Digitalisierung von Archivgut und digitale Präsentation von Urkunden
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Digitalisierung von Archivgut und digitale Präsentation von Urkunden Strategie, Workflow und Perspektiven für Nutzung und Forschung ArgeAlp-Fachtagung „Digitale Unterlagen und Digitalisierung in den Archiven des Alpenraums“ bei der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, München, am 6./7. Mai 2010 Gerald Maier Maria Magdalena Rückert
Themenüberblick 1. Digitalisierung von Archivgut (Gerald Maier) 2. Digitale Präsentation von Urkunden am Beispiel des „Württembergischen Urkundenbuchs Online – WUB Online“ (Maria Magdalena Rückert) 2
Digitalisierung von Archivgut Ziele und Ausgangslage – Verbesserung des Zugangs und der Nutzung – Formen der Digitalisierung im Archiv Rahmenbedingungen und Voraussetzungen – Strategie (Europa, national, institutionell) – Finanzierung – Technische Rahmenbedingungen Der Digitalisierungsworkflow für die Online- Präsentation und -Nutzung Ausblick und Perspektiven 3
Ziele und Ausgangslage Die Digitalisierung von Archivgut mit dem Ziel, die reproduzierten Originale online für die Nutzung bereit zu stellen, gehört neben der Archivierung oder Langzeitsicherung digitaler Verwaltungsunterlagen zu den wichtigsten Herausforderungen für die Archive in der Informations- gesellschaft. 4
Ziele und Ausgangslage Die Digitalisierung von Archivgut erfordert einen hohen Ressourcen- einsatz und tangiert verschiedene archivische Fachaufgaben wie die Erschließung und Bereitstellung für die Nutzung, aber auch den Bereich der Bestandserhaltung. Das Hauptziel der Digitalisierung von Archivgut ist die Online- Präsentation der faksimilierten Originale im Kontext der Erschließung. Erreicht wird dieses durch den Nachweis in institutionseigenen, überregionalen und auch spartenübergreifenden Websites, Portalen und Online-Informations- Systemen. 5
Formen der Digitalisierung im Archiv Digitalisierung oder „Retrokonversion“ von Papierfindmitteln als Voraussetzung für digitale Online-Findmittel (Volltextdigitalisierung) Image-Digitalisierung von Archivgut – für die Online-Präsentation im Internet – als „Schutzdigitalisierung“, • als Nutzungskopie für einen „digitalen Lesesaal“ oder • als Ausgangsform für die Mikrofilmerstellung – für Benutzerkopien im Rahmen der Reproduktionen- Dienstleistung – für didaktische Präsentationsmodelle mit erweiterter Kontextbeschreibung im Rahmen von e-Learning und e-Science (z.B. Online-Forschungs- und Lernplattformen) Volltextdigitalisierung von archivischen Quellen mit der Möglichkeit der Volltextsuche (z.B. wissenschaftliche Edition) Digitalisierung von Archivgut zur Substitution der Originale (z.B. Digitalisierung von Tonbändern) 6
Rahmenbedingungen und Voraussetzungen Für eine „Massendigitalisierung“ müssen die geeigneten strategischen, finanziellen, organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Digitalisierungsstrategien und Aktionspläne als strategische Maßnahmen Berücksichtigung unterschiedlicher Kostenfaktoren für die Finanzierung – für den Scanvorgang (Image-Digitalisierung) – für die für eine digitale Präsentation notwendige Erschließung und Strukturierung sowie für die präsentationsgerechte Verwaltung und Aufbereitung der Digitalisate – für das Projekt- oder Prozessmanagement und – für die Sicherung der Nachhaltigkeit Entwicklung von internen Workflows, die inhouse- Leistungen und Outsourcing berücksichtigen 7
Strategischen Rahmenbedingungen für die Digitalisierung von Archivgut auf europäischer Ebene: – Europeana – spartenübergreifende „Europäische Digitale Bibliothek“ im Rahmen der Initiative i2010 http://www.europeana.eu – APNet-Projekt für den Aufbau eines „Europäischen Archivportals“ im Rahmen der „Europeana Group“ auf nationaler Ebene: – Diskussion um eine nationale Digitalisierungsstrategie und einer spartenübergreifenden „Deutschen Digitalen Bibliothek“ (DDB) – Diskussion um ein deutsches Archivportal und einen einheitlichen archivischen Präsentationsstandard in Verbindung mit der DDB 8
Entwicklung einer institutionellen Digitalisierungsstrategie Beispiel: Landesarchiv Baden-Württemberg – Die Digitalisierungsstrategie wurde im September 2007 verabschiedet: http://www.landesarchiv- bw.de/sixcms/media.php/25/Digistrategie_labw2007web.pdf – Festschreibung strategischer Ziele und Aktionsfelder für die nächsten Jahre z.B.: • Integration von analogem und digitalem Archivgut • Verbesserte Zugänglichkeit und erweiterte Nutzungsmöglichkeiten von Archivgut – Die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie erfolgt mittels eines internen Aktionsplans, der konkrete Maßnahmen für die verschiedenen Aktionsfelder enthält und ständig fortgeschrieben wird. 9
Finanzierung der Digitalisierung durch Drittmittelförderung Deutsche Forschungsgemeinschaft, Gruppe LIS: Förderbereich „Erschließung und Digitalisierung“ der Gruppe LIS: http://www.dfg.de/lis Kulturstiftungen bzw. Kulturgutstiftungen der Länder, Landesstiftungen EU-Förderung: – CIP – Competitiveness and Innovation Programme (Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation 2007–2013): http://ec.europa.eu/cip/index_de.htm – IST-Förderung bzw. Forschungsrahmenprogramme der KOM: http://cordis.europa.eu/fp7/home_de.html 10
Technische Rahmenbedingungen Integration von Software-Werkzeugen – z.B. Autorensysteme, Content-Management- Systeme für den Digitalisierungs-Workflow und die Bildverwaltung in die archivischen Informationssysteme, wie sie im Bereich der Bibliotheken bereits größere Verbreitung gefunden haben Aufbau sogenannter Reproduktionenverwaltungen, – d.h. Repositorien, für die elektronische Verwaltung von Digitalisaten im Rahmen einer Speicherinfrastruktur. 11
Der Digitalisierungsworkflow für die Online-Präsentation Arbeitsbereiche: – Auswahl der geeigneten Objekte oder Bestände – Image-Digitalisierung – Bildaufbereitung und Erstellung der Online- Präsentation durch Verbindung der digitalen Bilder mit Erschließungsinformationen – Speicherung, Langzeitsicherung und Bildverwaltung Für jeden der verschiedenen Arbeitsbereiche müssen gegebenenfalls verschiedene Prozessschritte berücksichtigt und abgearbeitet werden. Dabei sind einzelne Schritte auch über verschiedene Arbeitsbereiche hinweg miteinander verzahnt. 12
Einsatz eines workflowbasierten Content-Management-Systems Ablage der digitalen Master-Dateien im Filesystem und ihre Aufbereitung zu Präsentationsformen Zuordnung der aufbereiteten Digitalisate zu den archivischen Titelaufnahmen aus der Archivsoftware 13
Online-Findbücher mit Präsentations- modul für digitalisiertes Archivgut 14
Ausblick und Perspektiven Die Digitalisierung von Archivgut wird in den nächsten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen, – da mit der fortschreitenden Retrokonversion archivischer Findmittel, – dem Aufbau technischer Infrastrukturen und – der Möglichkeit der Digitalisierung der vorhandenen Filmkopien aus der Sicherungs- und Schutzverfilmung auch die Basis für eine bestandsbezogene Digitalisierung vorhanden ist. Diese Erschließungsinformationen bilden das Gerüst und Rückgrat für eine Präsentation der digitalen Objekte, die dann im Kontext digitaler Erschließungsinforma- tionen auch über die eigene Institution hinaus auf nationaler und europäischer Ebene bereitgestellt werden können. 15
Württembergische Regesten (www.landesarchiv-bw.de/wr) 16.000 Datensätze 8.000 Images Laufzeit: 1301–1500 16
Württembergisches Urkundenbuch Online (www.wubonline.de) ca. 6400 Urkunden Laufzeit: 680–1300 17
Wirtembergisches Urkundenbuch 11 Bände erschienen 1849–1913 18
Württembergisches Urkundenbuch Online Ziele und Ausgangslage – Verbesserung des Erschließungszustands – Optimierung der Recherchemöglichkeiten – archivischer Denkmalschutz Leistungen der digitalen Präsentation – Ortssuche – Aktualisierung des Forschungsstandes – Nachweis der Lagerorte Interne und externe Verlinkung – Online-Bestellung der Urkunden – Präsentation der Digitalisate Ausblick: überregionales Urkundennetzwerk 19
Ortssuche
Expertensuche
Volltext-Ansicht der Urkunden 22
Aktualisierung des Forschungsstandes 23
Nachweis der Lagerorte – PDF-Druckansicht 24
Interne Verlinkung 25
Verlinkung auf das Online-Findbuch H 51 im HStA Stuttgart 26
Online-Bestellung 27
Online-Findbuch und Präsentation der digitalisierten Urkunden 28
Externe Verlinkung 29
Externe Verlinkung: Regesta Imperii Online 30
Externe Verlinkung: dMGH 31
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Dr. Gerald Maier Dr. Maria Magdalena Rückert Bundesratsbeauftragter für Referentin für archivischen Denkmalschutz „Digitalisierung und Online- im Landesarchiv Baden-Württemberg Zugänglichkeit kulturellen Materials Landesarchiv Baden-Württemberg und dessen digitaler Bewahrung“ Eugenstraße 7, 70182 Stuttgart Landesarchiv Baden-Württemberg Tel.: +49 711 212-4242 Eugenstraße 7, 70182 Stuttgart eMail: maria-magdelna.rueckert@la-bw.de Tel.: +49 711 212-4279 http://www.landesarchiv-bw.de eMail: gerald.maier@la-bw.de http://www.landesarchiv-bw.de 32
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