2018 1. Quartal - Porsche SE
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Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018
1. Quartal 2018
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1. Quartal 2018 Die Porsche Automobil Holding SE („Porsche SE“ branchenspezifischen Trends. Die automobile Wert- oder „Gesellschaft“) als oberstes Mutterunterneh- schöpfungskette umfasst die gesamte Bandbreite men des Porsche SE Konzerns ist eine Europäische von Basistechnologien über die Unterstützung des Aktiengesellschaft und hat ihren Firmensitz am Entwicklungs- und Produktionsprozesses bis hin zu Porscheplatz 1 in 70435 Stuttgart, Deutschland. fahrzeug- und mobilitätsbezogenen Dienstleistungen. Zum 31. März 2018 beschäftigte der Porsche SE Konzern 847 Mitarbeiter (31. Dezember 2017: Aktuell fokussiert die Porsche SE ihre Suche 823 Mitarbeiter). insbesondere auf Technologien rund um die Themen Autonomes Fahren, Elektromobilität, Verkehrsinfra- Die Porsche SE ist eine Holdinggesellschaft. struktur und innovative Produktions- bzw. Fertigungs- Sie hält insbesondere die Mehrheit der Stammaktien methoden sowie neuartige Mobilitätsangebote. an der Volkswagen Aktiengesellschaft, Wolfsburg („Volkswagen AG“ oder „Volkswagen“), einem der Neben etablierten mittelständischen Unter- weltweit führenden Automobilhersteller. Der nehmen hat die Porsche SE ihren Investitionsfokus Volkswagen Konzern besteht aus zwölf Marken aus zuletzt auch auf junge Unternehmen ab der Grün- sieben europäischen Staaten: Volkswagen Pkw, dungsphase erweitert. In diesem Zusammenhang Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, hat ein Unternehmen des Porsche SE Konzerns seit Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania Herbst 2017 insgesamt drei Venture-Beteiligungen und MAN. Die Porsche SE hält des Weiteren Anteile im jeweils einstelligen Prozentbereich erworben. Das an dem US-amerikanischen Technologieunterneh- Investitionsvolumen für diese Beteiligungen lag im men INRIX. Darüber hinaus hat ein Unternehmen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. des Porsche SE Konzerns im vergangenen Ge- schäftsjahr die PTV Planung Transport Verkehr AG Die vorliegende Konzernquartalsmitteilung („PTV AG“), Karlsruhe, erworben. der Porsche SE bezieht sich auf den Geschäftsver- lauf und dessen Auswirkungen auf die Ertrags-, Vorrangige Investitionskriterien der Porsche SE Finanz- und Vermögenslage in den ersten drei für Beteiligungen sind der Bezug zu der automobilen Monaten des Geschäftsjahres 2018 und enthält Wertschöpfungskette, der Zukunft der Mobilität und Informationen über den Zeitraum vom 1. Januar bis der industriellen Fertigung sowie ein überdurch- zum 14. Mai 2018. schnittliches Wachstumspotenzial basierend auf makroökonomischen sowie daraus abgeleiteten Alle Zahlen in der Konzernquartalsmitteilung sind jeweils für sich gerundet; dies kann bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen. Die Vergleichswerte des Vorjahres werden neben den Werten des aktuellen Berichtzeitraums in Klammern dargestellt. 5
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Inhalt 8 Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Porsche SE Konzern 15 Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Volkswagen Konzern 17 Geschäftsverlauf 20 Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 23 Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung 27 Ausblick 7
Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Porsche SE Konzern Dieselthematik auf Ebene des Konzerns auswirken. Zu Einzelheiten diesbezüglich Volkswagen Konzerns verweisen wir auf die Ausführungen zu den wesentli- chen Ereignissen und Entwicklungen im Volkswagen Am 18. September 2015 informierte die US- Konzern, auf die Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- amerikanische Umweltschutzbehörde Environmen- und Vermögenslage, auf den Chancen- und Risikobe- tal Protection Agency (EPA) in einer „Notice of richt des Volkswagen Konzerns und auf das Kapitel Violation“ die Öffentlichkeit, dass bei Abgastests an „Prognosebericht und Ausblick“ innerhalb des zu- bestimmten Fahrzeugen mit Dieselmotoren des sammengefassten Lageberichts im Geschäftsbericht Volkswagen Konzerns Unregelmäßigkeiten bei der Porsche SE für das Geschäftsjahr 2017. Der Stickoxid (NOx)-Emissionen festgestellt wurden. Vorstand der Porsche SE bekennt sich unverändert Infolgedessen nahmen Behörden weltweit in ihren zur Rolle der Gesellschaft als langfristig orientierter jeweiligen Rechtsordnungen ihre eigenen Untersu- Ankeraktionär der Volkswagen AG und ist auch chungen auf (sogenannte „Dieselthematik“). weiterhin vom Wertsteigerungspotenzial des Volkswagen Konzerns überzeugt. Die Porsche SE ist als Mehrheitsaktionär weiter- hin von dieser Thematik insbesondere im Rahmen ihres Ergebnisses aus at Equity bewerteten Anteilen betroffen. Änderungen im Vorstand der Porsche SE Des Weiteren ist die anteilige Börsenkapitalisierung ihrer Beteiligung an der Volkswagen AG durch die sich Herr Matthias Müller, Vorstand Strategie und Unter- hieraus ergebende Entwicklung des Aktienkurses der nehmensentwicklung der Porsche SE, hat im Einver- Volkswagen Stamm- und Vorzugsaktien beeinflusst. nehmen mit dem Aufsichtsrat sein Vorstandsmandat Zum 31. März 2018 ergibt sich auf Grundlage der Er- mit Wirkung zum 30. April 2018 niedergelegt. Es tragserwartungen kein Wertberichtigungsbedarf für den wurde vereinbart, dass die ihm zustehenden vertrag- at Equity-Buchwert der Beteiligung an der Volkswagen lichen Leistungen vollständig erfüllt werden. Der AG. Jedoch sind insbesondere bei einem weiteren Aufsichtsrat der Porsche SE beabsichtigt, zeitnah Anstieg der Kosten zur Bewältigung der Dieselthematik über die Nachbesetzung der Position zu entscheiden. unverändert Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der Beteiligung möglich. Schließlich können sich weiterhin Folgewirkungen auf die Dividendenpolitik der Volkswa- Geplante Änderungen im Aufsichtsrat gen AG und somit auf die Mittelzuflüsse auf Ebene der der Porsche SE Porsche SE ergeben. Aus dieser Thematik resultierende Rechtsrisiken aus gegen die Porsche SE geltend ge- Der Aufsichtsrat der Porsche SE schlägt der Haupt- machten Ansprüchen können sich ebenfalls auf die versammlung am 15. Mai 2018 vor, eine Erweiterung Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Porsche SE des Aufsichtsrats von sechs auf zehn Mitglieder im 8
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 Wege einer Satzungsänderung zu beschließen. Ziel- Wesentliche Entwicklungen und aktueller setzung ist es, den Aufsichtsrat sowohl um weitere Stand in Bezug auf rechtliche Risiken und Familienmitglieder der vierten Generation als auch um Rechtsstreitigkeiten zusätzliche externe Sachverständige zu verstärken. Die Porsche SE ist seit mehreren Jahren an ver- Mit Wirkung zum Ende der kommenden schiedenen Klageverfahren beteiligt. Nachfolgend Hauptversammlung wird Herr Hans-Peter Porsche werden die wesentlichen Entwicklungen in den sein Aufsichtsratsmandat niederlegen. Dessen Amt Klageverfahren dargestellt: sollte ursprünglich Herr Prof. Siegfried Wolf über- nehmen. Aufgrund seines Mandats als Aufsichts- ratsvorsitzender des russischen Automobilherstel- Klageverfahren und rechtliche Risiken im lers GAZ (Gorkowski Awtomobilny Sawod) hat er Zusammenhang mit dem Aufbau der Beteiligung kurzfristig erklärt, in der Hauptversammlung der an der Volkswagen AG Porsche SE am 15. Mai 2018 noch nicht für die Beim Oberlandesgericht Celle ist ein Musterverfah- Wahl in den Aufsichtsrat zu kandidieren. Im Interes- ren nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrens- se der Porsche SE möchte er zunächst die Klärung gesetz (KapMuG) gegen die Porsche SE rechtshän- der Unbedenklichkeit des Mandats bei GAZ für die gig. Das Verfahren betrifft angebliche Schadenser- neuen Aufgaben im Aufsichtsrat der Porsche SE satzansprüche wegen angeblicher Marktmanipulation abwarten. und angeblicher unzutreffender Kapitalmarktinforma- tion im Rahmen des Erwerbs der Beteiligung der Bisher war im Aufsichtsrat der Porsche SE ein Porsche SE an der Volkswagen AG. Zum Teil werden Mandat unbesetzt. Mit Wirkung zum 20. März 2018 die Ansprüche auch auf angebliche kartellrechtliche wurde Herr Dr. Günther Horvath gerichtlich als Auf- Anspruchsgrundlagen gestützt. Das Musterverfahren sichtsratsmitglied bestellt. Über seine Wahl für eine wurde durch einen Vorlagebeschluss des Landge- volle Amtsperiode wird dann die Hauptversammlung richts Hannover vom 13. April 2016 eingeleitet, entscheiden. nachdem die Kläger in vier von sechs rechtshängi- gen Verfahren vor dem Landgericht Hannover einen Unter der Voraussetzung der entsprechenden KapMuG-Antrag gestellt hatten. Mit dem Vorlagebe- Satzungsänderung schlägt der Aufsichtsrat zur schluss hat das Landgericht Hannover dem Ober- Wahl in das Gremium weiter vor: Frau Marianne landesgericht Celle bestimmte Feststellungsziele Heiß sowie Mag. Josef Michael Ahorner, Dr. Stefan zur Entscheidung vorgelegt. Am 11. Mai 2016 hat Piëch und Peter Daniell Porsche. das Landgericht Hannover alle sechs bei ihm gegen die Porsche SE rechtshängigen Verfahren bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung über die 9
Feststellungsziele im Musterverfahren vor dem Ober- Wegen der gleichen angeblichen Ansprüche, landesgericht Celle ausgesetzt. Bei den sechs aus- die bereits Gegenstand einer gegen die Porsche SE gesetzten Verfahren handelt es sich um Klageverfah- beim Landgericht Hannover rechtshängigen, derzeit ren von insgesamt 40 Klägern, die insgesamt angeb- ausgesetzten Schadensersatzklage in Höhe von rund liche Schadensersatzansprüche in Höhe von rund 1,81 Mrd. € (zzgl. Zinsen) sind, haben die gleichen 5,4 Mrd. € zzgl. Zinsen geltend machen. Mit Be- Kläger im September 2013 Klage gegen zwei Mitglie- schluss vom 12. Januar 2017 hat das Oberlandesge- der (hiervon eines nicht mehr amtierend) des Auf- richt Celle dem KapMuG-Vorlagebeschluss weitere sichtsrats der Porsche SE beim Landgericht Frankfurt Feststellungsziele hinzugefügt. Der erste Termin zur am Main eingereicht. Die Porsche SE ist diesem mündlichen Verhandlung fand am 12. Oktober 2017 Rechtsstreit auf Seiten der Aufsichtsratsmitglieder als statt. In diesem Termin hat das Oberlandesgericht Streithelferin beigetreten. Ein Termin zur mündlichen Celle angekündigt, weitere Feststellungsziele zu Verhandlung fand am 30. April 2015 statt. Durch ergänzen und seine vorläufige Auffassung zum Zwischenurteil vom 21. Mai 2015 hat das Gericht Sach- und Streitstand erläutert. Aufgrund mehrerer, sechs von sieben Klägern aufgegeben, eine Pro- zwischenzeitlich abgewiesener Befangenheitsanträ- zesskostensicherheit zu stellen. Die Porsche SE hält ge hat das Oberlandesgericht Celle die für 2017 die geltend gemachten Ansprüche für unbegründet. vorgesehenen Verhandlungstermine aufgehoben. Eine Beigeladene hat gegen die Zurückweisung ihres Am 7. Juni 2012 hat die Porsche SE beim Befangenheitsantrags Rechtsbeschwerde eingelegt. Landgericht Stuttgart Klage gegen zwei Gesellschaf- Das Oberlandesgericht Celle hat Termine zur Fort- ten eines Investmentfonds auf Feststellung des setzung der mündlichen Verhandlung ab dem Nichtbestehens angeblicher Ansprüche in Höhe von 5. Juni 2018 bestimmt. Die Porsche SE ist der Auf- rund 195 Mio. USD eingereicht. Der Investmentfonds fassung, dass die Klagen in den ausgesetzten Aus- hatte außergerichtlich behauptet, die Porsche SE gangsverfahren unbegründet und die im Musterver- habe im Rahmen des Erwerbs ihrer Beteiligung an fahren mit den Feststellungszielen begehrten Fest- der Volkswagen AG während des Jahres 2008 stellungen nicht zu treffen sind. Die Porsche SE sieht falsche und irreführende Angaben gemacht. Der sich durch den bisherigen Verlauf der mündlichen Investmentfonds hat deshalb Klage vor einem engli- Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Celle in schen Gericht angedroht. Am 18. Juni 2012 hat der dieser Auffassung bestätigt. Investmentfonds Klage gegen die Porsche SE beim Commercial Court in England eingereicht. Das eng- Des Weiteren sind bzw. waren folgende Ver- lische Verfahren wurde am 6. März 2013 auf beider- fahren im Zusammenhang mit dem Vorwurf der seitigen Parteiantrag ausgesetzt, bis in dem beim Marktmanipulation rechtshängig: Landgericht Stuttgart begonnenen Verfahren rechtskräftig über die Frage entschieden wurde, 10
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 welches Gericht das zuerst angerufene Gericht ist. infolgedessen abgelehnt. Das Ermittlungsverfahren Das Landgericht Stuttgart hat mit Beschluss vom gegen Mitglieder des Aufsichtsrats ist mangels 24. Juli 2013 festgestellt, dass das Landgericht hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden. Stuttgart das zuerst angerufene Gericht ist. Gegen diese Entscheidung des Landgerichts Stuttgart hat eine der Beklagten das Rechtsmittel der sofortigen Klageverfahren und rechtliche Risiken im Beschwerde eingelegt. Mit Beschluss vom Zusammenhang mit der Dieselthematik 28. November 2013 hat das Landgericht Stuttgart Im Zusammenhang mit der Dieselthematik (siehe der Beschwerde nicht abgeholfen und die die Darstellung im Abschnitt „Dieselthematik auf Beschwerde dem Oberlandesgericht Stuttgart Ebene des Volkswagen Konzerns“ im Kapitel zur Entscheidung vorgelegt. Mit Beschluss vom „Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im 30. Januar 2015 hat das Oberlandesgericht Stuttgart Porsche SE Konzern“ in dieser Konzernquartalsmit- die sofortige Beschwerde zurückgewiesen. Die Be- teilung sowie innerhalb des zusammengefassten klagte hat Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof Lageberichts für das Geschäftsjahr 2017 im Ab- eingelegt. Mit Beschluss vom 13. September 2016 hat schnitt „Die Dieselthematik“ im Kapitel „Wesentliche der Bundesgerichtshof den Beschluss des Oberlan- Ereignisse und Entwicklungen im Volkswagen desgerichts Stuttgart vom 30. Januar 2015 aufgeho- Konzern“) sind gegen die Porsche SE folgende ben und die Sache zur erneuten Entscheidung an das Ansprüche geltend gemacht worden: Oberlandesgericht Stuttgart zurückverwiesen. Die Porsche SE hält die in England erhobene Klage für Seit April 2016 sind gegen die Porsche SE unzulässig und die geltend gemachten Ansprüche für 190 Klageverfahren vor dem Landgericht Stuttgart unbegründet. anhängig gemacht oder zum Landgericht Stuttgart verwiesen worden. Eine Klage wurde im November Im Zusammenhang mit dem Aufbau der 2017 zurückgenommen. Zudem haben einige Kläger Beteiligung an der Volkswagen AG sind bislang eines Klageverfahrens ihre Klagen über insgesamt insgesamt fünf Schadensersatzklagen mit einem rund 70 Mio. € zurückgenommen. Die anhängigen Gesamtstreitwert von ursprünglich rund 1,36 Mrd. € Klagen sind auf Zahlung von Schadensersatz, soweit (zzgl. Zinsen) rechtskräftig abgewiesen oder zurück- beziffert, in Höhe von insgesamt rund 865 Mio. € genommen worden. Die ehemaligen Vorstandsmit- (zzgl. Zinsen) und teils auf Feststellung einer Scha- glieder Dr. Wendelin Wiedeking und Holger P. Härter densersatzverpflichtung gerichtet. Die Kläger werfen wurden in 2016 vom Vorwurf der informationsge- der Porsche SE angeblich pflichtwidrig unterlassene stützten Marktmanipulation rechtskräftig freigespro- Kapitalmarktinformationen im Zusammenhang mit chen und der Antrag auf Verhängung einer Geldbuße der Dieselthematik vor. Ein Teil der Klagen richtet gegen die Porsche SE in Höhe von 807 Mio. € sich sowohl gegen die Porsche SE als auch gegen 11
die Volkswagen AG. Eine Klage über rund 11.500 € welchem Umfang die beim Landgericht Stuttgart ist sowohl gegen die Porsche SE als auch die anhängigen Verfahren etwa im Hinblick auf den Vor- Robert Bosch GmbH gerichtet. Die Volkswagen AG lagebeschluss des Landgerichts Braunschweig oder hat in einem Teil der Verfahren Befangenheitsanträge im Hinblick auf die Vorlagebeschlüsse des Landge- gestellt, über die noch nicht entschieden ist. Befan- richts Stuttgart ausgesetzt werden. 106 Verfahren hat genheitsanträge eines Teils der Kläger wurden das Landgericht Stuttgart seit Anfang Mai 2017 im zwischenzeitlich zurückgewiesen. Ein Teil der Kläger Hinblick auf seinen Vorlagebeschluss vom hat Musterverfahrensanträge nach dem KapMuG 28. Februar 2017 ganz oder teilweise ausgesetzt und, gestellt. Die Porsche SE hat hilfsweise für den Fall, soweit das Landgericht Stuttgart die Verfahren nicht dass das Landgericht Stuttgart Klagen nicht ohne ausgesetzt hat, zum Teil eine Klagerücknahme ange- weiteres abweist, in insgesamt zehn dieser Verfahren regt. In 28 Verfahren hat das Landgericht Stuttgart den Erlass eines KapMuG-Vorlagebeschlusses mit per Beschluss entschieden, dass das jeweilige Ver- sechs näher bezeichneten Feststellungszielen bean- fahren nicht im Hinblick auf seinen Vorlagebeschluss tragt. Das Landgericht Stuttgart hat mit Blick auf die vom 28. Februar 2017 ausgesetzt wird. Zur Klärung vorgenannten KapMuG-Anträge am 28. Februar 2017 des Umfangs der Aussetzung plant das Landgericht einen Vorlagebeschluss erlassen, mit dem es insge- Stuttgart gegenwärtig in einem Verfahren eine münd- samt neun der von den Klägern geltend gemachten liche Verhandlung ab Sommer 2018. Die Porsche SE Feststellungsziele sowie die vorgenannten sechs hält die Klagen für unbegründet. hilfsweise von der Porsche SE geltend gemachten Feststellungsziele dem Oberlandesgericht Stuttgart Vor dem Landgericht Braunschweig sind seit zur Entscheidung vorlegt. Das Landgericht Stuttgart September 2016 sieben Klagen gegen die Porsche hat zudem am 6. Dezember 2017 in einem Verfahren SE erhoben worden. Die Porsche SE ist dabei je- gegen die Volkswagen AG einen KapMuG- weils gemeinsam mit der Volkswagen AG verklagt. Vorlagebeschluss bezüglich Fragen der örtlichen Die Klagen stützen sich auf angebliche Schadenser- Zuständigkeit in Bezug auf Anlegerklagen im Zu- satzansprüche wegen unterlassener unverzüglicher sammenhang mit der Dieselthematik erlassen. Die Veröffentlichung von Insiderinformationen. Sie zielen Kläger haben zum Teil Verfahrensaussetzungen im auf die Leistung von Schadensersatz durch die Hinblick auf diesen Vorlagebeschluss beantragt. Zum Porsche SE in Höhe von ursprünglich insgesamt Teil haben die Kläger Verfahrensaussetzungen nach rund 170.000 € ab. Die Volkswagen AG hat in Bezug dem KapMuG im Hinblick auf einen KapMuG- auf fünf Klagen beim Oberlandesgericht Braun- Vorlagebeschluss des Landgerichts Braunschweig in schweig Anträge auf Bestimmung des Landgerichts Schadensersatzverfahren, die gegen die Volkswagen Braunschweig als zuständiges Gericht gestellt. In AG im Zusammenhang mit der Dieselthematik ge- Bezug auf vier Verfahren hat zudem die Klägerseite führt werden, beantragt. Es ist derzeit offen, in entsprechende Gerichtsstandsbestimmungsanträge 12
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 beim Oberlandesgericht Braunschweig gestellt. Das Stuttgart verwiesen. Eine Entscheidung über die Oberlandesgericht Braunschweig hat im Oktober Aussetzung bzw. Verweisung des übrigen noch an- 2017 in zwei Verfahren mit einem Gesamtstreitwert hängigen Verfahrens steht noch aus. Die Porsche SE von rund 136.000 € das Landgericht Stuttgart als hält die Klagen für unzulässig und unbegründet. zuständiges Gericht bestimmt. Das Landgericht Braunschweig hat die beiden Verfahren dementspre- Gegen die Porsche SE wurden 10 Mahnbe- chend an das Landgericht Stuttgart abgegeben. In scheide in Höhe von insgesamt rund 3,7 Mio. € drei Verfahren hat das Oberlandesgericht Braun- (zzgl. Zinsen) erwirkt. Die Mahnbescheide betreffen schweig die Gerichtsstandsbestimmungsanträge angebliche Schadensersatzansprüche im Zusam- zurückgewiesen. Die Klägerseite hat teilweise die menhang mit der Dieselthematik. Die Porsche SE Aussetzung des Verfahrens im Hinblick auf den hält die Ansprüche für unbegründet und hat gegen die KapMuG-Vorlagebeschluss des Landgerichts Braun- Mahnbescheide jeweils Widerspruch eingelegt. Vier schweig beantragt. Teilweise haben die Kläger ihr Anspruchsteller haben ihre behaupteten Schadens- Einverständnis mit einer solchen Aussetzung erklärt. ersatzansprüche gegen die Porsche SE in Höhe von Ein Teil der Kläger hat zudem die Aussetzung auf insgesamt rund 3,6 Mio. € (zzgl. Zinsen) mittlerweile den Vorlagebeschluss des Landgerichts Stuttgart klageweise geltend gemacht. vom 6. Dezember 2017 bezüglich Fragen der örtli- chen Zuständigkeit beantragt. Eines der an das Seit Oktober 2015 haben 51 Personen, die Landgericht Stuttgart abgegebenen Verfahren hatte noch keine Klage erhoben haben, außergerichtlich das Landgericht Braunschweig zuvor hinsichtlich der bzw. mittels Güteantrag angebliche Schadensersatz- Volkswagen AG im Hinblick auf den Vorlagebe- ansprüche im Zusammenhang mit der Dieselthematik schluss des Landgerichts Braunschweig ausgesetzt. gegen die Porsche SE geltend gemacht. Die angebli- Mit Beschlüssen vom 21. Februar und 8. März 2018 chen Ansprüche sind zum Teil nicht beziffert. Soweit hat das Landgericht Braunschweig drei der bei ihm die angeblichen Ansprüche von den Anspruchstellern anhängigen Verfahren hinsichtlich der Porsche SE beziffert werden, belaufen sie sich auf insgesamt und der Volkswagen AG im Hinblick auf den Vorlage- rund 37 Mio. € (ohne Zinsen). Die Anspruchsteller beschluss des Landgerichts Braunschweig sowie den begehren Schadensersatz aufgrund angeblich nicht Vorlagebeschluss des Landgerichts Stuttgart vom ausreichender oder unterlassener Veröffentlichung 6. Dezember 2017 bezüglich Fragen der örtlichen von Kapitalmarktinformationen durch die Porsche SE. Zuständigkeit ausgesetzt. Die Porsche SE hat gegen Die Porsche SE hält die Ansprüche für unbegründet diese Beschlüsse Rechtsbehelfe eingelegt. Ein Ver- und hat sie zurückgewiesen. fahren gegen die Porsche SE mit einem Streitwert von 20.000 € hat das Landgericht Braunschweig zunächst abgetrennt und dann an das Landgericht 13
Ermittlungsverfahren Derselbe Aktionär hat außerdem Anfechtungs- Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat auf Anfrage und Nichtigkeitsklage gegen die Beschlüsse der mitgeteilt, dass ihr im Sommer 2016 eine Strafan- ordentlichen Hauptversammlung vom 29. Juni 2016 zeige der BaFin gegen Verantwortliche der Porsche über die Entlastung des Vorstands und des Auf- SE zugegangen ist und die Staatsanwaltschaft sichtsrats für das Geschäftsjahr 2015 erhoben. Mit daraufhin ein Ermittlungsverfahren wegen des Urteil vom 19. Dezember 2017 hat das Landgericht Verdachts der Marktmanipulation im Zusammen- Stuttgart der Klage stattgegeben. Die Porsche SE hang mit der Dieselthematik eingeleitet hat. Das hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. Die Verfahren richtet sich gegen Herrn Prof. Dr. Martin Porsche SE hält die Klage für unbegründet. Winterkorn, Herrn Hans Dieter Pötsch und Herrn Matthias Müller. Das Ermittlungsverfahren Darüber hinaus hat derselbe Aktionär beim richtet sich nicht gegen die Porsche SE. Die Landgericht Stuttgart einen Antrag auf Auskunftsertei- Porsche SE hält den erhobenen Vorwurf für unbe- lung durch die Porsche SE gestellt. Gegenstand des gründet. Antrags sind Fragen, die angeblich in der ordentlichen Hauptversammlung vom 29. Juni 2016 gestellt und angeblich unzureichend beantwortet worden sind. Mit Aktienrechtliche Streitigkeiten Beschluss vom 5. Dezember 2017 hat das Landge- Ein Aktionär hat gegen Beschlüsse der ordentlichen richt Stuttgart dem Antrag im Hinblick auf fünf Fragen Hauptversammlung vom 27. Mai 2014 Anfechtungs- stattgegeben und hinsichtlich der übrigen 49 Fragen und Nichtigkeitsklage sowie hilfsweise positive Be- abgelehnt. Die Porsche SE hat Beschwerde eingelegt. schlussfeststellungsklage beim Landgericht Stuttgart Die Porsche SE hält den Antrag für unbegründet. eingereicht. Die Klage richtet sich gegen die Be- schlüsse über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2013 sowie die Ablehnung des Antrags auf Abwahl des Versamm- lungsleiters. Ferner erhebt der Aktionär bezüglich des abgelehnten Abwahlantrags hilfsweise positive Beschlussfeststellungsklage. Mit Urteil vom 28. Oktober 2016 hat das Landgericht Stuttgart die Klagen abgewiesen. Der Kläger hat gegen die Ent- scheidung des Landgerichts Stuttgart Berufung eingelegt. Die Porsche SE hält die Klagen teilweise für unzulässig und jedenfalls für unbegründet. 14
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Volkswagen Konzern Kooperationen Die MAN Truck & Bus AG und die Solera Holdings Inc., ein Unternehmen, das digitale Tech- Anfang Januar 2018 verkündeten der Volkswagen nologien zum Schutz und zur Vernetzung von Autos, Konzern und das auf Autonomes Fahren speziali- Immobilien und Identitäten anbietet, sind im März sierte US-Unternehmen Aurora Innovation auf der 2018 eine Partnerschaft zur Digitalisierung von Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, After-Sales-Abläufen im Nutzfahrzeuggeschäft USA, ihre strategische Partnerschaft. Ziel der Zu- eingegangen. MAN wird zukünftig auf die Solera sammenarbeit ist unter anderem, selbstfahrende Plattform „Digital Garage“ setzen, um die Vernet- Elektrofahrzeuge als Mobilitätsflotten in Städte zu zung im After-Sales-Bereich weiter voranzutreiben. bringen – mit höchsten Sicherheitsanforderungen, bestem Nutzererlebnis und digitaler Intelligenz. Volkswagen Konzern richtet Scania hat im Februar 2018 eine Kooperation Energieversorgung neu aus mit Haylion Technologies geschlossen. Ziel der Kooperationspartner ist es, gemeinsam die kom- Im März 2018 kündigte der Volkswagen Konzern an, merzielle Nutzung von Anwendungen für Autono- die beiden unternehmenseigenen Groß-Kraftwerke mes Fahren zu fördern. Scania und Haylion legen am Standort Wolfsburg grundlegend zu modernisie- dabei den Schwerpunkt auf China, wo Haylion ren und von Steinkohle- auf Erdgasbetrieb umzu- bereits heute zu den führenden Anbietern von inno- stellen. In diesem Zuge sollen mehrere neue Gas- vativen Lösungen für den öffentlichen Personen- und Dampfturbinenanlagen als Ersatz für die beste- nahverkehr zählt. henden Steinkohlekessel errichtet werden. Dafür werden rund 400 Mio. € investiert, die Inbetrieb- Die Gläserne Manufaktur am Volkswagen nahme soll zwischen 2021 und 2022 erfolgen. Mit Standort Dresden und das Startup-Unternehmen den neuen hocheffizienten Gasturbinen für die Wandelbots haben im März 2018 auf dem Techno- Kraftwerke in Wolfsburg werden die CO2- logiefestival South by Southwest in Austin, Texas, Emissionen in der Strom- und Wärmeerzeugung USA, ein neuartiges Gemeinschaftsprojekt zur dauerhaft um rund 1,5 Mio. t pro Jahr reduziert. Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) bekanntge- geben. Ziel ist, mit einer innovativen Erprobungssta- tion in der Gläsernen Manufaktur neue MRK- Volkswagen Rating-Ausblick angehoben Anwendungen zu testen und zur Serienreife zu bringen. Die Aktivitäten in Dresden sollen sich über Die Ratingagentur Moody’s hat im März 2018 Montage, Logistik und Instandhaltung der Fertigung die kurz- und langfristigen Ratings für die beim e-Golf von Volkswagen erstrecken. Volkswagen AG mit Prime-2 beziehungsweise A3 15
bestätigt und den Ausblick von negativ auf stabil Der Volkswagen Konzern gliedert sich zukünf- angehoben. Grund dafür war vor allem die starke tig in sechs operative Einheiten und die Region operative Performance. Ein stabiles Rating, gestützt China. Zu diesen operativen Einheiten gehören die durch solide Finanzkennzahlen, ist wesentlich für neuen Markengruppen „Volumen“, „Premium“ und die finanzielle Flexibilität des Volkswagen Konzerns „Super Premium“, die Markengruppe „Truck & Bus“ bei der Finanzierung an den Kapitalmärkten. sowie die Geschäftsfelder Beschaffung/Komponente und Finanzdienstleistungen. Weiterentwicklung der Führungsstruktur Die Markengruppe „Volumen“ bilden des Volkswagen Konzerns die Marken Volkswagen Pkw, SEAT, ŠKODA, Volkswagen Nutzfahrzeuge und MOIA. Zur Vorstand und Aufsichtsrat der Volkswagen AG „Premium“-Markengruppe gehört die Marke Audi. haben eine umfassende Weiterentwicklung der Die Markengruppe „Super Premium“ besteht aus Führungsstruktur für den Konzern beschlossen. Die den Marken Porsche, Bentley und Bugatti. nachhaltige Umsetzung der neuen Struktur ist auch Volkswagen Truck & Bus bleibt die Dachgesellschaft mit personellen Veränderungen im Vorstand ver- von Scania, MAN und RIO. Die Zuordnung von bunden. Herr Matthias Müller schied im gegensei- Lamborghini, Ducati und Power Engineering wird tigen Einvernehmen am 12. April 2018 aus dem überprüft. Die neue Struktur schafft die Vorausset- Volkswagen Konzernvorstand aus. Zu seinem Nach- zungen, die Konzernsteuerung zu verschlanken, die folger als Vorsitzender des Vorstands wurde Herr Marken zu stärken und ihnen mehr Verantwortung Herbert Diess ernannt. Die Führung der Marke zu geben. So können Synergien konsequenter ge- Volkswagen Pkw wird Herr Diess in Personalunion nutzt und Entscheidungen schneller getroffen und wahrnehmen – unterstützt von einem Chief umgesetzt werden. Operating Officer, der das operative Tagesgeschäft verantworten wird. Darüber hinaus übernahm Herr Gunnar Kilian das Personalressort von Herrn Karlheinz Blessing. Herr Blessing schied im gegensei- tigen Einvernehmen ebenfalls aus dem Konzern- vorstand aus. Der für das Ressort Beschaffung zuständige Herr Francisco Javier Garcia Sanz verließ den Volkswagen Konzern auf eigenen Wunsch. Herr Oliver Blume, Vorsitzender des Vorstands der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, wurde neu in den Konzernvorstand berufen. 16
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 Geschäftsverlauf Der Geschäftsverlauf der Porsche SE ist maßgeblich Neuzulassungen insbesondere in den Regionen geprägt von ihrer Beteiligung an der Volkswagen AG Asien-Pazifik, Südamerika sowie Zentral- und sowie von der Entwicklung der gegen sie anhängi- Osteuropa zu. gen Klageverfahren. Für die sich hieraus ergebende Entwicklung auf Ebene des Porsche SE Konzerns wird auf die Kapitel „Wesentliche Ereignisse und Entwicklung der Märkte für Nutzfahrzeuge Entwicklungen im Porsche SE Konzern“ und „Erläu- Von Januar bis März 2018 lag die weltweite Nach- terungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögensla- frage nach leichten Nutzfahrzeugen auf dem Vorjah- ge“ in dieser Konzernquartalsmitteilung verwiesen. resniveau. Die weltweite Nachfrage nach mittel- Die nachfolgenden Ausführungen berücksichtigen schweren und schweren Lkw mit einem Gesamtge- Einflussgrößen auf die operativen Entwicklungen der wicht von mehr als 6 t lag von Januar bis März 2018 Bereiche Pkw und Nutzfahrzeuge des Volkswagen auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Konzerns. Märkten über dem Wert der Vergleichsperiode. Auch die Nachfrage nach Bussen lag von Januar bis März 2018 auf den für den Volkswagen Konzern relevan- Gesamtwirtschaftliche Entwicklung ten Märkten über dem Niveau des Vorjahres. Hierzu In den ersten drei Monaten des Jahres 2018 ver- trugen vor allem die Märkte in Südamerika sowie zeichnete die Weltwirtschaft ein robustes Wachstum. Zentral- und Osteuropa bei. Dabei übertraf die durchschnittliche Expansionsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sowohl in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch in den Mitarbeiter im Volkswagen Konzern Schwellenländern den jeweiligen Wert der Vorjah- Am Ende der ersten drei Monate 2018 erhöhte sich resperiode. Die Preise für Energie und Rohstoffe die weltweite Gesamtbelegschaft des Volkswagen erhöhten sich mehrheitlich gegenüber dem Vorjah- Konzerns im Vergleich zum 31. Dezember 2017 um reszeitraum bei einem weiterhin vergleichsweise 0,9 % auf 648.104 Mitarbeiter. Dazu trugen im We- niedrigen Zinsniveau. sentlichen der volumenbedingte Aufbau, die Einstel- lung von Fachkräften im In- und Ausland sowie der Personalanstieg in den neuen Werken in China bei. Entwicklung der Pkw-Märkte Mit 288.728 Arbeitnehmern waren im Inland 0,4 % Die weltweite Pkw-Nachfrage ist im Zeitraum mehr Mitarbeiter beschäftigt als am Jahresende 2017. Januar bis März 2018 weiter gestiegen (plus 2,4 %) Die Inlandsquote sank leicht auf 44,5 % (44,8 %). und lag damit im neunten Jahr in Folge über dem vergleichbaren Wert des ersten Quartals des Vorjahres. Während in Westeuropa das Vorjahres- niveau knapp verfehlt wurde, nahm die Zahl der 17
Absatz und Produktion im Volkswagen Konzern In den ersten drei Monaten 2018 erhöhte sich der Absatz des Volkswagen Konzerns an die Handels- organisation1 um 6,1 % auf 2.768.945 Fahrzeuge (einschließlich der chinesischen Joint Ventures). Grund dafür war insbesondere die höhere Nachfra- ge in China, Europa und Südamerika. Der Volkswagen Konzern fertigte von Januar bis März 2018 insgesamt 2.726.609 Fahrzeuge, ein Rück- gang um 0,4 % gegenüber Vorjahr. Im Inland sank die Produktion um 2,9 % auf 646.198 Einheiten. Die Inlandsquote ging auf 23,7 % (24,3 %) zurück. 1 Die Handelsorganisation umfasst alle externen Handelsgesellschaften, die durch den Volkswagen Konzern beliefert werden. 18
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 In der folgenden Tabelle werden die Auslieferungen des Volkswagen Konzerns nach Regionen sowie Marken dargestellt. Auslieferungen von Pkw, leichten Nutzfahrzeugen, Lkw und Bussen 1 vom 1. Januar bis 31. März 2018 2017 Veränderung % Regionen Europa/Übrige Märkte 1.239.837 1.185.788 4,6 Nordamerika 221.048 213.695 3,4 Südamerika 128.664 121.807 5,6 Asien-Pazifik 1.090.226 973.662 12,0 Weltweit 2.679.775 2.494.952 7,4 nach Marken Volkswagen Pkw 1.525.293 1.440.922 5,9 Audi 463.788 422.481 9,8 ŠKODA 316.716 283.482 11,7 SEAT 139.234 117.270 18,7 Bentley 2.198 2.377 – 7,5 Lamborghini 1.124 987 13,9 Porsche 63.478 59.689 6,3 Bugatti 17 2 >100 Volkswagen Nutzfahrzeuge 114.706 121.871 – 5,9 Scania 22.640 20.656 9,6 MAN 30.581 25.215 21,3 1 Die Auslieferungen von 2017 wurden aufgrund der statistischen Fortschreibung aktualisiert. Inklusive der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen. 19
Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage In den nachfolgenden Erläuterungen werden den Dieses Ergebnis entfiel in voller Höhe auf die wesentlichen Ergebnis- und Bestandsgrößen für die Beteiligung an der Volkswagen AG. Das at Equity- ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2018 bzw. Ergebnis enthielt Ergebnisbeiträge aus der laufen- zum 31. März 2018 die entsprechenden Vergleichs- den at Equity-Bewertung in Höhe von 990 Mio. € werte für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum (1.031 Mio. €) sowie Fortführungseffekte aus Kauf- 31. März 2017 (Ertragslage) bzw. zum 31. Dezember preisallokationen in Höhe von minus 23 Mio. € 2017 (Finanz- und Vermögenslage) gegenüberge- (minus 25 Mio. €). stellt. Im September 2017 wurde die PTV Group erworben, somit ist das Vorjahresquartal nur einge- Das Segment PSE erzielte bei gegenüber schränkt vergleichbar. Seit diesem Erwerb unter- dem Vorjahr unveränderten Personalaufwendungen scheidet der Porsche SE Konzern zwei Segmente. (3 Mio. €) und sonstigen betrieblichen Aufwendun- Das erste Segment „PSE“ repräsentiert im Wesent- gen (4 Mio. €) ein Ergebnis vor Steuern in Höhe lichen den Porsche SE Holdingbetrieb inkl. der at von 960 Mio. € (994 Mio. €). Aus der Veränderung Equity-Beteiligungen. Das zweite Segment „Intelli- der latenten Steuern ergab sich im Berichtszeitraum gent Transport Systems“ („ITS“) umfasst aktuell die ein Steueraufwand in Höhe von 3 Mio. € (8 Mio. €). Entwicklung intelligenter Softwarelösungen für die Transportlogistik, die Verkehrsplanung und das Das Segment ITS erzielte im Berichtszeitraum Verkehrsmanagement. Umsatzerlöse in Höhe von 18 Mio. €, die im Wesentli- chen aus Lizenzverkäufen und erbrachten Wartungs- leistungen resultieren und unter den Erwartungen für Ertragslage des Porsche SE Konzerns1 das erste Quartal des Geschäftsjahres 2018 liegen. Das Ergebnis nach Steuern des Porsche SE Im Porsche SE Konzern hat sich die Zahl der Konzerns belief sich im ersten Quartal des Ge- Mitarbeiter zum Quartalsende gegenüber dem Vorjah- schäftsjahres 2018 auf 951 Mio. € (986 Mio. €). resquartal von 30 auf 847 erhöht. Dies führte auch zu Davon entfielen 957 Mio. € (986 Mio. €) auf das einem Anstieg der Personalaufwendungen auf Segment PSE. Für das Segment ITS ergibt sich ein 18 Mio. € (3 Mio. €). Die Abschreibungen in Höhe von Ergebnis nach Steuern in Höhe von minus 6 Mio. € 4 Mio. € (0 Mio. €) enthielten insbesondere die Fortfüh- unter Berücksichtigung von negativen Effekten aus rung der im Rahmen der Kaufpreisallokation aufge- der Kaufpreisallokation (minus 2 Mio. €). deckten stillen Reserven bei den immateriellen Ver- mögenswerten. Das Konzernergebnis war maßgeblich durch das Ergebnis aus at Equity bewerteten Anteilen in Höhe von 967 Mio. € (1.006 Mio. €) beeinflusst. 1 Die dargestellten Vorjahreswerte berücksichtigen keine Anpassungseffekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 und IFRS 15 auf Ebene des Volkswagen Konzerns. 20
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 Das Konzernergebnis vor Steuern des den at Equity bewerteten Anteilen ist zudem der Porsche SE Konzerns belief sich im ersten Quartal Buchwert für die Beteiligung an INRIX in Höhe von des Geschäftsjahres 2018 auf 952 Mio. € (994 Mio. €). 15 Mio. € enthalten. Hierzu trugen das Segment PSE 960 Mio. € und das Segment ITS minus 8 Mio. € bei. Die Immateriellen Vermögenswerte des Porsche SE Konzerns in Höhe von 330 Mio. € (333 Mio. €) enthalten im Wesentlichen den aus der Finanz- und Vermögenslage erstmaligen Konsolidierung der PTV Group resultie- des Porsche SE Konzerns1 renden Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 213 Mio. € sowie die aus der Kaufpreisallokation Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns resultierenden fortgeführten Werte für die Kunden- – das heißt die flüssigen Mittel, Termingeldanlagen stämme (62 Mio. €), die Software (40 Mio. €) und die und Wertpapiere vermindert um die Darlehensver- Marke (13 Mio. €). bindlichkeiten – hat sich zum Quartalsende auf 931 Mio. € (937 Mio. €) verringert. Die kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 981 Mio. € (991 Mio. €) beinhalten insbesondere Die Bilanzsumme des Porsche SE Konzerns flüssige Mittel, Termingeldanlagen und Wertpapiere. hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2017 von 31.696 Mio. € um 544 Mio. € auf 32.240 Mio. € zum Das Eigenkapital des Porsche SE Konzerns Quartalsende erhöht. erhöhte sich zum 31. März 2018 insbesondere auf- grund des positiven Konzernergebnisses nach Die langfristigen Vermögenswerte des Steuern auf insgesamt 31.951 Mio. € (31.410 Mio. €). Porsche SE Konzerns zum Quartalsende in Höhe Die Eigenkapitalquote blieb im Vergleich zum Ende von 31.259 Mio. € (30.705 Mio. €) betrafen im We- des Geschäftsjahres 2017 mit 99,1 % konstant. sentlichen die at Equity bewerteten Anteile. Hierin enthalten war insbesondere der at Equity-Buchwert Die lang- und kurzfristigen Rückstellungen für die Beteiligung an der Volkswagen AG, welcher haben sich um 2 Mio. € auf 132 Mio. € leicht sich um 557 Mio. € auf 30.895 Mio. € erhöht hat. vermindert. Diese Erhöhung resultierte insbesondere aus dem at Equity-Ergebnis in Höhe von 967 Mio. €. Gegenläufig wirkten sich direkt im Eigenkapital erfasste Aufwendungen und Erträge (minus 291 Mio. €) sowie Effekte aus der erstmaligen Anwendung neuer Bilanzierungsstandards (minus 119 Mio. €) aus. In 1 Die dargestellten Vorjahreswerte berücksichtigen keine Anpassungseffekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 und IFRS 15 auf Ebene des Volkswagen Konzerns. 21
Ertragslage des Volkswagen Konzerns Zudem hatte eine geringere Aktivierungsquote von Entwicklungskosten einen negativen Effekt. Positiv Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf wirkte im Wesentlichen das gestiegene Volumen. originäre Ergebnisgrößen des Volkswagen Konzerns. Das heißt, dass Effekte aus der Einbeziehung in den Das Finanzergebnis lag mit 0,3 Mrd. € Konzernabschluss der Porsche SE insbesondere (0,2 Mrd. €) auf dem Niveau des Vorjahres. Niedrige- aus der Fortführung der im Rahmen der Kaufpreis- re Zinsaufwendungen sowie positive Effekte aus der allokationen aufgedeckten stillen Reserven und stichtagsbezogenen Bewertung derivativer Finanz- Lasten sowie aus der Zugrundelegung konzernein- instrumente zur Absicherung des Finanzierungs- heitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze geschäfts standen im Wesentlichen währungs- unberücksichtigt bleiben. bezogenen Bewertungseffekten entgegen. Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Anteilen verrin- In den ersten drei Monaten 2018 erwirtschaf- gerte sich gegenüber dem Vorjahr, das durch die tete der Volkswagen Konzern Umsatzerlöse in Höhe Neubewertung der Anteile an HERE infolge der von 58,2 Mrd. €; das waren 3,6 % mehr als im Vor- Beteiligung weiterer Investoren positiv beeinflusst jahr. Volumenverbesserungen standen negative war. Die Ergebnisse der chinesischen Gemein- Wechselkurseffekte entgegen. Die Effekte aus der schaftsunternehmen übertrafen den Vorjahreswert Anwendung der neuen internationalen Rechnungs- leicht. legungsstandards glichen sich weitgehend aus. Der Anteil der im Ausland erzielten Umsatzerlöse belief Das Ergebnis vor Steuern des Volkswagen sich auf 80,1 % (80,0 %). Konzerns nahm im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Mrd. € auf 4,5 Mrd. € ab. Das Ergebnis nach Abzüglich der Kosten der Umsatzerlöse über- Steuern ging um 0,1 Mrd. € auf 3,3 Mrd. € zurück. traf das Bruttoergebnis mit 11,6 Mrd. € (11,4 Mrd. €) leicht den Wert des Vorjahres. Die Bruttomarge lag bei 19,9 % (20,3 %). Im ersten Quartal 2018 ging das operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns im Vergleich zum Vorjahreswert um 0,2 Mrd. € auf 4,2 Mrd. € zurück. Die operative Umsatzrendite sank auf 7,2 % (7,8 %). Die seit Jahresbeginn hier zu erfassende Fair-Value-Bewertung von bestimmten Derivaten belastete das operative Ergebnis mit 0,3 Mrd. €. 22
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung Chancen und Risiken der Porsche SE genehmigt und in der Neuproduktion sowie auf bis dahin noch nicht ausgelieferte (insgesamt circa Der Chancen- und Risikobericht der Porsche SE im 30.000) Neufahrzeuge angewandt wurde. Die zusammengefassten Lagebericht der Porsche SE Volkswagen AG führt außerdem In-Use-Tests durch, für das Geschäftsjahr 2017 ist zum 31. März 2018 um zu prüfen, ob die circa 200.000 bereits im Markt hinsichtlich der Ausführungen zum aktuellen Stand befindlichen T6-Gebrauchtfahrzeuge die techni- der Rechtsstreitigkeiten zu aktualisieren. Wir ver- schen Werte einhalten. Die auf Vorschlag der weisen auf das Kapitel „Wesentliche Ereignisse und Volkswagen AG durchgeführten Prüfungen finden Entwicklungen im Porsche SE Konzern“ in dieser in enger Abstimmung mit dem KBA statt, das dieses Konzernquartalsmitteilung. Hinsichtlich der Darstel- Verfahren in einem Bescheid vom 1. März 2018 lung der Chancen und Risiken aus Beteiligungen aufgenommen hat. Ergebnisse werden voraussicht- haben sich die Risiken im Hinblick auf den Ergeb- lich im Sommer 2018 vorliegen. nisbeitrag aus der PTV Group erhöht. Darüber hinaus ergaben sich gegenüber der Darstellung der Am 2. März 2018 wies das Bundesgericht Chancen und Risiken der Porsche SE im zusam- in der im US-Bundesstaat Kalifornien anhängigen mengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr „Multidistrict Litigation“ die erste geänderte 2017 keine wesentlichen Änderungen. Sammelklage (First Class Action Complaint) wegen des angeblichen Handels von Anleihen zu künstlich überhöhten Preisen und wegen des Wertverlusts dieser Anleihen nach der Bekanntgabe der „Notices of Violation“ durch die U.S. Environmental Protection Chancen und Risiken im Agency (EPA) in vollem Umfang ab, gestattete je- Volkswagen Konzern doch die Einreichung einer zweiten geänderten Klage. Am 2. April 2018 reichten die Kläger eine Bei bestimmten als Pkw zugelassenen T6-Modellen zweite geänderte Sammelklage ein. (Klasse M1) mit Euro-6-Dieselmotoren wurde im Rahmen der Prüfung der Übereinstimmung der Am 5. März 2018 gab ein Gericht im Bundes- laufenden Neuproduktion mit dem genehmigten staat Tennessee einem Antrag auf Abweisung der Typ (Conformity of Production) festgestellt, dass vom Attorney General von Tennessee gegen die bestimmte technische Werte nicht vollumfänglich Volkswagen AG und bestimmte Tochterunterneh- bestätigt werden konnten. Zur Sicherstellung dieser men erhobenen bundesstaatlichen Umweltschutz- Übereinstimmung der Neuproduktion entwickelte die klagen zum Teil statt beziehungsweise wies diesen Volkswagen AG eine Softwaremaßnahme, die Ende zum Teil ab. Volkswagen hat bezüglich der Ent- Februar 2018 durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) scheidung Rechtsmittel eingelegt. 23
Am 12. März 2018 gab ein Staatsgericht in Beklagten sich bei der Festlegung des Preises des Minnesota einem Antrag auf Abweisung der vom für ihre Automobile verwendeten Stahls abgestimmt Attorney General von Minnesota gegen die hätten, indem sie mit deutschen Stahlherstellern Volkswagen AG und bestimmte Tochterunter- eine Absprache zur Anwendung einer Zwei- nehmen erhobenen bundesstaatlichen Umwelt- Komponenten-Preisformel für Stahlkäufe getroffen schutzklagen zum Teil statt beziehungsweise wies hätten und eng zusammenarbeiteten, um der Förde- diesen zum Teil ab. Volkswagen hat bezüglich der rung von Dieselfahrzeugen dienende, wissenschaft- Entscheidung Beschwerde eingelegt. liche Studien zu erstellen. Am 15. März 2018 reichten die Hauptrechts- Am 22. März 2018 teilten die Volkswagen AG, beistände der Kläger in Bezug auf kartellrechtliche bestimmte Tochterunternehmen und der Attorney Verfahren gegen deutsche Automobilhersteller im General von Arizona einem Staatsgericht in Arizona Northern District von Kalifornien im Auftrag einer mit, dass bezüglich der verbraucherschutzrechtli- mutmaßlichen indirekten Käuferklasse und einer chen und wettbewerbsrechtlichen Klagen in Arizona mutmaßlichen direkten Käuferklasse konsolidierte, eine Vereinbarung erzielt worden sei und die Doku- geänderte Sammelklagen gegen die Volkswagen AG mentation dieser Vereinbarung voraussichtlich inner- und bestimmte Tochterunternehmen sowie andere halb von circa 30 Tagen abgeschlossen sein würde. Hersteller ein. In den konsolidierten, geänderten Klagen wird behauptet, dass die Beklagten sich seit In Südkorea wurde die Freigabe für die letzten den 1990ern zwecks unrechtmäßiger Erhöhung der Fahrzeugcluster des Motortyps EA 189 am 28. März Preise deutscher Luxusfahrzeuge abstimmten, 2018 erteilt. indem sie einen Austausch sensibler Geschäftsin- formationen vereinbart hätten und unrechtmäßige Das südkoreanische Umweltministerium hat Vereinbarungen bezüglich Technik, Kosten und bestimmte Emissionsstrategien in der Motorsteue- Lieferanten eingegangen seien. Des Weiteren be- rungssoftware verschiedener Dieselfahrzeuge mit haupten die Kläger, dass die Beklagten eine einem V6- oder V8-Motor der Emissionsnorm Euro 6 Beschränkung der Größe der AdBlue-Tanks verein- als unzulässige Abschalteinrichtung qualifiziert und bart hätten, um sicherzustellen, dass die US- am 4. April 2018 einen Rückruf angeordnet, gleiches Emissions-Regulierungsbehörden keine eingehende gilt in Bezug auf das Dynamic Shift Program (DSP) in Überprüfung des Emissionskontrollsystems in Fahr- der Getriebesteuerung einiger Audi Fahrzeugmodelle. zeugen der Beklagten vornehmen würden und dass diese Vereinbarung für Volkswagen den Anstoß zur Am 11. April 2018 gab ein Staatsgericht in Erstellung des „Defeat Device“ gegeben hätte. In Texas einem Antrag auf Einleitung eines Eilverfahrens den Klagen wird überdies behauptet, dass die (summary judgment) bezüglich der vom Attorney 24
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 General von Texas gegen die Volkswagen AG und Fahrzeuge des Motortyps EA 189 – mit Ausnahme bestimmte Tochterunternehmen erhobenen bundes- von Chile – in allen Ländern abgeschlossen werden. staatlichen Umweltschutzklagen zum Teil statt be- ziehungsweise wies diesen zum Teil ab. Volkswagen Am 19. April 2018 genehmigte das US- strebt hinsichtlich der Entscheidung eine erneute Bundesgericht in der in Kalifornien anhängigen Prüfung an beziehungsweise erwägt die Einlegung „Multidistrict Litigation“ die Vereinbarung der von Rechtsmitteln. Parteien über die Verschiebung der zuvor für den 11. Mai 2018 angesetzten Anhörung zu dem Antrag Am 16. April 2018 wies das Bundesgericht der Beklagten auf Abweisung der konsolidierten in der im US-Bundesstaat Kalifornien anhängigen Sammelklage, die auf den Vorwurf abstellt, die „Multidistrict Litigation“ die von der Environmental Beklagte habe die Existenz von Abschalteinrichtun- Protection Commission of Hillsborough County, gen in mit Automatikgetriebe ausgestatteten Fahr- Florida und Salt Lake County, Florida auf bundes- zeugen der Marke Audi verschleiert. staatlicher und kommunaler Ebene erhobenen Um- weltschutzklagen gegen bestimmte Tochterunter- Am 25. April 2018 gaben die Volkswagen AG nehmen der Volkswagen AG endgültig ab. Als Be- und bestimmte verbundene Unternehmen sowie gründung führte das Gericht vorstehend benannte, die Umweltbehörde des Bundesstaat Maryland derzeit in Tennessee, Minnesota, Texas sowie bei (Department of the Environment) eine Vereinbarung weiteren Staatsgerichten anhängige Verfahren an, bekannt, wonach umweltrechtliche Ansprüche des in denen dieselbe Frage des Verhältnisses von Bundesstaats Maryland und verbleibende Verbrau- US-Bundesrecht zum Recht von einzelnen US- cheransprüche gegen Rückgabe beziehungsweise Bundesstaaten verhandelt wird. Unterlassung beigelegt werden. Die Vereinbarung mit dem Bundesstaat Maryland umfasst ein Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ein straf- Consent Decree, das vom Staatsgericht Maryland rechtliches Ermittlungsverfahren eröffnet. genehmigt werden muss. Am 18. April 2018 stimmten die EPA und das In Deutschland sind im Zusammenhang California Air Resources Board der zweiten Phase mit der Dieselthematik kundenseitig rund 13.000 der emissionsbezogenen Anpassung betroffener produktbezogene Einzelklagen gegen die 2,0 l TDI-Fahrzeuge mit Motoren der dritten Genera- Volkswagen AG und andere Gesellschaften des tion zu. Volkswagen Konzerns anhängig. Damit konnten die Freigabeprozesse für die technischen Maßnahmen für die betroffenen 25
Darüber hinaus ergaben sich im Berichtszeit- raum gegenüber den Ausführungen zur voraus- sichtlichen Entwicklung des Volkswagen Konzerns im Geschäftsjahr 2018 in den Kapiteln „Prognose- bericht und Ausblick“ und „Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung“ – einschließlich der Abschnitte „Risiken aus der Dieselthematik“ und „Auswirkungen der Dieselthematik auf Rechtsrisi- ken“ sowie der zugrunde liegenden Sachverhalts- darstellung im Abschnitt „Die Dieselthematik“ im Kapitel „Wesentliche Ereignisse und Entwicklungen im Volkswagen Konzern“ – des zusammengefassten Lageberichts im Geschäftsbericht der Porsche SE für das Geschäftsjahr 2017 sowie aus den fortge- führten Untersuchungen und Befragungen zur Die- selthematik und bei weiteren wesentlichen Rechts- streitigkeiten keine wesentlichen Änderungen. 26
Konzernquartalsmitteilung 1. Quartal 2018 Ausblick Voraussichtliche Entwicklung Nutzfahrzeugen, die sogenannte WLTP (Worldwide des Volkswagen Konzerns Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure). Der Volkswagen Konzern ist auf die künftigen Her- Volkswagen geht davon aus, dass die Um- ausforderungen im Mobilitätsgeschäft und die hete- satzerlöse des Volkswagen Konzerns und seiner rogene Entwicklung der regionalen Automobilmärkte Bereiche um bis zu 5 % über dem Vorjahreswert gut vorbereitet. Sein einzigartiges Markenportfolio, liegen werden. Für das operative Ergebnis des die Präsenz auf allen wichtigen Märkten der Welt, Konzerns und des Bereichs Pkw rechnet der die breite und gezielt ergänzte Produktpalette sowie Volkswagen Konzern im Jahr 2018 mit einer opera- wegweisende Technologien und Dienstleistungen tiven Rendite zwischen 6,5 und 7,5 %. Für den verschaffen dem Volkswagen Konzern weltweit eine Bereich Nutzfahrzeuge wird von einer operativen gute Position im Wettbewerb. Im Zuge der Trans- Rendite zwischen 5,0 und 6,0 % ausgegangen. Im formation seines Kerngeschäfts wird Volkswagen Bereich Power Engineering erwartet Volkswagen die Konzernmarken trennschärfer positionieren und einen gegenüber Vorjahr geringeren operativen sein Fahrzeug- und Antriebsportfolio mit Blick auf Verlust. Für den Konzernbereich Finanzdienstleis- die attraktivsten und wachstumsstärksten Markt- tungen wird von einem operativen Ergebnis auf segmente optimieren. Zusätzlich arbeitet der dem Niveau des Vorjahres ausgegangen. Volkswagen Konzern mit der fortlaufenden Entwick- lung neuer Technologien und seiner Baukästen daran, die Vorteile des Mehrmarkenkonzerns noch gezielter zu nutzen. Voraussichtliche Entwicklung des Porsche SE Konzerns Der Volkswagen Konzern geht davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden im Jahr 2018 Das Ergebnis des Porsche SE Konzerns wird unter weiterhin herausfordernden Marktbedingun- maßgeblich von der Ergebnissituation und damit gen den Vorjahreswert moderat übertreffen werden. von dem der Porsche SE vom Volkswagen Konzern zuzurechnenden at Equity-Ergebnis beeinflusst. Die Herausforderungen ergeben sich insbesonde- Prognose basiert daher weitgehend auf den Erwar- re aus dem konjunkturellen Umfeld, der steigenden tungen des Volkswagen Konzerns zu der künftigen Wettbewerbsintensität, volatilen Wechselkursverläu- Entwicklung seines operativen Ergebnisses, insbe- fen sowie der Dieselthematik. Zudem gilt in der EU sondere ergänzt um Erwartungen des Vorstands der ein neues, zeitlich aufwendigeres Testverfahren zur Porsche SE zu Entwicklungen des Finanzergebnis- Bestimmung von Schadstoff- und CO2-Emissionen ses einschließlich der Ergebnisbeiträge aus Beteili- sowie des Kraftstoffverbrauchs bei Pkw und leichten gungen auf Ebene des Volkswagen Konzerns. 27
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