Ernährung bei Diabetes mellitus

 
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                                                                                                                                                                                            Übersichtsarbeit

                                                                                                                                                                                            Ernährung bei Diabetes mellitus
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                            David Fäh1,2
                                                                                                                                                                                            1
                                                                                                                                                                                                Departement Gesundheit, Ernährung und Diätetik, Berner Fachhochschule
                                                                                                                                                                                            2
                                                                                                                                                                                                Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention, Universität Zürich

                                                                                                                                                                                                Zusammenfassung: Was für die Allgemeinbevölkerung als ausgewogene Ernährung angeschaut wird, gilt im Grundsatz auch
                                                                                                                                                                                                für Personen mit Diabetes. Die dürftige wissenschaftliche Evidenzlage rechtfertigt keine dogmatische Haltung mit strikten
                                                                                                                                                                                                Ge- und Verboten von Nährstoffen oder Lebensmitteln. Vielmehr sind in einer ausgewogenen Ernährung alle Makronährstoff-
                                                                                                                                                                                                gruppen vertreten, wobei eine Reduktion der Kalorienzufuhr gleichermassen erfolgreich über Kohlenhydrate oder Fette pas-
                                                                                                                                                                                                sieren kann. Ideal sind Produkte hoher Qualität sowie mit geringer und schonender Verarbeitung wie faserreiche Stärkepro-
                                                                                                                                                                                                dukte und kaltgepresste pflanzliche Öle. Der Nutzen einer erhöhten Proteinzufuhr bezüglich Diabetesmanagement und
                                                                                                                                                                                                Gewichtskontrolle kristallisiert sich zunehmend. Als Quellen sollten jedoch eher pflanzliche oder Milchprodukte herangezo-
                                                                                                                                                                                                gen werden als rotes oder verarbeitetes Fleisch. Die mediterrane Ernährungsweise und Konzepte mit vergleichbarem wissen-
                                                                                                                                                                                                schaftlichem Fundament erfüllen am ehesten die Kriterien einer «geeigneten» Ernährung für Diabetespatienten. Obwohl Alko-
                                                                                                                                                                                                hol dicht ist an leeren Kalorien, spricht nichts dagegen, den Genuss darin eingebettet zu tolerieren. Angesichts der individuell
                                                                                                                                                                                                unterschiedlichen Stoffwechselreaktion auf gleiche Lebensmittel und unter Berücksichtigung der dürftigen Beweislage ist
                                                                                                                                                                                                eine personalisierte Herangehensweise angebrachter denn je.

                                                                                                                                                                                                Which diet is appropriate for patients with diabetes mellitus?

                                                                                                                                                                                                Abstract: What is considered a balanced diet for the general population is in principle also true for people with diabetes. The
                                                                                                                                                                                                scarce scientific evidence does not justify a dogmatic attitude with strict rules and bans on nutrients or foods. Rather, all ma-
                                                                                                                                                                                                cronutrient groups are represented in a balanced diet, whereby a reduction in calorie intake can be equally successful via
                                                                                                                                                                                                carbohydrates or fats. Ideal are products of high quality and with low and gentle processing, such as starch products rich in
                                                                                                                                                                                                fibre and cold-pressed vegetable oils. The benefits of increased protein intake in terms of diabetes management and weight
                                                                                                                                                                                                control are becoming increasingly clear. However, plant-based or dairy products should be used as sources rather than red or
                                                                                                                                                                                                processed meat. The Mediterranean diet and concepts with a comparable scientific basis are most likely to meet the criteria of
                                                                                                                                                                                                a “suitable” diet for diabetes patients. Although alcohol is dense with empty calories, there is no reason not to tolerate the con-
                                                                                                                                                                                                sumption embedded in such a diet. In view of the individually different metabolic reactions to the same foods and taking into
                                                                                                                                                                                                account the scarce evidence, a personalised approach is more appropriate than ever.

                                                                                                                                                                                            Einleitung                                                                      Mensch unterschiedlich auf eine Ernährungsumstellung
                                                                                                                                                                                                                                                                            reagiert, sollten unter Berücksichtigung ernährungsphy­
                                                                                                                                                                                            Diabetes* nimmt weltweit zu. Alterung der Bevölkerung                           siologischer Grundsätze individuelle Herangehenswei­
                                                                                                                                                                                            aber auch steigende Adipositas-Raten sind die Haupt­                            sen verfolgt werden. Folgender Beitrag soll als Grundlage
                                                                                                                                                                                            treiber. Neben der körperlichen Aktivität ist die Er­                           dazu dienen, indem er Vor- und Nachteile der wichtigs­
                                                                                                                                                                                            nährung der bedeutendste beeinflussbare Faktor.                                 ten Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fette, Eiweisse und
                                                                                                                                                                                            ­Entsprechend wichtig wären stringente Ernährungsemp­                           Alkohol zusammenträgt. Obwohl es auch Evidenz gibt,
                                                                                                                                                                                             fehlungen, um den Krankheitsverlauf bei Diabetespati­                          die für oder gegen einzelne Lebensmittel spricht, sollte
                                                                                                                                                                                             enten möglichst positiv beeinflussen zu können. Diese                          die Ernährung stets als Ganzes betrachtet werden. Ent­
                                                                                                                                                                                             sind leider nur bedingt möglich, da ungenügende wissen­                        sprechend wichtig sind Untersuchungen zu den Effekten
                                                                                                                                                                                             schaftliche Evidenz dafür vorliegt: Die jeweiligen Effekte                     von Ernährungsmustern auf das Körpergewicht und Dia­
                                                                                                                                                                                             sind klein, die Signifikanzniveaus gering, die Resultate                       betesmanagement. Dabei scheinen Qualität und Verar­
                                                                                                                                                                                             heterogen. Kommt hinzu, dass im Ernährungsbereich                              beitung von Produkten mindestens so wichtig zu sein wie
                                                                                                                                                                                             selbst randomisierte kontrollierte Versuche nur bedingt                        die absoluten Mengen oder die Verhältnisse der Makro­
                                                                                                                                                                                             geeignet sind um verlässlichere Resultate mit Kausali­                         nährstoffe. Für Personen mit Diabetes gelten zudem die
                                                                                                                                                                                             tätsnachweis zu generieren [1, 2]. Deshalb und weil jeder                      gleichen Kriterien für eine ausgewogene Ernährung wie

                                                                                                                                                                                            *
                                                                                                                                                                                                 Im gesamten Beitrag ist mit «Diabetes» Typ 2 Diabetes mellitus gemeint, falls nicht näher beschrieben

                                                                                                                                                                                            Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311                                                                              © 2020 Hogrefe
                                                                                                                                                                                            https://doi.org/10.1024/0040-5930/a001196
D. Fäh, Ernährung bei Diabetes mellitus                                                                                                     303

                                                                                                                                                                                            für die Allgemeinbevölkerung, wobei das Vermeiden ei­                     zu starke Einschränkung resultiert in einer übermässigen
                                                                                                                                                                                            ner positiven Energiebilanz noch stärker im Vordergrund                   Zufuhr an Eiweissen oder Fett. Beides kann je nach Quelle
                                                                                                                                                                                            steht.                                                                    mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert sein [10]. Zu­
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                                                                                                      dem fördert eine Low-Carb-Ernährung eine ketogene
                                                                                                                                                                                                                                                                      Stoffwechsellage, was für manche Patienten problematisch
                                                                                                                                                                                                                                                                      sein kann [11]. Low-Carb-Diäten sollten also Patienten mit
                                                                                                                                                                                            Kohlenhydrate und                                                         Diabetes nicht routinemässig empfohlen werden [5, 7]. Ne­
                                                                                                                                                                                            ­zugesetzte ­Süssungsmittel                                               ben der Menge entscheidet auch die Art der Kohlenhydrate
                                                                                                                                                                                                                                                                      über den Krankheitsverlauf. Bis anhin wurden der Glykä­
                                                                                                                                                                                            Auch wenn die Evidenz für eine konkrete Kohlenhydrat-                     mische Index (GI: «Geschwindigkeit»)) und die Glykämi­
                                                                                                                                                                                            Empfehlung fehlt, spricht vieles dafür die Zufuhr im Fens­                sche Last (GL: «Masse») als Massstäbe dafür verwendet
                                                                                                                                                                                            ter zwischen 45 und 60 Energieprozent vorzusehen [3]. Bei                 wie schnell, in welcher Menge und über welche Dauer Glu­
                                                                                                                                                                                            einem Tagesbedarf von 2000 kcal bedeutet dies ca. 200                     kose im Blut erscheint. Einigermassen robuste Evidenz
                                                                                                                                                                                            bis 300 g / Tag. Eine kohlenhydratarme Ernährung führt                    zeigt, dass ein Ersatz von hoch-GI-Lebensmitteln durch
                                                                                                                                                                                            zwar meist zu einer Verbesserung der HbA1c-Werte [4, 5].                  solche mit niedrigerem GI Vorteile bringt bei Glukosepara­
                                                                                                                                                                                            Bei der Gewichtsreduktion hat sie aber keine Vorteile ge­                 metern, Diabetesmanagement und auch das Herz-
                                                                                                                                                                                            genüber anderen Diäten und ist bei der Nachhaltigkeit ei­                 Kreislauf(HKL)-Risiko senkt [12 – 15]. Diese generelle An­
                                                                                                                                                                                            ner mediterranen Ernährungsweise unterlegen [4 – 9]. Eine                 sicht muss jedoch insofern revidiert werden, als der GI

                                                                                                                                                                                            Tabelle 1. Kohlenhydrate für Diabetes-Patienten: Alternativen zu ungünstigen Quellen

                                                                                                                                                                                             Für die meisten Diabetes-Patienten ungünstig          Entsprechende Alternativen

                                                                                                                                                                                             Reis                                                  Reis mit hohem Amylose- und niedrigem Amylopektin-Gehalt; Vollreis; Reis mit darin
                                                                                                                                                                                                                                                   verarbeitetem Gemüse oder Nüssen; Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Buchweizen

                                                                                                                                                                                             Kartoffeln                                            Süsskartoffeln, Topinambur, Yam, Knollensellerie, Pastinaken, Petersilienwurzel,
                                                                                                                                                                                                                                                   Rote Bete (Randen)

                                                                                                                                                                                             Teigwaren                                             «Al dente» kochen, Vollkornvarianten, Teigwaren mit einem Anteil an Dinkel,
                                                                                                                                                                                                                                                   ­Hülsenfrüchten oder Buchweizen

                                                                                                                                                                                             Flakes (Cornflakes, Flakes auf Reisbasis). Viele      Minimal verarbeitete Getreideflocken, v. a. Haferflocken
                                                                                                                                                                                             «Weizenflakes» bestehen überwiegend aus Reis

                                                                                                                                                                                             Kekse aus Weissmehl                                   Alternativen mit höherem Faser- und einem niedrigeren Zuckeranteil, aus Hafer
                                                                                                                                                                                                                                                   oder Dinkel, mit Rosinen oder anderen Trockenfrüchten zum Süssen

                                                                                                                                                                                             Weissbrot (oder anderes Brot mit Mehl mit hohem       Brot aus Mehl mit niedrigem Ausmahlungsgrad (am hohen Faseranteil erkennbar)
                                                                                                                                                                                             Ausmahlungsgrad)                                      und darin verarbeiteten Nüssen, Kernen und Samen; Roggenbrot

                                                                                                                                                                                             Fruchtsaft / Gemüsesaft (hat meist Zuckerzusatz)      Unverarbeitete Früchte

                                                                                                                                                                                            Tabelle 2. Vor- und Nachteile von Kohlenhydraten in der Ernährung bei Diabetes mellitus

                                                                                                                                                                                             Vorteile                                                                Nachteile

                                                                                                                                                                                             ++ Der Konsum von komplexen Kohlenhydraten ist mit einem nied­          -- Eine zu hohe Zufuhr an Kohlenhydraten (v. a. raffinierte) ist mit
                                                                                                                                                                                                rigeren Krankheitsrisiko assoziiert als der weitgehende Verzicht        einem erhöhten Sterberisiko verbunden.
                                                                                                                                                                                                darauf.                                                              -- Kohlenhydrate kommen oft in flüssiger Form vor, etwa in Süss­
                                                                                                                                                                                             ++ Natürliche Kohlenhydratquellen enthalten Vitamine, Mineral­             getränken oder Fruchtsäften, was eine rasche Kalorieneinnahme
                                                                                                                                                                                                stoffe, Nahrungsfasern und andere wertvolle Stoffe.                     begünstigt. Vor allem in Süssgetränken kommen Zucker zudem
                                                                                                                                                                                             ++ Manche Quellen wie Hafer oder Hülsenfrüchte enthalten Stoffe,           als «leere» Kalorien vor, also ohne Mikronährstoffe.
                                                                                                                                                                                                die die Zuckeraufnahme und damit die Insulinantwort verzögern.       -- Flüssige Kohlenhydrate sättigen schlecht und fördern so
                                                                                                                                                                                             ++ Insbesondere Glukose und Stärke können von allen Organen                ­Übergewicht.
                                                                                                                                                                                                verwertet werden. Sie liefern unter allen Bedingungen optimal        -- Viele Kohlenhydrate sind stark insulinotrop und fördern die
                                                                                                                                                                                                Energie, vor allem beim Sport.                                           ­Lipogenese und eine Insulinresistenz.
                                                                                                                                                                                             ++ In Kombination mit geeigneten Fett- und Eiweissquellen sorgen        -- Kohlenhydrate sind oft in Produkten «versteckt» in denen sie nicht
                                                                                                                                                                                                Kohlenhydrate für eine gute Sättigung.                                    erwartet werden und tragen häufig kryptische Namen.

                                                                                                                                                                                             Quintessenz Kohlenhydrate

                                                                                                                                                                                             • Etwa die Hälfte des Energiebedarfs sollte mit Kohlenhydraten gedeckt werden.
                                                                                                                                                                                             • Verschiedene Kohlenhydratquellen haben einen höchst unterschiedlichen Einfluss auf die Blutzuckerregulation.
                                                                                                                                                                                               Dieser Effekt scheint individuell stark zu variieren.
                                                                                                                                                                                             • Generell sind faserreiche, wenig verarbeitete Kohlenhydratquellen raffinierten Produkten vorzuziehen.
                                                                                                                                                                                             • Nicht nur von zuckergesüssten Getränken sollte abgeraten werden. Süss schmeckende Getränke scheinen generell problematisch,
                                                                                                                                                                                               selbst dann, wenn sie keine Kalorien enthalten.

                                                                                                                                                                                            © 2020 Hogrefe                                                                                 Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311
304                                                                                                     D. Fäh, Ernährung bei Diabetes mellitus

                                                                                                                                                                                            eines Lebensmittels sich von Mensch zu Mensch erheblich                    Fette
                                                                                                                                                                                            unterscheiden kann. Der in Tabellen angegebene Wert
                                                                                                                                                                                            mag für die Mehrheit stimmen und in der Normalvertei­                      Aufgrund der fehlenden wissenschaftlichen Evidenz kann
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                            lung den Medianwert darstellen. Bei manchen Lebensmit­                     keine Empfehlung für die Gesamtfettzufuhr gemacht wer­
                                                                                                                                                                                            teln ist diese Verteilung der individuellen Blutzuckerant­                 den. Ähnlich wie bei den Kohlenhydraten sprechen Studi­
                                                                                                                                                                                            wort aber breit, was bedeutet, dass viele Individuen anders                en, die die HKL-Risiken untersucht haben, jedoch dafür,
                                                                                                                                                                                            als die «Norm» reagieren. So gibt es Menschen, die auf                     die Zufuhr zwischen 20 und 35 Energieprozent zu halten.
                                                                                                                                                                                            Vollkornbrot mit einem stärkeren Blutzuckeranstieg re­                     Eine zu starke Einschränkung der Fettzufuhr geht meist
                                                                                                                                                                                            agieren als auf den Verzehr von Weissbrot [16, 17].                        mit einer Erhöhung der Kohlenhydrateinnahme einher,
                                                                                                                                                                                               Da Kohlenhydrate selten isoliert konsumiert werden,                     was sich wiederum negativ auf die Blutfette auswirken
                                                                                                                                                                                            muss deren Konsum immer auch im Kontext betrachtet                         kann [31, 32]. Die ungenügende Evidenzlage erlaubt es
                                                                                                                                                                                            werden. Wenn es eine generelle Empfehlung gibt, dann                       auch nicht, Diabetespatienten eine Empfehlung für gesät­
                                                                                                                                                                                            die, dass die meisten Kohlenhydratquellen im Sinne der                     tigte Fette abzugeben. Aber auch hier spricht einiges dafür,
                                                                                                                                                                                            Diabetesprävention und der Gewichtskontrolle bessere Ei­                   den Anteil an gesättigten Fetten zugunsten ungesättigter
                                                                                                                                                                                            genschaften haben, wenn sie nur wenig verarbeitet sind                     auf 10 Energieprozent oder weniger zu reduzieren [31].
                                                                                                                                                                                            [18, 19]. Alternativen mit weniger oder weniger schnell                    Diese Beschränkung macht mehr Sinn, wenn das Fett von
                                                                                                                                                                                            verfügbaren Kohlenhydraten sind in Tabelle 1 ersichtlich.                  Fleisch und Fleischprodukten stammt, weniger, wenn es
                                                                                                                                                                                            Auch wenn Unterschiede im Blutzucker-Verlauf beschei­                      von Milchprodukten (v. a. Joghurt) stammt [32, 33]. Eine
                                                                                                                                                                                            den anmuten können, so haben die faserreiche Alternati­                    Metaanalyse von RCTs zeigte bei einer Allgemeinbevölker­
                                                                                                                                                                                            ven zusätzliche Vorteile wie bessere Sättigung, nachhalti­                 ung eine Reduktion des HKL-Risikos von 17 %, wenn die
                                                                                                                                                                                            gere G­ ewichtsreduktion und verringerte Mortalität bei                    Zufuhr von gesättigten Fetten von ca. 17 auf 9 Energiepro­
                                                                                                                                                                                            Diabetes-Patienten [20 – 23]. Hingegen ist unklar, inwie­                  zent verringert wurde [32]. Entscheidend für den Effekt
                                                                                                                                                                                            fern die Bildung von resistenter Stärke beim Abkühlen von                  einer Reduktion von gesättigten Fetten ist, womit deren
                                                                                                                                                                                            stärkehaltigen Lebensmitteln zur besseren Blutzucker­                      Energie ersetzt wird. Der stärkste positive Effekt kann
                                                                                                                                                                                            kontrolle bei Diabetespatienten beitragen kann [24 – 26].                  ­erwartet werden, wenn gesättigte Fette durch ein- oder
                                                                                                                                                                                               Weltweit sind Getränke eine wichtige Quelle von zuge­                    mehrfach ungesättigte Fette ersetzt werden [34 – 36].
                                                                                                                                                                                            setztem Zucker [27]. Regelmässiger Konsum von zuckerge­                       Bei Diabetes-Patienten kann neben einem verringerten
                                                                                                                                                                                            süssten Getränken, aber auch von Fruchtsaft ist mit einem                  HKL-Risiko auch eine verbesserte Blutzucker-Kontrol­
                                                                                                                                                                                            erhöhten Diabetesrisiko verbunden – teilweise unabhängig                   le / Insulinsensitivität erwartet werden, wenn der Anteil
                                                                                                                                                                                            vom BMI [28, 29]. Es ist unwahrscheinlich, dass Fruchtsäf­                 an ein- und mehrfach ungesättigter Fettsäuren in der Er­
                                                                                                                                                                                            te und künstlich gesüsste Getränke gesündere Alternativen                  nährung zunimmt [36, 37]. Der Typ der ungesättigten
                                                                                                                                                                                            zu zuckergesüssten Varianten sind [28], zumal auch künst­                  Fettsäuren, die mit der Nahrung aufgenommen werden,
                                                                                                                                                                                            lich gesüsste Getränke mit einem erhöhten Sterberisiko as­                 spielt dabei eine untergeordnete Rolle [33]. Dies sollte je­
                                                                                                                                                                                            soziiert sind [30]. Vor- und Nachteile von Kohlenhydraten                  doch über eine ausgewogene Ernährung geschehen und
                                                                                                                                                                                            in der Diabetesprävention und -therapie sind in Tabelle 2                  nicht durch Supplemente. Das Supplementieren mit unge­
                                                                                                                                                                                            zusammengefasst.                                                           sättigten Fettsäuren pflanzlichen oder tierischen Ur­

                                                                                                                                                                                            Tabelle 3. Vor- und Nachteile von Fetten in der Ernährung bei Diabetes mellitus

                                                                                                                                                                                             Vorteile                                                                  Nachteile

                                                                                                                                                                                             ++ Lange Magenverweildauer. Verbessert dadurch Sättigungs­                -- Hohe Kaloriendichte, geringes Volumen, keine Nahrungsfasern,
                                                                                                                                                                                                  eigenschaften und verzögert die Glukose- und Insulinantwort             niedriger Wasseranteil in fettreichen Lebensmitteln. Sehr fette
                                                                                                                                                                                                  im Blut von stärkereichen Mahlzeiten.                                   Speisen sättigen deshalb im Verhältnis zu den enthaltenen
                                                                                                                                                                                             ++ Alleine genossen, lässt Fett den Insulinspiegel praktisch                 ­Kalorien nur mässig.
                                                                                                                                                                                                ­unbeeinflusst.                                                        -- Fette kommen oft versteckt vor. Vor allem minderwertige Fette
                                                                                                                                                                                             ++ Viele fettreiche Produkte wie Milchprodukte oder Nüsse sind auch           sind billig und häufig in verarbeiteten Produkten wie Frittiertem
                                                                                                                                                                                                 gute Eiweissquellen.                                                      und Paniertem zu finden.
                                                                                                                                                                                             ++ V.a. ungesättigte Fette haben einen geringeren Einfluss auf            -- Der Körper kann Fette komplett verwerten und gut speichern.
                                                                                                                                                                                                 ­Blutfett- und -zuckerwerte als Kohlenhydrate.                            Geringste Thermogenese unter den Makronährstoffen.
                                                                                                                                                                                             ++ Gewisse pflanzliche Öle wie Olivenöl enthalten Stoffe, die sättigen,
                                                                                                                                                                                                  die postprandiale Fettoxidation und die Thermogenese fördern.

                                                                                                                                                                                             Quintessenz Fette

                                                                                                                                                                                             • Keine Einschränkung bei der Zufuhr: Fettqualität ist wichtiger als Fettmenge.
                                                                                                                                                                                             • Ersatz von gesättigten durch ein- oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren bringt Vorteile bei Blutzuckerkontrolle und HKL-Risiko.
                                                                                                                                                                                             • Bei gesättigten Fetten tierischen Ursprungs macht es mehr Sinn, bei Fetten aus Fleisch(-produkten) zu reduzieren als bei Fetten aus
                                                                                                                                                                                               Milchprodukten.
                                                                                                                                                                                             • Transfettsäuren kommen in verarbeiteten Produkten per Gesetz nur noch in geringen Mengen vor (< 2 g / 100 g Fett). Sie können aber beim
                                                                                                                                                                                               Zubereiten entstehen.
                                                                                                                                                                                             • Für das Meiden von Omega-6 Fettsäure-Quellen zugunsten von Omega-3 fehlt die Evidenz.
                                                                                                                                                                                             • Omega-3-Fettsäure-Supplemente tierischen oder pflanzlichen Ursprungs bringen keine Vorteile.

                                                                                                                                                                                            Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311                                                                                      © 2020 Hogrefe
D. Fäh, Ernährung bei Diabetes mellitus                                                                                                   305

                                                                                                                                                                                            sprungs brachte keine Vorteile bezüglich Diabetespräven­                   weisseinschränkung verschärft wird [46]. Zudem hat eine
                                                                                                                                                                                            tion oder -therapie und Glukoseparametern, wie eine                        Reduktion der Zufuhr unter 0.8 g /kg / d keine Vorteile be­
                                                                                                                                                                                            RCT-Metaanalyse gezeigt hat. Fischöl in hoher Dosierung                    züglich Glukoseparameter, HKL-Risiko und Verlauf der
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                            (> 4.4 g / Tag) verschlechterte gar den Glukosestoffwech­                  glomerulären Filtrationsrate [31, 44]. Das Beschränken auf
                                                                                                                                                                                            sel [38]. Auch fehlen Hinweise für Vorteile bezüglich HKL-                 diese Menge konnte bei Diabetespatienten mit Nephro­
                                                                                                                                                                                            Prävention bei Diabetespatienten durch Fischöl-Supple­                     pathie indes eine vorzeitige terminale Niereninsuffizienz
                                                                                                                                                                                            mente gegenüber Olivenöl [39, 40]. Wann und wie der                        hinauszögern und die Mortalität verringern [42], sowie Al­
                                                                                                                                                                                            Einsatz von Nahrungsfett im Management von Diabetes                        buminurie und HbA1c verbessern [47].
                                                                                                                                                                                            Sinn macht, ist in Tabelle 3 zusammengestellt.                                Eiweisse sind bezüglich ihrer Wirkung wahrscheinlich
                                                                                                                                                                                                                                                                       noch heterogener als die anderen Makronährstoffe. Dies
                                                                                                                                                                                                                                                                       betrifft neben dem Effekt auf Mortalität und Morbidität
                                                                                                                                                                                                                                                                       auch die unmittelbare Insulinausschüttung nach Ein­
                                                                                                                                                                                            Eiweisse                                                                   nahme, die 30 % und mehr der von Glukose entsprechen
                                                                                                                                                                                                                                                                       kann [43]. Auch die postprandiale Thermogenese und Aus­
                                                                                                                                                                                            Proteine sind vielleicht die zurzeit am kontroversesten dis­               schüttung von Sättigungshormonen, die Magenentlee­
                                                                                                                                                                                            kutierten Stoffgruppe. Das mag daran liegen, dass Eiweisse                 rungsrate sowie die Stimulation der Muskelproteinsyn­
                                                                                                                                                                                            vor allem kurz- und mittelfristig Vorteile beim Diabetes-                  these hängt von der Zusammensetzung der Aminosäuren
                                                                                                                                                                                            und Adipositasmanagement bieten, anderseits Organe be­                     ab. Eine besondere Rolle scheint hierbei der Gehalt an
                                                                                                                                                                                            lasten und das Erkrankungs- und Sterberisiko erhöhen                       Leucin zu spielen, welches in Molke (Whey) in höchster
                                                                                                                                                                                            könnten. Dies gilt in erster Linie für eine hohe Zufuhr über               Konzentration vorkommt. Leucin fungiert als «Triggersub­
                                                                                                                                                                                            Fleisch und Fleischprodukte [41, 42]. Da auch hier auf­                    stanz» für viele der postulierten Mechanismen [43, 48].
                                                                                                                                                                                            grund fehlender Evidenz für die optimale Proteinzufuhr                     Eine Zusammenfassung der Vor- und Nachteile von Ei­
                                                                                                                                                                                            für Diabetespatienten keine allgemeinen Richtlinien exis­                  weiss in Diabetesprävention und -therapie bietet ­Tabelle 4.
                                                                                                                                                                                            tieren, muss eine individuelle Herangehensweise gewählt
                                                                                                                                                                                            werden. Für Diabetes-Patienten ohne Nephro­pathie kann
                                                                                                                                                                                            eine Zufuhr von 1 – 1.5 g Eiweiss pro Kilo Körpergewicht
                                                                                                                                                                                            (g / kg / d) Sinn machen. Damit decken Eiweisse ca.                        Alkohol
                                                                                                                                                                                            15 – 20 % des Energiebedarfs. Generell geht der Trend hin
                                                                                                                                                                                            zu höheren Zufuhr-Empfehlungen (1.2 – 1.6 g / kg / d) mit                  Obwohl moderater Alkoholkonsum mit einem niedrigeren
                                                                                                                                                                                            dem Argument, dies beeinflusse Körperfettanteil und -ver­                  Diabetes-Risiko verbunden ist, muss die Einnahme stets
                                                                                                                                                                                            teilung, die glykämische Kontrolle, postprandiale Thermo­                  gut abgewogen und kontrolliert werden, zumal der Zusam­
                                                                                                                                                                                            genese und Energiebereitstellung positiv [43]. Selbst bei                  menhang J-förmig ist, mit einem Anstieg des Risikos ab ca.
                                                                                                                                                                                            diabetischer Nephropathie wird eine Reduktion unter                        30 g Alkohol / Tag. Selbst geringer Konsum (1 – 2 Getränke
                                                                                                                                                                                            0.8 g / kg / d nicht empfohlen [31, 44, 45]. Allein aufgrund               täglich à 10 g Alkohol) birgt Gesundheitsrisiken und bringt
                                                                                                                                                                                            ihres Alters haben viele Diabetespatienten ein höheres                     unter dem Strich keine Vorteile bei der Gesamtmortalität
                                                                                                                                                                                            Risiko für Protein-Mangelernährung, Sarkopenie und
                                                                                                                                                                                            ­                                                                          [49 – 52]. Alkohol erzeugt über den Energieüberschuss eine
                                                                                                                                                                                            Frailty (Gebrechlichkeit), welches durch eine zu starke Ei­                Hemmung der Glukoneogenese und verbessert aufgrund

                                                                                                                                                                                            Tabelle 4. Vor- und Nachteile von Eiweiss in der Ernährung bei Diabetes mellitus

                                                                                                                                                                                             Vorteile                                                                 Nachteile

                                                                                                                                                                                             ++ Eiweisszufuhr durch pflanzliche Quellen und teilweise auch über       -- Mögliche Erhöhung des Diabetesrisikos und der Mortalität, v. a.
                                                                                                                                                                                                Milchprodukte und weisses Fleisch und Fisch ist tendenziell mit          bei Zufuhr an rotem Fleisch und daraus hergestellten Produkten
                                                                                                                                                                                                einem reduzierten Sterberisiko verbunden                              -- Rein tierische Quellen liefern keine Fasern
                                                                                                                                                                                             ++ Eiweisse bewirken einen deutlich geringeren Insulinanstieg als        -- Stickstoff kann bei Vulnerablen Leber und Nieren belasten
                                                                                                                                                                                                Kohlenhydrate und schneiden auch bezüglich Thermogenese,              -- Insulinotrope Wirkung muss je nach Quelle berücksichtigt werden
                                                                                                                                                                                                Sättigungsparameter, Gewichtskontrolle, NAFLD / NASH besser ab
                                                                                                                                                                                             ++ V.a. Molkeprotein eignet sich gut um – zusammen mit Widerstand-
                                                                                                                                                                                                straining – den Verlust von Muskelmasse zu verlangsamen
                                                                                                                                                                                             ++ Ein Teil der Energie aus Eiweissen geht in Form von Harnstoff mit
                                                                                                                                                                                                dem Urin «verloren»
                                                                                                                                                                                             ++ Umwandlung in Glukose und Fett ist aufwändig und ineffizient

                                                                                                                                                                                             Quintessenz Eiweisse

                                                                                                                                                                                             • Die Zufuhr sollte 0.8 g / kg / d nicht unterschreiten, selbst bei Vorliegen einer Nephropathie.
                                                                                                                                                                                             • Hinweise für Vorteile einer höheren Zufuhr (1.2 – 1.6 g / kg / d) bei normaler Nierenfunktion verdichten sich.
                                                                                                                                                                                             • Rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch sollten gemieden werden zugunsten von wenig verarbeiteten pflanzlichen Quellen (Hülsenfrüchte
                                                                                                                                                                                               inkl. Soja, Nüsse, Samen, Kerne, eiweissreiche Stärkebeilagen) und ungesüssten Milchprodukten.
                                                                                                                                                                                             • Leucin-reiche Eiweissquellen wie Molke und andere Milchprodukte haben besondere positive Eigenschaften bezüglich Gewichtskontrolle
                                                                                                                                                                                               und Muskelerhalt, beeinflussen den Insulinspiegel aber auch stärker.

                                                                                                                                                                                            © 2020 Hogrefe                                                                                 Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311
306                                                                                                    D. Fäh, Ernährung bei Diabetes mellitus

                                                                                                                                                                                            vermehrter Ausschüttung von Adiponektin die Insulinsen­                    Ausgesuchte Lebensmittel
                                                                                                                                                                                            sitivität [51]. Dadurch kann bei moderater Einnahme (1 Ge­
                                                                                                                                                                                            tränk für Frauen, 2 für Männer) mit geringfügig verbesser­                 Die Untersuchung des Effekts von einzelnen Lebensmit­
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                            ten Nüchternblutzucker- und HbA1c-Werten gerechnet                         teln auf Risiko und Verlauf von Diabetes ist grundsätzlich
                                                                                                                                                                                            werden [53, 54]. Allerdings birgt Alkoholkonsum bei Diabe­                 problematisch, da Menschen stets eine Kombination da­
                                                                                                                                                                                            tespatienten auch das Risiko von verzögerten Hypoglykä­                    von konsumieren. Kommt hinzu, dass die Evidenzlage lü­
                                                                                                                                                                                            mien [53, 55, 56]. Die gleichzeitige Einnahme einer Mahl­                  ckenhaft und schwach ist. Deshalb sollten Empfehlungen
                                                                                                                                                                                            zeit verringert dieses Risiko und zudem auch die                           für oder gegen ein Lebensmittel mit entsprechenden Al­
                                                                                                                                                                                            Wahrscheinlichkeit, dass der Alkoholkonsum mit dem me­                     ternativen individuell und vorsichtig formuliert werden.
                                                                                                                                                                                            tabolischen Syndrom assoziiert ist [57, 58]. Weitere Hin­                  Die Tabelle 6 soll dabei helfen.
                                                                                                                                                                                            weise, wie das Risiko von Alkoholkonsum bei Diabetes-Pat­
                                                                                                                                                                                            ienten minimiert werden kann, stehen in Kasten 1.
                                                                                                                                                                                            Weinkonsum war mit einer doppelt so starken Reduktion
                                                                                                                                                                                            der Diabetesinzidenz verbunden und korrelierte auch weni­                  Ernährungsweisen
                                                                                                                                                                                            ger mit dem metabolischen Syndrom verglichen mit Bier­
                                                                                                                                                                                            konsum. Ob der Getränketyp aber tatsächlich einen kausa­                   Die Autoren einer Studie, die die Effizienz unterschiedli­
                                                                                                                                                                                            len Effekt auf das Risiko hat oder lediglich eine Folge von                cher Ernährungsansätze (Low-Fat, Vegetarisch, Mediter­
                                                                                                                                                                                            bias und residual confounding ist, bleibt ungeklärt [52, 58].              ran, High-Protein, Moderate-Carb, Low-Carb, Control,
                                                                                                                                                                                            Argumente, die für und gegen das Tolerieren von Alkohol­                   Low GI / GL, Paleo) bei Diabetespatienten miteinander
                                                                                                                                                                                            konsum sprechen, sind in Tabelle 5 aufgelistet.                            verglich, kam zum Schluss, dass die mediterrane Ernäh­

                                                                                                                                                                                            Tabelle 5. Vor- und Nachteile von Alkohol in der Ernährung bei Diabetes mellitus

                                                                                                                                                                                             Vorteile                                                Nachteile

                                                                                                                                                                                             ++ Moderater Konsum ist mit einem geringeren            -- Hat eine hohe Dichte an Kalorien (rund 7 kcal / g)
                                                                                                                                                                                                Risiko für Herzinfarkt und Diabetes verbunden        -- Viele alkoholische Getränke enthalten auch Zucker
                                                                                                                                                                                             ++ Erhöht das HDL-Cholesterin und Adiponektin           -- Kann Appetit anregen und Essverhalten verschlechtern und ­erhöht damit
                                                                                                                                                                                                und verringert Gerinnungsneigung über die               das ­Risiko für Übergewicht
                                                                                                                                                                                                ­Hemmung von Fibrinogen                              -- Beeinflusst Blutzuckerspiegel. Risiko für Hypoglykämien v. a. bei Typ 1 Diabetes und
                                                                                                                                                                                             ++ Moderater Konsum kann Blutzucker und HbA1c              unter Einnahme gewisser oraler Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe, Inkretine)
                                                                                                                                                                                                geringfügig ­senken                                  -- Kann eine Fettleber verstärken
                                                                                                                                                                                                                                                     -- Erhöht ab ca. 2 Standardgetränken am Tag den Blutdruck
                                                                                                                                                                                                                                                     -- Erhöht das Risiko für Hirnschlag, manche Krebsarten, ­psychiatrische Erkrankungen
                                                                                                                                                                                                                                                     -- Entwässert
                                                                                                                                                                                                                                                     -- Verschlechtert Compliance and Adhärenz an positive ­Lebensstilveränderungen

                                                                                                                                                                                             Quintessenz Alkohol

                                                                                                                                                                                             •    Selbst bei moderatem Konsum bleibt die Einnahme von Alkohol eine Risikoabwägung.
                                                                                                                                                                                             •    Bei sonst unauffälligem Risikoprofil kann moderater Konsum aufgrund möglicher positiver Eigenschaften t­ oleriert werden.
                                                                                                                                                                                             •    Dann sollten alkoholische Getränke zusammen mit einer ausgewogenen Mahlzeit konsumiert werden.
                                                                                                                                                                                             •    Getränke enthalten viele schlecht sättigende Kalorien und erhöhen dadurch das Adipositasrisiko.
                                                                                                                                                                                             •    Ob Wein tatsächlich Vorteile gegenüber Bier und Spirituosen hat, kann nicht restlos bestätigt werden.

                                                                                                                                                                                            Kasten 1. Hinweise und Tipps, um alkohlbedingte Risiken bei Patienten mit Diabetes mellitus zu minimieren

                                                                                                                                                                                                  • Menge limitieren auf 1 Standardgetränk für Frauen und 2 für Männer.
                                                                                                                                                                                                  • Nur innerhalb von ausgewogenen Hauptmahlzeiten konsumieren, nicht nüchtern. Langsamer Konsum.
                                                                                                                                                                                                  • Vorsicht mit Alkoholkonsum bei Problemen mit Hypoglykämien.
                                                                                                                                                                                                  • Auf Alkohol-Medikamenten-Interaktionen achten.
                                                                                                                                                                                                  • Wasser zu alkoholischen Getränken trinken, um die Trinkmenge zu senken und Dehydratation vorzubeugen.
                                                                                                                                                                                                  • Schorlegetränke und «gespritzte» Getränke vorziehen.
                                                                                                                                                                                                  • Auf Zuckergehalt von alkoholischen Getränken achten. Herstellerangaben wie «Extra Dry», «Brut» oder «Sec» bei
                                                                                                                                                                                                    (Schaum)wein sind irreführend, da solche Getränke immer noch beträchtliche Mengen an Zucker enthalten
                                                                                                                                                                                                    ­können. Hersteller müssen keine Angaben zum Zuckergehalt machen, weshalb Interessierte im Internet danach
                                                                                                                                                                                                     suchen müssen.
                                                                                                                                                                                                  • Varianten mit tiefem Alkoholgehalt (z. B. alkoholarmes /-freies Bier, Clairette) enthalten oft sehr viel Zucker.
                                                                                                                                                                                                  • Bei Alternativen wie alkoholfreien Sekt oder alkoholfreies Bier auf den Zucker- und Kaloriengehalt achten. Bei
                                                                                                                                                                                                    Nichtangabe des Herstellers sind die Information oft im Internet auffindbar.

                                                                                                                                                                                            Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311                                                                                    © 2020 Hogrefe
D. Fäh, Ernährung bei Diabetes mellitus                                                                                                     307

                                                                                                                                                                                            Tabelle 6. Zusammenhang zwischen dem Konsum ausgesuchter Lebensmittel und Risiko / Verlauf von Diabetes mit entsprechenden Implikationen

                                                                                                                                                                                             Lebensmittel              Eigenschaften / Evidenz                                 Implikation für Diabetes                     Ref.
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                             Kaffee                    Koffein erhöht akut den Nüchtern- und postprandi-       Der Konsum von 4 – 5 Tassen Kaffee am        [59 – 62]
                                                                                                                                                                                                                       alen Blutzucker. Längerfristig sind die Effekte aber    Tag hat wahrscheinlich eher Vor- als
                                                                                                                                                                                                                       eher positiv. Kaffeekonsum ist dosisabhängig mit        Nachteile.
                                                                                                                                                                                                                       einem erniedrigten Diabetesrisiko verbunden.

                                                                                                                                                                                             Früchte & Gemüse          Früchte- und Gemüsekonsum ist mit einem                 Empfehlung für täglichen Konsum von          [63, 64]
                                                                                                                                                                                                                       ­geringfügig kleineren Diabetesrisiko assoziiert.       3 Portionen Gemüse und 2 Portionen
                                                                                                                                                                                                                        Beim ­Gemüse ist der Zusammenhang + / – linear,        Früchte.
                                                                                                                                                                                                                       bei Früchten U-förmig mit dem niedrigsten Risiko bei
                                                                                                                                                                                                                       ca. 2 Portionen / Tag.

                                                                                                                                                                                             Nüsse & Hülsenfrüchte     Nusskonsum ist teilweise mit einem erniedrigten         Täglich eine Portion (30 g) unverarbeitete   [65 – 67]
                                                                                                                                                                                                                       Diabetesrisiko verbunden, für Hülsenfrüchte ist         Nüsse auch für Personen mit Übergewicht,
                                                                                                                                                                                                                       die Evidenz schwächer. Für beide ist die Studienlage    da die Evidenz für eine Senkung des HKL-
                                                                                                                                                                                                                       inkonsistent.                                           Risikos eher gegeben ist.

                                                                                                                                                                                             Fasern / Vollkornpro-     Einnahme von Nahrungsfasern ist mit einer geringe-      Personen mit Diabetesrisiko und Diabe-       [21, 68 – 70]
                                                                                                                                                                                             dukte                     ren Diabetesinzidenz und bei Diabetespatienten mit      tespatienten sollten wenn immer möglich
                                                                                                                                                                                                                       niedriger Mortalität verbunden. Der Effekt auf Blut-    die Vollkornalternative wählen.
                                                                                                                                                                                                                       zuckerparameter ist aber gering und inkonsistent.

                                                                                                                                                                                             Brot                      Brotkonsum ist nicht mit einem erhöhten Diabetes­       Keine generelle Einschränkung beim Brot      [71 – 73]
                                                                                                                                                                                                                       risiko assoziiert. Sauerteig-/Roggenbrot und ­manche    nötig. Roggen- / Vollkornbrot vorziehen.
                                                                                                                                                                                                                       Vollkornvarianten bieten möglicherweise Vorteile bez.
                                                                                                                                                                                                                       Blutzuckerantwort gegenüber Weissbrot.

                                                                                                                                                                                             Reis                      Konsum von weissem Reis korreliert mit einem er-        Einsatz von Alternativen zu weissem Reis     [74 – 77]
                                                                                                                                                                                                                       höhten Diabetesrisiko. Ersatz von weissem durch         (z. B. brauner Reis, Quinoa, Buchweizen,
                                                                                                                                                                                                                       braunen Reis mit Risikosenkung verbunden.               Linsen) macht wahrscheinlich Sinn.

                                                                                                                                                                                             Pasta                     Pastakonsum hat bei Personen mit und ohne               Es gibt keinen Grund vom Pastakonsum         [78 – 81]
                                                                                                                                                                                                                       ­Diabetes signifikant geringeren Blutzuckeranstieg      abzuraten, solange die Kohlenhydrat­
                                                                                                                                                                                                                        zur Folge als der Konsum von Kartoffeln oder Brot      zufuhr die Empfehlung nicht übersteigt.
                                                                                                                                                                                                                        und ist mit geringerem Adipositasrisiko verbunden.

                                                                                                                                                                                             Kartoffeln                Verzehr ist konsistent mit erheblich erhöhtem           Von häufigem Konsum (fast täglich) von       [82 – 84]
                                                                                                                                                                                                                       ­Diabetesrisiko verbunden (v. a. Pommes Frites). Er-    Kartoffeln sollte eher abgeraten werden
                                                                                                                                                                                                                        satz von Kartoffeln durch Vollkornprodukte senkt       (v. a. von Pommes Frites). Faserreiche
                                                                                                                                                                                                                        Risiko.                                                Stärkeprodukte vorzeihen.

                                                                                                                                                                                             Milch & Milchprodukte     Erhöhung des Konsums ist mit einer Senkung des          Der regelmässige Konsum von zucker­          [85 – 89]
                                                                                                                                                                                                                       Diabetesrisikos verbunden. Einige Studien fanden        armen Milchprodukten wie Nature-­
                                                                                                                                                                                                                       Vorteile von Joghurt und fettreduzierten Produkten,     Joghurt kann empfohlen werden.
                                                                                                                                                                                                                       manche keinen oder einen negativen Effekt von
                                                                                                                                                                                                                       ­anderen Milchprodukten wie Milch oder Käse.

                                                                                                                                                                                             Fleisch                    Konsum von rotem und v. a. verarbeitetem Fleisch,      Starke Konsumenten von rotem / verar-        [90 – 93]
                                                                                                                                                                                                                       teilweise aber auch von Poulet und Fisch ist mit        beitetem Fleisch sollten ihren Protein­
                                                                                                                                                                                                                       ­einem erhöhten Diabetesrisiko assoziiert.              bedarf teilweise durch pflanzliche
                                                                                                                                                                                                                                                                               ­Quellen und Milchprodukte decken.

                                                                                                                                                                                             Vitamin- &                Es gibt keine überzeugende Evidenz für                  Mit Ausnahme von spezifischen                [31,
                                                                                                                                                                                             ­andere ­Supplemente      ­Gesundheitsvorteile bei Diabetespatienten durch        ­Situationen (z. B. Zöliakie, Schwanger-     94 – 102]
                                                                                                                                                                                                                        Supplementierung mit Chrom, Magnesium, Zink,            schaft, Veganismus, Metformintherapie)
                                                                                                                                                                                                                        ­Vitamin D sowie durch Zimt und ähnliche Produkte.      ist eine Supplementierung nicht ange-
                                                                                                                                                                                                                                                                                bracht. Von längerfristiger Supplemen-
                                                                                                                                                                                                                                                                                tierung mit Vitamin E und A / Betacarotin
                                                                                                                                                                                                                                                                                sollte ­abgeraten werden.

                                                                                                                                                                                             Salz                      Hohe, aber auch niedrige Urin-Natriumaus­scheidung      Die aktuelle Evidenzlage erlaubt keine       [103 – 105]
                                                                                                                                                                                                                       war bei Diabetespatienten mit erhöhter (HKL-)mor-       Schlussfolgerung / Empfehlung.
                                                                                                                                                                                                                       talität verbunden.

                                                                                                                                                                                            rungsweise am besten geeignet ist um den Blutzucker zu                    als mit einer Low-Carb oder einer Low-Fat-Diät [9]. Die
                                                                                                                                                                                            kontrollieren [106]. Es ist aber davon auszugehen, dass                   Adhärenz an eine mediterrane Ernährungsweise kann re­
                                                                                                                                                                                            Ernährungsweisen, die ähnlich aufgebaut sind wie diese,                   lativ einfach mit einem validierten Schnellfragebogen er­
                                                                                                                                                                                            wie z. B. DASH, vergleichbar gut geeignet sind [31, 107,                  fasst werden [109]. Ein entsprechendes Tellermodell für
                                                                                                                                                                                            108]. Mithilfe der mediterranen Ernährungsweise konnte                    eine möglichst praxisnahe Verwendung ist ebenfalls ver­
                                                                                                                                                                                            auch eine nachhaltigere Gewichtsreduktion erzielt werden                  fügbar [110]. Als potenziell vielversprechend, um das Kör­

                                                                                                                                                                                            © 2020 Hogrefe                                                                               Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311
308                                                                                                D. Fäh, Ernährung bei Diabetes mellitus

                                                                                                                                                                                            pergewicht, Glukose- und Insulinparameter bei Allge­                   15. Ojo O, Ojo OO, Adebowale F, Wang XH. The Effect of Dietary
                                                                                                                                                                                            meinbevölkerungen positiv zu beeinflussen hat sich das                     Glycaemic Index on Glycaemia in Patients with Type 2 Diabe-
                                                                                                                                                                                                                                                                       tes: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized
                                                                                                                                                                                            Intervallfasten (intermittierendes Fasten) erwiesen [111].
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                                                                                                       Controlled Trials. Nutrients. 2018; 10: 373. https://doi.org/
                                                                                                                                                                                            Für eine breite Anwendung bei Diabetes-Patienten fehlen                    10.3390/nu10030373
                                                                                                                                                                                            allerdings noch aussagekräftige Studien [112].                         16. Korem T, Zeevi D, Zmora N, Weissbrod O, Bar N, Lotan-
                                                                                                                                                                                                                                                                       Pompan M, et al. Bread Affects Clinical Parameters and In-
                                                                                                                                                                                                                                                                       duces Gut Microbiome-Associated Personal Glycemic Res-
                                                                                                                                                                                                                                                                       ponses. Cell Metab. 2017; 25: 1243 – 1253.e5. https://doi.org/
                                                                                                                                                                                                                                                                       10.1016/j.cmet.2017.05.002
                                                                                                                                                                                                                                                                   17. Zeevi D, Korem T, Zmora N, Israeli D, Rothschild D, Weinber-
                                                                                                                                                                                            Literatur                                                                  ger A, et al. Personalized Nutrition by Prediction of Glycemic
                                                                                                                                                                                                                                                                       Responses. Cell. 2015; 163: 1079 – 94. https://doi.org/10.
                                                                                                                                                                                               1. Ioannidis JPA. The challenge of reforming nutritional epide-         1016/j.cell.2015.11.001
                                                                                                                                                                                                  miologic research. JAMA. 2018; 320: 969 – 70. https://doi.       18. Srour B, Fezeu LK, Kesse-Guyot E, Allès B, Debras C, Dru-
                                                                                                                                                                                                  org/10.1001/jama.2018.11025                                          esne-Pecollo N, et al. Ultraprocessed Food Consumption and
                                                                                                                                                                                              2. Hébert JR, Frongillo EA, Adams SA, Turner-McGrievy GM,                Risk of Type 2 Diabetes among Participants of the NutriNet-
                                                                                                                                                                                                  Hurley TG, Miller DR, et al. Perspective: Randomized Cont-           Santé Prospective Cohort. JAMA Intern Med. 2020; 180:
                                                                                                                                                                                                  rolled Trials Are Not a Panacea for Diet-Related Research.           283 – 91. https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2019.5942
                                                                                                                                                                                                  Adv Nutr. 2016; 7: 423 – 32. https://doi.org/10.3945/an.115.     19. Hall KD, Ayuketah A, Brychta R, Walter PJ, Yang S, Zhou M.
                                                                                                                                                                                                  011023                                                               Clinical and Translational Report Ultra-Processed Diets
                                                                                                                                                                                               3. Seidelmann SB, Claggett B, Cheng S, Henglin M, Shah A,               Cause Excess Calorie Intake and Weight Gain: An Inpatient
                                                                                                                                                                                                  Steffen LM, et al. Dietary carbohydrate intake and mortality:        Randomized Controlled Trial of Ad Libitum Food Intake. Cell
                                                                                                                                                                                                  a prospective cohort study and meta-analysis. Lancet Public          Metab. 2019; 30: 67 – 77. https://doi.org/10.1016/j.cmet.
                                                                                                                                                                                                  Health. 2018; 3: e419 – 28. https://doi.org/10.1016/S2468-           2019.05.008
                                                                                                                                                                                                  2667(18)30135-X                                                  20. Jenkins DJA, Kendall CWC, Augustin LSA, Mitchell S, Sahye-
                                                                                                                                                                                               4. Kirk JK, Graves DE, Craven TE, Lipkin EW, Austin M, Margolis         Pudaruth S, Blanco Mejia S, et al. Effect of legumes as part of
                                                                                                                                                                                                  KL. Restricted-Carbohydrate Diets in Patients with Type 2            a low glycemic index diet on glycemic control and cardiovas-
                                                                                                                                                                                                  Diabetes: A Meta-Analysis. J Am Diet Assoc. 2008; 108:               cular risk factors in type 2 diabetes mellitus: A randomized
                                                                                                                                                                                                  91 – 100. https://doi.org/10.1016/j.jada.2007.10.003                 controlled trial. Arch Intern Med. 2012; 172: 1653 – 60.
                                                                                                                                                                                               5. Dyson P. Low Carbohydrate Diets and Type 2 Diabetes: What            https://doi.org/10.1001/2013.jamainternmed.70
                                                                                                                                                                                                  is the Latest Evidence? Diabetes Ther. 2015; 6: 411 – 24.        21. McRae MP. Dietary Fiber Intake and Type 2 Diabetes Mellitus:
                                                                                                                                                                                                  https://doi.org/10.1007/s13300-015-0136-9                            An Umbrella Review of Meta-analyses. J Chiropr Med. 2018;
                                                                                                                                                                                               6. Johnston BC, Kanters S, Bandayrel K, Wu P, Naji F, Siemieniuk        17: 44 – 53. https://doi.org/10.1016/j.jcm.2017.11.002
                                                                                                                                                                                                  RA, et al. Comparison of weight loss among named diet pro-       22. He M, van Dam RM, Rimm E, Hu FB, Qi L. Whole-grain, cereal
                                                                                                                                                                                                  grams in overweight and obese adults: A meta-analysis.               fiber, bran, and germ intake and the risks of all-cause and
                                                                                                                                                                                                  JAMA. 2014; 312: 923 – 33. https://doi.org/10.1001/jama.             cardiovascular disease-specific mortality among women
                                                                                                                                                                                                  2014.10397                                                           with type 2 diabetes mellitus. Circulation. 2010; 121: 2162 – 8.
                                                                                                                                                                                               7. van Wyk HJ, Davis RE, Davies JS. A critical review of low-car-       https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.109.907360
                                                                                                                                                                                                  bohydrate diets in people with Type 2 diabetes. Diabet Med.      23. Burger KNJ, Beulens JWJ, van der Schouw YT, Sluijs I, Spi-
                                                                                                                                                                                                  2016; 33: 148 – 57. https://doi.org/10.1111/dme.12964                jkerman AMW, Sluik D, et al. Dietary Fiber, Carbohydrate
                                                                                                                                                                                              8. Shai I, Schwarzfuchs D, Henkin Y, Shahar DR, Witkow S,                Quality and Quantity, and Mortality Risk of Individuals with
                                                                                                                                                                                                  Greenberg I, et al. Weight Loss with a Low-Carbohydrate, Me-         Diabetes Mellitus. PLoS One. 2012; 7: e43127. https://doi.
                                                                                                                                                                                                  diterranean, or Low-Fat Diet. N Engl J Med. 2008; 359:               org/10.1371/journal.pone.0043127
                                                                                                                                                                                                  229 – 41. https://doi.org/10.1056/NEJMoa0708681                  24. Liljeberg Elmståhl H. Resistant starch content in a selection
                                                                                                                                                                                               9. Schwarzfuchs D, Golan R, Shai I. Four-Year Follow-up after           of starchy foods on the Swedish market. Eur J Clin Nutr.
                                                                                                                                                                                                  Two-Year Dietary Interventions. N Engl J Med. 2012; 367:             2002; 56: 500 – 5. https://doi.org/10.1038/sj.ejcn.1601338
                                                                                                                                                                                                  1373 – 4. https://doi.org/10.1056/NEJMc1204792                   25. Chiu YT, Stewart ML. Effect of variety and cooking method on
                                                                                                                                                                                              10. Mazidi M, Katsiki N, Mikhailidis DP, Sattar N, Banach M. Lo-         resistant starch content of white rice and subsequent post-
                                                                                                                                                                                                  wer carbohydrate diets and all-cause and cause-specific              prandial glucose response and appetite in humans. Asia Pac
                                                                                                                                                                                                  mortality: a population-based cohort study and pooling of            J Clin Nutr. 2013; 22: 372 – 9. https://doi.org/10.6133/
                                                                                                                                                                                                  prospective studies. Eur Heart J. 2019; 40: 2870 – 9.                apjcn.2013.22.3.08
                                                                                                                                                                                                  https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz174                         26. Bodinham CL, Smith L, Thomas EL, Bell JD, Swann JR, Costa-
                                                                                                                                                                                              11. Yabe D, Iwasaki M, Kuwata H, Haraguchi T, Hamamoto Y, Ku-            bile A, et al. Efficacy of increased resistant starch consump-
                                                                                                                                                                                                  rose T, et al. Sodium-glucose co-transporter-2 inhibitor use         tion in human type 2 diabetes. Endocr Connect. 2014; 3:
                                                                                                                                                                                                  and dietary carbohydrate intake in Japanese individuals              75 – 84. https://doi.org/10.1530/ec-14-0036
                                                                                                                                                                                                  with type 2 diabetes: A randomized, open-label, 3-arm par-       27. von Philipsborn P, Stratil JM, Burns J, Busert LK, Pfadenhau-
                                                                                                                                                                                                  allel comparative, exploratory study. Diabetes, Obes Metab.          er LM, Polus S, et al. Environmental interventions to reduce
                                                                                                                                                                                                  2017; 19: 739 – 43. https://doi.org/10.1111/dom.12848                the consumption of sugar-sweetened beverages and their
                                                                                                                                                                                              12. Opperman AM, Venter CS, Oosthuizen W, Thompson RL, Vors-             effects on health. Cochrane Database Syst Rev. 2019; 2019
                                                                                                                                                                                                  ter HH. Meta-analysis of the health effects of using the gly-        (6): CD012292. https://doi.org/10.1002/14651858.CD012292.
                                                                                                                                                                                                  caemic index in meal-planning. Br J Nutr. 2004; 92: 367 – 81.        pub2
                                                                                                                                                                                                  https://doi.org/10.1079/bjn20041203                              28. Imamura F, O'Connor L, Ye Z, Mursu J, Hayashino Y, Bhupathi-
                                                                                                                                                                                              13. Goff LM, Cowland DE, Hooper L, Frost GS. Low glycaemic in-           raju SN, et al. Consumption of sugar sweetened beverages,
                                                                                                                                                                                                  dex diets and blood lipids: A systematic review and meta-            artificially sweetened beverages, and fruit juice and inci-
                                                                                                                                                                                                  analysis of randomised controlled trials. Nutr Metab Cardio-         dence of type 2 diabetes: Systematic review, meta-analysis,
                                                                                                                                                                                                  vasc Dis. 2013; 23: 1 – 10. https://doi.org/10.1016/j.numecd.        and estimation of population attributable fraction. BMJ.
                                                                                                                                                                                                  2012.06.002                                                          2015; 351: h3576. https://doi.org/10.1136/bmj.h3576
                                                                                                                                                                                              14. Ajala O, English P, Pinkney J. Systematic review and meta-       29. Xi B, Li S, Liu Z, Tian H, Yin X, Huai P, et al. Intake of fruit juice
                                                                                                                                                                                                  analysis of different dietary approaches to the management           and incidence of type 2 diabetes: A systematic review and
                                                                                                                                                                                                  of type 2 diabetes1 – 3. Am J Clin Nutr. 2013; 97: 505 – 16.         meta-analysis. PLoS One. 2014; 9: e93471. https://doi.org/
                                                                                                                                                                                                  https://doi.org/10.3945/ajcn.112.042457                              10.1371/journal.pone.0093471

                                                                                                                                                                                            Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311                                                                                 © 2020 Hogrefe
D. Fäh, Ernährung bei Diabetes mellitus                                                                                              309

                                                                                                                                                                                             30. Mullee A, Romaguera D, Pearson-Stuttard J, Viallon V, Stepi-      46. Brodsky IG, Robbins DC, Hiser E, Fuller SP, Fillyaw M, Devlin
                                                                                                                                                                                                 en M, Freisling H, et al. Association between Soft Drink Con-         JT. Effects of low-protein diets on protein metabolism in
                                                                                                                                                                                                 sumption and Mortality in 10 European Countries. JAMA                 insulin-dependent diabetes mellitus patients with early
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                                 ­Intern Med. 2019; 179: 1479 – 90. https://doi.org/10.1001/ja-        nephropathy. J Clin Endocrinol Metab. 1992; 75: 351 – 7.
                                                                                                                                                                                                  mainternmed.2019.2478                                                https://doi.org/10.1210/jcem.75.2.1639934
                                                                                                                                                                                             31. Evert AB, Dennison M, Gardner CD, Timothy Garvey W, Karen         47. ASCEND Study Collaborative Group, Bowman L, Mafham M,
                                                                                                                                                                                                  Lau KH, MacLeod J, et al. Nutrition therapy for adults with          Wallendszus K, Stevens W, Buck G, et al. Effects of n-3 Fatty
                                                                                                                                                                                                  diabetes or prediabetes: A consensus report. Diabetes Care.          Acid Supplements in Diabetes Mellitus. N Engl J Med. 2018;
                                                                                                                                                                                                  2019; 42: 731 – 54. https://doi.org/10.2337/dci19-0014               379: 1540 – 50
                                                                                                                                                                                             32 Hooper L, Martin N, Abdelhamid A, Davey Smith G. Reduction         48. Jakubowicz D, Froy O. Biochemical and metabolic mecha-
                                                                                                                                                                                                 in saturated fat intake for cardiovascular disease. Cochrane          nisms by which dietary whey protein may combat obesity
                                                                                                                                                                                                 Database Syst Rev. 2015; 2015: CD011737. https://doi.org/             and Type 2 diabetes. J Nutr Biochem. 2013; 24: 1 – 5.
                                                                                                                                                                                                 10.1002/14651858.CD011737                                             https://doi.org/10.1016/j.jnutbio.2012.07.008
                                                                                                                                                                                             33. Mozaffarian D. Dietary and Policy Priorities for Cardiovascu-     49. Knott C, Bell S, Britton A. Alcohol consumption and the risk of
                                                                                                                                                                                                 lar Disease, Diabetes, and Obesity. Circulation. 2016; 133:           type 2 diabetes: A systematic review and Dose-Response
                                                                                                                                                                                                 187 – 225. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.115.                Meta-analysis of more than 1.9 million individuals from 38
                                                                                                                                                                                                 018585                                                                observational studies. Diabetes Care. 2015; 38: 1804 – 12.
                                                                                                                                                                                             34. Qian F, Korat AA, Malik V, Hu FB. Metabolic effects of mono-          https://doi.org/10.2337/dc15-0710
                                                                                                                                                                                                 unsaturated fatty acid-enriched diets compared with carbo-        50. Wood AM, Kaptoge S, Butterworth A, Nietert PJ, Warnakula S,
                                                                                                                                                                                                 hydrate or polyunsaturated fatty acid-enriched diets in pati-         Bolton T, et al. Risk thresholds for alcohol consumption:
                                                                                                                                                                                                 ents with type 2 diabetes: A systematic review and                    combined analysis of individual-participant data for 599 912
                                                                                                                                                                                                 meta-analysis of randomized controlled trials. Diabetes               current drinkers in 83 prospective studies. Lancet. 2018;
                                                                                                                                                                                                 Care. 2016; 39: 1448 – 57. https://doi.org/10.2337/dc16-0513          391:         1513 – 23.         https://doi.org/10.1016/S0140-
                                                                                                                                                                                             35. Huo R, Du T, Xu Y, Xu W, Chen X, Sun K, et al. Effects of Medi-       6736(18)30134-X
                                                                                                                                                                                                 terranean-style diet on glycemic control, weight loss and         51. Griswold MG, Fullman N, Hawley C, Arian N, Zimsen SRM,
                                                                                                                                                                                                 cardiovascular risk factors among type 2 diabetes individu-           Tymeson HD, et al. Alcohol use and burden for 195 countries
                                                                                                                                                                                                 als: A meta-analysis. Eur J Clin Nutr. 2015; 69: 1200 – 8.            and territories, 1990 – 2016: A systematic analysis for the
                                                                                                                                                                                                 https://doi.org/10.1038/ejcn.2014.243                                 Global Burden of Disease Study 2016. Lancet. 2018; 392:
                                                                                                                                                                                             36. Schwingshackl L, Strasser B, Hoffmann G. Effects of mono-             1015 – 35.            https://doi.org/10.1016/S0140-6736(18)
                                                                                                                                                                                                 unsaturated fatty acids on glycaemic control in patients with         31310-2
                                                                                                                                                                                                 abnormal glucose metabolism: A systematic review and me-          52. Huang J, Wang X, Zhang Y. Specific types of alcoholic beve-
                                                                                                                                                                                                 ta-analysis. Ann Nutr Metab. 2011; 58: 290 – 6. https://doi.          rage consumption and risk of type 2 diabetes: A systematic
                                                                                                                                                                                                 org/10.1159/000331214                                                 review and meta-analysis. J Diabetes Investig. 2017; 8:
                                                                                                                                                                                             37. Brehm BJ, Lattin BL, Summer SS, Boback JA, Gilchrist GM,              56 – 68. https://doi.org/10.1111/jdi.12537
                                                                                                                                                                                                 Jandacek RJ, et al. One-year comparison of a high-monoun-         53. Schrieks IC, Heil ALJ, Hendriks HFJ, Mukamal KJ, Beulens
                                                                                                                                                                                                 saturated fat diet with a high-carbohydrate diet in type 2 di-        JWJ. The Effect of alcohol consumption on insulin sensitivity
                                                                                                                                                                                                 abetes. Diabetes Care. 2009; 32: 215 – 20. https://doi.org/           and glycemic status: A systematic review and meta-analysis
                                                                                                                                                                                                 10.2337/dc08-0687                                                     of intervention studies. Diabetes Care. 2015; 38: 723 – 32.
                                                                                                                                                                                             38. Brown TJ, Brainard J, Song F, Wang X, Abdelhamid A, Hooper            https://doi.org/10.2337/dc14-1556
                                                                                                                                                                                                 L. Omega-3, omega-6, and total dietary polyunsaturated fat        54 Shai I, Wainstein J, Harman-Boehm I, Raz I, Fraser D, Rudich
                                                                                                                                                                                                 for prevention and treatment of type 2 diabetes mellitus:             A, et al. Glycemic effects of moderate alcohol intake among
                                                                                                                                                                                                 Systematic review and meta-analysis of randomised cont-               patients with type 2 diabetes: A multicenter, randomized, cli-
                                                                                                                                                                                                 rolled trials. BMJ. 2019; 366: l4697. https://doi.org/10.1136/        nical intervention trial. Diabetes Care. 2007; 30: 3011 – 6.
                                                                                                                                                                                                 bmj.l4697                                                             https://doi.org/10.2337/dc07-1103
                                                                                                                                                                                             39. Bowman L, Mafham M, Wallendszus K, Stevens W, Buck G,             55. Mori TA, Burke V, Zilkens RR, Hodgson JM, Beilin LJ, Puddey
                                                                                                                                                                                                 Barton J, et al. Effects of n − 3 Fatty Acid Supplements in Di-       IB. The effects of alcohol on ambulatory blood pressure and
                                                                                                                                                                                                 abetes Mellitus. N Engl J Med. 2018; 379: 1540 – 50.                  other cardiovascular risk factors in type 2 diabetes: A
                                                                                                                                                                                                 https://doi.org/10.1056/NEJMoa1804989                                 randomized intervention. J Hypertens. 2016; 34: 421 – 8.
                                                                                                                                                                                             40. Bosch J, Gerstein HC, Dagenais GR, Díaz R, Dyal L, Jung H, et         https://doi.org/10.1097/HJH.0000000000000816
                                                                                                                                                                                                 al. n–3 Fatty Acids and Cardiovascular Outcomes in Patients       56. Shimomura T, Wakabayashi I. Inverse associations between
                                                                                                                                                                                                 with Dysglycemia. N Engl J Med. 2012; 367: 309 – 18.                  light-to-moderate alcohol intake and lipid-related indices in
                                                                                                                                                                                                 https://doi.org/10.1056/NEJMoa1203859                                 patients with diabetes. Cardiovasc Diabetol. 2013; 12:104.
                                                                                                                                                                                             41. Malik VS, Li Y, Tobias DK, Pan A, Hu FB. Dietary Protein Intake       https://doi.org/10.1186/1475-2840-12-104
                                                                                                                                                                                                 and Risk of Type 2 Diabetes in US Men and Women. Am J             57. Tetzschner R, Nørgaard K, Ranjan A. Effects of alcohol on
                                                                                                                                                                                                 Epidemiol. 2016; 183: 715 – 28. https://doi.org/10.1093/aje/          plasma glucose and prevention of alcohol-induced hypogly-
                                                                                                                                                                                                 kwv268                                                                cemia in type 1 diabetes—A systematic review with GRADE.
                                                                                                                                                                                             42. Ke Q, Chen C, He F, Ye Y, Bai X, Cai L, et al. Association bet-       Diabetes Metab Res Rev. 2018; 34 (3). https://doi.
                                                                                                                                                                                                 ween dietary protein intake and type 2 diabetes varies by             org/10.1002/dmrr.2965
                                                                                                                                                                                                 dietary pattern. Diabetol Metab Syndr. 2018; 10: 48.              58. Vieira BA, Luft VC, Schmidt MI, Chambless LE, Chor D, Barre-
                                                                                                                                                                                                 https://doi.org/10.1186/s13098 – 018 – 0350 – 5                       to SM, et al. Timing and Type of Alcohol Consumption and the
                                                                                                                                                                                             43. Nussbaumer H. Ernährungstherapie bei Typ-2-Diabetes. Er-              Metabolic Syndrome – ELSA-Brasil. PLoS One. 2016; 11:
                                                                                                                                                                                                 nährungsempfehlungen bei Typ-2-Diabetes. Berlin, Heidel-              e0163044. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0163044
                                                                                                                                                                                                 berg: Springer; 2019, 23 – 50. https://doi.org/10.1007/978-3-     59. Lane JD, Feinglos MN, Surwit RS. Caffeine increases ambu-
                                                                                                                                                                                                 662-57808-7_4                                                         latory glucose and postprandial responses in coffee drinkers
                                                                                                                                                                                             44. Sievenpiper JL, Chan CB, Dworatzek PD, Med CF, Williams               with type 2 diabetes. Diabetes Care. 2008; 31: 221 – 2.
                                                                                                                                                                                                 Med SL. 2018 Clinical Practice Guidelines Nutrition Therapy           https://doi.org/10.2337/dc07-1112
                                                                                                                                                                                                 Diabetes Canada Clinical Practice Guidelines Expert Com-          60. Reis CEG, Dórea JG, da Costa THM. Effects of coffee con-
                                                                                                                                                                                                 mittee 2018. Can J Diabetes 42; 64 – 79. https://doi.org/10.          sumption on glucose metabolism: A systematic review of cli-
                                                                                                                                                                                                 1016/j.jcjd.2017.10.009                                               nical trials. J Tradit Complement Med. 2019; 9: 184 – 91.
                                                                                                                                                                                             45. Hamdy O, Horton ES. Protein content in diabetes nutrition             https://doi.org/10.1016/j.jtcme.2018.01.001
                                                                                                                                                                                                 plan. Curr Diab Rep. 2011; 11: 111 – 9. https://doi.org/10.       61. Ding M, Bhupathiraju SN, Chen M, Van Dam RM, Hu FB. Caf-
                                                                                                                                                                                                 1007/s11892-010-0171-x                                                feinated and decaffeinated coffee consumption and risk of

                                                                                                                                                                                            © 2020 Hogrefe                                                                            Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311
310                                                                                                    D. Fäh, Ernährung bei Diabetes mellitus

                                                                                                                                                                                                   type 2 diabetes: A systematicreview and a dose-response                     diabetes: analysis of two prospective cohort studies from
                                                                                                                                                                                                   meta-analysis. Diabetes Care. 2014; 37: 569 – 86. https://                  Iran. BMC Public Health. 2017; 17: 1 – 11. https://doi.org/10.
                                                                                                                                                                                                   doi.org/10.2337/dc13-1203                                                   1186/s12889-016-3999-4
https://econtent.hogrefe.com/doi/pdf/10.1024/0040-5930/a001196 - David Fäh  - Monday, October 05, 2020 1:10:39 AM - Berner Fachhochschule BFH IP Address:147.87.129.55

                                                                                                                                                                                             62.   Jiang X, Zhang D, Jiang W. Coffee and caffeine intake and            77.    Nakayama T, Nagai Y, Uehara Y, Nakamura Y, Ishii S, Kato H, et
                                                                                                                                                                                                   incidence of type 2 diabetes mellitus: A meta-analysis of                   al. Eating glutinous brown rice twice a day for 8 weeks im-
                                                                                                                                                                                                   prospective studies. Eur J Nutr. 2014; 53: 25 – 38. https://doi.            proves glycemic control in Japanese patients with diabetes
                                                                                                                                                                                                   org/10.1007/s00394-013-0603-x                                               mellitus. Nutr Diabetes. 2017; 7: e273 – e273. https://doi.org/
                                                                                                                                                                                             63.   Li M, Fan Y, Zhang X, Hou W, Tang Z, Tang Z. Fruit and vegeta-              10.1038/nutd.2017.26
                                                                                                                                                                                                   ble intake and risk of type 2 diabetes mellitus: meta-analy-         78.    Huang M, Li J, Ha MA, Riccardi G, Liu S. A systematic review
                                                                                                                                                                                                   sis of prospective cohort studies. BMJ Open. 2014; 4: 5497.                 on the relations between pasta consumption and cardio-
                                                                                                                                                                                                   https://doi.org/10.1136/bmjopen-2014                                        metabolic risk factors. Nutr Metab Cardiovasc Dis. 2017; 27:
                                                                                                                                                                                             64.   Wu Y, Zhang D, Jiang X, Jiang W. Fruit and vegetable con-                   939 – 48. https://doi.org/10.1016/j.numecd.2017.07.005
                                                                                                                                                                                                   sumption and risk of type 2 diabetes mellitus: A dose-res-           79.   Pounis G, Di Castelnuovo A, Costanzo S, Persichillo M,
                                                                                                                                                                                                   ponse meta-analysis of prospective cohort studies. Nutr                    ­Bonaccio M, Bonanni A, et al. Association of pasta consump-
                                                                                                                                                                                                   Metab Cardiovasc Dis. 2015; 25: 140 – 7. https://doi.org/                   tion with body mass index and waist-to-hip ratio: Results
                                                                                                                                                                                                   10.1016/j.numecd.2014.10.004                                                from Moli-sani and INHES studies. Nutr Diabetes. 2016; 6:
                                                                                                                                                                                             65.   Afshin A, Micha R, Khatibzadeh S, Mozaffarian D. Consump-                   e218 – e218. https://doi.org/10.1038/nutd.2016.20
                                                                                                                                                                                                   tion of nuts and legumes and risk of incident ischemic heart         80.   Chiavaroli L, Kendall CWC, Braunstein CR, Blanco Mejia S,
                                                                                                                                                                                                   disease, stroke, and diabetes: A systematic review and me-                 Leiter LA, Jenkins DJA, et al. Effect of pasta in the context of
                                                                                                                                                                                                   ta-analysis. Am J Clin Nutr. 2014; 100: 278 – 88. https://doi.             low-glycaemic index dietary patterns on body weight and
                                                                                                                                                                                                   org/10.3945/ajcn.113.076901                                                markers of adiposity: A systematic review and meta-analysis
                                                                                                                                                                                             66.   Luo C, Zhang Y, Ding Y, Shan Z, Chen S, Yu M, et al. Nut con-              of randomised controlled trials in adults. BMJ Open. 2018; 8:
                                                                                                                                                                                                   sumption and risk of type 2 diabetes, cardiovascular di-                   e019438. https://doi.org/10.1136/bmjopen-2017-019438
                                                                                                                                                                                                   sease, and all-cause mortality: a systematic review and              81.   Vitale M, Masulli M, Rivellese AA, Bonora E, Babini AC, Sarto-
                                                                                                                                                                                                   meta-analysis. Am J Clin Nutr. 2014; 100: 256 – 69. https://               re G, et al. Pasta consumption and connected dietary habits:
                                                                                                                                                                                                   doi.org/10.3945/ajcn.113.076109                                            Associations with glucose control, adiposity measures, and
                                                                                                                                                                                             67.   Viguiliouk E, Glenn AJ, Nishi SK, Chiavaroli L, Seider M, Khan             cardiovascular risk factors in people with type 2 diabetes—
                                                                                                                                                                                                   T, et al. Associations between Dietary Pulses Alone or with                TOSCA.IT study. Nutrients. 2020; 12 (1): 101. https://doi.org/
                                                                                                                                                                                                   Other Legumes and Cardiometabolic Disease Outcomes: An                     10.3390/nu12010101
                                                                                                                                                                                                   Umbrella Review and Updated Systematic Review and Me-                82.   Muraki I, Rimm EB, Willett WC, Manson JE, Hu FB, Sun Q. Po-
                                                                                                                                                                                                   ta-analysis of Prospective Cohort Studies. Adv Nutr. 2019;                 tato consumption and risk of type 2 diabetes: Results from
                                                                                                                                                                                                   10 Suppl 4: S308 – 19. https://doi.org/10.1093/advances/                   three prospective cohort studies. Diabetes Care. 2016; 39:
                                                                                                                                                                                                   nmz113                                                                     376 – 84. https://doi.org/10.2337/dc15-0547
                                                                                                                                                                                             68.   He M, Van Dam RM, Rimm E, Hu FB, Qi L. Whole-grain, cereal           83.   Zhang Y, You D, Lu N, Duan D, Feng X, Astell-Burt TA, et al.
                                                                                                                                                                                                   fiber, bran, and germ intake and the risks of all-cause and                Potatoes Consumption and Risk of Type 2 Diabetes: A Meta-
                                                                                                                                                                                                   cardiovascular disease-specific mortality among women                      analysis. Iran J Public Health. 2018; 47: 1627 – 35.
                                                                                                                                                                                                   with type 2 diabetes mellitus. Circulation. 2010; 121: 2162 – 8.     84.   Bidel Z, Teymoori F, Davari SJ, Nazarzadeh M. Potato con-
                                                                                                                                                                                                   https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.109.907360                          sumption and risk of type 2 diabetes: A dose–response me-
                                                                                                                                                                                             69.   Burger KNJ, Beulens JWJ, van der Schouw YT, Sluijs I, Spi-                 ta-analysis of cohort studies. Clin Nutr ESPEN. 2018; 27:
                                                                                                                                                                                                   jkerman AMW, Sluik D, et al. Dietary fiber, carbohydrate qua-              86 – 91. https://doi.org/10.1016/j.clnesp.2018.06.004
                                                                                                                                                                                                   lity and quantity, and mortality risk of individuals with dia-       85.   Drouin-Chartier J-P, Li Y, Victor A, Korat A, Ding M, Lamarche
                                                                                                                                                                                                   betes mellitus. PLoS One. 2012; 7: e43127. https://doi.                    B, et al. Changes in dairy product consumption and risk of
                                                                                                                                                                                                   org/10.1371/journal.pone.0043127                                           type 2 diabetes: results from 3 large prospective cohorts of
                                                                                                                                                                                             70.   Della Pepa G, Vetrani C, Vitale M, Riccardi G. Wholegrain in-              US men and women. Am J Clin Nutr. 2019; 110: 1201 – 12.
                                                                                                                                                                                                   take an risk of type 2 diabetes: Evidence form epidemiologi-               https://doi.org/10.1093/ajcn/nqz180
                                                                                                                                                                                                   cal and intervention studies. Nutrients. 2018; 10 (9): 1288.         86.   Chen M, Sun Q, Giovannucci E, Mozaffarian D, Manson JAE,
                                                                                                                                                                                                   https://doi.org/10.3390/nu10091288                                         Willett WC, et al. Dairy consumption and risk of type 2 diabe-
                                                                                                                                                                                             71.   Papanikolaou Y, Fulgoni V. Bread Consumption Is Not Asso-                  tes: 3 cohorts of US adults and an updated meta-analysis.
                                                                                                                                                                                                   ciated with Weight-, Diabetes- and CVD-Risk Related Health                 BMC Med. 2014; 12: 215. https://doi.org/10.1186/s12916-
                                                                                                                                                                                                   Outcomes in US Adults: Results from NHANES 2011 – 2014                     014-0215-1
                                                                                                                                                                                                   (P18 – 086 – 19). Curr Dev Nutr. 2019; 3. https://doi.org/10.        87.   Aune D, Norat T, Romundstad P, Vatten LJ. Dairy products and
                                                                                                                                                                                                   1093/CDN/NZZ039.P18-086-19                                                 the risk of type 2 diabetes: A systematic review and dose-res-
                                                                                                                                                                                             72.   Mofidi A, Ferraro ZM, Stewart KA, Tulk HMF, Robinson LE,                   ponse meta-analysis of cohort studies. Am J Clin Nutr. 2013;
                                                                                                                                                                                                   Duncan AM, et al. The Acute Impact of Ingestion of Sourdough               98: 1066 – 83. https://doi.org/10.3945/ajcn.113.059030
                                                                                                                                                                                                   and Whole-Grain Breads on Blood Glucose, Insulin, and In-            88.   Tong X, Dong JY, Wu ZW, Li W, Qin LQ. Dairy consumption and
                                                                                                                                                                                                   cretins in Overweight and Obese Men. J Nutr Metab. 2012;                   risk of type 2 diabetes mellitus: A meta-analysis of cohort
                                                                                                                                                                                                   2012: 184710. https://doi.org/10.1155/2012/184710                          studies. Eur J Clin Nutr. 2011;65:1027 – 31. https://doi.
                                                                                                                                                                                             73.   Reynolds AN, Mann J, Elbalshy M, Mete E, Robinson C, Oey I,                org/10.1038/ejcn.2011.62
                                                                                                                                                                                                   et al. Wholegrain particle size influences postprandial gly-         89.   Zong G, Sun Q, Yu D, Zhu J, Sun L, Ye X, et al. Dairy consumpti-
                                                                                                                                                                                                   cemia in type 2 diabetes: A randomized crossover study                     on, type 2 diabetes, and changes in cardiometabolic traits: A
                                                                                                                                                                                                   comparing four wholegrain breads. Diabetes Care. 2020; 43:                 prospective cohort study of middle-aged and older chinese
                                                                                                                                                                                                   476 – 9. https://doi.org/10.2337/dc19-1466                                 in beijing and shanghai. Diabetes Care. 2014; 37: 56 – 63.
                                                                                                                                                                                             74.   Hu EA, Pan A, Malik V, Sun Q. White rice consumption and                   https://doi.org/10.2337/dc13-0975
                                                                                                                                                                                                   risk of type 2 diabetes: Meta-analysis and systematic re-            90.   Pan A, Sun Q, Bernstein AM, Schulze MB, Manson JAE, Willett
                                                                                                                                                                                                   view. BMJ. 2012; 344: e1454. https://doi.org/10.1136/bmj.                  WC, et al. Red meat consumption and risk of type 2 diabetes:
                                                                                                                                                                                                   e1454                                                                      3 Cohorts of US adults and an updated meta-analysis. Am J
                                                                                                                                                                                             75.   Sun Q, Spiegelman D, Van Dam RM, Holmes MD, Malik VS,                      Clin Nutr. 2011; 94: 1088 – 96. https://doi.org/10.3945/ajcn.
                                                                                                                                                                                                   Willett WC, et al. White rice, brown rice, and risk of type 2 dia-         111.018978
                                                                                                                                                                                                   betes in US men and women. Arch Intern Med. 2010; 170:               91.   Talaei M, Wang YL, Yuan JM, Pan A, Koh WP. Original Contri-
                                                                                                                                                                                                   961 – 9. https://doi.org/10.1001/archinternmed.2010.109                    bution Meat, Dietary Heme Iron, and Risk of Type 2 Diabetes
                                                                                                                                                                                             76.   Golozar A, Khalili D, Etemadi A, Poustchi H, Fazeltabar A,                 Mellitus The Singapore Chinese Health Study. Am J Epidemi-
                                                                                                                                                                                                   Hosseini F, et al. White rice intake and incidence of type-2               ol. 2017; 186: 824 – 33. https://doi.org/10.1093/aje/kwx156

                                                                                                                                                                                            Therapeutische Umschau (2020), 77(7), 302–311                                                                                    © 2020 Hogrefe
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