                                                                4.7%                      Biotech/Pharma-x-Digital
                                                                         4.2%                                                        US-Konkurrenz   Asiatische Konkurrenz
      Greater Boston Area                                        3.5%
                Singapur                                         3.5%
                                                                                 2018
                   Tokio
                                                         2.9%
                                                          3.0%                   2010
                                                                                                         Digitale Durchdringung            -                   -
                                                 2.3%
                                                  2.4%
                 Schweiz                  1.8%
                                                 2.2%
                                                                                                         Bestand digitale Patente          -                   -
                   Seoul              1.3%
                Shanghai           1.0%
                                      1.3%
                                                                                                         Wachstum digitale Patente         -                   -
                        0.0%    1.0%     2.0%       3.0%          4.0%          5.0%    6.0%    7.0%

Patententwicklung CH vs. Konkurrenz (Indexiert, 2010 =100)
                                                                                                         Anteil Weltklassepatente          -                  +
180
                      Patente     Konkurrenz        160
                                                             Weltklassepatente
                                                                                                         Anstieg Weltklassepatente         -                  0
160                                                 140
                                                                                           Konkurrenz
140                                                 120
120
                                                                                                         US-Konkurrenz: San Francisco Bay Area, Greater Boston Area
                                       Schweiz      100                                        Schweiz
100                                                                                                      Asiatische Konkurrenz: Singapur, Tokio, Seoul, Shanghai
                                                        80
 80
 60
                                                        60                                               Legende: - Mindestens ein Konkurrenzstandort besser als Schweiz
 40                                                     40                                                        0 Konkurrenzstandorte gleich wie Schweiz
 20                                                     20                                                        + Konkurrenzstandorte schlechter als Schweiz
  0                                                      0

                                                                                                                                           Ergebnisse im Detail
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
43

Digitale Durchdringung Biotech/Pharma im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
Anzahl Biotech/Pharma-x-Digital Patente 2018                                                   Anteil Weltklasse 2018

San Francisco Bay Area                                                           993              Greater Boston Area               22.2%

  Greater Boston Area                                            631                           San Francisco Bay Area           18.6%

                Tokio                        286                                                              Schweiz           16.6%

              Schweiz                157                                                                     Shanghai       9.7%

                Seoul             138                                                                        Singapur       8.9%

             Singapur        45                                                                                 Seoul               5.8%

             Shanghai        31                                                                                 Tokio               5.2%

                         0        200          400         600          800    1000    1200                             0%                   20%        40%    60%        80%         100%

Wachstum Patente Biotech/Pharma-x-Digital 2010–2018 p.a.                                       Anstieg Weltklassepatente Biotech/Pharma-x-Digital 2010–18

                Seoul                                                                  17.1%     Greater Boston Area                                                                 62

             Singapur                                                  10.7%                   San Francisco Bay Area                                          38

             Shanghai                                            9.5%                                        Schweiz                4

                 Tokio                              5.7%                                                    Singapur            3

San Francisco Bay Area                         5.3%                                                            Seoul            3
   Greater Boston Area                        4.9%                                                             Tokio            2
              Schweiz                        4.4%                                                           Shanghai        0
                     0.0%     2.0%    4.0%    6.0%     8.0% 10.0% 12.0% 14.0% 16.0% 18.0%
                                                                                                                        0               10         20     30   40    50         60        70

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
44

KI Durchdringung Biotech/Pharma im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
Anteil KI an regionalen Biotech/Pharma-Patenten                                                    Zusammenfassung Schweiz vs. Konkurrenzstandorte

 San Francisco Bay Area                                                                   2.7%                                   CH versus            CH versus
                                                                 1.5%                                 Biotech/Pharma-x-KI
                                                                           1.8%                                                US-Konkurrenz   Asiatische Konkurrenz
                Singapur                                        1.5%
      Greater Boston Area                                           1.6%

                   Tokio
                                                   1.0%
                                                  1.0%                      2018                   KI-Durchdringung                  -                   -
                                        0.6%
                                                                            2010
                                                0.9%
                 Schweiz             0.5%
                                               0.8%
                                                                                                   Bestand KI-Patente                -                   -
                   Seoul            0.4%
                Shanghai              0.5%
                                        0.5%
                                                                                                   Wachstum KI-Patente              0                    -
                        0.0%    0.5%            1.0%          1.5%         2.0%    2.5%     3.0%

Patententwicklung CH vs. Konkurrenz (Indexiert, 2010 =100)
                                                                                                   Anteil Weltklassepatente          -                   -
250
                     Patente
                                                       250
                                                                     Weltklassepatente
                                                                                                   Anstieg Weltklassepatente         -                   -
200
                                Schweiz                200                           Konkurrenz
                                                                                                   US-Konkurrenz: San Francisco Bay Area, Greater Boston Area
150                                                    150
                                                                                                   Asiatische Konkurrenz: Singapur, Tokio, Seoul, Shanghai
100                    Konkurrenz                      100
                                                                                      Schweiz      Legende: - Mindestens ein Konkurrenzstandort besser als Schweiz
 50                                                     50                                                  0 Konkurrenzstandorte gleich wie Schweiz
  0                                                       0
                                                                                                            + Konkurrenzstandorte schlechter als Schweiz

                                                                                                                                     Ergebnisse im Detail
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
45

KI Durchdringung Biotech/Pharma im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
Anzahl Biotech/Pharma-x-KI Patente 2018                                                                       Anteil Weltklasse 2018

San Francisco Bay Area                                                                                417        Greater Boston Area              20.2%

  Greater Boston Area                                                       247                                San Francisco Bay Area             19.2%

                Tokio                             92                                                                        Shanghai         14.3%

              Schweiz                      58                                                                               Singapur     8.3%

                Seoul                     49                                                                                 Schweiz 6.9%

             Singapur            24                                                                                            Seoul               6.1%

             Shanghai           14                                                                                             Tokio          3.3%

                         0           50         100    150     200     250        300   350     400    450                              0%                   20%              40%         60%        80%         100%

Wachstum Patente Biotech/Pharma-x-KI 2010–2018 p.a.                                                           Anstieg Weltklassepatente Biotech/Pharma-x-KI 2010–18

                 Seoul                                                                        20.5%            San Francisco Bay Area                                                                           35

              Singapur                                               11.6%                                        Greater Boston Area                                                                           35

             Shanghai                                               11.2%                                                      Seoul                             2

                 Tokio                                       9.1%                                                               Tokio                            2

              Schweiz                                        9.1%                                                           Singapur                         1

San Francisco Bay Area                                       9.0%                                                           Shanghai                     0

   Greater Boston Area                                       8.9%                                                            Schweiz         -2

                         0.0%                  5.0%      10.0%          15.0%           20.0%         25.0%                             -5           0               5   10         15   20     25   30    35        40

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
Technologieanalyse 4
Forschungsstandort Schweiz Fokus Biotech:
Digitale & KI-Durchdringung im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
47

Digitale Durchdringung Biotech im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
Anteil digitale Biotechpatente an regionalen Biotech-Patenten                         Zusammenfassung Schweiz vs. Konkurrenzstandorte
 San Francisco Bay Area                                                    8.5%
                                                             6.1%                                                   CH versus            CH versus
                                                                    2018
                                                                                           Biotech-x-Digital
      Greater Boston Area                                 5.6%                                                    US-Konkurrenz   Asiatische Konkurrenz
                                                   4.7%             2010
                Singapur                           4.6%
                                            3.3%
                                                   4.5%
                                                                                      Digitale Durchdringung           -                    -
                   Tokio                      3.5%
                 Schweiz                    3.2%
                                                3.9%                                  Bestand digitale Patente         -                    -
                   Seoul                      3.6%
                                     2.1%
                                   1.8%
                                                                                      Wachstum digitale Patente        -                    -
                Shanghai          1.5%

Patententwicklung CH vs. Konkurrenz (Indexiert, 2010 =100)
                                                                                      Anteil Weltklassepatente         -                   +
180
160
                   Patente   Konkurrenz
                                            180
                                            160
                                                       Weltklassepatente              Anstieg Weltklassepatente        -                    0
140                                         140                        Konkurrenz
120                                         120                                       US-Konkurrenz: San Francisco Bay Area, Greater Boston Area
100                          Schweiz        100
 80                                                                         Schweiz   Asiatische Konkurrenz: Singapur, Tokio, Seoul, Shanghai
                                             80
 60                                          60                                       Legende: - Mindestens ein Konkurrenzstandort besser als Schweiz
 40
 20
                                             40                                                0 Konkurrenzstandorte gleich wie Schweiz
                                             20
  0                                           0
                                                                                               + Konkurrenzstandorte schlechter als Schweiz

                                                                                                                           Ergebnisse im Detail
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
48

Digitale Durchdringung Biotech im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
Anzahl Biotech-x-Digital Patente 2018                                         Anteil Weltklasse 2018

 San Francisco Bay Area                                             863          Greater Boston Area               21.3%

    Greater Boston Area                            531                        San Francisco Bay Area               18.1%

                 Tokio                  254                                                  Schweiz           13.3%

                 Seoul         121                                                          Shanghai       8.7%

               Schweiz         113                                                          Singapur 7.1%

              Singapur    42                                                                   Seoul               5.0%

              Shanghai    23                                                                   Tokio               4.3%

Wachstum Patente Biotech-x-Digital 2010–2018 p.a.                             Anstieg Weltklassepatente Biotech-x-Digital 2010–18
                                                                               Greater Boston Area                              43
               Seoul                                                17.6%
                                                                                San Francisco Bay
                                                                                                                           27
            Shanghai                                        14.1%                     Area

                                                                                         Singapur              2
            Singapur                                     12.8%
                                                                                            Seoul              2
                Tokio                       6.3%

    San Francisco Bay…                  5.9%                                                Tokio          1

  Greater Boston Area                 4.9%                                                Schweiz          1

             Schweiz                 4.4%                                                Shanghai      0

Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
49

KI-Durchdringung Biotech im Vergleich zu Konkurrenzstandorten
Anteil KI-Biotechpatente an regionalen Biotech-Patenten                             Zusammenfassung Schweiz vs. Konkurrenzstandorte
  San Francisco Bay Area                                                    3.7%
                                                      2.1%                                                        CH versus             CH versus
                                                                                            Biotech-x-KI
                Singapur                                     2.5%                                               US-Konkurrenz    Asiatische Konkurrenz
                                                   1.8%              2018
                                                          2.3%       2010
      Greater Boston Area                 1.4%
                                            1.5%
                                                                                    KI-Durchdringung                 -                     -
                 Schweiz         0.7%
                   Tokio           0.8%
                                            1.5%                                    Bestand KI-Patente               -                     -
                   Seoul                   1.4%
                                 0.6%
                                   0.8%
                                                                                    Wachstum KI-Patente              +                     -
                Shanghai     0.4%

Patententwicklung CH vs. Konkurrenz (Indexiert, 2010 =100)
                                                                                    Anteil Weltklassepatente          -                    -
300
                  Patente     Schweiz
                                          350
                                                      Weltklassepatente
                                                                                    Anstieg Weltklassepatente        -                     0
250                                       300

200
                                          250                                        US-Konkurrenz: San Francisco Bay Area, Greater Boston Area
                                                                     Konkurrenz
150
                                          200                                        Asiatische Konkurrenz: Singapur, Tokio, Seoul, Shanghai
                            Konkurrenz    150
100                                                                                 Legende: - Mindestens ein Konkurrenzstandort besser als Schweiz
                                          100
                                                                                               0 Konkurrenzstandorte gleich wie Schweiz
 50                                        50                             Schweiz
                                                                                               + Konkurrenzstandorte schlechter als Schweiz
  0                                         0

                                                                                                                          Ergebnisse im Detail
Quelle: BAK Economics, Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum, PatentSight
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