Ein Jahr Pandemie: Noch keine Erholung des Arbeitsmarktes
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Ein Jahr Pandemie: Noch keine Erholung des Arbeitsmarktes 23.03.2021 Novalytica AG & x28 AG Zusammenfassung Seit Mitte März 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 18% oder 90'800 weniger Stellenanzeigen ausgeschrieben. Nach einer Erholung bis Januar 2021 weisen Februar und die erste Märzhälfte 2021 mit -19.8% respektive -15.7% wieder deutlich tiefere Werte auf. Grosse Unterschiede gibt es zwischen den Branchen. Während verschiedene Branchen primär im Frühling 2020 betroffen waren, bleibt vor allem die Gastronomie und Hotellerie massiv unter den Vorjahreswerten. Der Wert der Gastronomie und Hotellerie lag seit Mitte März 2020 46% unter dem Vorjahreswert zurück. Das Pandemiejahr hinterlässt Spuren Mitte März 2020 hatte die COVID-19 Pandemie auch die Schweiz erreicht. Die Veränderungen im Konsumverhalten und die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie hatten tiefgreifende Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben in der Schweiz. Diese Entwicklung widerspiegelt sich auch im Rekrutierungsverhalten der Schweizer Arbeitgeber. Novalytica und x28 analysieren regelmässig mit Echtzeit-Arbeitsmarktdaten das Rekrutierungsverhalten aller Schweizer Unternehmen. Die Daten werden jeden Tag direkt auf den Unternehmenswebseiten erhoben und liefern somit in Echtzeit eine Prognose über die Erwartungen der Unternehmen und die Arbeitsmarktsituation in den verschiedenen Branchen. Seit dem ersten Lockdown verzeichnet der Schweizer Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Stellenanzeigen. Über den Zeitraum von einem Jahr wurden seit Mitte März 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode über 90‘800 Stellenanzeigen weniger erfasst. Ausgehend von 506‘000 erfassten Stellenanzeigen im Jahr 2019 entspricht der Rückgang einem Minus von 18%. Nach einem deutlichen Minus im Frühjahr 2020 hatte sich die Situation gegen Ende des Jahres 2020 erholt. Im Januar 2021 wurden dann sogar mehr neue Stellen ausgeschrieben als im Januar 2020, was jedoch primär mit den Arbeitswochen und kürzeren Ferien aufgrund der nur bedingt möglichen Freizeit- und Ferienaktivitäten zu tun haben dürfte. Im Vergleich zu den Vorjahreszahlen gab es in den ersten 10 Tagen des Monats deutlich mehr Aktivität. Im Februar 2021 wurden 35‘700 Stellenanzeigen verzeichnet, was einem Minus von 19.7% oder über 8‘700 Stellenanzeigen entspricht. Auch für die erste Märzhälfte wurde im Vergleich zum Vorjahr ein 15% tieferer Wert gemessen. Dies, obwohl sich im selben Zeitraum des Vorjahres bereits die Vorzeichen der Pandemie bemerkbar gemacht hatten.
Grosse Unterschiede zwischen den Branchen Nicht alle Branchen sind gleichermassen von den Pandemiemassnahmenbetroffen. Untenstehende Grafik zeigt die Anzahl der neupublizierten Stellenanzeigen für die 10 Branchen mit den meisten Stellenanzeigen, seit der Bundesrat Mitte März 2020 die «ausserordentlichen Lage» erklärt hatte. Nach Monaten mit geschlossenen Gaststätten ist es nicht überraschend, dass die Gastronomie und Hotellerie stark betroffen sind. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 46% weniger Stellenanzeigen registriert. In anderen Worten, im Jahr 2019 gab es fast doppelt so viele neue Stellenanzeigen in dieser Branche. Ein Minus von gut 12% weisen die Branchen Gesundheitswesen, Öffentliche Verwaltung, Informatik, Baugewerbe, Sozialwesen und Bildung auf. In diesen Branchen ist die rückläufige Entwicklung primär auf den Frühling 2020 zurückzuführen. In dieser Zeit herrschte eine grosse Unsicherheit über das Ausmass der wirtschaftlichen Folgen. Zudem waren viele Unternehmen stark durch die Verlagerung ihrer Geschäftstätigkeit ins Home Office absorbiert. Diese Branchen haben sich in Bezug auf das Rekrutierungsverhalten seit Sommer 2020 nahezu auf dem Vorjahresniveau gehalten. Verluste von über 20% an neu ausgeschriebenen Stellen verzeichnen die Branchen Detailhandel, Grosshandel und Finanzdienstleistungen. Nach einer deutlichen Erholung in der zweiten Hälfte von 2020, liegen die Werte für den Detailhandel und den Grosshandel in den ersten Monaten von 2021 deutlich unter den Vorjahreswerten. Die Finanzdienstleister haben im ganzen Jahr 2020 weniger eingestellt. Seit Anfang 2021 zeigen sich die Unternehmen jedoch wieder einstellungsfreudiger.
Kontakt: Dr. Thomas Spycher, Partner - Novalytica AG thomas.spycher@novalytica.com, 078 763 0047 Carole Kläy, Projektleiterin - x28 AG carole.klaey@x28.ch, 043 305 77 49 Novalytica AG Die Novalytica AG begleitet Organisationen auf dem Weg hin zu datenbasierten Entscheidungen. Die Datenexperten unterstützen den ganzen Prozess von der Datenerfassung, -aufbereitung, - modellierung über -visualisierung bis hin zu Datenstrategien und Business Intelligence, um aus Daten Wert zu generieren. Weiter erhebt und modelliert Novalytica AG eine Vielzahl von online Datenquellen und stellt diese Kunden zur Verfügung. www.novalytica.com x28 AG Die x28 AG ist eines der erfolgreichsten HR Tech Unternehmen der Schweiz. Als einziges Unternehmen setzt die x28 AG alles daran, täglich alle offenen Stellen in der Schweiz zu crawlen, die Vakanzen-Inhalte zu extrahieren und semantisch zu annotieren. Dabei resultieren wertvolle Instrumente für Stellensuchende (www.jobagent.ch), für Personaldienstleister (www.profilmatcher.ch) und für Arbeitgeber/Institutionen (RAV, BIZ, SVA usw.). www.x28.ch
Sie können auch lesen