Dossier Claudia Grimm Auswahl 2000 - 2020 (2021 in Arbeit)

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Dossier Claudia Grimm Auswahl 2000 - 2020 (2021 in Arbeit)
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Dossier
Claudia Grimm
Auswahl 2000 - 2020
(2021 in Arbeit)

Inhalt

Performance- Projekt ÜBEN				                   S. 2
       Basel 2020
       Bern 2018
       Bern 2018
       Giswil 2017

Performances mit DARTS (disappearing artists)   S. 3

       Luzern 2015
       Bern 2016
       Ostermundigen 2014 / 16

Langzeitperformance Heimatorte.Reparaturen      S. 6

         Kanton BE 2000 - 2012

Werkverzeichnis					S. 7
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Performance - Serie ÜBEN

ÜBEN 5
Die Vogelfrage
Performance, Kaskadenkondensator Basel 7.11.2020
Audioaufnahmen mit dem Gesang eines Buchfinks bilden das Grundmaterial dieser Performance. Über
einen Zeitraum von 3 Jahren wurde die Vogelstimme aufgenommen, und man hört in all den Aufnahmen
nach einem kurzen Einleitungsgezwitscher immer dieselbe Frage: Wie bist du hier? Die Performance
zeigt einen Weg, wie man sich grundsätzlich und übend derart zentralen Fragen nähern könnte.

ÜBEN 4
Die täglichen Übungen des Kollektivs DARTS
Performance, Kunstmuseum Bern, 3. November 2018
Das (fiktive) Kunstkollektiv DARTS (disappearing artists) hat eine besondere Form eines lebendigen Ar-
chivs für sich kreiert. Im Wesentlichen geht es darum, dass jede Künstlerin, jeder Künstler täglich perfor-
mative Sequenzen in den Alltag integriert und auf diese Weise mit der künstlerischen Praxis und mit den
anderen Mitgliedern des Kollektivs eine dauernde Verbindung herstellt.
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Performance - Serie ÜBEN

ÜBEN 3
getroffen werden
Performance, PROGR 29.1.2018
In drei unterschiedlichen Sequenzen demonstriere ich meine aktuelle Übungsreihe, die mich mit der
Möglichkeit des Getroffen-Werdens vertraut macht. Ich übe das Getroffen - Werden durch einen physi-
schen Angriff, durch einen Anblick, durch einen Gedanken oder eine Erinnerung.
Video-Dokumentation: https://www.youtube.com/watch?v=GsJXadzKHcs

ÜBEN 2
Anmut
Performance, Giswil 2017
Als Kuratorin des mobilen Kunstraums, den ich am Körper trage, spreche ich über Anmut. Darüber, wie
man Anmut üben kann und über die Frage, ob Kunst auf anmutige Weise ausgestellt werden kann.
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DARTS (disappearing artists)
Langzeitprojekt seit 2014

DARTS (disappearing artists) sind ein fiktives Kollektivs. Ihm gehören zehn fiktive Kunstschaffende an,
die mit fiktiven Werken im öffentlichen Raum „auftreten“. Für solche Anlässe konzipiere ich Kunst-Par-
cours mit Objekten und „Installationen“. Allerdings ist all das vor Ort bereits vorhanden, ich bediene mich
dessen nur. Ich taste nichts an und füge auch nichts hinzu, sondern erkläre nur das Vorhandene zum
Werk. Text ist also immer das performative Medium, sei es in Form einer Weg-Broschüre, eines Audio-
guides oder mittels Live-Führungen und Interviews. Parallel dazu entwickle ich Performances, in denen
ich die Anwesenheit des Kollektivs zu evozieren versuche oder mit seiner Abwesenheit spiele - mittels
Telefonaten, Briefen, fiktiven Mails oder mitgebrachten Utensilien. Kombiniert mit dem 2015 erschienen
Katalog und der Website bildet sich aus den Ereignissen rund um das Kollektiv DARTS allmählich ein
dichter werdendes Narrationsgewebe.

Katalog: http://ostgleis1.ch/kuenstler/der-katalog-ist-da/

Kunstlauf Luzern, rund ums KKL
im Rahmenprogamm Performancepreis 2015
Der performative Spaziergang umkreist das KKL in fünf Stationen. Zwei Kunst-Vermittler leiten die
Führung und beschreiben vor allem den aktuellen Zustand des Kollektivs, der von einer Art Schläfrig-
keit geprägt ist und nur hin und wieder in Aktivität umschlägt. Die Sprecher arbeiten dabei mit fiktiven
Zitaten und Konzeptnotizen.

                                               aus Beispiel Station 2: Frohburgstrasse, auf der Uni-Platt-
                                               form über der Bibliothek.

                                               Konzeptnotiz, als DARTS- Zitat während der Kunstfüh-
                                               rung vorgetragen

                                               Vier Oberlichtkuben über der Mensa der Pädagogischen
                                               Schule Luzern werden blickdicht mit einer Masse aus süs-
                                               sen, weichen Lebensmitteln bestrichen. Die Masse muss
                                               zwischen beige und rosa changieren. Die Akteure des Kol-
                                               lektivs sind nackt. Nach dem Aufspachteln der Masse auf
                                               das Glas schlecken sie mit der Zunge, jeweils zu zweit und
                                               von der linken Seite her kommend, nach und nach die Mas-
                                               se wieder weg, so lange, bis wieder das volle Licht in die
                                               Hochschule fällt. Von der Mensa aus, aber auch von den
                                               Bibliotheksarbeitsplätzen im 1. Stock wird man Zeuge. Die
                                               Aktion wird nicht angekündigt und nicht beworben. (Alles
                                               ohne Paolo, wegen Allergie).“

                                               Ganzer Rundgang: http://ostgleis1.ch/darts/neuer-kunst-
                                               lauf-darts-in-luzern/
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aus der DARTS-Serie curating my curator‘s fridays
Archivsimulation
Performance, ProgrPerformancePlattformPPP
Bern 2016
Ich beschreibe ein minimalistisches Kunstarchiv, mit welchem das Kollektiv DARTS zu arbeiten begonnen
hat. Unter Mithilfe des Publikums simuliere ich die Benutzung des Archivs.
Video-Doku (Ausschnitt): https://www.youtube.com/watch?v=vp8b1XB47lY

                                                aus der DARTS-Serie curating my curator‘s fridays
                                                gehabt haben (Secondhand)
                                                Ostermundigen, Kunstraum Ost-
                                                gleis, 2016
                                                Für 7 Tage eröffne ich einen Secondhandladen im
                                                Kunstraum Ostgleis, der sich auf dem Bahngelände befin-
                                                det. Man kann jedes Stück für 1.- Franken haben, wenn
                                                man sich für ein kurzes Gespräch Zeit nimmt. Ich frage
                                                die Leute, ob sie sich an etwas erinnern, das sie einmal
                                                hatten und jetzt nicht mehr haben. Ihre Erzählungen
                                                tippe ich auf schmale Papierstreifen, die am Schluss ein
                                                Band von 13,4 m Länge ergeben.
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allhier
Kunstlauf durch Ostermundigen, 2014
Die neun fiktiven Künstler/innen, die sich später zum Kollektiv DARTS zusammenfinden werden, treten in
der Aktion „allhier“ erstmals auf. Noch arbeiten sie konventionell, zum Beispiel skulptural oder interventi-
onistisch, und sie vertreten Einzelpositionen.
Das Publikum läuft einen Rundgang mit 10 Stationen ab. Startpunkt ist der Kunstraum OSTGLEIS im
Bahnhof Ostermundigen. Alle Objekte, die im Rundgang als Werke ausgegeben sind, wurden genau so im
Ort vorgefunden, nichts wurde angetastet. Eine Broschüre dient als Wegleitung und enthält die Informati-
onen zu jeder Station: www.ostgleis1.ch (unter Downloads/Katalogheft Ostermundigen)

http://ostgleis1.ch/wp-content/uploads/2014/03/Katalogheft-allhier-Druckfassung.pdf

Bild/Textbeispiel aus der Weg-Broschüre zum Kunstlauf Ostermundigen

Eva Virginia: bei lebendigem Leib
Installation 2013 / 14

Ein Spielgerät, das nur so tut, als lade es zum Spielen ein. Ein Doublebind-Objekt. Es ruft «komm, steig hinauf!»,
und wenn du oben stehst, signalisiert dir die Aussicht «wehe!». In ihrer Serie bei lebendigem Leib lotet die Aargaue-
rin Eva Virginia solche Patt- Situationen aus. Eine Aufforderung, ein Reiz ist dann zugleich auch eine Drohung, und
der potentielle Akteur wird matt gesetzt. Er möchte dem Spielimpuls folgen und sieht sich mit der Wand konfron-
tiert, an die er knallen würde, wenn er hier mit Schwung hinunterrutschte.
Virginia wählt für ihre Installationen häufig Privatgärten, Parks, Freizeitareale. Nachdem sie die Objekte platziert
hat, in eben dieser prekären Position, beginnt sie mit Langzeit-Fotodokumentationen. Spannend ist nämlich, dass
das Publikum offenbar nach und nach Veränderungen vornimmt. Diese Rutsche beispielsweise ist seit ihrer Erstins-
tallation bereits um etwa 12 Grad nach rechts gedreht worden. Die Künstlerin protokolliert diese Daten akribisch.
«Je massiver der Eingriff der Betroffenen», sagt sie, «desto unerträglicher die Ausgangslage». Ihre Arbeit fasst sie
dementsprechend als «Forschungsfeld für das Aushaltbare» auf.
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Langperformance 2000 - 2012
Heimatorte.Reparaturen

                              Heinatort.Reparaturen
                              besteht aus drei je mehrjährigen Aktions-Sequenzen,
                              in die immer Leute aus meinem aktuellen Umfeld
                              einbezogen wurden. Agiert wurde in Kreisläufen, z.B.
                              wurden Objekte weitergereicht, daraus entstanden
                              Texte, daraus wieder Bilder, daraus wieder Aktionen.
                              Das Netz wurde immer grösser, am Schluss waren um
                              die 100 Leute direkt beteiligt.

                              Beispiel Sequenz 3
                              Besetzung
                              2007-2011

                              50 Leute sind an dieser vierjährigen Sequenz betei-
                              ligt. Sie beginnt damit, dass jeder in seinem Haushalt
                              eine leere Stelle definiert, auf die er ein Zeigewerkzeug
                              richtet. Ein Jahr lang werden diese Stellen „besetzt“
                              - in einem gemeinsam festgelegten Turnus und mit
                              immer wechselnden Dingen aus dem Fundus jedes
                              Einzelnen. Später werden die Sachen aus anderem
                              Material nachgebaut, die Nachbauten wiederum wer-
                              den abgezeichnet. Daraus entsteht ein Memory - Spiel
                              mit 260 Teilen.
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Biographie und Werkverzeichnis

Claudia Grimm (*1952 in Berlin)

Studium der Germanistik und Geographie an der FU Berlin
Ab 1980 journalistische Arbeiten für Rundfunk und Print-Medien
1989 Umzug in die Schweiz, Heirat
Seit 1990 freies künstlerisches Arbeiten (Performance, partizipative Langzeitprojekte)
1991 – 2012 Anstellung in der Lehrerbildung, später am Gymnasium
2013 -2015 Masterstudium an der HSLU (master of arts in fine arts / art in public spheres)
2015 Master-Abschluss Luzern

Werkverzeichnis

Arbeitsplatzperformances (1992 – ca. 1997; Münchenbuchsee)
Somebodies (1995 Burgistein BE, Objekte und Text)
Fadenschein (1997 Schloss Toffen BE, Fadeninstallation, Kafka-Performance mit Veronica Peyer)
Aussetzung (2000 Tägertschi, Start der Langperformance Heimatorte.Reparaturen, erste Sequenz)
Schirmherrschaft (2005/2006 Kanton Bern, zweite Sequenz Langperformance)
Besetzung (2008 – 2011, Kanton Bern, dritte Sequenz Langperformance)
Fallen (2013, Installation und Performance in einem Waldstück)
Stubenreden (2013 ff., Sprechperformances, buchbar)
Hässliche Orte (2013, Kunsthalle Luzern, Gruppenausstellung „Zwischen Sehen und Hören“)
Trick (2014, Performance in Sierre / ACT)
allhier – Kunstlauf durch Ostermundigen (2014, performatives Textprojekt, Eröffnung Kunstraum
OSTGLEIS, Ostermundigen, www.ostgleis1.ch)
talking head (2014, Performance im öffentlichen Raum, Luzern)
über leben in O. (2014, Performatives Textprojekt, Kunstraum OSTGLEIS, Ostermundigen
Ernüchterungszelle (2014, Installation, iArt, Mühlenplatz Luzern)
Interview zu Dieter Roth (2014, Performance, Kunsthaus Zug)
Halbzeug Zwischennutzung (2015, Installation / Performance im Vögele Kultur Zentrum Pfäffikon)
Performativer Spaziergang Luzern (2015, Live-Führung rund ums KKL, im Rahmenprogramm von
performancepreis.ch)
DARTS im Kasko (2016, Performance in der Veranstaltung must or not, Kaskadenkondensator Basel)
Archivsimulation (2016, Performance in Bern im Rahmen der ProgrPerformancePlattformPPP)
Kunstlauf Bern (2016, Performance in Bern im Rahmen der ProgrPerformancePlattformPPP)
talking heads (2016, Audio-Installation einer Sprechperformance mit Pascale Grau im Rahmenprogramm
Perf-Preis Lupsingen)
gehabt haben (2016, performative Secondhandaction im Kunstraum OSTGLEIS, Ostermundigen
Performance in motion (2016, Ausstellung & Performancewochenende mit Parvez Imam, Kunstraum
OSTGLEIS, Ostermundigen
Anmut (2017, Performance in der Turbine Giswil im Rahmen des Projekts legs
overdubbing (2017, Performance mit Pascale Grau im Dock Basel und im Kunsthaus Zofingen)
getroffen werden (2018, Performance im PROGR Bern, in der P-Reihe Unwrap The Present)
Die täglichen Übungen des Kollektivs DARTS (2018, Performance zum Thema Archive, Kunstmuseum BE)
Der liebe lange Tag (2019, Performance zum Thema Zeit, im AKKU Emmenbrücke)
Ü- Techniken (2020, Performance bei Scuol, Projekt Fondation Nairs)
Die Vogelfrage (2020, Performance im Kasko Basel, im Rahmen Festival 6X2 Perf. - Duos)

Publikation
Werkkatalog zu DARTS (disappearing artists)
www.ostgleis1.ch
Dossier Claudia Grimm Auswahl 2000 - 2020 (2021 in Arbeit) Dossier Claudia Grimm Auswahl 2000 - 2020 (2021 in Arbeit)
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