Durch Gottes Geist sind wir verbunden
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-2- Zu Hause bei Ihnen Anzünden einer Kerze und doch mit allen zusammen – Stille Begrüßung durch Gottes Geist sind wir verbunden „Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“ Mit diesen Worten des Wochenspruches für die neue Woche begrüße ich Sie, liebe Leserin und lieber Leser – auch im Namen unserer Vikarin Frau Dorothee Lachmann – ganz herzlich zu unserem Gottesdienst. Frau Lachmann hat die Lesepredigt für diesen Gottesdienst verfasst. Unser heutiger Sonntag trägt den lateinischen Namen „Misericordias Domini“, das heißt übersetzt: das „Erbarmen des Herrn“. Dieser Sonntag wird auch „Hirtensonntag“ genannt, weil in den Bibeltexten für den heutigen Sonntag von Gott und von Jesus Christus als dem guten Hirten die Rede ist, der uns auf unserem Lebensweg behütet und begleitet, der Menschen um sich versammelt und für sie eintritt. Weil vor 500 Jahren viele Verantwortliche in der kath. Kirche keine guten Hirten für die Gläubigen waren, trat ein Mann auf, der die Missstände, insbesondere den Ablasshandel, öffentlich angeprangert hat: Martin Luther. Am 18. April 1521, also heute vor genau 500 Jahren, stand er auf dem Wormser Reichstag vor dem Kaiser und den päpstlichen Gesandten und erklärte mutig, dass er seine Kritik an der damaligen Kirche nicht widerrufen wird. Heute feiern wir als Ev. Kirche dieses Ereignis in dem Bewusstsein, dass es zu allen Zeiten Menschen braucht, die für ihren Glauben und ihre Überzeugung einstehen und sich dabei von der Vernunft und ihrem Gewissen leiten lassen. Und wir erinnern uns daran, wie wichtig es ist, gute Hirten zu haben, die in Politik, Gesellschaft und Kirche zum Wohl der Menschen handeln. Hausgottesdienst an Sonntag Lassen Sie uns in diesem Gottesdienst darüber nachdenken. Misericordias Domini Gebet 18. April 2021 Guter Gott, ich danke dir, dass ich diesen Gottesdienst hier zu Hause bei mir feiern kann. Ich vertraue Predigt: Vikarin Dorothee Lachmann darauf, dass Du auch hier bei mir bist. Deshalb feiere ich diesen Gottesdienst in deinem Namen: Im Namen des Vaters und des Liturgie Pfarrerin Dagmar Diehl Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
-3- -4- Lied: Nun jauchzt dem Herren alle Welt… (EG 288, 1-3+6) Psalm 23 Amen Gebet: Unser Gott, du bist der gute Hirte, der für uns sorgt, der uns begleitet und uns gute Wege für unser Leben zeigen will. Doch du weißt, wie wir sind: - wie leicht wir weglaufen, - wie leicht wir eigene Wege gehen, - wie schnell wir uns verlaufen und verirren. - Gib uns nicht auf. Geh uns nach und leite uns, wenn wir die Orientierung verlieren. - Erquicke unsere Seele und tröste uns in dunklen Stunden. - Steh uns bei, wenn wir uns schutzlos und verlassen fühlen. - Lass uns bei dir geborgen sein. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
-5- -6- Schriftlesung: Johannes 10, 11-16 Lied: Der Herr ist mein Hirte (EG+ 86, 1-5) Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden. Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! Glaubensbekenntnis Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. AMEN
-7- -8- Lesepredigt zu Ez 34,1-2(3-9)10-16.31 Das sind keine Hirten mehr! Nichts von dem, was wir mit einem Hirten verbinden, passt zu diesem Verhalten. Die Hirten Israels haben sich als Hirten selbst disqualifiziert. Denn sie Liebe Leserin, lieber Leser! erfüllen die Aufgaben nicht, die sie zu Hirten macht. Deshalb klagt Gott sie an. Heute, am Hirtensonntag, haben wir schon einige Male vom Hirten gehört. Das Bild des Mit den Hirten, von denen hier gesprochen wird, ist die Führungsschicht des israelitischen Hirten klingt vertraut. Und das, obwohl heute kaum noch jemand einen Hirten persönlich Volkes gemeint. Und die Herde ist das Volk Israel. Gott klagt also die politischen Führer kennt. Doch was vermutlich die meisten Menschen mit dem Hirten verbinden, ist, dass ein Israels an: „Ihr habt mein Volk im Stich gelassen und habt es ausgenommen. Durch eure Hirte sich fürsorglich, verantwortungsvoll und hingebungsvoll um seine Schafe kümmert: Er Schuld ist mein Volk auseinandergebrochen.“ Denn das Land Israel war von den Babyloniern treibt die Herde von einer Wiese und Wasserstelle zur nächsten, damit die Tiere gut eingenommen worden, der Tempel war zerstört und das Volk wurde zur Zeit Ezechiels versorgt sind. Er sorgt dafür, dass sie zu ihrem eigenen Schutz beieinander bleiben, und mehrheitlich ins babylonische Exil deportiert. verbringt auch die Nacht bei ihnen auf dem Feld, um sie vor Gefahren zu schützen. Das war eine große Krise für die Menschen! Der Tempel, der Ort, an dem sie Gott verehrt Auch im heutigen Predigttext in Ezechiel, Kapitel 34, geht es um Hirten. Und was Gott dort hatten, existierte nicht mehr. Wie sollten sie jetzt weiter ihre Religion ausüben? Würde Gott den Menschen durch den Propheten zu sagen hat, das möchte ich im Folgenden mit Ihnen sich von ihnen abwenden, jetzt wo der Tempel nicht mehr da war? Und dann mussten viele erkunden. Menschen ihre Heimat verlassen, weil sie umgesiedelt wurden. Weg von der Familie, weg von den Nachbarn, weg von ihrem Zuhause. Alles ist auf einmal anders. Nichts ist mehr so, Predigttext vorlesen: Ez 34,1-9 wie sie es gewohnt waren. Wie würden sie in dem neuen, fremden Land zurechtkommen? 1 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 2 Du Menschenkind, weissage gegen die Wie würden sie dort wohl aufgenommen werden? Kann das neue Land jemals ein Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Wehe den „Zuhause“ werden? Denn niemand wusste, wie lange sie dort bleiben müssten und ob sie je Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? 3 Aber wieder zurückkehren würden. ihr esst das Fett und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete, aber die Schafe wollt ihr nicht weiden. 4 Das Schwache stärkt ihr nicht, und das Kranke Diese Situation stelle ich mir schrecklich und beängstigend vor. Alles bricht auseinander, heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück, nichts ist mehr sicher. Das ganze Leben ist auf den Kopf gestellt. Keiner weiß, wie das eigene und das Verlorene sucht ihr nicht; das Starke aber tretet ihr nieder mit Gewalt. 5 Und Leben in einigen Monaten aussehen wird und wie so das Leben weitergehen kann. meine Schafe sind zerstreut, weil sie keinen Hirten haben, und sind allen wilden Tieren zum Fraß geworden und zerstreut. 6 Sie irren umher auf allen Bergen und auf Ähnliche Gefühle bewegen auch uns seit einem Jahr. Seit dem Beginn der Corona-Krise allen hohen Hügeln und sind über das ganze Land zerstreut, und niemand ist da, der haben viele Menschen Angst um ihr Überleben. Kurzarbeit und Geschäftsschließungen nach ihnen fragt oder sie sucht. 7 Darum hört, ihr Hirten, des HERRN Wort! 8 So wahr bringen sie in Existenznöte. Wie verzweifelt und hilflos muss man sich fühlen, wenn man ich lebe, spricht Gott der HERR: Weil meine Schafe zum Raub geworden sind und arbeiten will, aber nicht arbeiten darf. Wie sehr muss einen die Ungewissheit belasten, meine Herde zum Fraß für alle wilden Tiere, weil sie keinen Hirten hatten und meine wenn man nicht weiß, ob man nun die Überbrückungshilfen gezahlt bekommt oder nicht. Hirten nach meiner Herde nicht fragten, sondern die Hirten sich selbst weideten, aber Und wenn ja, wann denn endlich? meine Schafe nicht weideten, 9 darum, ihr Hirten, hört des HERRN Wort! Und dann geht es ja sogar auch um das echte Überleben. Inzwischen sind fast 80.000 Boah! Was für ein Zorn, welch einen Ärger lässt Gott da raus! Gott ist richtig wütend! Da Menschen in Deutschland mit dem Corona-Virus verstorben. Und über 3.000.000 Menschen gibt er seine Schafe in die Obhut von Hirten und die vernachlässigen sie konsequent. Sie haben sich mit dem Virus infiziert; viele davon lagen lange im Krankenhaus, mussten zum sind egoistisch und auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Sie schlachten lieber die Schafe, als Teil sogar beatmet werden. Keiner weiß, ob man selbst die Krankheit leicht wegstecken dafür zu sorgen, dass die Herde versorgt und geschützt ist. Da kann ich gut verstehen, dass wird oder ob man einen schweren Verlauf haben würde. Das macht Angst. Und davor will Gott zornig ist. man geschützt sein. Aber gleichzeitig gehört zum (Über-)Leben auch eine gewisse Lebensqualität. Alte Menschen, die besonders geschützt werden müssen, brauchen wie wir alle dennoch Sozialkontakte. Angehörige und Pflegekräfte müssen jeden Tag aufs Neue
-9- - 10 - abwägen, wie viel Nähe und wie viel Abstand notwendig sind. Diese Entscheidung zu treffen Genauso kann es nicht sein, dass jetzt die Corona-Krise genutzt wird, um Wahlkampf zu ist schwierig und sicher sehr belastend. betreiben. Es sollte den gewählten Vertretern unseres Landes nicht darum gehen, den meisten Nutzen aus der derzeitigen Krise zu ziehen, sondern darum, sie in den Griff zu Seit einem Jahr ändern sich die Bedingungen für unser Leben ständig. Vieles ist unsicher bekommen. Jetzt geht es darum, dass alle Menschen unseres Landes versorgt sind – mit geworden: Können wir uns treffen oder ist es doch zu gefährlich? Können wir vielleicht ausreichend Einkommen, Schutzausrüstung und Impfstoff. Es muss darum gehen, die wieder Pläne machen – wie eine Hochzeit oder den Sommerurlaub – oder riskieren wir, dass Spaltung der Gesellschaft aufzuhalten und sie wieder zu einer Herde zusammenzuführen. doch wieder alles abgesagt wird? Wann wird die Corona-Krise endlich wieder enden? Und wie können wir diese Zeit bis dahin überstehen? Und dazu braucht es einen Hirten, der seine Aufgaben auch wirklich ernstnimmt. Hören wir dazu, wie der Predigttext endet: Gleichzeitig scheint sich unsere Gesellschaft mehr und mehr in zwei Lager zu spalten. Auf der einen Seite gibt es diejenigen, die in Corona eine große Gefahr sehen und die Predigttext vorlesen: Ez 34,10-16.31 eingeführten Regelungen einhalten und unterstützen. Und auf der anderen diejenigen, die 10 So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an die Hirten und will meine Herde von diese Gefahr leugnen und sich gegen die Corona-Regeln wehren. Es gibt Menschen, die in ihren Händen fordern; ich will ein Ende damit machen, dass sie Hirten sind, und sie der Impfung den Weg aus der Krise heraus sehen, und andere, die diese Impfungen sollen sich nicht mehr selbst weiden. Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Rachen, ablehnen, ja sogar als schädlich betrachten. Die einen wünschen sich, dass es zur dass sie sie nicht mehr fressen sollen. 11 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will Eindämmung des Virus einen neuen harten Lockdown gibt, und andere fordern zur selben mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. 12 Wie ein Hirte seine Schafe Zeit, dass die Geschäfte, Kitas und Schulen geöffnet bleiben bzw. endlich wieder geöffnet sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will werden. Unsere Herde, nämlich unsere Gesellschaft, fällt gerade auseinander. Es ist nicht sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster mehr eine zusammengehaltene Herde, sondern die Herde ist in Einzelgruppen verstreut war. 13 Ich will sie aus den Völkern herausführen und aus den Ländern sammeln und und entfernt sich zunehmend voneinander. will sie in ihr Land bringen und will sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und wo immer sie wohnen im Lande. 14 Ich will sie auf die beste Weide führen, und In einer solchen Krise, in der die Menschen besorgt und verunsichert sind, brauchen sie auf den hohen Bergen in Israel sollen ihre Auen sein; da werden sie auf guten Auen gerade Unterstützung, Zusammenhalt und Fürsorge. Und von wem? Von jemandem, der es lagern und fette Weide haben auf den Bergen Israels. 15 Ich selbst will meine Schafe als seine Aufgabe betrachtet, Hirte für uns zu sein. Die gewählten Politiker unseres Landes weiden, und ich will sie lagern lassen, spricht Gott der HERR. 16 Ich will das Verlorene sollten solche Hirten sein. Denn ihre Aufgabe ist es ja gerade, sich um das Wohlergehen der wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und Gesellschaft zu kümmern. Viele in der Politik bemühen sich, gute Entscheidungen für uns das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten; ich will sie weiden, wie es alle zu treffen. Gerade während der Corona-Krise bekommen wir mit, wie sehr die Politiker recht ist. 31 Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer mit den verschiedenen Ideen ringen, um eine Lösung zu finden, die für möglichst viele von Gott sein, spricht Gott der HERR. uns gut ist. Das mag nicht immer auf Anhieb gelingen und auch nicht alle überzeugen, aber ich habe den Eindruck, dass bei den meisten Personen der Wille da ist, es gut machen zu Gott will einschreiten. Er nimmt die Situation nicht mehr so hin. Diese „Hirten“, die im wollen. eigentlichen Sinn keine Hirten mehr sind, sollen nicht mehr weiter das Volk bedrängen. Und deshalb wird Gott sie ihres Amtes entheben. Doch wenn ich dann davon höre, dass sich manche dieser Politiker an der Krise bereichern, wie wir es im Zuge Maskenaffäre mitbekommen haben, oder sich beim Impfen vordrängeln, Doch jede Herde braucht einen Hirten. Ohne einen Hirten ist die Herde schutzlos allen dann kann ich in solchen Menschen keine „Hirten“ sehen. Da stecken wir in einer großen Gefahren ausgeliefert. Deshalb kann Gott sie nicht einfach sich selbst überlassen. Es muss Krise, es wird dringend Schutzausrüstung und Impfstoff benötigt, und einige dieser ein neuer Hirte her, einer der seine Aufgaben recht versieht. Und das will Gott für die angeblichen Hirten denken in erster Linie an sich selbst und den eigenen Vorteil. Das darf Menschen sein. Er will alles das, was die Hirten Israels nicht getan haben, nun selbst in die doch wohl nicht sein! Sie verhalten sie sich genauso, wie der Predigttext es von den Hirten Hand nehmen. Er will ein fürsorglicher Hirte für Israel sein, er will das auseinander- Israels berichtet. Und von denen wurde gesagt, dass das keine Hirten sein können. gebrochene Volk wieder zusammenführen und diejenigen stärken, die Stärkung brauchen.
- 11 - - 12 - Ich glaube, dass das den Menschen im Exil Hoffnung gemacht hat. Obwohl der Tempel, der Lied: Was Gott tut, das ist wohlgetan… (EG 372, 1+2+4+6) Wohnort Gottes auf Erden, nicht mehr existiert und die Menschen nicht mehr in Israel leben, ist Gott dennoch an ihrer Seite. Er hat sie nicht verlassen und wird sie auch nicht verlassen. Diese Zusage kann ihnen vielleicht einen Teil ihrer Angst nehmen, so dass sie wieder hoffen können, dass sie mit dem Beistand Gottes auch diese Zeit überstehen werden. Vielleicht kann auch Sie diese Zusage Gottes, Hirte für seine Herde sein zu wollen, für die nächste Zeit ermutigen. Manchmal kann man Gottes Nähe im Gebet spüren oder einfach in der Stille einer Kirche. Gott kann sich aber auch anderer Menschen bedienen. So kann seine Fürsorge für uns auch in der Zuwendung von einem anderen Menschen liegen: Wenn in Momenten der Einsamkeit oder des Verzagens jemand aus der Familie anruft oder auf einmal eine Postkarte von lieben Freunden im Briefkasten liegt. Auf das Ende der Krise und auf die Rückkehr in die Heimat haben die Israeliten in Babylon noch längere Zeit warten müssen. Aber eines Tages kam es zu einer Veränderung: Das Exil in Babylon wurde beendet. Alle Israeliten konnten wieder nach Hause zurückkehren. Das Warten hatte sich gelohnt. Und so bin ich sicher, dass auch unsere Krise wieder enden wird. Noch nicht morgen und auch nicht nächste Woche, aber sicher irgendwann. Und bis dahin will ich darauf vertrauen, dass Gott sich auch unserer annehmen wird. Denn im Neuen Testament wendet sich Jesus Christus, der Sohn Gottes, auch an uns Christen und spricht: „Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.“ (Joh 10,14) Durch den Glauben an Christus dürfen auch wir Christen uns heute nach dem Volk Israel in zweiter Linie zu Gott gehörig fühlen, denn Christus sagt weiter: „Es wird eine Herde und ein Hirte werden.“ (Joh 10,16) Und auf diesem Weg dürfen auch wir uns angesprochen fühlen, wenn Gott ganz zum Schluss seiner Rede sagt: „Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der HERR.“ Amen
- 13 - - 14 - Fürbittengebet und Vaterunser Du kennst jede und jeden Einzelnen und siehst besonders die, die leiden und um einen geliebten Menschen trauern. Fürbitten: Herr, unser Gott, Wir bitten dich: du willst, dass wir gute Hirten sind für andere, dass wir fürsorglich und wegweisend sind für - Lass uns Anteil nehmen und diese Menschen nicht vergessen. Menschen, die uns in irgendeiner Weise anvertraut sind. - Lass uns getragen von deiner Kraft diese Krise überstehen. Du willst, dass wir für diejenigen eintreten, die unsere Begleitung und Hilfe brauchen, deren - Steh allen bei, die einsam und verzweifelt sind und nicht wissen, wie sie mit einer Not so oft übersehen wird: für die Schwachen, Verlorenen, Verirrten und Verwundeten. Erkrankung oder dem Tod eines geliebten Menschen umgehen sollen. Doch das gelingt uns nur, wenn du selbst unser guter Hirte bist, uns leitest und führst, uns - Stärke alle im Einsatz gegen die Pandemie und im Dienst an den Menschen. hilfst und stärkst. - Nimm Mutlosigkeit und Ungeduld im Alltag von uns und schenke uns die Hoffnung, dass du uns sicher durch dieses dunkle Tal geleiten wirst. Darum bitten wir dich: - Lass dein Wort zum Maßstab unseres Redens und Handelns werden, damit wir in guter In der Stille bringen wir nun vor dich, was uns ganz persönlich bewegt an Dank, Bitte und Weise für die Menschen da sein können, die uns brauchen. Fürbitte: - Mache uns innerlich bereit und befähige uns dazu, ihnen zu helfen und ihnen beizustehen. - Schenke uns dazu die nötige Kraft und Geduld. Stille Wir bitten dich heute für alle, die eine besondere Verantwortung für junge Menschen Gemeinsam beten wir weiter, wie Jesus uns gelehrt hat: tragen: Vater unser im Himmel, für Eltern, Erzieherinnen und Erzieher im Kindergarten, für Lehrerinnen und Lehrer, geheiligt werde dein Name. Ausbilderinnen und Ausbilder in Betrieben, Verbänden und bei sozialen Projekten, Dein Reich komme. dass sie Hilfe leisten und Orientierung bieten auf dem Weg des Erwachsenwerdens und auf Dein Wille geschehe, dem Weg ins Berufsleben, wie im Himmel, so auf Erden. dass sie ihren Einfluss und ihre Möglichkeiten nicht missbrauchen, sondern in den Dienst Unser tägliches Brot gib uns heute. der jungen Leute stellen, die ihnen anvertraut sind. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Wir bitten dich heute für alle, die in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Verantwortung Und führe uns nicht in Versuchung, tragen: dass sie sich in dem, was sie sagen und tun, am Wohl der Menschen orientieren und sondern erlöse uns von dem Bösen. ihre Position nicht dazu benutzen, eigenen Interessen zu folgen oder sich selbst finanziell zu Denn dein ist das Reich und die Kraft bereichern. und die Herrlichkeit in Ewigkeit. AMEN Wir bitten dich für alle, die leitend in unserer Kirche tätig sind: Abkündigungen dass sie die frohe Botschaft weitergeben, um Menschen zu ermutigen, zu trösten, ihnen Abkündigungen: Orientierung zu schenken und sie geistlich zu stärken, Die Kollekte dieses Gottesdienstes soll für besondere Aktivitäten in Zusammenhang dass ihr Reden und Handeln eine glaubwürdige Einheit bilden, sodass sie andere Menschen mit dem Reformationsjubiläum eingesetzt werden. überzeugen und prägen können. Mit dem Geld, das wir von Ihnen erbitten, möchten wir eine Fahrt unserer Konfirmandinnen Gott, du bist unser guter Hirte, bist immer und über-all bei uns, bist Halt und Zuversicht in und Konfirmanden nach Worms finanzieren, wo wir uns gemeinsam auf Martin Luthers unsicheren Zeiten. Dafür danken wir dir. Spuren machen werden. Heute am bundesweiten Corona-Gedenktag für die Pandemie-Opfer denken wir an alle Schon jetzt herzlichen Dank für Ihre Gabe! Menschen, die in Deutschland und weltweit an und mit „Corona“ gestorben sind.
- 15 - - 16 - Corona-Gedenken: Unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat heute zum Gedenken an die Lied: Da wohnt ein Sehnen tief in uns (EG+ 102, 1-4) Verstorbenen des Corona-Virus eingeladen. Deshalb ist heute, in der Zeit von 16.30 –18.00 Uhr, unsere ev. Kirche geöffnet zum stillen Gedenken und Gebet. Sie können dort eine Kerze entzünden und sich gemeinsam mit vielen anderen Menschen in Deutschland an die Verstorbenen erinnern und um sie trauern. Sie können die Kirche heute Nachmittag aber auch für ihr eigenes Gebet nutzen, dort innerlich zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen für den Alltag. Veranstaltungen der neuen Woche: Donnerstag: digitaler Konfirmandenunterricht zur gewohnten Zeit in drei Gruppen Freitag: ab 18.00 Uhr digitaler Spieleabend mit unseren Vorkonfis Sonntag: 09.00 Uhr Gottesdienst in Bodenheim 10.30 Uhr Gottesdienst in Nackenheim Kleidersammlung für Bethel: Übernächste Woche ist Kleidersammlung für Bethel. Sie können die Kleidersäcke vom 26.-30.04. in Bodenheim abgeben und sie in die Garage neben dem Gemeindehaus stellen. In Nackenheim öffnen wir am 30. April von 15.00-18.00 Uhr das Gemeindezentrum. Zu den Öffnungszeiten des Gemeindebüros liegt in der Woche vom 19.04-26.04.2021 die Satzung zur Gemeindeübergreifenden Trägerschaft von Kindertagesstätten zur Kenntnisnahme aus. Diese Gemeindeübergreifende Trägerschaft entlastet die einzelnen Kirchengemeinden von vielen Verwaltungsaufgaben im Bereich der Kindergärten und Kindertagesstätten. Auch wenn wir keine evangelische Kita in unserer Trägerschaft haben, sind wir doch verpflichtet, diese Satzung auszulegen.
- 17 - Segen: Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. AMEN Stille
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