Einrichten der Arbeitsumgebung zum Programmieren in C und C++ unter Windows 10 - Begleitmaterial zur Vorlesung im Wintersemester 2020/21
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Einrichten der Arbeitsumgebung zum Programmieren in C und C++ unter Windows 10 Begleitmaterial zur Vorlesung im Wintersemester 2020/21 Stand 30. Juli 2020 Universität Regensburg Fakultät Physik
1 MinGW – Minimal GNU for Windows Für das Programmieren in C brauchen wir einen Compiler, d. h. ein Programm, das unsere „Codes für Menschen“ in Maschinensprache übersetzt. Ein sehr beliebter Compiler ist der gcc (GNU C-Compiler). Dieser wird im Kontext des GNU/Linux-Projekts weiterentwickelt, und benötigt selbst Komponenten aus dem Linux-System. MinGW bietet eine Sammlung von Linux-Komponenten, die so konfiguriert wurden, dass sie unter Windows funktionieren. Die Gesamtheit dieser Komponenten ist sehr groß und so gut wie nie notwendig. Daher ist das Installations-Tool so programmiert, dass für verschiedene Anforderungen die richtigen Komponenten installiert und nachgerüstet werden können. Hier zeige ich Ihnen, wie Sie MinGW für die Arbeit in C einrichten. Lesen Sie genau und befolgen Sie jeden Schritt exakt wie beschrieben. Ja, das ganze Dokument. 1.1 Download von der UR-Seite Sie finden im Software-Katalog der UR (https://sso.uni-regensburg.de/rechenzentrum/software/ softwarekatalog/index.html) mit dem Suchbegriff MinGW und MSYS 0.6 einen Download-Link zum Installer-Tool (vgl. Abbildung 1.1 und 1.2). Zu der Zeit, zu der dieses Tutorial geschrieben wurde, ist der entsprechende Eintrag im Softwarekatalog über den folgenden Link aufrufbar (NDS-Login notwendig): https://nssso.uni-regensburg.de/oneNet/NetStorage/uni-soft/M/MinGW/Download/ mingw-get-setup.exe Abbildung 1.1: Download des Installationstools aus dem Softwarekatalog der UR 1
Abbildung 1.2: Eintrag im Softwarekatalog der UR Laden Sie diese Datei herunter, z. B. in Ihren Downloads-Ordner. 1.2 Installation Starten Starten Sie das heruntergeladene Programm (mingw-get-setup.exe). Gegebenenfalls brauchen Sie dazu Administrator-Rechte. Ein Fenster wie in Abb. 1.3 sollte sich öffnen. Klicken Sie auf den Button Install. Abbildung 1.3: Installation von MinGW, Schritt 1 2
Sie sehen nun einen Dialog wie in Abb. 1.4. Ich empfehle Ihnen, die Standardeinstellungen so zu übernehmen. Klicken Sie also einfach auf Continue. Falls Sie den Installationspfad ändern wollen, achten Sie darauf, keine Leerzeichen in der Pfadangabe zu benutzen. Abbildung 1.4: Installation von MinGW, Schritt 1: Begrüßung Der Installer lädt nun die ersten Komponenten des MinGW-Pakets von einem sicheren Server. Dies kann wenige Minuten dauern. Währen dieser Zeit sollten Sie den Dialog wie in Abbildung 1.5 sehen. Abbildung 1.5: Installation von MinGW, Schritt 3: Download der Minimal-Komponenten Nach Abschluss dieser ersten Komponenten-Downloads wird der Button Continue freigeschalten (Siehe Abbildung 1.6). Klicken Sie auf diesen. 3
Abbildung 1.6: Installation von MinGW, Schritt 4: Bereit zur Wahl der Komponenten Das Installations-Tool zeigt Ihnen nun eine Auswahl der Verfügbaren Komponenten (Abbildung 1.7). Um eine Komponente zu installieren, Klicken Sie auf das Häkchen am linken Rand der Liste, und wählen Sie aus dem sich öffnenden Kontextmenü die Option Mark for Installation (Abbildung 1.8). Sie benötigen die folgenden Komponenten: • mingw-developer-toolkit-bin • mingw32-base-bin • mingw32-gcc-g++-bin • mysis-base-bin Die Komponenten sind teilweise miteinander verknüpft; wundern Sie sich also nicht, wenn Sie eine Komponente wählen, und dadurch bereits andere Komponenten mit aktiviert werden. In Abbildung 1.9 sehen Sie die vollständige Auswahl. 4
Abbildung 1.7: Installation von MinGW, Schritt 5: Wahl der Komponenten Abbildung 1.8: Installation von MinGW, Schritt 6: Wahl der Komponenten – Kontextmenü Abbildung 1.9: Installation von MinGW, Schritt 5: Wahl der Komponenten (empfohlene Auswahl) Wählen Sie nun aus der Menüleiste den Punkt Installation und hierin Apply Changes (vg. Abb. 1.10). Über dasselbe Tool können Sie später Komponenten nachrüsten oder wieder entfernen. 5
Abbildung 1.10: Installation von MinGW, Schritt 6: Ausgewählte Komponenten installieren Das Tool wird nun alle ausgewählten Komponenten aus dem Internet laden und installieren. Starten Sie dies per Klick auf Apply (Abbildung 1.11) Währenddessen der Downloads sehen Sie eine Fortschrittsan- zeige wie in Abbildung 1.12. Nach wenigen Minuten sollten die Downloads erledigt sein und ein Dialog wie in Abbildung 1.13 den Fortschritt der Installation selbst anzeigen. Abbildung 1.11: Installation von MinGW, Schritt 7: Installation der Komponenten beginnen 6
Abbildung 1.12: Installation von MinGW, Schritt 8: Fortschrittsanzeige bei der Installation Abbildung 1.13: Installation von MinGW, Schritt 9: Installation Abgeschlossen 1.3 Erfolg der Installation Testen War die Installation erfolgreich, so sollten Sie auf Ihrer Festplatte den Ordner finden, den Sie im Installations-Tool angegeben haben. Wenn Sie (wie empfohlen) die Standard-Einstellungen verwendet haben, so finden Sie diesen unter C:\MinGW (Abbildung 1.14). Insbesondere sollte der Unterordner bin vorhanden sein, und in diesem sollte der gcc zu finden sein (Abbildung 1.15) Abbildung 1.14: Ansicht des Installationsordners von MinGW 7
Abbildung 1.15: Speicherort des Compilers gcc Falls Sie auf Ihrem Rechner eine ähnliche Ansicht finden, war die Installation erfolgreich. Kopieren Sie den Pfad, unter dem Sie den gcc gefunden haben in die Zwischenablage (d. h. üblicherweise den Text C:\MinGW\bin) und schließen Sie alle Fenster. Machen Sie dann weiter mit Abschnitt 1.4. 1.4 Umgebungsvariablen Einrichten Wie Sie wissen, können auf demselben Rechner mehrere Dateien mit demselben Namen vorliegen, solange sich diese in unterschiedlichen Verzeichnissen befinden. Damit der Computer weiß, welche Datei gemeint ist wenn „der gcc“ aufgerufen werden soll, müssen wir diesen Speicherort als ein „Standard-Verzeichnis“ markieren. Die folgenden Schritte zeigen Ihnen, wie Sie dies tun. Starten Sie ein Explorer-Fenster (z. B. über die Startleiste, indem Sie nach Explorer suchen – siehe Abbildung 1.16). Abbildung 1.16: Explorer Starten 8
Im Explorer finden Sie am linken Rand eine Auflistung verschiedener Speicherorte, darunter u. a. den Punkt „Dieser PC“. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Dieser PC (Abbildung 1.17). Wählen Sie im sich öffnenden Kontextmenü den untersten Eintrag Einstellungen. Abbildung 1.17: Systemeinstellungen aufrufen Es öffnet sich ein Dialog, in dem Sie Daten über Ihr System ablesen können (Abbildung 1.18). Mittig- Rechts sollten Sie den Link Einstellungen ändern finden (rot markiert). Klicken Sie auf den Link. Abbildung 1.18: Systemeigenschaften 9
Es öffnet sich ein neuer Dialog (Abbildung 1.19). Wählen Sie oben die Registerkarte Erweitert (Abbildung 1.20) Abbildung 1.19: Systemeigenschaften Abbildung 1.20: Systemeigenschaften ändern ändern – erweitert Der neue Dialog Umgebungsvariablen öffnet sich. In der oberen Box sollten Sie eine Zeile Path sehen (Abbildung 1.21). Doppelklicken Sie auf diese Zeile. Abbildung 1.21: Umgebungsvariablen Ein weiterer Dialog Umgebungsvariablen bearbeiten öffnet sich (Abbildung 1.22). Doppelklicken Sie auf eine leere Zeile, und fügen Sie den kopierten Pfad des gcc ein. Üblicherweise ist dies C:\MinGW\bin. 10
Abbildung 1.22: Umgebungsvariablen bearbeiten Bestätigen und schließen Sie nacheinander alle offenen Dialoge per Klick auf Ok und schließen Sie das Fenster Systemeigenschaften (Abbildung 1.18) 1.5 Umgebungsvariablen Testen Starten Sie eine Konsole. Hierzu klicken Sie auf Start, und geben Konsole ein (Abbildung 1.23). Abbildung 1.23: Konsole Starten 11
Es öffnet sich ein schwarzes Fenster wie in Abbildung 1.24. Geben Sie gcc ein. Wenn Sie die Antwort gcc: fatal error: no input files erhalten (wie in Abbildung 1.25 so war die Einrichtung bis hierhin erfolgreich! (Lassen Sie sich nicht von der Antwort fatal error irritieren – dies ist hier tatsächlich vorgesehen). Lautet die Antwort dagegen Der Befehl „gcc“ ist entweder falsch geschrieben oder konnte nicht gefunden werden. (wie in Abbildung 1.26), so ist Ihnen in diesem Tutorial ein Fehler unterlaufen. Wenden Sie sich an die DozentInnen bzw. ÜbungsleiterInnen. Abbildung 1.24: Konsole Abbildung 1.25: Einrichtung Erfolgreich Abbildung 1.26: Einrichtung Fehlgeschlagen Der letzte Teilschritt ist das Kompilieren und starten eines ersten eigenen Programms. Wenn Sie Antivirus-Software installiert haben, kann diese den letzten Test blockieren. Falls die folgenden Schritte nicht funktionieren, wenden Sie sich an die DozentInnen bzw. ÜbungsleiterInnen. Falls Sie sich im Umgang mit ihrem Antivirus-Programm auskennen, können Sie versuchen, die Überwachung zeitweise oder für bestimmte Ordner auszusetzen. Starten Sie nochmal den Explorer. Unter Schnellzugriff, wählen Sie Dokumente. Legen Sie dort einen Unterordner Codes an. 12
Starten Sie das Programm Notepad. Kopieren Sie folgenden Beispiel-Code, und fügen Sie diesen in das Notepad-Fenster ein: Beispielcode #include int main (void) { printf("Compiler korrekt eingerichtet.\n"); } Speichern Sie den Beispielcode im neu angelegten Ordner Dokumente/Codes unter dem Dateinamen test.c (Abbildung 1.27). Abbildung 1.27: Code Speichern Falls Sie das Konsole-Fenster bereits geschlossen haben, starten Sie die Konsole nochmals. Geben Sie nacheinander die Befehle dir, cd Documents, cd Codes und nochmals dir ein. Bestätigen Sie jeden der Befehle mit [ENTER]. Sie sollten Ergebnisse wie in Abbildung 1.28 sehen. Andernfalls wenden Sie sich bitte an die DozentInnen bzw. ÜbungsleiterInnen. 13
Abbildung 1.28: In das Codes-Verzeichnis wechseln Geben Sie nun das Kommando ein: gcc -std=c11 -Wall -Wextra -Wpedantic test.c -o test.exe Nach etwa einer Sekunde sollte der Compiler-Prozess abgeschlossen sein, d. h. Sie können neue Kommandos eingeben. Geben Sie nun ein: test Sie sollten sofort die Antwort Compiler korrekt eingerichtet. erhalten. Falls nach einigen Sekunden dagegen die Antwort Der Befehl „test“ ist entweder falsch geschrieben oder konnte nicht gefunden werden. erfolgt, besteht vermutlich ein Problem mit Ihrer Antivirensoftware. Wenden Sie sich bitte an die DozentInnen bzw. ÜbungsleiterInnen. 14
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