Haushalten im Alltag Unterrichtsmaterial zur Finanzbildung in den Klassenstufen 3 bis 6 - ManoMoneta
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Haushalten im Alltag Unterrichtsmaterial zur Finanzbildung in den Klassenstufen 3 bis 6 www.manomoneta.de
Impressum 1. Auflage, Hamburg 2020 Verantwortlich: finlit foundation gGmbH Steindamm 71, 20099 Hamburg Telefon: +49 40 2850 2597 info@finlit.foundation www.finlit.foundation Konzeption und Umsetzung: Helliwood media & education im fjs e. V., Berlin Bildnachweis: Titel: shutterstock.com/ AShvets, S.3: Matthias Oertel, https://www.matthiasoertel.de; Grafiken: shutterstock.com – insbesondere Macrovector und drumcheg Druckerei: vierC print+mediafabrik GmbH & Co. KG, Gustav-Holzmann-Straße 2, 10317 Berlin Die Inhalte der Unterrichtsmaterialien können in der vorliegenden Fassung im schulischen Umfeld in unveränderter Form nicht kommerziell genutzt und vervielfältigt werden. Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhaltes sowie für zwischenzeitliche Änderun- gen übernehmen wir keine Gewähr.
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Liebe Lehrerinnen und Lehrer, wir freuen uns, dass Sie in unser Unterrichts- material reinschauen. Denn das heißt, Sie haben wie wir Lust, sich mit dem Thema Finanzkompe- tenz zu beschäftigen und mit Ihren Schüler*in- nen über Geld zu sprechen. Geld gehört zu unserem Alltag. Und trotzdem scheint es ein unausgesprochenes Gesetz zu sein: Über Geld spricht man nicht! Beispiels- weise, weil man zu viel davon hat und Neider befürchtet oder weil man finanziell so schlecht gestellt ist, dass es einem unangenehm ist. Finanzielle Entscheidungen haben oft wesent- liche Konsequenzen für das weitere Leben und Ihnen als Lehrkraft kommt dabei eine besondere gerade unsichere Zeiten zeigen, wie wichtig Rolle zu. Nur wenige Kinder erlernen in ihrem es ist, auch auf unvorhergesehene Ereignisse Elternhaus den verantwortungsvollen Umgang finanziell vorbereitet zu sein. Finanzkompetenz mit Geld und Finanzen. Gemeinsam mit Ihnen ist eben auch ein Stück Lebenskompetenz. Und wollen wir Kinder im Alter von neun bis dreizehn genau diese Kompetenz sollten Kinder möglichst Jahren (Klasse 3 bis 6) in finanziellen Angele- früh erlernen und in den Genuss finanzieller genheiten auf das echte Leben vorbereiten und Bildung kommen. so jedem Kind die Chance auf Finanzkompetenz ermöglichen. Darum sprechen wir in diesem Material über Geld, Finanzen und auch über Schulden. Denn: Mit unserem Material möchten wir Sie inspirie- Schulden sind wichtig und besser als ihr Ruf. Sie ren und konkrete Ideen aufzeigen, wie Sie Geld, sind essenziell für unser Wirtschaftssystem und Finanzen und Schulden zum Thema im Unter- erlauben jedem von uns eine höhere finanzielle richt machen können. Wir unterstützen Sie mit Flexibilität. So hat jede*r Zweite in Deutschland einem am Rahmenlehrplan ausgerichteten und einen laufenden Kredit. Problematisch wird es modularen Lehrangebot. So können Sie wichtige dann, wenn Menschen ihren Verpflichtungen Lehrplanthemen besprechen und gleichzeitig nicht mehr nachkommen können und in die Finanzwissen vermitteln. Überschuldung geraten. Und mit 7 Mio. über- Lassen Sie uns gemeinsam die kommende Ge- schuldeten Erwachsenen in Deutschland ge- neration besser auf den verantwortungsvollen schieht das leider viel zu oft. Umgang mit Geld im Alltag vorbereiten. Uns liegt das Thema Finanzkompetenz beson- Viel Spaß mit ManoMoneta ders am Herzen, weil wir davon überzeugt sind, dass finanzielle Bildung der Schlüssel zu selbst- Ihr Team der finlit foundation bewussten und mündigen Verbraucher*innen ist und Menschen vor Überschuldung bewahren PS: Ihre Meinung ist uns wichtig und wir freuen kann. Deshalb setzen wir uns mit unserer Initiati- uns, wenn Sie das Material mit ihrem Feedback ve ManoMoneta genau dafür ein. kontinuierlich bereichern. 3
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Alltags- und Lebensökonomie Wirtschaften stellt permanente Anforderungen an Orientierung, Urteilen und Handeln der Menschen und konfrontiert sie mit neuen Herausforderungen. Die Kompetenzen, die sie zur Bewältigung die- ser Anforderungen und Herausforderungen benötigen, entwickeln sich nicht von selbst. (Deutsche Gesellschaft zur Ökonomischen Bildung) Wirtschaften im Haushalt für ein verantwortungsvolles Handeln gelegt Ein rechnerisch scheinbar einfaches Prinzip von werden. Kinder sollten den Wert des Geldes Einnahmen und Ausgaben stellt für viele Haus- verstehen und erkennen und dabei entscheiden, halte in Deutschland eine große Herausforde- wofür es sich wirklich lohnt, dieses auch aus- rung dar und führt immer wieder in finanziell zugeben. Denn nicht jede Kaufentscheidung ist prekäre Situationen, wie die Zahl der 7 Millionen notwendig und sinnvoll. Überschuldeten in Deutschland zeigt. Bezug zu den Rahmenlehrplänen Die Herausforderung besteht darin, fixe monatli- Die Lehrpläne der Länder sehen im Rahmen der che Kosten wie Miete, Kredite oder Versicherun- Verbraucherbildung die Themen Haushaltsöko- gen sowie variable Kosten für alltägliche nomie und nachhaltige Lebensführung vor. Dabei Konsumausgaben wie Lebensmittel, stehen auch der verantwortungsvolle Umgang Kleidung etc. realistisch einzu- mit Geld, das Kaufverhalten, der Wert von Wa- schätzen. Das Ziel: das zur ren und Dienstleistungen sowie Geldausgeben Verfügung stehende Budget und Sparen im Fokus. errechnen und einhalten. Das Unterrichtsmaterial Doch der Konsum lockt und Das vorliegende Unterrichtsmaterial bietet neben die Finanzierungsangebote dem Einsatz im Sachkundeunterricht vor allem erleichtern den Kauf. Aber Anknüpfungspunkte für das Fach Mathematik. der Schein trügt. Abhilfe Die Schüler*innen diskutieren und reflektieren schafft das gute alte Haus- anhand eines Balkendiagramms alltägliche Aus- haltsbuch, das einem hilft, gaben und überprüfen diese bezogen auf ein sich die persönliche finanzielle festes Budget. Ein wichtiger Aspekt ist dabei Situation vor Augen zu führen, die Unterscheidung zwischen notwendigen und und zeitgemäß auch als App gewünschten Ausgaben. Über Karten zu den geführt werden kann. Doch kommt Finanzbegriffen Haushaltsplan, Budget, Monats- es beim Umgang mit dem Geld nicht beitrag und Sparplan erarbeiten sich die Schü- nur darauf an, gut hauszuhalten, sondern ler*innen das notwendige Wissen. darüber hinaus auch darauf, Rücklagen für grö- ßere Anschaffungen oder für schlechte Zeiten Auf spielerische Weise trägt das Unterrichts- zu schaffen. konzept zur Förderung von allgemeinen und grundlegenden Kompetenzen zur Bewältigung Kinder sollten frühzeitig auf spielerische Art und der ökonomischen Anforderungen in der Alltags- Weise den Umgang mit Geld lernen. Schon mit und Lebenswelt bei. dem ersten Taschengeld können Grundsteine 4
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder ManoMoneta im Unterricht ManoMoneta bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten, die von einer klassischen Unterrichtsstunde zu einem Finanzthema bis hin zu thematischen Projektwochen reichen. Der Einsatz der Materialien eignet sich für Präsenz- sowie hybriden und Fernunterricht. Entlang eines detaillierten Stundenverlaufs für Das Schülerportfolio kann zur Festigung, Ver- eine Doppelstunde bietet das Unterrichtsmate- tiefung und Differenzierung des Unterrichts in rial integrierte Wissenskarten mit digitalen der Schule und zu Hause eingesetzt werden. Mit Erweiterungen, ein Schülerportfolio und ein alltagsnahen Finanzaufgaben fördert das Finanz- Finanzspiel. Die Wissenskarten dienen dem spiel die Problemlösefähigkeit im Team und regt Wissensaufbau und ermöglichen über einen QR- zum Storytelling an. Das gesamte Unterrichts- Code Zugang zu einer digitalen Lernwelt zum material gibt es ebenfalls für die Themen Kon- Selbstlernen. sum, Medienwelten, Wohnen, Arbeit und Finan- zen weltweit. Unterrichtsmaterial (analog/digital) Unterrichtsziele Stundenverlauf Methoden Arbeitsblätter Hintergrundinformationen Wissenskarten (analog/digital) 48 Karten mit Finanzbegriffen Finanzspiel (analog) und QR-Code zur digitalen Personenkarten Lernwelt Themenkarten Aktionskarten Wissenskarten QR-Code verlinkt zur jeweiligen Wissenskarte in der digitalen Lernwelt Digitale Lernwelt Erklärfilme Infografiken Mindmaps Fotos Schülerportfolio (analog/digital) Texte unterrichtsbegleitend mit Forscheraufgaben 5
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Kompetenzen Die Schüler*innen beschäftigen sich mit Finanzbegriffen rund um das Thema „Haushalten“ und erstellen basierend auf dem neu er- worbenen Wissen ein Balkendiagramm mit Ausgaben. Dabei orien- tieren sie sich rechnerisch an einem festen Budget und diskutieren fixe und variable Kosten. Bullseye-Arrow child Fach- und Methodenkompetenz Aktivitäts- und Handlungskompetenz Die Schüler*innen Die Schüler*innen ĉ nennen in einem Brainstorming Kosten ĉ erstellen selbst ein Balkendiagramm mit im Alltag. Kosten in verschiedenen Kategorien. ĉ nutzen ein Balkendiagramm zur Visuali- ĉ berechnen Kosten bezogen auf ein sierung von Ausgaben. Budget. ĉ verstehen den Unterschied zwischen ĉ beurteilen die Ausgaben nach Notwen- festen und variablen Kosten. digkeit. Comment Sozial-kommunikative Kompetenz Personale Kompetenz Die Schüler*innen Die Schüler*innen ĉ diskutieren anhand eines Balkendia- ĉ bringen sich lösungsorientiert in die Um- gramms notwendige Ausgaben und setzung der Aufgabe ein. finden Kompromisse. ĉ lernen, dass die Gegenüberstellung von ĉ respektieren und akzeptieren die Mei- Einnahmen und Ausgaben ein wesentli- nung anderer. ches Element im Umgang mit Geld ist. ĉ präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum. ĉ handeln verantwortungsbewusst und wertorientiert. 6
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Unterrichtsverlauf 1. Phase: Sensibilisierung Die Schüler*innen machen sich bewusst, wofür man im Alltag Geld benötigt und ausgibt. Am Beispiel einer Kategorie entscheiden sie, ob es Ausgaben gibt, die dringend nötig sind, und solche, auf die man eher verzichten kann, und hinter- fragen diese kritisch. 1.1 Brainstorming zum Einstieg Bitten Sie die Schüler*innen, sich spontan nach der arrow-right Methode: Brainstorming darüber zu äußern, welche Kosten für das tägliche Leben anfallen und wofür sie oder ihre Eltern Geld ausgeben. Fragen Sie konkret danach, was man zum Leben braucht, und sammeln Sie Wortmeldungen zu den Kategorien Lebens- mittel (Essen), Kleidung, Körperpflege, Hobbys/Freizeit und Schule an der Tafel. Nehmen Sie an dieser Stelle auch die Kategorie „Sparen“ hinzu. Wenn weitere Kategorien genannt werden, können Sie diese ergänzen. Sozialform: Plenum | Material: Methodenblatt 1.2 Analyse einzelner Kategorien Leiten Sie in die nächste Arbeitsphase über, indem Sie mit den Schüler*innen eine Kategorie näher beleuchten. Prüfen Sie zum Beispiel, welche Kosten in der Kategorie Freizeit entstehen können. Was kostet ein Kinobesuch, ein Compu- terspiel oder Sportbekleidung? Fragen Sie die Schüler*innen, ob es sich bei den Beispielen um notwendige Ausgaben handelt oder ob man auf das ein oder an- dere auch verzichten könnte beziehungsweise ob es auch günstigere Varianten gibt. Lenken Sie das Gespräch auch darauf, dass es oftmals auch um die Frage geht, ob man sich etwas leisten kann. Sozialform: Plenum Phase 2: Erarbeitung Über Wissenskarten erarbeiten sich die Schüler*innen wichtige Finanzbegriffe. Anhand eines Balkendiagramms analysieren sie notwendige Kosten und Dinge, auf die man verzichten kann, und setzen Prioritäten entsprechend ihren indivi- duellen Bedürfnissen entlang eines vorgegebenen Budgets. Differenzierung: Portfolio Steigen Sie alternativ zum Brainstorming mit der Aufgabe „Mias Budget“ Bestellen Sie einen kosten- im Portfolio auf den Seiten 18/19 ein. Die Übung ist eine gute Vorberei- losen Klassensatz Portfolios tung für die Phase 2 der vorliegenden Unterrichtseinheit. für die Schüler*innen unter: www.manomoneta.de 7
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder 2.1 Wissensaufbau Um sich inhaltlich der Aufgabe 2.2 zu nähern, erarbeiten sich die Schüler*innen Wissen rund um das Thema „Haushalten“. Teilen Sie dazu die Klasse in 4 Grup- pen. Jede Gruppe erhält eine Wissenskarte (Haushaltsplan, Budget, Monats- beitrag, Ratenkauf), anhand derer sich die Schüler*innen das Wissen aneignen. Die Wissenskarten als PDF Ergänzend zu den Erklärungen auf der Rückseite der Wissenskarten können zum Download: Haushalts- sich die Schüler*innen weitere Wissensbausteine über den QR-Code, den sie buch, Budget, Monatsbei- auf Laptops/Tablets aufrufen, erarbeiten. Anschließend erklären die Gruppen trag, Ratenkauf kurz den Begriff auf ihrer Wissenskarte im Plenum. Sozialform: Gruppenarbeit | Material: Wissenskarten 2.2 Erstellung Balkendiagramm Für die folgende Aufgabe können die Schüler*innen in den Gruppen weiterar- beiten. Jede Gruppe erhält eine Kopie des leeren Balkendiagramms (arrow-right Kopier- vorlage: Balkendiagramm A3), einen Satz Ausgabenkärtchen (arrow-right Kopiervorlage) und das arrow-right Arbeitsblatt. Die Schüler*innen sehen sich die vorgegebenen Kosten- positionen an. Fragen Sie, ob sie alle Kärtchen verstehen. Im Team diskutieren sie, welche Ausgaben sie in einem „Mustermonat“ tätigen müssen und/oder wollen. Die entsprechenden Ausgabenkärtchen ordnen sie den Kategorien zu und legen sie übereinander. Jedes Rechenkästchen entspricht 5 Euro. Betonen Sie, dass die Wahl der Ausgaben möglichst realistisch sein sollte. Erklären Sie, dass jede Gruppe ein Budget in Höhe von 250 Euro zur Verfügung hat und sich entscheiden muss, wie sie ihr Geld gut investiert. Dabei sollten Sie auch die Position „Sparen“ nicht außer Acht lassen. Anschließend rechnen sie ihre Kosten zusammen. Wird das Budget überstiegen, müssen sie einzelne Pro- dukte, auf die sie verzichten können, wieder rausnehmen. Für Kosten, die nicht vorgegeben sind, gibt es Blankokärtchen, die die Schüler*innen selbst gestalten können. Sozialform: Gruppenarbeit | Material: Arbeitsblatt, Balkendiagramm, Kärtchen Vertiefung: Finanzspiel Bestellen Sie die Finanzbox Nutzen Sie die Geschichten des Finanzspiels, um in einer weiteren Unter- mit dem Finanzspiel kostenlos unter: richtsstunde an das Thema Kosten im Alltag anzuknüpfen. www.manomoneta.de 8
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Tipp: Weisen Sie darauf hin, dass es Kosten (z. B. Schulverpflegung) gibt, auf die die Schüler*innen nicht verzichten können. Sie können aber entscheiden, ob sie die kostengünstigere Schulverpflegung, das Pausenbrot von zu Hause oder Snacks am Kiosk wählen. Phase 3: Auswertung/Sicherung Die Schüler*innen präsentieren ihre Ergebnisse und begründen die Wahl ihrer Ausgaben. Sie stellen vor, für welche Ausgaben sie sich entschieden haben, und reflektieren dabei ihre Prioritäten bei den Kaufentscheidungen in Bezug auf notwendige und gewünschte Ausgaben. 3.1 Präsentation und Reflexion Nacheinander stellen die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse im Plenum vor. Dazu hängen sie ihr Diagramm im Klassenzimmer, beispielsweise an der Tafel, auf. Der Fokus der Präsentation liegt auf der Wahl der Produkte in den einzelnen Kategorien und der Begründung dafür, warum sie sich für oder gegen etwas entschieden haben. Es soll auch thematisiert werden, wie viel Geld die Schü- ler*innen in ihr Sparschwein gelegt haben, um so für unerwartete Ereignisse vorzuplanen. Geben Sie nach der Präsentation Zeit für Fragen aus der Klasse. Sozialform: Plenum | Material: Diagramme 3.2 Blitzlicht In der Unterrichtseinheit Beenden Sie die Unterrichtsstunde mit einem kurzen Blitzlicht. Fragen Sie in zum Thema Konsum finden einer schnellen Runde alle Schüler*innen, was ihnen Spaß gemacht hat, womit Sie das Methodenblatt sie Probleme hatten und was sie gelernt haben. „Blitzlicht“. Sozialform: Plenum Vertiefung: Portfolio Zur Reflexion und Vertiefung des Gelernten bieten sich die Seiten 16–19 Bestellen Sie einen kosten- im Portfolio an. Alternativ dazu können Sie die Forscheraufgabe auf den losen Klassensatz Portfolios Seiten 20/21 als Hausaufgabe aufgeben. für die Schüler*innen unter: www.manomoneta.de 9
Zeit Inhalt Sozialform Medien/Material 10 1.1 Einstieg mit Brainstorming Methode: Brainstorming 10 Minuten Plenum Sammeln spontaner Aussagen zu Kosten im Alltag 1.2 Analyse Kategorien 5 Minuten Erklären der verschiedenen Kategorien, in denen Plenum Ausgaben im Alltag anfallen 2.1 Wissensaufbau Wissenskarten, Laptops/ 20 Minuten Gruppenarbeit Erkunden und Erläutern der Finanzbegriffe Tablets/Smartphones Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder A3-Plakat Balkendiagramm, 2.2 Erstellung Balkendiagramm Kopie der Ausgabenkärt- 30 Minuten Gruppenarbeit Anordnen von Ausgaben in einem Balkendiagramm chen, Arbeitsblatt, Muster- lösung Für den Lehrertisch 3.1 Präsentation und Reflexion 15 Minuten Plenum Plakat: Balkendiagramm Vorstellen der Arbeitsergebnisse in der Klasse 3.2 Blitzlicht 10 Minuten Plenum Kurze Feedbackrunde zum Unterricht
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Methode: Brainstorming Die Methode Die Methode eignet sich besonders gut als Stundeneinstieg oder Einführung in Methodeninfo ein neues Thema, um das Vorwissen und die Kreativität der Schüler*innen zu aktivieren. Bei einem Brainstorming kommen nach Möglichkeit alle Schüler*in- 5–30 Min. nen zu Wort. 15–30 Teilnehmer Didaktisches Ziel Plenum Die Kreativitätstechnik Brainstorming ermöglicht einen schnellen Einstieg in ein Thema. Die spontane und offene Äußerung vieler Schüler*innen fördert das kreative und assoziative Denken sowie das Kommunikationsgeschick. Die Lernphase anschließende Analyse des Ergebnisses schult die analytische Fähigkeit. Da während der Kreativitätsphase keine Kritik an Wortmeldungen geäußert werden darf, lernen die Schüler*innen Toleranz gegenüber den anderen. Einsteigen Erarbeiten Integrieren Ablauf Auswerten ĉ Nennen Sie das Thema, zu dem das Brainstorming stattfindet. Dies kann in Form eines Begriffs, eines Zitats oder eines anderen Inputs geschehen. Material & Medien ĉ Geben Sie den Schüler*innen kurz Zeit, um sich Gedanken zum Thema zu Thema machen. Sie können diese Phase mit einer kurzen Murmelrunde, also einem Austausch unter den Schüler*innen verbinden. ĉ Sammeln Sie nun die Ideen der Schüler*innen. Achten Sie darauf, dass keine Wertungen vorgenommen werden. Alle Ideen können frei geäußert werden. Auch die unwahrscheinlichsten Assoziationen sollten zunächst aufgenom- men und am besten an der Tafel festgehalten werden. In dieser Phase der Methode gilt: Quantität vor Qualität. ĉ In einer kurzen Abschlussrunde können die Aussagen kategorisiert, geord- net und bewertet werden. Die im Brainstorming gesammelten Ideen dienen als Grundlage für die folgenden Unterrichtsphasen und können zur Orientie- rung an der Tafel stehen bleiben. 11
Essen/Trinken Kleidung Körperpflege + + + 12
Balkendiagramm: Ausgaben Hobby/Freizeit Schule Sparbuch + + + Kosten insgesamt Budget Gespartes 250 € = – = 13
14 Musterlösung Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Markenjeans/ 80 € -pullover Zeitschrift 5€ Filmabend 5€ Süßigkeiten 10 € Duschartikel 5€ Handy-Vertrag 20 € Wandertag 5€ Schulessen 30 € Zahnpflege 155 € € Schulsachen 5€ Haarpflege 5€ Bus/Bahn 20 € Schminke 15 € Buch 10 € Spiele-App 5€ Essen/Trinken Kleidung Körperpflege Hobby/Freizeit Schule Sparbuch 40 € 80 € 30 € 45 € 30 € Kosten insgesamt Budget Gespartes 225 € 250 € 25 €
Name Klasse Haushalten im Alltag Arbeitsblatt: Haushaltsplan Stellt euch vor, ihr habt ein monatliches Budget in Höhe von 250,00 Euro zur Verfügung und dürft das nicht überschreiten! Um herauszufinden, ob das klappt, könnt ihr das Diagramm und die Produktkärtchen nutzen. Arbeitet im Team und geht dabei folgendermaßen vor: 1 Legt das Diagramm in die Tischmitte. Schneidet die Produktkärtchen aus und überlegt, was in welche Kate- gorie gehört. 2 Diskutiert, für was ihr Geld ausgeben müsst und möch- tet. Es gibt Produktkärtchen, wie Essen und Trinken, die ihr einsetzen müsst, weil ihr sie zum Leben braucht. Ihr könnt euch aber für die günstigste Variante entschei- den. Geht bei eurer Wahl realistisch vor. 3 Ordnet die ausgewählten Produktkärtchen den Kate- gorien zu und legt sie übereinander. Wenn euch etwas fehlt oder ihr den Preis verändern möchtet, dann be- schriftet selbst ein leeres Kärtchen. 4 Errechnet die Summe der einzelnen Kategorien und dann die Gesamtsumme. Liegt eure Summe über dem Budget, dann müsst ihr auf etwas verzichten. Liegt die Summe unter dem Budget, könnt ihr noch etwas aufs Sparkonto tun. 15
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Kopiervorlagen Kopieren Sie pro Arbeitsgruppe einmal das doppelseitige Diagramm (Seite 12/13) auf A3 und je einen Satz der Produktkärtchen. Die Kärtchen sind mit den Maßen 5 x 5 mm auf das Diagramm bzw. Rechenkästchenpapier abgestimmt. Kategorie: Essen/Trinken Schulessen 30 € Fastfood 35 € Essen vom Kiosk 35 € Süßigkeiten 10 € Softdrinks 15 € Brotdose von zu Hause 15 € Kategorie: Körperpflege Kategorie: Schule Schminke 15 € Monatskarte Bus/Bahn 20 € Zahnpflege 5€ Schulweg mit dem Auto 35 € Haarpflege 5€ Duschartikel 5€ Hautpflege 5€ Schreibwaren 5€ Wandertag 5€ 16
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Kategorie: Kleidung Markenschuhe 70 € No-Name-Schuhe 35 € Markenjeans/-pullover 80 € No-Name-/Secondhand- 20 € Jeans/-Pullover Marken-T-Shirt 30 € No-Name-T-Shirt 10 € Kategorie: Hobby/Freizeit Handy-Vertrag 20 € Sportartikel 30 € Handy-Prepaidkarte 10 € Sportverein 25 € Buch 10 € Comic 5€ Zeitschrift 5€ 17
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Musikschule 45 € Spiele-App 5€ Computerspiel 25 € Spielzeug 15 € Musik-Streaming-Abo 5€ Kinobesuch 15 € Video-Streaming-Abo 10 € Sammelkarten 5€ Blanko- und Sparkarten 5€ 10 € 30 € 15 € 20 € 35 € 25 € 18
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder 40 € 45 € 50 € 55 € 60 € 19
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Hintergrund: Haushaltsplan „Wo fehlt‘s nicht irgendwo auf dieser Welt? Dem dies, dem das, hier aber fehlt‘s am Geld“, lässt Goethe im Faust den Mephisto- pheles sagen. Er selbst visierte einen ausgewogenen und kontrol- lierten Umgang mit dem Geld an und führte recht genaue Haus- haltsbücher. Mit Vorbedacht versuchte er Rücklagen zu bilden, um für schlechte Zeiten gewappnet zu sein. Nicht immer gelang der maßvolle Umgang auf Anhieb. (Forschung Frankfurt 2012) Ein Instrument der Antike büchern ähneln mit „Porto oder Kleidung“ den Aristoteles hatte es, Goethe führte es und die heutigen Haushaltsbüchern. Die Gewichtung Werbeunternehmerin Fini Pfannes erfand es als der Ausgaben für „Bücher, Wein oder Almosen“ Vordruck zum Ausfüllen: das Haushaltsbuch. Mit dokumentiert persönliche Vorlieben und gewährt Haushaltsbüchern in Papierform, in Excel oder Einblicke in die bürgerlichen Lebensgewohnhei- als digitale App halten wir uns einen Spiegel vor ten zu Goethes Zeit. und unsere Finanzen unter Kontrolle. Trotzdem Das Haushaltsbuch heute wird das seit Jahrhunderten bewährte Instru- Während Goethe seine Notizen auf Zetteln oder ment laut einer Studie der Creditplus Bank AG in Notizbüchlein machte, etablierte die findige von 2018 nur von rund einem Drittel der Bevöl- Werbeunternehmerin und Frauenrecht- kerung in Deutschland genutzt. lerin Fini Pfannes in den Nachkriegs- Aus kulturhistorischer Sicht jahren ein leeres, vorgedrucktes Das Führen eines Haushaltsbu- Haushaltsbuch, um die Einstiegs- ches hatte Goethe bei seinem 5€ schwelle zu diesem Kontrollins- Vater gelernt. Die Familie ge- trument niedrig zu halten. Ein- hörte zu den wohlhabenderen 65€ nahmen und Ausgaben werden Bürgern in Frankfurt. Goethes einander gegenübergestellt, um 12€ Vater, dessen Haushaltsbuch sich die eigene finanzielle Lage „Liber domesticus“ erhalten vor Augen zu führen. Zahlrei- ist, sicherte auf diese Weise Haushaltsbuch che Geldinstitute, die Verbrau- den Wohlstand und kontrollierte cherzentrale oder Schuldnerbe- die Einnahmen und Ausgaben der ratungen bieten bis heute ähnliche Familie. Haushaltsbücher sind aus der Formen des Haushaltsbuches an. Antike bekannt und verzeichneten etwa Ernten, Heutzutage kann das „Heft“ durch moderne di- Lager- und Besitzbestände – und sind daher gitale Anwendungen ersetzt werden. Zahlreiche wichtige kulturhistorische Zeugnisse. Anbieter bieten Apps zur Führung eines Haus- Aus Goethes Haushaltsbüchern der frühen haltsbuches an. Auch wenn das Haushaltsbuch Weimarer Zeit geht hervor, dass er teilweise zunächst altmodisch anmutet, ist sein Nutzen doppelt so viel Ausgaben wie Einnahmen hatte. unübertroffen: Es hilft dabei, sich einen Traum Ab und zu musste ihm seine Mutter mit Geld zu erfüllen und zu sparen, es ist nützlich, um aushelfen, obwohl er als Geheimer Legationsrat weniger Schulden zu machen und vor allem, um zu den wenigen Besserverdienenden der Stadt sich darüber bewusst zu werden, wie viel Geld gehörte. Die Rubriken von Goethes Rechnungs- hineinkommt und wie viel ausgegeben wird. 20
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Hintergrund: Finanzplanung Wer kann schon von sich behaupten, genau zu wissen, wie viel Geld er im Monat für Strom, Versicherungen, Handy- und Inter- netverträge, Essen oder Freizeitbeschäftigungen ausgibt? Einige Verbraucher würden bei dieser Frage vermutlich in Erklärungsnot geraten, denn nicht jeder Deutsche führt einen Haushaltsplan. (Schuldnerberatung.com) Mit einem Budget kalkulieren Dazu gehört neben sozialen und ökologischen Die Einnahmen und Ausgaben eines Staates Aufgaben vor allem eine solide Finanzplanung. werden jedes Jahr in einem Haushalt aufge- Finanzplanung stellt. Unternehmen arbeiten mit einem Budget Aus ökonomischer Sicht bildet das Haushaltsein- und kalkulieren dazu erwartete Einnahmen und kommen die Grundlage für die Finanzplanung. geschätzte Ausgaben. Vereine arbeiten mit Das können Arbeitsentgelte, staatliche Zuwen- einem Haushaltsplan. Aber auch Selbst- dungen, Ansprüche aus Renten und ständige oder Existenzgründer*innen Lebensversicherungen oder Einnah- müssen einen Kostenplan erstellen, men aus Zinsen und Mieten sein. um herauszufinden, ob sie mit Mit diesem Einkommen kann den zu erwartenden Einnah- geplant werden. Gegengerech- men ihre Kosten und ihren Le- net werden die festen Aus- bensunterhalt decken können. gaben, die monatlich auf einen Bei all diesen Instrumenten Haushalt zukommen: Miete, geht es immer nur um eins: Beiträge, Versicherungen, Kfz Einnahmen und Ausgaben etc. Dazu gehören aber auch realistisch abzuschätzen und die Budget jährlich oder halbjährlich anfal- Finanzen im Blick zu behalten. Das lende Kosten, die auf das gesam- klingt erst einmal recht einfach, aber te Jahr umgerechnet werden. Was gerade selbstständige Einsteiger*innen unter dem Strich übrig bleibt, ist das und Unternehmer*innen unterschätzen oftmals monatliche Guthaben oder Budget, das für alles die Kosten, die auf sie zukommen, und über- andere wie Essen, Kleidung, Hobbys und Freizeit schätzen die angestrebten Einnahmen. zur Verfügung steht. Privathaushalte Geld sparen Aber auch Haushalte bilden eine ökonomische Klassische Fallen in der Finanzplanung sind Einheit, die aus mindestens einer natürlichen unerwartete Kosten wie eine kaputte Wasch- Person besteht. Bei mehreren Menschen spricht maschine oder Energiekosten, aber auch die man von einem Mehrpersonenhaushalt oder Fehleinschätzung variabler Kosten. Die Kosten einer Familie, wenn die Personen verheiratet für Heizung, Strom oder Gas werden erst nach oder verwandt sind. Als wirtschaftliche Einheit einem Jahr abgerechnet und sorgen oftmals unterscheiden sich Haushalte kaum von Unter- für eine Überraschung. Es ist also in jedem Fall nehmen und tragen die Verantwortung für die ratsam, sich rechtzeitig um einen finanziellen Bedürfnisbefriedigung der Mitbewohner*innen. Puffer zu kümmern, um gewappnet zu sein. 21
Haushalten im Alltag – Finanzwissen für Kinder Notizen 22
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