Pandemie stärkt Offenheit für digitale Lösungen im Gesundheitswesen - Swiss eHealth Barometer 2021 Bericht zur Bevölkerungsbefragung - GFS Bern
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Swiss eHealth Barometer 2021 Bericht zur Bevölkerungsbefragung Pandemie stärkt Offenheit für digitale Lösungen im Gesundheitswesen SwissCovid App: Solidarität versus Zweifel am Nutzen und Daten- schutz-Bedenken ©GFS.BERN | MÄRZ 2021
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Projektteam Lukas Golder: Co-Leiter Melanie Ivankovic: Projektleiterin (bis Januar 2021) Tatjana Grez: Trainee Thomas Burgunder: Wissenschaftlicher Mitarbeiter Publikation geplant ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Studienpartner BAG: Bundesamt für Gesundheit Co-Studienpartner Ärztekasse Genossenschaft Careum CURAVIVA Schweiz: Verband Heime und Institutionen Schweiz eHealth Suisse: Kompetenz- und Koordinationsstelle von Bund und Kantonen FMH: Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte Gesundheitsdepartement des Kantons St. Gallen Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich Gesundheitsförderung Schweiz IG eHealth: Interessengemeinschaft eHealth pharmaSuisse: Schweizerischer Apothekerverband kkkkk kkkk kkkk kkk kkkk kkkk Spitex Schweiz: Nationaler Dachverband der Nonprofit-Spitex ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 3
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Inhaltsverzeichnis 1 MANAGEMENT SUMMARY....................................................................................................................................... 5 2 EINLEITUNG ............................................................................................................................................................... 6 2.1 Mandat und Fragestellung .......................................................................................................................... 6 2.2 Konzept............................................................................................................................................................ 6 2.3 Methode und Stichprobe ............................................................................................................................. 7 3 SWISSCOVID APP ..................................................................................................................................................... 8 4 DIGITALISIERUNG.................................................................................................................................................... 11 4.1 Informationsquellen und elektronische Angebote ............................................................................. 11 4.2 Elektronischer Austausch Gesundheitsfachpersonen und Patientinnen und Patienten ..........16 5 ELEKTRONISCHES PATIENTENDOSSIER (EPD) ..................................................................................................21 5.1 Grundsätzliche Einstellung zum EPD ...................................................................................................... 21 5.2 Zahlungsbereitschaft EPD.......................................................................................................................... 27 5.3 Haltungen und Meinungen zum EPD ...................................................................................................... 29 5.4 Gewünschte Funktionalitäten des EPD ................................................................................................. 30 6 SYNTHESE ................................................................................................................................................................ 32 7 ANHANG ................................................................................................................................................................... 33 7.1 gfs.bern-Team .............................................................................................................................................. 33 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 4
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 1 Management Summary Seit 2009 wird im Rahmen der InfoSocietyDays das eHealth Barometer erhoben und erstellt. Für das Barometer 2021 wurden 1'573 Gesundheitsfachpersonen aus sieben verschiedenen Tätigkeitsfeldern (Ärzteschaft, IT-Spitäler, Kantone, Apotheken, Alters- und Pflegeheime, Spitex, Pflegeleitungen Spitäler) sowie 1'211 Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz befragt. Die Resultate werden in zwei separaten Berichten festgehalten. Der vorliegende Bericht untersucht die Haltung der Einwohnerinnen und Einwohner. Das Interesse an Gesundheitsfragen bleibt trotz weltweiter Pandemie konstant. Während der Corona-Krise etablierte sich das Internet als beliebteste Plattform für Gesundheitsinformationen – zumindest bei Personen bis 40 Jahren. Mit der SwissCovid App hat eine digitale Lösung im Gesundheitswesen den Alltagsbezug bei breiten Kreisen markant erhöht: Die Nutzung erfolgt in erster Linie aus Solidarität, die Nicht-Nutzung in erster Linie wegen Datenschutzbedenken und wegen Zweifeln an der Nützlichkeit. Bei Jungen ist die App zu wenig bekannt. Die Notwendigkeit vom Austausch von Daten während der Pandemie erhöhte die generelle Akzeptanz unter der Bevölkerung zur Speicherung von gesundheitlichen Daten. Gerade die italienischsprachige Schweiz hat seit der letzten Befragung einen starken Wandel gemacht und ist offener gegenüber dem Datenaustausch. Personen, die dem eher kritisch gegenüberstehen, bleiben mit einem Anteil von knapp 30 Prozent (29%) erhalten. Nachdem im letzten Jahr das erste elektronische Patientendossier (EPD) eröffnet wurde, stieg auch dessen Bekanntheit bei der Bevölkerung. Diese Bekanntheit hält den grossen Anteil von über 70 Prozent derjenigen, die noch kein EPD benutzen, aber es sich vorstellen können. Ebenfalls steigt wieder die Zustimmung für das EPD: 80 Prozent finden es eine eher bis sehr gute Sache. Die Zahlungsbereitschaft hält sich aber eher in Grenzen: Nur 15 Prozent wären bereit, finanziell in das EPD zu investieren. Das elektronische Impfdossier wird vermehrt gebraucht. Die Bereitschaft zur Nutzung des elektronischen Impfausweises bleibt mit über 60 Prozent hoch. Während hier der Anteil Benutzende steigt, sinkt die Beliebtheit von Apps in der Bevölkerung. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 5
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 2 Einleitung 2.1 Mandat und Fragestellung Seit 2009 wird im Rahmen der InfoSocietyDays das eHealth Barometer erhoben und er- stellt. Befragt werden sowohl Gesundheitsfachpersonen (vgl. separater Bericht) als auch die Wohnbevölkerung. Dabei wird dem aktuellen Stand und der Entwicklung von eHealth in der Schweiz auf den Grund gegangen. In der Studie orientiert man sich an der "Stra- tegie eHealth Schweiz" und am Monitoring der Europäischen Kommission zum Thema eHealth. Mit der Verabschiedung des Bundesgesetzes über das elektronische Patienten- dossier (EPDG) im Juni 2015 hat das Parlament nun einen legislativen Meilenstein in der Implementierung von eHealth in der Schweiz gesetzt. Dieses Gesetz ist am 15. April 2017 in Kraft getreten. Seit April 2017 ist das Bundesgesetz über das EPD in Kraft, wodurch Akutspitäler, Reha- Kliniken und stationäre Psychiatrien seit April 2020 als Erste an eine Stammgemein- schaft angeschlossen sein müssten. Im Februar 2020 teilte der Programmausschuss „Einführung EPD“ jedoch mit, dass sich die Einführung verzögern wird. Trotzdem ver- zeichnete das Projekt im November 2020 einen weiteren, wichtigen Erfolg in der Imple- mentierung, als die von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) anerkannte Zertifizierungsstelle KPMG der Stammgemeinschaft „eHealth Aargau“ das erste Zerti- fikat ausstellte. Die Nutzung der EPD für die breite Bevölkerung wird ab dem zweiten Quartal 2021 sukzessive ermöglicht. Die Einführung des EPD ist komplex, bedarf viel Klärung und bedingt die Zusammenar- beit zahlreicher Akteure im Gesundheitswesen. Der vorliegende Bericht soll einen Bei- trag zur Informationsarbeit und Vernetzung leisten. Konkret steht die Beantwortung der folgenden Fragen im Zentrum: Wie gross ist die BEREITSCHAFT DER WOHNBEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ ZUR DIGITALISIERUNG im Gesundheitswesen? Was sind die HALTUNGEN UND ERWARTUNGEN der Einwohnerinnen und Einwohner gegen- über dem EPD? Wie soll sich der KÜNFTIGE AUSTAUSCH zwischen Gesundheitsfachpersonen und Patien- tinnen und Patienten gestalten? Inwiefern wird die Frage des DATENSCHUTZES im Zusammenhang mit eHealth und dem EPD aufgeworfen? 2.2 Konzept Das eHealth Barometer orientiert sich an der "Strategie eHealth Schweiz" und am Mo- nitoring der Europäischen Kommission zum Thema eHealth.1 Der Fragebogen für die Bevölkerungsbefragung wurde vor dem Hintergrund der Einfüh- rung des EPD einer umfassenden Überprüfung unterzogen. Ziel war es, das Barometer 1 https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/d1286ce7-5c05-11e9-9c52-01aa75ed71a1 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 6
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 mit dem Monitoring und der Begleitforschung des Bundes zum EPD kompatibel zu ma- chen. Die weitere und kontinuierliche Erhebung der Kernindikatoren des Barometers in der Bevölkerungsbefragung wird weiterhin sichergestellt. Im Fokus der Analyse zur Bevölkerung stehen drei unterschiedliche Aspekte: die Einstel- lungen, das Verhalten und die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz in Bezug auf eHealth, die Digitalisierung des Gesundheitswesens und das EPD. 2.3 Methode und Stichprobe Die Stichprobe befragter Stimmberechtigter wurde 2015 erhöht, wobei auf eine Überre- präsentierung der Romandie und der italienischsprachigen Schweiz Wert gelegt wurde. 2018 erfolgte eine weitere Anpassung der Stichprobe: Seit dann werden nicht nur Stimmberechtigte sondern auch Einwohnerinnen und Einwohner ohne Schweizer Pass befragt. Damit wird die Wohnbevölkerung der Schweiz als Ganzes abgebildet, was den zukünftigen Nutzerkreis elektronischer Angebote adäquater abbildet. Aufgrund dieser Änderung des Grundsettings der Umfrage sind Trendaussagen vor 2018 nur für die Gruppe der Stimmberechtigten möglich. Die Befragung wurde mittels computergestützter Telefoninterviews (CATI) realisiert. Die Interviews wurden von rund 70 ausgebildeten Befragerinnen und Befragern durch- geführt. Sie wurden vorgängig über Ziel und Ablauf der Umfrage instruiert. Die Befragungsarbeit wurde jeweils von Montag bis Samstag zwischen 8 Uhr morgens und 21 Uhr abends realisiert. Über die technischen Eckwerte dieser Umfrage orientiert die nachstehende Übersicht: Tabelle 1: Methodische Details Auftraggeber InfoSocietyDays Grundgesamtheit Wohnbevölkerung der Schweiz (bis 2017 Stimmberechtigte) Befragungsgebiet ganze Schweiz Datenerhebung telefonisch, computergestützt (CATI), RDD Dual Frame (20% Mobile) Art der Stichprobenziehung at random Befragungszeitraum 03. bis 15. Januar 2021 (mittlerer Befragungstag: 07. Januar 2021) Stichprobengrösse minimal 1200, effektiv 1211 (nDCH: 706, nFCH: 305, nICH: 200) Fehlerbereich ± 2.8 Prozentpunkte bei 50/50 (und 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit) Quotenmerkmale Alter/Geschlecht interlocked Gewichtung nach Sprache, Geschlecht Befragungsdauer Mittelwert 28.4 Minuten (+/-4.9 Minuten) ©gfs.bern, eHealth, März 2021 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 7
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 3 SwissCovid App So gross und übergreifend das Thema eHealth in der Schweiz auch sein mag: Kein Thema wurde 2020 breiter diskutiert als Corona. Aus diesem Grund wurde in der aktuellen Stu- die eine Fragebatterie bezüglich der SwissCovid App ergänzt. Per 18. Januar 2021 wurde diese von 1.92 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz benutzt. Dabei macht die Kohorte der 39- bis 64-Jährigen den grössten Teil aus. Die Ergebnisse der Stu- die zeigen aber auch, dass in allen Altersgruppen breite Kreise explizit auf die Nutzung verzichten. Die Nutzerinnen und Nutzer machen dies in allererster Linie aus Solidarität. Für 93 Prozent trifft dieser Grund voll oder eher zu. 86 Prozent sind auch voll oder eher überzeugt, dass dank der Speicherung der Daten nur auf dem Smartphone die Daten ge- schützt sind. Grafik 1 Herunterladung Kann App nicht installieren / mein SwissCovid App Kenne App nicht 8 Handy ist zu alt 2 weiss nicht/keine "Haben Sie die SwissCovid App Antwort heruntergeladen? " 1 in % Einwohner ab 18 Jahren Ja 39 Nein 50 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = 1211) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 8
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Von denen, die die SwissCovid App nicht auf ihrem Smartphone installiert haben, geben 31 Prozent an, die App gar nicht zu kennen. Das ist hauptsächlich die junge Bevölke- rungsgruppe: Die Hälfte (51%) dieser 31 Prozent sind 18- bis 39-Jährige. Bei den über 65-Jährigen scheinen technische Probleme der Grund für die Nicht-Nutzung zu sein: 28 Prozent der ältesten Alterskohorte haben kein geeignetes mobiles Telefon respektive Schwierigkeiten bei der Installation. Der Teil derjenigen, die Misstrauen gegen alle Mas- snahmen/den Umgang mit dem Virus oder die Behörden haben, ist mit 7 Prozent relativ klein. Die Gründe von fast einem Drittel (30%) für das Nicht-Installieren sind andere Gründe. Ein Typ von "anderen Gründen" ist die pragmatische Ablehnung – also die Ablehnung aufgrund nicht ersichtlichem Aufwand und Ertrag. Konkrete Wortmeldungen dazu wa- ren beispielsweise "ich sehe keinen grossen Nutzen" oder "je ne suis pas convaincu de l'efficacité et l'utilité". Grafik 2 Gründe für Nicht- Nutzung Andere Gründe SwissCovid App 30 Kenne App nicht "Warum nutzen Sie die SwissCovid App 31 nicht?" in % Einwohner ab 18 Jahren, die die SwissCovid App nicht heruntergeladen haben Grundsätzliches Misstrauen im Umgang mit Corona / Covid - gegen alle Massnahmen 4 Grundsätzliches Misstrauen gegenüber Kann App nicht Behörden / BAG installieren / mein 3 Handy ist zu alt weiss nicht/keine 13 Antwort Datenschutz 7 12 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (n = 711) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 9
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Bei der obigen Grafik wurde die Frage offen gestellt, doch die Antworten wurden den vorgegebenen Kategorien zugeteilt. Bei der nächsten Frage (siehe Grafik unten) wurde erneut auf die Nichtnutzung eingegangen – dieses Mal aber mit konkreten Antwortop- tionen, die vorgelesen wurden und denen man voll und ganz/eher zustimmen oder über- haupt nicht/eher nicht zustimmen konnte. Hier gaben 62 Prozent an, dass der Datenschutz eine Rolle bei der Nicht-Nutzung spielt. Ebenfalls 62 Prozent sehen voll oder eher keinen Nutzen für sich selber. 54 Prozent glau- ben nicht an den Beitrag zur Eindämmung der Pandemie und 49 Prozent wollen die Standortfreigabe nicht aktivieren. Grafik 3 Aussagen Bedenken Datenschutz/Datenmissbrauch 29 33 5 19 14 Nicht-Nutzung SwissCovid App (1/2) Ich sehe keinen Nutzen für mich 33 29 2 20 16 "Bitte sagen Sie aus Ihrer Sicht, wie wichtig Ich will keine Überwachung durch Staat die folgenden Gründe für Sie persönlich und Behörden 29 27 2 24 18 sind, dass Sie die SwissCovid App nicht oder noch nicht nutzen. Treffen die folgenden Aussagen für Sie persönlich voll und ganz Die App kann die Verbreitung des neuen 22 32 8 22 16 zu, eher zu eher nicht zu oder überhaupt Coronavirus nicht eindämmen nicht zu?" Ich möchte mich an dieser Sache nicht in % Einwohner ab 18 Jahren, 26 25 2 24 23 beteiligen die die SwissCovid App nicht heruntergeladen haben Ich will keine «Standortfreigabe» 29 20 3 24 24 aktivieren Die App sammelt zu viele Daten über 21 28 14 22 15 mich Ich möchte mich nicht jedes Mal in 23 26 5 23 23 Quarantäne begeben gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (n = 446) trifft voll und ganz zu trifft eher zu weiss nicht/keine Antwort trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 10
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 4 Digitalisierung 4.1 Informationsquellen und elektronische Angebote Das Gesundheitswesen in der Schweiz beschäftigt die Bevölkerung. Doch obwohl mit dem Coronavirus eine der grössten gesundheitlichen Krisen in der Schweiz aufgekom- men ist, hat das Thema im letzten Jahr nur einen leichten Aufwärtstrend erlebt. Mittler- weile ist das Interesse wieder bei den Werten von 2019 angekommen. Vor allem der An- teil der sich sehr interessiert zeigt, ist wieder auf frühere Höchstwerte angestiegen. Bei den Frauen geben etwas mehr als ein Drittel (34%) an, sehr interessiert zu sein, während es bei den Männern 23 Prozent sind. Beim Interesse scheint es aber keine Rolle zu spie- len, ob jemand in der Stadt oder auf dem Land wohnt – die Personen aus unterschiedli- chen Siedlungsgebieten sind gleichermassen interessiert. Vielmehr sagt das Alter etwas über den Bezug zu Gesundheitsthemen aus: Bei den 18- bis 39-Jährigen geben 60 Prozent an, eher/sehr interessiert zu sein, während es bei der älteren Alterskohorte 80 Prozent (40- bis 64-Jäh- rige) respektive 88 Prozent sind (+ 65-Jährige). Grafik 4 2 4 3 5 4 4 6 Trend Interesse an 6 7 überhaupt nicht 15 Fragen des 16 17 18 14 19 17 21 interessiert 18 Gesundheitswesens 1 2 2 4 1 1 "Ganz allgemein gesprochen, wie sehr sind 1 1 Sie an Fragen des Gesundheitswesens eher nicht interessiert?" interessiert in % Einwohner ab 18 Jahren* 53 44 48 46 46 42 52 46 weiss nicht/keine 51 Antwort eher interessiert 32 34 29 30 30 30 29 26 23 sehr interessiert gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Während letztes Jahr eine Abnahme der Konsumation von Internetmedien, Tageszei- tungen/Zeitschriften sowie Gesundheits-Apps für Gesundheitsinformationen festzu- stellen war, sind die Werte mittlerweile wieder beim Stand von 2019 oder haben diese nun übertroffen. Unverändert hoch bleibt die Beliebtheit von Radio und Fernsehen als Informationsquelle. Das Internet wird aber aktuell sehr stark genutzt und ist erstmals die wichtigste Informationsquelle überhaupt. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 11
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Grafik 5 100 Trend Nutzung 90 Internet Informationsquellen Gesundheitsthemen 80 "Nutzen Sie die folgenden Quellen, um sich 70 über Gesundheitsthemen zu informieren?" Radio/Fernsehen in % Einwohner ab 18 Jahren*, 60 Anteil "Ja" 50 40 Tageszeitungen/ Zeitschriften 30 20 App zu Gesundheit 10 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter Nach wie vor gilt es, auf den signifikanten Digital Gap bei Gesundheitsin- formationen hinzuweisen: So nutzen hauptsächlich 18- bis 64-Jährige das Internet (je 84% pro Alterskohorte), während sich die über 65-Jährigen in erster Linie via Radio und/oder Fernsehen (87%) informieren. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 12
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Nachdem sich die Einführung des EPD im letzten Jahr verzögert hat, wurde Ende 2020 dennoch das erste elektronische Patientendossier im Kanton Aargau eröffnet. Die zahl- reichen Medienberichte darüber scheinen ihre Wirkung gehabt zu haben: Mittlerweile geben 57 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz an, das EPD als me- dizinisches Angebot zu kennen (+17 Prozentpunkte). Generell steigt die Tendenz bei al- len elektronischen Angeboten. Auch die Apps für Fitness und Bewegung erfahren einen Bekanntheitsanstieg von 21 Prozentpunkten. Vor allem bei den Jüngeren ist die Bekanntheit verbreitet: 70 Prozent der 18- bis 39-Jährigen geben an, das EPD zu kennen, während es bei der mitt- leren Alterskohorte 56 Prozent und bei den über 65-Jährigen 38 Prozent sind. Angesichts der Tatsache, dass im 2. Quartal von 2021 die Bevölkerung ein EPD eröffnen kann, gibt es immer noch einen hohen Anteil von 43 Pro- zent, die das EPD nicht kennen. Grafik 6 100 elektronisches Trend Kenntnis 90 Patientendossier elektronische elektronische Organspendekarte für Angebote 80 Smartphones Online-Speicherung "Kennen Sie die nachfolgenden 70 Patientenverfügung elektronischen Angebote?" Notruf-Apps in % Einwohner ab 18 Jahren*, 60 Anteil "Ja" Apps zur Messung von 50 Vitalwerten wie Blutdruck/- zucker 40 Apps mit Erinnerung für Medikamenteneinnahme 30 Apps für Fitness und Bewegung 20 Apps zur Erkennung von Krankheiten und Allergien 10 Schweizerischer elektronischer Impfausweis 0 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 13
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Während es bei der Kenntnis von elektronischen Angeboten fast überall einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr gegeben hat, zeigt der Blick auf die Nutzung oder der Bereit- schaft der Nutzung dieser Angebote ein anderes Bild. Hier gibt es Zu- wie auch Abnah- men. Am deutlichsten zeichnet sich eine Veränderung beim elektronischen Impfausweis ab. Hier dürfte die Medienberichterstattung über die aktuelle Lösung und die Ergänzung mit der Covid-Impfung eine Wirkung gezeigt haben. 78 Prozent (+17 Prozentpunkte) derjenigen, die das Angebot kennen, nutzen dieses bereits oder können es sich vorstel- len, dieses zu nutzen. Den markantesten Rückgang gibt es bei den Apps zur Messung von Vitalwerten: Hier können es sich nur noch 51 Prozent (-21 Prozentpunkten) vorstellen, das Angebot zu nutzen respektive nutzen es bereits. Grafik 7 100 Trend Nutzung elektronisches Patientendossier 90 elektronische elektronische Angebote Organspendekarte für 80 Smartphones Online-Speicherung "Nutzen Sie bereits die folgenden 70 Patientenverfügung elektronischen Angebote, können Sie sich eine Nutzung vorstellen oder kommt für Sie Notruf-Apps die Nutzung nicht in Frage?" 60 in % Einwohner ab 18 Jahren*, die ein 50 Apps zur Messung von Angebot kennen, Vitalwerten wie Blutdruck/- zucker Anteil "nutzt bereits/kann sich Nutzung vorstellen" 40 Apps mit Erinnerung für Medikamenteneinnahme 30 Apps für Fitness und Bewegung 20 Apps zur Erkennung von Krankheiten und Allergien 10 Schweizerischer gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 0 elektronischer Impfausweis (N = jeweils ca. 150 bis 550), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 14
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Im Vergleich zum letzten Jahr steigt der Anteil derjenigen, die sich die Nutzung des elektronischen Impfausweises vorstellen können, um 17 Prozentpunkte auf 63 Prozent. Ein Teil dieser Zunahme erklärt sich durch die Meinungsumstellung von denjenigen, die sich bei der letzten Befragung die Nutzung nicht vorstellen konnten – der andere Teil stammt von letztjährigen Unentschlossenen, die sich mittlerweile eine Meinung dazu bildeten. Nach wie vor hoch ist auch der Anteil derjenigen, die sich die Nutzung des EPD vorstellen können. Eine Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz, die das EDP als Angebot kennt, kann sich in Zukunft eine Nutzung vorstellen – das ist unabhängig von Geschlecht und Siedlungsart. Dafür erkennt man bei der Bildung einen gewissen Unterschied: Nur eine Minderheit von 46 Pro- zent bei denjenigen mit tiefer Bildung können sich die Eröffnung des EPD vorstellen, während es bei Personen mit hoher Bildung 64 Prozent sind und bei Personen mit mittlerer Bildung sogar 84 Prozent. Grafik 8 Nutzung Schweizerischer elektronischer Impfausweis 15 63 20 2 elektronische Notruf-Apps Angebote 33 45 21 1 elektronisches Patientendossier 5 73 20 2 "Nutzen Sie bereits die folgenden elektronischen Angebote, können Sie sich Online-Speicherung eine Nutzung vorstellen oder kommt für Sie Patientenverfügung 8 68 22 2 die Nutzung nicht in Frage?" Apps für Fitness und Bewegung 36 37 27 in % Einwohner ab 18 Jahren, die jeweiliges elektronisches Angebot kennen Apps mit Erinnerung für 8 50 40 2 Medikamenteneinnahme elektronische Organspendekarte 7 46 46 1 für Smartphones Apps zur Messung von Vitalwerten 15 36 41 8 wie Blutdruck/-zucker Apps zur Erkennung von 11 37 51 1 Krankheiten und Allergien nutzt bereits kann sich Nutzung vorstellen kann sich Nutzung nicht vorstellen weiss nicht/keine Antwort gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (n = 855) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 15
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 4.2 Elektronischer Austausch Gesundheitsfachpersonen und Patientinnen und Patienten Damit eHealth zum Erfolg wird, braucht es die Kooperation von und zwischen Gesund- heitsfachpersonen sowie Patientinnen und Patienten. Die Grundlage für alle Bestrebun- gen in diese Richtung ist die Bereitschaft zur elektronischen Speicherung von Daten. Heute geben 70 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner an, mit der Speicherung ihrer Gesundheitsdaten eher/sehr einverstanden zu sein. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Es liegt wohl am regen Datenaustausch seit Ausbruch des Corona- virus, dass heute wieder mehr Menschen in der Schweiz der Speicherung von Gesund- heitsdaten positiv gegenüberstehen. Das Bewusstsein, dass ein solcher Datenaustausch für die öffentliche Gesundheit einen Vorteil bringt, erscheint höher als bisher. Grafik 9 Trend Einverständnis 6 8 6 14 11 14 10 15 9 überhaupt nicht elektronische 16 16 17 einverstanden Speicherung von 19 18 21 20 5 20 Daten 5 7 19 1 eher nicht 3 einverstanden 10 6 "Sind Sie grundsätzlich mit der 7 9 elektronischen Speicherung Ihrer Gesundheitsdaten wie Problemen, Diagnosen, Behandlungen oder weiss nicht/keine Medikamenten sehr einverstanden, eher 49 Antwort 49 48 einverstanden, eher nicht einverstanden 51 46 oder überhaupt nicht einverstanden?" 43 40 41 40 in % Einwohner ab 18 Jahren* eher einverstanden 24 22 22 sehr einverstanden 19 19 19 19 20 17 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter Betrachtet man die Bereitschaft zur Speicherung von Daten in soziodemo- grafischen Untergruppen, sind Frauen leicht skeptischer als Männer (34% vs. 23% eher/gar nicht einverstanden). In der Deutschschweiz geben 72 Prozent der Befragten ihr Einverständnis für eine Speicherung und in der Romandie sind es 62 Prozent. Dicht dahinter die italienischsprachige Schweiz mit 60 Prozent und damit 21 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 16
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Auch die Offenheit gegenüber dem Datenaustausch zwischen den behandelnden Ge- sundheitsfachpersonen nimmt wieder zu und ist mit 70 Prozent Zustimmung wieder bei den Werten von 2019. Am offensten sind Personen mit mittlerem bis hohem Bildungs- niveau: je 71 Prozent sagen „ja“ zum Datenaustausch zwischen behandelnden Gesund- heitsfachpersonen, während es bei Personen mit tiefem Bildungsniveau 51 Prozent sind. Grafik 10 Trend Einstellung 12 17 16 17 15 17 17 Datenaustausch 20 20 Nein, nicht einverstanden 15 12 "Sind Sie grundsätzlich einverstanden, wenn 17 14 9 21 20 15 verschiedene Behandelnde Ihre Daten im 3 1 1 Rahmen Ihrer Behandlung elektronisch 3 36 miteinander austauschen?" 2 3 kommt auf Regeln 4 3 an in % Einwohner ab 18 Jahren* 2 weiss nicht/keine 70 70 70 Antwort 64 66 60 62 59 47 Ja, einverstanden gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 17
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Am meisten Zustimmung findet man bei den Deutschschweizern mit 74 Prozent, gefolgt von den Romands mit 60 Prozent und der italienischsprachigen Schweiz mit 55 Prozent. Bei den italienischsprachigen Einwohnerinnen und Einwohnern entspricht dieser Wert einer Zunahme von 41 Prozentpunkten seit der letzten Befragung, wobei es zu beachten gilt, dass der letztjährige Wert eher vom Standard abgewichen ist, als der diesjährige. Die Zustimmung für den Datenaustausch scheint im Kontext der Pandemie wieder gestiegen zu sein. Grafik 11 Trend Einstellung 4 Datenaustausch nach 12 17 16 17 17 22 18 13 12 11 15 16 17 14 11 22 18 15 18 11 18 23 19 Nein, nicht einverstanden Sprachregion 13 13 28 8 28 29 26 34 35 7 23 13 26 "Sind Sie grundsätzlich einverstanden, wenn 1 14 18 20 11 1 1 18 22 29 11 verschiedene Behandelnde Ihre Daten im 27 24 22 20 2 2 37 33 25 Rahmen Ihrer Behandlung elektronisch 2 1 12 10 3 2 14 26 miteinander austauschen?" 3 4 3 1 7 8 kommt auf Regeln an 3 1 3 4 2 in % Einwohner ab 18 Jahren* 38 10 4 4 8 49 74 74 74 77 67 68 65 66 63 61 61 57 64 61 60 56 55 57 60 60 54 5 60 55 weiss nicht/keine Antwort 46 47 46 43 28 3 14 Ja, einverstanden 2014 2018 2019 2014 2015 2018 2015 2019 2014 2015 2018 2019 2018 2019 2020 2020 2016 2021 2016 2020 2013 2021 2017 2017 2013 2016 2021 2013 DCH FCH 2017 ICH gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 18
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 In diesem Jahr ist mit 55 Prozent auch wieder über die Hälfte der volljährigen Bevölke- rung bereit, Einsicht in alle oder Teile der Daten für Forschungszwecke zu gewähren (+11 Prozentpunkte). Im Diskurs über die Impfung gegen Covid-19 zeigt sich die Tendenz beim Teilen des elektronischen Impfausweises leicht erhöht (+6 Prozentpunkte). Grafik 12 100 Einsicht Diagnose durch Trend Einverständnis 90 Hausarzt* Dateneinsicht durch Einsicht Liste der Medikamente durch Apotheker Fachpersonen 80 Einsicht in Medikationsdaten "Sie können selbst über Ihre Daten 70 durch andere verfügen. Wären Sie persönlich bereit, Gesundheitsfachpersonen* Gesundheitsfachpersonen in den folgenden Einsicht in alle oder Teile der 60 Bereichen Einsicht in Ihre Daten zu Daten für Forschung gewähren? Wären Sie sehr einverstanden, eher einverstanden, eher nicht 50 Einsicht Diagnose durch weitere einverstanden oder gar nicht behandelnde Ärzte einverstanden?" 40 in % Einwohner ab 18 Jahren*, Einsicht Diagnose durch andere Anteil "sehr/eher einverstanden" Gesundheitsfachpersonen 30 Einsicht Liste der Medikamente durch Hausarzt 20 Einsicht Liste der Medikamente 10 weitere behandelnde Ärzte 0 Einsicht elektronischer Impfausweis durch 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Gesundheitsfachpersonen gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 19
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Auch bei der Selbsteinschätzung über die Kompetenz der Datenfreigabe sind die Ein- wohnerinnen und Einwohner der Schweiz zurück auf dem Stand von 2019 respektive ha- ben diesen leicht überholt. 79 Prozent sind der Ansicht eher/sehr gut in der Lage zu sein, einzuschätzen, wer Einsicht in die eigenen Daten haben darf und wer nicht. Erneut ist das Alter eine relevante Determinante der Beurteilung: Einwoh- nerinnen und Einwohner bis 40 (82%) respektive bis 65 Jahre (82%) schät- zen die eigene Qualifikation als besser ein als Personen ab 65 Jahren (68%). Diese Einschätzung ist aber bei allen Alterskohorten höher, als bei der letzten Befragung. Die Deutschschweizerinnen und – schweizer haben dabei das grösste Selbstvertrauen: 83 Prozent fühlen sich eher/sehr in der Lage, diese Entscheidung zu treffen, während es bei den Romands und der italienischsprachigen Schweiz je 68 Prozent sind. Grafik 13 Trend Beurteilung 5 7 5 4 11 9 12 4 Eigenqualifikation 16 17 18 15 sehr schlecht 20 Entscheid 19 21 3 2 23 Datenfreigabe 7 6 9 9 29 eher schlecht 8 "Fühlen Sie sich aktuell sehr gut qualifiziert, 4 eher gut qualifiziert, eher schlecht 7 qualifiziert oder sehr schlecht qualifiziert, 5 44 um über den Zugriff durch 37 Gesundheitsfachpersonen auf Ihre Daten zu 37 weiss nicht/keine entscheiden?" 41 35 Antwort 39 46 in % Einwohner ab 18 Jahren* 38 33 eher gut 35 33 35 28 31 27 21 24 21 sehr gut gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 0
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 5 Elektronisches Patientendossier (EPD) 5.1 Grundsätzliche Einstellung zum EPD Mit dem Anstieg der Bekanntheit des EPD in der Bevölkerung steigt auch wieder die Zu- stimmung dieses Angebots: 80 Prozent finden es eine eher bis sehr gute Sache. Auch hier lässt sich eine Verbindung zu den vermehrten Medienberichten über das EPD im vergan- genen Jahr herstellen. Die Alterskohorte 65+ hat mit 11 Prozent den höchsten, aber immer noch relativ tiefen Anteil an „weiss nicht“-Antworten (6% bei 39- bis 64-Jährigen und 5% bei 18- bis 39-Jährigen). Grafik 14 Beurteilung eher schlechte Sache sehr schlechte Sache 2 elektronisches 10 sehr gute Sache Patientendossier weiss nicht/keine 26 Antwort 8 "Was halten Sie vom elektronischen Patientendossier bis jetzt? Ist das eine sehr gute Sache, eine eher gute Sache, eine eher schlechte Sache oder eine sehr schlechte Sache?" in % Einwohner ab 18 Jahren eher gute Sache 54 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = 1211) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 1
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Noch immer findet man am meisten Zustimmung bei den deutschsprachigen (83%) so- wie französischsprachigen Einwohnerinnen und Einwohnern (76%). Doch verglichen mit letztem Jahr finden mittlerweile 66 Prozent der italienischsprachigen Einwohnerin- nen und Einwohner, dass das EPD eine eher/sehr gute Sache ist – das ist eine Steigerung von 27 Prozentpunkten. Grafik 15 Einstellung zum 2 1 elektronischen 7 17 sehr schlechte Sache 8 Patientendossier 31 6 "Was halten Sie vom elektronischen Patientendossier bis jetzt? Ist das eine sehr eher schlechte Sache 3 gute Sache, eine eher gute Sache, eine eher schlechte Sache oder eine sehr schlechte Sache?" 54 in % Einwohner ab 18 Jahren 57 weiss nicht/keine 48 Antwort eher gute Sache 29 19 18 FCH DCH ICH sehr gute Sache gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = 1211) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 2
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Auch die Bereitschaft ein eigenes EPD zu erstellen hat wieder zugenommen: 61 Prozent können es sich in der aktuellen Befragung vorstellen. Dennoch möchte über ein Viertel (27%) der Einwohnerinnen und Einwohner kein EPD erstellen. Es sind vor allem Perso- nen mit tiefem Bildungsniveau (48%), die sich – Stand heute – gegen eine Eröffnung des EPD entscheiden würden. Bei den Personen mit mittlerem Bildungsniveau sagen 23 Prozent „nein“, und bei Personen mit hohem Bildungsniveau sind es 28 Prozent. Genau wie bei der grundsätzlichen Beurteilung des EPD gewinnt dabei allerdings nicht das La- ger der Gegner an Zuspruch, sondern es ist der Anteil an Personen, die sich unsicher sind, der wächst. Grafik 16 Trend Verwendung eigenes 27 27 Patientendossier 40 40 36 Nein 47 48 "Würden Sie selber ein elektronisches 52 55 Patientendossier eröffnen und verwenden?" 12 in % Einwohner ab 18 Jahren* 9 11 37 15 weiss nicht/keine 9 Antwort 13 13 11 61 55 49 44 45 39 Ja 34 35 36 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 3
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Für eine klare Mehrheit der Bevölkerung ist die Praxis der Hausärztin oder des Hausarz- tes der Ort, wo sie ein EPD eröffnen möchten. Von den befragten Einwohnerinnen und Einwohnern können sich heute 9 Prozent (-5 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr) vor- stellen, im Spital ein elektronisches Patientendossier zu eröffnen. Weitere 15 Prozent (+7 Prozentpunkte) würden gerne im Internet ein EPD eröffnen und nur 1 Prozent in der Apotheke. Grafik 17 anders/anderer Ort in Notariaten Ort Eröffnung bei Versicherungsagent 1 2 weiss nicht/keine Antwort Patientendossier uren 2 2 bei amtlichen Stellen "Wo würden Sie am liebsten ein 2 elektronisches Patientendossier eröffnen?" in % Einwohner ab 18 Jahren, die ein Internet elektronisches Patientendossier eröffnen 15 und verwenden würden oder die bei einer Empfehlung durch eine Gesundheitsfachperson bereit wären, in der Apotheke eines zu eröffnen 1 im Spital beim Hausarzt 9 66 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (n = 792) ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 4
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Das Vertrauen für die Eröffnung eines EPD ist bei der eigenen Hausärztin respektive dem eigenen Hausarzt seit 2016 am höchsten, obwohl die Stammgemeinschaften eine Eröffnung bisher erst im Spital, bei der Apo- theke oder bei der Post ermöglichen wollen. Die Bereitschaft ein EPD in der Apotheke zu eröffnen, ist bei der Bevölkerung unverändert sehr gering. Grafik 18 1 2 2 1 11 1 2 Trend Ort Eröffnung 211 13 1 1 1 8 2 21 weiss nicht/keine Antwort 2 Patientendossier 12 19 22 2 anders/anderer Ort 20 15 2 "Wo würden Sie am liebsten ein 1 4 15 elektronisches Patientendossier eröffnen?" 1 1 bei 2 4 5 Versicherungsagenturen in % Einwohner ab 18 Jahren*, die ein 5 9 elektronisches patientendossier eröffnen 6 in Bankfilialen und bei einer Empfehlung durch eine Gesundheitsfachperson bereit wäre, eines zu eröffnen in Notariaten bei amtlichen Stellen 77 71 71 Internet 68 66 65 in der Apotheke im Spital beim Hausarzt gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = 2016 2017 2018 2019 2020 2021 jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 5
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 75 Prozent der Bevölkerung vertrauen den Stellen, die mit den Patientendaten arbeiten, dass diese den Datenschutz auch effektiv einhalten. Im Vergleich zu 2020 entspricht das einer Steigerung von 12 Prozentpunkten. Der Teil der Bevölkerung, der eher kein/gar kein Vertrauen in diese Stellen hat, hält sich mit 24 Prozent in etwa konstant. Grafik 19 3 Trend Vertrauen in 6 6 11 10 11 7 8 6 vertraue ihnen Datenschutz 18 19 18 überhaupt nicht 21 elektronische 22 21 20 21 21 Patientendossiers 5 5 5 3 1 vertraue ihnen eher 4 4 8 nicht "Wie gross ist Ihr Vertrauen, dass die 5 Stellen, welche mit Patientendaten arbeiten, den Datenschutz rund um das elektronische Patientendossier auch einhalten?" weiss nicht/keine 54 Antwort 57 52 in % Einwohner ab 18 Jahren* 52 54 48 49 47 50 vertraue ihnen eher 21 vertraue ihnen voll 17 18 15 17 16 17 und ganz 14 13 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 6
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 5.2 Zahlungsbereitschaft EPD Die Bereitschaft für das Produkt elektronisches Patientendossier etwas zu bezahlen, ist seit letztem Jahr wieder um 10 Prozentpunkte gestiegen. Konstant bleibt der Anteil, der noch unschlüssig ist: Fast ein Fünftel der Bevölkerung (18%) möchte zuerst das konkrete Angebot kennen, um sich bei der Frage der Bezahlung festzulegen. Eine Mehrheit von 65 Prozent kann sich nicht vorstellen, etwas für das EPD zu bezahlen. Bei dem Anteil, der bereit wäre für den Zugang zum EPD zu bezahlen, gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersko- horten. Dafür erkennt man bei denjenigen, die nichts für das EPD zahlen würden, dass vor allem die Jüngsten (bis 40-Jährige) mit 74 Prozent den grössten Anteil ausmachen, während es bei den beiden anderen Altersko- horten je 60 Prozent Nein-Stimmen sind. Grafik 20 4 4 2 3 2 Trend Zahlungsbereitschaft weiss nicht/keine Antwort für Zugang zu elektronischem Patientendossier 60 67 66 65 Nein "Wären Sie grundsätzlich bereit, für den 75 Zugang zum elektronischen Patientendossier zu bezahlen?" in % Einwohner ab 18 Jahren* kommt auf das genaue Angebot an 22 16 18 17 17 Ja 14 16 15 12 5 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 2017 2018 2019 2020 2021 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 7
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Die Zahlungsbereitschaft ist bei genauerer Betrachtung der konkreten Beiträge relativ tief. Gerade einmal ein Fünftel wäre bereit, über CHF 100.00 zu zahlen. Die meisten wä- ren bereit, zwischen CHF 21.00 und CHF 50.00 zu investieren. Ein weiterer Fünftel (21%) ist sich unsicher über die Höhe des Betrages, den sie bereit wären zu bezahlen. Grafik 21 Trend 16 weiss nicht/keine 19 19 Antwort Zahlungsbereitschaft 27 21 elektronisches 7 6 über CHF 100 10 Patientendossier 8 22 23 "Wie viel wären Sie grundsätzlich pro Jahr 19 18 CHF 81 bis 100 bereit für den Zugang zum elektronischen Patientendossier zu bezahlen?" 17 3 4 2 in % Einwohner ab 18 Jahren*, 17 CHF 51 bis 80 die bereit wären dafür zu zahlen 5 3 30 35 33 CHF 21 bis 50 25 24 CHF 11 bis 20 11 15 12 15 8 7 5 6 5 bis CHF 10 3 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = 2017 2018 2019 2020 2021 jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter Die mittlere Zahlungsbereitschaft liegt dieses Jahr bei 129 CHF und ist damit um 39 CHF höher als letztes Jahr. Grafik 22 Zahlungsbereitschaft 140 EPD 120 Mittelwert "Wie viel wären Sie grundsätzlich pro Jahr 100 bereit für den Zugang zum elektronischen Patientendossier zu bezahlen? Betrag (in Franken) pro Jahr:" 80 in % Einwohner ab 18 Jahren*, die unter Umständen bereit wären, für den Zugang 60 zum elektronischen Patientendossier zu bezahlen 40 Median 20 0 2017 2018 2019 2020 2021 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1100), * bis 2017: in % Stimmberechtigter ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 8
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 5.3 Haltungen und Meinungen zum EPD Das Argument, welches für die meisten zugunsten des EPD spricht, betrifft die Sicherheit über die Verfügbarkeit der eigenen Daten im Notfall. Vor allem Deutschschweizerinnen und – schweizer sehen mit 64 Prozent darin einen Vorteil, gefolgt von den Romands (45%) und der italienischsprachigen Schweiz (42%). Das Argument, welches mit 45 Prozent bei den Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz am wenigsten Zustimmung findet, ist jenes, welches besagt, dass die persönli- chen Informationen in die falschen Hände geraten können. Dennoch entspricht dies fast der Hälfte der Befragten. Grafik 23 Argumente zum wichtige Informationen im Notfall verfügbar 59 31 1 7 2 elektronischen unnötige Abklärungen und 40 43 2 11 4 Patientendossier Behandlungen einsparen "Es gibt verschiedene Argumente, die im Behandlungsinformationen verfügbar 37 42 3 14 4 Zusammenhang mit dem elektronischen Patientendossier immer wieder genannt Behandlungsfehler vermeiden 33 44 3 16 4 werden. Dazu möchten wir gerne Ihre Meinung wissen. Stimmen Sie den folgenden Aussagen voll zu, eher zu, eher nicht zu oder selber Informationen ablegen 30 42 6 16 6 überhaupt nicht zu?" in % Einwohner ab 18 Jahren Qualitätssteigerung Behandlung 26 39 4 24 7 Informationsaustausch ohne elektronisches Patientendossier 24 38 3 28 7 möglich beeinträchtigt persönlichen Kontakt 18 28 3 34 17 vertrauliche Informationen in falsche Hände 19 26 3 36 16 stimme voll zu stimme eher zu weiss nicht/keine Antwort stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = 1211) Seit vier Jahren spricht das Argument, dass wichtige Informationen im Notfall im EDP ersichtlich sind, am stärksten für das EPD. Auch die Idee der Einsparung unnötiger Ab- klärungen und Behandlungen stösst über die Jahre auf relativ ähnliche Zustimmung – seit 2019 sogar mit leicht steigender Tendenz. Das Argument, dass sich Informationen auch ohne EPD austauschen lassen, verliert an Zustimmung – ist aber dennoch bei der Mehrheit der Bevölkerung vertreten. Das Vertrauen in den Datenschutz steigt seit zwei Jahren, denn das Argument, dass vertrauliche Informationen in falsche Hände geraten, verliert seit 2019 an Zustimmung. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 2 9
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Grafik 24 100 Trend Meinung zu wichtige Informationen im Notfall verfügbar 90 Aussagen unnötige Abklärungen und Behandlungen einsparen "Es gibt verschiedene Argumente, die im 80 Zusammenhang mit dem elektronischen Patientendossier immer wieder genannt Informationsaustausch ohne elektronisches werden. Dazu möchten wir gerne Ihre 70 Patientendossier möglich Meinung wissen. Stimmen Sie den folgenden Aussagen voll zu, eher zu, eher nicht zu oder Behandlungsinformationen verfügbar überhaupt nicht zu?" 60 in % Einwohner ab 18 Jahren, Anteil "stimme voll/eher zu" 50 Behandlungsfehler vermeiden 40 selber Informationen ablegen 30 Qualitätssteigerung Behandlung 20 vertrauliche Informationen in falsche Hände 10 beeinträchtigt persönlichen Kontakt gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = 0 jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 2018 2019 2020 2021 5.4 Gewünschte Funktionalitäten des EPD Die zusätzlich gewünschten Funktionen bleiben in der Reihenfolge ähnlich wie schon letztes Jahr: Weiterhin bleibt die Funktion der Anmeldung beim Hausarzt oder beim Spe- zialisten die beliebteste Zusatzfunktion. Dicht dahinter folgt die Erinnerungsfunktion sowie Gesundheitsinformationen. Die Beratung durch Konsumenten oder Patientenor- ganisationen oder auch ein Patientenforum sind hingegen kaum wünschenswert. Grafik 25 Beurteilung Anmeldungen beim Hausarzt/Spezialisten 41 38 1 13 7 zusätzlicher Funktionen Erinnerungsfunktion für Medikamente 28 40 21 11 "Würden Sie neben dem elektronischen Patientendossier weitere Funktionalitäten wünschen? Beurteilen Sie diese Gesundheitsinformationen 22 39 29 10 elektronischen Dienstleistungen als sehr wünschenswert, eher wünschenswert, eher nicht wünschenswert oder gar nicht Vorlage für Krankheits- wünschenswert?" 16 40 2 31 11 Tagebuch in % Einwohner ab 18 Jahren, die ein elektronisches Patientendossier eröffnen und verwenden würden oder Auswahl von Gesundheitsapps 13 39 1 32 15 die bei einer Empfehlung durch eine Gesundheitsfachperson bereit wären, eines zu eröffnen Patientenforum 12 32 2 33 21 Beratung durch Patienten- 9 29 44 18 /Konsumentenorganisationen sehr wünschenswert eher wünschenswert weiss nicht/keine Antwort gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (n = 792) eher nicht wünschenswert gar nicht wünschenswert ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 30
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 Die Bereitschaft zur Speicherung diverser Daten im EPD bleibt für Personen, die bereit sind, ein solches zu eröffnen, in den meisten Fällen konstant zum letzten Jahr. Eine rückgängige Tendenz ist bei der Patientenverfügung, der Willensäusserung zur Organ- spende sowie dem Speichern von Bildern festzustellen. Daten von Fitness- und Gesund- heits-Apps gehören erstmals für weniger als 50 Prozent ins EPD. Der Trend ist hier im Mehrjahresverlauf rückläufig. Grafik 26 100 Trend Bereitschaft Kontakdaten von Personen für den Notfall 90 Speicherung Informationen über verschiedener Daten 80 Allergien/Unverträglichkeiten "Patientinnen und Patienten sollen selbst Daten im elektronischen Patientendossier 70 Informationen über frühere/bestehende speichern dürfen. Würden Sie selbst die Erkrankungen folgenden Daten gerne im elektronischen 60 Patientendossier speichern oder lieber Willensäusserung Organspende nicht speichern?" 50 in % Einwohner ab 18 Jahren*, die bereit sind, ein elektronisches Patientendossier zu Patientenverfügung eröffnen, Anteil "Ja, gerne speichern" 40 Gesundheits- oder Fitnesswerte 30 von Apps 20 Impfungen 10 Bilder 0 gfs.bern, Öffentliche Meinung eHealth, Januar 2021 (N = jeweils ca. 1000), * bis 2017: in % Stimmberechtigter 2016 2017 2018 2019 2020 2021 ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 31
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 6 Synthese In Thesenform fassen wir die Erkenntnisse dieser Studie wie folgt zusammen: Nachdem sich letztes Jahr die Skepsis gegenüber der Digitalisierung im Gesundheitswesen vor allem wegen Datenschutzbedenken breit- machte, scheint die Corona-Pandemie der Schweizer Bevölkerung aufzuzeigen, wie wichtig und unausweichlich die Digitalisierung im Gesundheitsbereich ist. Die Unsicherheiten im Bereich des Daten- schutzes sind zwar noch deutlich, sie beeinflussen aber nicht mehr wie im Vorjahr die grundsätzliche Offenheit für digitale Lösungen im Gesundheitswesen. Das ist eine Aufforderung an die Wegbereiter der Digitalisierung, die Hürden schneller abzubauen. Die SwissCovid App hat eine grosse Verbreitung in der Schweiz er- fahren, aber auch einen breiten Teil der Bevölkerung, welche sie ab- lehnt. Auffallend ist ein relativ breiter Kreis insbesondere unter Jün- geren, welche die App gar nicht kennt. Während die Userinnen und User an den Datenschutz glauben und fast ausnahmslos die Solida- rität als Grund der Nutzung angeben, hegen die Skeptikerinnen und Skeptiker verbreitet Zweifel am Datenschutz und installieren die App häufig auch nicht, weil sie den Nutzen nicht erkennen. Die unter- schiedlichen Perspektiven bestätigen eine mögliche Polarisierung der Bevölkerung im Umgang mit der Pandemie, die sich in vielen As- pekten der Pandemie zeigt. Das Interesse an der Eröffnung eines eigenen elektronischen Patien- tendossiers ist wieder gewachsen. Nachdem letztes Jahr das erste elektronische Patientendossier ausgestellt wurde und die Spitäler zunehmend auf die Einführung vorbereitet sind, nimmt die Bereit- schaft der Bevölkerung für ein eigenes EPD zu. Jetzt gilt es, am Ball zu bleiben und diese positive Dynamik zu nutzen, um das Potenzial des EPD als Katalysator für eHealth in der Schweiz zu nutzen. ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 32
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 7 Anhang 7.1 gfs.bern-Team LUKAS GOLDER Co-Leiter und Mitglied des Verwaltungsrats gfs.bern, Politik- und Medienwissenschafter, MAS FH in Communication Management, Dozent an der ZHAW lukas.golder@gfsbern.ch Schwerpunkte: Integrierte Kommunikations- und Kampagnenanalysen, Image- und Reputationsanalysen, Medienanalysen / Medienwirkungsanaly- sen, Jugendforschung und gesellschaftlicher Wandel, Abstimmun- gen, Wahlen, Modernisierung des Staates, gesundheitspolitische Reformen Publikationen in Sammelbänden, Fachmagazinen, Tagespresse und im Internet MELANIE IVANKOVIC (bis Januar 2021) Junior Projektleiterin, Sozial- und Politikwissenschafterin melanie.ivankovic@gfsbern.ch Schwerpunkte: Qualitative Methoden, Medienanalysen, Datenanalyse, Program- mierungen, Recherchen, Visualisierungen TATJANA GREZ Trainee Projektleitung, Kommunikationswissenschafterin tatjana.grez@gfsbern.ch Schwerpunkte: Gesundheitsthemen ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 33
E HE A L T H BA RO M E TE R 2 0 2 1 THOMAS BURGUNDER Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Mathematiker thomas.burgunder@gfsbern.ch Schwerpunkte: Programmierung und Auswertung quantitative Projekte, Modellie- rungen, Visualisierungen, qualitative Datenanalyse ©g fs. ber n | Me nsc he n. Me inu nge n. Mär kt e. | Mär z 2021 | 34
gfs.bern ag Effingerstrasse 14 CH – 3011 Bern +41 31 311 08 06 info@gfsbern.ch www.gfsbern.ch Das Forschungsinstitut gfs.bern ist Mitglied des Verbands Schweizer Markt- und Sozialforschung und garantiert, dass keine Interviews mit offenen oder verdeckten Werbe-, Verkaufs- oder Bestellabsichten durchgeführt werden. Mehr Infos unter www.schweizermarktforschung.ch
Sie können auch lesen