ERSTSICHTUNG KINDER - GOOD CLINICAL PRACTICE ODER WORK IN PROGRESS - 14.12.2018 MONIKA FRANZ, ELKE FISCHER

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ERSTSICHTUNG KINDER - GOOD CLINICAL PRACTICE ODER WORK IN PROGRESS - 14.12.2018 MONIKA FRANZ, ELKE FISCHER
14.12.2018 MONIKA FRANZ, ELKE FISCHER

ERSTSICHTUNG KINDER – GOOD CLINICAL PRACTICE ODER
WORK IN PROGRESS
ERSTSICHTUNG KINDER - GOOD CLINICAL PRACTICE ODER WORK IN PROGRESS - 14.12.2018 MONIKA FRANZ, ELKE FISCHER
1.   KUNO STANDORT KLINIK ST. HEDWIG

2.   TRIAGE SYSTEME - MANCHESTER TRIAGE SYSTEM

3.   UMSETZUNG KUNO KINDER NOTFALLZENTRUM

4.   FALLBEISPIELE

ADVENTSSYMPOSIUM NÜRNBERG 14.12.2018
ERSTSICHTUNG KINDER - GOOD CLINICAL PRACTICE ODER WORK IN PROGRESS - 14.12.2018 MONIKA FRANZ, ELKE FISCHER
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1. KUNO STANDORT KLINIK ST. HEDWIG
ERSTSICHTUNG KINDER - GOOD CLINICAL PRACTICE ODER WORK IN PROGRESS - 14.12.2018 MONIKA FRANZ, ELKE FISCHER
KUNO STANDORT KLINIK ST. HEDWIG ALS TEIL DES
KRANKENHAUSES DER BARMHERZIGEN BRÜDER
                               ■ Frauen- und Kinderklinik
                               ■ 167 Planbetten
                               ■ 24 Neonatologische Intensivplätze
                               ■ 500 Mitarbeiter
                               ■ 10.500 stationäre Patienten
                               ■ 3.185 Geburten
                               ■ 26.000 Notfallkontakte

                               ■ KUNO Standort
                               ■ Lehrstuhl Kinder- und Jugendmedizin
                               ■ Lehrstuhl Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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KLINIK ST. HEDWIG

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2. TRIAGE SYSTEME - MANCHASTER TRIAGE
SYSTEM
TRIAGE, SICHTUNG VS. ERSTEINSCHÄTZUNG-
BEGRIFFLICHKEITEN
  Begriffe Triage bzw. Sichtung
   Verwendung im präklinischen Bereich
   innerhalb der Notfallrettung im Rettungsdienst bzw.
     im Katastrophenfall
   sortiert Patienten aus durch die Kategorien
                      nicht mit dem Leben vereinbare Verletzung, Tod
  Begriff Ersteinschätzung
   für den innerklinischen Bereich in Notaufnahmen, Notfallzentren,
   Festlegung der Behandlungsdringlichkeit, Behandlungs-
     reihenfolge der Patienten für eine individualmedizinische
     Behandlung

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Gegenüberstellung Aufnahmeprozess
mit und ohne Ersteinschätzung
Prozess ohne Ersteinschätzung                 Prozess mit Ersteinschätzung
■ Patient trifft auf unterschiedliche         ■ Alle Mitarbeiter arbeiten systematisch
    Mitarbeiter                                   und nach dem gleichen Standard
■   Verwaltungsvorgang hat oft Priorität      ■   Strukturierte Befragung des Patienten
■   Befragung des Patienten individuell je    ■   Die Ergebnisse können schnell und
    Mitarbeiter                                   zuverlässig kommuniziert werden
■   Spontane Entscheidung zur                 ■   Für die Mitarbeiter herrscht
    Behandlungsreihenfolge auf der Basis          Rechtssicherheit
    der persönlichen Qualifikation des
    Mitarbeiters (Bauchentscheidung)
                                              ■   Für den Dienstgeber Sicherheit über
                                                  Qualitätssicherung (SGB V)
■   Entscheidung nicht nachvollziehbar
■   Keine Verlässlichkeit für den Patienten
■   Unzureichende Dokumentation, juristisch
    angreifbar

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TRIAGE SYSTEM ALS INSTRUMENT

■ Instrument zur Qualitätssicherung

■ Instrument des Risikomanagements

■ Instrument zur Initiierung des Behandlungsprozesses

■ Instrument zur rechtlichen Absicherung aller am
   Behandlungsprozess Beteiligten

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DAS MANCHESTER TRIAGE SYSTEM
WAS KANN DAS MANCHESTER TRIAGE SYSTEM

■ Standardisiert den Prozess des Patientenempfangs
■ Behandlungsreihenfolge wird auf Grund von standardisierten
  Kriterien festgelegt
■ vereinfacht den Entscheidungsprozess durch diese vorgegebene
  Struktur
■ Dokumentiert, dass der Patient gesehen wurde
■ Dokumentiert die Dringlichkeit des Patienten bei Vorstellung
■ Dokumentiert, warum ein Patient warten muss
■ Zielzeiten bis zum ersten Arztkontakt sind festgelegt

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WAS KANN DAS MANCHESTER TRIAGE SYSTEM

■ Vereinfacht und sichert den fachlichen Austausch durch
  standardisierte Vokabeln
■ Ist für die Kinder- und Jugendmedizin evaluiert
■ sehr geeignet für die Berufsgruppe Pflege
■ Berücksichtigt den Faktor Schmerz

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Spezielle Präsentationsdiagramme
 nur für Kinder

    ■Abdominelle Schmerzen bei Kindern
    ■Atemproblem bei Kindern
    ■Besorgte Eltern
    ■Hinkendes Kind
    ■Irritiertes (Auffälliges) Kind
    ■Schreiendes Baby
    ■Unwohlsein bei Kindern
    ■Unwohlsein bei Neugeborenen
    ■Unwohlsein bei Säuglingen
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AUFBAU DES SYSTEMS

■ Generelle Indikatoren
     ■ Lebensgefahr
     ■ Bewusstsein
     ■ Blutverlust
     ■ Temperatur
     ■ Schmerz
     ■ Krankheitsdauer

■ Spezielle Indikatoren
■ Empfinden des Patienten
■ Berufserfahrung der Pflegekraft
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ZIELZEITEN MANCHESTER TRIAGE

BESUCH WÜRZBURG
3. UMSETZUNG MANCHESTER TRIAGE
IM KUNO KINDERNOTFALLZENTRUM
LEISTUNGSUMFANG DES KUNO KINDER
NOTFALLZENTRUMS
Alle Notfälle für die Bereiche:

■ Kinder- und Jugendmedizin,
■ Kinderchirurgie
■ Kinderurologie

Alle elektiven stationären Aufnahmen
■ für die Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie

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UMSETZUNGSPROZESS

■ Entscheidung über die Einführung MTS im September 2010
■ Umsetzung innerhalb einer Projektstruktur
■ Schulung aller Mitarbeiter im Februar 2011
■ Sofortige Umsetzung der MTS Kriterien
■ Beginn der Dokumentation auf dem MTS- Bogen
■ Hinterlegung der Präsentationsdiagramme
 im EDV System 2011
■ Basisschulung MTS für alle neuen Mitarbeiter bereits während
  der Einarbeitungszeit

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4. FALLBEISPIELE
Fallbeispiel 1

■ Säugling 6 Wochen alt, Zwilling, ehemalige Frühgeburt
■ Angaben der Mutter: trinkt schlecht seit dem Vortag, in der Nacht
  Temperatur entwickelt, kaum geschlafen, 3 Stunden nur Schreien, war
  morgens beim Kinderarzt, Fiebermedikation erhalten, ab Mittag hat Kind
  nur noch gewimmert => Vorstellung im KiNFZ
■ Vitalparameter: Temperatur 38,1 Grad, HF 153, SaO2 96%
■ Klinisches Erscheinungsbild: extrem blas, weißlich marmoriert, wimmert

Angewandtes Diagramm: Besorgte Eltern
Indikator: Schlaffes Kind?
Triagestufe: Triage 2

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Fallbeispiel 2

■ Kind 2 Jahre alt, keine bekannten Vorerkrankungen
■ Angaben der Eltern: seit 3 Tagen Husten, am Vorabend Fieber bis 39
  Grad, hat Ibuprofen Saft erhalten, zuletzt um 04.30 Uhr, hat die ganze
  Nacht nicht geschlafen wegen ständigem Husten, morgens Erbrochen
■ Klinisches Erscheinungsbild: Kind liegt im Buggy, mit Winterjacke und
  Mütze bekleidet, Schnuller im Mund, schläft
■ Vitalparameter: Temperatur 37,4 Grad

Angewandtes Diagramm: Atemproblem bei Kindern
Indikator: Erhöhte Atemarbeit
Triagestufe:        Triage 2

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Fallbeispiel 3

■ 15 jähriger Junge kommt mit Einweisung vom Hausarzt. Seit 8 Tagen
  fieberhafter Infekt, seit 3 Tagen orale Antibiose ohne Besserung
■ Klinisches Erscheinungsbild: schlanker Jugendlicher, blass, kooperativ,
  orientiert, gibt massive Halsschmerzen an
■ Vitalparameter: HF 123, Sao2 97% Temperatur 37,6
■ Angewandtes Diagramm: Halsschmerzen
■ Indikator: mässiger Schmerz
■ Triagestufe:      Triage 3

  RR wird erst nach der Triage gemessen 85/40, gleichbleibend
   niedrig bei Kontrolle =>
  Nachtriagierung auf Stufe 2 mit dem Indikator Sepsisverdacht
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Fallbeispiel 4

■ 2 jähriges Mädchen kommt mit den Eltern ins Notfallzentrum, hat laut
  Angaben der Mutter eine Knopfzellenbatterie verschluckt
■ Klinischer Eindruck: unauffälliges Kleinkind, will im Wartebereich
  spielen
■ Vitalparameter: HF 125 Sao2 100 %

Angewendetes Diagramm: Fremdkörper
Indikator: Potentiell gefährlicher Fremdkörper
Triagestufe:
                     Triage: 2

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Fallbeispiel 5

■ Kind 11 Monate kommt mit der Mutter. Hat sich gestern den Arm beim
  Jacke ausziehen selber extrem nach hinten gebogen, bewegt seitdem
  den li Arm nicht mehr.
■ Klinischer Eindruck: Kind weint, linker Arm hängt nach unten
■ Vitalparameter: HF 145, Sao2 99%

Angewandtes Diagramm: Extremitätenproblem
Indikator: unpassende Vorgeschichte
Triagestufe:    Triage 3
In Deutschland Kindeswohlgefährdung ausgesetzt, da Behandlung der
Symptome im Vordergrund steht.

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Good clinical practice oder work in progress

■ Bei den gezeigten Fallbeispielen wurde Ihnen „good clinical
  practice“ im Kindernotfallzentrum der Klinik St. Hedwig der
  Barmherzige Brüder vorgestellt.

■ Das von uns verwendete MTS ist primär für gemischte
  Notaufnahmen entwickelt worden. Kinder haben dort eine
  höhere Priorität.

■ In seiner Anwendung wurde es für die Kinder- und
  Jugendmedizin evaluiert.
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WEITERENTWICKLUNG DES SYSTEMS IN DER PÄDIATRIE
           ■ Fachgruppe MTS Pädiatrie für den deutschsprachigen
              Raum, gegründet 2012, jährliches Treffen

■ Seit 2014 international anerkannt und durch Univ. Prof. Dr. Susanne
  Greber-Platzer, MBA
  Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Wien
  fachlich vertreten und ist ständige Vertretung in der internationalen
  Referenzgruppe MTS
■ Ergebnisse: z.B. Generelle Indikator Temperatur „heißes Kind“,
  Aussetzung des eigenen Diagramms: „Misshandeltes Kind“ und
  Aufnahme einer Knopfbatterie als potenziellen gefährlichen
  Fremdkörper im Diagramm „Fremdkörper“
■ 2018 Beginn Forschungsprojekt zur personenbezogene
  Verlässlichkeit des Systems im Bereich Kinder- und Jugendmedizin
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RESÜMEE

                „Good clinical practice“
                UND „Work in progress“

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VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT

Krankenhaus Barmherzige Brüder
Klinik St. Hedwig
Steinmetzstraße 1-3
93049 Regensburg
Tel. 0941 369-5129
www.barmherzige-regensburg.de
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