E-Mobilität im Take-off - TCS-Barometer E-Mobilität - Fehlende Infrastruktur Zuhause löst weiterhin Vorbehalte aus
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TCS-Barometer E-Mobilität E-Mobilität im Take-off Fehlende Infrastruktur Zuhause löst weiterhin Vorbehalte aus ©GFS.BERN | OKTOBER 2020
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Projektteam Lukas Golder: Co-Leiter Cloé Jans : Leiterin operatives Geschäft Laura Salathe: Wissenschaftliche Mitarbeiterin Daniel Bohn: Projektmitarbeiter Valentina Rötheli: Politikwissenschafterin Roland Rey: Administration Bern, 24.09.2020 Publikation: in Abstimmung mit dem TCS © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Inhaltsverzeichnis 1 AKTUELLES UND ZUKÜNFTIGES MOBILITÄTSVERHALTEN ........................................................................... 4 1.1 Segmentierung der Bevölkerung nach Potenzial Elektromobilität ......................................................... 6 2 INFORMATIONSSTAND UND DIENSTLEISTUNGEN ...................................................................................... 9 3 TREIBER VON E-MOBILITÄT ...................................................................................................................... 14 4 HÜRDEN FÜR E-MOBILITÄT ...................................................................................................................... 16 5 ÄNGSTE UND HOFFNUNGEN .................................................................................................................... 20 6 SYNTHESE ................................................................................................................................................. 23 7 ANHANG................................................................................................................................................... 25 7.1 Datenbasis ............................................................................................................................................ 25 7.2 Operationalisierung Potenzialgruppen................................................................................................. 25 7.3 Beschreibung multivariater Analyseverfahren ..................................................................................... 26 7.4 gfs.bern-Team....................................................................................................................................... 27 © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 3
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T 1 Aktuelles und zukünftiges Mobilitätsverhalten Die aktuelle Corona-Krise führt zu einer Neubeurteilung zahlreicher Aspekte des Lebens und beeinflusst nachweislich auch das Mobilitätsverhalten der Schweizer*innen. Während der Individualverkehr in den letzten Monaten wichtiger wurde, nahm die Nutzung des öffentlichen Verkehrs ab. Das lässt sich so auch in den neusten Zahlen des E-Mobilitätsbarometers beobachten: Der Anteil Bewohner*innen, die das Auto als hauptsächliches Fortbewegungsmittel in ihrem Alltag anschauen, nimmt um 5 Prozentpunkte zu, der ÖV dagegen um 3 Prozentpunkte ab. Grafik 1 Fortbewegungsmittel 7 8 im Alltag 4 4 zu Fuss 9 10 "Welches Fortbewegungsmittel nutzen Sie E-Bike/ E-Cargobike selber hauptsächlich im Alltag?" 32 29 Velo in % Einwohner*innen ab 18 Jahren 1 Öffentlicher Verkehr 3 2 3 Motorrad/ Mofa/ Motoroller 46 Elektroauto 41 Auto 2019 2020 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Neben der Corona-Krise bleiben die Fragen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes auch 2020 zentrale Themen der öffentlichen Debatte. Dies in Kombination mit dem weiterhin grossen Bedürfnis nach Mobilität schafft eine ideale Grundlage für einen schnell steigenden Stellenwert der Elektromobilität. Gemäss Anga- ben des Bundesamtes für Energie erreicht der Anteil Elektrofahrzeuge an Neuzulassungen in der Schweiz per Ende August 2020 10.5 Prozent (Anfang 2018 lag der Wert noch bei 2.8 %). Die Fortbewegungsmittel der Zukunft sind strombetrieben. 47 Prozent der Einwohnner*innen der Schweiz möchten sich in Zukunft deutlich oder eher mehr mit Elektroautos und 32 Prozent mit E-Bikes fortbewegen. Traditionelle, benzin- oder dieselbetriebene Autos oder auch Flugzeuge möchte man dagegen weniger häu- fig nutzen. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 4
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 2 Persönliches Elektroautos (reine Elektroautos, Plug-In 16 29 7 21 37 8 Mobilitätsverhalten in Hybridautos, etc.) den nächsten Jahren E-Bikes 9 23 14 21 46 5 Carsharing 3 12 13 22 59 9 "Was Ihr persönliches Mobilitätsverhalten betrifft: Wie möchten Sie sich in den nächsten Jahren fortbewegen? Welche Mikromobilität (z.B. E- 2 9 8 21 71 7 Fortbewegungsmittel möchten Sie mehr oder Scooter) weniger als heute nutzen?" Campingcar / Wohnmobil 3 7 9 12 71 7 in % Einwohner*innen ab 18 Jahren traditionelle Autos (Benzin, 2 3 35 28 18 13 1 Diesel oder Erdgas) Flugzeug 1 3 34 19 20 22 1 deutlich mehr nutzen eher mehr nutzen gleich wie heute nutzen eher weniger nutzen deutlich weniger nutzen nutzen Fortbewegungsmittel schon heute nicht kann ich nicht beurteilen gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) Im Vergleich zu 2019 akzentuiert sich der Graben zwischen traditioneller Fortbewegung und der Elektro- mobilität dieses Jahr weiter. Mehr Einwohner*innen möchten in Zukunft auf strombetriebene Fahrzeuge setzen, während andere Formen der Fortbewegung stagnieren oder im Stellenwert sinken. Beim Einbruch im Bereich Carsharing gilt es allerdings die Corona-Krise im Hinterkopf zu bewahren. Der Individualverkehr wurde zwar wichtiger, die Bereitschaft, das eigene Auto mit anderen Leuten zu teilen, dürfte jedoch aus Sicherheitsgründen kaum gestiegen sein. Grafik 3 50 Persönliches Elektroautos (reine Elektroautos, Plug-In Mobilitätsverhalten in 45 Hybridautos, etc.) den nächsten Jahren 40 E-Bikes 35 Carsharing "Was Ihr persönliches Mobilitätsverhalten betrifft: Wie möchten Sie sich in den 30 nächsten Jahren fortbewegen? Welche Fortbewegungsmittel möchten Sie mehr oder 25 Mikromobilität (z.B. E- weniger als heute nutzen?" Scooter) in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, 20 Anteil "deutlich/ eher mehr nutzen" Campingcar/ Wohnmobil 15 10 traditionelle Autos (Benzin, Diesel oder Erdgas) 5 Flugzeug 0 2019 2020 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Knapp jede zehnte Person gibt an, sich in den nächsten drei Jahren vermutlich ein Elektroauto anzuschaffen. Weitere insgesamt 44 Prozent möchten sich zudem in vier Jahren oder später ein elektrisches Fahrzeug © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 5
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T zutun. Somit geht eine Mehrheit von 53 Prozent der Bewohner*innen der Schweiz davon aus, in Zukunft mit einem Elektroauto unterwegs zu sein. Klar gegen die Anschaffung eines Elektroautos sprechen sich 36 Prozent aus. Grafik 4 Wahrscheinlichkeit Ich schaffe mir Anschaffung weiss nicht/ keine wahrscheinlich in den Antwort nächsten 3 Jahren ein 11 Elektroauto Elektroauto an Ich schaffe mir 9 wahrscheinlich in 4 Jahren oder später ein "Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie sich in Elektroauto an Zukunft ein Elektroauto anschaffen werden 8 (kaufen/ leasen)?" in % Einwohner*innen ab 18 Jahren Ich schaffe mir wahrscheinlich nie ein Elektroauto an Ich schaffe mir 36 wahrscheinlich in Zukunft ein Elektroauto an, aber weiss nicht wann 36 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) 1.1 Segmentierung der Bevölkerung nach Potenzial Elektromobilität Gemäss der sogenannten Diffusionstheorie des Kommunikationswissenschaftlers Everett Rogers folgt die Einführung neuer Technologie oder Innovationen stets demselben Muster und wird in einem ersten Schritt von sogenannten "INNOVATORS" und "EARLY ADOPTERS" aufgenommen. Diese machen zusammen jeweils um die 15 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. "innovators" stellen den kleineren Anteil an dieser Gruppe (rund 2 bis 3 Prozent) und zeichnen sich dadurch aus, stets die ersten sein zu wollen. Die "early adopters" dagegen wollen ebenso zu den Pionieren einer Entwicklung dazugehören, sind aber weniger risikobereit. 1 Die Befragung zeigt nun dass sich der Anteil Personen, der bereits heute schon ein Elektroauto besitzt oder in unmittelbarer Zukunft eines kaufen möchte auf 13 Prozent beläuft. Wir können somit davon ausgehen, dass sich der Marktanteil der Elektromobilität in der Schweiz heute auf "innovators" und "early adopters" beschränkt. Folgt man Rogers Überlegungen, steht in einem nächsten Schritt die Übernahme der Techno- logie durch die nächste Gesellschaftsgruppe, die sogenannte "EARLY MAJORITY" an. Dieser Anteil entspricht in der Diffusionstheorie rund 34 Prozent der Bevölkerung und passt gut zu den 38 Prozent Befragten (siehe Grafik 5, Seite 7), welche sich in weiterer Zukunft ein Elektroauto kaufen möchten. Die Elektromobilität befindet sich somit im Diffusionsprozess kurz vor dem take-off aus der Marktnische, die primär Innovatoren und "early adopters" anspricht, in den grösseren Markt der "early majority". 1 https://onlinemarketing.de/lexikon/definition-diffusionstheorie-nach-rogers © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 6
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 5 Kaufinteresse Besitz Elektroauto/ möchte in max. 3 Jahren kaufen 13 in % EinwohnerInnen ab 18 Jahren Restbevölkerung 49 in weiterer Zukunft kaufbereit 38 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) 1.1.1 Die Pioniere: Profil "innovators" und "early adopters" Soziodemographisch betrachtet finden sich in der Gruppe der sogenannten Innovatoren und «early adop- ters» im Vergleich zum Rest der Bevölkerung signifikant mehr Männer als Frauen, mehr 40-65-Jährige und weniger Einwohnerinnen und Einwohner mit tiefem oder mittlerem Bildungsstand. Zudem finden sich im Kernpotenzial deutlich mehr italienisch- und französischsprachige Einwohnerinnen und Einwohner. Grafik 6 Geschlecht Profil „innovators“ Männer 4 und „early adopters“ vs. Frauen -4 Alter Restbevölkerung 18-39 -11 (1/ 2) 40-64 15 in % Abweichung Käufer*innen und unmittelbar Kaufbereite 65+ -4 («innovators» und «early adopters») zu Bildung Restbevölkerung tief -2 mittel -5 hoch 7 Sprache DCH -11 FCH 7 ICH 5 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) Um als erste in eine neue Technologie investieren zu können, sind eine bestimmte Risikobereitschaft und finanzieller Spielraum von Vorteil. Entsprechend gehören Personen aus Haushalten mit tiefen bis mittleren Einkommen nur unterdurchschnittlich häufig zur Gruppe, die bereits über ein Elektroauto verfügt oder sich in unmittelbarer Zukunft eines zutun möchte. Personen aus den einkommensstärksten Haushalten dagegen © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 7
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T sind übervertreten. Ausserdem sind Wohneigentümer*innen eher in dieser Gruppe zu verorten als Perso- nen, die zur Miete oder in Wohngenossenschaften leben. Grafik 7 Profil „innovators“ Haushalts- einkommen bis 3000 CHF -4 und „early adopters“ vs. 3-5000 CHF -7 Restbevölkerung (2/ 2) 5-7000 CHF -11 in % Abweichung Käufer*innen und unmittelbar Kaufbereite 7-9000 CHF -1 («innovators» und «early adopters») zu Restbevölkerung über 9000 CHF 23 Wohnsituation Eigentum 24 Miete -21 Genossenschaft -2 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) 1.1.2 Die frühen Nachzügler: Profil "early majority" Nicht nur in der Gruppe der Pioniere der Elektromobilität in der Schweiz besteht ein dezidierter Unterschied zwischen den Geschlechtern, auch in der Gruppe der frühen Nachzügler, der sogenannten "early majority" finden sich signifikant mehr Männer als Frauen. Während ganz junge Personen – wohl auch aufgrund der verfügbaren Ressourcen – bei den "innovators" und den "early adopters" untervertreten waren, sind sie in der Gruppe der "early majority" übervertreten. Sie sehen das Elektroauto als das Fahrzeug der Zukunft und gehen davon aus, selber einst so unterwegs zu sein. Bei den Personen über 65 Jahren zeichnet sich jedoch kein Gesinnungswechsel ab. Sie sind auch in der Gruppe der frühen Nachzügler kaum zu finden. Der Graben zwischen der lateinischen Schweiz und der Deutschschweiz, der sich bei den Personen beson- ders ausgeprägt zeigt, die bereits heute ein Elektroauto besitzen oder unmittelbar vor dem Kauf stehen, ist in der Gruppe der "early majority" weniger stark vorhanden. Zwar ist die Deutschschweiz auch hier leicht untervertreten, die Differenz nimmt jedoch ab. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 8
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 8 Geschlecht Profil „innovators“/ Männer 9 11 „early adopters“ Frauen -9 -11 und „early majority“ Alter -8 18-39 vs. Restbevölkerung 6 (1/ 2) 40-64 17 6 65+ -9 in % Käufer*innen und unmittelbar -12 Kaufbereite («innovators»/ Bildung Besitz Elektroauto/möchte in max. 3 Jahren tief -4 «early adopters») und in weiterer Zukunft -4 kaufen ("innovators"/ "early adopters") kaufbereit («early majority») in weiterer Zukunft kaufbereit ("early majority") zu Restbevölkerung mittel -8 -7 Anteil "sehr/ eher einverstanden" hoch 12 11 Sprache DCH -13 -5 FCH 8 3 ICH 6 2 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) Auch in der Gruppe der "early majority" bleiben gutbetuchte Personen, die ein hohes Monatseinkommen haben und Wohneigentum besitzen, überdurchschnittlich vertreten. Im Vergleich zu den Pionieren der Elektromobilität ist der Unterschied jedoch auch hier weniger ausgeprägt. Grafik 9 Profil „innovators“/ Einkommen „early adopters“ bis 3000 CHF -7 -8 und „early majority“ Besitz Elektroauto/ möchte in max. 3 -11 vs. Restbevölkerung 3-5000 CHF -9 Jahren kaufen ("innovators"/ "early adopters") (2/ 2) 5-7000 CHF -11 in weiterer Zukunft kaufbereit ("early -1 majority") in % Käufer*innen und unmittelbar Kaufbereite («innovators»/ -2 7-9000 CHF «early adopters») und in weiterer Zukunft -2 kaufbereit («early majority») zu Restbevölkerung 31 über 9000 CHF 19 Anteil "sehr/ eher einverstanden" Wohnsituation 31 Eigentum 16 -28 Miete -15 -2 Genossenschaft -1 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) 2 Informationsstand und Dienstleistungen Obwohl der Marktanteil der Elektromobilität im Vergleich zur letzten Befragungswelle gewachsen ist, bleibt der Informationsstand der Bevölkerung im Grossen und Ganzen stabil. Eine Mehrheit der Schweizer*innen fühlt sich einigermassen gut informiert zum Thema. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 9
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T In der Gruppe der Personen, die bereits heute ein Elektroauto besitzen oder bald eines kaufen möchten ("innovators"/"early adopters") ist der Anteil sehr gut Informierter wenig erstaunlich am höchsten (43% sehr gut informiert). Interessanterweise fühlt sich die Gruppe der "early adopters" zu einem geringeren Anteil sehr gut informiert (8%) als der Rest der Bevölkerung (14%). Grafik 10 Einschätzung eigener 2 4 Informationsstand sehr schlecht Elektromobilität 27 27 "Wie gut fühlen Sie sich über Elektromobilität informiert?" eher schlecht 3 3 in % Einwohner*innen ab 18 Jahren weiss nicht/ keine Antwort 53 52 eher gut sehr gut 15 14 2019 2020 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Obwohl ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, bleiben die Medien die erste Informationsquelle zur Elekt- romobilität in der Schweiz (Online, Print TV). Der persönliche Austausch mit dem nächsten Umfeld gewinnt dagegen an Wichtigkeit. Gerade bei technischen Themen, die zuweilen als kompliziert gelten, sind die In- formationshürden für eine einzelne Person relativ hoch und Empfehlungen von Familie, Freunden und Be- kannten helfen effektiv diese Hürden zu senken. So kommt gut informierten Personen aus dem Umfeld zunehmend eine Rolle als Diffusoren und Multiplikatoren zu. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 0
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 11 Informationsquellen Medien (Online, Print, TV) 69 74 zu Elektromobilität Familie, Freunde, Bekannte 32 oder Elektroautos 39 "Wo informieren Sie sich, wenn Sie mehr über 32 Garage/ Garagist*in 30 Elektromobilität oder Elektroautos erfahren möchten? Sie können bei Bedarf mehrere 0 Kategorien ankreuzen." unabhängige Mobilitätsexperten 18 Oktober in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, 2019 0 Mehrfachantworten möglich bei einem Energieberater 8 benötige keine Information 6 7 Event/ Veranstaltungen 10 7 August 7 2020 andere Informationsquellen 5 Behörden (z.B. Gemeinde) 5 4 weiss nicht/ keine Antwort 1 2 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Die sogenannte "early majority", welche in weiterer Zukunft zum Kauf eines Elektromobiles bereit ist, weicht in ihrem Informationsverhalten insofern von den restlichen beiden Gruppen ab, als dass die Garage als Anlaufstelle wichtiger ist, als dies beispielsweise bei Personen der Fall ist, die bereits ein Elektroauto besitzen oder demnächst eines kaufen möchten. Auf der anderen Seite informieren sich letztere deutlich häufiger bei unabhängigen Mobilitätsexpert*innen. Grafik 12 Informationsquellen Medien (Online, Print, TV) 62 75 78 zu Elektromobilität Familie, Freunde, Bekannte 44 44 oder Elektroautos 34 32 Garage/ Garagist 38 24 "Wo informieren Sie sich, wenn Sie mehr 25 unabhängige Mobilitätsexperten 17 über Elektromobilität oder Elektroautos 16 erfahren möchten? Sie können bei Bedarf 9 mehrere Kategorien ankreuzen." bei einem Energieberater 7 7 in % Einwohner*innen ab 18 Jahren Besitz Elektroauto/ möchte in max. Mehrfachantworten möglich 9 3 Jahren kaufen Event / Veranstaltungen 10 5 in weiterer Zukunft kaufbereit 7 Behörden (z.B. Gemeinde) 3 Restbevölkerung 3 6 andere Informationsquellen 3 5 3 benötige keine Information 2 12 0 keine Angabe 1 4 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) Dienstleistungen, welche die Versorgung mit Strom und somit die Funktionalität von Elektromobilen sicher- stellen, bleiben in der Wahrnehmung der Bevölkerung in ihrer Nützlichkeit an erster Stelle. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 1
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Ebenfalls von mehr als 70 Prozent der Bevölkerung als nützlich beurteilt werden Services, die Support und Unterstützung im Falle einer Panne sicherstellen (Support für Elektroautos und Ladestationen respektive spezialisierter Pannendienst). An dritter Stelle folgen Angebote, die auf Information und Beratung abzielen, wie etwa Testfahrten, Infor- mationscentren oder spezifische Fahrkurse. Die Priorität der Bevölkerung bezüglich Dienstleistungen und Services rund um Elektromobilität kann somit wie folgt zusammengefasst werden: Strom vor Support vor Information. Grafik 13 Nützlichkeit von 100 dichtes Netz von Elektro- Tankstellen Dienstleistungen zu 90 Apps, welche die nächste Elektromobilität in 80 Ladestation anzeigen Schnellladestationen der Nähe 70 Ladestation beim eigenen Parkplatz "Im Folgenden geht es um Dienstleistungen zu Hause oder am Arbeitsplatz rund um Elektromobilität. Geben Sie bitte an, 60 ob Sie diese Dienstleistung sehr nützlich, Support für Elektroautos und Lade- eher nützlich, eher nicht nützlich oder Infrastruktur (24h) überhaupt nicht nützlich finden, wenn es sie 50 in Ihrer Nähe gäbe." spezialisierte Pannendienste für Elektroautos 40 Angebot für Testfahrten mit in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, Elektroautos Anteil "sehr/ eher nützlich" 30 Infocenter an dem man verschiedene E-Mobile 20 ausprobieren kann spezifische Fahrkurse für Elektroautos 10 Unabhängige Beratung zu E- Mobilität 0 2019 2020 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Nach ihrem Potenzial segmentiert, werden die verschiedenen abgefragten Dienstleistungen von den Pio- nieren und den frühen Nachzüglern der Elektromobilität in der Schweiz am meisten geschätzt. Das heisst von Leuten, die bereits ein Elektromobil besitzen oder in der Zukunft eines kaufen wollen. Zum Rest der Bevölkerung besteht ein klarer Unterschied in der wahrgenommenen Nützlichkeit der einzel- nen Services. Gerade bei Angeboten, die auf Information und ein Ausprobieren der Elektromobilität abzie- len (Infocenter und Testfahren), ist das besonders ausgeprägt. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 2
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 14 Nützlichkeit von Ladestation beim eigenen Parkplatz zu Hause oder am Arbeitsplatz 78 95 98 Dienstleistungen zu dichtes Netz von Elektro-Tankstellen 97 98 Elektromobilität in 83 97 der Nähe Apps, welche die nächste Ladestation anzeigen 84 97 95 Schnellladestationen 98 81 Support für Elektroautos und 86 88 Lade-Infrastruktur (24h) 70 85 "Im Folgenden geht es um Dienstleistungen spezialisierte Pannendienste für Elektroautos 78 rund um Elektromobilität. Geben Sie bitte 70 an, ob Sie diese Dienstleistung sehr 84 nützlich, eher nützlich, eher nicht nützlich Angebot für Testfahrten mit Elektroautos 84 59 oder überhaupt nicht nützlich finden, wenn es sie in Ihrer Nähe gäbe." Infocenter an dem man verschiedene 83 75 E-Mobile ausprobieren kann 58 Besitz Elektroauto/ möchte in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, 55 in max. 3 Jahren kaufen unabhängige Beratung zu E-Mobilität 49 Anteil "sehr/ eher nützlich" 43 in weiterer Zukunft kaufbereit 45 spezifische Fahrkurse für Elektroautos 50 Restbevölkerung 47 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) Das konkrete Interesse an einer Probefahrt ist aktuell bei der Hälfte der Bevölkerung vorhanden. Am ehes- ten soll das in einer Garage geschehen, gefolgt von einer Probefahrt zuhause. Im Vergleich zu 2019 sinkt das Interesse an Probefahrten in einem Fahrtrainingscenter oder an einem Event oder einer Veranstaltung. Auch hier dürfte der Umstand, dass Corona weder Events noch Treffen in grösseren Gruppen zulässt wohl eine Rolle spielen. Grafik 15 Interesse Probefahrt 100 90 in einer Garage 80 "Wie interessiert wären Sie an einer Probefahrt mit einem Elektroauto an den folgenden Orten?" 70 bei mir 60 Zuhause in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, Anteil "sehr/ eher interessiert" 50 40 in einem Fahrtrainings- 30 center 20 10 an einem Event/ einer Veranstaltung 0 2019 2020 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 3
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T 3 Treiber von E-Mobilität Der wichtigste Grund für den Kauf eines Elektroautos bleibt 2020 derselbe wie auch im letzten Jahr: Es sind Überlegungen rund um das Klima, Nachhaltigkeit und den CO2-Ausstoss. Zwei Drittel der Bevölkerung ge- ben dies als Treiber für die Elektromobilität an. Mit deutlichem Abstand folgen weiter Gründe wie der Glaube an die Zukunft der Elektromobilität sowie technologische und finanzielle Überlegungen (Lärmreduk- tion, steuerliche Vorteile etc.). Keiner dieser weiteren Gründe abgesehen vom Klima wird jedoch von einer Mehrheit genannt. Grafik 16 Gründe für den Kauf Klima/ CO2-Ausstoss 67 65 eines Elektroautos Elektroautos sind die Zukunft 34 35 weniger Lärm 31 32 Steuerbefreiung bzw. Vorteile bei der kantonalen 23 Motorfahrzeugsteuer 22 "Welche Gründe sprechen aus heutiger Sicht für Sie persönlich eher für den Kauf eines 21 Oktober preisliche Überlegungen/ Treibstoffkosten 18 Elektroautos? Sie können mehrere Gründe 2019 angeben." 13 genügend Lademöglichkeiten 14 Subventionen beim Kauf 14 12 in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, Nutzungsvorteile wie Parkmöglichkeiten auf 8 öffentlichem Grund 6 Mehrfachantworten möglich andere Gründe 6 August 6 2020 zuverlässige Beratung und Supportdienst 1 wegen der Corona-Krise 0 kann ich nicht beurteilen 10 13 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Das Argument der tieferen Lärmemissionen der Elektromobilität bleibt das mit der meisten Unterstützung in der Bevölkerung, verliert aber im Vergleich zum letzten Jahr etwas an Zuspruch. Leicht mehr Zustimmung erhalten dagegen die Aussagen, dass Elektroautos umweltschonender sind als Fahrzeuge mit Verbren- nungsmotoren und dass Elektrofahrzeuge aufgrund tieferer Kosten (Wartung, Betrieb, Steuern) preislich attraktiv seien. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 4
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 17 100 Pro-Argumente Elektroautos machen weniger Lärm als Autos mit (1/ 2) 90 Verbrennungsmotoren 80 "Es folgen einige Aussagen, die man zu Elektromobilität gehört die Zukunft Elektroautos immer wieder hören kann. 70 Geben Sie bitte jeweils an, ob Sie damit sehr einverstanden, eher einverstanden, eher nicht einverstanden oder überhaupt nicht 60 einverstanden sind." Elektroautos sind umweltschonender als Autos mit 50 Verbrennungsmotoren in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, Anteil "sehr/ eher einverstanden" 40 heutige Elektroautos sind gleich 30 leistungsstark wie Autos mit Verbrennungsmotoren 20 mit den reduzierten 10 Motorfahrzeugsteuern, günstigerem Strom und geringeren Wartungskosten sind 0 Elektroauto preislich sehr 2019 2020 attraktiv gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Lediglich eine Minderheit ist der Meinung, dass die Technologie von Elektroautos insgesamt derjenigen herkömmlicher Fahrzeuge überlegen ist und die Fahrzeuge einen hohen Wiederverkaufswert hätten auf- grund ihrer Zukunftsfähigkeit. Preisliche Überlegungen bleiben ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung der Elektromobilität: Immerhin 40 Prozent geben an, der Kauf eines Elektrofahrzeuges würde wahrscheinlicher, je höher die Benzinpreise steigen. Eine Verknüpfung des Umstieges auf Elektromobilität aufgrund der Corona-Krise machen hingegen nur die wenigsten (unter 20%). Grafik 18 100 Pro-Argumente (2/ 2) 90 Technologie von Elektroautos ist insgesamt den herkömmlichen Autos überlegen 80 "Es folgen einige Aussagen, die man zu Elektroautos immer wieder hören kann. 70 Geben Sie bitte jeweils an, ob Sie damit sehr einverstanden, eher einverstanden, eher Falls Benzinpreis steigt, wird Kauf nicht einverstanden oder überhaupt nicht 60 von Elektromobil einverstanden sind." wahrscheinlicher 50 in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, Anteil "sehr/ eher einverstanden" 40 Elektroautos haben hohen Wiederverkaufswert, weil sie 30 zukunftsfähig sind 20 10 Mehr Umstieg auf Elektromobilität wegen Corona-Krise 0 2019 2020 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Im Vergleich zur Restbevölkerung stimmen sowohl die Pioniere der Elektromobilität als auch die soge- nannte "early majority" den Pro Argumenten für Elektroautos häufiger zu. Die Pioniere sind aber noch mehr überzeugt, wenn es um die Überlegenheit der Technologie, die (aktuelle) preisliche Attraktivität oder die Leistungsstärke geht. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 5
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 19 Pro-Argumente Elektromobilität gehört die Zukunft 29 39 Abweichungen Technologie von Elektroautos ist insgesamt den 38 „innovators“/ „early herkömmlichen Autos überlegen 16 adopters“ und „early falls Benzinpreis steigt, wird Kauf von Elektromobil wahrscheinlicher 34 37 majority“ vs. mit den reduzierten Motorfahrzeugsteuern, günstigerem 34 Restbevölkerung Strom und geringeren Wartungskosten sind Elektroauto preislich sehr attraktiv 15 "Es folgen einige Aussagen, die man zu heutige Elektroautos sind gleich leistungsstark wie Autos 30 Elektroautos immer wieder hören kann. mit Verbrennungsmotoren 12 Geben Sie bitte jeweils an, ob Sie damit sehr einverstanden, eher einverstanden, eher Elektroautos sind umweltschonender als Autos mit 29 nicht einverstanden oder überhaupt nicht Verbrennungsmotoren 20 einverstanden sind." Elektroautos haben hohen Wiederverkaufswert, weil sie 21 Besitz Elektroauto/möchte in % Abweichung «innovators»/ zukunftsfähig sind 15 in max. 3 Jahren kaufen «early adopters» und «early majority» ("innovators"/ "early zu Restbevölkerung Elektroautos machen weniger Lärm als Autos mit 8 adopters") Anteil "sehr/ eher einverstanden" Verbrennungsmotoren 7 in weiterer Zukunft kaufbereit ("early majority") 6 mehr Umstieg auf Elektromobilität wegen Corona-Krise 1 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) 4 Hürden für E-Mobilität Die grösste Hürde gegen die Elektromobilität bleiben die hohen Anschaffungskosten sowie Fragen der Inf- rastruktur respektive Bedenken zur Reichweite und dem Vorhandensein von zu wenig Ladestationen. Damit zusammenhängend wird eine mangelnde Flexibilität beklagt. Die Gründe gegen den Kauf eines Elektroautos sind somit weiterhin deutlich breiter aufgestellt als die Gründe dafür, wo die Umweltverträglichkeit in ihrer Mehrheitsfähigkeit aus allen anderen Gründen hervor- sticht. Im Vergleich zum letzten Jahr hat der Anteil Personen, die selber nicht an die positiven Auswirkungen der Elektromobilität auf die Umwelt glauben, abgenommen (-5 Prozentpunkte). © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 6
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 20 Gründe gegen den hohe Anschaffungskosten / Preis 50 49 Kauf eines geringe Reichweite 42 43 Elektroautos (zu) wenige Ladestationen 44 41 "Welche Gründe sprechen aus heutiger Sicht zu unflexibel, muss Fahrten im Voraus planen 26 für Sie persönlich eher gegen den Kauf eines 25 Elektroautos? Sie können mehrere Gründe kann das Auto zu Hause oder am Arbeitsplatz nicht 21 angeben." 22 aufladen Oktober 2019 positive Auswirkungen auf die Umwelt nicht erwiesen 24 19 in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, andere Gründe 15 17 Mehrfachantworten möglich Aufladen ist kompliziert 15 15 kein Überblick über Angebote 7 traue der Technologie nicht 7 August 2020 7 keine zuverlässige Beratung / Support 3 wegen der Corona-Krise 0 kann ich nicht beurteilen 6 7 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Jene 41 Prozent der Befragten, denen es an Ladestationen fehlt, vermissen solche primär auf öffentlichen Strassen und am Wohnort. Diese Einschätzung bleibt im Vergleich zum letzten Jahr unverändert (Unter- schiede im Rahmen des Stichprobefehlers). Grafik 21 Wo fehlen Ladestationen auf öffentlichen 71 Strassen/ unterwegs 73 "Bei den Gründen, die eher gegen den Kauf eines Elektroautos sprechen, haben Sie 62 angegeben, es fehle an Ladestationen. Wo am Wohnort/ zu Hause 60 konkret fehlen Ihnen Ladestationen? Sie Oktober können bei Bedarf mehrere Kategorien 2019 ankreuzen." 36 am Arbeitsplatz 38 in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, die "zu wenige Ladestationen" als Grund gegen den Kauf eines Elektroautos angegeben 34 haben, Mehrfachnennungen möglich in Parkings/ Parkhäusern August 31 2020 4 weiss nicht/ keine Antwort 4 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (n= jeweils ca. 430) Auf der Seite der Argumente, die gegen die Elektromobilität sprechen, bleibt die fehlende Dichte an La- destationen auch 2020 dasjenige mit der meisten Zustimmung, gefolgt von der wahrgenommenen geringen Reichweite und fehlender Recyclinglösungen für Elektroautos. Deutlich weniger Zustimmung erhält die Aussage, dass Elektroautos in der Anschaffung und Nutzung teurer sind als Autos mit Verbrennungsmotoren, was darauf hinweist, dass die Vorbehalte bezüglich der Preisat- traktivität der Elektromobilität schwinden. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 7
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Trotzdem, dass die Technologie der Elektromobilität offensichtlich für klare Mehrheiten als zukunftswei- send gilt und immer mehr aus der kleinen Gruppe der Pioniere in die Restbevölkerung diffundiert, bleibt für eine Mehrheit offensichtlich eine Unsicherheit in der Sinnhaftigkeit von Elektroautos bestehen. Grafik 22 Contra-Argumente 100 (1/ 2) 90 Netz an Ladestationen ist zu wenig dicht 80 "Es folgen einige Aussagen, die man zu Elektroautos immer wieder hören kann. Reichweite der Elektroautos ist zu gering Geben Sie bitte jeweils an, ob Sie damit sehr 70 einverstanden, eher einverstanden, eher nicht einverstanden oder überhaupt nicht 60 einverstanden sind." 50 fehlende Recyclinglösung für Batterien von Elektroautos in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, Anteil "sehr/ eher einverstanden" 40 30 Elektroautos sind in der Anschaffung und in der Nutzung teurer als Autos mit Verbrennungsmotoren 20 10 Expert*innen sind sich uneinig über Sinnhaftigkeit von Elektroautos 0 2019 2020 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Während die Dichte des Netzes an Ladestationen im Vergleich zu 2019 nicht verstärkt als Problem wahrge- nommen wird, beschäftigt die Ladedauer dieses Jahr etwas mehr, während die Infrastruktur zu Hause etwas weniger im Vordergrund steht. Rund die Hälfte der Bevölkerung ist zudem der Meinung, die Umweltbilanz von Elektroautos sei zu wenig gut und die Stromversorgung im Lande zu wenig stabil, um die Verbreitung der Elektromobilität im grossen Stil zu ermöglichen. Während diese Veränderungen erste Hinweise auf eine Anpassung in der Wahrnehmung einzelner Aspekte der Elektromobilität geben können, ist es allerdings zu diesem Zeitpunkt (zwei Messpunkte) zu früh, um effektive Trends und Veränderungen zuverlässig erkennen zu können. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 8
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 23 Contra-Argumente 100 (2/ 2) 90 Es dauert viel zu lange, die Batterie eines Elektroautos voll aufzuladen 80 "Es folgen einige Aussagen, die man zu Elektroautos immer wieder hören kann. Geben Sie bitte jeweils an, ob Sie damit sehr 70 einverstanden, eher einverstanden, eher Umweltbilanz von Elektroautos ist zu wenig nicht einverstanden oder überhaupt nicht 60 gut einverstanden sind." 50 in % Einwohner*innen ab 18 Jahren, Anteil "sehr/ eher einverstanden" 40 Stromversorgung nicht stabil genug für mehr Elektromobilität 30 20 Infrastruktur um mein Zuhause / meinen 10 Arbeitsplatz verunmöglicht es, ein Elektroauto zu besitzen 0 2019 2020 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N= jeweils ca. 1010) Die Pioniere der Elektromobilität mit der "early majority" in der Zustimmung zu den Pro-Argumenten relativ einig war, ergeben sich bei den Contra-Argumenten mehr Abweichungen – nicht nur im Vergleich zur Rest- bevölkerung, sondern auch zwischen diesen beiden Gruppen, die zum heutigen Zeitpunkt das Kernpotenzial der Elektromobilität in der Schweiz ausmachen. Die Pioniere der Elektromobilität in der Schweiz sind im Vergleich zur Restbevölkerung mit allen Argumen- ten gegen Elektroautos weniger einverstanden – ausser bei der Einschätzung, dass die Reichweite (noch) zu wenig gering und das Netz an Ladestationen zu wenig dicht ist. Hier ist der Unterschied zwischen allen drei Gruppen (Pionieren, "early majority" und Restbevölkerung) innerhalb des Stichprobenfehlers. Zwischen den Pionieren der Elektromobilität und der "early majority" besteht der grösste Unterschied da- gegen in der Einschätzung darüber, ob die Infrastruktur zu Hause der Besitz und Unterhalt eines Elektromo- biles ermöglicht. Während Personen, die bereits heute eine Elektroauto besitzen oder demnächst eines kaufen wollen, deutlich weniger dieser Meinung sind, ist das bei Personen, die der "early majority" ange- hören eher der Fall. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 1 9
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 24 Contra-Argumente Umweltbilanz von Elektroautos ist zu wenig gut -25 -11 Abweichungen Infrastruktur um mein Zuhause / meinen Arbeitsplatz -21 „innovators“/ „early verunmöglicht es, ein Elektroauto zu besitzen 4 adopters“ und „early Stromversorgung nicht stabil genug für mehr Elektromobilität -15 -6 Besitz Elektroauto majority“ vs. Expert*innen sind sich uneinig über Sinnhaftigkeit von -14 /möchte in max. 3 Restbevölkerung Elektroautos -3 Jahren kaufen "Es folgen einige Aussagen, die man zu ("innovators -14 "/ "early Elektroautos immer wieder hören kann. fehlende Recyclinglösung für Batterien von Elektroautos 1 adopters") Geben Sie bitte jeweils an, ob Sie damit sehr einverstanden, eher einverstanden, eher es dauert viel zu lange, die Batterie eines Elektroautos -6 nicht einverstanden oder überhaupt nicht voll aufzuladen 2 in weiterer einverstanden sind." Zukunft Elektroautos sind in der Anschaffung und in der Nutzung -4 kaufbereit in % Abweichung «innovators»/ teurer als Autos mit Verbrennungsmotoren -4 ("early «early adopters» und «early majority» majority") zu Restbevölkerung Anteil "sehr/ eher einverstanden" 1 Reichweite der Elektroautos ist zu gering 10 3 Netz an Ladestationen ist zu wenig dicht 8 gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) 5 Ängste und Hoffnungen Während die Zustimmungswerte zu einzelnen Argumenten oder Dienstleistungen angeben, wie breit abgestützt diese insgesamt in der Gesellschaft als Ganzes sind, sagen diese Prozente wenig darüber aus, inwiefern diese Faktoren auch für Entscheidungen auf individueller Ebene signifikante Treiber sind. Die Relevanz eines Argumentes oder Services für jede einzelne Person kann anhand des statistischen Verfahrens der Regressionsanalyse geschehen 2. Getestet wurde, wie sich die Zustimmung zu einzelnen Aussagen darauf auswirkt, ob eine Person zur Gruppe der "innovators" und "early adopters" – also zu den sogenannten Pionieren der Elektromobilität in der Schweiz - gehört oder nicht. Gelb eingefärbte Argumente wirken als negative Treiber. Das heisst, wer diesen zustimmt, gehört signifikant weniger zur Gruppe der Pioniere der Elektromobilität. Blau eingefärbte Argumente dagegen sind positive Treiber und eine Zustimmung bedeutet, dass diese Person signifikant häufiger zur Gruppe der Pioniere gehört. Das gerechnete Modell zeigt, dass sich drei Faktoren NEGATIV auf die eigene Kaufbereitsschaft eines Elektromobiles auswirken: Die Angst vor ungenügender Infrastruktur am Arbeitsplatz oder zu Hause ist der wichtigste Treiber. An zweiter Stelle folgt die Frage nach dem Wiederverkaufswert von Elektroautos. Wer einen klaren Fokus auf diesen legt, ist ebenfalls eher weniger Teil der Gruppe der Pioniere der Elektromobilität. Autos, die stärker dem Mainstream zugeordnet werden, haben tendenziell einen höheren Wiederverkaufswert. Das ist bei Elektromobilen noch nicht der Fall. Und als drittes schliesslich erscheint die Frage der Umweltbilanz als signifikanter Faktor. Wer diese zu wenig gut findet, gehört auch nicht zu den Pionieren der Elektromobilität in der Schweiz, was erneut den Umstand betont, wie wichtig der Faktor der Nachhaltigkeit für die Diffusion von Elektrofahrzeugen ist. Auf der anderen Seite finden sich eine ganze Reihe von Faktoren, die sich POSITIV auf die Bereitschaft, auf Elektrofahrzeuge zu setzen, auswirken: Der Glaube an die Zukunft, Überlegenheit und Leistungsstärke der Technologie stehen an erster Stelle. Dies sind die drei stärksten positiven Treiber. Ebenfalls eine Rolle 2 Beschreibung der Analyse im Anhang © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 0
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T spielen zudem Preisüberlegungen: Wer an eine finanzielle Attraktivität der Elektromobilität glaubt, neigt eher zum Kauf. Während dieses Modell wichtige erste Ansatzpunkte zu den Beweggründen der Gruppe der Pioniere der Elektromobilität in der Schweiz liefert, bleibt die Aussagekraft fürs erste reduziert (14%). Das bedeutet, dass sich insgesamt 86 Prozent in der Varianz der Zugehörigkeit zur Gruppe der Pioniere durch weitere, hier nicht aufgeführte (oder abgefragte) Faktoren erschliessen lassen. Grafik 25 Käufer*innen und Infrastruktur um mein Zuhause / meinen Arbeitsplatz verunmöglicht es, ein Elektroauto zu besitzen unmittelbar Kaufbereite Elektromobilität gehört die Zukunft („innovators“/ “early Technologie von Elektroautos ist insgesamt den adopters“) nach herkömmlichen Autos überlegen Aussagen Elektroautos haben hohen Wiederverkaufswert, weil sie zukunftsfähig sind Einwohner*innen ab 18 Jahren, ohne in weiter Zukunft kaufbereite und Restbevölkerung Umweltbilanz von Elektroautos ist zu wenig gut heutige Elektroautos sind gleich leistungsstark wie Autos mit Verbrennungsmotoren mit den reduzierten Motorfahrzeugsteuern, günstigerem Strom und geringeren Wartungskosten sind Elektroauto preislich sehr attraktiv Falls Benzinpreis steigt, wird Kauf von Elektromobil wahrscheinlicher gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (N = 1023) Erklärungskraft = 14% Während die Gruppe der Pioniere komplett aus dem untenstehenden Modell ausgeschlossen wird (siehe n=889), nimmt dieses Modell unter die Lupe, worin die Unterschiede zwischen der "early majority" und der Restbevölkerung bestehen. Neben den Aussagen werden zudem auch noch Dienstleistungen mit als Erklä- rungsfaktoren aufgenommen. Die "early majority" hat mit den Pionieren gemeinsam, dass der Zukunftsglaube sowie Preisüberlegungen als relevante Treiber für den (einstigen) Kauf eines Elektromobiles auftauchen. Darüber hinaus spielt aber vor allem die wahrgenommene Wichtigkeit von (Schnell-) Ladestationen eine Rolle. Auch wer das Angebot für Testfahrten schätzt, gehört deutlich eher in die Gruppe der frühen Nachzügler. Wer zudem heute noch findet, die Reichweite von Elektroautos sei zu gering, lässt sich deswegen in Zukunft nicht von der Techno- logie abschrecken. Auf der anderen Seite finden sich Leute, die spezialisierte Pannendienste für Elektroautos und spezifische Fahrkurse wichtig finden, eher in der Gruppe der Restbevölkerung, die sich in Zukunft den Kauf eines Elekt- romobiles weniger vorstellen kann. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 1
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T Grafik 26 In weiterer Zukunft Elektromobilität gehört die Zukunft kaufbereit („early Ladestation beim eigenen Parkplatz zu Hause oder am majority“) vs. Arbeitsplatz Restbevölkerung falls Benzinpreis steigt, wird Kauf von Elektromobil nach Aussagen und wahrscheinlicher Dienstleistungen Schnellladestationen Einwohner*innen ab 18 Jahren, ohne Elektroauto Besitzende und unmittelbar Kaufbereite spezialisierte Pannendienste für Elektroautos Angebot für Testfahrten mit Elektroautos Reichweite der Elektroautos ist zu gering spezifische Fahrkurse für Elektroautos gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, August 2020, (n = 889) Erklärungskraft = 21% © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 2
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T 6 Synthese In Thesenform fassen wir die Erkenntnisse des TCS-Barometers E-Mobilität wie folgt zusammen: ELEKTROMOBILITÄT VOR DEM TAKE OFF IN DER SCHWEIZ Eine Mehrheit der Bevölkerung in der Schweiz glaubt an die Zukunft der Elektromobilität. Die Technologie befindet sich aktuell an der Schwelle zwi- schen Nischenmarkt und Mainstream. Während die Gruppe der effektiven Nutzer*innen der Elektromobilität noch klein ist, durch überdurchschnittli- che Risikobereitschaft ausgezeichnet ist und tendenziell höheren sozialen Schichten angehört, freunden sich immer breitere Gesellschaftsschichten mit der Idee an, in Zukunft auf Strom statt Benzin zu setzen. MOTIVLAGE KONSTANT –KONTEXT IDEAL Zwar bleibt aktuell, was bereits im letztjährigen Bericht postuliert wurde: In der unmittelbaren Gegenwart bleibt der Markt für Elektroautos ein Ni- schenmarkt. Es besteht jedoch breiter gesellschaftlicher Konsens darüber, dass die E-Mobilität die Zukunft ist. Die Themen Ökologie und Nachhaltig- keit prägen die öffentliche Diskussion auch in diesem Jahr und der Haupt- grund für die Anschaffung eines Elektroautos bleiben für die Masse Klima- überlegungen – für die Überzeugten hingegen Technologie und (zuneh- mend) das Portemonnaie. INFLUENCER AUS DEM EIGENEN UMFELD: Der Informationsstand der Bevölkerung zur E-Mobilität über das letzte Jahr ist nicht wesentlich gestiegen. Das eigene Umfeld (Freunde, Familie, Be- kannte) wird in der Vermittlung von Informationen zum Thema wichtiger. Gerade bei komplexen, technischen Themen helfen Empfehlungen und Er- fahrungen aus dem Umfeld, die Informationskosten zu senken. Sogenann- ten "innovators" und early-adopters" kommt deshalb ein besonders grosser Stellenwert zu - nicht nur als Wegbereiter im Markt sondern auch in der Kommunikation und Vermittlung. DIE KRISE KOMMT E-MOBILITÄT ZU GUTE Das Auto ist 2020 als Fortbewegungsmittel wichtiger als noch im letzten Jahr, der ÖV wird dagegen weniger wichtig. Es ist anzunehmen, dass das verän- derte Mobilitätsverhalten während der Pandemie hier seine Spuren hinter- lässt. Die Kombination aus Wunsch nach Sicherheit (Individualverkehr) und Nachhaltigkeit (Umwelt schonen) ist Treibstoff für die Verbreitung der E-Mo- bilität. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 3
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T TECHNOLOGIE, INFRASTRUKTUR UND PREISE MACHEN DEN UNTERSCHIED Das Vorhandensein einer brauchbaren und zugänglichen Infrastruktur (zu Hause) und Praktikabilität in der Nutzung bleiben Kernherausforderung für eine erfolgreiche Diffusion der Elektromobilität in der Schweiz. Während Nachhaltigkeit somit Leitmotiv ist, für viele sind es Vertrauen in Technolo- gie, Infrastruktur und Preisüberlegungen, die Faktoren, was schlussendlich ausschlaggebend ist. Und das spricht mehr und mehr für die Elektromobili- tät © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 4
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T 7 Anhang 7.1 Datenbasis Die Ergebnisse des TCS-Barometer E-Mobilität basieren auf einer schweizweiten Befragung von 1'001 Ein- wohnerinnen und Einwohnern ab 18 Jahren. Die Teilnehmenden wurden aus dem Onlinepanel politt- rends.ch des Forschungsinstituts gfs.bern rekrutiert. Die Repräsentativität der Daten wurde durch Quotie- rung und Gewichtungsverfahren sichergestellt. Befragt wurde zwischen dem 18.08. und dem 20.08.2020. Über die technischen Eckwerte dieser Umfrage orientiert die nachstehende Übersicht: Tabelle 1: Methodische Details Auftraggeber TCS Touring Club Schweiz Grundgesamtheit Einwohnerinnen und Einwohner ab 18 Jahren Datenerhebung online Art der Stichprobenziehung Selbstselektion aus Onlinepanel von gfs.bern Befragungszeitraum 18.08-20.08.2020 Stichprobengrösse Total Befragte CH N = 1'023 Stichprobenfehler ±3.2 Prozent bei 50/50 und 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit ©gfs.bern, TCS-Barometer E-Mobilität, Oktober 2020 7.2 Operationalisierung Potenzialgruppen Zwei Fragen wurden zur Operationalisierung der Potenziale verwendet: - Die Frage, ob man selber bereits heute ein Elektromobil besitzt - Die Einschätzung zur Frage, wie wahrscheinlich es sei, dass man selber in Zukunft ein Elektroauto kau- fen werde Die PIONIERE: Zu dieser Gruppe gehören Personen, die bereits heute ein Elektromobil besitzen oder in den nächsten drei Jahren eines anschaffen wollen. Gemäss der Diffusionstheorie von Rogers beinhaltet die Gruppe der Pioniere die sogenannten «innovators» und «early adopters». Die FRÜHEN NACHZÜGLER: Diese Gruppe setzt sich aus Personen zusammen, heute zwar noch keine Elektro- mobil besitzen, sich jedoch in Zukunft früher oder später eines anschaffen wollen. Diese Gruppe entspricht der sogenannten «early majority» in der Theorie von Rogers. Die RESTBEVÖLKERUNG schliesslich umfasst einerseits Befragte die in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit eines Elektroautokaufs keine gerichtete Angabe machen. Andererseits solche, die angeben, es sei sehr oder eher wahrscheinlich, dass sie in Zukunft ein Elektroauto kaufen werden. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 5
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T 7.3 Beschreibung multivariater Analyseverfahren 7.3.1 Regressionsanalyse (Grafiken 25 und 26) Die Erklärung von Zusammenhängen zwischen mehreren unabhängigen Variablen und einer abhängigen Variable leistet die multivariate Regressionsanalyse. Diese basiert analog zu Korrelationen auf Koeffizien- ten, welche die Stärke des Zusammenhangs bestimmen. Der Unterschied zur Korrelationsrechnung besteht allerdings darin, dass die Regressionsanalyse nicht nur eine unabhängige Variable ausmisst, sondern eine beliebige Zahl von erklärenden Variablen mit einbeziehen kann. Dies kommt komplexen Realitäten deutlich näher. Die Regressionsanalyse bestimmt auf diese Weise, welche unabhängige Variable wie stark auf die abhängige Variable wirkt, wenn man die Effekte der anderen unabhängigen Variablen mitberücksichtigt. Dabei zielt man auf den Beta-Koeffizienten ab. Wie bei der Korrelationsrechnung gibt es Sicherheitsmasse, die angeben, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein in der Stichprobe gefundener Zusammenhang auch in der Grundgesamtheit gilt. Konkret handelt es sich um den Signifikanztest, der analog zur obigen Beschreibung funktioniert. © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 6
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T 7.4 gfs.bern-Team LUKAS GOLDER Co-Leiter und Präsident des Verwaltungsrats gfs.bern, Politik- und Medienwissen- schafter, MAS FH in Communication Management, Dozent an der ZHAW lukas.golder@gfsbern.ch Schwerpunkte: Integrierte Kommunikations- und Kampagnenanalysen, Image- und Reputations- analysen, Medienanalysen / Medienwirkungsanalysen, Jugendforschung und ge- sellschaftlicher Wandel, Abstimmungen, Wahlen, Modernisierung des Staates, ge- sundheitspolitische Reformen Publikationen in Sammelbänden, Fachmagazinen, Tagespresse und im Internet CLOÉ JANS Leiterin operatives Geschäft, Politikwissenschafterin cloe.jans@gfsbern.ch Schwerpunkte: Image- und Reputationsanalysen, Jugend- und Gesellschaftsforschung, Abstimmun- gen / Kampagnen / Wahlen, Issue Monitoring / Begleitforschung politische The- men, Medienanalysen, Gesundheitspolitische Reformen und Fragen, Qualitative Methoden LAURA SALATHE Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Politikwissenschafterin laura.salathe@gfsbern.ch Schwerpunkte: Datenanalyse, Programmierungen, Qualitative Methoden, Recherchen, Medienan- alysen, Visualisierungen © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 7
TC S BA ROM ET ER E-M OBI LI TÄ T DANIEL BOHN Projektmitarbeiter, Fachinformatiker Anwendungsentwicklung daniel.bohn@gfsbern.ch Schwerpunkte: Quantitative und qualitative Datenanalyse, Datenaufbereitung, Visualisierung VALENTINA RÖTHELI Projektmitarbeiterin/ Administration, Politikwissenschafterin valentina.roetheli@gfsbern.ch Schwerpunkte: Recherchen, Lektorate, Visualisierungen, Projektadministration ROLAND REY Mitarbeiter Administration roland.rey@gfsbern.ch Schwerpunkte: Desktop-Publishing, Visualisierungen, Projektadministration, Vortragsadministration © g fs . be rn | M e ns che n. M e inung e n. M ä rk t e . | Ok t obe r 20 20 | 2 8
gfs.bern ag Effingerstrasse 14 CH – 3011 Bern +41 31 311 08 06 info@gfsbern.ch www.gfsbern.ch Das Forschungsinstitut gfs.bern ist Mitglied des Verbands Schweizer Markt- und Sozialforschung und garantiert, dass keine Interviews mit offenen oder verdeckten Werbe-, Verkaufs- oder Bestellabsichten durchgeführt werden. Mehr Infos unter www.schweizermarktforschung.ch
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