EINSCHULUNG DURCH PAS - Skript zur Kollektivschulung an der Bezirksstelle Klosterneuburg Stand 2/2018 - Rotes Kreuz

 
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EINSCHULUNG DURCH PAS
          Skript zur Kollektivschulung an der
          Bezirksstelle Klosterneuburg

          Stand 2/2018

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG | AUSBILDUNG | WWW.ROTESKREUZ.AT
EINSCHULUNG DURCH PAS - Skript zur Kollektivschulung an der Bezirksstelle Klosterneuburg Stand 2/2018 - Rotes Kreuz
INHALTSVERZEICHNIS

 VORBEMERKUNG ....................................................................................................3
 A.Alarmierungsvorgang.........................................................................................4
 B.Kommunikation.....................................................................................................9
  1. Funkgerät......................................................................................................... 9
  2. Fahrzeughandy............................................................................................. 12
  3. Pager .............................................................................................................. 13
  4. IPad und ESApp ............................................................................................ 15
 C.Freimachen der Atemwege – Absaugung ................................................... 16
  1. Absaugeinheit AccuVac Pro ....................................................................... 16
  2. Manuelle Absaugung und Oro-Sauger ................................................... 19
 D.O2-Armatur ........................................................................................................ 20
 E.Defibrillator ......................................................................................................... 24
  1. Lifepak 500.................................................................................................... 24
  2. Lifepak 1000 ................................................................................................. 27
  3. Corpuls³.......................................................................................................... 29
 F.Dokumentation ................................................................................................... 32
 G.NEF-Geräte (für RS) .......................................................................................... 45
  1. Spritzenpumpe (Perfusor)........................................................................... 45
  2. Beatmungsgeräte......................................................................................... 45
 H.Rufhilfeschlüsselkasten und Schlüsselsafe................................................... 47
  1. Rufhilfeschlüsselkasten ................................................................................ 47
  2. Schlüsselsafe ................................................................................................. 48
 I.Exkurs und Wiederholung: Vorgehen bei CO-Warnung ........................... 49

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                                                   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   2
EINSCHULUNG DURCH PAS - Skript zur Kollektivschulung an der Bezirksstelle Klosterneuburg Stand 2/2018 - Rotes Kreuz
VORBEMERKUNG
    Die Praxisanleiter sind jene Vorbilder, von denen Sanitäter/innen in Ausbildung lernen - DANKE für Eure
    Unterstützung! Ziel dieses Skripts ist es, als Minimalgrundlage die PAS in ihrer Tätigkeit zu unterstützen.
    Gemeinsam mit der auf dem Laufwerk abgelegten Power Point-Präsentation soll es dem Trainer (PAS),
    der im Rahmen der Ausbildung zum/r Rettungssanitäter/in die Einschulung der Kursteilnehmer
    vornimmt, die Arbeit erleichtern und einen einheitlichen Schulungsstandard sicherstellen.

    Die hier enthaltenen Informationen sind lediglich eine Zusammenfassung und ersetzen jedenfalls nicht
    die Auseinandersetzung des Trainers mit den vorhandenen Gebrauchsanleitungen. Ebenso darf ein
    entsprechender Hinweis an die Kursteilnehmer, dass es sich lediglich um eine Zusammenfassung handelt
    und jedenfalls die Angaben der Bedienungsanleitungen zu den Medizinprodukten zu berücksichtigen
    sind, nicht fehlen.

                                                     Die     Kursteilnehmer/innen             mögen            in       ihrem
                                                     Ausbildungsbuch (Seite 7) in den freien Feldern
                                                     ergänzend        die         Inhalte        „NEF-Geräte“             und
                                                     „Schlüsselkasten“ eintragen.
                                                     Nach     Absolvierung          der     Einschulung          sind     die
                                                     Kursteilnehmer         auf     die     an     der         Bezirksstelle
                                                     Klosterneuburg          vorhandenen             Medizinprodukte
                                                     eingeschult bzw. über die vorhandenen Abläufe
                                                     unterrichtet.    Im     Ausbildungsbuch             ist     von      den
                                                     Kursteilnehmern daher zu den behandelten Inhalten
                                                     (siehe nebenstehende Abbildung) das Tagesdatum der
                                                     Einschulung einzutragen. Ebenso steht es dem Trainer
                                                     frei, die Kursteilnehmer anzuweisen, die Dienstnummer
                                                     des Trainers einzutragen. Die Teilnahme an der

         NEF-Geräte
                                                     Einschulung ist vom Trainer mit seiner Unterschrift zu
         Schlüsselkasten                             bestätigen.

                                                     Der Einschulungspunkt „Hygieneplan“ wird im RS-Kurs
                                                     behandelt       und      unterschrieben.        Die            restlichen
    Einschulungspunkte werden in der Praxiszeit behandelt und vom Einschulungsberechtigten
    unterschrieben. Konstruktive Anregungen zum vorliegenden Skript bzw. der Power Point-Präsentation
    mögen an pas-koordinator.kl@n.roteskreuz.at gerichtet werden.

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A.      Alarmierungsvorgang

Die nachfolgenden Ausführungen geben einen Überblick über den Alarmierungsvorgang.
Weitergehende Informationen können der Homepage https://notrufnoe.com/ entnommen
werden.

Jedes Rettungsteam verfügt über verschiedene Alarmierungsmittel, nämlich ein Funkgerät
(tragbar bzw. im Auto installiert), ein Fahrzeughandy und eine variierende Zahl an Pagern
(RTWs haben drei Pager, SEWs nur einen). Funkgerät, Fahrzeughandy und Pager sind die drei
wichtigsten Alarmierungsmittel, jedoch nur der Pager zählt als offizielles Alarmierungsmittel.
Dieser ist daher immer mitzuführen.

Weiters kann sich jeder Sanitäter die ESApp auf sein Smartphone herunterladen.
Die App wird von der Leitstelle zur Verfügung gestellt, um verschlüsselte
Informationen an die Sanitäter weiter zu geben. In den meisten Autos gibt es
bereits ein IPad, auf welchem ebenfalls die ESApp installiert ist. Details zur
ESApp finden sich unter Punkt B., Kommunikation.

Ressourcenverwaltung

Damit die Leistelle überhaupt Kenntnis hat, welche Fahrzeuge im Dienst sind und alarmiert
werden können, sind die Fahrzeuge bei Dienstbeginn durch die Mannschaft in der Webansicht
auf der Homepage 144 Notruf Niederösterreich anzumelden. Ebenso sind Fahrzeuge bei
Dienstende abzumelden, sofern das Fahrzeug nicht weiterhin als Ressource zur Verfügung steht
(bspw. im Nachtdienst). Dafür steht der PC im Mannschaftsraum zur Verfügung.

Für diese Ressourcenverwaltung wird in der Webansicht der Button „Ressourcen Verwaltung“ angeklickt.

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Anschließend wird auf das Stiftsymbol neben dem jeweiligen Fahrzeug geklickt.

    In weiterer Folge können Ressourcen neu angemeldet werden bzw. bei bereits angemeldeten Ressourcen
                                                                Änderungen vorgenommen werden. So
                                                                kann die Fahrzeugbesatzung sowie das
                                                                Dienstende eingetragen bzw. verändert
                                                                und der Status „Frei auf Wache“
                                                                gegeben werden.

    Weiter unten in diesem Fenster können die Mannschaft und die Alarmierungsoptionen für den/die
    jeweilige/n Mitarbeiter/in geändert werden.

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Bei Fahrzeugen, die bereits angemeldet sind, kann die Abmeldung durch Klicken auf den Button
„Abmelden“ vorgenommen werden.

Alarmierung eines konkreten Fahrzeugs

Die Kontaktaufnahme der Bevölkerung mit der Leitstelle erfolgt unter der Telefonnummer 14844 für
nichtzeitkritische Angelegenheiten bzw. unter der Notrufnummer 144.

Das Abfrageschema der Leitstelle ermöglicht der Leitstelle, eingehende Anrufe nach den geschilderten
Informationen     zu     filtern   und   eine   Eingrenzung    der    in    Betracht    kommenden
Erkrankungen/Verletzungen/Transportgründe vorzunehmen, sodass eine Entscheidung getroffen
werden kann, ob ein Krankentransport-, Rettungs- oder Notarztmittelt entsandt wird. Je nach den
vorhandenen, in das System eingegebenen Daten ergibt sich der Alarmierungscode, der in der Nachricht
an die Rettungsmannschaft aufscheint.
CAVE: Die Alarmierung durch die Leitstelle basiert meist auf Angaben aus dritter Hand, sodass die
Angaben von den am Berufungsort tatsächlich herrschenden Verhältnissen abweichen können. Das ist
im Hinterkopf zu bewahren, um Fixierungsfehler („Es ist genau das, was in der Alarmierung steht und
nichts Anderes“) zu vermeiden!

Aus dem vom Leistellendisponenten nach dem Abfrageschema abgearbeiteten Notruf ergibt sich der
Alarmierungscode. Derzeit bestehen folgende Alarmierungscodes:
    -   DF: umfasst Fahrten, welche keine direkte Verbindung mit Patienten haben, aber für das Rote
        Kreuz notwendig sind (z.B.: Fahrten für Sanitäter zu einem Schulungszentrum). Diese sind nur
        nach Abklärung mit dem Dienstführer erlaubt. Die Verrechnungsnummer für die Dienstfahrt
        erhält man nach langem Drücken der Taste 7 am Funkgerät (Fahrzeug muss bei der Leitstelle
        bereits angemeldet sein!). Uhrzeit, Kilometer und Mannschaft werden ebenso regulär
        dokumentiert.

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-   KTR: vorgeplanter Krankentransport => Transport eines Patienten durch einen SEW von einem
            bestimmten Ort zu einem anderen
        -   Auftrag RD: nicht dringend => umgehende Versorgung und/oder Transport durch mind. einen
            SEW (ohne Sondersignal) erforderlich. Von einer akuten Patientenverschlechterung ist nicht
            auszugehen
        -   Einsatz RD: dringend => sofortige Versorgung durch mind. einen SEW bzw. RTW (mit
            Sondersignal) erforderlich. Eine akute Patientenverschlechterung kann nicht ausgeschlossen
            werden.
        -   Notarzt (Boden) RD: Notarzt erforderlich => umgehende Versorgung durch ein
            (bodengebundenes)          Notarztmittel   (NEF/NAW)    erforderlich.   Eine   akut    eintretende
            lebensbedrohliche Situation ist nicht wahrscheinlich.
        -   Notarzt Echo: Dringend Arzt erforderlich => sofortige Versorgung durch einen Notarzt
            (NEF/NAW/NAH) erforderlich. Es muss von einer akut lebensbedrohlichen Situation
            ausgegangen werden (meistens bei Reanimationen, Bewusstlosigkeit,…)

    Abhängig vom Alarmierungscode und der im Anruf geschilderten Umstände entscheidet der Disponent,
    welches Auto am geeignetsten für den Einsatz/Auftrag ist. Weiters ist die genaue Lage des Notfallorts
    relevant, da je nach Dringlichkeit das nächstgelegene Fahrzeug alarmiert wird. Es kann daher
    vorkommen, dass ein Fahrzeug bspw. auf dem Heimweg von Tulln nach Klosterneuburg zu einem Einsatz
    zB. in Königstetten alarmiert wird.

    Hat der Disponent eine Entscheidung getroffen, welches Fahrzeug und Team für die Abwicklung des
    Einsatzes/Auftrags am besten geeignet ist, erfolgt eine mehrschichtige Alarmierung:
       • Alarmierung geht an den/die Fahrzeugpager
       • Alarmierung geht an jede ESApp (inkl. IPad am Fahrzeug)
       • SMS geht an Fahrzeughandy
       • SDS Nachricht geht an das Fahrzeugfunkgerät (hier ist meistens nur der Einsatzort
         enthalten)
    Die in der ESApp einlangende Alarmierung enthält die meisten Informationen zum Einsatz/Auftrag.

    Auftrags- und Einsatzvergabe durch die Leitstelle

    Die Leitstelle vergibt anstehende Aufträge oder Einsätze in der Regel an jenes Fahrzeug, das bereits
    länger keinen Auftrag/Einsatz mehr gefahren hat. Daher wird ein Auftrag/Einsatz jenem KTW oder
    RTW zugeteilt, welcher bereits länger auf der Dienststelle ist (im Beispiel unten ist es 56/007, da er seit
    14:09 auf der Dienststelle ist).

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RTW-N: Ist ein RTW als RTW-N angemeldet, werden Einsätze primär an diesen RTW vergeben.

Ausrückzeiten

Alle Transporte sind umgehend durchzuführen. Durch die Leitstelle werden bestimmte Ausrückzeiten
vorgegeben. Zwischen 06.00 Uhr und 22.00 Uhr gilt daher eine maximale Ausrückzeit von zwei Minuten.
Für das NEF kann unter Umständen eine Ausrückzeit von drei Minuten vorgesehen sein.
Zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr gilt eine maximale Ausrückzeit von drei Minuten. Für das NEF kann
unter Umständen eine Ausrückzeit von vier Minuten vorgesehen sein.

Innerhalb der definierten Ausrückzeit hat das Team die Fahrt zum Berufungsort zu beginnen und diesen
Umstand der Leitstelle durch entsprechende Statusgabe zurückzumelden. Erfolgt keine Rückmeldung,
wird durch die Leitstelle eine automatische Alarmwiederholung versandt.

CAVE: Alle Transporte sind unabhängig vom Alarmierungscode umgehend durchzuführen! Allfällige als
Fehler der Leitstelle empfundene Entscheidungen sind zu dokumentieren und an den Dienstführer zu
melden, damit bei nächster Gelegenheit eine Nachbesprechung dieser Entscheidung bzw.
Alarmierungspraxis mit der Leistelle erfolgen kann. Der Transport ist jedenfalls durchzuführen, ohne sich
auf Diskussionen mit der Leistelle einzulassen.

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B.       Kommunikation

    Jede Fahrzeugmannschaft bzw. jedes Fahrzeug verfügt über mindestens drei Alarmierungs- bzw.
    Kommunikationsmittel:
         •   ein (Hand-)Funkgerät
         •   ein Fahrzeughandy
         •   mindestens ein Pager
         •   IPad mit ESApp

    1.       Funkgerät

    Auf den Fahrzeugen sind unterschiedliche Funkgerätarten, nämlich Handfunkgeräte und
    Fahrzeugfunkgeräte, vorhanden. Die Handfunkgeräte können den Fahrzeughalterungen entnommen
    und vom Sanitäter bis zum Patienten mitgenommen werden. Die Akkuladung der Handfunkgeräte
    erfolgt über die Fahrzeughalterung, sodass darauf zu achten ist, dass die Funkgeräte auch tatsächlich
    geladen werden, wenn sie in der Halterung stecken.
    Das Fahrzeugfunkgerät verbleibt im Fahrzeug und wird häufig durch den Fahrer bedient. CAVE: Auch
    das Funken stellt eine Ablenkung vom Straßenverkehr dar, sodass während der Fahrt durch den Fahrer
    nicht gefunkt werden soll.

    Mit dem Funkgerät können sowohl die Leitstelle, als auch alle
    anderen Fahrzeuge bzw. Rettungsteams in derselben Sprechgruppe
    kontaktiert werden. Zum Absetzen eines Funkspruchs wird bei
    beiden Funkgerätarten die Sprechtaste gedrückt. Nach dem
    Drücken ist mit der Übermittlung des Funkspruchs noch einen
    Augenblick zuzuwarten – andernfalls wird der Beginn des Funkspruchs abgeschnitten und vom
    Empfänger nicht gehört. Die Kommunikation über das Funkgerät zeichnet sich durch kurze Funksprüche
    aus, die lediglich die wesentlichen Informationen enthalten, bspw. die Nachalarmierung eines Notarztes
    oder die Bekanntgabe des Zielkrankenhauses. Der Sender soll sich daher vor dem Funken Gedanken
    über den Funkspruch machen. Im Hinblick auf diese Ausführungen gilt daher der Merksatz: Denken –
    Drücken – Luft holen – Sprechen.
    CAVE: Die Funksprüche werden von jedem aktiven Funkgerät in derselben Sprechgruppe empfangen,
    sodass ein großer Personenkreis die Funksprüche mithören kann. Müssen mit der Leitstelle nähere Details
    ausgetauscht werden, die auch Patientendaten umfassen – bspw. bei der Einholung einer Bettenzusage
    für eine Spezialabteilung wie etwa dem Herzkatheter oder der Druckkammer – empfiehlt sich die
    Kontaktaufnahme über das Fahrzeughandy, um einerseits den Funkkanal nicht zu belegen und
    andererseits Patientendaten nicht an Nichtberechtigte weiterzugeben.

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EINSCHULUNG DURCH PAS - Skript zur Kollektivschulung an der Bezirksstelle Klosterneuburg Stand 2/2018 - Rotes Kreuz
Der Funkverkehr ist in der „Funksprechordnung NÖ“ geregelt und darin eine strenge Funkdisziplin
festgelegt. Die wesentlichen Inhalte sind:

    -   Die Aufforderung zur Antwort der Gegenstelle erfolgt jeweils durch das Wort
        „kommen“. Da beim Funkkontakt keine visuelle Wahrnehmung besteht, kann es – etwa
        bei schlechtem Funkempfang bzw. bei undeutlicher Sprechweise – schwierig sein, zu
        determinieren, wann das Gegenüber fertig gesprochen hat. Um anzuzeigen, dass ein
        Funkspruch vorüber ist und nunmehr eine Reaktion des Anderen erwartet wird, steht am
        Ende eines Funkspruchs immer „kommen“. Dadurch weiß der andere, dass er nunmehr
        am Zug ist. Das gesamte Funkgespräch wird durch „Ende“ beendet.

    -   Zu Beginn des Funkkontaktes sind der Adressat, der gerufen wird (bspw. die Leistelle
        Niederösterreich, „Leo“), sowie die eigene Identität (bspw. 56/015) anzugeben. Der
        Funkspruch, mit dem der Funkkontakt begonnen wird, lautet daher: „Leitstelle
        Niederösterreich von 56/015, kommen.“

    -   Der Adressat (bspw. die Leitstelle) antwortet: „Hier Leo, kommen.“

    -   In weiterer Folge wird die Information in kurzen, klaren Sätzen übermittelt,
        beispielsweise: „56/015 fährt Zielkrankenhaus Klosterneuburg, IAB, kommen.“

    -   Sind die Informationen ausgetauscht, empfiehlt sich ein read back, also die
        Wiederholung der übermittelten Information, um sicherzustellen, dass die Information
        richtig verstanden wurde. Schließlich wird der Funkkontakt durch die Leistelle bzw. das
        jeweilige     Rettungsmittel         beendet:   „Leistelle   verstanden,      Zielkrankenhaus
        Klosterneuburg, IAB. Leistelle Ende.“

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                     EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   10
Über die Funkgeräte können durch längeres Drücken der entsprechenden Taste auch Statusmeldungen
     abgesetzt werden. Damit wird der Leitstelle mitgeteilt, in welcher Phase des Transports sich das Team
     bzw. Fahrzeug befindet.

     In der Webansicht (siehe Punkt A.) werden die verfügbaren Fahrzeuge und ihr jeweiliger Status
     angezeigt. Die im Rahmen eines Transportes abgegebenen Statusmeldungen sind:

      Status 1

      Status 2

      Status 3

      Status 4

      Status 5

      Status 6

      Status 9

     Hinzuweisen ist auch auf die Mayday-Prozeduren, mit denen durch entsprechende Codewörter
     über die Leitstelle Hilfe angefordert werden kann. Die Mayday-Prozedur ist anzuwenden:

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-   Bei direkten akuten Bedrohungen oder Angriffen auf das Einsatzpersonal, welche einen
         Polizeieinsatz erfordern
     -   Das anwesende Einsatzpersonal oder dritte Personen werden bedroht, ein Rückzug ist
         nicht möglich. => „NACHFORDERUNG NEF 112“
     -   Das Rettungsteam und/oder Betroffene/Patienten werden bereits unmittelbar
         angegriffen und der Angriff/die Attacke läuft noch. => „MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY
         + 2x Funkkennung

2.       Fahrzeughandy

Das Dienst- oder Fahrzeughandy dient primär der Kontaktaufnahme der Mannschaft mit der Leitstelle,
dem Krankenhaus, der Bezirksstelle oder anderen Fahrzeugen. Die Bedienung unterscheidet sich nicht
von der Bedienung anderer handelsüblicher Telefone. Läutet das Telefon, meldet man sich mit: „56/0xx,
Vorname, hallo?“ Ein freundlicher Umgangston wird selbstverständlich vorausgesetzt.

Das Fahrzeughandy ist bei Dienstbeginn zu übernehmen – entweder aus den
Schlafräumen, von der Tagmannschaft oder durch Entnahme aus den
Ladestationen im Mannschaftsraum. Bei der Entnahme aus den Schlafräumen
ist darauf zu achten, dass die Entnahme so licht- und geräuscharm wie möglich
erfolgt und alle Alarmierungsmittel – das sind im Regelfall so viele Pager wie
sich Mitarbeiter im Schlafraum befinden und das Fahrzeughandy –
mitzunehmen. Am Dienstende sind die eingegangenen Meldungen zu löschen und das Handy wieder an
das Ladegerät im Mannschaftsraum anzuschließen bzw. an die nächste Mannschaft zu übergeben.

Der Kontakt zur Leitstelle erfolgt über die Kurzwahl 912. Mit dieser Kurzwahl erreicht man grundsätzlich
den örtlich zuständigen Leistellendisponenten. Der Kontakt zur Bezirksstelle erfolgt über die allgemeine
Telefonnummer der Bezirksstelle – das ist 059144 56000. Die Dienstführung der Bezirksstelle
Klosterneuburg ist unter der Telefonnummer 059144 56001 zu erreichen. Zwar sind einige Dienstführer
mit ihrer Privatnummer in den Kontakten der Fahrzeughandys eingespeichert, jedoch empfiehlt sich
jedenfalls die Kontaktaufnahme über die offizielle DF-Nummer, da nicht gewährleistet ist, dass die
eingespeicherten Privatnummern aktuell sind.

Andere Fahrzeuge sind ebenso unter einer Kurzwahl erreichbar, die aus der Kennung der Bezirksstelle
und der Fahrzeugnummer besteht. Für ein Klosterneuburger Fahrzeug wählt man die Kennung der
Bezirksstelle Klosterneuburg – das ist 56 – sowie die Fahrzeugnummer, also bspw. 56015. Für ein Tullner
Fahrzeug wählt man die Kennung der Bezirksstelle Tulln – das ist 69 – sowie die Fahrzeugnummer, also
bspw. für das NEF-Tulln 69099.

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                    EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG    12
Das Krankenhaus Klosterneuburg ist über die allgemeine, in den Handys eingespeicherte
     Telefonnummer erreichbar. Die Kontaktaufnahme mit dem Krankenhaus Klosterneuburg zur
     Vorankündigung eines Patienten hat jedenfalls rechtzeitig zu erfolgen. Andere Krankenhäuser (Tulln,
     Korneuburg) wollen keine Vorankündigung, sodass ohne Kontaktaufnahme zugefahren werden kann.
     Wiener Krankenhäuser sind grundsätzlich nur nach Rücksprache mit der Leitstelle anzufahren, da für
     Wiener Krankenhäuser oftmals eine sogenannten Casusnummer (= Bettenzusage) eingeholt werden
     muss. Diese Aufgabe übernimmt die Leitstelle, die die Casusnummer nach Vorliegen an das Team – unter
     anderem auf den Pager – übermittelt. Ungeachtet etwaiger Zusagen von Ärzten im jeweiligen Wiener
     Krankenhaus ist die Casusnummer über die Leitstelle einzuholen, wobei die Information, dass ein
     bestimmter Arzt im Zielkrankenhaus ein Bett zugesagt hat, natürlich weitergegeben werden soll.

     Ebenso können über das Fahrzeughandy die oben beschriebenen Statusmeldungen – diese sind in den
     Kontakten eingespeichert – abgegeben werden.

     3.      Pager

     Der Pager ist das primäre Alarmierungsmittel und ist daher immer mitzuführen.

     Abhängig von Fahrzeugtyp gibt es eine unterschiedliche Anzahl an Pagern:
     so hat bspw. das NEF einen Pager für jeden am Fahrzeug befindlichen
     Sanitäter, am SEW gibt es hingegen nur einen Pager. Die unterschiedliche
     Anzahl an Pagern ergibt sich aus der Priorität der Transporte, die durch das
     Fahrzeug für gewöhnlich durchgeführt werden. Beispielsweise ist es bei
     Einsätzen mit dem NEF entscheidend, dass das gesamte Team zeitgleich
     alarmiert wird. Eine – allenfalls – verzögerte Alarmierung durch Versand
     einer SMS und dadurch verzögerte Alarmierung eines Teammitglieds
     (desjenigen, der das Handy bei sich führt) kann dadurch vermieden werden.
     Die Pager sind bei Dienstbeginn zu übernehmen – entweder aus den Schlafräumen, von der
     Tagmannschaft oder durch Entnahme aus den Ladestationen im Mannschaftsraum. Bei der Entnahme
     aus den Schlafräumen ist darauf zu achten, dass die Entnahme so licht- und geräuscharm wie möglich
     erfolgt und alle Alarmierungsmittel – das sind im Regelfall so viele Pager wie sich Mitarbeiter im
     Schlafraum befinden und das Fahrzeughandy – mitzunehmen. Am Dienstende sind die eingegangenen
     Meldungen zu löschen und der Pager wieder an das Ladegerät im Mannschaftsraum anzuschließen bzw.
     an die nächste Mannschaft zu übergeben.

13   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                         BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
Der Pager wird durch langes Drücken der
rechts oben befindlichen „Zurücktaste“ (ca.
5 Sek.) eingeschalten. Nach einem kurzen
Selbsttest ist der Pager nach wenigen
Sekunden einsatzbereit.

Bei der Alarmierung unterscheidet man drei Arten: Einsatz (RD), Auftrag (KTR) und Mitteilungen.
Abhängig von der Alarmierung ändern sich die Hintergrundfarbe des Displays und der Klingelton.

Um eine soeben empfangene Nachricht zu öffnen, reicht das Drücken der Bestätigungstaste. In weiterer
Folge kann mit den Pfeiltasten (auf/ab) die Nachricht durchgelesen werden. Durch Drücken der
Pfeiltasten (rechts/links) wird zwischen den Nachrichten gewechselt.

Ältere Nachrichten können entweder über den Menüpunkt „Meldungen -> Meldungseingang“ oder über
den Schnellzugriff gelesen werden. Der Schnellzugriff erfolgt aus dem Startbildschirm durch Drücken
der Pfeiltasten (links/rechts). Auf dem Display wird durch senkrechte Balken und einen kleinen sich
bewegenden Punkt angezeigt, welche Nachricht ausgewählt wird. Mit Drücken der Bestätigungstaste
öffnet sich die zuvor ausgewählte Nachricht.

Zum Löschen einer oder mehrerer Nachrichten öffnet man eine Nachricht und drückt die
Bestätigungstaste. Dies öffnet ein kleines Menü, in dem entweder die aktuelle Nachricht oder
alle Nachrichten gelöscht werden können. Das Menü kann über die Zurücktaste aufgerufen werden. Das
funktioniert jedoch nur, wenn man sich auf dem Startbildschirm befindet.

Der Inhalt einer Pagernachricht umfasst:
    -   Information über Auftrag oder Einsatz
    -   Zu verwendende Sprechgruppe
    -   Berufungsort

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                    EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   14
-   Ggf. Zusatzinformationen in ungekürzter Fassung

     4.       IPad und ESApp

     Auf den in den Fahrzeugen vorhandenen IPads bzw. den privaten Smartphones ist die
     ESApp installiert. Über die ESApp im Fahrzeug können wichtige Informationen (zB. Ziel
     KH, Endigungsgrund,…) an die Leitstelle weitergegeben werden, ohne die Leitstelle
     anfunken zu müssen. Ebenso kann über die ESApp die Navigation zum Einsatzort
     gestartet werden.

15   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                        BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
C.      Freimachen der Atemwege – Absaugung

Neben der Möglichkeit die Atemwege eines Patienten mit dem Esmarchhandgriff, dem nackenwärts
Überstrecken des Kopfes, dem Klopfen zwischen die Schulterblätter, dem Heimlich-Handgriff den
Fingern oder der Magillzange freizumachen (siehe dazu die aktuelle Lehrmeinung), besteht auch die
Möglichkeit des Einsatzes eines Absauggeräts.

1.      Absaugeinheit AccuVac Pro

Die AccuVac Pro ist ein energieunabhängiges und transportables Absauggerät. Sie wird in allen für den
Patiententransport geeigneten Fahrzeugen an der Innenseite der Fahrzeugwand mitgeführt und ist vom
Patientenraum bedienbar.

Geräteaufbau

Die AccuVac Pro besteht aus dem Gerät selbst und
einer Tasche, in der unterschiedliche starke
Absaugkatheter (steril!) sowie ein Adapter für das
Absaugen der Vakuumprodukte mitgeführt werden.
Im Rahmen der Funktionskontrolle ist darauf zu
achten, dass das Zubehör vollständig vorhanden ist
(ausreichend       Katheter,      Adapter         für
Vakuumprodukte).

An der rechten Seite der AccuVac Pro befindet sich
der Sekretfassungsbehälter, in dem sich ein
(Einmal-)Sekretbeutel mit einem Fassungsvermögen
von 1000 ml befindet. Am Sekretbeteult ist der
Einmal-Absaugschlauch          mit          Fingertip
                                                        1   Weißer Winkelanschluss am Absaugbeutel
angeschlossen, der an der Vorderseite des Geräts bis    2   Kappe am Absaugbeutel
                                                        3   Absaugbeutel
auf die linke Seite geführt und dort aufgewickelt       4   Vakuumschlauch
                                                        5   Sekretbehälter
wird.                                                   6   Grauer Winkelanschluss am Sekretbehälter
                                                        7   Nebenluftöffnung
                                                        8   Einweg-Absaugschlauch mit Fingertip

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                       EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   16
Die AccuVac Pro verfügt über ein Bedienfeld,
     auf dem über die Vakuumtasten die
     Absaugstärke eingestellt wird. Die Anzeige
     Akkustatus gibt den aktuellen Akkustatus
     und das Ergebnis der Funktionskontrolle an.
     Die Testtaste dient zur Durchführung der
     Funktionskontrolle.

                                                         1 Vakuumanzeige           2 Anzeige Akkustatus
                                                         3 Testtaste               4 Vakuumtaste
                                                         5 Ein-/Aus-Taste
     Zum Entnehmen der Absaugeinheit aus der Wandhalterung im Fahrzeug wird die an der
     hinteren Geräteseite befindliche rote Entriegelungstaste nach unten gedrückt und die
     Absaugeinheit – gegebenenfalls mit Unterstützung von unten – nach oben weggehoben.
     Beim Wiederverstauen wird die Absaugeinheit auf die Ladestation/Wandhalterung
     gehängt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Absaugeinheit auch tatsächlich lädt. Das
     ist daran zu erkennen, dass alle grünen LEDs in der Anzeige des Akkustatus bis zur LED,
     die den aktuellen Akkustatus anzeigt, gleichzeitig aufleuchten. In weiterer Folge wird
     durch verschiedenes Aufleuchten und Blinken der LEDs angezeigt, dass der Ladeprozess
     läuft.

     Funktionskontrolle

     Für die durchzuführende Funktionskontrolle wird die               Fingertip
     Nebenluftöffnung am Fingertip mit der Kappe und die
     Öffnung am Ende des Fingertips mit dem Daumen
     verschlossen. Im Anschluss ist die Testtaste ca. 3 Sekunden
     gedrückt zu halten, bis ein Signalton ertönt. Es wird zunächst
     der aktuelle Akkustatus angezeigt und die automatische
     Funktionskontrolle gestartet. Dabei leuchten alle LEDs auf                               Nebenluftöffnung
     dem Bedienfeld kurz auf. Während der automatischen
     Funktionskontrolle blinken die LEDs der Ein-/Aus-Taste.

     Als Ergebnisse der Funktionskontrolle kommen folgende Möglichkeiten in Betracht:

              Ertönt ein Signalton und leuchten die drei grünen Status-LEDs der Funktionskontrolle auf, ist die
              Funktionskontrolle bestanden und das Gerät uneingeschränkt einsetzbar.

17   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                             BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
Ertönen zwei Signaltöne, leuchtet die rote Status-LED auf und eine oder mehrere grüne Status-
        LEDs blinken, ist die Funktionskontrolle nicht bestanden und müssen daher Maßnahmen gemäß
        Bedienungsanleitung ergriffen werden. Sollte die Funktionskontrolle trotz ergriffener
        Maßnahmen nicht bestanden werden, ist das Gerät außer Dienst zu nehmen, der BV MPG zu
verständigen und – unter Einbeziehung der Dienstführung – ein Ersatzgerät zu beschaffen.

Vorgehen beim Absaugen

Die AccuVac Pro wird ab dem vollendeten ersten Lebensjahr des Patienten verwendet. Die Wahl der
Absaugkathetergröße ist vom Patienten abhängig. Der Katheter ist so aus der Verpackung zu
entnehmen, dass jener Teil, der in den Körper des Patienten eingeführt wird, nicht berührt wird. Der
Absaugschlauch (Fingertip) ist an den farbigen Konnektor des Absaugkatheters anzustecken und die
gewünschte Sogleistung (bei atraumatischen Kathetern – wie an der Bezirksstelle Klosterneuburg
ausschließlich vorhanden – mindestens -0,4 bar) durch Druck auf die entsprechende Vakuumtaste
einzustellen. Der Katheter darf nicht geknickt oder zusammengepresst werden, da sich dadurch die
Durchgängigkeit des Katheters verringern kann.

Um Sog aufzubauen ist die Nebenluftöffnung des Fingertips mit dem Finger zu verschließen. Das vordere
Ende des Absaugkatheters ist in den Mund des Patienten, den Larynxtubus oder das Tracheostoma
einzuführen, wobei der Mund des Patienten ausschließlich unter Sicht abgesaugt werden darf!
Larynxtuben und Kanülen dürfen auf Erfolg abgesaugt werden (siehe dazu die aktuelle Lehrmeinung).

Hygiene und Tausch der Einwegmaterialien

Nach der Verwendung der Absaugeinheit und dem Wiederherstellen der Funktionstüchtigkeit,
ist das Gerät - das Gehäuse und der Sekretbehälter, in dem der Sekretbeutel hängt – einer
Oberflächendesinfektion mit Wischtüchern zu unterziehen (Methode 1 lt. Hygieneplan).

Die Einmalprodukte (Absaugkatheter, Sekretbeutel und Absaugschlauch) werden entsorgt. Dazu wird
der Einweg-Absaugschlauch samt weißem Winkelanschluss vom Sekretbeutel gelöst. Der Anschluss
„Patient“ am Sekretbeutel wird mit der grünen Kappe verschlossen. Schließlich wird der Sekretbeutel am
Griff aus dem Sekretbehälter gezogen und als kontaminiertes Material entsorgt.

Nachrüstmaterial findet sich im Materiallager. Zum Nachrüsten des Sekretbeutels wird dieser entfaltet
und in den Sekretbehälter eingesetzt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Folie des Absaugbeutels
vollständig im Inneren des Sekretbehälters ist und der Deckel des Sekretbeutels den Sekretbehälter fest
verschließt. Die Absaugeinheit wird eingeschaltet und ein Vakuum von -0,8 bar gewählt. Weiters ist von

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                    EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   18
oben auf die Mitte des Sekretbeutels zu drücken. Dabei muss sich der Sekretbeutel entfalten. Der weiße
     Winkelanschluss wird mit dem Finger verschlossen, damit sich der Sekretbeutel vollständig entfaltet, bis
     er am Boden und an den Seiten des Sekretbehälters anliegt. Schließlich ist der Einweg-Absaugschlauch
     an den weißen Winkelanschluss anzuschließen. Der Einweg-Absaugschlauch wird auf die
     Schlauchaufwicklung aufgewickelt und eine Funktionskontrolle durchgeführt.

     2.      Manuelle Absaugung und Oro-Sauger

     Neben der elektronischen Absaugeinheit gibt es an der
     Bezirksstelle Klosterneuburg auch manuelle Absaugpumpen.
     Diese werden per Fuß oder Hand betrieben. Eine Einstellung
     der Sogstärke ist nicht möglich, diese wird vom Sanitäter
     bestimmt. Diese manuellen Absaugpumpen finden sich im
     MEGUS der Bezirksstelle Klosterneuburg.

     Der Oro-Sauger ist ein Mundabsauggerät. Er besteht aus einem kleinen
     Sekretgefäß und zwei kleinen Schläuchen. Der Schlauch mit dem
     abgerundeten Ende ist als Absaugkatheter zu verwenden und wird in den
     Patienten eingeführt. Der Schlauch mit dem Ansatzmundstück wird vom
     Sanitäter zum Absaugen benutzt. Die Sogstärke wird durch den
     Sanitäter gesteuert. Der Oro-Sauger wird aus hygienischen Gründen nur
     bei Säuglingen eingesetzt.

     Hygiene

     Der Oro-Sauger ist ein Einmalprodukt und wird als kontaminiertes Material entsorgt.

     Die manuelle Absaugpumpe ist ein Mehrfachprodukt. Gegebenenfalls sind die mehrfach verwendbaren
     Teile entsprechend den Herstellerangaben zu reinigen.

19   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                          BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
D.      O2-Armatur

Sauerstoff (O2) ist ein farb- und geruchloses Gas, das in der Luft zu ca. 21% vorhanden ist. Jede
Verbrennung erfordert Sauerstoff – ohne Sauerstoff ist eine Verbrennung nicht möglich und bei
gänzlichem O2-Mangel erlischt jede Flamme. Sauerstoff wirkt daher brandfördernd; schon eine
Anreicherung auf 25% Sauerstoff in der Luft bewirkt eine lebhafte Verbrennung, bei einem O2-Gehalt
von 27% entwickelt sich aus einem Glimmbrand eine lebhafte Flamme. Beim Umgang mit Sauerstoff
sind daher entsprechende Vorsichtsmaßnahmen geboten.

Alle mit O2 in Berührung kommenden Teile müssen frei von Fett und Öl gehalten werden, auch ölhaltige
Putzlappen und fettige Finger sind strikt zu vermeiden. O2 darf nicht zusammen mit leicht brennbaren,
explosiven Stoffen gelagert werden. Beim Umgang mit O2 darf nicht geraucht werden. Mit O2
durchtränkte Kleidung ist zu wechseln und gründlich zu lüften, ebenso Decken, Pölster, Bettwäsche und
dergleichen. CAVE: Ebenso ist bei der Desinfektion der Sauerstoffarmaturen darauf zu achten, dass kein
Desinfektionsmittel in das Anschlussstück eindringt (Methode 1 lt. Hygieneplan)

O2 wird in Druckgasflaschen komprimiert und verdichtet geliefert. Der
Inhaltsdruck wird über ein Manometer in bar angezeigt. O2-Flaschen
niemals ganz entleeren. Ein Restdruck von ca. 5 bar sollte erhalten
bleiben. Dadurch wird die Korrosion im Flascheninneren verhindert. Bei 50
bar Restdruck soll die Sauerstoffflasche getauscht werden, um
ausreichende Sauerstoffreserven für die Patientenversorgung zur
Verfügung zu haben.

Sauerstoffflaschen an der Bezirksstelle

Die Sauerstoffflaschen werden an der Bezirksstelle Klosterneuburg in einem separaten Raum, dem
Sauerstofflager im Eingangsbereich Kreutzergasse, gelagert, in dem die Flaschen auch durch an der
Wand angebrachte Ketten und Riemen gegen das Umfallen gesichert sind.

                                        An der Bezirksstelle Klosterneuburg stehen Sauerstofflaschen
                                        mit 2 und 10 Liter Fassungsvermögen in Verwendung. Die 2-
                                        Liter-Flaschen    werden      unter       anderem    in    den
                                        Fahrzeugrucksäcken verwendet, die 10-Liter-Flaschen werden
                                        in den Fahrzeugen für die Sauerstoffabgabe während des
                                        Transports eingesetzt. Die Sauerstoffflaschen von RTW/SEW

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                    EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   20
werden an der Bezirksstelle gelagert. Die 2-Liter-Flaschen aus dem NEF sind im KH Klosterneuburg zu
     tauschen.

     Bei der Entnahme von Sauerstoffflaschen aus dem Sauerstofflager und grundsätzlich bei jedem
     Transport   einer   Sauerstoffflasche     zu   ihrem   Verwendungsort     ist
     sicherzustellen, dass die Sauerstoffflasche sicher getragen und das Ventil
     geschützt wird. Die 10-Liter-Flaschen werden durch einen blauen Rahmen
     rund um das Ventil weitgehend geschützt. Dessen ungeachtet ist Vorsicht
     geboten, da die von der Sauerstoffflasche ausgehende Gefahr erheblich ist:
     wird das Ventil abgeschlagen, kann die Flasche wie eine Rakete durch
     massive Mauern brechen!

     Beim Flaschentausch ist darauf zu achten, dass fettfrei gearbeitet wird. Die leere Sauerstoffflasche ist
     entsprechend gesichert ins Sauerstofflager zu bringen, im markierten Bereich zu deponieren und gegen
     das Umfallen zu sichern. Die volle Sauerstoffflasche ist ebenso vorsichtig ins Fahrzeug zu bringen. Vor
     dem Anschluss der Armatur ist die weiße Schutzkappe vom Auslass zu nehmen und das Ventil kurz zu
     öffnen und gleich wieder zu schließen, um allfällige Schmutzpartikel wegzublasen. Dabei darf das Ventil
     nicht auf andere Personen gerichtet werden. Beim Festziehen der Armatur darf kein Werkzeug
     verwendet und diese nur mit der Hand festgezogen werden.

21   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                          BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
Sauerstoffgabe

                         Die      Dosierung     der       abzugebenden
                         Sauerstoffmenge (l/min) erfolgt über das
                         Flowmeter.    An     der     Bezirksstelle     sind
                         unterschiedliche Modelle in Verwendung. So
                         gibt es bspw. Flowmeter, mit denen lediglich
konkret vorgegebene Sauerstoffmengen abgegeben werden können
oder solche, mit denen eine mehr oder minder beliebige
Sauerstoffmenge eingestellt werden kann. Bei diesen Modellen wird die
eingestellte Abgabemenge durch den oberen Bereich des Kegels
angezeigt. Die konkret abzugebende Sauerstoffmenge richtet sich
jedenfalls nach der aktuellen Lehrmeinung.

Die O2-Armaturen können grundsätzlich abgenommen werden. Je
nach Verschluss ist die Armatur abzuschrauben bzw. der graue Ring zu
drücken     und   die   Armatur     nach    vorne     wegzuziehen.       Bei
Wiedereinsetzen ist die Armatur so weit in den Anschluss zu schieben,
bis zwei Klickgeräusche zu hören waren.

Das System ist nach jeder Verwendung – auch nach Ablesen des Sauerstoffrestdrucks der Flasche –
druckfrei zu stellen.

Zur Berechnung des Gasvorrates in der Sauerstoffflasche dient die folgende Formel:

Fassungsvermögen der Flasche (l) x Flascheninhaltsdruck (bar) = Gasvorrat (l)

Notsauerstoff – Air Liquide

Das Rote Kreuz ist Vertragspartner der Fa. AirLiquide, die auch Heimsauerstoffanlagen aufstellt. Bei
Bedarf – vor allem in der Nacht und am Wochenende – kann es vorkommen, dass der Rettungsdienst
alarmiert wird, um einem Kunden von AirLiquide, dem der Sauerstoff ausgegangen ist, Sauerstoff zu
liefern. In diesem Fall wird eines der im Dienst befindlichen Teams sowie die Dienstführung alarmiert.

Aus dem Sauerstofflager bzw. der dort befindlichen Kiste ist mitzunehmen:
    -     Blaue Verrechnungsmappe
    -     Nasenbrille
    -     Sauerstoffmaske

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                          EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   22
-    Befeuchtungsbehälter
           -    Druckminderer (Armatur)
           -    Sauerstoffflasche(n)

     Der Ausgabeschein in der blauen Verrechnungsmappe ist vollständig auszufüllen (wenn möglich
     Kundennummer anführen). Ebenso sind alle der genannten, beim Patienten belassenen Materialien in
     der       Verrechnungsmappe       auf   dem   Ausgabeschein   zu   vermerken.   Werden    eine/mehrere
     Sauerstofflaschen bzw. Druckminderer beim Patienten belassen, ist der jeweilige Barcode auf dem
     Ausgabeschein zu vermerken. Nicht benötigtes Material wird wieder im Sauerstofflager deponiert. Der
     Ausgabeschein ist vom Patienten zu unterschreiben.

     Der rosa Durchschlag des Ausgabescheins verbleibt beim Patienten. Nach Rückkehr an die Bezirksstelle
     ist der weiße Durchschlag des Ausgabescheins an die auf der Rückseite angeführte Nummer zu faxen.
     Der blaue Durschlag des Ausgabebogens wird im Geschäftsführerbüro hinterlegt.

     Der genaue Ablauf ist auch in der blauen Verrechnungsmappe im Sauerstofflager beschrieben.

23   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                          BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
E.      Defibrillator

Bei der Defibrillation wird mittels eines Defibrillators über zwei auf dem Brustkorb des Patienten
platzierte Elektroden Gleichstrom mit einer Energie von 50 bis max. 360 Joule abgegeben. Durch diesen
Stromstoß werden die Herzmuskelzellen depolarisiert und es wird dem Sinusknoten, als natürlicher
Schrittmacher, ermöglicht, wieder die Kontrolle zu übernehmen und einen elektrischen Reiz zu bilden.

Im Rettungsdienst werden von Sanitätern ausschließlich halbautomatische externe Defibrillatoren (AED)
verwendet. Über das Analysemodul prüft das Gerät den vorhandenen Rhythmus, vergleicht ihn mit
gespeicherten Rhythmen und schlägt gegebenenfalls die Schockabgabe vor. Die Geräte verfügen
außerdem über ein Bewegungsprüfungssystem. Dieses erkennt, ob zB. eine Herzdruckmassage die
Analyse beeinflusst. Während der Analyse muss deshalb jede Bewegung des Patienten unterlassen
werden. Über den Körperwiderstand (Impedanzmessung) wird überprüft, ob die Elektroden korrekt
aufgeklebt wurden, lockere Elektroden werden als Fehler gemeldet. Sollte der Fall eintreten, dass das
Gerät Bewegungsartefakte erkennt und infolgedessen die Analysetaste blockiert sein, muss man die
Ursache dafür beseitigen. In jedem Fall sind aber die Herzdruckmassage und Beatmung weiter
durchzuführen!

Elektroden und Anschlussleitungen sollen vor der Verwendung auf Beschädigungen kontrolliert werden.
Die Elektroden sind bereits mit einem Kontaktmittel (Elektroden-Gel) versehen. Ausgetrocknete
Elektroden oder solche, deren Gebrauchsdauer abgelaufen ist, nicht mehr verwenden, sondern gegen
neue austauschen. Die Verpackung wird erst unmittelbar vor der Verwendung geöffnet. Für die
Defibrillation von Kindern (ab dem 1. Lebensjahr) sollen Kinderelektroden verwendet werden, wobei an
der Bezirksstelle Klosterneuburg nicht für jeden Defibrillatortypen Kinderelektroden zur Verfügung
stehen. In diesem Fall können die Erwachsenenelektroden verwendet werden. Diesfalls ist die
Klebeposition möglicherweise anzupassen und die Elektroden werden ggf. auf dem Rücken und dem
Brustkorb angebracht.

An der Bezirksstelle Klosterneuburg stehen die Defibrillatoren Lifepak 500, Lifepak 1000 und das
Corpuls³ in Verwendung. Alle an der Bezirksstelle Klosterneuburg in Verwendung stehenden Geräte
(Corpuls³ und Lifepak) sind nach Patientenkontakt mit Wischdesinfektionstüchern zu behandeln
(Methode 1 lt. Hygieneplan).

1. Lifepak 500

Der Lifepak 500 besteht aus einem Plastikgehäuse mit Tragegriff. Die Bedienung erfolgt über das
Hauptbedienfeld, das aus drei Tasten besteht, mit denen das Gerät eingeschalten, die Analysephase
gestartet und gegebenenfalls ein Schock abgegeben werden kann.

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   24
Weiters verfügt der Lifepak 500 im Tragegriff über eine
     Bereitschaftsanzeige. In dieser Bereitschaftsanzeige wird das Ergebnis
     des nach jeweils 24 Stunden sowie bei jedem Einschalten automatisch
     durchgeführten Selbsttests angezeigt. Im Rahmen des Selbsttests
     werden die wichtigsten Schaltkreise des Geräts getestet, sodass
     anschließend weitgehende Sicherheit besteht, dass der Lifepak 500
     betriebsbereit ist. Ein Einschalten des Defibrillators ist aufgrund der
     Bereitschaftsanzeige nicht nötig.

     Die Indikationen zur Verwendung des Defibrillators ergeben sich aus der aktuellen Lehrmeinung.

     Funktionskontrolle

     Im Rahmen der Funktionskontrolle ist der Lifepak 500 auch auf äußere Beschädigungen zu prüfen und
     zu kontrollieren, ob alle Bestandteile – das sind Klebeelektroden und eine Einmalrasierer – vorhanden
     sind. Der Lifepak 500 wird in den Fahrzeugen entweder im Stauraum oder befestigt an der Seitenwand
     mitgeführt.

     Der Selbsttest kann zu folgenden Ergebnisse und Anzeigen in der Bereitschaftsanzeige führen:

     1.)     Wird das OK-Symbol angezeigt, ist der Lifepak 500 betriebsbereit.

     2.)     Leuchtet das Schraubenschlüsselsymbol in der Bereitschaftsanzeige und auf dem
     Display des Hauptbedienfelds auf, kann der Lifepak 500 zur Patiententherapie zwar noch
     eingesetzt werden. Der Kundendienst ist aber so rasch wie möglich zu
     verständigen.     Wird    das       Symbol   bereits   im   Rahmen        des
     Fahrzeugchecks wahrgenommen, ist das Gerät außer Betrieb zu
     nehmen, der BV MPG zu informieren und – unter Einbindung der Dienstführung – für ein
     Ersatzgerät am Fahrzeug zu sorgen.
     Wird das Symbol erst unmittelbar vor der Anwendung am Patienten wahrgenommen, soll der
     Defibrillator aus- und wieder eingeschaltet werden. Dadurch lässt sich das Problem möglicherweise
     beheben. Das Gerät ist anschließend jedenfalls außer Betrieb zu nehmen und warten zu lassen, weshalb
     der BV MPG zu informieren ist.

25   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                         BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
Blinkt        zusätzlich   zur   Anzeige    in     der     Bereitschaftsanzeige     das
                 Schraubenschlüsselsymbol auf dem Display des Hauptbedienfelds und erscheint die
                 Meldung „Service rufen“, liegt eine Störung vor, die sofortige Wartungsarbeiten nötig
                 macht. Wird das Symbol bereits im Rahmen der Funktionskontrolle wahrgenommen, ist
das Gerät sofort außer Betrieb zu nehmen, der BV MPG zu informieren und – unter Einbindung der
Dienstführung – für ein Ersatzgerät am Fahrzeug zu sorgen.
Wird das Symbol erst unmittelbar vor der Anwendung am Patienten wahrgenommen, soll der
Defibrillator aus- und wieder eingeschaltet werden. Dadurch lässt sich das Problem möglicherweise
beheben. Wird die Meldung erneut angezeigt, darf der Lifepak 500 nicht am Patienten angewendet
werden.

3.)     Leuchtet das Batteriesymbol in der Bereitschaftsanzeige und auf
dem Display des Hauptbedienfelds auf, ist die Batterie schwach und es
stehen nur noch etwa 20% der Batterieenergie zur Verfügung. Falls der
Lifepak 500 in Gebrauch ist, kann er weiter benutzen werden. Ist der Lifepak 500 nicht in
Gebrauch, ist der BV MPG zu informieren, damit die Batterie ersetzt werden kann.

                    Blinkt zusätzlich zur Anzeige in der Bereitschaftsanzeige das Batteriesymbol auf
                    dem Display des Hauptbedienfelds und ertönt die Sprachaufforderung „Batterie
                    ersetzen“ ist die Batterie sehr schwach und muss unverzüglich ersetzt werden. Der
                    Lifepak 500 ist außer Betrieb zu nehmen, der BV MPG zu informieren und – unter
Einbindung der Dienstführung – für ein Ersatzgerät am Fahrzeug zu sorgen.

Defekter Defibrillator

Ist der Defibrillator defekt und daher nicht in Betrieb zu nehmen, ist er entsprechend zu kennzeichnen,
ein Ersatzgerät zu beschaffen und der BV MPG zu informieren, damit eine Reparatur veranlasst werden
kann.

Hygiene

Die Einmalprodukte Klebelektroden und Einmalrasierer sind nach Verwendung zu entsorgen.
Nachrüstmaterial findet sich im Materiallager.

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                      EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   26
Bei der Reinigung des Lifepak 500 wird das Gehäuse zunächst von grober Verunreinigung gereinigt und
     anschließend mit einem Oberflächendesinfektionsmittel (Desinfektionstücher) wischdesinfiziert.

     2. Lifepak 1000

     Der Lifepak 1000 besteht aus einem Plastikgehäuse. Die Bedienung erfolgt über die (Softkey-)Tasten,
     mit denen das Gerät eingeschalten, die Analysephase gestartet und gegebenenfalls ein Schock
     abgegeben werden kann.

     Die zwei Softkey-Tasten bieten in Verbindung mit dem Bildschirm
     die Möglichkeit, bei der Benutzung des Defibrillators Auswahlen zu
                                                                                            Bereitschafts-
     treffen. Die jeweilige Funktion der Softkey-Tasten hängt von der
                                                                                               anzeige
     gerade durchgeführten Aufgabe ab – bspw. „Analyse“ zum
     Starten der Analysephase – und wird über der entsprechenden
     Softkey-Taste auf dem Bildschirm angezeigt.

     Die Indikationen zur Verwendung des Defibrillators ergeben sich                  Softkeys
     aus der aktuellen Lehrmeinung.

     Funktionskontrolle

     Im Rahmen der Funktionskontrolle ist der Lifepak 1000 auch auf äußere Beschädigungen zu prüfen und
     zu kontrollieren, ob alle Bestandteile – das sind Klebeelektroden und ein Einmalrasierer – vorhanden
     sind. Der Lifepak 1000 wird in den Fahrzeugen entweder im Stauraum oder befestigt an der Seitenwand
     mitgeführt.

     Der Defibrillator führt täglich (alle 24 Stunden und bei jedem Einschalten) einen Selbsttest durch. Diese
     Funktion überprüft die wichtigsten Schaltkreise im Defibrillator, damit der Anwender darauf vertrauen
     kann, dass der Defibrillator einsatzbereit ist. Das Ergebnis des Selbsttests wird bei abgedrehtem
     Defibrillator im rechten oberen Bereich über eine Bereitschaftsanzeige angezeigt.

     Der Selbsttest kann zu folgenden Ergebnisse und Anzeigen in der Bereitschaftsanzeige führen:

27   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                          BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
1.)     Wenn der Selbsttest erfolgreich abgeschlossen wurde, erscheint
auf der Anzeige das Symbol OK. Das Symbol OK weist darauf hin, dass
der Defibrillator einsatzbereit ist und wird nur angezeigt, wenn der
Defibrillator ausgeschaltet ist.

2.)     In der Bereitschaftsanzeige ist bei ausgeschaltetem Defibrillator ein Batteriesymbol zu
sehen, das den ungefähren Ladezustand anzeigt. Ist bloß ein Balken in dem Symbol zu sehen,
ist die Batteriespannung gering. Ist das Symbol leer, so ist die Batteriespannung sehr gering
und das Symbol „OK“ wird nicht angezeigt, wenn der Defibrillator ausgeschaltet ist. Die
Batterie ist sofort austauschen. Es ist daher der BV MPG zu informieren. Unter Einbindung der
Dienstführung ist weiters für ein Ersatzgerät am Fahrzeug zu sorgen.

3.)     Wird beim Selbsttest festgestellt, dass ein Zustand vorliegt, der die normale
Verwendung des Defibrillators verhindert oder verhindern könnte, erscheint auf der
Bereitschaftsanzeige das Schraubenschlüsselsymbol. Wird das Symbol bereits im Rahmen der
Funktionskontrolle wahrgenommen, ist das Gerät sofort außer Betrieb zu nehmen, der BV MPG zu
informieren und – unter Einbindung der Dienstführung – für ein Ersatzgerät am Fahrzeug zu sorgen.
Wird das Symbol erst unmittelbar vor der Anwendung am Patienten wahrgenommen, soll der
Defibrillator aus- und wieder eingeschaltet werden. Dadurch lässt sich das Problem möglicherweise
beheben. Das Gerät ist nach der Verwendung jedenfalls außer Betrieb zu nehmen und warten zu lassen.
Es muss daher der BV MPG informiert und – unter Einbindung der Dienstführung – für ein Ersatzgerät
am Fahrzeug gesorgt werden.

EKG-Ableitung
                           Der Lifepak 1000 verfügt weiters über die Möglichkeit, eine nicht-
                           diagnostische EKG-Kurve anzuzeigen. Dazu ist das EKG-Kabel an der gleichen
                           Buchse wie das Elektrodenkabel anzuschließen. Der Defibrillator muss nicht
                           ausgeschaltet    werden,     bevor    von     den
                           Defibrillationselektroden auf das EKG-Kabel und
                           umgekehrt gewechselt wird.

Die EKG-Elektroden sind gemäß der nebenstehenden Zeichnung am
Patienten anzubringen.

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                    EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG   28
CAVE: Das Vorhandensein einer EKG-Kurve besagt nicht, dass der Patient einen Puls hat! Sollten die in
     der aktuellen Lehrmeinung beschriebenen Parameter vorliegen, ist ungeachtet einer allfällig
     angezeigten EKG-Kurve die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen.
     Im EKG-Modus ist die Schockabgabe-Funktion des Defibrillators deaktiviert, jedoch analysiert der
     Defibrillator das EKG des Patienten weiterhin auf einen möglicherweise defibrillierbaren Rhythmus.
     Erkennt der Defibrillator einen defibrillierbaren Rhythmus, wird der Anwender vom Defibrillator durch
     eine   Sprachanweisung       aufgefordert,   die     Defibrillationselektroden    anzuschließen.     Die
     Defibrillationselektroden sind am Brustkorb des Patienten in einem Mindestabstand von 2,5 cm zu den
     EKG-Elektroden anzubringen. Gegebenenfalls sind die EKG-Elektroden zu entfernen.

     Hygiene

     Die Einmalprodukte Klebelektroden und Einmalrasierer sind nach Verwendung zu entsorgen.
     Nachrüstmaterial findet sich im Materiallager.

     Bei der Reinigung des Lifepak 1000 wird das Gehäuse zunächst von grober Verunreinigung gereinigt
     und anschließend mit einem Oberflächendesinfektionsmittel (Desinfektionstücher) wischdesinfiziert.

     3.      Corpuls³

     Das Corpuls³ kann – neben anderen Funktionen – unter anderem als Defibrillator eingesetzt werden.

     Die an der Bezirksstelle Klosterneuburg verwendeten Geräte sind grundsätzlich gleich aufgebaut und
     unterscheiden sich nur in einigen wenigen Punkten. Ein Unterschied besteht bspw. darin, dass das NEF-
     Corpuls³ über keine Hard Paddles mehr verfügt und die Defi-Elektroden an anderer Stelle am Gerät
     aufbewahrt werden, als bei den restlichen Geräten.

29   EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG                                          BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG
In der rechten Tasche findet sich bei allen Geräten ein Einmalrasierer. Ebenso
werden alle eingesetzten Geräte über die Halterungen in den Fahrzeugen
geladen. Die Entnahme des Corpuls³ aus der Halterung erfolgt durch nach oben
Ziehen des roten Entriegelungsgriffs und Entnahmen des Corpuls³ aus der
Halterung nach oben. Auch nach der Entriegelung wird das Gerät weiter in der
Halterung gehalten, während der nach oben gezogene rote Entriegelungsgriff
langsam wieder nach unten sinkt. Ist der rote Entriegelungsgriff wieder in seiner
Ausgangsposition ist das Corpuls³ wieder fix mit der Halterung verbunden und
der Entriegelungsgriff muss erneut gezogen werden, um es aus der Halterung entnehmen zu können.

Das Corpuls³ besteht aus drei Einheiten – Defi-Einheit, Patienteneinheit und Monitoreinheit (daher der
Name Corpuls³) –, die zusammengesteckt oder getrennt verwendet werden können. Die Steuerung der
Funktionen des Corpuls³ erfolgt immer über die Monitoreinheit. Die Trennung in die einzelnen Einheiten
eignet sich insbesondere für den Transfer des Patienten ins Auto, da andernfalls die Kabelverbindungen
vor allem bei engen Platzverhältnissen im Weg sein könnten. Sind die Einheiten getrennt, sind sie zwar
gemeinsam abschaltbar, müssen aber einzeln eingeschaltet werden. Das Einschalten des Corpuls³ sollte
noch vor Eintreffen beim Patienten erfolgen, damit das Gerät beim Patienten sofort eingesetzt werden
kann und nicht erst zugewartet werden muss, bis das Gerät hochgefahren ist. Das Corpuls³ wird
entweder über den grünen Knopf oder über Druck auf die Taste „AED“ bzw. „Manuell“ (bei 56/007:
„Energie“) aktiviert. Durch Druck auf die zuletzt genannten Tasten gelangt man unmittelbar in das Defi-
Menü und verkürzt dadurch ein wenig die Zeit des Hochfahrens.

Die     Hintergrundfarbe         des
Bildschirms im Defi-Modus ist rot
und dient als leicht wahrnehmbare
Unterscheidung zu anderen Modi.
Das Corpuls³ auf 56/099 und
56/006 kann im manuellen Defi-
Modus verwendet werden, ohne
dass ein Code eingegeben werden
muss. Der Code für das auf 56/007
verwendete Corpuls³ lautet „4444“
und ist nach Aktivierung des
                                        5 Automatisch eingestellte Energie            6 Bedienhinweis
manuellen     Defi-Modus       (Taste   7 Patientenimpedanz                           8 Zeit seit letztem Schock
„Energie“) über die Softkey-Tasten      9 Anzahl der Schocks seit dem Einschalten des Geräts
                                        10 Zeit, seit Defibrillationsmodus gestartet wurde
einzugeben. Die Schockabgabe
erfolgt in beiden Fällen über die rote runde Taste.

BEZIRKSSTELLE KLOSTERNEUBURG                                         EINSCHULUNG DURCH PAS KOLLEKTIVSCHULUNG       30
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