Drohnen im Krieg Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten

Die Seite wird erstellt Volker Baur
 
WEITER LESEN
Drohnen im Krieg Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten
Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten
                                       Zeppelin Museum Friedrichshafen
                                           07.06.2019 – 03.11.2019

                                           Drohnen im Krieg

                                    Arbeitsblatt Jahrgangsstufe 11-13
                                        Lehrerinformationsblatt

VERMITTLUNGSZIEL:
   - Die SchülerInnen setzen sich mit der historischen Entwicklung unbemannter Flugobjekte für
       militärische Nutzung auseinander und können basierend auf Sekundärtexten einen Zeitstrahl
       über diese Entwicklung erstellen.
   - Die SchülerInnen können Gründe für militärische Einsätze unbemannter Flugobjekte
       diskutieren.
   - Die SchülerInnen können die Begriffe „Hypervisibilität“,“Visuelle Immersion“ und
       „Unsichtbarkeit“ im Kontext von Drohnen definieren.
   - Die SchülerInnen können den Text des Liedes Drone Bomb Me der Künstlerin Anohni mit
       Drohnen in Verbindung setzen.
   - Die SchülerInnen diskutieren die Handlung und Emotionalität der verschiedenen Zeitebenen
       in Omer Fasts Videoarbeit 5000 Feet Is The Best.
   - Die SchülerInnen verstehen die Absichten des Künstlers James Bridle hinter seinen Drone
       Shadows.

AUFGABE 1

   -   Die SchülerInnen lesen im ersten Schritt Texte über militärisch eingesetzte Flugobjekte. Sie
       diskutieren, bei welchen der Objekte es sich um unbemannte Flugobjekte handelt und
       erstellen einen Zeitstrahl, in dem sie die ihrer Meinung nach wichtigsten Entwicklungsschritte
       im Bereich von militärisch genutzten unbemannten Flugobjekten eintragen.
   -   Anschließend diskutieren die SchülerInnen, welchen Nutzen sie sich im Einsatz unbemannter
       Flugobjekte für das Militär vorstellen können.

                   Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Drohnen im Krieg Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten
AUFGABE 2

   -   Im ersten Schritt schauen sich die SchülerInnen Bilder der verschiedenen Drohnen in der
       Ausstellung an. Sie diskutieren, welche Drohnen sie für Kampfdrohnen halten und begründen
       ihre Meinung.
   -   Anschließend informieren sich die SchülerInnen in Gruppen über Kampfdrohnen und stellen
       ihre Ergebnisse bspw. in Form eines Posters dar. Dabei ist ihnen selbst überlassen, welche
       Informationen sie präsentieren wollen.
   -   Die Medienwissenschaftlerin Kathron Maurer schreibt in ihrem Artikel Visual power: The
       scopic regime of military drone operations von der „Hypervisibilität“, „visuellen Immersion“
       und „Unsichtbarkeit“ von Kampfdrohnen. Die SchülerInnen erörtern mögliche Definitionen
       dieser Begriffe und stellen Bezüge zwischen ihnen und Drohnen her.
        Hypervisibilität: Technologischer Fortschritt erlaubt es der Drohne, alles zu sehen
       („Gorgon Stare“ System), selbst in kleinstem Detail; die Drohne wird dabei zum alles
       sehenden Jäger.
        Visuelle Immersion: Dauerhafte Beobachtung, Grenze zwischen Realität und Virtueller
       Welt schwindet, der Gegner kann „das Bild“ nicht verlassen.
        Unsichtbarkeit: Drohne wird von ihren Zielen nicht gesehen, greift plötzlich aus dem
       Himmel an, keine Möglichkeit der Verteidigung, kann etwas Unsichtbares moralisch sein?
   -   Auf Grundlage dieser Begrifflichkeiten diskutieren die SchülerInnen über den Einsatz von
       Kampfdrohnen. Sie können über die Risiken, Vorteile (aus militärischer, wirtschaftlicher
       technologischer Perspektive) sprechen und die ethischen Fragen, die mit militärisch
       motivierten Einsätzen verbunden sind.

AUFGABE 3

   -   Die SchülerInnen schauen sich in der Ausstellung das Musikvideo zu Drone Bomb Me der
       amerikanischen Künstlerin Anohni an. Sie beschreiben kurz, was im Video passiert.
   -   Anschließend lesen sie den Liedtext. Sie diskutieren den Inhalt des Liedes und erörtern, aus
       welcher Perspektive er geschrieben sein könnte. „Wer sagt Drone Bomb Me?“
        Das Lied ist aus der Perspektive eines afghanischen Mädchens geschrieben, das ihre Eltern
       bei einem Drohnenangriff verloren hat und jetzt die Drohne „anfleht“, ihr nächstes Opfer zu
       werden, damit sie ihren Eltern folgen kann.
   -   Im nächsten Schritt besprechen die SchülerInnen das Musikvideo. Sie diskutieren die
       Bildsprache und die Rolle Naomi Campbells im Video.
        Stichworte: Freiheitsstatue, Dornenkrone, Elektrischer Stuhl, Campbell und andere
       Darsteller halten direkten Augenkontakt mit der Kamera, keinerlei weitere Requisiten,
       Spiegelung einer Drohnenexplosion in den Augen eines Darstellers.
       Das Lied Drone Bomb Me ist Teil des Albums Hopelessness der Künstlerin. Die SchülerInnen
       erörtern, inwiefern das Lied zum Albumtitel passt und an welchen Umständen das Lied Kritik
       übt.

                   Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Drohnen im Krieg Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten
AUFGABE 4

   -   Im ersten Schritt schauen sich die SchülerInnen die Videoarbeit 5000 Feet Is The Best des
       Künstlers Omer Fast an. Der Film dauert etwa 30 Minuten.
   -   Anschließend beschreiben die SchülerInnen die verschiedenen Ebenen der Arbeit. Sie
       erörtern, wie viele Ebenen sie ausmachen konnten, was auf den einzelnen Ebenen passiert,
       wer ihrer Meinung nach spricht und welchen Zusammenhang es zwischen den beiden
       Ebenen gibt.
        Dabei sollte klar werden, dass es sich bei einer Ebene um ein Interview mit einem echten
       Drohnenpiloten handelt, während es sich bei einer anderen Ebene um Szenen mit einem
       Schauspieler handelt. Dazu kommt eine weitere Ebene, die Geschichten des fiktiven
       Drohnenpiloten behandelt und die, von weiteren SchauspielerInnen inszeniert werden (ergo
       3 Ebenen: faktisch, fiktiv, inszeniert).
   -   Im nächsten Schritt sammeln die SchülerInnen im Plenum Themen, die Fast in seiner
       Videoarbeit anspricht.
        Stichworte: Posttraumatische Stressstörungen, asymmetrischer Krieg (einer Seite wird die
       Möglichkeit der Verteidigung genommen), Gewalt, Rassismus, Stellung des Drohnenpiloten,
       Terror
   -   Anschließend erörtern die SchülerInnen den emotionalen Zustand des Drohnenpiloten auf
       den verschiedenen Ebenen. Hier sollte klarwerden, dass er unter posttraumatischen
       Stressstörungen leidet, an Paranoia und über seinen Gefühlszustand nicht offen sprechen
       kann, bzw. eine gewisse Distanz zu ihm einnimmt.
   -   Die SchülerInnen diskutieren, ob die Videoarbeit für sie einen Anfang und ein Ende hat und
       an welcher Stelle diese ihrer Meinung nach liegen.
   -   Auch sollen sie erörtern, an was sie die Bildsprache des Films erinnert. Sie sollen sich
       überlegen, welche Szenen ihnen „echt“ vorkommen und diese Einschätzung begründen.
       Auch sollen sie diskutieren, inwiefern der Film Erwartungen bei den ZuschauerInnen aufbaut
       und ob diese erfüllt werden.
        Stichworte: (Drohnen-) Blick von oben, verpixeltes Gesicht, Kameramänner, „Du bist kein
       echter Journalist“, Erlebnisse im Gang, weiße Familien in der Geschichte, „niemand hat etwas
       über Rasse gesagt“
   -   In Anlehnung an Fasts Video sollen sich die SchülerInnen eine Interview-Szene mit einem/r
       DrohnenpilotIn überlegen und diese in Form eines Skripts niederschreiben.

AUFGABE 5

   -   Die SchülerInnen gehen nach draußen und schauen sich den Drone Shadow des Künstlers
       James Bridle auf dem Buchhornplatz an. Sie besprechen, wie der Schatten auf sie wirkt und
       ob er zu den Vorstellungen passt, die sie von einer Drohne haben.
   -   Anschließend diskutieren die SchülerInnen darüber, welche Motivation hinter den
       Drohnenschatten steht. Als Ausgangspunkt für diese Diskussion kann die Überlegung stehen,
       in welchen Formen uns Drohnen sonst begegnen und wie sich diese Begegnungen von den
       Drone Shadows unterscheiden.

                   Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Drohnen im Krieg Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten
-   Im letzten Schritt zeichnen die SchülerInnen einen eigenen Drone Shadow auf den Schulhof.
    Dabei können sie das Drone Shadow Handbook des Künstlers als Vorlage nehmen.
    Anschließend beobachten sie in den Pausen, wie die anderen SchülerInnen mit dem Schatten
    interagieren und diese Beobachtungen im Plenum zusammentragen.

                Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Drohnen im Krieg Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten
MATERIALIEN

             (1) AUFGABE 1 – TEXTE ZU VERSCHIEDENEN MILITÄRISCHEN FLUGOBJEKTEN

Österreichische Ballonbomben1
1849
Eine der ersten Motivationen unbemannter Luftfahrt war es, militärische Aktionen gegen Ziele
durchzuführen. Bei der Belagerung Venedigs durch österreichische Truppen 1849 hatten deren
Geschütze eine zu geringe Reichweite, um die Stadt zu beschießen. Der Artillerieoffizier Franz von
Uchatius hatte die Idee, unbemannte Ballone gegen Venedig aufsteigen zu lassen, an denen
Sprengladungen hingen. Gefüllt waren die Ballone mit Wasserstoffgas, eine langsam abbrennende
Zündschnur löste den Abwurf der 15-kg-Bombe aus.
Natürlich war diese Angriffsaktion vor allem vom Zufall geprägt. Am 2. Juli 1849 schlug die erste
Bombe in Murano ein. Das ging als erster unbemannter Luftangriff überhaupt in die Geschichte ein.
Die Trefferquote der Ballonbomben war so gering, dass die österreichische Armee das Konzept nicht
weiterverfolgte.

LZ 142
1912/13
Der Zeppelin LZ 14 war ein deutsches Starrluftschiff, das unter der Bezeichnung L 1 das erste
Marineluftschiff der Kaiserlichen Marine war. Er wurde 1912 von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH in
Friedrichshafen für die Kaiserliche Marine hergestellt. Er wurde am 24. April 1912 für 850.000
Reichsmark von ihr bestellt. Im Juli 1912 wurde das Marine-Luftschiff-Detachement unter
Korvettenkapitän Friedrich Metzing in Johannisthal aufgestellt. Am 7. Oktober hatte LZ 14 seinen
ersten Aufstieg.
Die Zeppelin-Militärluftschiffe wurden im Ersten Weltkrieg zur Aufklärung und für Luftangriffe mit
Bomben genutzt. Ab den ersten Tagen des Krieges gingen zahlreiche deutsche Luftschiffe verloren,
weil anfangs bei Tageslicht stark verteidigte Ziele an der Westfront angegriffen wurden. Nicht selten
wurden die Luftschiffe durch Infanteriefeuer zu Boden gebracht, weil durch die von Kugeln
durchsiebte Hülle zu viel Traggas verloren ging.

Nachtjäger3
1939-1945
Die Deutschen versuchten im Zweiten Weltkrieg zunächst mithilfe ihrer Bodenradarstationen,
konventionelle Jäger wie die Messerschmitt Bf 109 an die nächtlichen britischen Bomberströme
heranzuführen und diese dann auf Sicht zu bekämpfen. Dies war nur mäßig erfolgreich – es gab mehr
Flugunfälle als Kampfverluste. Die ersten Bordradargeräte (zum Beispiel das Lichtenstein B/C) und die
benötigten Antennen waren groß und benötigten ein eigenes Besatzungsmitglied für die Bedienung.
Deshalb waren die ersten mit Radar ausgestatteten Nachtjäger meistens zweimotorige Maschinen
mit mindestens zwei Mann Besatzung. Diese Maschinen verfügten normalerweise über die nötige
größere Reichweite. Zuerst wurden Modifikationen an vorhandenen Baumustern vorgenommen

1
    Zeppelin Museum Friedrichshafen
2
    https://de.wikipedia.org/wiki/LZ_14 (aufgerufen 29.05.2019)
3
    https://de.wikipedia.org/wiki/Jagdflugzeug (aufgerufen 29.05.2019)

                              Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Drohnen im Krieg Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten
(Bristol Beaufighter, De Havilland D.H.98 Mosquito, Messerschmitt Bf 110, Junkers Ju 88, Kawasaki
Ki-45); die Änderungen umfassten normalerweise den Einbau eines Bordradargerätes,
Flammendämpfer (als Blendschutz für die Besatzung und als Sichtschutz gegenüber feindlichen
Flugzeugen) für die Triebwerke, und meistens eine modifizierte Bewaffnung. Gegen Ende des Krieges
wurden speziell konstruierte Flugzeuge eingesetzt (Heinkel He 219, Northrop P-61).
Mit der Weiterentwicklung des Radars verschwamm die Grenze zwischen „normalen“ und
Nachtjägern, da fast jedes Kampfflugzeug inzwischen in der Lage war, nachts oder bei schlechtem
Wetter zu fliegen und zu kämpfen.

Japanische Ballonbomben4
1944/45
Im Zweiten Weltkriegs startete die japanische Armee unbemannte Ballonbomben gegen die USA. Die
Wasserstoffballone verfügten über eine Automatik, die über den Höhenmesser die Ballast- und
Gasabgabe steuerte. Ein Jetstream in 9.000 m Höhe sollte die Ballone mit Brand- und Sprengbomben
in drei Tagen an ihr Ziel tragen. Die Ballontechnik des 19. Jahrhunderts bot Japan damals die einzige
Möglichkeit, das Festland der USA anzugreifen. Tatsächlich waren die japanischen Ballonbomben die
ersten Interkontinentalwaffen der Militärgeschichte.
Am 3. November 1944 wurde die erste von mehr als 9.000 Ballonbomben gestartet. Etwa 300
erreichten ihr Ziel. Sechs Menschen, eine Frau und fünf Kinder, wurden in Lakeview/Oregon getötet.
Die USA waren bemüht, möglichst keine Informationen über die Wirkung der Ballonbomben nach
Japan durchdringen zu lassen. So nahmen die Japaner schließlich die völlige Erfolglosigkeit an und
stellten die Starts ein.

Suchoi Su-255
Seit 1975
Die Suchoi Su-25 (russisch Сухой Су-25, NATO-Codename: Frogfoot) ist ein Erdkampfflugzeug, das in
der Sowjetunion entwickelt wurde, 1975 den Erstflug hatte und bis heute von den russischen
Luftstreitkräften eingesetzt wird.
Die Entwicklung der Su-25 begann im Jahr 1968. In dieser Zeit schuf bei Suchoi eine Gruppe unter der
Leitung von Schuri W. Iwaschetschkin erste Entwürfe einer intern T-8 genannten Maschine. Zunächst
war das Interesse staatlicher Stellen zurückhaltend; dies änderte sich erst in den Jahren 1972/1973.
Der erste Prototyp wurde im Jahr 1974 fertiggestellt. Am 22. Februar 1975 startete Wladimir
Sergejewitsch Iljuschin mit dem ersten noch mit zwei 25,5kN Schub liefernden Triebwerken des Typs
RD-9 und nach unten schwenkbarer 23-mm-Kanone ausgerüsteten Prototyp T-8-1 in Schukowski zum
Erstflug.
Ein Erdkampfflugzeug, auch Bodenkampfflugzeug oder Schlachtflugzeug, ist ein Kampfflugzeug, das
speziell für die Luftnahunterstützung eigener Truppen vorgesehen ist. Da die Angriffe meist in
niedrigen Flughöhen stattfinden und mit starkem Abwehrfeuer zu rechnen ist, sind
Erdkampfflugzeuge oft stark gepanzert. Ihre Reichweite und Bombenlast ist im Vergleich zu
taktischen Bombern gering, dafür sind sie oft für den Einsatz auf frontnahen, wenig ausgebauten
Flugfeldern geeignet und können damit schnell auf die Anforderung von Luftnahunterstützung
reagieren und gegebenenfalls mehrmals am Tag starten.

4
    Zeppelin Museum Friedrichshafen
5
    https://de.wikipedia.org/wiki/Suchoi_Su-25 (aufgerufen am 29.05.2019)

                             Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Northrop B-26
Seit 1989
Die Northrop B-2 Spirit ist ein vierstrahliger strategischer Bomber aus US-amerikanischer Produktion.
Die als Nurflügler ausgelegte B-2 ist der bekannteste Tarnkappenbomber (englisch stealth bomber)
und gilt als das bei weitem teuerste Kampfflugzeug der Welt. Sie wird ausschließlich von der United
States Air Force eingesetzt.
Die B-2 ist eine hinsichtlich Tarnkappentechnik optimierte Konstruktion, das heißt, sie ist wesentlich
schwieriger zu entdecken und zu bekämpfen als konventionelle Bomber. Ursprünglich war das
Flugzeug als Kernwaffenträger konzipiert, der im Konfliktfall die sowjetische Luftabwehr umgehen
sollte, um dann tief im Hinterland feindliche Ziele mit einer großen Zahl an Nuklearwaffen zu
bekämpfen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden allerdings zahlreiche Modifikationen
vorgenommen, um auch eine breite Palette konventioneller und präzisionsgelenkter Luft-Boden-
Waffen einsetzen zu können.

Flugzieldarstellungsdrohne Do-DT 257
Airbus Defence and Space GmbH – Target Systems & Services
Seit 2002
Der letzte Schritt in der Ausbildung von Luftverteidigungseinheiten ist der scharfe Schuss.
Hierzu werden Ziele benötigt – unbemannte Drohnen, die direkt bekämpft werden. Airbus Defence
and Space hat die Familie von Zieldarstellungsdohnen Do-DT (Direct Targets) entwickelt, um eine
reale Bedrohung aus der Luft im Training kostengünstig simulieren zu können. Die Do-DT 25 ist ein
autonomes, mittelschnelles Flugziel, mit dem die Bedrohungssimulation beim Boden-Luft- und Luft-
Luft-Flugabwehrtraining für radar- und infrarotgelenkte Systeme dargestellt werden kann. Mit bis zu
acht Drohnen gleichzeitig im Flug können Übungen sehr realistisch gestaltet werden. Die Drohne hat
verschiedenste Möglichkeiten sowohl intern verbaute Ausrüstung aufzunehmen als auch externes
Equipment zu tragen.

HAROP8
Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz
2006
Das von der IAI (Israel Aerospace Industries) hergestellte unbemannte System HAROP ist eine
Kombination aus Aufklärungsdrohne und Rakete. Sie dient der abstandsfähigen Bekämpfung von
Einzel- und Punktzielen. Zur Beobachtung, Zielsuche und -erkennung kann sie mehrere Stunden in
der Luft sein, bevor ein Angriff eingeleitet wird. Die Drohne löst dabei keine Munition aus, sondern
wird selbst als Geschoss ins Ziel gesteuert und ist dabei vom gegnerischen Radar nicht zu erkennen.
Bei der Bundeswehr kam die HAROP unbewaffnet als fliegende Funkrelaisstelle für die
Datenübertragung zum Einsatz.

6   https://de.wikipedia.org/wiki/Northrop_B-2 (aufgerufen am 29.05.2019)
7
    Zeppelin Museum Friedrichshafen
8
    Zeppelin Museum Friedrichshafen

                             Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
General Atomics MQ 1 Predator9
Seit 1995
Die von einem Kolbenmotor angetriebene MQ 1 wird für Aufklärung- und Kampfeinsätze verwendet.
Sie kann ein Gebiet 24 Stunden lang bei Tag und Nacht mit Wärmebildkameras und Radar
überwachen. Bei Bedarf wird vom Piloten im Kontrollzentrum der Angriff ausgelöst. Bisher sind
Einsätze in Afghanistan, Pakistan, Bosnien, Serbien, Irak, Libyen, Jemen, Syrien und in Deutschland
beim G20-Gipfel in Hamburg dokumentiert. Seit dem 11. September setzen die USA die MQ 1 zur
gezielten Tötung von mutmaßlichen Terroristen im sogenannten „Krieg gegen den Terror“ ein.
Offiziell wurden bisher rund 100 solcher Einsätze bekannt. Diese Art des Drohneneinsatzes in
asymmetrischen Kriegen fordert immer hohe Opfer unter der Zivilbevölkerung und wirft große
ethische Fragen auf.

             (2) AUFGABE 2 – BILDER VON DROHNEN IN DER AUSSTELLUNG

                                                     Hobbydrohne DJI Mavic Pro 210

10   Zeppelin Museum Friedrichshafen

                             Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Drohne für Datenerfassung, Falcon Intel 8+11

                                                            Lenkflugkörpersystem CL 8912

11   Ausstellungsansicht, Game of Drones, Intel Falcon 8+, 2019 © Zeppelin Museum, Foto Tretter
12   Ausstellungsansicht, Game of Drones, CL-89 Lenkflugkörpersystem, 2019 © Zeppelin Museum, Foto Tretter

                             Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Mikro-Aufklärungsdrohne Mikado13

                                                               Kampfdrohne HAROP14

13   Bundeswehr
14   Ausstellungsansicht, Game of Drones, Harop, 2019 © Zeppelin Museum, Foto Tretter

                             Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Flugzieldarstellungsdrohne Do-DT 2515

15   Ausstellungsansicht, Game of Drones, Airbus Do-DT 25, 2019 © Zeppelin Museum, Foto Tretter

                              Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
(3) AUFGABE 3 – SONGTEXT DRONE BOMB ME 16
Drone bomb me
Blow me from the mountains
And into the sea
Blow me from the side of the mountain
Blow my head off
Explode my crystal guts
Lay my purple on the grass

I have a glint in my eye
I think I want to die
I want to die
I want to be the apple of your eye

So drone bomb me
(Drone bomb me)
Blow me from the mountains
And into the sea
Blow me from the side of the mountain
Blow my head off
Explode my crystal guts
Lay my purple on the grass

Let me be the first
I’m not so innocent
Let me be the one
The one that you choose from above
After all, I’m partly to blame

So drone bomb me
(After all, I’m partly to blame)
Blow me from the mountains
And into the sea
Blow me from the mountains
And into the sea
(From the mountains and into the sea)
(I’m not so innocent)
Blow my head off
Explode my crystal guts

My blood, my blood
Choose me tonight
Let me be the one
The one that you choose tonight

16   Songwriter: Ross Matthew Birchard, Songtext von Drone Bomb Me © Kobalt Music Publishing Ltd., Warp Music Limited

                             Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
(4) – KÜNSTLERBIOGRAFIEN

ANOHNI17

Anohni (styled as ANOHNI; born Antony Hegarty, October 24, 1971) is an English-born singer,
composer, and visual artist. She was formerly known as Antony, the lead singer of the band Antony
and the Johnsons.

Anohni was born in Chichester, England. Her family moved to the San Francisco Bay Area in 1981. In
1990, she moved to Manhattan, New York to study at the Experimental Theater Wing at New York
University, and in 1992 she founded the performance art collective Blacklips with Johanna
Constantine.

She started her musical career performing with an ensemble of NYC musicians as Antony and the
Johnsons. Their first album, Antony and the Johnsons, was released in 2000 on David Tibet's label
Durtro. Their second album, I Am a Bird Now (2005), was a commercial and critical success, earning
her the Mercury Music Prize.

In 2016, Anohni became the second openly transgender person nominated for an Academy Award;
she was nominated for the Academy Award for Best Original Song, along with J. Ralph, for the song
"Manta Ray" in the film Racing Extinction. Her debut solo album, Hopelessness, was released in May
2016 to wide critical acclaim, including another nomination for the Mercury Music Prize and a Brit
Award.

OMER FAST18

Omer Fast is a video artist based in Berlin, he was born and raised in Israel, Fast spent much of his
teenage years in Jericho, New York while his father pursued a medical degree in both countries. He
received his BFA from a dual-degree program at Tufts University and the School of the Museum of
Fine Arts, Boston in 1995, majoring in English and painting, and an MFA from Hunter College in 2000.
He subsequently got a job doing magazine layout.

Fast's politically charged subject matter covers issues of race, pornography, and war—both historical
battles and contemporary conflicts in Iraq and Afghanistan.

His work has been exhibited extensively in the United States and internationally. In October 2015, a
monographic exhibition of Fast’s work titled Present Continuous opened at the Jeu de Paume, Paris,
and subsequently travelled to the Baltic Center of Contemporary Art, Gateshead, UK, and the
KUNSTEN Museum of Modern Art, Aalborg. Denmark. He has been the subject of solo exhibitions at
the Stedelijk Museum in Amsterdam, the Netherlands; Moderna Museet, Stockholm, Sweden; Le
Caixa, Madrid, Spain; Musée d’Art Contemporain, Montréal, Canada; Museum of Contemporary Art,
Krakow, Poland; STUK Leuven, Belgium; Dallas Museum of Art, TX; Cleveland Museum of Art, OH; the
Art Institute of Chicago, IL; the Minneapolis Institute of Art, MN; and the Whitney Museum of

17   https://en.wikipedia.org/wiki/Anohni
18   https://en.wikipedia.org/wiki/Omer_Fast

                              Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
American Art, NY. His work was featured in dOCUMENTA (13), the 54th Venice Biennale, and the
2002 and 2008 Whitney Biennials. He received a BFA from Tufts University and the Museum of Fine
Arts, Boston and an MFA from Hunter College in New York City. Fast lives and works in Berlin,
Germany.

Fast's work is included in the permanent collections of numerous institutions, including the Whitney
Museum of American Art, Solomon R. Guggenheim Museum and the Metropolitan Museum of Art in
New York, NY; LACMA, CA; Tate Modern, London, UK; Centre Georges Pompidou, Paris, France; and
the Stedelijk Museum, Amsterdam, The Netherlands among others.

JAMES BRIDLE19

Bridle was born in London at the end of the 80s. He has a Master’s degree from University College
London in Computer Science and Cognitive Science, specializing in Linguistics and Artificial
Intelligence. He is an artist, writer, journalist, and publisher who is writing on literature, culture and
technology. Bridle creates artworks and installations commissioned and exhibited worldwide, but his
maybe most notable contribution to contemporary art is the minutely formulation of his term “New
Aesthetic”. This term refers to the increasing appearance of the visual language of digital technology
and the Internet in the physical world – the blending of virtual and physical. Even though this
phenomenon has been around for quite a time it was James Bridle that articulated the precise notion
through a series of talks and observations.

James Bridle cherishes a long-standing investigative interest in modern network infrastructure,
government transparency, and technological surveillance. In 2012 he focused his inquiry on
addressing the subject of drones (Unmanned Aerial Vehicles, or UAVs) in projects titled for example
The Drone Shadow series. The project was done in collaboration with designer Einar Sneve
Martinussen, and Dronestagram (a social media tool that identifies recent areas of drone strikes,
awarded with an Honorary Mention from Ars Electronica 2013).

His efforts to strip the veil of secrecy from drones and to encourage his audience to ask questions
about the weapon went so far that he has created a drone identification kit so that people can see
what these unmanned devices look like.

Drone Shadows is a project of full-scale outline of a drone – a drawing of unmanned aerial vehicles
that carry out surveillance and air strikes. One of these life-sized outlines of military drones drawn on
the ground to depict their “invisible” presence topped the Graphics category at Designs of the Year
2014.

He did not spare the White House either. In 2013 his show at the Corcoran Gallery of Art in
Washington DC, right across the WH put the attention on this sneaky new technology. He truly posed
questions in White House’s shadow!

By using all the tools available, from Google Maps to social media platforms, Bridle explores
technology’s effect on its users and urges his audience to have an effect on technology, and not the

19   https://www.widewalls.ch/artist/james-bridle/

                              Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
other way around. For he is a true artist and activist, hoping to calls into question our sometimes
blind reliance on technological systems with which we come into contact every day.

        (5) – ZUSÄTZLICHE MATERIALIEN

    -   https://www.deutschlandfunkkultur.de/hopelessness-von-anohni-aggressiver-und-
        politischer-als.2177.de.html?dram:article_id=353161 (Review Album Hopelessness)
    -   https://www.spiegel.de/kultur/musik/drone-bomb-me-naomi-campbell-in-videoclip-von-
        anohni-a-1081611.html (Musikvideo Drone Bomb Me)
    -   https://dronecenter.bard.edu/interview-james-bridle/ (Interview James Bridle)
    -   https://www.newyorker.com/tech/annals-of-technology/the-drone-shadow-catcher (Artikel
        über Drohnenschatten)
    -   https://www.independent.co.uk/arts-entertainment/art/reviews/visual-art-review-5000-
        feet-is-the-best-how-truth-and-fiction-became-blurred-8783611.html (Artikel zu 5000 Feet is
        the best)
    -   http://katherinechandler.net/wp-content/uploads/2017/12/63-74_KATHERINE-
        CHANDLER_ANG-1-1.pdf (Artikel zu Kampfdrohnen und Bezugnahme auf Omer Fasts
        Videoarbeit)
    -   https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/1750635216636137 (Kathrin Maurer, Visual
        power: The scopic regime of military drone operations)
    -   https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-der-krampf-mit-der-
        kampfdrohne15637671.html (Bundeswehr und Kampfdrohnen)

                     Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH, Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit, 2019
Sie können auch lesen