ERFAHRUNGSBERICHT AUSLANDSSEMESTER AN DER CAL POLY - FALL & WINTER QUARTER - Hochschule München
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ERFAHRUNGSBERICHT AUSLANDSSEMESTER AN DER CAL POLY FALL & WINTER QUARTER
Inhaltsverzeichnis Einleitung ............................................................................................................................................... 1 Studiengang, Semester ...................................................................................................................... 1 Taggenaue Aufenthaltsdauer an der Partnerhochschule ............................................................... 1 Gründe für das Auslandssemester ................................................................................................... 1 Vor dem Aufenthalt ............................................................................................................................... 2 Vorbereitung & Bewerbung .............................................................................................................. 2 Finanzierung ...................................................................................................................................... 3 Visum .................................................................................................................................................. 3 Versicherung ...................................................................................................................................... 4 Anreise ................................................................................................................................................ 4 Während des Aufenthalts...................................................................................................................... 5 Ankunft ............................................................................................................................................... 5 Buddy Service & Orientation/Integration ....................................................................................... 5 Kurswahl / Einschätzung der Kurse ................................................................................................ 6 Wohnen .............................................................................................................................................. 7 Organisatorisches .............................................................................................................................. 8 Freizeitmöglichkeiten & Reisen ........................................................................................................ 9 Ggfs. Weitere wichtige Informationen ............................................................................................... 11 Fazit ...................................................................................................................................................... 12
Einleitung Studiengang, Semester Ich studiere Elektro- und Informationstechnik und habe mich zum Zeitpunkt des Austausches im 6. Semester befunden. Taggenaue Aufenthaltsdauer an der Partnerhochschule Mein Aufenthalt ging vom 22.09.2016 bis 24.04.2017 – somit befand ich mich für Fall und Winter Quarter an der Cal Poly, was etwa der Länge eines Semesters an der HM entsprach. Da das Winter Quarter an der Cal Poly sich mit dem Sommersemester an der HM leicht überschneidet hat musste ich, leider, direkt nach meiner letzten Prüfung an der Cal Poly zurückkehren! Gründe für das Auslandssemester Gründe für ein Auslandssemester sind eigentlich nicht schwer zu finden. Ich wollte schon immer eine Zeit im englischsprachigen Ausland leben, wobei Amerika ein besonderes Interesse in mir weckte. Als ich von der Partnerschaft zwischen der HM und der Cal Poly gehört habe war ich somit direkt angetan. Meine Hauptintention war vorwiegend die Verbesserung meiner Englischkenntnisse, sowie das kennenlernen einer anderen Kultur. Das Wetter und die Natur in Kalifornien waren dabei aber definitiv auch ein Pluspunkt! Seite | 1
Vor dem Aufenthalt Vorbereitung & Bewerbung Infoveranstaltung: Meine Vorbereitung bestand zunächst aus der Infoveranstaltung veranstaltet durch das International Office der HM, welches ich bereits 1-2 Jahre vor meinem Auslandsaufenthalt besucht habe. Dies gab schon einmal erste Eindrücke über den Bewerbungsprozess und die dafür zur Verfügung stehenden Ansprechpartner. Bewerbungsunterlagen: Nachdem ich mich entschlossen hatte das Abenteuer zu wagen, absolvierte ich den TOEFL Test. Ihr solltet euch früh genug darum kümmern einen Termin hierfür zu bekommen, da die Auswertung und Zustellung eurer Ergebnisse ein paar Wochen dauern kann. (Wenn ich mich recht erinnere, waren das bei mir etwa 3 Wochen) Ihr findet online jede Menge Informationen über den Ablauf des Testes und solltet euch definitiv mit dem Ablauf beschäftigen, da dies sehr hilfreich sein wird um mit der gegebenen Zeit zu wirtschaften. Ich fand es damals sehr förderlich eine Probeprüfung zu machen, da ich somit wusste welche Art der Aufgaben, in den einzelnen Gebieten (Reading, Writing, Speaking, Listening), auf mich zukommen wird und wie viel Zeit ich jeweils dafür aufwenden kann. Des Weiteren habe ich mich um das Ausfüllen der Bewerbungsunterlagen im Onlineportal der HM gekümmert und habe fleißig alle Bescheinigungen und Anlagen zusammengesucht. Der Prozess war etwas mühselig aber mit guter Organisation seiner Unterlagen zum Glück kein großes Problem. Auch um die Beantragung eines Reisepasses solltet ihr euch frühzeitig kümmern, solltet ihr keinen aktuellen besitzen, da auch dies min. 4-5 Wochen dauern kann. Leider war ich sehr spät dran und musste ihn via Express-Bestellung beantragen, um ihn noch rechtzeitig vor Ablauf der Bewerbungsfrist zu erhalten. Da dies eine zusätzliche Gebühr kostet kann ich nur empfehlen dies zu vermeiden. Nominierung: Nach Ablauf der Bewerbungsfrist erfolgt ein Auswahlgespräch an der HM. Dies hat auf Englisch stattgefunden und war ein 4:4 Gespräch (4 Studenten und 4 Professoren/Austauschverantwortliche). Hierbei wurden sowohl Fragen gestellt mit denen sie euch als Person und Student/in kennenlernen wollen als auch Fragen über das Land in das ihr möchtet. Jede Frage wurde dabei reihum von jedem der Kandidaten beantwortet bevor es zur nächsten Frage überging. Aus meinem Gespräch hatten es dabei alle Kandidaten geschafft und wurden letztendlich auch von der Cal Poly zugelassen. Bewerbung an der Cal Poly Nach dem Auswahlgespräch erfahrt ihr ob ihr von der HM nominiert wurdet, ist dies der Fall werden eure Bewerbungsunterlagen an die Cal Poly weitergeschickt. Hierfür müssen jedoch noch ein paar zusätzliche Unterlagen ausgefüllt werden. Dies umfasst unter anderem ein englisches Motivationsschreiben, ein Empfehlungsschreiben eines Professors und einer Übersicht der Kurse die ihr gerne besuchen würdet. (Achtung, dies sind nicht eure Fixen Kurse! Macht euch keinen Stress, wenn ihr noch nicht hundertprozentig wisst welche Kurse ihr wählen wollt. Nicht alle Kurse werden jedes Quarter angeboten, ihr könnt es also gar nicht sicher wissen. Dennoch ist es im weiteren Verlauf nützlich sich darüber bereits Gedanken gemacht zu haben) Nach Ablauf der Bewerbungsfrist an der Cal Poly habt ihr dann hoffentlich den Letter of Acceptance im Postfach. Seite | 2
Finanzierung Zur Finanzierung meines Auslandssemesters habe ich während meines Praxissemesters einiges zur Seite gelegt, dennoch hat dies alleine nicht ausgereicht. Somit habe ich einige andere Mittel genutzt um das nötige Kleingeld aufzutreiben. 1. Auslands-BAföG Wer schon einmal BAföG beantragt hat, wird auch von dem Verfahren hierfür nicht sonderlich überrascht sein. Hierbei ist jedoch zu beachten, das für das Auslands-BAföG abhängig von dem gewünschten Zielland eine andere Niederlassung zuständig ist. Für die USA ist dies hierbei das Studierendenwerk in Hamburg. Auf deren Homepage findet ihr recht einfach welche Unterlagen und Formulare ihr einreichen müsst. Wen ihr Inlands-BAföG bekommt, bekommt ihr sicher auch Auslands-BAföG und selbst wenn ihr hier nichts bekommt, könntet ihr Chancen auf die Auslandsvariante haben! 2. KFW-Studienkredit Auslandsunabhängig eine Variante der Studienfinanzierung. Hat mir mit monatlichen Raten sowie einer Einmalauszahlung über die Runden geholfen. 3. PROMOS Stipendium Das PROMOS Stipendium wird über die HM beantragt. Ich fand die Beantragung relativ unkompliziert, da ihr den Großteil der benötigten Unterlagen nach dem abgeschlossenen Bewerbungsprozess an der Cal Poly bereits beisammenhaben solltet. Das Antragsformular erscheint dabei recht kurz, verglichen zu den Anträgen die ihr bis zu dem Zeitpunkt bereits ausgefüllt habt. Ich hatte zunächst eine Absage bekommen. Während meines Auslandsaufenthaltes wurde mir jedoch mitgeteilt, dass sie weitere Mittel zur Verfügung gestellt bekommen haben und ich doch für 3 Monate Zahlungen erhalten werde. Ich denke jedoch, dass dies eher ein glücklicher Einzelfall als die Regel ist. Visum Auch das Visum ist mit einem längeren Prozedere verbunden. Nachdem ihr euren „Letter of Acceptance“ und das DS 2019 Formular von der Cal Poly erhalten habt, könnt ihr die Antragstellung beginnen. Grober Ablauf der Visa-Beantragung: - Besucht http://www.ustraveldocs.com/de und erstellt ein Profil - Zahlung der Bearbeitungsgebühr (SEVIS-Gebühr I-901 [~$160]) - Terminvereinbarung im Konsulat (Konsulatsgebühr [~$180]) - Ausfüllen des Online-Formulars DS-160 Besuch im Konsulat: - Nehmt nichts mit das ihr nicht unbedingt braucht!! Elektronische Geräte am besten Daheim lassen! (Schlüssel und Handy können am Eingang hinterlegt werden, aber nehmt nicht mehr mit als nötig) - Fingerabdrücke abgeben - Kontrolle eures Fotos (Fotoautomat steht notfalls bereit) - Abgabe der Unterlagen - Gespräch mit dem Konsulatsbeamten Seite | 3
(Hier wurden bei mir nur wenige Fragen zum Aufenthalt in den USA (meine Universität, Studiengang, Aufenthaltsdauer) und meinen Plänen danach gestellt. Mein Termin im Konsulat bestand größtenteils aus Warten, da das Gespräch selbst nicht länger als 5 Minuten gedauert hat! Unterlagen wollten sie, abgesehen von meiner Zahlungsbestätigung, der Terminbestätigung und meinem Reisepass kaum etwas sehen. Es ist dennoch ratsam für eventuelle Nachfragen gewappnet zu sein! – Seid einfach höflich, respektvoll und ehrlich, dann sollte nichts schiefgehen!) Mit dem J-1 Visum dürft ihr max. 30 Tage vor und nach dem Beginn/Ende eures Visums Ein- bzw. Ausreisen (Das ist die so genannte Grace period) Versicherung Krankenversicherung: Wir mussten alle eine, von Cal Poly vorgeschriebene, Krankenversicherung abschließen. Dabei waren wir die ersten die dies tun mussten (den Semestern vor uns hat eine, bestimmte Anforderungen erfüllende, deutsche Versicherung gereicht). Die Versicherung von Aetna ist leider recht teuer (bei uns etwa $360 pro Quarter) und versichert nicht alles – Zähne und Augen sind leider ausgeschlossen. Ich habe damit allerdings keine schlechten Erfahrungen gemacht! Ich hatte mir während meines Auslandsaufenthalts mein Wadenbein gebrochen und hatte abgesehen von einer Zuzahlung von $10, beim Orthopäden vor Ort, keine größeren Kosten. Es gibt zwar ein paar Dinge zu beachten, aber das International Office klärt über die Funktionsweise der Versicherung in einer Infoveranstaltung auf. Mein Tipp ist hier also vorwiegend nicht davon auszugehen das eh nichts passiert und vielleicht doch noch eine Zusatzversicherung für Zähne und Augen anzuschließen. Ich hatte mir da zuvor auch eher weniger Sorgen gemacht und dann passierte doch mein erster Bruch weit weg von daheim! Anderes erwähnenswertes: Für mein Wohnheim in San Luis Obispo musste ich noch eine Haftpflichtversicherung (renter’s insurance) vorweisen und mir dafür einen englischen Schrieb mit dessen Absicherungen von meiner Versicherung besorgen. Dies ist aber vermutlich abhängig vom Vermieter. Anreise Mein Flug ging von München über Oslo nach Los Angeles. Die Flüge nach Los Angeles sind in der Regel sehr viel günstiger als direkt nach San Luis Obispo, da dort nur ein sehr kleiner Flughafen ist der nicht von vielen Flugzeugen angeflogen wird (und ist auch günstiger als nach San Francisco). Ich bin dort noch für ein paar Tage geblieben, zusammen mit anderen Austauschstudenten der HM und wir haben von dort aus auch noch einen kleinen Roadtrip gemacht bevor das Quarter losging. Wir haben uns also von Los Angeles aus einen Mietwagen geholt. Einen Internationalen Führerschein haben wir dafür nie benötigt, lediglich Reisepass und Kreditkarte. Achtet bei der online Buchung auf eventuell anfallende Zusatzkosten durch Versicherungen die erst bei Abholung anfallen! Außerdem wäre anzumerken, dass die Anmietung von Autos günstiger ausfällt, wenn ihr bereits 25 seid, da für „Young Drivers“ Zusatzgebühren anfallen! Seite | 4
Während des Aufenthalts Ankunft Die Ankunft hat sich für mich nicht sonderlich überraschend gestaltet, ich fand es allerdings angenehm noch etwas Luft zum Quarterbeginn zu haben, um sich einzuleben. Da in dem Wohnheim in dem ich wohnte bis auf Bett, Schreibtisch und ein paar Kommoden nicht viel vorhanden war musste ich erst ein paar Besorgungen machen. Hierbei ist ein Auto sehr empfehlenswert. Wir hatten das Glück, das einer der anderen deutschen in einer Hostfamilie gewohnt hat und wir deren Auto nutzen konnten, aber auch der Poly Pal (siehe nächster Abschnitt) wäre hierfür eine gute Anlaufstelle. Buddy Service & Orientation/Integration Das International Office der Cal Poly bietet einige Services an um euch das einfinden, in eure neue Umgebung, möglichst einfach zu machen. Abgesehen von den unten Aufgeführten Services veranstaltet das Office über die Quarter verteilt einige Veranstaltungen, die euch mit typisch amerikanischen Dingen sowie den anderen Internationalen Austauschstudenten in Kontakt bringen sollen. 1. Poly Pal: Der Poly Pal ist ein, vom International Office der Cal Poly, angebotener Service, bei dem sich Studenten der Cal Poly freiwillig dazu bereiterklärt haben euch bei dem Einstieg in den ungewohnten Alltag zu helfen. Ihr könnt diesen bereits vor Ankunft zugeteilt bekommen – ihr müsst dazu lediglich ein kurzes Formular ausfüllen – sodass dieser euch auch bereits vorab bei Fragen zur Seite steht. Des Weiteren kann es sein, dass er euch am Flughafen abholt solltet ihr doch direkt in SLO (San Luis Obispo) landen oder mit euch Einkäufe erledigen. Davon abgesehen habt ihr damit auch direkt den ersten Kontaktpunkt für potenzielle Freundschaften. Obwohl ich mit meinem Poly Pal keine enge Bindung hatte, war ich doch sehr froh so einen ersten Kontakt zu haben und sie war definitiv eine Hilfe. Ich kann das beantragen eines Poly Pals also auf jeden Fall empfehlen! 2. Poly Host: Beim den Poly Hosts handelt es sich um Mitarbeiter der Cal Poly die sich dazu bereit erklärt haben sich mit ein bis drei International Studenten zu treffen und ihnen so die Kultur und das amerikanische Leben näher zu bringen. Abhängig von Host zu Host kann dies natürlich unterschiedlich aussehen, aber es ist definitiv eine Möglichkeit sich gegebenenfalls eine Einladung für die Feiertage in einem amerikanischen Haushalt zu besorgen ;) Oftmals sind Poly Hosts etwas älter, eventuell bereits mit Familie. In meinem Fall war mein Poly Host allerdings eine recht junge Mitarbeiterin die gerade mal zwei Jahre älter als ich war und letztendlich die Person war, die eine meiner besten Freunde in SLO wurde und mich mit anderen, mir sehr liebgewonnenen, Menschen in Verbindung gebracht hat. Ich habe sowohl Thanksgiving, als auch Weihnachten mit ihr und der Familie ihres Freundes verbracht und hab einige tolle Unternehmungen mit ihr gemacht. Auch diesen Service kann ich euch also nur wärmstens ans Herz legen! Im Prinzip habt ihr auch absolut nichts zu verlieren, da alles absolut freiwillig ist und ihr natürlich selbst entscheiden könnt, wie viel oder wenig ihr aus den Buddy Services macht! Seite | 5
3. Orientation/Integration: Am Anfang des Quarters gibt es eine, vom International Office organisierte, Orientation Veranstaltung. Dort stellen sich die ganzen Ansprechpartner des International Offices sowie einige anderer Interessante Ansprechpartner und Organisationen vor. Davon abgesehen ist die Veranstaltung gut um die anderen Internationalen Studenten und Poly Pals kennen zu lernen! Dies ist besonders interessant, da ihr so direkt Leute findet, die genauso gerne wie Ihr möglichst viel sehen wollen und ihr so Travelbuddys finden und sich gegebenenfalls Freundschaften bilden können. Ich kann euch wärmstens empfehlen nicht nur mit den anderen Deutschen zu verbleiben, da aus meiner Erfahrung dann auch in der Gruppe nur Deutsch gesprochen wird, was ja nicht Sinn des Austausches ist! Kurswahl / Einschätzung der Kurse Kurswahl: - Generell: Packt euch nicht die kompletten abzulegenden Units mit eurem Fachgebiet voll! Das Quartersystem ist sehr viel schnelllebender und dadurch mehr Arbeit. Oft habt ihr bereits nach 3 Wochen Midterms, jede Woche (benotete) Abgaben für Hausaufgaben und gegebenenfalls Lab Reports abzugeben. Ich würde euch empfehlen nicht mehr als zwei Fächer aus eurem Fachgebiet zu wählen, da ihr euch so auf diese konzentrieren könnt und euch noch etwas Luft bleibt. Da ihr International Studenten seid könnt ihr Fächer aus allen Fachgebieten wählen und so auch mal in andere Bereiche reinschnuppern. Ich habe beispielsweise, neben meinen Elektrotechnik Fächern, Kurse in Psychologie besucht. Außerdem bietet die Kinesiology Fakultät Sportarten für 1 Unit an, die einen guten Ausgleich bieten! (Falls ihr Auslands-BAföG bezieht müsst ihr allerdings aufpassen, dass ihr genug Units in eurem Fachgebiet absolviert um euren Anspruch nicht zu verlieren!) - Genauer Ablauf: Die Kurswahl ist etwas merkwürdig, wenn man es nicht gewohnt ist. Sie findet mittels des my.calpoly.edu Portals statt. Zunächst plant ihr euren Stundenplan mittels PASS (Plan A Student Schedule), dort könnt ihr eure gewünschten Kurse suchen und schauen ob diese auch zeitlich zusammenpassen. Manche Kurse haben dabei noch Laboratories, die dazu gewählt werden müssen. Ob und welche Kurse dies betrifft findet ihr im Course Catalog – Labs sind verzeichnet als „Concurrent: (Kursnummer)“. Dort findet ihr auch welche Kurse normalerweise in welchem Quarter angeboten werden. Nachdem ihr alle gewünschten Kurse ausgewählt habt, bekommt ihr in PASS Kombinationsmöglichkeiten. Da viele Kurse nicht nur einmal die Woche abgehalten werden kann man oft die für einen am besten passende Variante aussuchen. Ihr wählt also den für euch am besten passenden Stundenplan und schickt diesen auf der letzten Seite von PASS an euer „student center“. Damit ist das ganze allerdings noch nicht erledigt. Da ihr internationale Studenten seid, habt ihr natürlich keine Kurshistorie und somit nicht die benötigten Prerequisites, weshalb ihr bei den Fakultäten der Kurse um „permission numbers“ bitten müsst. Die Ansprechpartner der Fakultäten bekommt ihr vom International Office mitgeteilt. Manchmal müsst ihr aber auch den Professor des Seite | 6
einzelnen Kurses anschreiben. Die permission numbers gebt ihr dann in eurem „student center“ ein und „enrolled“ dann damit. Klingt alles etwas kompliziert, ist allerdings absolut machbar und ich persönlich hatte keinerlei Probleme an die benötigten permission numbers zu kommen! Einschätzung der Kurse: Die Elektrotechnik Vorlesungen, sowie deren Laboratories, sind vom Niveau meiner Meinung nach vergleichbar mit denen an der HM. Durch die Aufteilung der Note über das gesamte Quarter, beinhalten sie allerdings mehr Zeitdruck und (je nachdem wieviel Mitarbeit und Nacharbeitung man hier gewohnt ist) mehr Arbeit. Wie auch an der Heimischen Hochschule gibt es auch dort mehr und weniger schwere/aufwendige Kurse. Ein guter Tipp um Kurse/Professoren einzuschätzen ist das Portal polyratings.com. Allerdings würde ich dies nur als grobes Stimmungsbild verwenden und nicht zu viel auf die Meinungen der Studenten legen. Ich hatte teilweise Professoren mit schlechten Bewertungen, die ich wirklich in Ordnung fand! Es hilft aber definitiv, wenn man mehrere Professoren in einem Fach zur Auswahl hat, diese dort zu vergleichen. Wohnen Es ist möglich sowohl, On- als auch Off-Campus zu leben. Da ich und der Großteil der Leute mit denen ich mich unterhalten habe Off-Campus lebten, kann ich allerdings zu On-Campus nicht allzu viel sagen! Einige Wohnungsmöglichkeiten könnt ihr auf der housing.calpoly.edu Seite finden. Die On-Campus Apartments wirkten allerdings auch absolut in Ordnung und ich habe von meinen Freunden die dort gewohnt haben keine besonderen Beschwerden gehört. Off-Campus: Ich habe in den Valencia Apartments gelebt. Dort teilt man sich ein Apartment immer mit zwei anderen Studenten, hat aber ein privates Zimmer. Die Apartments sind nicht luxuriös aber völlig in Ordnung. Da sie in guter Fahrraddistanz zum Campus liegen und jede Menge Einkaufs- und Essmöglichkeiten in direkter Nähe bieten, habe ich mich dort sehr wohl gefühlt. Allerdings sind sie recht teuer und die Mietverträge gehen über ein komplettes Jahr. Da die Wohnsituation in SLO recht beschränkt ist, dachte ich es wäre kein Problem einen Nachmieter für die Restzeit meines Mietvertrages zu finden. Während dies für Fall und Winter Quarter der Fall sein mag, werden in Spring und Summer Quarter jedoch kaum Wohnungen gesucht. Ich kann euch also empfehlen euch eine Unterkunft zu suchen, die monatlich kündbar und dadurch nur für den Zeitraum eures Aufenthalts anmietbar ist!! Ein guter Fundort für WG Zimmer sind auch diverse Cal Poly Housing Gruppen auf Facebook! Neben Valencia Apartments gibt es noch andere Off-Campus Housing Wohnheime, wie beispielsweise Mustang Village. Soweit ich gehört habe sollen diese teilweise auch monatlich kündbare Verträge anbieten. Seite | 7
Organisatorisches Nah-/Fernverkehr: 1. Auto: Falls ihr es euch leisten könnt, kauft euch ein Auto, das war bei mir leider finanziell nicht möglich, ich bin mir jedoch sicher, dass ich viel mehr kleinere spontane Trips gemacht hätte, hätte ich eins gehabt! 2. Bus: Es gibt Stadtbusse sowie Fernverkehr Busse, wobei ich letztere selbst nie ausprobiert habe. Die Stadtbusse sind eine ganz gute Möglichkeit um zum Campus, sowie Downtown zu kommen, fahren allerdings nicht allzu oft und nur auf bestimmten Strecken. Die Busse sind gerne mal zu spät und fahren auch nur zu gewissen Uhrzeiten. Wenn man aus München kommt ist man definitiv verwöhnt und wird schnell merken, dass die kalifornischen öffentlichen Verkehrsmittel keineswegs mit unseren vergleichbar sind! Da die Busfahrten allerdings kostenlos (mit Studentenausweis der Cal Poly) sind, stellen sie aber definitiv eine gute Transportationsmöglichkeit dar! 3. Fahrrad: Meine in SLO bevorzugte Transportmöglichkeit war definitiv das Fahrrad, da man damit super flexibel ist. Fahrräder kann man entweder auf Craigslist kaufen oder den Fahrradverleih von Professor Westwood nutzen. Ich habe letzteres gemacht, da ich mich damit am Ende meines Aufenthaltes nicht um den Weiterverkauf kümmern musste. Professor Westwood’s Fahrradverleih: Die Fahrräder von Prof. Westwood sind keine neuen Räder und sind nicht die beste Qualität, aber für die Zeit tut es. Die anderen Deutschen hatten ein paar Probleme mit den Reifen, diese wurden allerdings problemlos vom Professor ersetzt bzw. die Fahrräder zurückgenommen. Das Prinzip bei ihm ist folgendes: wenn ihr zu ihm kommt, sucht ihr euch ein Fahrrad aus (das er ggf. dann auch erst zusammenbaut), ihr fahrt es kurz Probe und zahlt ihm eine Art Pfand. Bei mir waren das damals $160. Am Ende eures Aufenthaltes bringt ihr ihm das Fahrrad zurück und bekommt euren Pfand, minus $10 pro Monat Nutzung zurück. Bei Abholung und Rückgabe fallen zusätzliche „Bearbeitungsgebühren“ in Höhe eines Sixpacks Corona an. Anzumerken wäre bei dem Thema nur noch, das SLO (und Kalifornien allgemein) recht hügelig ist. Das Fahrradfahren ist also direkt ein gutes Training ;) Konto: Ich hatte kein Konto abgeschlossen, hätte mir allerdings gewünscht dies getan zu haben, da man doch immer wieder auf Dinge stößt die keine ausländischen Kreditkarten annehmen. Außerdem summieren sich anfallende Gebühren dann doch auch ziemlich. (Kreditkartengebühren, Gebühren an Automaten, Gebühren beim Bezahlen von Miete, etc.) Meine deutschen Kreditkarten waren extra welche mit wenig bis keinen Gebühren aber es fielen dennoch erstaunlich viele Gebühren von amerikanischer Seite an. Deshalb kann ich empfehlen dies einfach recht zu Anfang des Aufenthaltes einzurichten. Laut den Erfahrungen meiner Mitaustauschstudenten ist das Erstellen der Konten auch keine große Sache. Seite | 8
Mobilfunk: Das Abschließen und anschließende Kündigen eines Mobilfunkvertrages ist ebenfalls eine unkomplizierte Sache. Dabei kann ich empfehlen sich mit anderen Austauschstudenten zusammen zu tun, da es günstiger ist sich einen Familienplan zu teilen. Wir haben uns einen Vertrag bei T-mobile geholt bei dem wir zu fünft, jeweils ungefähr $27 pro Monat (mit 2GB) gezahlt haben. Gut möglich das es mittlerweile jedoch andere Verträge gibt. Ich kann nur empfehlen direkt in einen Store zu gehen und euch da beraten zu lassen, die Homepages sind da nicht immer übersichtlich. Dort könnt ihr euch dann auch erkundigen, ob der Vertrag monatlich kündbar ist, bei uns war dies der Fall, sodass wir ihn am Ende unseres Aufenthalts problemlos telefonisch kündigen konnten! Einkaufen: Unweit meines Wohnheimes hat während meines Aufenthaltes ein Supermarkt aufgemacht, sodass ich sowohl mit Fahrrad als auch zu Fuß wunderbar kleinere Einkäufe tätigen könnte. Davon abgesehen findet sich bestimmt, falls ihr selbst keines habt, jemand mit Auto der, ab und zu, größere Einkäufe mit euch macht. Oft haben sich bei uns auch mehrere Internationale Studenten innerhalb der „Cal Poly Internationals“ WhatsApp-Gruppe zusammengetan! An Geschäften gibt es in SLO alles Notwendige und selbst am Campus selbst gibt es den Campus Market in dem ihr manche Basics bekommt. Freizeitmöglichkeiten & Reisen Freizeitmöglichkeiten: San Luis Obispo liegt in einem Tal und bietet so, reihum, jede Menge Wandermöglichkeit und hat sogar seine eigene Wander-Challenge (Tri-Tip Challenge). Das Meer ist nur ca. 10min mit dem Auto entfernt und bietet neben dem Wasser- und Sonnenbaden gute Möglichkeiten eure Surf-und Tauchtauglichkeit auszutesten. An der Cal Poly gibt es für alles einen Club! Am Beginn des Fall Quarters gibt es immer ein Club Showcase an dem ihr euch die Auswahl der Clubs anschauen könnt und euch bei den einzelnen Clubs über deren Inhalte informieren könnt. Ich habe mich letztendlich in drei Clubs eingeschrieben aber hätte mich am liebsten noch in eine Vielzahl anderer Clubs eingetragen. Das eintragen in die Clubs verpflichtet euch zu nichts, allerdings bekommt ihr so Informationen über deren Veranstaltungen. Clubs sind eine tolle Art um Kontakte zu knüpfen und eure Freizeit zu gestalten. Ich habe den Brettspielclub, sowie das Bogenschießen sehr genossen und kann euch sehr empfehlen euch die Auswahl der Möglichkeiten mal anzuschauen! Jeden Donnerstagabend ist ein großer Bereich der Innenstadt für einen Farmers Market abgesperrt. Dort gibt es, neben Lebensmitteln und Produkten aus der Region, jeder Menge Essensmöglichkeiten und oftmals Livemusik Außerdem ist der erste Donnerstag des Monats jeweils „bike night“, welche nach Ende des Farmers Markets ausbricht. Eine Horde an Fahrradfahren macht dann die Straßen von San Luis Obispo unsicher und macht mit „biike night“ Rufen auf sich aufmerksam. Oftmals gibt es Themen für die jeweilige bike night, sodass Leute mit lustigen Kostümen und dekoriertem Fahrrad Blicke auf sich ziehen. Die Stimmung dabei ist immer sehr gut, sodass man dies Mal mitmachen sollte! Seite | 9
Reisen: Kalifornien bieten eine riesige Anzahl an lohnenswerten Reisezielen und auch die Angrenzenden Staaten sind eine Reise wert! 1. Reisen – wie? Einfachste Möglichkeit ist das Auto. Da Benzin in den USA recht günstig ist, sind Roadtrips eine wunderbare Art zu reisen. Solltet ihr und eure Freunde kein eigenes Auto besitzen, könnt ihr euch zusammentun und ein Auto anmieten. In SLO gibt es hierfür einige Anbieter! (Budget, Avis, Enterprise, Hertz). Eine andere Möglichkeit bieten Inlandsflüge. Je nach Reiseziel können diese mehr oder weniger erschwinglich sein. Ich bin damals nur einmal (über Silvester) nach Seattle geflogen. Davon abgesehen bin ich immer via Auto gereist. 2. Reiseziele: (nur um ein paar Möglichkeiten zu nennen) a. In Kalifornien: i. Eine Vielzahl von National Parks (z.B. Redwood, Yosemite, Joshua Tree, etc) ii. Hearst Castle iii. Los Angeles [Hollywood, Museen und Touren (z.B. LACMA, Getty, Museum of Death, JPL), Runyon Canyon, Griffith Observatory, Universal, Warner Bros., Disneyland, Strände (Santa Monica Pier, Laguna, Venice, etc), Pasadena, uvm!] iv. San Francisco [Golden Gate Bridge, Fisherman’s Wharf, Alcatraz (Tickets im voraus kaufen!!), Cable Cars, Giants Stadium, Lombard Street, Twin Peaks, Hippy Tree, etc.] v. San Diego – war ich selbst nicht, deshalb keine Empfehlungen meinerseits vi. Lake Tahoe vii. Silicon Valley viii. im Winter: Cambria Christmas Market und viele mehr! b. In den Nachbarstaaten: i. Las Vegas ii. Hoover Dam iii. Grand Canyon iv. Seattle v. Portland vi. und vieles, vieles mehr! Seite | 10
Ggfs. Weitere wichtige Informationen Was ist in den USA teuer? - Sprühdeos – gibt es, ist allerdings teuer; Roll-Deos sind deutlich günstiger - Steckdosenadapter – nicht allzu einfach zu finden und teuer -> daheim kaufen und mitnehmen! - Damenhygieneartikel – mitnehmen, oder sich den Platz sparen und auf Menstrual Cup umsteigen ;) - MakeUp – es gibt nur wenige günstige Marken Auch Lebensmittel sind recht teuer. Dies ist zwar nicht vermeidbar, aber gut zu wissen! Was ist in den USA günstig? - Kleidung – Outlets, Thrift Stores und „off-price“ department Stores bieten jede Menge Einkaufsmöglichkeiten! Nehmt also am besten nur eure Lieblingsstücke mit, um im Koffer noch etwas Luft zu lassen. (Ich habe mir letzten Endes – auch wegen Vorlesungsunterlagen – einen zweiten Koffer für die Rückreise gekauft) - Benzin Reisepass beim Reisen innerhalb den USA mitnehmen? Ich bin bei meinen Roadtrips immer ohne Reisepass gereist und hatte nur zwei Mal Probleme damit. Sowohl beim Weggehen als auch bei allen anderen Gegebenheiten wurde mein normaler deutscher Personalausweis immer akzeptiert außer: o 1x beim Weggehen in Las Vegas (ein kleinerer Club hat ihn nicht akzeptiert, bei allen anderen Clubs hatte ich auch hier keine Probleme damit) o 1x beim Autoanmieten in Los Angeles (ich glaube das war bei Enterprise – ich habe das Auto online reserviert und auch in der Reservierungsbestätigung wurde nicht erwähnt das er benötigt wird! Ich bin dann zu einem anderen Anbieter [Avis] gefahren und hatte dort keinerlei Probleme mit meinem normalen Personalausweis) Fazit: Nehmt ihn mit aber deponiert eine Kopie „Daheim“ in SLO. Ich würde ihn allerdings im Hotelzimmer lassen und nur holen falls ihr mit dem Perso Probleme habt. Arbeiten? Ich hatte mich vor Ort beim International Office informiert, ob es möglich ist mit J-1 Visum zu arbeiten, habe es aus Zeitgründen aber letzten Endes nicht gemacht. Falls es euch jedoch interessiert: Ihr könnt mit Hilfe des International Offices eine Social Security Number beantragen mit der ihr auf dem Campus arbeiten dürft. Dafür müsst ihr eine Jobzusage haben (Jobs z.B. im Campus Dining sind leicht zu finden) und mit den Unterlagen zum International sowie dem (ich glaube) Administration Office gehen. Nach etwas Bearbeitungszeit könnt ihr dann, sobald ihr die Social Security Card in Händen haltet, loslegen. Wieviel ihr arbeiten dürftet weiß ich gerade nicht mehr. Nachdem ihr mit studieren und Co allerdings zeitlich bereits gut bedient seid, würde ich es aber auch nicht empfehlen! Seite | 11
Fazit Obwohl ein Auslandssemester mit hohen Kosten und viel Papierkram verbunden ist, ist es den Aufwand auf jeden Fall wert! Die Zeit dort war eine einmalige Erfahrung, während der ich sehr viel über mich selbst persönlich sowie über mich als Student gelernt habe. Gerade weil man so weit weg von zu Hause und auf sich selbst gestellt ist, ist man gezwungen über den Tellerrand hinauszuschauen und eigene neue Facetten kennenzulernen, sowie aus seiner Comfort Zone zu schlüpfen. Kalifornien war für mich dabei die richtige Wahl, da es kulturell sowie sprachlich meinen Horizont erweitert und mich die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen absolut umgehauen hat. Ich hatte dort eine unglaublich interessante, großartige Zeit und habe einzigartige Erinnerungen geschaffen. Die Kontakte die ich dort geknüpft habe werden mich noch viele Jahre begleiten! Deshalb kann ich jedem ein Auslandssemester an der Cal Poly wärmstens ans Herz legen. Ich würde es jederzeit wieder machen und hoffe ich kann bald zurückkehren! Seite | 12
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