VILLIGST PUBLIC # 70 WINTER 2021/2022 - Evangelisches ...
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VILLIGST PUBLIC # 70 WINTER 2021/2022 In »Wort und Tat« erinnert das Ev. Studienwerk an seine Geschichte. Nach digitalen Begegnungen gab es während der letzten Monate die ersten Veranstaltungen wieder in Präsenz. Diese Ausgabe berichtet über Projekte und Menschen, die Engagement und Verantwortung für andere zeigen. Editorial Titelthema Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Villigster*innen, ein zweites Mal geht ein Corona-Jahr zu Ende. Der Villigster Geist ist auch digital spürbar, das wissen wir jetzt. Mit vorsichtigen Schritten Neue Förderlinie »Wort und Tat« haben wir im Sommer erste Präsenzveranstal- tungen aufleben lassen und zwischenzeitlich nimmt die Geschichte auf Begegnungen in Haus Villigst genossen. Das Kirchenjahr neigt sich dem Ende entgegen Unkraut wurde beseitigt, neues Pflanzwerk gesetzt. und dann beginnt mit dem Advent die Zeit Die Studierenden reinigten das Mahnmal der Gedenkstätte der Erwartung. Ich wünsche mir sehr, dass wir und machten das Außenlager des Konzentrationslagers Buchen uns von dieser Erwartung, dieser Hoffnungs- wald in Schwerte wieder zugänglich. Ein Auftaktwochenende stimmung anstecken lassen und in der Welt zur neuen Förderlinie »Wort und Tat«. spürbar werden. Ihr Engagement, Ihr Interesse an unserer Arbeit und Ihre Spenden für Villigst Zwei Jahre vor dem 75-jährigen Jubi der Historie zurück. »Die so zusammen ermöglichen es jungen Menschen zu Hoffnungs läum des Ev. Studienwerks verweist die getragenen Gehälter bildeten den träger*innen zu werden. Danke! Wir freuen Aktionsreihe auf die eigene Geschichte. Grundstock für die Stipendien und er- uns auf ein neues Jahr mit Ihrer Begleitung. Die Stipendiat*innen sind aufgerufen, möglichten allen einen Studien Bleiben Sie behütet, sich nicht nur theoretisch mit gesell- einstieg – unabhängig vom Einkommen schaftlich wichtigen Themen zu beschäf- und Bildungshintergrund der Eltern. tigen, sondern auch vor Ort praktisch Die Arbeit verstand sich gleichzeitig Friederike Faß zu arbeiten und ein nachhaltiges Ergeb- als Beitrag zur aktiven Gestaltung einer nis für andere zu erzielen. In Schwerte solidarischen Gesellschaft.« Impressum waren die engagierten Helfer*innen Ebenso soll nun »Wort und Tat«, mit für das Wochenende in Haus Villigst initiiert von Studienleiterin Dr. Franziska Herausgeber: Evangelisches Studienwerk e. V. untergebracht und beschäftigten Schade, als Programm weiter ausgebaut Redaktion: Nicole Feist Anregungen bitte an kommunikation@evstudienwerk.de sich vorab mit den Themen Zwangs werden. »Das ist ein großes Stück Ge- oder 02304.755 218 arbeit im Nationalsozialismus und meinschaft, auch im Erleben unserer Bildnachweis: Evangelisches Studienwerk, privat, Gedenkstättenarbeit. Die Aktion fand Stipendiat*innen«, sagt sie. »Wir haben GEOMAR (Anna Christina Hans), Gunnar Klack (Kristof Magnusson) in Kooperation mit dem Kulturbüro die Konvente ermutigt zu schauen, der Stadt Schwerte statt. welche sozialen Einrichtungen kurzfristig Gefördert durch die: »Die ersten Werkstudent*innen haben Unterstützung brauchten.« Bis zum Jubi- in Haus Villigst gelebt und in den läumsjahr, da ist sich auch Friederike umliegenden Betrieben hart gearbei- Faß sicher, »werden wir bundesweit ge- tet«, blickt Leiterin Friederike Faß in meinsam viel erreicht haben!« villigst public # 70, Winter 2021/2022: Evangelisches Studienwerk 1
Mein Villigst Termine / Ankündigungen / Veranstaltungen »Villigst vereint, was woanders »Villigst vor Ort« fand wirklich vor Ort statt wie ein Widerspruch erscheint: Das Netzwerktreffen eröffneten 40 Teilnehmer*innen genossen Friederike Faß, Dr. Marcus Nicolini sichtbar das Gefühl der Begeg- christlichen Glauben und gesell- und Dr. Svenja Hohenstein Ende nungen und setzten sich in der schaftliche Progressivität.« September 2021 in Haus Villigst. Fachtagung mit dem Thema Mehr auf Seite 5. Es war einer der Termine, mit »Evangelisch sein« auseinander. denen das Evangelische Studien- Impulse aus der Pfadfinderschaft werk unter aller Vorsicht nach VCP und aus Taizé beförderten und nach zurückkehrte zu Ver die Gespräche über das Ev. Studi- anstaltungen vor Ort. Die rund enwerk als »spirituelle Heimat«. Rückschau Villigst engagiert »Alles ganz anders« auch in der JAN-Treffen bot Rat zu Auswahl und Begleitung von »Entscheidungen« Stipendiat*innen Wichtige Entscheidungen sollte man morgens treffen, wenn man ausgeruht ist, und sich selbst Zeit Noch einmal digital (das war das Ergebnis im Herbst) dafür g eben. Das war einer der Hinweise der Fach oder in Präsenz – auch für die Auswahl von Stipen referent*innen, als sich die jungen Altvilligster*innen diat*innen stellte sich diese Frage. »Ganz klar möchten zum jährlichen Austausch dieses Mal Mitte Septem- wir zum Persönlichen zurück«, stellt Studienleiterin ber in Würzburg trafen. Eine Pro-Contra-Liste zu Dr. Svenja Hohenstein fest. »Aber manchmal brauchen nutzen, keine Angst vor falschen Entscheidungen wir alle eben noch das gewisse Etwas mehr an Geduld.« zu haben und vielleicht doch mal drüber zu schlafen, waren weitere Empfehlungen aus den Vorträgen. Von den Studierenden selbst wissen die Studienleiter*innen auch, Die Gespräche zur aktuellen Altvilligster*innen- dass die Pandemie eine besondere Herausforderung mit sich brachte. Arbeit im Evangelischen Studienwerk schlossen die So sei es wichtig gewesen, Druck herauszunehmen und indivi Tagung ab. duelle Hilfsangebote zu schaffen. »Vielen fehlten die sozialen Kon- takte, anderen machte in einer WG die Enge zu schaffen«, weiß Dr. Svenja Hohenstein. Mehreren ausländischen Stipendiat*innen Aus dem 5er Rat fehlte Kontakt, um die Deutschkenntnisse zu verbessern. Umgekehrt war es für Studierende im Ausland schwierig, berichtet Studienleiter Dr. Michael Weichbrodt: »Ich hatte Stipendiat*innen, die in Frankreich, den Niederlanden oder Finnland studierten – von Zuhause aus. Andere hatten ihren Auslandsaufenthalt zweimal verschoben und mussten ihn letztlich doch absagen.« Prof. Dr. Knut Berner aus dem Ressort Forschungsförderung hat auch viele Stipendiat*innen mit Kindern: »Für sie war die Situation mehrfach schwierig. Betreuungsoptionen fielen aus und zum Studieren blieben oft nur die Abendstunden.« Dennoch ermutigt das Ressort Forschungsförderung, in dem derzeit auch Dr. Peter Kainz vertretungsweise unterstützt, Interessierte, den Schritt der Promotion anzugehen: »Mit unseren Promotionsstipendien und unserer Betreuung können wir ein ganzes Stück weiterhelfen.« Erstes Treffen fast Stipendiat*innen mit Fluchterfahrung und Familie im Ausland leben in Präsenz nach wie vor mit großen Sorgen. In Einzelfällen konnte das Studien- Das erste (Fast-)Präsenz-Treffen des 5er Rats gelang werk über Spendengelder auch finanzielle Hilfen leisten. Vor allem Mitte O ktober im Medizin- und Gesundheitszentrum ging es in den Studienleitungs-Gesprächen jedoch ums Zuhören Brandenburg. So tauschten sich Studienleiter und Trostspenden. »Manchmal hilft ein Bibelwort in einer Situation Dr. Marcus Nicolini und Vernetzungsreferent Felix Opitz weiter oder die Erzählung von Erfahrungen anderer Menschen aus mit Prof. Dr. Volker Beck, Dr. Anna-Lisa Müller, in vergleichbaren Situationen. Manchmal auch das gemeinsame Hiwa Asadpour und Enrico Triebel sowie der digital Gebet«, sagt Pfarrer Wolfram Gauhl. zeitweise zugeschalteten Natascha Gillenberg. »Hin und wieder waren wir Studienleitungen die einzige Abwechs- Themen waren unter anderem das nächste Pfingst- lung vom Uni-Lernprogramm«, berichtet Dr. Marcus Nicolini aus treffen und die Intensivierung der Ehemaligenarbeit dem Ressort Vernetzung. Prof. Dr. Knut Berner ergänzt: »Vielen tat in den Regionen. das Signal gut, von Villigst nicht allein gelassen zu werden.« 2 villigst public # 70, Winter 2021/2022: Evangelisches Studienwerk
Villigst engagiert »Villigst Zu Hause« im Wahlmonat Da die gemeinsame Sommer den Fokus auf das Thema Demo- lagen d emokratischer Kultur Die S eminare werden sich in akademie der Begabtenförderungs- kratie zu legen. austauschen. Am Wahlabend haltlich mit den Schwerpunken werke zum Thema ›Demokratie In drei aufeinander folgenden gab es den Austausch der ›Demokratie gestalten‹ und gestalten‹ in der Pandemie ab Wochen konnten die Stipen Stipendiat*innen auf der Online- ›Digit alisierung‹ auseinander gesagt wurde, entschied sich das diat*innen sich mit antidemokra treppe. setzen. Leiterin Friederike Faß und Ressort Ideelle Förderung / Bildungs- tischen Tendenzen in Social Media Im kommenden Jahr soll die Studienleiterin Dr. Franziska Schade programm dazu, bei der Online- auseinandersetzen, über Vor- Sommerakademie der Begabten- ist das Seminarangebot zum Reihe ›Villigst Zu Hause‹ im Sep- und Nachteile direkter D emokratie förderungswerke wieder auf Thema Demokratie in der Veran- tember vor der Bundestagswahl diskutieren oder sich zu Grund genommen werden. staltungsplanung enorm wichtig. Kolumne: Lebenswege von Altvilligster *innen Villigst lebendig Achtung, Achtung in der Sommer universität In der Ideellen Förderung ist die Sommer universität erklärtes Herzstück und die umfangreichste Veranstaltung des Ev. Studienwerks. Mehrere Wochen lang verwandelt sich das Haus Villigst hierbei in einen Sommer-Campus. Und wenn auch 2021 (noch) nicht wieder in Präsenz, so doch digital. Die Sommer Was wurde eigentlich aus universität fand zu dem Thema »Ach- Kristof Magnusson? tung« statt. Aktuell arbeite ich an zwei sehr unterschiedlichen Kristof Magnusson Die spannenden Seminare füllten zwei Vorhaben. Ein Herzensprojekt für mich ist die Litera- war von 1998–2003 in der Villigster Wochen, parallel fand auch tur in einfacher Sprache. Mit Kolleg*innen probieren Villigster Förderung und die Woche in Kooperation mit der wir das künstlerische Experiment aus, mit einem studierte am Deutschen Hans-Böckler-Stiftung statt. Die Seminar Literaturinstitut Leipzig, tage in Meißen waren im September das nur kleinen Werkzeugkasten der einfachen Sprache das ihn heute – wie auch »allererste Präsenzseminar seit 18 Mo- zu schreiben. Die ersten Erzählungen sind in einer andere Hochschulen Anthologie schon veröffentlicht. Es ist schön, bei naten«, so Studienleiterin Dr. Franziska national und inter Lesungen dann Menschen zu sehen, die ansonsten Schade. »Was war das schön!« national – für Gastprofes nicht zu solchen Abenden gehen würden. Zugleich suren anfragt. Über seine Insgesamt 175 Teilnehmer*innen der schreibe ich an einer Weltuntergangskomödie für Ausbildung als Kirchen Sommeruni arbeiteten zu ganz unter- das Volkstheater Wien. Hier arbeitet als Intendant musiker und Tätigkeiten schiedlichen Themen und interdisziplinär Kay Voges, der zuvor am Theater Dortmund mehrere für die evangelische Kirche zum Jahresthema »Achtung«. Seminare entstand für ihn der An meiner Stücke zur Aufführung brachte. Immer wieder fanden beispielsweise zur F rage »Braucht knüpfungspunkt, sich sehr unterschiedlich zu schreiben, ist mir genauso Gott Achtung« oder zum »Darknet« um ein S tipendium zu be wichtig, wie Engagement zu zeigen. Ich hoffe sehr, werben. Kristof Magnusson statt. Das Rahmenprogramm zielte ab dass meine Weltuntergangskomödie nicht den Effekt hat seinen Anderen Dienst auf Begegnungen und Austausch hat, den man meinem Roman »Das war ich nicht« im Ausland nach dem Abi zwischen den Stipendiat*innen, Seminar über einen Investment-Banker zuschreiben könnte, tur bei der Aktion Sühne leitungen und Gästen. »Das Tagungs als es dann nämlich in die wirkliche Finanzkrise ging. zeichen Friedensdienste büro hat dieses Programm so realistisch in New York geleistet und wie nur eben möglich g estaltet«, be- Durch das Stipendium und die Zeit danach bin ich mit Obdachlosen und richtet Doris Mikus aus dem Ressort Menschen begegnet, die ich sonst nie kennengelernt Holocaust-Überlebenden hätte. Zwei Lebensfreundschaften sind hier entstan- Ideelle Förderung. Spaziergänge, Sport gearbeitet. Für die Aktion den. Bei der Sommeruniversität war ich mehrere und Kochen, Vorträge und auch Musik Sühnezeichen engagiert Male als R eferent, einmal sehr frühzeitig zum Thema und Poetry Slam gab es, zwar digital, er sich bis heute. Er ist Migration in der Literatur, und habe die Sommeruni vielfach ausgezeichneter aber doch »besonders persönlich«. im jeweils darauffolgenden Jahr dann wieder als Autor von Erzählungen, Das Jahresthema für die Sommeruni Teilnehmer besucht. Wissen einerseits zu vermitteln Berichten, Romanen und versität 2022 verspricht ebenfalls viel: Theaterstücken, außerdem und andererseits wieder zu erfahren, das ist ein Sie kommt mit aller »Macht«. Übersetzer. Der 45-Jährige besonderes Erlebnis. lebt heute in Berlin. villigst public # 70, Winter 2021/2022: Evangelisches Studienwerk 3
Termine / Ankündigungen / Veranstaltungen »Thüringer Andachten« Der Thüringer Konvent veran aktion »Sieben Wochen mit lag bei den Konventsspreche staltete in Zusammenarbeit mit Villigst und den ESGen«. Die Im- r*innen aus Thüringen, Annika der Evangelischen Studierenden pulse kamen aus dem gesamten Camin, Lukas Kleinwächter und gemeinde Jena bis zum Sommer Bundesgebiet, ergänzt um Live- Angus Rocha Vogel. Im Anschluss einmal im Monat Online- musik aus der ESG Jena und fanden Begegnungen auf der digi- Andachten im Nachgang an die verschiedene Liedvorträge. Die talen Villigster Treppe statt. Die erfolgreiche Thüringer Fasten Koordination der Veranstaltungen Reihe soll ihre Fortsetzung finden. Villigst engagiert Villigst vernetzt Villigst engagiert 20 Jahre Stiftung Über 1.400 Jahre Evangelische Lebens Begabtenförderung erfahrung Im kommenden Jahr begeht die Stiftung Bei zwei aufeinander folgen Evangelische Begabtenförderung (StEB) den Treffen des 20. und ein kleines Jubiläum. Bereits 1994 ge- des 33. Werksemesters gründet, wurde sie im Jahr 2002 umge- Mitte Oktober in Villigst war wandelt in eine rechtsfähige kirchliche die Erfahrung der Altvillig Stiftung Bürgerlichen Rechts. Mit dem ster*innen direkt spürbar. von Landeskirchen gestifteten Errich- Gerne ließen sie sich von tungskapital von 137.200 Euro, zwei Leiterin Friederike Faß und großen Stiftungsfonds und einer Viel- Dr. Peter Kainz über aktuelle Auszubildende erleben zahl von individuellen und institutio- Neuigkeiten und Entwick- Studienwerk als offen nellen Zustiftungen ist der Kapitalstock lungen im Studienwerk inzwischen auf rund 1,55 Millionen informieren. Die Altvillig und spannend Euro angewachsen. ster*innen des Evangelischen »Ich weiß gar nicht, ob andere Auszubildende Die Stiftung unterstützt das Evangelische Studienwerks Villigst haben aus unserer Berufsschule in ihren Betrieben Studienwerk überall dort, wo andere sich bereits mehrere Male so herzlich willkommen g eheißen wurden«. Finanzierungen nicht greifen. Dies gilt getroffen, nachdem ihre Auf- Alexandra Sabisch (20 Jahre) strahlt. Und auch insbesondere für die Förderung von nahme in das Studienwerk Ömer Tas (25 Jahre) weiß gleich viele span- Sozialsemestern. Bis 2030 verfolgt die schon so viele Jahrzehnte nende Dinge zu berichten, wenn er nach Stiftung das ehrgeizige Ziel, ihr Stif- zurückliegt. Sie nutzten sehr den ersten Wochen im Einsatz gefragt wird. tungskapital auf 3,5 Millionen Euro zu gerne die Gelegenheit zum »Ja, manchmal war der Kopf nach einigen erhöhen. Mit den jährlichen Ausschüt- Austausch. Stunden schon total voll.« Aber nach und nach tungen sollen künftig neben Angeboten Unser Foto entstand beim werden Arbeitsabläufe und Zusammenhänge des Bildungsprogramms und der Be Treffen des 20. Werkseme- dank der Betreuung der Sachbearbeiterinnen rufsorientierung auch zehn Sozialseme- sters vor Ort. in den verschiedenen Ressorts immer klarer. ster im Jahr gefördert werden können. Dass das Ev. Studienwerk nun wieder aus Möchten Sie mehr über die Arbeit bildet, und zwar gleich zwei angehende Kauf- der Stiftung Evangelische Begabten leute für Büromanagement, war eine sehr förderung erfahren, nehmen Sie bewusste Entscheidung. »Zur Verantwortung gerne mit uns Kontakt auf unter für die Zukunft gehört auch, Ausbildung fundraising@evstudienwerk.de oder anzubieten«, betont Leiterin Friederike Faß. 02304.755 205. Wir sind dankbar über Die Mitvorbereitung von Material für die jeden einzelnen Beitrag. Einführungswoche und die Mitarbeit in der Verwaltung der Daten von Stipendiat*innen Bankverbindung Stiftung waren für Alexandra Sabisch und Ömer Tas Evangelische B egabtenförderung bereits Aufgaben der ersten Wochen. KD Bank Die Bank für Kirche »Schön, dass wir immer fragen dürfen.« und Diakonie Das ist den Auszubildenden im Beruf genau BIC: GENODED1DKD so wichtig, wie es privat ihre Hobbies sind: IBAN: DE27 3506 0190 2119 6920 19 Fußball gehört bei beiden zu den Interessen. 4 villigst public # 70, Winter 2021/2022: Evangelisches Studienwerk
Villigst unterwegs Ein Preis für Meeresforschung Stipendiatin Anna Christina Hans Kiel studiert, hatte sich mit ozea- hat mit ihrer Bachelorarbeit so nischen Wirbeln bei » Cape Verde« weitgehend überzeugt, dass sie beschäftigt und ist nun schon im dafür den Otto-Krümmel-Förder- Masterstudium in Climate Physics preis auf dem Gebiet der Meeres- an der Universität zu Kiel. Das forschung junger Talente bekom- Ev. Studienwerk hat sich sehr mit men hat. Die Stipendiatin, d ie in ihr über die Auszeichnung gefreut. Villigst fördert Kolumne: Mein Villigst Mentoring-Runde erfolgreich abgeschlossen Die fünfte Runde des bewährten Mentoring- Programms »Villigster Tandem« hatte Ende August ihren Abschlussworkshop. 27 Mentees waren ein Jahr lang von ihren jeweiligen Mentor*innen begleitet w orden. Selbst unter Corona-Bedingungen konnten die Tandems von erfolgreichen und prägenden Mentoring-Beziehungen berichten, die überwiegend im digitalen Austausch stattfanden. Umso größer war die Freude, sich zum Abschluss in Präsenz kennenzulernen. Lieber Max, wie sieht Dein Villigst aus? 15 Mentees und zwei Mentorinnen waren zu dem Abschlusstreffen Seit ich im Oktober das Amt des Koordinators von in der Katholischen Akademie angereist. Janne Anna Neumann übernehmen durfte, hat Der Workshop half bei der Frage »Worauf kommt es bei meiner zukünf- sich mein Verhältnis zu Villigst um 180 Grad tigen Jobsuche an und wie finde ich eigentlich meinen persönlichen gedreht. Davor durfte ich vor allem die Früchte eines Stipendiums genießen, jetzt kann ich selbst Unique Selling Point (USP)?«. Ebenso initiierte er Übungen dazu, anpacken. Und da bestätigt es sich für mich ein wie man im Arbeitsleben Kompetenzen, Vorschläge und E rgebnisse weiteres Mal, dass es nicht anstrengend und kommunizieren kann. Nach dem Austausch an Tag zwei schrieben die nervig sein muss, sich für eine Sache einzusetzen. Mentees als Ratgeber*innen Briefe an die Teilnehmer*innen der zu- Im Gegenteil, man lernt sie umso mehr künftigen Runde des Villigster Tandems, die im April 2022 starten wird. wertzuschätzen! Sowohl Studienleiter Dr. Marcus Nicolini als auch Agnes Eroglu, Re Es ist toll zu sehen, dass man den Villigster Geist ferentin Vernetzung, hatten ›Gänsehautmomente‹: »Es war un in allen Strukturen erleben kann (sogar in so glaublich schön zu sehen, welche Entwicklung die Mentees von der zunächst trocken klingenden Angelegenheiten Aufnahme ins ›Villigster Tandem‹ bis zum Abschlussworkshop ge- wie »Verwaltung«!) Als Koordinator darf ich das macht haben und wie gut sie auch – trotz der Pandemie-Umstände – aus nächster Nähe erleben – wie bei der Vor die Mentoring-Beziehung für sich nutzbar machen konnten.« bereitung auf die Herbstdelegiertenkonferenz oder unserem Merchandise-Projekt. Die Arbeit Für Interessierte, die sich in das Mentoring einbringen möchten, sind macht durch das Team, in das mich Janne so die beiden gerne ansprechbar. Dr. Marcus Nicolini und Agnes Eroglu freundlich eingeführt hat, auch unverschämt viel im Ressort Vernetzung freuen sich auf Fragen und Anregungen zum Spaß. Und auch wenn mal nicht alles rund läuft, Mentoring. gibt es immer ein offenes Ohr, auf das man sich verlassen kann. Villigst vereint, was woanders wie ein Wider- spruch scheint: christlichen Glauben und gesell- schaftliche Progressivität – oder für mich gerade: zielsichere Arbeit und menschliches Miteinander. Ich freue mich, hier zu sein. Max Reichert, (21 Jahre) ist seit März 2021 Stipendiat und seit Oktober im Koordina- riat der Geschäftsstelle. Er studiert in Würzburg Pädagogik und Political and Social Studies (PSS). villigst public # 70, Winter 2021/2022: Evangelisches Studienwerk 5
Rückschau Stabsstellenleiterin Kathrin Wißmach verlässt das Studienwerk Seit 2012 leitete Kathrin Wißmach Besonders schätzt sie rückblickend Im Sommer hat Kathrin Wißmach die Stabsstelle Kommunikation / die Zusammenarbeit mit Villigste ein neues berufliches Kapitel beim Fundraising und war für den öffent- r*innen aller Generationen – seien Landschaftsverband Westfalen- lichkeitswirksamen Auftritt des es ehemalige Stipendiat*innen, Lippe in ihrer Heimatstadt Münster Studienwerks zuständig – zuletzt die sich im Fundraising für das aufgeschlagen. »Das Ev. Studien- entwickelte sie den Jahresbericht, Studienwerk engagieren und mit werk ist sehr dankbar für die der seit 2020 erscheint. In den ver- ihren Lebensläufen für die evan- vertrauensvolle und inhaltsstarke gangenen Jahren hat sich im Bereich gelische Begabtenförderung Zusammenarbeit in den vergange- Kommunikation viel getan und es werben, oder aktuell Geförderte, nen Jahren und wünscht von war ihr wichtig, das Studienwerk die mit Testimonials potenzielle Herzen Gottes Segen für den wei- zukunftsorientiert aufzustellen. Bewerber*innen ansprechen. teren Weg«, betont Friederike Faß. Villigst engagiert Ausschau Neue Leiterin in der Kommunikation »Manchmal soll es so sein« – das w aren die ersten Worte in ihrem Bewerbungsschreiben und es ist auch ein Stück Lebensmotto Evangelisches Gütesiegel für Nicole Feist, die mit dem 1. Oktober die Leitung der Stabsstelle Kommunikation / Familienorientierung: Fundraising übernommen hat. Studienwerk ist jetzt zertifiziert Die 49-Jährige war nach ihrem Journalistik- Studium zunächst als Zeitungsredakteurin Die Pandemie hat verstärkt gezeigt, dass die Vereinbarkeit und dann langjährig als Pressesprecherin von Berufswelt und familiären Bedürfnissen eine hohe Relevanz und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit sowie hat und dass zukunftsorientierte und engagierte Arbeitgeber Spezialistin für junge Mehrwertprogramme diesen Punkt berücksichtigen müssen. bei der Sparkasse Dortmund tätig. In der nebenberuflichen Selbstständigkeit coachte Das Evangelische Studienwerk bemüht sich schon seit vielen Jahren um sie Veranstalter*innen und Künstler*innen ein mitarbeitendenorientiertes Arbeitsklima und ist daher stolz, seit Septem- in PR und Social Media, auch im Krisenma- ber 2021 nun auch das Ev. Gütesiegel Familienorientierung 2021 tragen nagement durch die Pandemie hindurch. zu dürfen. Sie unterrichtet Marketing, derzeit online für eine Dortmunder Akademie. »Uns war immer wichtig, den Mitarbeiter*innen Raum für die Familie, für »Was ich in den ersten Wochen des An Kinder, aber auch für zu pflegende Angehörige zu geben«, erklärt Friederike kommens und Anfangens im Studienwerk Faß. Den Prozess der Zertifizierung zu durchlaufen, habe noch einmal das erleben durfte, hat mich begeistert: so viel Bewusstsein für die Mitarbeitendenorientierung manifestiert. Offenheit und Herzlichkeit, viele spannende Nach 2019 wurden zentral nun zum zweiten Mal Einrichtungen mit dem Persönlichkeiten, kreative Aufgaben – Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung ausgezeichnet. »Sie stellen Villigst eben«, sagt sie zu der neuen beruf- Menschen in ihrer Vielfältigkeit und Verantwortung füreinander ins Zen- lichen Chance. Nicole Feist freut sich darauf, trum«, lobte Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutsch- die Kommunikation »auf verschiedenen land die Zertifizierten in ihrer Rede. Kanälen noch mehr zu vernetzen und immer wieder neue Themen offline und online Es habe sich gezeigt, so Heinrich Bedford-Strohm als EKD-Ratsvorsitzender umzusetzen.« Mitte September bei der Veranstaltung in Berlin, dass Arbeitgeber mit familienorientierten Strukturen auch deutlich besser mit der Pandemie Kontakt: situation zurechtgekommen seien. Die Flexibilität in der Arbeitswelt, um die Stabsstelle Bedarfe der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erfüllen, sei notwendig. Kommunikation /Fundraising Zurück »können wir als Kirche und Diakonie nicht mehr gehen und wir Nicole Feist sollten es auch nicht.« n.feist@evstudienwerk.de 6 villigst public # 70, Winter 2021/2022: Evangelisches Studienwerk
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