Entwicklungsstrategie 2020 Gemeinde Ferden - Entwicklungsstrategie des Kantons Wallis für die Gemeinden mit spezifischen Problemstellungen des ...
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STATUS: ÖFFENTLICHE VERNEHMLASSUNG VOM 10. – 27. JUNI 2013 Entwicklungsstrategie des Kantons Wallis für die Gemeinden mit spezifischen Problemstellungen des Berggebietes und des ländlichen Raumes (PSRM) Entwicklungsstrategie 2020 Gemeinde Ferden „Die Zukunft, die wir wollen, gestalten wir gemeinsam.“ Gemeindeverwaltung Ferden CH-3916 Ferden Telefon und Fax: 027 939 12 58 Email: gemeinde@ferden.ch URL: www.ferden.ch
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 2 Inhaltsverzeichnis 1. Ausgangslage 3–5 1.1. Steckbrief Gemeinde Ferden 3 1.2. Entwicklungsstrategie (PSRM) des Kantons Wallis 3-4 1.3. Kantonaler Auftrag 4 1.4. Regionale Geschäftsstelle 4-5 1.5. Angewandte Methodik zur Erarbeitung der strategischen Führungsinstrumente5 1.6. Grundsätzliches 5 2. Lagebeurteilung 6-8 2.1. Spontane SWOT-Analyse 6 2.2. Fragebogen 6-7 2.3. Gemeindeprofilator 7–8 3. Synthese der Instrumentarien 9 - 10 3.1. Strategische Handlungsoptionen 9 3.2. Strategische Herausforderungen 9 3.3. Strategisches Netzwerk 10 4. Vision 2034 11 - 13 4.1. Umwelt 12 4.2. Wirtschaft 12 4.3. Gesellschaft 13 5. Handlungsfelder 2014 - 2020 13 - 16 5.1. Grundsätzlich 13 – 14 5.2. Umwelt 14 - 15 5.3 Wirtschaft 15 5.4. Gesellschaft 16 6. Summary 16 - 17 7. Antrag-Entscheid Urversammlung vom 27.06.2013 17 8. Weiteres Vorgehen 17 Härzlichn Dank 18 Anhang 1: Vision 2034 Anhang 2: Strategische Ziele 2020 Anhang 3: Massnahmen 2014 - 2020 Anhang 4: Instrumentarium Fragebogen
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 3 Anhang 5: Instrumentarium Gemeindeprofilator Anhang 6: Massnahmen in Bezug auf Wirkung auf den Motor Anhang 7: Perimeter Gemeinde Ferden
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 4 1. Ausgangslage 1.1. Steckbrief der Gemeinde Ferden Ferden ist flächenmässig die zweitgrösste Gemeinde des Lötschentales. Ferden liegt auf rund 1’400 m und hat eine Gesamtfläche von 2’789 ha. Davon sind 532 ha landwirtschaftliche Nutzflächen (ca 19.1%), ca. 24 ha Siedlungsflächen (ca. 0.8%) und 483 ha Waldflächen (ca. 17.3%). Der Rest ist unproduktives Gebiet (ca. 62.80%). Das Dorf Ferden inklusive dem Weiler Goppenstein weist 260 Einwohner/innen auf. Nach F.G. Stebler (Monografien aus den Schweizer Alpen "Am Lötschberg") stammt Ferden vom lateinischen "viridarium" was so viel bedeutet wie Garten oder Park. Um das Jahr 1’000 v. Chr. haben bereits Menschen im Lötschental gelebt. Die ersten Bewohner von Ferden haben wahrscheinlich von den Leukerbergen das Tal besiedelt. Auf dem Gebiet der Gemeinde Ferden begegnen uns im Jahr 1366 die ersten geschichtlich nachweisbaren Siedlungen. Ferden besteht aus einem alten schützenswerten Dorfkern von nationaler Bedeutung und neueren Bauten längs der Talstrasse und den Siedlungsrändern. Bei Goppenstein handelt es sich ursprünglich um einen alten Weiler aus der Zeit, als die Bleiminen von Goppenstein genutzt wurden. Vom alten Goppenstein blieb wenig vorhanden; heute ist Goppenstein ein Bahnhof (Autoverlad, Verbindung Richtung Bern resp. Brig). Goppenstein ist zudem bekannt als Portal zum Norden. Weitere wichtige Meilensteine in der Geschichte von Ferden und des gesamten Tales: 1906 – 1913 Bau des Lötschbergtunnels zwischen Kandersteg und Goppenstein. Die Bevölkerung von Ferden vermehrte sich während dieser Zeit sprunghaft um ca. 3’000 Personen 1917 - 1919 Betrieb des Anthrazitbergwerks (Kohlemine) Ferden in Goltschenried 1921 Bau der Talstrasse von Goppenstein nach Kippel 1940 Eröffnung des Autoverlads durch den Lötschbergtunnel 1940 - 1948 Betrieb des Anthrazitbergwerks (Kohlemine) Ferden in Goltschenried 1934 – 1970 Erschliessung sämtlicher Alpen auf der rechten Talseite. Dies ermöglichte den Bau von vielen notwendigen Lawinenverbauungen und von Massnahmen gegen Stein und Blockschlag, sowie eine zeitgemässe Bewirtschaftung der Wälder und Landwirtschaftsgebiete 1999-2007 Bau des neuen Lötschberg-Basistunnels mit dem Fensterstollen Ferden und der Nothaltestelle Ferden Bis anfangs des Jahrhunderts lebte der grösste Teil der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Ein Teil der Bevölkerung fand Arbeit in den Blei- und Kohleminen in Goppenstein (1474 – 1952) und in Goltschried (Ende 19. Jahrhundert – Ende 2. Weltkrieg). Heute sind sie nicht mehr Selbstversorger und sind in folgenden Branchen beschäftigt: • Bahnangestellte in Goppenstein • Angestellte des Chemiewerks Lonza in Visp • Angestellte im Tourismus und in der Hotellerie • Örtliches Kleingewerbe • Öffentliche Verwaltung 1.2. Entwicklungsstrategie (PSRM) des Kantons Wallis Der Staatsrat hat gestützt auf das kantonale Gesetz über die Regionalpolitik vom 12. Dezember 2008 die Zonen mit spezifischen Problemstellungen des Berggebietes und des ländlichen Raums bestimmt. Insgesamt sind dies 50 Gemeinden, wovon 30 im Oberwallis angesiedelt sind.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 5 Die Gemeinden im Lötschental, darunter auch die Gemeinde Ferden gehören zu den PSRM- Gemeinden. Für diese Gemeinden gilt es, in Zusammenarbeit mit den Regionen eine Entwicklungsstrategie festzulegen, mit welcher die vorhandenen Potentiale jeder Gemeinde bzw. Gemeindegruppen (z.B. Gemeinden des Lötschental) bestmöglich ausgeschöpft werden können Der Staatsrat will mit der Entwicklungsstrategie für die Berggemeinden folgende Ziele erreichen: 1. Erhalt der Autonomie und Lebensfähigkeit der Berggemeinden 2. Aufrechterhaltung der dezentralen Besiedelung 3. Bestmögliche Ausschöpfung des Entwicklungspotenzials der Berggemeinden Weiter hält der Staatsrat gestützt auf die Erkenntnisse des Strategieprojektes folgende Grundsätze fest: 1. Die Massnahmen und Projekte sollen sich an den Stärken und Potenzialen aber auch an den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung und Gästen orientieren. 2. Investitionen in Infrastruktur und Dienstleistungen sollen mehrere Funktionen erfüllen (Mehrfachnutzungen) und nicht einzig auf quantitatives Wachstum ausgerichtet sein. 3. Diversität statt Monostrukturen ist zu fördern. 4. Die Nachhaltigkeit von Massnahmen und Projekten ist erforderlich. 5. Die Bevölkerung ist in die Erarbeitung von Strategien und Massnahmen einzubeziehen. 1.3. Kantonaler Auftrag Die PSRM Gemeinden erarbeiten, unterstützt durch die fachliche Begleitung der Region und unter Einbezug der kantonalen Entwicklungsstrategie, die erforderlichen strategischen Führungsinstrumente, um ihre Finanz- und Investitionspolitik langfristig kohärent und nachhaltig zu verfolgen. Dabei sind folgende Unterlagen zu erarbeiten: • Vision / Strategie • Massnahmenplan mindestens bis 2020 • Gemeinderatbeschluss zur Verabschiedung der Strategie Die Anforderungen lauten wie folgt: • Kohärenz zwischen Vision/Strategie und Massnahmenplan • Analyse der Stärken und Potenziale • Analyse der Kooperationsmöglichkeiten mit Nachbargemeinden • Nachhaltigkeit der Vision/Strategie und Massnahmen • Bewertung der Massnahmen in Bezug auf die Wirkung auf den Wachstumsmotor • Nachweis der Verankerung der Vision/Strategie in der Bevölkerung 1.4. Regionale Geschäftsstelle Nach Ablauf des RegioPlus Projektes Lötschental Plus im Jahre 2012 stellten die Gemeinden des Lötschentals eine regionale Geschäftsstelle sicher, welche im Mandatsverhältnis von Peter Lehner – Lehner Management GmbH in Gründung – geführt wird. So werden Projekte, welche von den Gemeinden des Lötschentals in Auftrag geben werden, weiterhin unter der Marke Lötschental Plus initiiert, begleitet oder durchgeführt. Der erteilte Auftrag der Projektleitung über die Entwicklungsstrategie der Gemeinde Ferden läuft daher unter dem Namen von Lötschental Plus.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 6 Aufgrund der in den letzten Jahren investierten kantonalen Gelder ins RegioPlus Projekt „Lötschental Plus“ und des erbrachten Leistungsausweises anerkennt der Kanton die Geschäftsstelle Lötschental Plus als regionale Geschäftsstelle an. Das Ziel der Gemeinden im Lötschental sollte sein, dass basierend auf einem jeweiligen kommunalen Leitbild resp. auf einer Strategie ein übergeordnetes Leitbild mit Strategie erarbeitet und beim Kanton eingereicht wird. So nahm Peter Lehner, als Leiter der Geschäftsstelle Lötschental Plus, ebenfalls an den Workshops der Gemeinden Kippel, Wiler und Blatten teil, welche unter der Leitung des RW Oberwallis stattfanden. Der Informationsfluss und die Koordination zwischen der RW Oberwallis AG, Daniel Studer und Lötschental Plus, Peter Lehner wurde daher sichergestellt. So wurden von Beginn an die vom Kanton geforderten Voraussetzungen geschaffen, dass die Gemeinde Ferden im Strategieprozess der anderen Lötschentaler Gemeinden mitarbeitet, bzw. ein regelmässiger und nachgewiesener Austausch zwischen allen vier Lötschentaler Gemeinden in diesem Projekt stattfindet. 1.5. Angewandte Methodik zur Erarbeitung der strategischen Führungsinstrumente Die Gemeinde Ferden steht am Anfang der Einführung von strategischen Führungsinstrumenten. Als Orientierungshilfe bei der Erarbeitung der einzelnen Elemente diente das Management-Modell der Gemeinde Naters, welches von der HES-SO Wallis entwickelt wurde. Um die Lagebeurteilung zu bestimmen wurden die Mitglieder des alten und neuen Gemeinderates, sowie der Gemeindeschreiber beigezogen. Dabei wurde auf das Instrumentarium eines Fragebogens gesetzt, der vom RWO ausgearbeitet wurde und auch bei der Strategiearbeit der Nachbargemeinden zur Anwendung kam. Zusätzlich wurde das Zusammenarbeitspotential mit den Nachbargemeinden evaluiert. Ergänzend und zur Unterstreichung der Bedeutung des Nachweises der Nachhaltigkeit kam der Gemeindeprofilator des Kantons Bern zum Einsatz. Die klassische SWOT-Analyse diente als Methode für die Synthese der Standortbestimmung. Die Vision, die strategischen Ziele und die abgeleiteten Massnahmen wurden im Rahmen eines Workshops zusammen mit dem neuen Gemeinderat erarbeitet und nach dessen Vernehmlassung der Bevölkerung vorgestellt. Das InfoForum kurz vor der Urversammlung diente demnach dazu, die Bevölkerung in die Arbeiten der Vision/Strategie der Gemeinde Ferden und des Lötschental mit einzubeziehen. Anlässlich der Urversammlung vom 27. Juni 2013 gab die Bevölkerung der Gemeinde Ferden „Grünes Licht“ zu den ausgearbeiteten strategischen Führungsinstrumenten: • Vision 2034 • Strategische Ziele 2020 • Massnahmen 2014 – 2020 1.6. Grundsätzliches Diesbezüglich ist folgendes festzuhalten: • Für die Entwicklung der Gemeinde sind die fünf Gemeinderäte Nadya Jeitziner - Präsidentin, Fabian
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 7 Ambord – Vizepräsident, Amadé Blötzer, Fernando Lehner und Christoph Werlen verantwortlich. Ihnen zur Seite steht der Gemeindeschreiber Martin Ebener. • Ein langfristiger Planungshorizont schafft die Grundlage für eine ausgeglichene finanzielle Situation der Gemeinde. • Der Gemeinderat ist nicht nur für die Ausarbeitung der nötigen Strategie, sondern auch für die Erfolgskontrolle verantwortlich.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 8 2. Lagebeurteilung 2.1. Spontane SWOT-Analyse Als Einstieg in die Thematik der Strategieentwicklung Ferden wurden anlässlich des ersten Workshops Mitte Februar 2013 die Gemeinderäte und der Gemeindeschreiber nach ihrem Bild von Ferden befragt. Setzte man die ersten Stärken-Schwächen den Chancen-Gefahren gegenüber, entstand folgendes spontanes IST-Bild. 2.2. Fragebogen Um das IST-Bild im Detail zu eruieren wurde unter anderem das Instrument des Fragebogens (vgl. Anhang 2) angewandt. Dieser wurde ausgearbeitet von der Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis AG und kam zur Anwendung in allen vier Gemeinden des Lötschentals. In Ferden wurde der Fragebogen ergänzt mit der Rubrik „Zusammenarbeit“, um das Gestaltungspotential der regionalen Zusammenarbeit beurteilen zu können. Eine erste Auswertung zeigt auf, dass viel Gestaltungspotential auf der regionalen Ebene vorhanden ist. Der Fragebogen wurde aufgrund der politischen Situation, wie der Wechsel des fünfköpfigen Gemeinderates ab dem 1.1.2013, von den alten und neuen Ratsmitgliedern beantwortet. Die Auswertung ergab, dass in erster Linie in folgenden Bereichen ein Gestaltungspotential vorhanden ist: • Gemeindestrassennetz, Kantonsstrasse • Tourismus • Energie • Industrie, Gewerbe und Handel (Lebensmittelgrundversorgung) • Landwirtschaft • Wasserversorgung, Abwasser und Abwasserentsorgung, Abfallbewirtschaftung • Schulliegenschaften, Spiel- und Sportanlagen, Parkanlagen und Wanderwege • Altersheim, individuelle Fürsorge und Sozialhilfe
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 9 • Allgemeine Verwaltung 2.3. Gemeindeprofilograf Mit dem Ziel ein qualitatives Stärken- Schwächenprofil von der Gemeinde Ferden zu erhalten wurde nebst dem Fragebogen das Instrument des Gemeindeprofilografen angewandt. Der Gemeindeprofilograf ist ein einfaches Instrument für die Feststellung und Beurteilung der Stärken und Schwächen einer Gemeinde aus Sicht der Nachhaltigen Entwicklung. Er beinhaltet ein umfassendes Set von Indikatoren, und ermöglicht eine ganzheitliche Zustandsanalyse. Jedem Indikator wird auf einer mehrstufigen Skala ein Wert zugeordnet. Ergebnis des Gemeindeprofilografs ist ein qualitatives Stärken-Schwächenprofil. Die Erstbeurteilung erfolgte durch den Gemeindeschreiber und diente als Vorbereitung für den Workshop. Anlässlich des Workshops wurde das Resultat mit den Gemeinderäten besprochen und ein gemeinsamer Konsens gefunden, so dass anschliessend die Auswertung erfolgen konnte. Die Auswertung nach Zielbereichen mit einem Index von 7.2 zeugt davon, dass die Gemeinde Ferden überdurchschnittlich, gut unterwegs ist. Trotz der hohen Werte im Bereich Umwelt und Gesellschaft, sind im Bereich Wirtschaft ernstzunehmende Schwächen feststellbar. Trotz des hohen Mittelwertes dürfen wichtige Signale, welche die Auswertung nach Indikatorenaussagen (vgl. Anhang 2) im Detail hergibt, nicht ausser Betracht fallen. Als Beispiel sei im Bereich Umwelt die Rubrik „Natur und Landschaft“ mit einem Mittelwert von 9.2
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 10 erwähnt. Die maximalen Werte von 10 (Anteil Schutzgebiete, Vielfalt und Anteil naturnaher Lebensräume, intakte Landschaft) werden durch den Fakt gemindert, dass das Engagement zur Pflege und Aufwertung der Landschaft aufgrund des Rückganges der Landwirtschaftsbetriebe und der Tendenz der Abwanderung gefährdet ist. Zusammengefasst ergibt sich in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft folgendes Stärke-Schwäche-Profil für die Gemeinde Ferden:
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 11 3. Synthese der Instrumentarien 3.1 Strategische Handlungsoptionen Aufgrund der Resultate der Instrumentarien Fragebogen und Gemeindeprofilograf können folgende strategische Handlungsoptionen definiert werden: Lebens- und Wohnqualität (Familien, Jugend, Rentner, Frauen und Mütter) Kommunale Infrastrukturen (Gemeindestrassen, Lebensmittelgrundversorgung, Wasserqualität, Abwasser und Abwasserentsorgung, Abfallbewirtschaftung, Schulliegenschaft, Freizeitanlagen, Erschliessung) Energie (Wasserkraft, erneuerbare Energie, Energieverbrauch, Energiequalität) Tourismus (Regionale Strategie, Positionierung, Investition, Vermarktung) Landwirtschaft, Natur und Landschaft (Bewirtschaftungsarrondierung, ökologische Vernetzung, Landschaftsqualität, Alpbestossung, Zerfall bei den Ökonomiegebäuden/Maiensässe) Siedlungsentwicklung (Bevölkerung, Wohnmarkt, Arbeitsmarkt, Wider dem Zerfall) Mobilität (Erschliessung, Anschlüsse) Brauchtum (Leben, Förderung, Identifikation) Kooperation (Nachbargemeinden, Tourismus-Player, Region, Kanton, Institutionen) Das Einflussgebiet der strategischen Handlungsoptionen beschränkt sich nicht nur auf die Gemeinde Ferden, sondern auch auf die Nachbargemeinden. Daher findet man sie bei der strategischen Talentwicklung wieder. 3.2 Strategische Herausforderungen Die Handlungsoptionen stehen in Wechselbeziehung zu den strategischen Herausforderungen, die da sind: Der gesunde Finanzhaushalt der Gemeinde ist mit adäquaten Investitionen und Ersparnisse und neuen Finanzquellen zu halten. Das Energiepotential ist maximal zu nutzen. Dabei steht die Rentabilität und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, so dass die Gewinne den Finanzhaushalt der Gemeinde positiv beeinflusst. Damit bedürfnisgerechter Wohn- und Arbeitsraum entstehen kann, sind die nötigen reglementarischen Voraussetzungen (Zonennutzungspläne, Baureglemente) zu schaffen. Sowohl der pro aktiven Erschliessung neuer Bauparzellen wie auch der Verdichtung des Dorfes nach Innen ist Rechnung zu tragen. Um der Abhängigkeit des Tourismus von Währungsschwankungen, Finanzkrisen, Hochpreisinsel Schweiz, EURO-Klumpenrisiko entgegenzuwirken, ist eine klar positionierte Tourismusstrategie vorab regional und anschliessend kommunal zu finden und umzusetzen. Die Eigeninitiative der Bevölkerung und das gelebte Brauchtum ist zu fördern, um so den Dorfzusammenhalt, die Identifikation – die Lebensqualität – zu steigern. 3.3 Strategisches Netzwerk Langfristiger Erfolg für die Gemeinde Ferden ist nur möglich, wenn wir das Vertrauen unserer Anspruchsgruppen sichern und bewahren können. So ist es wichtig das strategische Netzwerk zu kennen, welches die relevanten Anspruchsgruppen der
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 12 Gemeinde („Stakeholder“) umfasst. Zu ihnen gehören sämtliche (Gruppen von) Menschen, die von Entscheidungen der Gemeinde betroffen sind oder die mit ihrem Handeln selbst die Aktionen der Gemeinde beeinflussen. Kurz: alle (Gruppen von) Menschen, die an der Gemeinde Ferden irgendwelche Ansprüche stellen. Diese sind wie folgt identifiziert und deren Einfluss auf die Gemeinde zugeordnet worden: Anspruchsgruppen intern Präsident Gemeinderat Gemeindeschreiber Gemeindemitarbeiter Nachbargemeinde Kippel Nachbargemeinden (Talrat) Kanton Dienststelle für Strassen, Verkehr und Flussbau Dienststelle für Wald und Landschaft Dienststelle für Wirtschaftsentwicklung Dienststelle für Landwirtschaft Dienststelle für Raumentwicklung Dienststelle für Umweltschutz Bund Amt für Migration (BFM) Amt für Landwirtschaft (BLW) Amt für Umwelt (BAFU) Amt für Raumentwicklung (ARE) Lötschental Tourismus Forstdienst Lötschental Anspruchsgruppen extern Bürgerinnen und Bürger von Ferden Unternehmen Die Post Postauto Lötschental BLS Lauchernalp Bergbahnen Lötschentaler und regionales Gewerbe NGO’s Schweizer Berghilfe Fonds Landschaftschutz Schweiz Patenschaft für Berggemeinden Stiftung Landschaftsschutz Schweiz Medien WB RZ RRO Lötschental informiert Banken Raiffeisenbank Gampel-Steg Walliser Kantonalbank UBS AG Berücksichtigt man die strategischen Handlungsoptionen, die strategischen Herausforderungen und die Anspruchsgruppen ergibt sich folgender grundsätzlicher Grundkreislauf. Dieser zentrale Kreislauf, auch „Motor der Gemeinde“ genannt, ist selbstverstärkend.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 13 4. Vision 2034 Die Gemeindebehörde skizziert in der Vision und in den anschliessenden Leitsätzen ein Zukunftsbild der Gemeinde, das sie mit ihrer Politik in den nächsten 20 Jahren ansteuern möchte. Für die wichtigsten Handlungsbereiche definieren sie langfristige Ziele und Ideen zur Umsetzung. Es werden also die beiden Fragen „Wo wollen wir hin?“ und „Was wollen wir tun?“ beantwortet. Die Vision für die Gemeinde Ferden ist auf verschiedene Grundsätze oder Werte abgestützt. Sämtliche Ziele, Massnahmen oder strategische Stossrichtungen tragen diesen Grundsätzen in geeigneter Form Rechnung. Die Zauberformel lautet: In Ferden fühlt man sich daheim Ferden schätzt man als attraktiven Lebens- und Wohnort im Lötschental mit einem regen Dorfleben und einer sehr engagierten Bevölkerung. Die Vision wird in der Folge auf die Bereiche Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft abgeleitet.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 14 4.1. Umwelt Die Gemeinde Ferden hat ein intaktes Dorf- und Landschaftsbild und nutzt die natürlichen Ressourcen nachhaltig. Intaktes Dorfbild meint… Ferden fühlt sich wohnlich an, da keine zerfallenen Gebäude die Wohnatmosphäre stören. Die Ursprünglichkeit der Architektur findet seine Bedeutung bei der Renovation der wieder bewohnten alten Häuser und trägt zum schönen Ortsbild bei. und Landschaftsbild meint… Ferden ist mit seiner gesunden Flora und Fauna ein Schauspiel der Natur. Mittels der liebevollen Pflege erhält die Landschaftsqualität einen hohen Stellenwert. Interkulturelle Gärten zeigen auf, dass in Ferden die Natur seinen verdienten Platz einnimmt. Bewusstsein und Eigenverantwortung in Umweltfragen werden gefördert. Das naturnahe Denken und Handeln wird unterstützt. Nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen meint… Ferden ist eine energietechnische Vorbildgemeinde. Solar-, Erd- und Wasserenergie werden optimal genutzt. Dem Trinkwasser wird grosse Aufmerksamkeit geschenkt wie auch einer sinnvollen Abfallbeseitigung. 4.2. Wirtschaft Ferden ist • eine wirtschaftlich innovative Gemeinde mit gesunden Finanzen • eine touristisch klar positionierte Gemeinde in der einheimische Produkte aus der Landwirtschaft einen hohen Stellenwert geniessen Wirtschaftlich innovativ meint… Ferden fördert gezielt das Engagement zur Neulancierung des Arbeitsmarktes. Aktive und innovative BürgerInnen erhalten die nötige Aufmerksamkeit. Der negativ besetzte Begriff des Schulhauses soll Beispiel der wirtschaftlichen Innovation werden. Gesunde Finanzen meint… Ferden strebt eine Finanzpolitik an, welche einen ausgeglichenen Haushalt auf Dauer sicherstellt. Einnahmen und Ausgaben werden laufend analysiert und optimiert. Investitionen werden genau geprüft und nach Dringlichkeit und Notwendigkeit getätigt. Die Gemeinde strebt langfristig eine hohe Selbstfinanzierung an. Touristisch klar positioniert meint… Ferden hebt sich ab mit einem echten, unverfälschten Tourismusangebot. Einheimische, landwirtschaftliche Produkte geniessen einen hohen Stellenwert meint… Ferden’s Interessen an der Landwirtschaft werden gewahrt und sind auf die Zukunft ausgerichtet. Dabei erhalten die Alpen und die Erzeugnisse der Landwirtschaft die Aufmerksamkeit die ihnen gebührt. Die Vermarktung der innovativen, landwirtschaftlichen Produkte unter der Marke „Natürlich Lötschental“ hilft zur Steigerung des Bekanntheitsgrades und der Positionierung von Ferden.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 15 4.3. Gesellschaft Ferden ist eine sichere, attraktive Gemeinde mit lebendigen Traditionen für alle Generationen. Sichere, attraktive Gemeinde meint… Ferden lebt die aktive Schutzwaldpflege vor und fördert die Sicherheit auf Strassen und in den Gassen. Das Schaffen eines Dienstleistungszentrums soll die Attraktivität der Gemeinde steigern und für eine warmherzige Gastfreundschaft sorgen. Ferden präsentiert sich als ein lebendiger Lebensmittelpunkt für eine zufriedene Dorfbevölkerung, welche die hohe Lebensqualität, den unverwechselbaren, persönlichen Charakter schätzt. Mit lebendigen Traditionen meint… Ferden lebt das Brauchtum und ist der Ort wo die Lötschentaler Traditionen gelebt und erlebt werden können. Das aktive Dorf- und Vereinsleben wird unterstützt und gefördert. Soweit wie möglich stellt die Gemeinde die Infrastruktur zur Verfügung. Für alle Generationen meint… Ferden steht ein für ein generationenübergreifendes Zusammenleben als Basis für eine lebendige Gemeinde. Den Anliegen der verschiedenen Altersgruppen wird entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt. Arbeiten und Institutionen zu Gunsten von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen werden unterstützt. 5. Handlungsfelder 2014 - 2020 Die Entwicklungsstrategie gliedert sich in einzelne Handlungsfelder. In diesen werden Leitsätze definiert, welche generell gehalten sind. Teilziele geben grob die Stossrichtungen für die Lösungen vor. Dadurch wird sichergestellt, dass der Lösungsfächer für die strategischen Projekte und die zu ergreifenden Massnahmen breit genug bleibt. So wird die Langfristigkeit des Leitbildes gewährleistet. 5.1. Grundsätzlich Zu diesen Handlungsfeldern gehören „Dienstleistung und Information“ und „regionale Zusammenarbeit“. Diese Handlungsfelder wirken unterstützend oder als Multiplikator-Effekt in die Bereiche Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft ein. Leitsatz „Dienstleistung und Information“¨: Unsere Verwaltung ist kundenfreundlich und stellt unserer Bevölkerung ein zeitgemässes Serviceangebot zur Verfügung. Der Gemeinderat ist bürgernah, der offen kommuniziert und die Gemeinde nach aussen selbstbewusst vertritt. Teilziele: • Wir stellen der Verwaltung zeitgemässe Infrastruktur und Räumlichkeiten zur Verfügung. • Unsere Stärken werden gezielt nach aussen präsentiert. • Der Gemeinderat ist offen gegenüber den Anliegen der Bevölkerung und beantwortet sie in nützlicher Frist. • Der Gemeinderat pflegt eine offene Diskussionskultur, die von gegenseitigem Respekt und Toleranz geprägt ist.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 16 Ideen zur Umsetzung: • Wir werten die Gemeindeversammlungen gezielt auf. • Zu Projekten mit öffentlichem Interesse informiert Ferden regelmässig über das Newsmagazin „Lötschental informiert“ und weitere Medien. • Wir ziehen bei Projekten von grossem öffentlichen Interesse die Bevölkerung frühzeitig in die Diskussion ein. Leitsatz „Regionale Zusammenarbeit“: Mit unseren Nachbargemeinden arbeiten wir zusammen um gemeinsam übergeordnete Interessen zu vertreten, Synergien zu nutzen und die Gemeindeentwicklungen untereinander zu koordinieren. Teilziele: • Die Gemeinde Ferden nimmt eine proaktive Rolle im Talrat Lötschen ein und bringt die übergeordneten Interessen der Gemeinde Ferden konstant zur Meinungsfindung ein. Ideen zur Umsetzung: • Die Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden wird Teil der Strategieentwicklung Lötschental. • Die Gemeinde Ferden setzt sich für einen regelmässigen Austausch zwischen allen vier Lötschentaler Gemeinden ein. 5.2. Umwelt Das Handlungsfeld Umwelt umfasst die Natur und die Landschaft. Es versteht die Natur als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und somit als Grundlage für das menschliche Leben. Die Landschaft wird sowohl als die naturgegebene landschaftliche Prägung wie auch das vom Menschen geprägte und sichtbare Erscheinungsbild, insbesondere die Kulturlandschaft, verstanden. Leitsatz: Wir pflegen und schützen Natur und Landschaft als Erholungsgebiet und Teil unserer Lebensqualität und beziehen sie in unsere wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überlegungen und Planungen mit ein. Teilziele: • Wir setzen uns ein, dass die Homologierung des neuen Zonennutzungsplans der Gemeinde Ferden bis 2015 abgeschlossen ist. • Unsere Vielfalt an intakten Landschaften ist zu erhalten. • Das Dorf Ferden ist sauber und gepflegt. • Ferden setzt sich ein für eine umweltverträgliche Bauweise und einen verantwortungsvollen Umgang mit Energien. • Wir stehen ein für eine optimale Förderung der Energie und gezielte Reduktion des Energieverbrauchs. • Unser Schutzwald als zentrales Element muss daher qualitativ verbessert werden. • Wir schützen und pflegen die für unser attraktives Wohnumfeld wichtigen Landschaftselemente. Dabei erhält die Landschaftsqualität ihre maximale Bedeutung. • Ferden versorgt die Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser. Ideen zur Umsetzung: • Die Wichtigkeit der Homologierung des Zonennutzungsplanes bis 2015 bei allen involvierten Stellen in Erinnerung rufen. • Die Gefahrenkarte wird laufend aktualisiert.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 17 • Bildung einer öffentlichen Institution zur Förderung der Umnutzung/Renovation unbewohnter und ungenutzter Bauten. • Priorisierte Umsetzung von Projekten zur Nutzung der Wasserkraft. • Ferden erlässt Regelungen, die zu einem effizienten Umgang mit Energie führen. • Sammelkonzepte, Wiederverwertungen und Transporte von Werkstoffen werden laufend nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten überprüft und optimiert. • Installation von erneuerbaren Energietechniken in öffentlichen Gebäuden. • Ersetzen verbrauchsintensiver Strassenbeleuchtung durch sparsame LED-Gesamt-Lösung. • Evaluation der Öffnung von Wegen in den Naturpark „Wohlfahrt“ mit Einsatz von Schul- und Zivilschutzlagern. • Erstellen eines Umwelt-Vita-Parcours. • Etappenweise Erneuerung der Trinkwasserversorgung. • Turbinierung des Trinkwassers. • Intensivere Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten. 5.3. Wirtschaft In Bezug auf das Handlungsfeld Wirtschaft versteht die Gemeinde Ferden als Standort für Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und einen Mehrwert für die Gemeinde generieren. Leitsatz: Wir erhalten den Wirtschaftsstandort Ferden und schaffen die Rahmenbedingungen für seine nachhaltige Entwicklung. Teilziele: • Die Gemeinde Ferden geht mit den finanziellen Mitteln haushälterisch um und hält einen ausgeglichenen Finanzhaushalt. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist tief zu halten. • Wir sichern einen im regionalen Kontext attraktiven Steuerfuss. • Ferden unterstützt eine naturnahe Land- und Forstwirtschaft. Der Ausgleich zwischen intensiver und extensiver Landwirtschaft soll dabei nicht hinderlich sein. • Wir fördern und unterstützen die ansässigen Unternehmen. • Wir schaffen die nötigen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der bestehenden Betriebe und für Betriebsneuansiedelungen in allen Wirtschaftsbranchen. • Ferden bietet ein zweckmässiges, sicheres und gut unterhaltenes Strassen- und Wegnetz sowie angemessene Parkierungsmöglichkeiten. • Wir schaffen die nötigen Voraussetzungen für eine sinnvolle Baulanderschliessung. • Unsere öffentlichen Bauten sind genutzt und gut ausgelastet. • Ferden ist ein klar positioniertes Tourismusprodukt. Dabei setzt man auf einen landschaftsverträglichen Tourismus und fördert die regionale Zusammenarbeit. Ideen zur Umsetzung: • Dem Finanzplan wird als Führungsinstrument eine besondere Beachtung geschenkt. Er wird jährlich überarbeitet. • Ferden tätigt Investitionen in einem vernünftigen und verkraftbaren Rahmen, wobei bei den genutzten Infrastrukturen die Substanzerhaltung gesichert werden muss. • Die Auswirkungen des neuen Finanzausgleiches sowie die Aufgabenteilung zwischen Gemeinden und Kanton werden periodisch analysiert. Der Handlungsbedarf wird rechtzeitig definiert und mit den entsprechenden Partnern angegangen. • Die Landwirtschaftsprojekte werden proaktiv unterstützt. Bei den Projekten und bei der Vermarktung der Produkte erhält die Innovation einen hohen Stellenwert. • Proaktive Unterstützung bei der Schaffung von Raum für die Ansiedelung von KMU’s in den Gebäudeleerständen. • Die Kontakte zur Wirtschaft in der Gemeinde sind zu planen und zu pflegen.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 18 • Eine gezielte Baulanderschliessung wird geprüft. • Das Schaffen eines Dienstleistungszentrums wird evaluiert. • Bahn und Bus werden bei der Bevölkerung als Verkehrsmittel propagiert und gefördert. • Ferden setzt sich für ein regionales Tourismusprodukt ein.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 19 5.4. Gesellschaft Das Handlungsfeld Gesellschaft umfasst das Zusammenleben aller Menschen, die im sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben zusammenwirken. Es umfasst alle Altersstufen und alle sozialen und kulturellen Gruppen in der Gemeinde. Leitsatz: Wir wollen eine Gesellschaft in der man sich gegenseitig kennt, respektiert und einander vertraut. Auch Schwächere haben einen würdigen Platz in dieser Gesellschaft. Teilziele: • Ferden unterstützt ein Zusammenleben, das auf Toleranz, Engagement und Identifikation mit der Gemeinde basiert. • Die Vereinskultur und die gemeinschaftliche Anlässe, welche zu Gunsten der Identifikation und Integration dienen, werden gezielt gefördert. • Wir sind offen für die Anliegen der Bevölkerung – insbesondere der Jugend – und fördern deren Eigeninitiative. • Ferden strebt eine massvolle, kontinuierliche Bevölkerungsentwicklung an, die mit der Freizeit- und Gemeindeinfrastrukturentwicklung abgestimmt ist. • Wir streben das Image einer attraktiven, interessanten Gemeinde für Familien an. • Das Schaffen eines Dienstleistungszentrums für die Gemeinde wird evaluiert. • Dem gelebten Brauchtum wird ein hoher Stellenwert gegeben. • Optimale Freizeit- und Gemeindeinfrastruktur • Die Bevölkerung von Ferden soll sich sicher fühlen und sich frei bewegen können. • Ferden reduziert Naturrisiken und andere Risikopotentiale mit Gegenmassnahmen. • Die kantonalen Gefahrenkarten sind in der Raumplanung zu berücksichtigen und umzusetzen. Ideen zur Umsetzung: • Das Vereinsleben und das Engagement zu Gunsten des gelebten Brauchtums werden finanziell und mit zur Verfügungstellung der Gemeindeinfrastruktur unterstützt. • Die aktuelle Freizeit- und Familieninfrastrukur wird nach dessen Nutzen und Potential geprüft und die Evaluierung eines Freizeitspark mit integriertem Streichelzoo und einheimischen Tieren. • Aktive Gestaltung der Osterspende von Ferden. • Wir unterstützen die Förderung der Sicherheit in Bezug auf Schutzwald und Feuerwehr. 6. Summary Die Gemeinde Ferden wie auch die anderen Gemeinden des Lötschentals sind Teil der Gemeinden mit spezifischen Problemstellungen des Berggebietes und des ländlichen Raums (PSRM) des Kantons Wallis. Der Kanton Wallis erteilt an die PSRM Gemeinden den Auftrag strategische Führungsinstru- mente zu erarbeiten, um ihre Finanz- und Investitionspolitik langfristig kohärent und nachhaltig zu verfolgen. Regional- und Projektmanagement Peter Lehner erhielt den Auftrag den Prozess zu begleiten und die Koordination mit den anderen Gemeinden des Lötschentals sicher zu stellen. Mit den Hilfsmitteln Fragebogen und Gemeindeprofilator wurde ein Ist-Bild der Gemeinde Ferden erarbeitet. Der Fragebogen wurde von der Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis AG für die Gemeinden des Lötschentals ausgearbeitet. Für die Gemeinde Ferden wurde die Rubrik „Regionale Zusammenarbeit“ ergänzt.
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 20 Basierend auf der Lagebeurteilung erarbeitete der Gemeinderat ein Zukunftsbild. Dieses beinhaltet die strategischen Führungsinstrumente Vision 2034, Strategische Ziele 2020 und Massnahmen 2014 – 2020 (siehe Anhang). Anlässlich der Urversammlung vom 27. Juni 2013 wurde der Bevölkerung das Zukunftsbild zur Verabschiedung unterbreitet. Nach der Verabschiedung der Strategieentwicklung durch die Urversammlung werden aus den „Ideen zur Umsetzung“ konkrete Projekte nach dem SMART-Prinzip ausgearbeitet. Buchstabe Bedeutung Beschreibung S Spezifisch Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzise wie möglich). M Messbar Ziele müssen messbar sein (Messbarkeitskriterien). A Akzeptiert Ziele müssen von den Empfängern akzeptiert werden/sein (auch: angemessen, attraktiv, ausführbar oder anspruchsvoll). R Realistisch Ziele müssen möglich sein. T Terminierbar Zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe, bis wann das Ziel erreicht sein muss. 7. Antragstellung-Entscheid Urversammlung vom 27.6.2013 Verabschiedung Strategie und Leitbild 2020. 8. Weiteres Vorgehen 10. bis 27. Juni 2013 Öffentliche Auflage 27. Juni 2013 Verabschiedung Strategie und Leitbild an der Urversammlung der Gemeinde Ferden 1. Juli – 31. August 2013 Validierung durch die kantonale Dienststelle für Wirtschafts- entwicklung 1. September – 30. Oktober 2013 Zusammenführung Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden mit der Strategieentwicklung Lötschental Ab 1. Januar 2014 Umsetzung Strategieentwicklung Gemeinde Ferden und der Strategieentwicklung Lötschental
Strategieentwicklung der Gemeinde Ferden im Lötschental Seite 21 „Härzlichen Dank“ Sei gerichtet: • an die ehemaligen und aktuellen Ratsmitglieder für die sehr konstruktive Teilnahme an der Beantwortung des Fragebogens, • an den Gemeindeschreiber Martin Ebener und an die Ratskollegen für die engagierte Mitwirkung bei den beiden Workshops und an der internen Vernehmlassung, • an die Bevölkerung der Gemeinde Ferden für die aktive Mitwirkung an der öffentlichen Vernehmlassung, • an Regional- und Projektmanagement Peter Lehner für Prozessbegleitung, • an die Regionale Wirtschaftszentrum Oberwallis AG und die Dienststelle für Wirtschaftsentwicklung für die Validierung der erarbeiteten strategischen Führungsinstrumente, • an die Nachbargemeinden für die Zusammenführung zur Strategieentwicklung Lötschental. „Fir ischi Gmeind Färda“ Nadya Jeitziner, Gemeindepräsidentin 10. Juni 2013, Gemeinde Ferden Nadya Jeitziner, Präsidentin Matin Ebener, Gemeindeschreiber
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