Erfolgskontrolle der Reppisch und des Chlusgrabens im Einflussbereich der Abwas-serreinigungsanlagen Rudolfstetten und Bir-mensdorf (AG) ...
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Erfolgskontrolle der Reppisch und des Chlusgrabens im Einflussbereich der Abwas- serreinigungsanlagen Rudolfstetten und Bir- mensdorf (AG) ARA-Ausbauprogramm 1996-2019 Dezember 2019 Departement Bau, Verkehr und Umwelt 1
Herausgeber Departement Bau, Verkehr und Umwelt Abteilung für Umwelt 5001 Aarau www.ag.ch Autor: Markus Haberthür, Ambio GmbH Zürich Mitarbeit Guido Erni (Kieselalgenbestimmung) Copyright © 2019 Kanton Aargau 2
Inhalt Zusammenfassung 4 1 Anlass der biologischen Erfolgskontrolle bei Kläranlagen 5 2 Konzept der immissionsorientierten Erfolgskontrolle Abwasserreinigung 7 2.1 Zweck der Erfolgskontrollen 7 2.2 Überwachungskonzept 7 2.3 Beurteilung nach dem Modul-Stufen-Konzept 8 2.4 Ausgewählte Kriterien für die Erfolgskontrollen 8 3 Entwicklung des Gewässerzustandes in der Übersicht 10 3.1 Äusserer Aspekt 10 3.2 Gewässerzustand gemäß der Kieselalgenindikation 13 4 Wirkung der Massnahmen bei den ARA 14 4.1 Gegenwärtiger Ausbaustand der untersuchten ARA’s 14 4.2 Änderungen seit 1994 14 4.3 Vorgesehene Massnahmen 14 4.4 ARA Rudolfstetten 15 4.5 ARA Birmenstorf 18 5 Literatur 20 Anhänge 21 Daten der Kieselalgen 21 Daten Äusserer Aspekt 24 3
Zusammenfassung Zur Erfolgskontrolle des ARA-Ausbauprogrammes Das ARA-Ausbauprogramm reduzierte die stoffliche im Einzugsgebiet des unteren Reusstals wurden Belastung des Rummelbaches. Beim jetzigen Stand 2000 und 2019 der biologische Zustand der Ge- der Sanierungen sind im Jahr 2019 die Anforderungen wässer im Einflussbereich der Abwasserreini- hinsichtlich der Gesamtbelastung und der organischen gungsanlagen von Rudolfstetten und Birmenstorf Belastung erfüllt. In der vorbelasteten Reppisch ist untersucht. Der vorliegende Bericht fasst die Er- dies jedoch nicht der Fall und die Einleitung des ARA- gebnisse bei den beiden 2019 in Betrieb stehen- Abwassers zeigt lokal negative Auswirkungen. den Anlagen zusammen. Durch die Sanierungs- massnahmen ist die Belastung des Rummelba- Noch schlechter Gewässerzustand im ches deutlich zurückgegangen. Allerdings wirkt Chlusgraben sich die Verlegung der Einleitung von ARA-Ab- Der Chlusgraben bleibt durch die Verzögerung beim wasser in die bereits vorbelastete Reppisch lokal Bau einer Abwasserleitung von der ARA Birmenstorf stärker aus. Wegen der Verzögerung beim Bau ei- in die Reuss in einem schlechten Zustand. Zwar ner Direkteinleitung des Abwassers der ARA Bir- senkte der Ausbau der ARA um eine zweite menstorf in die Reuss ist der Chlusgraben noch in biologische Reinigungslinie die Belastung durch einem schlechten Zustand. Der ARA-Ausbau hat gelöste organische Stoffe auf ein Niveau, welches aber zumindest die organischen Belastung auf ein die Einleitbedingungen der GSchV (Anhang 3) gesetzlich tolerierbares Niveau gesenkt. erfüllt. Nicht erfüllt sind jedoch die Anforderungen (Anhang 2) im Chlusgraben unterhalb der ARA Bisherige Massnahmen Birmenstorf bezüglich sichtbarer Zustandskriterien, Im Aargauer Einzugsgebiet der Limmat, der Reppisch biologischer Indikatoren (Makrozoobenthos, DICH) und der unteren Reuss (Zufikon bis Mündung) wurden und dem DOC. Das oft reine ARA Abwasser bildet Schaum, Abwassergeruch, Eisensulfid und es zwischen 2000 und 2019 die Abwasserreinigungsan- gelangen bei Regenwetter viele Feststoffe ins lagen von Rudolfstetten und Birmenstorf erneuert Gewässer. Eine grundlegende Verbesserung im und/oder ausgebaut. Bei der ARA Rudolfstetten sind Gewässer lässt sich nur durch die Direkteinleitung die Anlagen erneuert worden. Das ARA-Abwasser des ARA-Abwassers und des Abwassers aus der wird heute in die grössere Reppisch eingeleitet. Der Regenwasserbehandlung bei der ARA in die Reuss erreichen. Überlauf des zur ARA gehörenden Regenbeckens fliesst noch in den Rummelbach. Die ARA Birmenstorf wurde zwischen 2016 und 2018 Was bleibt zu tun? erneuert und ausgebaut. Der Ausbau betrifft insbeson- Bei der ARA Rudolfstetten bleibt vorerst abzuwarten, dere eine zusätzliche biologische Reinigungsline so- bis die Vorbelastung der Reppisch durch Massnah- wie die Erneuerung der alten technischen Anlagen. men oberhalb der Einleitung des gereinigten Abwas- Geplant war auch bis 2018 die Verlängerung der Lei- sers reduziert wird und sich dessen Einfluss in der tung mit dem gereinigten Abwasser in die Reuss. Die- Reppisch direkter manifestiert. ser Teil der Sanierung verzögert sich aber durch ein An der ARA Birmenstorf ist die Feststoffabtrennung Gerichtsverfahren. beim Regenbecken noch zu verbessern. Der be- schlossene Bau der Direktableitung zur Reuss müsste Verbesserung des Gewässerzustands im realisiert werden. Mit diesem wird der Chlusgraben Bereich der ARA Rudolfstetten beim gegenwärtigen Wasserfluss aus dem Einzugsge- Durch die Realisierung des ARA-Ausbau- und Sanie- biet oberhalb der ARA mindestens zeitweise trocken rungsprogrammes an der Kläranlage von Rudolfstet- fallen. ten hat sich der äussere Aspekt im Rummelbach Mit dem Ziel die Vernetzung zu fördern ist eine deutlich verbessert. Vor Beginn der Sanierungspha- Bachöffnung und die Wiederherstellung des einmal sen war er 2000 unterhalb der ARA hinsichtlich meh- vorhandenen, permanenten Fliessregimes oberhalb rerer Merkmale zu beanstanden. Dies ist nun nach des Chlusgrabens zu prüfen. Abschluss der Sanierungsmassnahmen bis 2019 nur noch bezüglich Feststoffen der Fall, welche aus dem Überlauf des Regenbeckens stammen. Die Verlegung der ARA-Einleitung zur Reppisch hat dort zu einer leicht verstärkten Schaumbildung geführt. 4
1 Anlass der biologischen Erfolgskontrolle bei Kläranlagen Veränderte Rahmenbedingungen der Ab- informieren. Dies verlangt explizit auch Art. 50 des wasserbehandlung Gewässerschutzgesetzes (GSchG). Die Erfolgskon- trollen sind dabei als Teil eines umfassenden Systems Die Infrastruktur zur Siedlungsentwässerung und Ab- zum Qualitätsmanagement der öffentlichen Umweltpo- wasserreinigung ist nicht für die Ewigkeit gebaut. Die litik zu sehen. Kanalisationssysteme und Abwasserreinigungsanla- gen müssen laufend unterhalten und im gleichen Zuge Prüfung der Gesetzeskonformität den sich verändernden Anforderungen angepasst werden. Jährlich wächst die Siedlungsfläche in der Die ökologischen Ziele und Anforderungen an die Schweiz um fast ein Prozent und erfordert eine lau- Wasserqualität für Fliessgewässer sind in der Gewäs- fende Erweiterung der Entwässerungssysteme. Die serschutzverordnung vom 28. Oktober 1998 formu- Problematik von Mikroverunreinigungen durch toxi- liert. Neben den Grenz- und Richtwerten für chemi- sche und hormonaktive Spurenstoffe hat sich im letz- sche und physikalische Qualitätskriterien umschreibt ten Jahrzehnt akzentuiert. Sie zeigt sich in schwinden- die Verordnung auch Anforderungen für den äusseren den Fischpopulationen, Missbildungen bei Fischen Aspekt (Farbe, Geruch, Trübung etc.) sowie den hete- veränderter Zusammensetzung des Aufwuchses in rotrophen und pflanzlichen Bewuchs der Gewässer- Gewässern sowie dem schwinden ausgewählter Tier- sohle (Anhänge 1 und 2 der GSchV). Die ökologi- gruppen der Invertebraten schen Ziele streben bezüglich der organischen Belas- Das Fernhalten von Fremdwasser aus der Abwasser- tungen (Saprobie) und des anorganischen Nährstoffe- kanalisation – gegenwärtig rund 30% der schweizeri- intrags (Trophie) einen biologischen Zustand an, der schen Abwassermenge – ist immer noch ein vorrangi- für nicht oder nur schwach belastete Gewässer ty- ges Ziel zur Steigerung der Reinigungseffizienz der pisch ist. Abwasserreinigungsanlagen. Der flächendeckende Verbund der Kanalisationsnetze ermöglicht eine Opti- Integrative Erfassung der Gewässerbelas- mierung des Abwassermanagements und eine effizi- tung entere Bewirtschaftung der Abwasserreinigung. In die- In methodischer Hinsicht ergänzen sich die chemi- sem Zusammenhang ist auch der Ersatz der früher schen und biologischen Qualitätskriterien gegenseitig. einzeln betriebenen, kleineren Abwasserreinigungsan- Während chemische Untersuchungen in der Regel lagen durch zentrale Grossanlagen mit wirkungsvolle- Momentaufnahmen der stoffspezifischen Wasserquali- ren Reinigungstechnologien und besseren betriebs- tät darstellen, widerspiegeln die biologischen Erhe- wirtschaftlichen Eckwerten zu sehen. bungen die längerfristige Wirkung der Belastungsfak- toren auf die Lebensprozesse im Gewässer. So kön- Abschluss einer weiteren Investitionsphase nen z. B. aus der Zusammensetzung der Wasserorga- Die Rahmenbedingungen der Abwasserbehandlung nismen Rückschlüsse auf die Belastungsvorgänge im haben sich auch im Aargauer Einzugsgebiet der Gewässer gezogen werden. Diese können nicht nur Limmat, der Reppisch und der unteren Reuss (Zufikon auf stoffliche Aspekte, sondern auch auf hydrologi- bis Mündung) verändert. In der Folge wurden in den sche und gewässermorphologische Stressfaktoren letzten zwanzig Jahren grössere Investitionen in die ausgedehnt werden. Biologische Methoden eignen Siedlungsentwässerung und Abwasserreinigung getä- sich besonders für Erstaufnahmen der Wasserqualität tigt. Dabei wurde die ARA Birmenstorf ausgebaut und und um generelle Qualitätsänderungen im Laufe eines die ARA Rudolfstetten saniert (siehe Kapitel 4). Ent- Sanierungsvorhabens festzustellen. schieden ist, das gereinigte Abwasser der ARA Birmenstorf direkt in die Reuss einzuleiten. Teil des aargauischen Überwachungskon- zeptes für die Gewässer Bestandteil des Qualitätsmanagements Gestützt auf dem Grobkonzept für den Gewässer- Allein schon die beträchtlichen öffentlichen Investitio- schutz der 90er Jahre [13] und den Folgerungen eines nen verpflichten die kantonalen Gewässerschutzfach- Berichtes der Abteilung für Umwelt vom Juni 1993 stellen die Wirkung der Gewässerschutzmassnahmen zum Zustand der aargauischen Fliessgewässer [14] zu prüfen und die Öffentlichkeit über deren Erfolg zu wurden die Ziele für die biologische Überwachung des 5
Gewässerzustandes im Kanton Aargau neu definiert. Diese sind: • Erweiterung der Beurteilung der Wasserqualität auf die biologischen Qualitätsziele (Langzeitkon- trolle) • Erfolgskontrolle der weitergehenden Abwasserrei- nigung (ARA-Ausbauphase der 90er Jahre) be- züglich der biologischen Gewässergüte • Flächendeckender Überblick über die biologische Wasserqualität (Optimierung des Mitteleinsatzes zur Feststellung von Abwasserverunreinigungen) • Nachweis von akuten Gewässerverschmutzungen (Schadenfälle) Der vorliegende Bericht dient Ziel 2 des Untersu- chungsprogrammes. Wirkungsprüfung der Massnahmen bei den einzelnen Kläranlagen Zur Erfolgskontrolle wurde anhand der Kieselalgen, des „Äusseren Aspektes“ und beim Chlusgraben zu- sätzlich des Makrozoobenthos untersucht, wie sich die Belastungsverminderung hinsichtlich absetzbarer Stoffe, organisch abbaubarer Stoffe und der Gesamt- belastung in den Gewässern auswirkte. Zu diesem Zweck wurden die von ARA-Abwasser betroffenen Gewässerabschnitte der Reppisch und des Chlusgra- bens nach der Realisierung der Sanierungsprojekte mit biologischen Methoden (siehe Kapitel 2) 2019 un- tersucht. Die Kläranlage von Rudolfstetten wurde an den von ihr betroffenen Gewässerabschnitten erstmals 2000 untersucht. Der Sanierung der ARA Birmenstorf ging keine Untersuchung voraus. 6
2 Konzept der immissionsorientierten Erfolgskontrolle Abwasserreinigung 2.1 Zweck der Erfolgs-kontrol- periodisches Einzugsgebiet bezogenes Monitoring len Massnahmen bezogene Erfolgskontrolle Im Rahmen eines periodischen, Einzugsgebiet bezo- einfaches genen Monitorings der Gewässerqualität werden spe- Monitoring zifische Untersuchungen über die Auswirkungen der Abwasserreinigung und Siedlungsentwässerung durchgeführt. Der vorliegende Bericht zeigt die Aus- Betreiber (Verband, wirkungen des gereinigten Abwassers im Gewässer- Gemeinde) system auf. Ein separater Bericht [16] dokumentiert Betreiber (Verband, die Auswirkungen der Entlastungsbauwerke der Sied- Gemeinde) lungsentwässerung auf die Gewässer. Kanton (Abteilung für Umwelt) Die Entwässerung der Siedlungsgebiete und die Be- Abb. 1: Ebenen der Verantwortlichkeiten bei den immissionsori- handlung und Reinigung des Abwassers sind im Ge- entierten Erfolgskontrollen der Siedlungsentwässerungen im wässerschutzgesetz geregelt. Der Vollzug liegt bei Kanton Aargau. den Kantonen. Zur Erfüllung des gesetzlichen Auf- trags haben der Kanton Aargau und die aargauischen Massnahmenbezogene Erfolgskontrolle Gemeinden in den letzten 20 Jahren rund eine Milli- arde in die Siedlungsentwässerungen (inklusive Ab- Sie wird bei wesentlichen Änderungen im System der wasserreinigungsanlagen) investiert. Dazu kommen Siedlungsentwässerung durchgeführt wie z.B. Kapazi- weitere Ausgaben für den jährlichen Betrieb und Un- tätserweiterungen bei Abwasserreinigungsanlagen, terhalt. Angesichts der eingesetzten Mittel versteht es Bau von Abwasserbehandlungsanlagen (Regenbe- sich von selbst, dass der Erfolg der Massnahmen peri- cken), Änderung der Entlastungsschwellen und der odisch überprüft werden muss. Entlastungsorte etc. Die Kontrollen erfolgen vor und Der Erfolg der Massnahmen (wie z.B. der Bau von Ab- nach Realisierung der Massnahmen durch gewässer- wasserreinigungsanlagen) wird anhand von Wirkungs- ökologisch erfahrenes Personal anhand des äusseren zielen kontrolliert, welche im Konzept für die immissi- Aspektes und der Kieselalgen. onsorientierte Erfolgskontrolle des Kantons Aargau [1] formuliert wurden. Dabei sind die Effektivität und Effi- Periodisches, Einzugsgebiet bezogenes Mo- zienz der Massnahmen wichtige Beurteilungsfaktoren. nitoring Das Monitoring führt der Kanton durch und erfolgt in 2.2 Überwachungskonzept Intervallen von ca. 10 Jahren. Ziel ist, die Einhaltung der Gewässerschutzvorgaben spezifisch für die Sied- Diese Kontrollen sind Teil des Konzeptes für die im- lungsentwässerung in einem definierten Gewässerein- missionsorientierte Erfolgskontrolle im Kanton Aargau zugsgebiet zu überprüfen. Dabei werden die Gewäs- [1], welche im Bereich Siedlungsentwässerung drei ser ober- und unterhalb der bedeutendsten Einlei- Ebenen umfasst. tungsstellen auf den äusseren Aspekt und die Kie- selalgen untersucht. Dies soll eine Gesamtschau der Einfaches Monitoring Auswirkungen der Siedlungsentwässerungen auf die Das einfache Monitoring umfasst eine regelmässige Gewässerqualität im Gewässereinzugsgebiet ermögli- Funktionskontrolle der Entlastungs- und Abwasserbe- chen. handlungsanlagen durch das Betriebspersonal. Dabei Die Schlussfolgerungen aus den vorliegenden Unter- wird auch der äussere Aspekt in leicht vereinfachter suchungen zeigen den Gemeinden und Abwasserver- Form (siehe [1]) im Gewässer bei der Einleitstelle be- bänden auf, wo Handlungsbedarf im Bereich Abwas- urteilt. serreinigung besteht. Sie finden Verwendung in der Generellen Entwässerungsplanung (GEP). Das periodische, einzugsgebietbezogene Monitoring umfasst neben den Untersuchungen zu den 7
Auswirkungen der Abwasserreinigung und Siedlungs- entwässerung auf die Gewässerqualität weitere Pro- 2.4 Ausgewählte Kriterien für gramme zur flächendeckenden Beurteilung der biolo- die Erfolgskontrollen gischen und chemischen Qualität der Gewässer. Zu- sammen erlauben Sie der Abteilung für Umwelt eine Zur Erfolgskontrolle der Auswirkungen der Siedlungs- umfassende Beurteilung der stofflichen Belastung der entwässerung und Abwasserreinigung erwies sich Gewässer in der Region. eine Bewertung nach den Modulen Kieselalgen, Stu- fen F und A und Äusserer Aspekt, Stufe F am zweckmässigsten und kostengünstigsten. 2.3 Beurteilung nach dem Mo- dul-Stufen-Konzept 2.4.1 Modul Äusserer, Aspekt Stufe F Das Gewässerschutzgesetz (GSchG) verlangt nicht Ziel des Moduls Äusserer Aspekt [3] ist, eine orientie- nur die Erhaltung einer guten Wasserqualität und der rende Beurteilung des Zustandes von Fliessgewäs- vielfältigen Funktionen der Gewässer als Lebensraum sern auf der Stufe F (flächendeckend) mit rein sinnlich für Pflanzen und Tiere, sondern generell eine nachhal- wahrnehmbaren Kriterien. Unter dem Begriff «Äusse- tige Nutzung durch den Menschen. Für die Überwa- rer Aspekt» werden diejenigen Parameter zusammen- chung von Fliessgewässern ergeben sich daraus un- gefasst, welche der Beurteilung der in der Gewässer- terschiedlichste Anforderungen und Qualitätskriterien. schutzverordnung unter Anhang 2 (Ziffer 11 Absatz 1a Sie sind in der Gewässerschutzverordnung (GSchV) und Absatz 2a, b, c sowie Ziffer 12 Absatz 1a und Ab- und im „Modul-Stufen-Konzept zur Untersuchung der satz 2b) aufgeführten Anforderungen dienen. Diese Fliessgewässer“ [2] beschrieben. betreffen Schlamm, Trübung, Verfärbung, Schaum, Das Modul-Stufen-Konzept wird der Notwendigkeit ge- Geruch, Eisensulfid, Kolmation, Feststoffe/Abfälle, he- recht, dass die Bewertung von Fliessgewässern ent- terotropher Bewuchs und Pflanzenbewuchs. Sie wer- sprechend der Problemstellung mit unterschiedlichen den einzeln geprüft und jeweils nach drei Klassen be- und differenzierten Ansätzen erfolgen muss. Es unter- wertet (siehe Tab. 2). scheidet zwischen den drei Fliessgewässerbereichen „Hydrologie und Morphologie“, „Biologie“ und „Stoffe.“ Kriterium Bewertung Dazu bietet es gegenwärtig 10 Bewertungsmodule, heterotropher Bewuchs kein
100% DI-CH Qualitätsklasse/Vollzugsbedarf 1.00-3.49 sehr gut 90% GSchV erfüllt 3.50-4.49 gut 80% 4.50-5.49 mässig 70% 5.50-6.49 unbefriedigend GSchV nicht erfüllt 60% 6.50-8.00 schlecht 50% Tab. 3: Bewertungskriterien und Bewertungsskala des Moduls „Kieselalgen“ auf der Stufe F. 40% 30% 2.4.3 Modul Kieselalgen, Stufe A 20% Die Zusammensetzung der Kieselalgen wurde zudem 10% nach weiteren Zeigereigenschaften untersucht, die eine differenzierte Beurteilung hinsichtlich der organi- 0% schen Belastung (Saprobie) erlaubt. Die Methode von I I-II II II-III III III-IV IV Lange-Bertalot [5], [6], Hofmann [7] und Reichardt [8] nutzt vor allem die saprobiologischen Eigenschaften resistent tolerant sensibel hochsensibel (= Wirkung der organischen Belastung auf die Kie- selalgenzusammensetzung) der Kieselalgen. Abb. 2: Verteilungsbeispiele der vier Differenzialartengruppen Die organische Belastung wird aufgrund der prozentu- für die 7 Gütestufen. Die Anforderung der GSchV ist erfüllt, alen Anteile der Differenzialartengruppen nach 7 Stu- wenn die hellen Säulenanteile grösser als 50% sind. fen beurteilt (siehe Tab 4). Abbildung 3 zeigt Vertei- lungsbeispiele für die 7 Gütestufen. Diese Gütestufen werden aus der prozentualen Ver- prozentualer Anteil teilung von Differenzialartengruppen (= Artengruppen Gewässergütestufe der Differenzial-arten- die auf organische Belastung hochsensibel, sensibel, gruppen tolerant oder resistent reagieren) ermittelt (siehe Abb. 2). Die Gewässerschutzverordnung wird erfüllt, wenn oligosaprob mindestens Gütestufe II und kleiner eingehalten sind, hs≥90% I unbelastet bis s+t+r≤10% bzw. wenn mehr als 50% der Kieselalgen den hoch- sehr gering belas- sensiblen und sensiblen Differenzialartengruppen GSchV erfüllt tet (helle Säulenanteile) angehören. oligo- ß-me- hs>10% I-II sosaprob 50%≤s≤90% 2.4.4 Modul Makrozoobenthos, Stufe F gering belastet t+r50%; s≥50%; schen Belastung und des ökomorphologischen Zu- mässig belastet t+r
3 Entwicklung des Gewässerzustandes in der Übersicht 3.1 Äusserer Aspekt Schlechter Gewässerzustand unterhalb der Durch die Realisierung der ARA-Ausbau- und Sa- ARA Birmenstorf nierungsprogramme an der Kläranlage von Ru- Das im Chlusgraben hauptsächlich fliessende gerei- dolfstetten hat sich der äussere Aspekt im Rum- nigte Abwasser aus der ARA Birmenstorf verfehlt die melbach deutlich verbessert. Vor Beginn der Sa- Anforderungen der Gewässerschutzverordnung an nierungsphasen war er 2000 unterhalb der ARA den äusseren Aspekt deutlich. Eisensulfid, viel hinsichtlich mehrerer Merkmale zu beanstanden. Schaum, Abwassergeruch und viele eingeschwemmte Dies ist nun nach Abschluss der Sanierungsmass- Feststoffe belegen dies. Mit dem 2018 abgeschlosse- nahmen 2019 nur noch bezüglich Feststoffe der nen Ausbau der ARA sowie der Sanierung der älteren Fall. Die Verlegung der ARA-Einleitung zur Rep- ARA-Anlagen konnte keine „legal compliance“ erreicht pisch hat dort zu einer leicht verstärkten Schaum- werden. Eine solche wird nur mit der Direkteinleitung bildung geführt. des ARA-Abwassers in die Reuss möglich, deren Rali- Nicht erfüllt sind die Anforderungen im Chlusgra- sierung inzwischen rechtskräftig verfügt wurde. Eine ben unterhalb der ARA Birmenstorf. Dies zeigt Verbesserung lässt sich in der jetzigen Situation allen- sich durch Schaum, Abwassergeruch, Eisensulfid falls an der Feststoffabtrennung in der ARA bei Ent- und die vielen Feststoffe im Gewässer. Eine lastungsereignissen erreichen. grundlegende Verbesserung im Gewässer wird Die Ursache für die leichte bis mittlere Kolmation der erst mit der Direkteinleitung des gereinigten ARA- Gewässersohle kann mit den angewendeten Metho- Abwassers in die Reuss erreicht. den nicht festgestellt werden. Verbesserung des Gewässerzustandes im Bereich der ARA Rudolfstetten Im Rummelbach hat sich der äussere Aspekt durch die Sanierungsmassnehmen an der ARA Rudolfstet- ten-Friedlisberg und insbesondere die Verlegung des ARA-Auslaufes an die Reppisch deutlich verbessert. Heterotropher Bewuchs, Schaum und Abwasserge- ruch sind unterhalb des ehemaligen ARA Ausflusses verschwunden. Sichtbare Auswirkungen der ARA zei- gen sich im Rummelbach lediglich noch durch verein- zelte Feststoffe, die beim Anspringen der Entlastung des Klärbeckens in den Rummelbach geschwemmt werden. Die festgestellte Kolmation des Rummelba- ches hat andere Ursachen die entweder natürlich sind oder oberhalb der ARA anthropogen verursacht wer- den. In der Reppisch hat die Verlegung des ARA-Ausflus- ses im Abschnitt unterhalb zu leichter Schaumbildung und Abwassergeruch geführt. Letzterer aber nur über eine kurze Fliessstrecke. Bei der Untersuchung im Jahre 2000 war dies im gleichen Gewässerabschnitt noch nicht der Fall. Auch die Reppisch neigt an allen drei untersuchten Stellen zur Kolmation deren Ursa- che weiter oben liegen muss. Wie weit dies schon 2000 der Fall war kann nicht beurteilt werden, da man damals diesen Parameter noch nicht erhoben hat. 10
Abb. 3: Beurteilung des Einflusses der Kläranlage Rudolfstetten auf den äusseren Aspekt der Reppisch und der ARA Birmenstorf auf den Chlusgraben. Die lila Pfeile markieren den Ort der Probenahmestellen und die Richtung der Zeitachse. 2019 2000 Rudo 3 E266 2000 2019 2019 2000 E265 E264 2019 2000 2000 2019 1997 Einleitstelle ARA E263 ARA Neumatt 2000 2019 E283 2019 11
Abb. 4: Beurteilung des Einflusses der Kläranlagen auf die Gesamtbelastung (DI-CH) der Reppisch und des Chlusgrabens (Die lila Pfeile markieren den Ort der Probenahmestellen und die Richtung der Zeitachse). Leere Kreise bedeuten, dass der DI-CH nicht erho- ben wurde. ! DI-CH Gewässergüte nach dem schweizerischen Kieselalgenindex GSchV erfüllt GSchV nicht erfüllt sehr gut gut E267 2019 2000 mässig nicht befriedigend schlecht Rudo 3 E266 2000 2019 2019 2000 E265 Rudo 2 2019 2000 2000 2019 Einleitstelle ARA Rudo 1 ARA Neumatt 2000 2019- 12-05 E283 2019 12
war anlässlich der Erstuntersuchung im Jahr 2000 3.2 Gewässerzustand gemäß nicht der Fall. Die Verlegung des ARA-Ausflusses in der Kieselalgenindikation die Reppisch hat dort innerhalb der herrschenden Gü- teklasse lokal zu einer leichten Verschlechterung des Das ARA-Ausbauprogramm reduzierte die stoffli- Zustandes geführt. Allerdings ist die Reppisch bereits che Belastung des Rummelbaches. Beim jetzigen oberhalb der heutigen Einleitung in einem Masse vor- Stand der Sanierungen sind im Jahr 2019 die An- belastet, dass die von den Kieselalgen indizierten An- forderungen hinsichtlich der Gesamtbelastung forderungen knapp nicht erfüllt sind. Erst ca. 1 km wei- und der organischen Belastung erfüllt. In der vor- ter unten werden sie bezüglich der Gesamtbelastung belasteten Reppisch ist dies jedoch nicht der Fall erfüllt (Abb. 5). Hinsichtlich der organischen Belastung und die Einleitung des ARA-Abwassers zeigt lokal sind die entsprechenden Anforderungen der GSchV in negative Auswirkungen. Der Chlusgraben bleibt der Reppisch an allen Stellen nicht erfüllt, wenn auch durch die Verzögerung beim Bau der Abwasserlei- teilweise nur knapp. Im Rummelbach sind sie jedoch tung von der ARA Birmenstorf in die Reuss in ei- eingehalten (Abb. 6). nem schlechten Zustand. Der Ausbau der ARA um eine zweite biologische Reinigungslinie senkte die Belastung organisch abbaubarer Stoffe auf ein Ni- Momentan schlechter Zustand des Chlusgrabens veau, welches die Anforderungen der GSchV er- Im Chlusgraben wird sich der momentan schlechte füllt. Zustand bezüglich der Gesamtbelastung (DICH) erst verbessern, wenn die rechtskräftig verfügte Direktab- Der Ausbau der Kläranlage Birmenstorf und die di- leitung in die Reuss realisiert ist. Der jetzt schlechte rekte Ableitung des Abwassers der Anlage von Ru- Zustand wird auch durch das Makrozoobenthos dolfstetten in die Reppisch waren nur teilweise erfolg- (IBCH) bestätigt. Die Belastung durch organisch ab- reich. Die Gesamtbelastung (DI-CH) des Rummelba- baubare Stoffe erfüllt jedoch die Vorgaben. Dies ist ches ist soweit zurückgegangen, dass die Anforderun- eine positive Folge der ARA-Erweiterung um eine gen der Gewässerschutzverordnung erfüllt sind. Dies zweite biologische Reinigungsstufe. 1.00 Rummelbach Reppisch Chlusgr. 2.00 E263 (Rudo 1) E264 (Rudo 2) Rudo 3 E265 (Rudo 4) E266 E267 (Rudo 5) E283 3.00 4.00 5.00 6.00 7.00 ARA ARA RB 8.00 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 Abb. 5: Gesamtbelastung (DI-CH) der Reppisch und des Chlusgrabens im Bereich der Kläranlagen im Unteren Reusstal. Die Anforde- rungen der GSchV sind bei den blauen und grünen Kreisen oberhalb der roten Markierungslinie erfüllt. 100% Rummelbach Reppisch Chlusgr. 90% E263 (Rudo 1) E264 (Rudo 2) Rudo 3 E265 (Rudo 4) E266 E267 (Rudo 5) E283 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% ARA ARA RB 0% 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 Abb. 6: Organische Belastung der Reppisch und des Chlusgrabens im Bereich der Kläranlagen im Unteren Reusstal. Die Anforderun- gen der GSchV sind erfüllt, wenn die hellen Säulenanteile grösser als 50% sind. 13
4 Wirkung der Massnahmen bei den ARA 2019 wurden die Kläranlagen von Birmensdorf und eine Reinigungskapazität auf 20000 Einwohnergleich- Rudolfstetten untersucht. Diese Anlagen leiten weiter- werte erweitert. hin ihr gereinigtes Abwasser in den Chlusgraben bzw. in die Reppisch. In Kapitel 4.1 wird der heutige Aus- bauzustand der Anlagen gezeigt. Kapitel 4.1 zeigt 4.3 Vorgesehene Massnah- rückblickend die Geschichte der beiden Anlagen und die bisher ergriffenen Massnahmen auf. In Kapitel 4.4 men und 4.5 werden die für die jeweilige Anlage Ergeb- Bei der ARA Birmenstorf (Rehmatte) ist die direkte nisse der Untersuchung dargelegt. Ableitung des gereinigten Abwassers sowie des Ab- wassers aus der Regenwasserbehandlungsanlage in 4.1 Gegenwärtiger Ausbau- die Reuss rechtskräftig verfügt. Die Aufhebung der ARA Rudolfstetten und der Anschluss an die LIMECO stand der untersuchten Dietikon ist beschlossen und wird 2021/22 realisiert. ARA’s Kläranlage Massnahmen Die untersuchten zwei Kläranlagen verfügen über eine Direkte Ableitung des Abwassers aus der ARA Birmenstorf und der Regenwasserbehandlungsanlage in die hydraulische Reinigungskapazität von 24’200 Einwoh- Reuss . nergleichwerten (Tab. 5). Der gesamte Abwasseran- Aufhebung der ARA Rudolfstetten und der An- fall beträgt über die letzten Jahre im Mittel 1.79 Mio. Rudolfstetten schluss an die LIMECO Dietikon ist beschlossen m3 pro Jahr. Dabei wurden durchschnittlich 9644 m3 und wird 2021/22. Klärschlamm verwertet. In den Einzugsgebieten der Tab. 8: Planungsstand für Massnahmen. beiden Kläranlagen leben 15700 Einwohner. Kläranlage Ausbau- Ausbau Ausbau Baujahr grösse hydr. QTW hydr. QRW Ausbau Birmenstorf 20000 73 l/s 146 l/s 1972 1998, 2018 Rudolfstetten 4200 26 l/s 52 l/s 1967 2004 Tab. 6: Belastung und Kapazitäten der 2019 untersuchten Ab- wasserreinigungsanlagen im unteren Reusstal. 4.2 Änderungen seit 1994 Kläranlage Massnahmen 2018 Sanierung und Erweiterung mit Gebläse- Birmenstorf station sowie zweitem Biologie- und Nachklär- becken. 1997 Ausbau mit Nitrifikation /Denitrifikation. Rudolfstetten 2004 Sanierung und Verlegung der Abwas- sereinleitung in die Reppisch Tab. 7: Wichtigste Ausbauphasen der Abwasserreinigungsanla- gen im unteren Reusstal. Im Zuge des Ausbauprogrammes 1996-2019 wurden beide Kläranlagen erweitert oder optimiert. (Tab. 6). 2003-2004 wurde die ARA Rudolfstetten grundlegend erneuert. Dabei wurde die Einleitung des gereinigten Abwassers vom Rummelbach an die Reppisch ver- legt. Die ARA Birmenstorf wurde 1998 auf 15000 Gleichwerte ausgebaut und 2018 letztmals saniert. Dabei wurde die Anlage durch ein zweites Biologie- und Nachklärbecken sowie eine Gebläsestation auf 14
Die beiden Stellen (E263, E264) am Rummelbach be- 4.4 ARA Rudolfstetten finden sich an einem natürlich/natunahen Gewässer- Die 1967 erbaute Abwasserreinigungsanlage erfuhr abschnitt. Dieser weist ein zusammenhängendes 2004 letztmals einen grösseren Ausbau. Dabei wurde Bachgehölz auf welches die Sohle ausreichend be- unter anderem die Einleitung des gereinigten Abwas- schattet. Sie besteht aus natürlichem Kies mit breiter sers vom Rummelbach in die abflussstärkere Rep- Korngrössenverteilung. An der oberen Stelle liegen pisch verlegt. Die Anlage ist heute mit einer Nitrifika- grobe Blöcke im Bachbett. Der pflanzliche Sohlenbe- tion / Teildenitrifikation ausgerüstet. wuchs ist gering. Abb. 9: Stelle E263 oberhalb der Entlastung des Regenbeckens Abb. 7: Auslauf der ARA Rudolfstetten in die Reppisch. Koordi- in den Rummelbach mit Blickrichtung bachaufwärts. Koordina- naten: 2672324 / 1247811. ten: 2671895 / 1247527. Abb. 10: Stelle E264, unterhalb Entlastung des Regenbeckens Abb. 8: Entlastung des Regenbeckens der ARA Rudolfstetten in in den Rummelbach mit Blickrichtung bachaufwärts. Koordina- den Rummelbach. Koordinaten: 2671893 / 1247539. ten: 2671891 / 1247560. 4.4.1 Die Probenahmestellen Die Proben E265-E267 wurden in der Reppisch an ökomorphologisch natürlich bis wenig beeinträchtigten Abschnitten der genommen. Die Uferböschungen sind an der Wasserlinie weitgehend unverbaut und an we- nigen Stellen naturnah mit Blöcken gesichert. Die vor- handenen Gehölze sorgen im Bereich der Einleitung für eine ausreichende Beschattung der Gewässer- sohle. An der Stelle E267 ist die Sohle stärker be- sonnt. Sie besteht an allen drei Stellen aus natürli- chem Geschiebe mit einem meist breiten Korngrös- senspektrum, sodass die Erhebung des äusseren As- pektes problemlos war. Der Pflanzenbewuchs der Sohle ist vor der Einleitung gering, weiter unten neh- Abb. 11: Stelle E265 oberhalb der ARA-Einleitung in die Rep- men der Aufwuchs von Algen und Moosen zu. pisch mit Blickrichtung bachaufwärts. Koordinaten: 2672328 / 1247808. 15
Stelle Jahr Beurteilungskriterien Kolmation Feststoffe Schlamm Schaum Trübung Verfär- Geruch bung 2000 kein keine keine kein kein – – E263 leicht 2019 kein keine keine kein kein keine mittel ARA Rudolfstetten RB, Rummelbach wenig leicht 2000 kein keine keine mittel mittel – – E264 leicht verein 2019 kein keine keine kein kein mittel zelte wenig leicht Rudo 3 2000 kein keine keine – – mittel mittel 2019 Abb. 12: Stelle E266, unterhalb der ARA-Einleitung in die Rep- pisch mit Blickrichtung bachaufwärts. Koordinaten: 2672346 / 2000 kein keine keine kein kein – – E265 1247882. leicht 2019 kein keine keine kein kein mittel keine ARA Rudolfstetten, Reppisch 2000 E266 wenig leicht leicht 2019 kein keine keine keine mittel mittel mittel 2000 kein keine keine kein kein – – E267 wenig leicht 2019 kein keine keine kein keine mittel mittel Tab 9: Entwicklung des äusseren Aspektes in Rummelbach und in der Reppisch bezüglich Schlamm, Trübung, Verfärbung, Schaum, Geruch, Kolmation und Feststoffe. Stelle Jahr Beurteilungskriterien Bewuchs Moosbe- deckung deckung Makro- phyten Algen- Eisen- sulfid Abb. 13: Stelle E267, 1 km unterhalb der ARA-Einleitung in die het. Reppisch mit Blickrichtung bachaufwärts. Koordinaten: 2672196 / 1248711. 2000 0% kein 10-50%
4.4.3 Gewässerqualität gemäss der Kie- gesamten untersuchten Abschnitt organisch belastet. selalgenindikation Die diesbezüglichen Anforderungen sind 2019 allen 1.00 Stellen nicht erfüllt. Die Belastung entspricht Güte- Rummelbach Reppisch stufe II-III oder „kritisch“ belastet. Innerhalb dieser GschV erfüllt 2.00 E263 Stufe ist unmittelbar unterhalb der ARA-Einleitung E264 Rudo3 E265 E266 E267 eine deutlich stärkere Belastung mit organisch abbau- 3.00 baren Stoffen zu erkennen. Der Rummelbach weist 4.00 2019, wenn auch knapp, durchwegs die Gütestufe II, „schwach belastet“ auf. Die Vorbelastung ist schon oberhalb der Entlastung A06-105 Berikon (siehe Be- GschV nicht erfüllt 5.00 richt Siedlungsentwässerung) festzustellen. 6.00 Im Rummelbach bleiben die Anteile der belastungs- 7.00 sensiblen Kieselalgen (Abb. 12, heller Teil der Säulen) mit 53% (E263) vor und 53% (E264) nach der Entlas- ARA RB 8.00 tung aus dem Regenbecken der ARA unverändert. 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 Auch bei den belastungstoleranten zeigt sich mit 39% oberhalb und 42% unterhalb kaum einen Unterschied. Die belastungsresistente Gruppe sinkt sogar von 8% Abb. 14: Entwicklung der Gesamtbelastung der Reppisch und vor der Einleitung auf 4% unterhalb. Bei der Untersu- des Rummelbaches nach DI-CH im Bereich der ARA Rudolfstet- chung 2000 war der Einfluss der Einleitung stärker er- ten zwischen 2000 und 2018. sichtlich. In der Reppisch entspricht die organische Belastung Gemäss dem schweizerischen Kieselalgenindex ist an allen drei Stellen der Gütestufe II-III. Die entspre- die Gewässergüte des Rummelbachs im Bereich des chenden Anforderungen der GSchV sind damit knapp Regenklärbeckens der ARA Rudolfstetten innerhalb nicht eingehalten. Trotz der erhöhten organischen der Güteklasse „gut“. Auch innerhalb dieser Stufe ist Vorbelastung ist eine Wirkung des ARA Ausflusses im kein Einfluss der Entlastungen ersichtlich. Seit der Gewässer ersichtlich. Der Anteil der belastungssen- letzten Untersuchung 2000 hat sich die Situation ver- siblen Kieselalgen sinkt von 48% vor der Einleitung bessert. Anders ist die Situation in der Reppisch. (E265) auf 31% (E266) unterhalb. Demgegenüber Diese ist im Vergleich zu früher stärker vorbelastet steigen die Anteile der belastungstoleranten Kieselal- und entspricht nur noch der Gütestufe „mässig“. Die gengruppe von 45% auf 59% und die der belastungs- inzwischen vom Rummelbach zur Reppisch verlegte resistenten von 7% auf 9% unterhalb. Der Selbstreini- Einleitung des gereinigten Abwassers aus der ARA gungsprozess in der Reppisch stellt mit 49% sensib- verschlechtert den Zustand nur wenig. Die Selbstreini- len, 49% toleranten und 2% resistenten 1 km weiter gungswirkung der Reppisch verbessert diesen rund unten die Verhältnisse wie oberhalb der Einleitung einen Kilometer unterhalb der Einleitung zur Güte- wieder her. klasse „gut“. Dies war auch im Jahr 2000 der Fall. Die gesetzlichen Anforderungen sind im untersuchten Abschnitt des Rummelbaches erfüllt, in der Reppisch Fazit: Die Entlastungen aus dem Regenbecken der ARA Rudolfstetten haben 2019 keinen Einfluss auf oberhalb und unmittelbar unterhalb der Einleitung den Zustand des Rummelbaches. Dagegen ist ein sol- noch nicht. cher durch den ARA-Ausfluss in der erheblich vorbe- 10 0% lasteten Reppisch ersichtlich. Rummelbach Reppisch 90 % 80 % E263 E264 Rudo3 E265 E266 E267 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % ARA RB 0% 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 2019 2000 Abb. 15: Entwicklung der organischen Belastung der Reppisch und des Rummelbaches im Bereich der ARA Rudolfstetten zwi- schen 2000 und 2018. Die Anforderungen der GSchV sind er- füllt, wenn die hellen Säulenanteile grösser als 50% sind. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bezüglich der orga- nischen Belastung. Die Reppisch ist über den 17
4.5 ARA Birmenstorf 4.5.3 Äusserer Aspekt Das gereinigte Abwasser des Chlusgrabens macht sich auch nach der Sanierung 2018 im äusseren As- pekt deutlich bemerkbar. Viel Schaum, leichter bis mittlerer Abwassergeruch und Eisensulfid zeigen, dass die diesbezüglichen Anforderungen der GSchV noch nicht eingehalten sind. Die eingeschränkte Sauerstoffversorgung der Sohle – angezeigt durch sichtbares Eisensulfid – wird zusätzlich durch die leichte bis mittlere Kolmatierung begünstigt. Immerhin ist das Abwasser soweit von organisch abbaubaren Stoffen gereinigt, dass kein sichtbarer heterotropher Bewuchs aufkommt. Viele Feststoffe (Plastik, Lumpen) zeugen von einer schlecht funktionierenden Feststoffabtrennung im Re- Abb. 16: Auslauf (grünes Rechteck) der ARA Birmenstorf (Reh- genbecken der ARA. matte) in den Chlusgraben. Koordinaten: 2661839 / 1254911. Stelle Jahr Beurteilungskriterien 4.5.1 Bisherige Massnahmen Kolmation Feststoffe Schlamm Schaum Trübung Verfär- Geruch Die Abwasserreinigungsanlage von Birmenstorf wurde bung 1972 erbaut und erfuhr 1998 und letztmals 2018 einen grösseren Ausbau. Die Anlage ist heute mit einer Nitri- fikation und Teildenitrifikation ausgerüstet. Gemäss ARA Birmenstorf (Rehmatten) kantonaler Planung "Elimination von Mikroverunreini- leicht leicht gungen auf ARAs" ist die ARA Rehmatte verpflichtet E283 2019 kein keine keine viel viele mittel mittel Massnahmen zu ergreifen. Mit dem Bau der Direktab- Tab. 11: Entwicklung des äusseren Aspektes des Chlusgrabens leitung in die Reuss wird dieser Pflicht Folge geleistet. bezüglich Schlamm, Trübung, Verfärbung, Schaum, Geruch, Kolmation und Feststoffe. 4.5.2 Die Probenahmestelle Die Probenahmestelle E283 befindet sich an einem Stelle Jahr Beurteilungskriterien ökomorphologisch zwischen natürlich und naturnah Bewuchs Moosbe- deckung deckung Makro- phyten Algen- Eisen- sulfid wechselnden Abschnitt des Chlusgrabens rund 200 m het. unterhalb des ARA-Ausflusses. Der Böschungsfuss ist natürlich und der weitere Uferbereich ist bewaldet. Die Sohle wird dadurch gut beschattet. Sie besteht aus ARA Birmenstorf (Rehmatten) natürlichem Kies mit breiter Korngrössenverteilung. An der Probenahmestelle stammt das permanent ab- E283 2019
1.00 4.5.5 Gewässerqualität gemäss der Indika- E283 GschV erfüllt 2.00 tion der Invertebratenfauna 1.00 3.00 GschV erfüllt 4.00 0.80 wechsel- trocken GschV nicht erfüllt 5.00 0.60 6.00 wechsel- GschV nicht erfüllt trocken 0.40 7.00 ARA 8.00 0.20 2019 Abb. 18: Gesamtbelastung des Chlusgraben nach DI-CH im Be- ARA reich der ARA Birmenstorf 2019. 0.00 Die hohe Belastung zeigt sich hinsichtlich der Nähr- 2019 stoffe und/oder der nicht abbaubaren organischen Abb. 20: Zustand der Gesamtbelastung des Chlusgrabens ge- Stoffe (Mikroverunreinigungen und andere). Nicht aus- mäss IBCH unterhalb der ARA Birmenstorf (Rehmatte) im Jahr zuschliessen sind auch Effekte durch die vom Abwas- und 2019. ser erhöhten Temperaturen. Das Makrozoobenthos ist im Chlusgraben stark ge- 10 0% stört. Es kommen nur sehr wenige Taxa vor, darunter 90 % sind auch typische Abwasserzeiger (Egel, Asseln). E283 Die EPT (Eintags-, Stein-, und Köcherfliegen) fehlen 80 % dagegen gänzlich, darunter alle abwasserempfindli- 70 % chen Arten. Der für das Makrozoobenthos geltende 60 % schweizerische Güteindex IBCH zeigt einen schlech- 50 % wechsel- ten Zustand des Chlusgrabens an (0.11). Aufgrund 40 % trocken der wenigen Taxa lässt sich kein SPEAR-Index (zur 30 % Feststellung einer Pestizidwirkung im Gewässer) be- 20 % stimmen. 10 % Fazit: Im Chlusgraben sind die Anforderungen der 0% Gewässerschutzverordnung bei weitem nicht einge- 2019 ARA halten. Eine wirkliche Verbesserung der Situation wird nur mit der Direkteinleitung des gereinigten Abwas- sers aus der ARA und des behandelten Abwassers Abb. 19: Organische Belastung des Chlusgrabens im Bereich aus dem Regenbecken in die Reuss erreicht. Kurzfris- der ARA Birmenstorf 2019. Die Anforderungen der GSchV sind tig verbessert werden kann die Feststoffabtrennung im erfüllt, wenn die hellen Säulenanteile > 50% sind. Regen- oder Vorklärbecken der Reinigungsanlage. Bezüglich der von Kieselalgen indizierten organischen Belastung sind die Anforderungen der GSchV unter- halb der ARA Birmenstorf erfüllt. Die Belastung ent- spricht an dieser Stelle der Gütestufe II oder „schwach belastet“. Der Anteil der belastungssensiblen Kieselal- gen (Abb. 18, heller Teil der Säulen) beträgt 72%. Demgegenüber kommt ein sehr geringer Anteil an be- lastungstoleranten (7%) aber ein relativ hoher Anteil (20%) an belastungsresistenten vor. Dieser Befund steht im Widerspruch zur gemessenen mittleren DOC-Konzentration (ca. 6 mg/l) im gereinig- ten Abwasser der ARA. Die Gründe dafür konnten in diesem Fall nicht befriedigend geklärt werden. 19
5 Literatur [1] Chaix, O.; Ochsenbein, U.; Elber, F. (1995): ModulStufenKonzept. Mitteilungen zum Gewässer- Prioritäten für technischbauliche Gewässerschutmass- schutz Nr. 26, Bern. nahmen. Gas Wasser Abwasser 75, Heft 9, 703713. [12] Binderheim E., Göggel W. 2007: Methoden zur [2] Thomas, E. A.; Schanz, F. (1976): Beziehun- Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer. gen zwischen Wasserchemismus und Primärproduk- Äusserer Aspekt. UmweltVollzug Nr. 0701. Bundes- tion in Fliessgewässern, ein limnologisches Problem. amt für Umwelt, Bern. 43 S. Vierteljahresschrift Natf. Ges. Zürich, 121, 309317. [13] Kanton Aargau, Abteilung Umweltschutz [3] Uehlinger, U. (1994): Sauerstoff in der Glatt: (2009). Konzept für die immissionsorientierte Erfolgs- Photosynthese, Respiration und Sauerstoffhaushalt in kontrolle. Februar 2009, 26 S. einem anthropogen stark beeinflussten Mittellandfluss (Glatt, Kt. Zürich). Gas Wasser Abwasser 74, Heft 2, [14] Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abtei- 123128. lung Umweltschutz (2008). Erfolgskontrolle an den Gewässern im Einzugsgebiet der Abwasserreini- [4] LangeBertalot, H. (1978): Diatomeen Differenti- gungsanlagen im Oberen Fricktal. Aarau, Dezember alarten anstelle von Leitformen: ein geeignetes Krite- 2008. rium der Gewässerbelastung. Arch. Hydrobiol./Suppl. 51, 393427. [15] Pfaundler M. et al., 2007: Methoden zur Unter- suchung und Beurteilung der Fliessgewässer. Hydro- [5] Kramer, K.; LangeBertalot, H. (1988): In Ettl, logieAbflussregime. UmweltVollzug. Entwurf vom Ok- H.; Gerloff, J.; Heynig, H.; Molenhauer, D. (Hrsg.): tober 2007. Bundesamt für Umwelt, Bern. 104 S. Süsswasserflora von Mitteleuropa Bd 2/2, Gustav Fi- scher Verlag, Stuttgart. [16] Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abtei- lung Umweltschutz (2019). Einzugsgebiet bezogenes [6] Schiefele, S.; Kohmann F. (1993): Bioindikation Monitoring der Wasserqualität in der Region Unteres der Trophie in Fliessgewässern. Bayrisches Landes- Reusstal. Factsheets der Einleitungen Auswirkungen amt für Wasserwirtschaft, Forschungsbericht Nr. 102 der Siedlungsentwässerung, Stand 2019ß. 01 504, 211 S. mit Anhang. [7] Hofmann, G. (1987): Diatomeengesellschaften saurer Gewässer des Odenwaldes und ihre Verände- rungen durch anthropogene Faktoren. Diplomarbeit im Fachbereich Biologie der Johann Wolfgang GoetheU- niversität, Frankfurt am Main, 264 S. [8] Reichardt E. (1991): Beiträge zur Diatomeen- flora der Altmühl. 3. Teil: Wasserqualität und Di- atomeenbesatz. Algological Studies 62, 107132. [9] Erni, G.; Preisig, H.R., (1994): Hydrobiologi- sche Untersuchungen am Unterlauf der Thur (Kanton Zürich, Schweiz). Algen. Vierteljahresschrift der Natf. Ges. Zürich 139, Heft 2, 7178. [10] Hürlimann, J.; Niederhauser, P. (2006): Metho- den zur Untersuchung und Beurteilung der Fliessge- wässer: Kieselalgen Stufe F. [11] BUWAL (1998): Methoden zur Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer: 20
Anhänge Daten der Kieselalgen E263 E264 E265 E266 E267 E283 Alte systematische Bezeichnung Neue systematische Bezeichnung Achnanthes biasolettiana GRUNOW var. biasolettiana neu: Achnanthidium pyrenaicum (HUST.) KOBAYASI 14 19 15 13 1 Achnanthes biasolettiana GRUNOW var. biasolettiana neu p.p.: Achnanthidium delmontii PÉRÈS,LE COHU&BARTHÈS 35 13 26 Achnanthes conspicua A. MAYER neu: Platessa conspicua (A. MAYER) LANGE-B. 204 Achnanthes eutrophila LANGE-B. 4 9 9 4 13 Achnanthes lanceolata ssp. frequentissima LANGE-B. neu: Planothidium frequentissimum (LANGE-B.) LANGE-B. 58 Achnanthes minutissima KUETZING var. minutissima neu p.p.: Achnanthidium minutissimoide-Kleinformen 33 10 2 Achnanthes Minutissima KUETZING var minutissima neu p.p.: Achnanthidium minutissimum CZERNECKI var. minutissimum Achnanthes minutissima var. saprophila Kobayasi & Mayama neu: Achnanthidium saprophilum ROUND&BUKHTIYAROVA Achnanthes ploenensis HUSTEDT neu: Karayevia ploenensis (HUSTEDT) BUKHTIYAROVA 2 12 Achnanthes rupestoides HOHN neu: Platessa hustedtii (KRASSKE) LANGE-B. 63 Achnanthes straubiana LANGE-B. 4 2 Achnanthidium rivulare POTAPOVA & PONADER 4 Amphora inariensis KRAMMER 2 Amphora indistincta LEVKOV 87 6724 43 49 Amphora libyca EHRENBERG sensu K&LB-86 neu: copulata (KUETZING) SCHOEMANN&ARCHIBALD 2 1 4 Amphora pediculus (KUETZING) GRUNOW 204 222 208 315 256 6 Caloneis bacillum (GRUNOW) CLEVE sensu DI-CH neu: lancettula (SCHULZ-DANZIG) LANGE-B.&WITKOWSKI 9 9 1 2 Cocconeis pediculus EHRENBERG 1 1 2 Cocconeis placentula EHRENBERG var. placentula 2 Cocconeis placentula var. euglypta (EHRENBERG) GRUNOW sensu DI-CH 10 2 15 2 Cocconeis placentula var. lineata (EHRENBERG) VAN HEURCK 2 6 Cymbella microcephala GRUNOW neu: Encyonopsis microcephala (GRUNOW) KRAMMER 2 Cymbella minuta f. semicircularis neu: Encyonema ventricosum (AGARDH) GRUNOW 2 1 Cymbella minuta HILSE neu: Encyonema minutum (HILSE) D.G.MANN 2 Cymbella sinuata GREGORY neu pp: Reimeria sinuata (GREGORY) KOCIOLEK&STOERMER 3 2 Cymbella sinuata GREGORY neu pp: Reimeria uniseriata SALA, GUERRERO & FERRARIO 3 3 Diploneis oblongella (NAEGELI) CLEVE-EULER p.p.: praetermissa LANGE-B.&Fuhrmann 1 21
E263 E264 E265 E266 E267 E283 Alte systematische Bezeichnung Neue systematische Bezeichnung Diploneis oculata (BRÉBISSON) CLEVE 3 2 Fragilaria capucina var. vaucheriae (KÜTZING) LANGE-B. vaucheriae (KÜTZING) PETERSEN 1 2 Fragilaria ulna (NITZSCH) LANGE-B. 1 Gomphonema angustum AGARDH 2 Gomphonema minutum (AGARDH) AGARDH 1 Gomphonema olivaceum (HORNEMANN) BRÉBISSON 6 1 2 6 1 Gomphonema parvulum (KUETZING) KUETZING var. parvulum f. parvulum 1 12 Gomphonema pumilum var. rigidum REICHARDT & LANGE-B. 1 1 Gomphonema sp. 1 Gyrosigma sciotoense (W.S. SULLIVANT) CLEVE syn. nodiferum (GRUNOW) REIMER 1 Navicula atomus (KÜTZING) GRUNOW var. atomus 2 Navicula atomus var. permitis (HUSTEDT) LANGE-B. 4 4 4 2 Navicula cryptocephala KUETZING 3 Navicula cryptotenella LANGE-B. 50 75 37 27 43 Navicula gregaria DONKIN 2 2 Navicula lenzii HUSTEDT sensu SwB neu: Fallacia lenzii (HUSTEDT) LANGE-B. 2 Navicula menisculus var. grunowii LANGE-B. neu pp: Navicula antonii LANGE-B. - Typ1 7 5 7 2 5 Navicula minima GRUNOW sensu DI-CH neu pp: Sellaphora atomoides (C.E.WETZEL et VAN DE VIJER 11 9 6 5 19 Navicula minima GRUNOW sensu DI-CH neu pp: Sellaphora nigri (DE NOTARIS) C.E.WETZEL et L. ECTOR 35 11 9 42 11 10 Navicula minuscula GRUNOW var. minuscula GRUNOW neu: Adlafia minuscula (GRUNOW) LANGE-B. var. minuscula 2 Navicula muraloides HUSTEDT neu: Eolimna muraloides (HUSTEDT) LANGE-B.et KULIKOVSKY 18 Navicula reichardtiana LANGE-B. 7 26 1 2 2 Navicula sancti-naumii LEVKOV&METZELTIN 2 Navicula seminulum GRUNOW sensu DI-CH neu: Sellaphora saugerresii (DESM.) C.G.WETZEL et D.G.Mann 51 Navicula subhamulata GRUNOW neu: Fallacia subhamulata (HUSTEDT) D.G.MANN 4 2 4 2 Navicula sublucidula HUSTEDT neu: Fallacia sublucidula (HUSTEDT) D.G.MANN 2 4 3 Navicula subminuscula MANGUIN neu: Eolimna subminuscula MOSER,LANGE-B.&METZELTIN 1 Navicula tripunctata (O.F.MUELLER) BORY 11 10 2 3 4 Navicula trivialis LANGE-B. 2 Navicula veneta KUETZING 2 Nitzschia amphibia GRUNOW 2 6 Nitzschia archibaldii LANGE-B. 2 Nitzschia dissipata (KUETZING) GRUNOW ssp. dissipata 19 16 10 4 2 Nitzschia fonticola GRUNOW 8 1 1 22
E263 E264 E265 E266 E267 E283 Alte systematische Bezeichnung Neue systematische Bezeichnung Nitzschia palea (KUETZING) W.SMITH var. palea 1 Nitzschia palea var. debilis (KUETZING) GRUNOW 9 Nitzschia recta HANTZSCH 4 3 4 Nitzschia sinuata var. delognei (GRUNOW) LANGE-B. neu: solgensis CLEVE-EULER 2 1 1 Nitzschia sociabilis HUSTEDT 4 6 Rhoicosphenia abbreviata (C.AGARDH) LANGE-B. 2 2 9 19 Simonsenia delognei (GRUNOW) LANGE-B. 2 2 4 Stephanodis- cus minutulus (KUETZING) CLEVE & MUELLER 2 23
Daten Äusserer Aspekt Stelle Datum Schlamm Trübung Verfärbung Schaum Geruch E263 05.06.19 kein keine keine kein kein E264 05.06.19 kein keine keine kein kein E265 05.06.19 kein keine keine kein kein E266 05.06.19 kein keine keine wenig mittel leicht mittel E267 05.06.19 kein keine keine wenig mittel kein E283 20.06.19 kein keine keine viel leicht mittel het. Stelle Datum FeS Kolmation Feststoffe Algen Moose Makrophyten Bew. E263 20.06.17 0% leicht mittel keine kein
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