ES GILT DAS GESPROCHENE WORT! - Stadtwerke Köln GmbH
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ES GILT DAS GESPROCHENE WORT! Bilanzpressekonferenz 2020 der Stadtwerke Köln GmbH am 29. Juni 2021 Statement Herr Dr. Dieter Steinkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung Statement Herr Timo von Lepel, Geschäftsführung Statement Frau Stefanie Haaks, Geschäftsführung Statement Herr Dr. Steinkamp Folie 1: Titel Guten Tag meine Damen und Herren, auch von meiner Seite herzlich willkommen. Das Geschäftsjahr 2020 war trotz der Corona-Pandemie für den Stadtwerke Köln Konzern insgesamt ein gutes Geschäftsjahr. Das werden wir Ihnen in einem Überblick gleich zeigen – wenngleich es in der Betroffenheit zwischen den Konzerngesellschaften große Unterschiede gibt. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auch an uns nicht spurlos vorüber gegangen. Aber wir haben – bis auf die KölnBäder – unsere Daseinseins-Vorsorge-Leistungen auch während der harten Lockdown-Phase jederzeit sicher erbracht: von der Energie- und Trinkwasserversorgung über den ÖPNV bis zur Abfallentsorgung. Unsere Mitarbeiter, insbesondere die, die in kritischen Infrastrukturbereichen den operativen Betrieb sicherstellen, haben dabei ganz Arbeit geleistet. Meine Damen und Herren, wir erläutern Ihnen heute anhand der Geschäftszahlen, wie zuverlässig und erfolgreich wir im vergangenen Geschäftsjahr unsere Dienstleistungen und Angebote erbracht haben. Darüber hinaus möchten wir Sie auch darüber informieren, was wir aktuell machen, um die Attraktivität unserer Angebote zu erhöhen. Die Notwendigkeit des Klima- und Umweltschutzes, nachhaltige und urbane Mobilität und Logistik, eine zukunftsfähige Stadtentwicklung und zeitgemäßes Wohnen, konsequente Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung beschäftigen uns als kommunale Unternehmen der Daseinsvorsorge schon seit langem. Sie merken bereits – diese Stichworte skizzieren zugleich wesentliche Zielsetzungen, die auch im politischen Raum als Top-Themen behandelt werden. Wir arbeiten längst an Themen und Projekten, die auf diese politischen Zielsetzungen einzahlen. Wir werden Ihnen daher heute auch dazu berichten. Aber kommen wir zunächst zu unserem Jahresergebnis. 1
Folie 2: Jahresergebnis der Stadtwerke Köln GmbH Die Umsatzerlöse des Konzerns (ohne Energiesteuer) lagen im Geschäftsjahr 2020 bei rund 5,4 Mrd. €. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang in Höhe von rund 109 Mio. € bzw. knapp 2 %. Zum größten Teil ist dieser Rückgang auf den Bereich des ÖPNV zurückzuführen, der gegenüber dem Vorjahr coronabedingt mit deutlichen Fahrgastrückgängen ein Minus von 16 % verzeichnete. Ebenfalls durch Corona sanken die Umsätze der KölnBäder drastisch um fast 40 %. Beide Unternehmen konnten aber aus dem ÖPNV-Rettungsfonds und über Kurzarbeitergeld durch staatliche Hilfen gestützt werden. So war es möglich, die Ergebnisverschlechterung hier begrenzt zu halten. Für die Ergebnisabführung an unsere Eigentümerin, die Stadt Köln, ist der Abschluss der SWK GmbH relevant. Darin bündeln sich die Gewinnabführungen beziehungs-weise Verlustübernahmen der Konzerngesellschaften. Die SWK erzielte 2020 einen Jahresüberschuss von 67,5 Mio. €. Damit konnte das Planergebnis um rund 13,3 Mio. € übertroffen werden, wenn auch das sehr gute Vorjahresergebnis noch um 6,5 Mio. € oder 8,8 % höher war. Wesentliche positive Beiträge dazu lieferte die GEW Köln mit RheinEnergie, NetCologne und BRUNATA. Über Plan schnitten auch die Gesellschaften HGK, AWB und AVG ab, während die KVB und die KölnBäder wie gesagt ihr Planergebnis nicht erreichen konnten. Aus dem Jahresüberschuss werden rund 17,1 Mio. € in die Gewinnrücklagen eingestellt. Der danach verbleibende Bilanzgewinn von 50,4 Mio. € wird an die Gesellschafterin Stadt Köln ausgeschüttet. Folie 3: Wertschöpfung für die Stadt Köln Die gesamte Wertschöpfung des SWK-Konzerns für die Stadt Köln lag 2020 aber wesentlich höher, bei gut 280 Mio. €. Hier zeigen wir neben dem Jahresüberschuss die weiteren wirtschaftlichen Effekte aus Sicht der Stadt. Dazu zählt die Konzessionsabgabe der RheinEnergie für den Betrieb ihrer Netze auf öffentlichem Grund, die Gewerbesteuer, sowie die innerhalb des Konzerns bereits erfolgte Verlustabdeckung für KVB und KölnBäder. Folie 4: Investitionen im Stadtwerke Köln Konzern Die Investitionen erreichten im zurückliegenden Geschäftsjahr rund 654 Mio. €. Das bedeutet gegenüber 2019 einen kräftigen Anstieg von rund 289 Mio. €. Im Geschäftsfeld Energie und Wasser erreichte das Investitionsvolumen eine Höhe von insgesamt rund 159 Mio. € (Vorjahr rund 147 Mio. €). Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit lag auf der Erhaltung und Erweiterung der bestehenden Versorgungsanlagen für Strom, Gas, Wasser und Wärme. Bei der HGK prägte der Erwerb der Shipping-Gesellschaften 2020 die Investitionshöhe im Geschäftsfeld Hafenumschlag und Güterverkehr. Mit rund 224 Mio. € übertrafen sie den Wert des Vorjahres (44 Mio. €) um ein Vielfaches. Weitere Investitionen flossen insbesondere in den Erhalt und Ausbau der Schienennetzinfrastruktur, die Errichtung des KLV-Terminals im Kölner Norden und einen Grundstückskauf im Industriepark Nord. Im Geschäftsfeld ÖPNV war die Investitionstätigkeit mit rund 161 Mio. € nahezu doppelt so hoch wie im Vorjahr (rund 82 Mio. €). Der Hauptteil des Investitionsvolumens entfiel auf die Stadtbahnen und die Stellplatzerweiterung in der Hauptwerkstatt in Köln-Weidenpesch sowie das Projekt ITCS, das künftige Fahrgastinformationssystem der KVB. Einen deutlichen 2
Anstieg verzeichneten die Investitionen im Bereich Omnibus – für Elektrobusse und die dazugehörige Ladeinfrastruktur sowie für die bereits für 2019 erwarteten Dieselbusse. Die NetCologne investierte rund 43 Mio. €, eine Zunahme um 3 Mio. € gegenüber 2019, vorrangig für das FTTB- und Umlandnetz, die G.fast-DSLAMs, das Breitbandkabelnetz sowie das DSL-Equipment. Im Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung lagen die Investitionstätigkeiten in 2020 auf einer Höhe von rund 50 Mio. € (Vorjahr: rund 39 Mio. €). Beim neuen Betriebshof der AWB in der Christian-Sünner-Straße sowie im Fuhrpark. Bei der AVG Köln und ihren Beteiligungen standen der Weiterbau der Vergärungsanlage im Vordergrund. 16 Mio. € wurden in den sonstigen Geschäftsfeldern investiert. Folie 5: GEW Köln AG Kommen wir zurück zur Jahresbilanz. Ich starte hier nun mit der Darstellung der GEW Köln AG. Folie 6: Kennzahlen der GEW Köln AG 2020 betrug das Unternehmensergebnis der GEW Köln 169,2 Mio. € gegenüber 165,5 Mio. € im Vorjahr, das ist eine leichte Steigerung um 3,7 Mio. €. Den in absoluter Höhe mit Abstand wichtigsten Ergebnisbeitrag der GEW lieferte, wie gewohnt, die RheinEnergie mit 132 Mio. €. Der abgeführte Gewinn lag um 10 Mio. € höher als im Vorjahr. Auch die NetCologne blickt grundsätzlich mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 8,1 Mio. € auf ein erfolgreiches operatives Geschäftsjahr 2020 zurück und konnte sich in einem starken Wettbewerbsumfeld gut behaupten. Um dies weiterhin zu gewährleisten, verzichtete die GEW auf eine Gewinnausschüttung und stärkt damit die Investitionstätigkeit beim weiteren Netzausbau. Mein Kollege, Herr von Lepel, wird Ihnen gleich mehr zur Entwicklung seines Unternehmens berichten. Bei BRUNATA-METRONA verlief das abgelaufene Geschäftsjahr ebenfalls wieder sehr positiv. Das Unternehmen konnte die Kundenbasis erneut ausbauen. Die starke regionale Präsenz und die damit verbundene Konzentration auf die Qualität der Vor-Ort-Betreuung zahlen sich aus. Das Ergebnis blieb mit 28,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen stabil. Das Beteiligungsergebnis der Stadtwerke Düsseldorf lag 2020 bei 13,7 Mio. € und damit leicht unter dem Vorjahresniveau. Folie 7: RheinEnergie AG Meine Damen und Herren, werfen wir nun einen genaueren Blick auf die RheinEnergie. Hoher Wettbewerbsdruck und eine weiter fortschreitende Diversifikation von Anbietern und Angeboten kennzeichnen das Marktumfeld der RheinEnergie nach wie vor. Gleiches gilt für den rasanten Wandel von Arbeitsabläufen und Prozessen. Im vergangenen Jahr standen für die RheinEnergie, als einem der wichtigsten Betreiber kritischer Infrastrukturen noch die Herausforderungen infolge der Corona-Pandemie im Zentrum. 3
Folie 8: Kennzahlen der RheinEnergie AG Die RheinEnergie hat insgesamt wieder ein gutes Unternehmensergebnis vorgelegt, das nach Steuern 170,1 Mio. € (Vorjahr: 148,1 Mio. €) erreicht.Davon erhält die GEW Köln als Mehrheitsgesellschafterin 132,3 Mio. €. An den Gesellschafter Westenergie gehen 30,3 Mio. € (Vorjahr 25,4 Mio. €). 7,5 Mio. € (Vorjahr 0 Mio. €) wurden den Gewinnrücklagen zugeführt. Die Entwicklung in den einzelnen Sparten entnehmen Sie bitte dem Chart. Für die rückläufige Verbrauchsentwicklung vor allem im Sonder- und Geschäftskundenbereich sind die gesamt-wirtschaftlichen und sektoralen Auswirkungen der Corona-Pandemie verantwortlich. Hinzu kam im Wärmemarkt eine vergleichsweise milde Witterung. Folie 9: Energie- und Klimawende Meine Damen und Herren, die „Energiewende“, das ist ein Begriff, den wir seit Jahrzehnten mit Leben erfüllen, denn als breit aufgestelltes Stadtwerk mit einem Komplettportfolio von Erzeugung, Verteilung, Vertrieb, Energiedienstleistung und Contracting steht Nachhaltigkeit bei uns an erster Stelle. Ich nenne Ihnen nur eine kurze Auswahl unserer bisherigen Meilensteine: • Der Aufbau unserer Kraft-Wärme-Wirtschaft zur gleichzeitigen Wärme- und Stromerzeugung. • Die Ablösung veralteter und klimaschädlicher Eigenerzeugungs-anlagen in der Kölner Industrie durch effiziente Anlagen bei uns und durch zentrale Bereitstellung der Energie. • Contracting- und Energiedienstleistungsangebote mit immer stärkerem Einsatz auch von Bio-Erdgas und anderen nachhaltigen Energieträgern. • Rund 375 Mio. € sind in Erneuerbare Energieanlagen investiert. Dafür haben wir 107 Windanlagen und 26 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 208 MW gekauft oder errichtet. Und wir können die Kapazität mit zwei weiteren Photovoltaikanlagen in Herman (19 MW) und Lärz-Rechlin (49 MW), auf deren Baugenehmigung wir derzeit warten, auf 267 MW erhöhen. • Ein Pilotprojekt zur Wasserstoffbeimischung ins Gasnetz im Rhein-Erft-Kreis zusammen mit unseren Partnerunternehmen GVG und RNG. • Eine aktive Mitwirkung beim Aufbau eines Wasserstoff-Hubs in Rostock, wobei unser dortiger Kraftwerksstandort auf Sicht zu einer großen Wasserstoffproduktionsanlage werden soll. Die RheinEnergie stellt sich ihrer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung in Sachen Klimaschutz. Dazu hatten wir im letzten Jahr erstmalig eine Roadmap zur Dekarbonisierung unserer Produkte und Leistungen vorgestellt. Wir stehen als Gesellschaft hier unter wachsendem Druck. In Köln haben wir es bekanntlich seit einem Jahr mit einer Bürgerinitiative zu tun, die sich zum Ziel gesetzt hat, uns mit einem Bürgerbegehren bis 2030 auf 100 % klimaneutralen Strom zu verpflichten. Das Ziel: „Ökostrom für alle“ klingt simpel und plausibel. Allerdings - so, wie das Bürgerbegehren formuliert ist, hat die Forderung nach einem kurzfristigen radikalen Ausstieg aus allem, was fossil ist und verbrannt wird, weitreichende Folgen: Sie würde das „Aus“ für unsere Erdgas-basierte Kraft-Wärme-Kopplung bedeuten. Die hocheffizienten und klimaschonenden Gas-und-Dampfturbinen-Heizkraftwerke der RheinEnergie leisten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende, für die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit von Energie. 4
Mit unserer Kraft-Wärme-Kopplung wird die Fernwärmeversorgung von 230.000 Menschen in 60.000 Wohngebäuden gesichert. Wenn das Bürgerbegehren oder die zweite Stufe, der Bürgerentscheid, durchkämen, würde auch dies auf dem Spiel stehen. Wir führen seit März direkte Gespräche mit der Bürgerinitiative, unter Einbezug der Stadt und teils auch der Politik und suchen einen Ausgleich der Ziele. Diese Gespräche dauern an, und wir sind in einer entscheidenden Phase angelangt, bei der als Alternative zum kompromisslosen Bürgerbegehren oder Bürgerentscheid eine gemeinsam erarbeitete verbindliche Planung auf dem Weg zur Klimaneutralität in Form einer Vereinbarung stehen soll – unter Sicherung der wirtschaftlichen Substanz der RheinEnergie. Diese Vereinbarung könnten wir unter Beteiligung der Stadt und der politisch verantwortlichen Kräfte in Köln über einen Ratsbeschluss verbindlich ausgestalten. Da wir für die Dauer der Gespräche Stillschweigen zu Details vereinbart haben, sehen Sie es mir bitte nach, dass ich Ihnen heute dazu noch nichts an Einzelheiten berichten kann. So viel sei gesagt: Werden wir uns einig, so wird es frühere Zielpunkte für die wesentlichen Meilensteine zur Klimaneutralität geben, auch wenn uns dies teils an wirtschaftliche und technische Grenzen führt. Folie 10: Verantwortung für den Klimaschutz Die RheinEnergie steht zu ihrer Verantwortung für den Klimaschutz. Dies hat sie mit der ihrer Roadmap für den Klimaschutz im vergangenen Jahr gezeigt. Zwischenzeitlich haben sich die Zielwerte der EU für das Zwischenjahr 2030 verschärft, die Stadt Köln strebt die Klimaneutralität bis 2035 nun auch an, und die Erwartungen unserer Kunden an uns verändern sich. Auch wir verändern uns. Um eine klimaneutrale und zugleich sichere und bezahlbare Versorgung für unsere hochdiversifizierte und hochspezialisierte Leistungsgesellschaft zu garantieren, haben wir unsere Konzepte und Vorhaben weiter geschärft. Unsere Roadmap überarbeiten wir zurzeit und wir nehmen dabei auch aktuelle Impulse und natürlich auch den Ratsbeschluss zur Klimaneutralität Kölns bis 2035 auf. Unser eigener Anspruch ist es, Klimaneutralität – abhängig von den energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen – so schnell wie möglich zu erreichen. Auch schneller, als wir es bislang formuliert haben. Dafür gehen wir an technologische und wirtschaftliche Grenzen. Wir arbeiten intensiv daran, unsere Stromlieferungen seriös zu „vergrünen“. Zieljahr für die Privat- und Gewerbekunden dabei ist ja bislang 2030. Wir wollen bereits mit Beginn des kommenden Jahres 2022 die Lieferung mit Grünstrom für alle Kunden in diesem Segment realisieren. Neben einer vollständig regenerativen Stromversorgung bundesweit liegt die eigentliche Herausforderung der Energiewende in der Transformation der Wärmeversorgung. Dazu müssen die Energieversorger, also auch wir, genauso wie die Wohnungsbranche und die privaten Eigenheimbesitzer ihre Wärmeinfrastruktur, ggf. auch die Gebäude selbst, anfassen und auf die Dekarbonisierung vorbereiten. Das schließt regenerative Wärmekomponenten ebenso ein wie den Ausbau unserer Wärmenetze, die wir jenseits der Dreißiger Jahre nicht mehr fossil, sondern dekarbonisiert betrieben werden. Es ist ein ehrgeiziges Ziel, und es hängt im Wesentlichen auch davon ab, wie sich der Hochlauf und der Marktpreis der sogenannten grünen Gase entwickelt – synthetisches klimaneutrales Methan und Wasserstoff. Wir können das nicht einfach alleine stemmen, wir sind auf Marktentwicklungen und Technologien Dritter angewiesen. Klärschlamm wird als Energieträger seine Rolle mitspielen, denn auch der ist in der Gesamtbilanz klimaneutral. Wenn wir unsere Erzeugungslandschaft mit klimaneutralen Brennstoffen versorgen können, dann ist unsere gesamte Fernwärmeversorgung mit einem Schritt klimaneutral. 5
Dann leisten wir eine klimaneutrale Wärmeversorgung auch für große Einheiten im städtischen Geschossbau. Hinzu kommen große, gewerblich genutzte Flächen. Folie 11: Regionale Kooperation Meine Damen und Herren, um solch anspruchsvolle Aufgaben zu lösen, haben wir die Chance, unsere Kräfte in Zukunft noch ganz anders zu bündeln, zumal es ja im Klimaschutz im Rheinland keine Stadt- und Ortsgrenzen gibt. Die Aufsichtsräte von RheinEnergie, GEW Köln und Stadtwerke Köln haben heute vor einer Woche und der Rat der Stadt Köln am vergangenen Donnerstag einen für die RheinEnergie bedeutenden Beschluss gefasst. Es ist vielleicht der wichtigste seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2002. Vorbehaltlich der Zustimmung der kommunal- und wettbewerbsrechtlichen Aufsichtsbehörden gehen wir zusammen mit dem e.on-Unternehmen Westenergie und unserer gemeinsamen Tochtergesellschaft rhenag einen entscheidenden Schritt in der energiewirtschaftlichen Kooperation im Rheinland weiter – über das bisherige regionale Modell der RheinEnergie deutlich hinaus. Folie 12: Regionale Kooperation stärkt kommunalen Einfluss Meine Damen und Herren, um solch anspruchsvolle Aufgaben zu lösen, haben wir die Chance, unsere Kräfte in Zukunft noch ganz anders zu bündeln, zumal es ja im Klimaschutz im Rheinland keine Stadt- und Ortsgrenzen gibt. Die Aufsichtsräte von RheinEnergie, GEW Köln und Stadtwerke Köln haben heute vor einer Woche und der Rat der Stadt Köln am vergangenen Donnerstag einen für die RheinEnergie bedeutenden Beschluss gefasst. Es ist vielleicht der wichtigste seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2002. Vorbehaltlich der Zustimmung der kommunal- und wettbewerbsrechtlichen Aufsichtsbehörden gehen wir zusammen mit dem e.on-Unternehmen Westenergie und unserer gemeinsamen Tochtergesellschaft rhenag einen entscheidenden Schritt in der energiewirtschaftlichen Kooperation im Rheinland weiter – über das bisherige regionale Modell der RheinEnergie deutlich hinaus. Bis Ende Oktober wollen wir alle noch offenen Fragen rund um die Rheinlandkooperation geklärt haben und zu Beginn des nächsten Jahres mit der neuen Struktur operativ starten. Die Herausforderungen von Digitalisierung, Mobilität, Ausbau der Erneuerbaren, Umbau der Netze und Versorgungssysteme, Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, dezentraler, perspektivisch klimaneutraler Energieversorgung sind riesig. Mit dem neuen Verbund stellen sich Kommunen, Versorgungsunternehmen und am Ende die Verbraucherinnen und Verbraucher im Rheinland für die Zukunft gut auf. Wir sind überzeugt, auch die RheinEnergie wird sich in der neuen, arbeitsteiligen und fokussierten Struktur besser entwickeln können. Heute fand die notarielle Beurkundung der Kooperation statt. Folie 13: moderne stadt GmbH Meine Damen und Herren, hiermit verlasse ich nun die Berichterstattung über die RheinEnergie und komme zur moderne stadt. Mit der Entwicklung ihrer Stadtquartiere kümmert sich die moderne stadt um die Wohnungsversorgung, organisiert die Entwicklung von Gewerbeflächen und übernimmt selbst Bauträgerprojekte in ihren Quartieren. 6
Die moderne stadt bekennt sich zu den Grundlagen einer nachhaltigen Stadtentwicklung: Ihre Projekte sind ökologisch, indem sie im Rahmen der Projektentwicklung Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes berücksichtigen. So ist das derzeit größte Projekt, der Deutzer Hafen, in der höchsten Klasse DGNB-zertifiziert (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Aber auch ökonomisch, zum Beispiel hinsichtlich langfristiger Wertschöpfung sowie zukunftsfähiger Produkte und Dienstleistungen, und nicht zuletzt sozial – etwa bei der Umsetzung des Kooperativen Baulandmodells. 2019 schritt die Revitalisierung des Clouth-Quartiers in Köln-Nippes weiter voran: Mit dem Bau von 77 Wohnungen einschließlich Tiefgarage wurde begonnen und weitere Baufelder an Investoren verkauft und übergeben. Von der ursprünglichen 15 ha großen Entwicklungsfläche stehen noch rund 1,2 ha zur Verfügung. Ein wichtiger Meilenstein für die Umsetzung der neuen mitte porz, deren Transformation moderne stadt ebenfalls anvertraut worden ist, war zu Jahresmitte 2019 die Grundsteinlegung für das Haus I. In Köln-Ehrenfeld wurden 51 Eigentumswohnungen verkauft. Folie 14: Kennzahlen der moderne stadt Im Jahr 2020 hat das Unternehmen einen Überschuss von rund 1,7 Mio. € erwirtschaftet. Eines der größten Projekte der moderne stadt ist das Clouth-Quartier. Seit 2014 vermarktet die moderne stadt die 15 ha große zuvor industriell genutzte Entwicklungsfläche in Köln- Nippes. 2020 wurden zwei Baufelder des Clouth-Quartiers an die Investoren übergeben und nähert sich damit der Vollendung. Das Clouth-Quartier wurde im Rahmen der Brownfield24 & Partner Convention 2020 als bestes kommunales Konversionsprojekt ausgezeichnet. Meine Damen und Herren, Hier möchte ich nun meinen Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr zunächst beenden und an einen Kollegen Timo von Lepel übergeben, der Ihnen die Entwicklung bei der NetCologne, unserer Unternehmen der Entsorgungswirtschaft sowie der KölnBäder geben wird. Statement Herr von Lepel Folie 15: NetCologne GmbH Meine Damen und Herren, auch ich möchte Sie herzlich zur Bilanzpressekonferenz der Stadtwerke Köln 2021 begrüßen. Lassen Sie mich mit der Berichterstattung über der NetCologne beginnen. Köln hat eine hervorragende digitale Infrastruktur. Dies bestätigte 2020 die Bitkom-Studie 2020. Sie wies aus, dass unsere Stadt dank des konsequenten Glasfaserausbaus der NetCologne heute über die beste digitale Infrastruktur Deutschlands verfügt. Dafür hat die NetCologne auch im Jahr 2020 gearbeitet. Sie verlegte rund 1.100 km neue Glasfaserleitungen, was einer Strecke von Köln bis Barcelona entspricht. Rund weitere 50.000 Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeit wurden über die eigene digitale Infrastruktur angebunden. So erreichte die NetCologne Ende 2020 rund 1,2 Mio. Haushalte über die eigene Glasfaser-basierte Infrastruktur. Folie 16: Kennzahlen der NetCologne GmbH Auch in der Region geht der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes weiter: Erste FTTH- Pilotprojekte sind in Pulheim und Dormagen gestartet. Nach dem Abschluss des Ausbaus 7
können die erschlossenen Haushalte Surfgeschwindigkeiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde nutzen. Mit einem Plus von 23.000 Kundenanschlüssen im Festnetz- und TV-Bereich im vergangenen Jahr bleibt die NetCologne weiterhin auf Wachstumskurs. Insgesamt sind es 441.000 Kunden-anschlüsse im Festnetz und 261.000 Anschlüsse im TV-Bereich. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur an den Kölner Schulen wurde ebenfalls weiter vorangetrieben: Inzwischen verfügen alle rund 300 Schulgebäude über einen eigenen Glasfaseranschluss und auch die vollflächige WLAN-Vernetzung ist an 250 Schulen erfolgreich umgesetzt. Ein Drittel der Schulen ist zudem mit einem Gigabit-Anschluss für den digitalen Unterricht ausgestattet. Folie 17: Vorantreiben der Digitalisierung Die Corona-Pandemie hat 2020 gezeigt, wie wichtig resiliente digitale Infrastrukturen sind. Die verstärkte Nutzung vom Homeoffice und Homeschooling hat im vergangenen Jahr stellenweise zur einer höheren Netzauslastung geführt. Und selbst in Spitzenzeiten hat die NetCologne ausreichend Netzkapazitäten vorgehalten, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Die Güte der Netzqualität der NetCologne wurde 2020 in zwei unabhängigen Tests bestätigt: Im connect Breitbandtest, der auf Messungen der Bundesnetzagentur basiert, belegte das Unternehmen den ersten Platz und gilt als zuverlässigster Telekommunikationsanbieter. Weiterhin schloss die NetCologne im conncet Breitband- und Festnetztest mit der Note „sehr gut“ ab. Das Vorantreiben der Digitalisierung hat vorrangige Bedeutung für unsere Stadt, da in nahezu allen Lebens- und Arbeitsbereichen Effizienzen gehoben werden. Dies schont Ressourcen und macht die Stadt lebenswerter. Digitale Infrastrukturen und Technologien leisten so ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Erreichen der Klimaziele. Dafür schafft die NetCologne mit dem Ausbau der digitalen Lebensadern in Köln und in der Region wichtige Grundlagen – in der Erde und in der Luft. Über den Ausbau des Glasfasernetzes habe ich Ihnen bereits kurz berichtet. Gemeinsam mit Partnern arbeitet die NetCologne aber auch für die Schaffung einer weitergehenden smarten Infrastruktur. Sie kümmert sich um den Aufbau und Betrieb eines stadtweiten LoRaWAN- Kommunikationsnetzes und verwirklicht im Verbund mit Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns bereits erste Use Cases. Dazu gehören unter anderem im Rahmen eines Pilotprojekts das Monitoring von Baustellen durch Echtzeit-Markierung und die Ableitung der Auswirkungen auf Verkehrsgeschehen. Zudem geht es um die Messung von Temperaturdaten an Weichenheizungen der KVB, was zu Einsparungen von Energie- /Wartungskosten führt. Gemeinsam mit der Stadt Köln, der SWK und weiteren Partnern kümmert sich die NetCologne auch um den 5G-Aufbau in unserer Stadt. Man setzt auf Synergien, denn die Stadt und die Stadtwerke können Liegenschaften und sonstige Infrastrukturen für den Ausbau zur Verfügung stellen. Dazu gehören etwa Flächen und Gebäude der Stadt, Glasfaser und Leerrohre der NetCologne sowie Straßenlaternen der RheinEnergie. So können lange Abstimmungsprozesse vermieden werden. Nach diesem kurzen Ausblick möchte ich nun zu meiner Berichterstattung über die AWB kommen. Folie 18: Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH Die AWB Köln blickt trotz der Corona-Krise ebenfalls auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück. 8
Folie 19: Kennzahlen der AWB Köln GmbH Der Gesamtumsatz stieg von 171,9 Mio. € auf 176,3 Mio. €. Das Unternehmensergebnis übertraf mit 13,4 Mio. € die Planung. Im Rahmen Haushaltsnahen Abfall- und Wertstoffsammlung war die AWB im Jahr 2020 für rund 430.000 Entleerungen pro Woche verantwortlich. Die entsorgte Restmüllmenge ist leicht gestiegen – von 242.200 t auf 244.600 t. Zudem fielen rund 45.700 t Sperrgut an. Ein leichter Anstieg entgegen dem jahrelangen Trend sinkender Abfallmengen. Wahrscheinlich eine Folge der Pandemie. Als Beispiel sind die Wertstoff-Center zu nennen, die im Pandemie-Jahr 2020 einen immensen Zulauf verzeichnen konnten. Durch das hohe Besucheraufkommen und die gleichzeitig bestehenden reduzierten Annahmemöglichkeiten aufgrund der Kontaktbeschränkungen und daraus resultierenden Wartezeiten entstand ein Unmut bei den Bürgerinnen und Bürgern, der die AWB Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor eine schwierige Aufgabe gestellt hat. Zur Straßenreinigung: Die AWB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter säuberten im Jahr 2020 rund 9.210 km pro Woche, rund 450 km mehr als noch vor fünf Jahren. Folie 20: Nutzungskonzepte für AWB-Betriebshöfe In den vergangenen Jahren sind sämtliche Standorte der AWB an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Um seinen Kundinnen und Kunden weiterhin ein breites Spektrum an Dienstleistungen anbieten zu können, hat das Unternehmen im September 2020 planmäßig ihren neuen Betriebshof für die Abfalllogistik und Stadtreinigung im rechtsrheinischen Köln an der Christian-Sünner-Straße eröffnet. Die AWB überarbeitet nun die Nutzungskonzepte für die anderen bestehenden Standorte. Das zum Jahresende 2019 erworbene Betriebsgelände an der Robert-Perthel-Straße ist 2020 in das Eigentum der AWB übergegangen. Genutzt wird dieser Standort voraussichtlich ab 2022 nach Abschluss der Übergabe und erforderlicher Umbauten. Folie 21: AVG Köln mbH Kommen wir zur AVG-Gruppe: Gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften AVG Ressourcen, AVG Kompostierung und AVG Service hat sich die AVG Köln auch im Geschäftsjahr 2020 gut am Abfallmarkt behauptet. Der aufgrund der Corona-Pandemie noch im Frühjahr 2020 für den Jahresverlauf befürchtete hohe Rückgang des Abfallaufkommens im gewerblichen Bereich ist weitestgehend ausgeblieben. Zwar ging das Abfallaufkommen aufgrund des ersten Lockdowns von Mitte März 2020 etwas zurück, hat sich aber in den Folgemonaten ab Mai 2020 wieder stabilisiert. Trotz des leichten Mengenrückgangs waren die Sortieranlagen der AVG Ressourcen wie auch die Restmüllverbrennungsanlage gut ausgelastet. Damit trugen die stoffliche wie auch die thermische Recyclingschiene zu dem guten Ergebnis der AVG Köln bei. Bei den Bioabfällen und dem Grünschnitt war gegenüber dem Vorjahr eine weitere Erholung zu verzeichnen. Die Restmüllmengen aus den privaten Haushalten lagen über dem Vorjahresniveau. Folie 22: Kennzahlen der AVG Köln mbH Die Umsatzerlöse lagen mit 107,7 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert (101,4 Mio. €). Hierfür verantwortlich waren vor allem die höheren Energieerlöse (3,1 Mio. €). Aber auch die höheren Anliefermengen beim Resthausmüll sorgten für ein 9
leichtes Plus (1,4 Mio. €) bei den abfallwirtschaftlichen Entgelten. Hinzu traten leicht gestiegene Deponieerlöse. Folie 23: Verwertungsanlagen der AVG Köln Die AVG-Unternehmensgruppe sorgt mit ihren Verwertungsanlagen dafür, im Abfall befindliche Wertstoffe wie Metall, Holz, Kunststoffe zu sichern und in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft baut sie ihr Dienstleistungsangebot weiter aus. 2020 übernahm die AVG die neue Vergärungsanlage in den Regelbetrieb, mit der aus dem Bioabfall umwelt- und klimafreundliches Biomethan erzeugt wird. Das ermöglicht der AVG Köln die zweifache Nutzung des Bioabfalls, • energetisch durch die Produktion von Biogas sowie • stofflich durch die Herstellung von Kompost bzw. Erde für den Einsatz in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Folie 24: KölnBäder GmbH Gerade für die KölnBäder war die Covid-19-Pandemie das beherrschende Thema des vergangenen Jahres. Die Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Bekämpfung des Virus haben den Bädern das schwächste Geschäftsjahr seit langem beschert. In den Phasen der beiden Lockdowns im Frühjahr und ab Anfang November mussten die Anlagen der KölnBäder nahezu vollständig geschlossen bleiben. Gleichwohl haben die KölnBäder ihr Konzept einer schnellen, verantwortungsbewussten Wiedereröffnung der Bäder nach dem ersten Lockdown erfolgreich umgesetzt. In den folgenden Monaten bis zum zweiten Lockdown war der Betrieb vieler Anlagen unter Beachtung Corona-bedingter Auflagen zumindest mit Einschränkungen möglich. . Folie 25: Kennzahlen der KölnBäder GmbH In diesem Ausnahmejahr sind die Besucherzahlen insgesamt niedrig geblieben: Rund 1.504.296 Gäste haben Bäder, Saunen und Eissportanlagen besucht, darunter ca. 544.000 Schul- und Vereinsnutzer. Insgesamt lagen die Gästezahlen um über 1,2 Mio. niedriger als im Vorjahr. Daher liegt das Ergebnis deutlich unter Plan. Jenseits der Corona-bedingten Sondersituation sind die KölnBäder aber davon überzeugt, dass sie mit ihrem Konzept und ihren vielfältigen und qualitativ anspruchsvollen Stätten für Sport, Freizeitaktivitäten und Erholung nach wie vor gut aufgestellt sind. Sie ruhen sich nicht auf dem Erreichten aus, sondern arbeiten laufend an der Verbesserung ihrer Angebote: Ein Beispiel dafür ist etwa das 2020 eingeführte e-Ticket, mit dem Wartezeiten der Gäste an den Eingängen der Freibäder massiv sinken. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und möchte nun an Frau Haaks weitergeben. Statement Frau Haaks Folie 26: Kölner Verkehrs-Betriebe AG Sehr geehrte Damen und Herren, in den Ausführungen von Herrn Steinkamp und Herrn von Lepel ist schon deutlich geworden, was niemanden wirklich überrascht: 2020 war für uns alle und damit auch für die KVB ein herausforderndes Jahr. Die Corona-Pandemie hat das Leben in der Stadt und damit auch den Alltag unseres Unternehmens in einschneidender Weise bestimmt. 10
Die Fahrgastzahlen sind eingebrochen, die Fahrgelderlöse ebenso, und das hat sich natürlich im Unternehmensergebnis niedergeschlagen. Aber: Wir haben den Bus- und Bahnverkehr - mit zeitweisen Fahrplananpassungen und zahlreichen Hygienemaßnahmen – die gesamte Zeit über aufrechterhalten für die Menschen, die auf uns angewiesen waren. Folie 27: Kennzahlen der Kölner Verkehrs-Betriebe AG 2019 konnten wir mit rund 286 Mio. Fahrgästen noch einen Rekord vermelden, im Berichtsjahr lag die Zahl bei 167,7 Mio. Ein Rückgang um mehr als 40 %, der auf mehrere Ursachen zurückzuführen ist: auf die Auswirkungen der Lockdowns mit geschlossenen Schulen, Kitas, Geschäften und Freizeiteinrichtungen, auf verstärkte Homeoffice-Tätigkeit, aber auch auf die Sorge vieler Menschen vor einer Ansteckung in Bus oder Bahn. Auf letzteres komme ich später noch einmal zurück. Dieser Einbruch führte zu einem deutlichen Rückgang der Fahrgelderlöse: Sie sanken von 260,3 Mio. € auf 217,5 Mio. € (- 16,4 %). Wobei der Einbruch bei den Bartickets (- 46 %) deutlich stärker war als bei den Zeittickets für Erwachsene (- 8 %). Dementsprechend gingen auch die Umsatzerlöse von 299,4 Mio. € auf 250,8 Mio. € zurück. Die Zahl der Stammkunden, die mit einem Zeitticket unterwegs waren, sank von rund 316.200 auf knapp 303.200, ein Rückgang von rund 4 %. Der Kostendeckungsgrad sank von 78,1 % (2019) auf 76,7 %. Nur dank des „ÖPNV-Rettungsschirms“ von Bund und Ländern in Höhe von 45,6 Mio. € konnten die Mindereinnahmen weitgehend ausgeglichen werden. Das Unternehmensergebnis lag im Berichtsjahr bei einem Fehlbetrag von 109,9 Mio. € (Vorjahr: -100 Mio. €), das Planergebnis von -104,7 Mio. € konnte nicht ganz erreicht werden. Folie 28: Zukunftsweisende Projekte, 1 Doch so massiv die Pandemie in den betrieblichen Alltag des Unternehmens eingegriffen hat: Wir haben auch im Jahr 2020 unsere Position als der umweltfreundliche Mobilitätsdienstleister in Köln und Umgebung weiter gefestigt. Wir haben eine Vielzahl von zukunftsweisenden Projekten auf den Weg gebracht beziehungsweise realisiert. Einige Beispiele: • Das niederländische Unternehmen VDL Bus & Coach bekam den Zuschlag für die Lieferung von weiteren 53 E-Bussen, von denen die ersten inzwischen bereits im Einsatz sind. • Der Auftrag für 64 moderne Niederflurwagen ging an das Konsortium Alstom Transport Deutschland GmbH und Kiepe Electric GmbH, und im Dezember trafen die ersten beiden Fahrzeuge der neuen Hochflur-Generation des Herstellers Bombardier in Köln ein. Damit haben wir den Startpunkt gesetzt für die umfassende Erneuerung und Modernisierung unserer Stadtbahn-Flotte, die mit mehr Komfort und größerer Zuverlässigkeit den ÖPNV noch attraktiver machen wird. Folie 29: Zukunftsweisende Projekte, 2 • Das KVB-Leihrad ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Stärkung des Umweltverbundes. Und auch hier reagieren wir auf die starke Nachfrage: Im laufenden Jahr wird das Angebot auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet, die Zahl der Räder von rund 1.500 auf 3.000 verdoppelt. • Der On-Demand-Service „Isi“ mit modernen Elektrofahrzeugen ging Ende 2020 als Ergänzung des ÖPNV-Angebots an den Start. 11
• Und zum Fahrplanwechsel wurde das Fahrplanangebot durch Taktverdichtungen vor allem am Samstag und in den Abendstunden deutlich erweitert. • Die neue Abstellanlage neben unserer Hauptwerkstatt in Weidenpesch hat inzwischen den Betrieb aufgenommen. • Der Umbau des Betriebshofs Nord zum Betriebshof für die neue E-Bus-Flotte machte wesentliche Fortschritte, und auch eine Reihe von Bau- und Erneuerungsmaßnahmen an der Infrastruktur konnten trotz der Pandemie zeitgerecht erledigt werden. • Schließlich hat die KVB in ihrer App viele multimodale Angebote in Köln integriert. Folie 30: Vertrauensbildung für den ÖPNV So viel zum Blick zurück. Es wird die große Herausforderung der kommenden Monate, vermutlich Jahre werden, das Vertrauen unserer Fahrgäste zurückzugewinnen. Dabei wird es unter anderem darum gehen, den Menschen die Sorge zu nehmen, die Ansteckungsgefahr in unseren Bussen und Bahnen sei besonders hoch. Mehrere nationale und internationale Studien haben in den letzten Monaten belegt, dass von der Nutzung des ÖPNV kein erhöhtes Ansteckungsrisiko ausgeht. Bestätigt wird dies durch eine aktuelle Untersuchung, die die renommierte Charité Research Organisation im Auftrag der Bundesländer und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen mit knapp 700 freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes durchgeführt hat. Das Fazit: Die regelmäßige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist im Vergleich zum Individualverkehr nicht mit einem höheren Infektionsrisiko verbunden. Dennoch werden wir unsere bisher praktizierten Hygienemaßnahmen fortsetzen. Und wir haben außerdem eine externe Firma mit der Erstellung eines umfassenden Hygienekonzeptes für Fahrzeuge, aber auch für Gebäude und Anlagen beauftragt, um einen neuen Hygiene-Standard für das Unternehmen zu definieren. Aber auch das Thema Tarife wird eine große Rolle spielen. Derzeit werden im Verkehrs- Verbund Rhein-Sieg verschiedene Ideen diskutiert, wie man mit neuen, passgenauen Tarifangeboten auf das geänderte Mobilitätsverhalten der Menschen reagieren kann. Auf den Weg gebracht wurden bereits ein neues JobTicket-Modell, das über einen Zeitraum von zwei Jahren als Pilotprojekt laufen soll, sowie ein flexibles 10-Tage-Ticket per Smartphone. Alle Bemühungen um eine Rückgewinnung der Fahrgäste werden nichts an der Tatsache ändern, dass wir auch in diesem Jahr auf die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen sein werden. Nach den Entscheidungen von Bundestag und Bundesrat vom vergangenen Freitag ist nun sicher, dass es auch für dieses Jahr wieder einen Rettungsschirm für den ÖPNV geben wird. Folie 31: Häfen und Güterverkehr Köln AG Meine Damen und Herren, ich komme nun in meiner Berichterstattung zu unserem Logistikunternehmen unter dem Dach der Stadtwerke Köln. Das Jahr 2020 hat für die Häfen und Güterverkehr Köln in mehrfacher Hinsicht Veränderungen von besonderer strategischer Reichweite mit sich gebracht. Der entscheidendste Entwicklungsschritt für die HGK war der Erwerb der europäischen Binnenschifffahrtsaktivitäten von der Imperial Logistics International im Sommer 2020. Dieses Geschäft wurde inzwischen erfolgreich in die neu gegründete HGK Shipping überführt und leistet in mehrfacher Hinsicht wichtige Beiträge zu den wirtschaftlichen und ökologischen Zielsetzungen des Stadtwerke Konzerns. 12
Durch den Erwerb hat die HGK nicht nur ihre Leistungsfähigkeit für den ökologisch sinnvollen Gütertransport per Binnenschiff ausgeweitet, sondern dem SWK-Portfolio auch ein wirtschaftlich sehr leistungsfähiges Unternehmen hinzugefügt. Dies hilft nicht nur der HGK, sondern auch dem Stadtwerke Konzern insgesamt bei der Umsetzung vieler Zukunftsaufgaben sehr. Folie 32: Kennzahlen der Häfen und Güterverkehr Köln AG Kommen wir zunächst zu den wirtschaftlichen Kennzahlen: Nachdem die Umsatzentwicklung der HGK AG im Vorjahr stark von Sondereffekten und einmaligen Umsätzen geprägt war, stellte sich die Umsatzentwicklung der AG selbst wieder normalisiert dar. Sie betrug 71,2 Mio. € nach 75,4 Mio. € im Vorjahr. Im direkten Umsatz der HGK AG spiegeln sich die Auswirkungen der Corona-Krise nur bedingt wider. Stärker betroffen waren allerdings einige Standorte und Geschäftsfelder der Neska-Gruppe und die Rückgänge des ersten Halbjahres konnten im zweiten Halbjahr nur bedingt wieder aufgeholt werden. Bei der HTAG machten sich darüber hinaus auch die Auswirkungen der Energiewende mit weiterhin rückläufigen Volumina im Bereich der Steinkohle-Transporte bemerkbar. Da die chemische Industrie relativ unbeeindruckt durch die Corona-Krise gegangen ist, konnte ihr starker Logistikpartner, die HGK Shipping, für das viermonatige Rumpfgeschäftsjahr vom 10.09. bis zum 31.12.2020 mit fast 3 Mio. € einen positiven Beitrag für das Gesamtergebnis des Geschäftsfeldes Hafenumschlag und Güterverkehr beisteuern. Dadurch konnte das Gesamtergebnis insgesamt auf Vorjahresniveau bei 10,3 Mio. € gehalten werden. Im Vergleich zu vielen anderen Logistik-Dienstleistern sind die Unternehmen des Geschäftsfelds Hafenumschlag und Güterverkehr damit gut durch das erste Corona-Jahr gekommen. Folie 33: Neue Markenstruktur der HGK Die bisherigen operativen Bereiche und Beteiligungen gehen darin als 5 Geschäftsbereiche auf: • HGK Logistics and Intermodal, die bisherige Neska-Gruppe, unter der wiederum mehrere Einzelmarken wie z.B. RRT, CTS, KCT und Pohl versammelt waren. • HGK Shipping • HGK Rail Operations, wobei die Marke RheinCargo als Joint Venture mit den Neuss- Düsseldorfer Häfen als eigenständige Marke am Markt erhalten bleibt. • Der Geschäftsbereich HGK Infrastructure and Maintenance bündelt die operativen Geschäftsfelder Netz und Technik der HGK. • Der Geschäftsbereich Real Estate bündelt die Immobilienaktivitäten der HGK. Folie 34: Organisatorische Neuausrichtung der HGK Die HGK vollzieht somit insgesamt eine strategische Neuausrichtung. Das dokumentiert sich auch in dem Ende 2020 begonnenen Projekt namens „Novus“. Im Rahmen des Projektes Novus sollen die Grundlagen für weiteres Wachstum und die Bewältigung wichtiger Zukunftsaufgaben geschaffen werden. In diesem Kontext ist auch die Anfang Mai dieses Jahres bekannt gegebene Erweiterung des Vorstandes um ein drittes Mandat zu verstehen. Das dritte Vorstandsressort soll sich fokussiert um die Steuerung der operativen Geschäfte kümmern und somit genügend 13
Freiräume im Management für die strategische Entwicklung und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder schaffen. Folie 35: Personalthemen Als Arbeitsdirektorin der SWK gebe ich Ihnen gerne noch einen kurzen Überblick über die personelle Entwicklung im Stadtwerke Köln Konzern. Ein Bericht über die Belegschaften des Stadtwerke Köln Konzerns muss in diesem Jahr aber auch Hinweise auf unser Handeln für die Mitarbeitenden im Zeichen der Corona-Pandemie beinhalten. Wie Sie eben gehört haben, ist es uns in allen Bereichen gelungen, unsere Aufgaben der Daseinsvorsorge auch unter Pandemie-Bedingungen nahezu vollständig aufrechtzuerhalten. Dies verdanken wir nicht zuletzt dem Einsatz unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Wir nehmen unsere Verantwortung für die Beschäftigten sehr ernst und beschäftigen uns seit Beginn der Corona-Pandemie gemeinsam mit dem Betriebsärztlichen Dienst der Stadtwerke Köln intensiv mit diesem Thema. Daher wurden in allen Unternehmen und auf Konzern- Ebene im Februar 2020 Krisenstäbe für den regelmäßigen Austausch, die Entwicklung geeigneter Strategien und Empfehlungen sowie die Organisation unternehmensinterner bzw. unternehmens-übergreifender Maßnahmen gegründet. Folie 36: Schutz vor Corona Homeoffice ist in Zeiten der Pandemie zu einem sehr weit verbreiteten Standard geworden. Darüber hinaus berücksichtigen unsere Corona-Schutzmaßnahmen seit Beginn an auch die Mitarbeitenden, die ihre Arbeit nicht aus dem Homeoffice heraus leisten können. Für ihre Arbeitsplätze, die für das Leben in der Stadt und in der Region unverzichtbar sind, wurden anderweitige Schutzvorkehrungen getroffen. Hierzu gehörte unter anderem, um die Fahrerinnen und Fahrer vor Ansteckung zu schützen, dass bei den Bussen die vordere Tür geschlossen blieb und der Fahrerarbeitsplatz durch Folie und Flatterband abgesperrt wurde. Ebenso gehören etwa Maßnahmen zur Kontaktreduzierung durch Arbeiten in festen Kleingruppen und die Gewährleistung der Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 – 2 m bei der Arbeit und die Entzerrung von Pausenzeiten dazu. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass die Anzahl von Neuinfektionen im Stadtwerke Köln Konzern unterhalb der bundesweiten sowie der lokalen Kölner 7-Tages- Inzidenz liegt. Folie 37: Stadtwerke Köln Konzern – Bedeutender Arbeitgeber für die Stadt Köln Wir gehören zu den größten Arbeitgebern in der Stadt mit insgesamt 13.807 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Stichtag 31.12.2020. Das waren 804 oder 6 % mehr als Ende 2019. Hiervon sind alleine 514 Beschäftigte durch die Integration der neu erworbenen Shipping- Gesellschaften in den Konzern hinzugekommen. Auch die Geschäftsfelder ÖPNV, Telekommunikation sowie Abfallentsorgung und –verwertung benötigten mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich nenne ein Beispiel: Moderne und zukunftsfähige Mobilitätsangebote sind personalintensiv. Daher stieg die Zahl der Beschäftigten bei der KVB 3.795 Ende 2019 auf 3.987 zum Jahresende 2020. Auch für das Jahr 2021 sind weitere Einstellungen geplant: Nach wie vor werden Fachkräfte gesucht, um für die großen Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein. Der SWK-Konzern gehört zu den größten Ausbildungsbetrieben in Köln. 2020 wurden insgesamt 500 junge Menschen in insgesamt 37 Berufen für ihre künftigen Tätigkeiten vorbereitet. Allein bei der KVB haben 2020 rund 60 junge Menschen ihre Berufsausbildung begonnen. Die erneute Auszeichnung mit dem Gütesiegel „Faire Ausbildung“ des Beratungs- 14
und Marktforschungsunternehmens Trendence ist Beleg für die hohe Qualität dieser Ausbildung. Folie 38: Moderne und nachhaltige Personalpolitik Zu einer modernen und nachhaltigen Personalpolitik gehört neben der Förderung der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung jedes Beschäftigten auch die der Chancengleichheit. Zu letzterer gehören auch die Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Förderung der Chancen von Frauen, insbesondere in Führungspositionen. Wir verzeichnen hier eine gute Entwicklung. Die Steigerung des Frauenanteils im oberen Management führt sich fort: Nachdem 2019 die ersten vakanten Positionen im Vorstands- und Geschäftsführungsbereich weiblich nachbesetzt wurden, wurden im März 2020 bei der RheinEnergie Susanne Fabry und Birgit Lichtenstein zu Vorständinnen bestellt, die ihre Tätigkeit in der Unternehmensführung zum 1. April 2021 aufgenommen haben. Ich danke Ihnen und übergebe nun an Herrn Dr. Steinkamp. Abschluss-Statement Herr Dr. Steinkamp Folie 39: Schlussfolie Meine Damen und Herren, bereits seit Jahren zeigen wir, dass wir mit unseren Strategien dynamische Entwicklungen in unseren Branchen und wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen an uns erfolgreich begegnen. Wie wir Ihnen an den diversen Beispielen gezeigt haben, bearbeiten wir auch bereits heute zahlreiche Themen, die in der Stadtstrategie hinterlegt sind und die das Ratsbündnis als Ziel einer nachhaltigen und zukunftsgewandten Stadt zusammengefasst hat. Unsere Projekte zahlen alle hierauf ein, wie wir Ihnen an den Beispielen gezeigt haben: Wir kümmern uns um die Folgen des Klimawandels und engagieren uns für die Energie- und Verkehrswende ebenso wie für eine nachhaltige Stadtentwicklung und die Digitalisierung. Wir übernehmen Verantwortung. Dazu gehört auch unsere Mitarbeit im Klimarat. Dort beraten und unterstützen wir die Entwicklung und Umsetzung einer Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität für Köln. Wir kommen so unserer gesellschaftlichen Aufgabe nach: Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen mit bezahlbaren und marktgerechten Angeboten und Dienstleistungen bei einer gleichbleibend hohen Versorgungssicherheit und Qualität. Gerade die Rheinland Kooperation öffnet viele zusätzliche Möglichkeiten. Um dies auch in Zukunft zu gewährleisten, reflektieren wir unsere Arbeit und strategischen Zielsetzungen regelmäßig und justieren sie gemäß den Anforderungen und Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und entsprechend der Anforderungen unserer Anteilseignerin, der Stadt Köln. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Nun stehen wir Ihnen für Fragen zur Verfügung. 15
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