Es Kerscheblettsche Dalsheim, Bermersheim/Gundheim und Wachenheim - Herbst 2021 - Evangelische Kirchengemeinde Dalsheim
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1 Es Kerscheblettsche G e m e i n de b r i e f de r e v . K i r c h e n g e m e i n d e n Dalsheim, Bermersheim/Gundheim und Wachenheim - Herbst 2021 N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de
2 An(ge)dacht Zeit für ehrenamtliches Engagement. Aber wir wollen hier wirklich ehrlich „Lasst uns aufeinander mit uns selbst sein: Für die Dinge, die achthaben und einander uns ganz viel bedeuten, nehmen wir anspornen zur Liebe und zu guten uns auch weiterhin so viel Zeit wie Werken.“ irgend möglich. Monatsspruch für Oktober In unserem Monatsspruch geht es aus Hebräer 10,24 allerdings gar nicht um einen Aufruf Liebe Leserin, lieber Leser! zu mehr sozialem Engagement, son- „Wenn jeder nur an sich selbst denkt, dern zu allererst um etwas, das kein dann ist an alle gedacht.“ Mensch, der über diese Erde geht, je entbehren kann. Und wenn Menschen Jeder von uns kennt diese abgedro- dazu gezwungen werden, dies zu ent- schene Redewendung. Ob man noch behren, führt dies irgendwann unwei- darüber schmunzeln kann, hängt wohl gerlich in eine menschliche Katastro- von jeder individuellen Tagesform ab. phe. Die Liebe. Das schlimme daran ist, dass dieses Wort leider weitgehend und banal Liebe braucht jeder Mensch. Ohne immer mehr unsere gesellschaftliche Liebe wird jede menschliche Existenz Lebenswirklichkeit beschreibt: Ge- zur Höllenqual. Nur haben wir leider meinschaftliches Engagement in un- auch mit diesem wunderbaren Wort seren Gemeinden, Vereinen und Liebe unsere speziellen Probleme. Wie Gruppen lässt nach. Wenn es etwas oft wurde Liebe schon enttäuscht, zu feiern gibt, lässt man sich gerne wird Liebe vorgespielt, aber nicht mal dazu einladen, aber mit organi- wirklich gelebt. Das hat zu allererst sieren, vorbereiten und einfach mit damit zu tun, dass wir gar nicht mehr anpacken möchten viele dann doch wissen, was dieses Wort wirklich be- lieber nicht. Und noch viel weniger deutet. Es wurde einfach zu oft in den Menschen sind noch dazu bereit, per- Schmutz gezogen, mit unanständigen sönlich Leitungsverantwortung zu Fantasien überzogen, oder ist in kurz- übernehmen und sich kontinuierlich lebige Abenteuer abgeglitten. Das über einen längeren Zeitraum für be- wird nicht zuletzt deutlich in der Zu- stimmte Dienste zu verpflichten. Um- nahme von total überzogenen Hoch- so mehr hat mich erstaunt und er- zeitsritualen, die angeblich die Liebe freut, wie groß und engagiert die der beiden Partner zueinander besie- Hilfsbereitschaft vieler Menschen nach geln sollen. Aber ein äußeres Ritual der furchtbaren Flutkatastrophe im kann die innere Qualität des Herzens- Westen unseres Landes war und im- wunsches niemals befestigen. Liebe mer noch ist. Aber auch, wie viele kann man nicht an Ritualen festbin- Menschen sich gegen den Trend in den, sondern ihre Echtheit erweist unserem Land sozial engagieren, et- sich ausschließlich in ihrem konkret wa bei den Tafeln und Kleiderkam- gelebten inneren Wesen. Und jetzt mern für Bedürftige oder als grüne müssen wir uns zunächst einmal et- Damen und Herren in Krankenhäu- was klar machen: Das Wort Liebe, wie sern. Freilich, unsere Berufswelt ist es in der Bibel gebraucht wird, kön- härter geworden und die persönlichen nen Menschen mit ihrem eigenen We- Anforderungen an die meisten Mitar- sen gar nicht füllen. beiter liegen bereits oft am Anschlag. Da bleibt oft kaum noch Kraft und
3 Wir tragen wohl noch eine ver- sie nicht weiter: Wir brauchen uns schwommene Erinnerung in uns, wie gegenseitig als christliche Gemeinde Liebe eigentlich sein müsste, wir tra- dringend um uns zu der Liebe anzu- gen die große Sehnsucht nach wahrer spornen, die uns in Jesus bereits ge- Liebe in unseren Herzen, aber wir schenkt wurde. Dass wir uns nicht können sie nicht wirklich umsetzen. In wieder von ihr abwenden, dass wir uns regiert zu viel Selbstliebe, oder uns ihr immer wieder neu zuwenden, oft auch nur reine Ichsucht, die wenn wir uns von ihr entfernt haben. manchmal sogar selbstzerstörerische Dazu dienen unsere Gottesdienste, Züge trägt. Das alles weiß Gott und aber auch Treffen in Kleingruppen, darüber trauert er mehr als wir selbst. überall da, wo Jesus gelobt wird, wo Deshalb möchte Gott, der ein wir gemeinsam seinen Retternamen „glühender Backofen voller Liebe“ ist, anrufen, wo wir auf sein Wort hören wie es unser Reformator Martin Lu- und uns seinen Segen zusprechen ther einmal sehr treffend formuliert lassen. Aber auch, wo wir als Christen hat, uns seine Liebe schenken. miteinander im Gespräch bleiben, uns füreinander interessieren, uns gegen- Dies hat er ermöglicht, als er vor seitig beistehen, wo jemand Hilfe, 2.000 Jahren seinen geliebten Sohn Unterstützung und Trost braucht und Jesus Christus in diese Welt gesandt einfach der Liebe Jesu, die uns ge- und ihn an unserer Stelle hat leiden schenkt ist, die guten Taten folgen und sterben lassen. Dies sagt er uns lassen, die er durch uns geschehen im Johannesevangelium, Kap. 3,16: lassen möchte. Das ist der ganze Sinn „So sehr hat Gott die Welt geliebt, von Gemeinde. Ohne aktives Gemein- dass er seinen einzigen Sohn hingab, deleben stirbt irgendwann auch unser damit alle, die an ihn glauben, nicht persönlicher Glaube. Christen sind verloren werden, sondern das ewige und bleiben deshalb immer angewie- Leben haben.“ sen auf Jesus und auch auf seine Unser Monatsspruch richtet sich an gläubige Gemeinde. Also „lasst uns Menschen, die an Jesus glauben. An aufeinander achthaben und einander Menschen, die ihn in ihr Leben aufge- anspornen zur Liebe und zu guten nommen haben. An die Gemeinde von Werken“, dann erst und nur dann ist Jesus und damit an alle wirklichen für alle gesorgt. Christen. Denn mit Christus wurde Ich wünsche Ihnen von ganzem Her- ihnen auch die wahre Liebe Gottes zen diesen neuen Zugang zur Ge- geschenkt. Sie können freilich nicht meinde Jesu! Ich würde mich sehr darüber verfügen, aber sie haben An- freuen, wenn Sie sich auch zu den teil an ihr. Sie können und dürfen in Liebesbedürftigen halten möchten, zu und mit ihr leben und fest darauf ver- denen auch ich gehöre. Wenn wir uns trauen, dass Gottes Liebe wirklich bald in unserer christlichen Gemeinde trägt und nicht doch wieder irgend- öfter begegnen und immer wieder wann versagt. Aber auch Christen gemeinsam erleben, wie Jesus unse- leben noch in der alten, gefallenen ren Liebestank füllt und dadurch im- Welt, die wahre Liebe nicht mehr mer mehr Menschen getröstet, ge- kennt. Deshalb sind sie darauf ange- stärkt und einfach lebensfroh werden. wiesen, immer wieder angespornt und neu ermutigt zu werden. Und genau Ihr Pfarrer Michael Klesy dazu ist die christliche Gemeinde da. Da wird sie ganz dringend gebraucht, da kommt der einzelne Christ ohne
4 Feier der Osternacht 2021 Ausdrucksvoll präsentierte sich am Ostersonntag in unserer Gemeinde die gelebte Ökumene, denn als ganz besonderes Ereignis fand eine gemeinsa- me Feier zur Osternacht statt. Am frühen Morgen (6.00 Uhr) versammelte sich die Gottesdienstgemeinde am Osterfeuer auf dem Römer. Damit prä- sentierten sich die evangelische wie auch die katholische Kirche als part- nerschaftliche Einheit von Christen. Nach der Begrüßung durch Herrn Pfr. Bernd Eichler und Herrn Pfr. Michael Klesy wurden die beiden Osterkerzen am Osterfeuer entzündet. Die Kerze der evangelischen Christen trug unser Küster, Herr Klaus Hauck, in Begleitung der Got- tesdienstgemeinde in die untere evangelische Kirche, wo man dann schweigend in der dunklen Kirche Platz nahm. Während des Liedes „Morgenglanz der Ewigkeit“ entzündeten die Konfirmandinnen und Konfirmanden von der Os- terkerze aus alle Kerzen in der Kirche. Im Laufe des Gottesdienstes erhellte sich die Kirche immer mehr, unterstützt durch das Licht des erwachen- den Tages, das durch die Kirchenfenster schien. Stimmungsvoll und mit besonderen Eindrücken erlebten die Gottesdienstbesucher die Kernaus- sage von Ostern: Christus ist auferstanden, er ist hier und jetzt mitten unter uns. Dies zeigte sich symbolisch an der Osterkerze, die ihr Licht ver- breitete und die dunkle Kirche erhellte und wur- de verkündet im Osterevangelium sowie in der Osterpredigt. Gerade in der coronabedingt schwierigen Zeit erhält die Feier der Osternacht eine ganz beson- dere Bedeutung und schenkt uns Hoffnung. Am Ende des Gottesdienstes erhielt jeder Got- tesdienstbesucher – neben einer kleinen Kerze – ein Schokolämmchen/-küken mit der Botschaft „Christus, das Lamm Gottes, ist gestorben und auferstanden für Dich!“ Ute Frey Fotos von Heidelore Schulz
5 Kirchenlieder bringen den Glauben zum Klingen Corona hinterlässt auch in unserem Gottesdienst Spuren. So war der ge- meinsame Gesang der Gottesdienstbesucher, begleitet durch Orgelmusik, leider längere Zeit nicht möglich. Das Evangelium braucht verschiedene Formen, in denen es ausgedrückt und beantwortet wird – sei es die Predigt, die Orgelmusik, der Gesang der menschlichen Stimme in den unterschiedlichsten Stilen – verstärkt durch ein harmonisches Zusammenwirken. Die Kirchenmusik ist bedeutungsvoll und ein gerne gepflegter Teil des Got- tesdienstes. Die Gottesdienstbesucher schöpfen neben den gehörten Wor- ten – der Predigt – auch aus dem Gesang und der Orgelmusik Kraft für ihren Alltag. Dabei ist die Musik ein Fenster zum Glauben. Deshalb gehören Verkündigung und Kirchenmusik im Gottesdienst zusam- men und die Gottesdienstgemeinde erfährt auf vielfältige Weise von Jesus Christus, der Gottes Sohn und Licht der Welt ist, der die frohe Botschaft vom Reich Gottes in seinen Gleichnissen und durch seine Wunder gepre- digt und verkündigt hat. Dabei berühren die christlichen Worte und die geistlichen Lieder die Seele der Gottesdienstbesucher in besonderer Weise. Glücklicherweise durften wir – auch in der Zeit der Corona-Pandemie – neben der Predigt auch immer wieder einigen Kirchenliedern lauschen, die ausdrucksstark von einigen Sängerinnen und Sängern aus unserer Kir- chengemeinde während eines Gottesdienstes als Solisten oder mehrstim- mig (natürlich coronakonform) präsentiert wurden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir jetzt auch wieder singen dürfen. Als Vorsängerinnen und -sänger wirkten mit: Frau Sylvia Peter (hier auf dem Bild zu sehen) Frau Renate Brandeysky Frau Gudrun Philipps Herr Klaus Hauck Herr Pfarrer Michael Klesy Herzlichen Dank den Sängerinnen und Sängern für ihr besonderes Engagement. Ute Frey Foto von Heidelore Schulz
6 Konfirmandenjahrgang 2020/2021 Unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrgangs 2020/2021 hat- ten es während Ihrer Konfizeit nicht wirklich einfach, weil viele Konfistun- den aufgrund der Corona-Pandemie nur digital stattfinden konnten. Man- che Schwierigkeiten mussten überwunden werden, die geplanten Konfifrei- zeiten wurden von den Veranstaltern abgesagt, so dass auch hier eine per- sönliche Gemeinschaft oft ausbleiben musste. Dennoch durften die Konfis viel über Gott und Jesus und den persönlichen Glauben erfahren und für ihr Leben mitnehmen. Am 04.07.2021 feierten die Konfis dann Ihren Vorstellungsgottesdienst. Sie hatten den Gottesdienst sehr gut vorbereitet und vorgetragen. Der Höhepunkt dieses Gottesdienstes war das Theaterstück „Alles oder nichts“ von dem verborgenen Schatz im Ackerfeld, welches auf unsere heuti- ge Zeit von dem Kauf eines Hauses mit dem dort gefundenen Schatz um- gedeutet wurde. Das Ehepaar, wel- ches das Haus kaufte, hatte alles verkauft, was es besaß, um den Kaufpreis dieses Hauses bezahlen zu können, wo sie wussten, dass der Schatz verborgen war. In Matthäus 13,44 steht: „Wiederrum gleicht das Reich der Himmel einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.“ In der kurzen Predigt wurde das Thea- terstück dann auf Jesus bezogen, der unser größter Schatz ist, weil er uns von unseren Sünden befreit hat und uns zum ewigen Leben führen kann. Hier noch ein paar Impressionen vom Theaterstück: Fotos von Heidelore Schulz und Renate Brandeysky
7 Konfirmandenjahrgang 2020/2021 Fotos von Heidelore Schulz Endlich kam dann der große Tag der Konfirmation! Konfirmiert wurden am 11.07.2021 in Dalsheim: (Foto von links) Laura Eberle, Rosalie Brubacher, Jonah Sohn, Tim Peter und Tobias Wolf- rath. Pfarrer Michael Klesy gab den Konfirmandinnen und Konfir- manden das Fahrrad des Glau- bens mit auf den Weg: Das Vor- derrad steht für die enge Bezie- hung zwischen Gott/Jesus und Dir, das Hinterrad steht für die Gemeinschaft mit der christli- chen Gemeinde. Die Vorder- bremse steht für die ersten 4 Gebote, die das Verhältnis zwischen uns und Gott regelt, die Hinterbremse steht für die restlichen 6 Gebote, welche das Verhältnis zwischen uns und unseren Mitmenschen regelt. Das Vorderlicht steht für die Bibel, Gottes Wort, welches uns den Weg leuchten soll. Das hintere Licht bedeutet, dass wir unsere Erkenntnisse über Gottes Wahr- heiten weitererzählen sollen und selbst Licht auf dem Weg anderer Men- schen sein können. Die Klingel ist da, damit wir uns bemerkbar machen können in Notsituationen. Nutzt alle das Fahrrad des Glaubens auf Eurem Lebensweg. Gottes reichen Segen! Heidelore Schulz
8 Konfirmandenjahrgang 2021/2022 In diesem Jahr gehören zu unserer Konfigruppe alle Konfirmandinnen und Konfirmanden aus den benachbarten Kirchspielen Niederflörsheim und Dalsheim. Auf Ihre Konfirmation bereiten sich vor: Foto von Michael Klesy vor der Birnau auf den Bodensee schauend. Frau Staffeld (Fahrerin), Elias Frey, Luca Blattner, Tom Yannic von links: Dauscher, Sander Linus Kern, Till Breuer, Leon Walter, Fynn Gumbinger, Luca Marzian, Jonathan Hartmann, Lina Sophie Feimer, Svenja Köth, Frau Hartmann (Konfimutter und Fahrerin). Dieses Foto zeigt die Konfigruppe bei dem schönen Ausflug an den Boden- see. Hier haben sie sich in Meersburg die Bibelgalerie angesehen, waren auf der Burg zu Meersburg, haben sich die Birnau betrachtet, Eis gegessen und abends den Abschluss bei einem gemeinsamen Abendessen in Überlin- gen gemacht. Der Tag war anstrengend, aber sehr schön! Der Konfirmandenunterricht findet in der oberen Kirche in Dalsheim jeweils Dienstags um 17:15 Uhr beginnend (außer in der Ferienzeit) statt. Heidelore Schulz
9 Konfirmandenjahrgang 2021/2022 Der Konfirmandenjahrgang 2021/2022 war zu seinem ersten Kennenlern- ausflug in Reichelsheim im Odenwald. Das Wetter war schön und das Team vom Schloss Reichenberg hatte viele schönen Spiele vorbereitet, wo sich die Konfis untereinander kennenlernen durf- ten. So musste die Gruppe auf einem „Schiff“ das Gleichgewicht halten, in Zweiergruppen musste der jeweilige Partner den blinden Partner durch das Gelände führen, der Psalm 23 wurde mit den weißen Schildern erklärt, die verschie- denen Teams durften Wasser aus dem Brunnen schöpfen, die Rinne wurde ge- baut und zum Hoch- pumpen des Wassers musste das dritte Team das Wasser in den oberen Behälter pumpen. Als Belohnung für die große Anstrengung ertönte dann zum Abschluss die schöne Wasserorgel! Wir wünschen den Konfis Got- tes Segen und eine schöne Konfizeit! Heidelore Schulz Fotos von Heidelore Schulz
10 Konfirmandenjahrgang 2021/2022 Ausflug zum Bodensee Am 25.09.2022 fuhren unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden zu- sammen mit Pfarrer Michael Klesy und den beiden Betreuerinnen Frau Hartmann und Frau Staffeld mit 1 Bus und 1 PKW nach Meersburg an den Bodensee. Hier ein paar Eindrücke von den Konfis: Ich fand es sehr interessant in der Burg zu sehen, wie es früher war. Die Meersburg mit der Aussicht auf den Bodensee war sehr schön und zeigte das Leben auf einer Burg. Bei einer Stadtralley konnten wir Meersburg erkunden. Dabei haben wir eine Hochzeitsgesellschaft ent- deckt, welche 2 Porsche-Oldtimer im Fuhrpark hatten. Die evangelische Schlosskapelle im neuen Schloss in Meersburg war sehr elegant und nennens- wert. Pfarrer Klesy hielt dort eine Andacht. Danach haben wir in Meersburg ein Eis gegessen. Vor der Heim- fahrt hatten wir noch einen Stopp bei der Klosterkirche Birnau, die sehr bekannt ist. Danach sind wir nach Überlingen zum Mc. Do- nalds gefahren, wo wir uns für die Heimfahrt stärk- ten. Die Heimfahrt im Bus war sehr lustig. Wir konnten uns näher kennenlernen. Fotos von Michael Klesy Heidelore Schulz
11 Erntedankfest 2020 „Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.“ Psalm 145, 15 Das Erntedankfest ist ein altes Fest, bei dem man Gott nach der Ernte dafür dankt, dass er die Früch- te, das Gemüse und das Getreide hat wachsen las- sen. Traditionell gingen früher die Konfirmanden vor dem Erntedank von Haus zu Haus und sammelten Gaben ein. Mit diesen wurde dann anschließend der Altar in der Kirche prunkvoll geschmückt. In dieser bunten Vielzahl an Früchten, Gemüse usw. wird die Kraft Gottes sichtbar. Nach dem Fest wur- den die Gaben an Bedürftige in der Gemeinde, an Obdachlosenheime oder an karitative Einrichtun- gen verteilt. Die Gaben vor dem Altar sollen die Menschen an die Bedeutung der Na- tur erinnern. Ohne eine gute Ernte wäre ein Überleben in der Winterzeit früher kaum mög- lich gewesen. Dafür gebührt Gott unser herzli- cher Dank. In Deutschland leben viele Menschen in Ein- kommensarmut und kommen, trotz Sparsam- keit, nur schwer über die Runden. Die zahlrei- chen Gaben wurden daher nach dem Gottes- dienst an die Wormser Tafel e.V. weitergelei- tet. Wir wollen den Menschen damit Hoffnung schenken und zeigen, dass wir an sie denken. Herzlichen Dank an alle Spender sowie an alle Helfer für die Organisation und das schöne Schmücken unserer Kirchen. Ute Frey Herzliche Einladung zu unseren Ernte- dankgottesdiensten am 24.10.2021 in allen drei Gemeinden! Pfr. Michael Klesy Foto oben von Tobias Wolfrath, Fotos unten von Heidelore Schulz
12 Kirchenvorstandswahlen 2021 Vorstellung neuer Kirchenvorsteher Die diesjährigen Kirchenvorstandswahlen fanden am 13.06.2021 statt. Die Briefwahlunterlagen wurden zugeschickt und es haben sich in Dalsheim 40,9 % an der Wahl beteiligt, in Wachenheim waren es 38,4 %. In Ber- mersheim/Gundheim kam leider kein gültiger Wahlvorschlag zusammen, so dass in diesen Orten keine Wahlen stattfinden konnten. Die Kirchenvor- steher bleiben daher noch bis zum 31.12.2021 im Amt. Mit Wirkung zum 01.01.2022 findet ein Gemeindezusammenschluss Dalsheim, Bermers- heim/Gundheim statt. Ein herzliches Dankeschön sprechen die Gemeinden den ausscheidenden Kirchenvorstandsmitgliedern für ihre Treue und Arbeit aus. Nicht mehr im Kirchenvorstand sind mit Einsetzung des neuen Kirchenvorstandes aus Dalsheim: Gabriele Frey, Ingeborg Kron und Alexander Schäfer und aus Wachenheim: Günter Bornschein. Mit Wirkung zum 31.12.2021 scheiden aus dem Kirchenvorstand Bermersheim/Gundheim aus: Anna Eschenfel- der, Ute Reinhold, Markus Herrmann, Svenja Hopp und Jan Rißmann. Die neu gewählten Kirchenvorstände wurden am 19.09.2021 feierlich im Gottesdienst in ihr Amt eingeführt: Wachenheim: (von links:) Karl-Ludwig Grüne- wald, Pfr. Michael Klesy, Andreas Würth, Anette Falkenhain, Karsten Schüttler, Gerhard Brubacher, Hans-Jürgen Hoff- mann Dalsheim: (von links.) Melissa Rathgeber, Ute Frey, Klaus Hauck, Gudrun Philipps, Monika Laske-Schäfer, Pfr. Michael Klesy, Sebastian Stange, Ronald Stüber, Renate Brandeysky Fotos von Heidelore Schulz Wir bedanken uns jetzt schon bei den neu gewählten Kirchenvorstehern für ihre Arbeit und wünschen ihnen Gottes Führung und Leitung. Heidelore Schulz
13 Ansprache an die Kirchengemeinde Liebe Gemeinde, bei der Kirchenvorstandswahl wurden alle vorgestellten Kandidaten ge- wählt. Dafür bedanken wir uns recht herzlich. Die Kirche steht in den nächsten Jahren vor großen Veränderungen und es sind wichtige Entscheidungen zum Wohl unserer Gemeinde zu treffen. Der Kirchenvorstand ist sich seiner Verantwortung bewusst. Im Hinblick auf die neuen Herausforderungen werden alle Kirchenvorstandsmitglieder gemeinsam ihren Beitrag dazu leisten, damit sich ein lebendiges, aktives und christliches Gemeindeleben entwickelt, handelt es sich dabei doch um eine Weichenstellung für die Zukunft unserer Gemeinde. Es hat jeder die Möglichkeit, sich nach seinen Neigungen, Fähigkeiten und Begabungen im Kirchenvorstand einzubringen und damit die Zukunft mit- zugestalten. Das Gemeindeleben ist immer in Bewegung, deshalb sollen liebe, alte Tra- ditionen beibehalten und neue, zeitgemäße Impulse gesetzt werden, um zu zeigen, dass Kirche und Gottesdienst etwas für jeden sind. Den indivi- duellen Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Mir persönlich ist es sehr wichtig, darauf zu achten, dass die älteren Men- schen nicht vergessen werden, dass es in unserer Kirche weitergeht und dass Jung und Alt eine große Familie sind, die miteinander die Gemeinde mit Leben erfüllen. Ich wünsche uns allen, die wir uns im Kirchenvorstand engagieren, für die vor uns liegende Amtszeit und bei der Bewältigung der herausfordernden und verantwortungsvollen Aufgaben viel Kraft und freue mich auf unsere Zusammenarbeit. Liebe Gemeinde, mit den Worten von Dietrich Bonhoeffer möchte ich gerne enden: Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. So wird Gott auch unsere Arbeit im Kirchenvorstand begleiten. Ute Frey Foto von Heidelore Schulz
14 Freude und Leid in unseren Kirchengemeinden Getauft wurden: 01.08.2021 Philipp Johann Hein, Wachenheim 01.08.2021 Mila Schechter, Wachenheim 15.08.2021 Amelie Wagner, Wachenheim 12.09.2021 Romy Ahl, Gundheim 26.09.2021 Paula Guth, Niederflörsheim Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Psalm 23,1 Konfirmiert wurden: Dalsheimer Taufbecken Foto von Heidelore Schulz Rosalie Susann Linnea Brubacher, Wachenheim Laura Eberle, Gundheim Tim Peters, Gundheim Jonah Benedikt Sohn, Niederflörsheim Tobias Joshua Moses Wolfrath, Dalsheim Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. 1. Korinther 15,10 Verstorben sind und kirchlich bestattet wurden: Ilse Ludwig, Dalsheim—18.03.2021 Karl Schall, Gundheim—03.04.2021 Knut Karl Heinz Lüdtke, Wachenheim—08.04.2021 Günther Henkel, Dalsheim—09.04.2021 Hannelore Orfano, Gundheim—22.04.2021 Maria Bicking, Dalsheim—27.04.2021 Heinrich Martin Fuchs, Dalsheim—07.05.2021 Marianne Gotha, Dalsheim—30.05.2021 Gerhard Milch, Dalsheim—03.07.2021 Anna Saß, Dalsheim—13.07.2021 Christa Göngrich, Wachenheim—20.07.2021 Inge Becker, Dalsheim—02.08.2021 Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde, wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da und die Stätte kennet sie nicht mehr. Psalm 103,15.16 Bild von Michael Schwarzen- berger auf Pixabay Hintergrundbild: B.Gade © GemeindebriefDruckerei.de
15 Wir laden Sie herzlich ein zu unseren Gottesdiensten! Feiern Sie mit! Bermersheim / Wann Dalsheim Wachenheim Gundheim 14.10.2021 16.00 Uhr in Pro Donnerstag Seniore 17.10.2021 10.30 Uhr 09.00 Uhr 10.30 Uhr 24.10.2021 GD mit Kinder- 09.00 Uhr 14.00 Uhr Erntedankfest garten 31.10.2021 17.00 Uhr Reformationsfest 10.30 Uhr mit 07.11.2021 09.00 Uhr Abendmahl 10.30 Uhr mit 14.11.2021 09.00 Uhr Abendmahl 19:00 Uhr 17.11.2021 ökum. Gottes- Buß– und Bettag dienst 21.11.2021 10.30 Uhr 14.00 Uhr 09.00 Uhr 28.11.2021 18.30 Uhr 17.00 Uhr 1. Advent 05.12.2021 09.00 Uhr 10.30 Uhr 2. Advent Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte dem aktuellen Amtsblatt.
16 Wir laden Sie herzlich ein zu unseren Gottesdiensten! Feiern Sie mit! Bermersheim / Wann Dalsheim Wachenheim Gundheim 09.12.2021 16.00 Uhr in Donnerstag Pro Seniore 12.12.2021 09.00 Uhr 10.30 Uhr 3. Advent 10.00 Uhr 19.12.2021 GD mit Kinder- 4. Advent garten 24.12.2021 18.00 Uhr 15.00 Uhr 16.30 Uhr Heilig Abend 25.12.2021 09.00 Uhr mit 10.30 Uhr mit 1. Weihnachtstag Abendmahl Abendmahl 26.12.2021 10.00 Uhr mit 2. Weihnachtstag Abendmahl 31.12.2021 16.30 Uhr 18.00 Uhr 15.00 Uhr Silvester 02.01.2022 10.00 Uhr 09.01.2022 10.00 Uhr Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte dem aktuellen Amtsblatt.
17 Wir laden Sie herzlich ein zu unseren Gottesdiensten! Feiern Sie mit! Bermersheim / Wann Dalsheim Wachenheim Gundheim 10.30 Uhr mit 16.01.2022 Abendmahl 23.01.2022 10.30 Uhr 09.00 Uhr 30.01.2022 17.00 Uhr 10.30 Uhr mit 06.02.2022 09.00 Uhr Abendmahl 10.30 Uhr mit 13.02.2022 09.00 Uhr Abendmahl 10.30 Uhr mit 20.02.2022 09.00 Uhr Abendmahl 27.02.2022 10.30 Uhr 09.00 Uhr 06.03.2022 09.00 Uhr 10.30 Uhr 10.30 Uhr mit 13.03.2022 09.00 Uhr Abendmahl 10.30 Uhr mit 20.03.2022 09.00 Uhr Abendmahl 27.03.2022 10.30 Uhr 09.00 Uhr Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte dem aktuellen Amtsblatt.
18 Wir laden Sie herzlich ein zu unseren Gottesdiensten! Feiern Sie mit! Bermersheim / Wann Dalsheim Wachenheim Gundheim 03.04.2022 09.00 Uhr 10.30 Uhr 10.04.2022 09.00 Uhr 10.30 Uhr 16.00 Uhr im Pro 14.04.2022 Seniore mit Gründonnerstag Abendmahl 15.04.2022 14.30 Uhr Karfreitag 06.00 Uhr 17.04.2022 ökum. beginnend Ostersonntag mit Osterfeuer, mit Abendmahl 18.04.2022 10.30 mit 09.00 Uhr mit Ostermontag Abendmahl Abendmahl Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte dem aktuellen Amtsblatt. Gesucht wird von der evangelische Kirchengemeinde in Bermersheim: ein Küster/eine Küsterin auf 450,00 Euro Basis. Die Arbeitszeit ist i.d.R. sonn– und feier- tags vor, während und nach den Gottesdiensten und ggf. sams- tags bei Trauungen. Bitte melden Sie sich bei Jan Rißmann, Tel. 06244-9070921 oder Pfr. Michael Klesy, Tel. 06355-8638170.
19 Veranstaltungen und Treffen Alle Gruppen treffen sich in Dalsheim im ev. Gemeindezentrum. Eingeladen sind alle Interessierte aus allen Gemeinden. Konfirmandenstunde während der Schulzeiten dienstags um 17:15 Uhr mit Pfr. Michael Klesy Evangelischer Kirchenchor Probe jeden Dienstag 19:30 Uhr Chorleiterin Silvia Peter, 06243-7285 Kinderflötengruppe immer freitags ab 14:00 Uhr Leitung: Eva Kempf, Tel.: 0177/8381272 Lea Bleicher und Team Gesucht werden ganz viele liebe Menschen, die Freude haben, ihre Gaben in un- serer Gemeinde einzubringen. Im Augenblick würden wir uns be- sonders freuen: über Menschen, die gerne mit Kindern arbeiten in einer neu auf- zubauenden Kinderkirche, über Musiker, die unsere Gottesdienste verschönern möchten. Spielst Du z.B. mit Begeisterung E-Gitarre, E-Bass oder Schlag- zeug? Dann bist Du herzlich willkommen in der neu zu gründen- den Kirchenband. Ich freue mich sehr über Deinen Anruf oder Deine Nachricht! Pfarrer Michael Klesy 06355-8638170 pfarrerklesy@gmx.de
20 Neue Pfarrerin in Mölsheim, Mörstadt und Niederflörsheim Liebe Leserinnen und Leser, seit 1. August 2021 bin ich neue Pfarrerin in Niederflörsheim, Mörstadt und Mölsheim. Da mein Mann auch Pfarrer ist, wohnen wir zusammen in seinem Pfarrhaus in Heppenheim an der Wiese. Wir haben 2 Kinder (25 und 23), die beide noch studieren. Jahrzehntelang haben wir uns Pfarrstel- len geteilt (Erbach/Odw., Worms Matthäusgemeinde, Worms-Heppenheim und Offstein), bis sie jeweils gekürzt wurden. Aus diesem Grund bin ich auch vor gut sieben Jahren nach Osthofen gewechselt. Dort war ich schwerpunktmäßig für die Frauenkreise, Seniorenarbeit, vier Altenheime, Erwachsenenbildung und den umfangreichen Sektor Ökumene zuständig. In den kommenden Jahren würde ich allerdings gern wieder in einem eher ländlichen Umfeld arbeiten und Menschen aller Altersgruppen auf ihrem Lebensweg begleiten. Dabei spielen für mich die beiden Bereiche Gottesdienst und Seelsorge die größte Rolle. Meine Qualifikation zur Systemischen Beraterin kommt mir in der Begleitung von Menschen in allen Lebensphasen sehr zugute. Ansons- ten schlägt mein Herz für die Kirchenmusik. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren einige Veränderungen anstehen. Wir werden uns in den nächsten Jahren vor allem um die Um- strukturierung der Gemeinden kümmern müssen und junge Familien ge- zielt in den Blick nehmen, um Kinder und Eltern (bes. der Kindertagesstät- ten) an Kirche und Glauben wieder mehr heranzuführen. Eine gezielte und effektive Öffentlichkeitsarbeit kann uns dabei ebenso helfen wie die Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg. Darum freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Nachbarkollegen Pfr. Klesy, Pfr. Hudel und Pfrn. Kunzmann… und wünsche mir, dass Kir- che einladend wirkt, tröstet und Vertrauen weckt! Mit freundlichen Grüßen Foto von Inge Beiersdorf
21 Papa-Verwöhn-Nachmittag im Kindergarten Dalsheim Ein toller Tag erlebten die Papas, Kinder und Erzieherinnen im Kin- dergarten am Freitag, den 10. September. Das Wetter hielt und wir konnten die Papas ganz herzlich mit den Kindern im Kreis be- grüßen. Die Kinder freuten sich schon lan- ge auf das Fest. Sie gestalteten Einladungen mit den Sprüchen… „Mein Papa ist der Beste weil…“ Wunderbare Eigenschaften wur- den dabei aufgezählt, wie z.B. „weil er mir abends ein Buch vor- liest,“ „er mit mir im Garten spielt“, „er mich tröstet, wenn ich weine“ und „weil er mich so lieb- hat.“ Da wir das Fest coronakonform durchführen mussten, fand das Fest im Freien statt. Wir erlebten einen gemeinsamen Spaziergang und suchten kleine Schätze / Ge- genstände, die später noch Ver- wendung fanden. Im Kindergarten angekommen hielten die Vorschulkinder ihre selbstgedichtete Rede und ge- meinsam sangen wir “Heute ist der Papa da und legt mit uns ein Mandala, fidirallalala…“ Nach dem Legen des Mandalas, wurde das kleine Ausgabe-Büffet eröffnet. Zwei herrlich entspannte Stunden gingen zu Ende und wir sagen allen Dank für das schöne Erlebnis. Liebe Spätsommergrüße Ihre Erzieherinnen aus dem ev. Kindergarten in der Moorgasse Fotos vom Kindergarten Dalsheim
22 500 Jahre Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms Das lebendige Zeugnis einer universalen Zeitenwende In diesem Jahr habe ich meinen Sommerurlaub in der Dominikanischen Repub- lik verbracht. Während ich dies schreibe, befinde ich mich noch dort. Vor weni- gen Tagen saß ich auf einer Bank auf dem großen Platz vor der Kathedrale in der Hauptstadt Santo Domingo. Unmittelbar vor mir schaute ich auf das monu- mentale Kolumbusdenkmal. Mehr als lebensgroß steht er auf einem hohen Steinsockel und zeigt mit weit aus- gestrecktem Arm in die Richtung, wo er als erster Europäer auf der Insel Hispaniola nach der Weiter- fahrt von der kleinen Bahama-Insel San Salvador aus gelandet ist. Hier hat er die erste Stadt in der neuen Welt begründet, eben Santo Domi- ngo. Es ist leider ein ganz dunkles Kapitel, wie diese Stadt ab 1496 durch die Arbeit der von den Spa- niern versklavten Taino-Indianern mit deren Blut und Tränen errich- tet wurde. Hier haben sich die spa- nischen Herren erst mal ihre Paläs- te bauen lassen, das Haus Gottes hingegen, die Kathedrale, konnte dort erst später errichtet werden, weil die Gier nach mexikanischem Gold größer war als das Verlangen nach Gottes Wort. Ganz wie heute also. Hernan Cortes hatte im Auftrag der spanischen Krone Mexiko entdeckt, das Aztekenreich zu Fall gebracht und das indianische Gold auf spanischen Handelsschiffen tonnenweise nach Europa, in sein Mutterland, bringen lassen, nachdem er zuvor für eigene Zwecke in Santo Domingo einiges davon abgezweigt hatte. Interessanterweise wurde der Grundstein der Kathed- rale dann also 1521 gelegt und gleichzeitig wurde Santo Domingo der erste Bischofssitz in der neuen Welt. Ob Martin Luther davon Kenntnis hatte, als er in eben diesem Frühjahr 1521 nach Worms reiste, höchst offiziell, auf Einladung des neuen römisch- deutschen Kaisers Karls des V, der ja gleichzeitig auch der spanische König Karl der I. war? Die von ihm für seine Wahl u. a. mit indianischem Gold „überzeugten“ deutschen Reichsstände hatten den blutjungen Mann erst zwei Jahre zuvor zum Kaiser gewählt. Obwohl er deutscher Kaiser war, sprach er kein Wort Deutsch und kannte sich in deutschen Landen auch nicht aus. Nun regierte er ein Reich, in dem die Sonne nicht unterging und das Gold nur so zu sprudeln schien. Der Papst, der auch ein politischer Kontrahent des spanischen Königs war, hatte sich mit den deutschen Reichsständen auf dessen Kaiserwahl „geeinigt“, um zu verhindern, dass der sich mit ihm im Krieg befindliche mäch- tige französische König am Ende noch den Zuschlag erhielt. Und so musste sich der Papst im Gegenzug dem Anliegen der deutschen Reichsstände beugen und dem Treffen von Martin Luther vor dem Kaiser auf dem Wormser Reichstag zustimmen. Freilich versuchte er vehement durch seine Legaten den Kaiser auf seine Linie gegenüber der Ketzerei Luthers einzuschwören. Foto von Michael Klesy
23 Die völlige Unkenntnis des Kaisers gegenüber den deutschen kirchlichen Ver- hältnissen und freilich auch dessen Unkenntnis der deutschen Sprache kam ihm dabei sehr zugute. Karl der V. kannte keine einzige Schrift des Reforma- tors und er wollte wohl politischer Kontrahent des Papstes, gleichwohl aber doch zugleich auch ein treuer Diener der römischen Kirche und ihres Ober- hauptes bleiben. Und so kam es schließlich dazu, dass Martin Luther am 18.04.1521 vor dem Kaiser und den Reichsständen in Worms durch einen Mittelsmann des Kaisers nur die eine Frage vorgelegt wurde, die er gefälligst mit „Ja“ zu beantworten habe: „Stammen die vorliegenden Schriften aus dei- ner Feder und willst du alles, was du darin geschrieben hast, widerrufen?“ Man hatte die Schriften Martin Luthers dazu vor aller Augen aufgeschichtet. Martin Luther erwiderte auf diese Frage hin, dass er sich für die Antwort eine Bedenkzeit erbeten wolle, weil eine letzte Antwort auf eine so bedeutende Frage sehr gut überlegt sein müsse. Der Kaiser gestattete ihm einen Tag Be- denkzeit. Und so stand Luther am 19.04.1521 also ein zweites Mal vor dem Reichstag. Ein zweites Mal wurde ihm dieselbe Frage gestellt. Und jetzt ant- wortet der Reformator: Zunächst teilt er seine Schriften in verschiedene Kate- gorien ein als Schriften über allgemeine theologische Fragen und als Schriften in denen er biblische Themen behandelt habe. Und schließlich sagt er zum 2. Teil der Frage: „Wenn ich nicht durch gute Vernunftgründe oder durch das Wort der Heiligen Schrift widerlegt werden kann, so kann und will ich nichts von dem, was ich gesagt oder geschrieben habe, widerrufen. Denn es ist nicht gut, etwas gegen das (in Gottes Wort gebundene) Gewissen zu sagen oder zu tun. Hier stehe ich. Gott helfe mir. Amen.“ Zum ersten Mal in der Weltge- schichte hat sich hier ein Mensch in bedeutender Öffentlichkeit in sei- nem weltveränderlichen Denken und Handeln auf sein Gewissen be- rufen. Damit hat Martin Luther nicht nur durch sein reformatorisches Wirken und Schreiben, sondern vor allem durch das beharrliche Festhal- ten an seiner Gewissenshaltung eine neue Epoche der Menschheits- geschichte eingeläutet. Gerade einmal 75 Jahre nach der europäischen Erfindung des Buch- drucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg ist jetzt nicht nur die weltweite Verbreitung bedeutender Gedanken, Texte und Zeichnungen möglich, sondern jetzt beginnen dadurch beschleunigt auch die vermeintlich in Stein gemeißelten und offensichtlich für die Ewigkeit bestimmten Vorstel- lungen und Dogmen allgemeiner Überzeugungen zu bröckeln. Eine neue und doch uralte Weise des Weltverstehens wurde von neuem geboren und ent- deckt: Die persönliche Wahrnehmung, das persönliche Verständnis und die persönliche durch mein Gewissen geprägte Überzeugung kann gegen alle Weltmeinung stehen und bestehen. Bild von Tobias Albers-Heinemann auf Pixabay
24 In diesem Geist war, wenn auch noch persönlich unbewusst, ein Christoph Ko- lumbus gegen alle Widerstände seiner Zeitgenossen zu seiner Entdeckungsrei- se in die neue Welt, die er freilich zu seinen Lebzeiten noch für den äußersten Osten der alten Welt hielt, aufgebrochen. Er konnte sich bereits gedruckter Seekarten bedienen, die freilich noch sehr ungenau waren. Aber es reichte da- mals immerhin aus, seine Gönnerin, die Königin Isabella von Kastilien, für sein Vorhaben zu interessieren und im Vorgriff auf vermeintlich dort zu erlangende Reichtümer schließlich auch zu begeistern. Gott sei Dank sind solche Reichtümer nicht alles, was Menschen bis heute mo- tiviert, zu neuen Ufern aufzubrechen, obwohl das politische und wirtschaftliche Geschehen in unserer Welt dies immer wieder neu zu bestätigen scheint. Aber wir haben auch einen lebendigen Gott, der immer wieder Menschen befä- higt und durch seinen Heiligen Geist motiviert, seine Botschaft der Liebe in Jesus und des neuen ewigen Lebens in die Welt zu tragen. Martin Luther war einer davon, ganz viele sind ihm vorausgegangen und nachgefolgt. Ganz viele haben mit ihrem Blut für ihr Gewissenszeugnis für Gottes Liebe in Person, für Jesus und seine gute Botschaft bezahlen müssen und bezahlen bis heute jeden Tag irgendwo in dieser Welt mit ihrem Leben dafür. Und es werden jedes Jahr mehr, wie uns die Studien von „Open Doors“ oder „Hilfsaktion Märtyrerkirche“ aufzeigen. Aber alle diese Zeugen und Blutzeugen Jesu wissen und leben, was Martin Luther 1521 in Worms bezeugt hat: „Wenn ich nicht durch gute Ver- nunftgründe oder durch das Wort der Heiligen Schrift widerlegt werden kann, so kann und will ich nichts von dem, was ich gesagt oder geschrieben habe, widerrufen. Denn es ist nicht gut, etwas gegen das (in Gottes Wort gebundene) Gewissen zu sagen oder zu tun.“ „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 5,29b) Und so wächst auch jedes Jahr die Zahl der Nachfol- ger Jesu weltweit, wenn auch nicht hier bei uns in Mitteleuropa, so doch in der neuen und in der neuen alten Welt. Von dort werden dann bald die Missionare zu uns kommen, um uns Jesus und seine Gemeinde ganz neu ins Leben zu bringen. Pfr. Michael Klesy Bild von Hans Benn auf Pixabay
25 Obermieter in der unteren Kirche Dalsheim Schleiereulen In den 80er Jahren wurde vom Heimatverein ein Nistkasten für Schleiereulen auf dem Dachboden unserer unteren Kirche in Dals- heim angebracht. Erfreulicher- weise wird dieser immer noch ger- ne von den lautlosen Jägern der Nacht gut angenommen. Wir hoffen, dass alle unsere klei- nen Eulen, mit dem hübschen Ge- sicht, es geschafft haben und in- zwischen über Dalsheim ihre Jagdausflüge starten. Die Schleiereule war früher ein gern gesehener Gast auf unseren Dachböden, sorgt sie doch da- für, dass die kleinen Plagegeister mit den Knopfaugen – sprich Mäuse – nicht überhandnahmen. Leider geht es ihr inzwischen nicht mehr so gut. Im Zuge von Sa- nierungsmaßnahmen wurden viele Nistmöglichkeiten verschlos- sen, so dass die Schleiereulen auf der Vorwarnliste der „Roten Lis- te Brutvögel in Rheinland-Pfalz“ stehen. Da bis zu 20 % des euro- päischen Bestandes bei uns leben, bedeutet dies eine hohe Ver- antwortung und es ist zu hoffen, dass sich Bestände wieder erholen. Vielleicht haben auch Sie Gelegen- heit diesen sympathischen Ober- mietern Unterschlupf zu gewähren? Im Gegenzug „kümmern“ sich die Eulen um die Wühlmäuse in Ihrem Garten. Kristin Beck Fotos von Kristin Beck
26 Adventsbräuche Advent Der Name „Advent“ kommt von dem lateinischen Wort „adventus“ und bedeu- tet: „Ankunft oder Erscheinen“. Daher ist der Advent im christlichen Sinne das Warten auf die Ankunft und Erscheinen unseres Herrn Jesus Christus. Adventskranz Der Adventskranz wurde erstmalig 1839 von dem Hamburger Pfarrer Hinrich Wichern erfunden. Er hat- te damals zwischen 18 und 24 Kerzen in den Farben rot und weiß. Die weiße Farbe stand für die Advents- sonntage, die roten Kerzen waren für die Wochenta- ge. Aus diesem Wichernkranz entwickelte sich im Laufe der Jahre unser heutiger Adventskranz mit nur Bild von Marzena P. auf Pixabay 4 Kerzen—für jeden Adventssonntag eine Kerze. Die grüne Farbe der Tannenzweige steht für Hoffnung auf das ewige Leben, die runde Form steht für die Ewigkeit. Die ursprünglich rote Farbe der Kerzen erinnert uns an die tiefe Liebe Gottes zu uns. Adventskalender Der erste gedruckte Adventskalender wurde im Jahr 1902 von dem evangeli- schen Buchhändler Friedrich Trümpler in Hamburg verkauft für 50 Pfenning. Dieser Kalender hatte eine Weihnachtsuhr mit den Zahlen 13 bis 24, später wurden diese Zahlen dann von 1 bis 24 erweitert. Diese Adventskalender hat- ten hinter den Türen bedruckte Bilder. Aus diesem Adventskalender entwickel- te sich im Laufe der Jahre weitere Ideen, so dass heute die meisten käuflichen Adventskalender mit Süßigkeiten oder anderen Dingen gefüllt sind. Lichtbögen In der Adventszeit stellen viele Menschen Lichtbögen in ihre Fenster. Ursprünglich stammen diese „Schwibbögen“ aus dem Erzgebirge. Jede Lampe, die leuchtet, bedeutete ursprünglich, dass die Grubenar- beiter gesund aus den Stollen zurückgekehrt waren. Lebkuchen und Weihnachtsgebäck Lebkuchen gehört zu den ältesten Gebäcksorten Bild von Jörg Möller auf Pixabay überhaupt, die bereits im Mittelalter gebacken wur- den. Ursprünglich wurde der Lebkuchen als Heil– und Arzneimittel zur Appetit– und Verdauungsanregung hergestellt. Mittlerweile stehen die Lebkuchen be- reits Ende September in den Geschäften zum Verkauf, sie sind somit die ers- ten Vorboten der Adventszeit. Viele Kinder freuen sich aber auch auf das Plätz- chenbacken mit ihren Eltern. Die Vorfreude auf Weihnachten ist dann kaum noch auszuhalten. Christstollen Die ersten Christstollen wurden ca. 1300 in Sachsen gebacken. Der Christstol- len soll an das in weiße Tücher gewickelte Christkind erinnern. Marzipan, Rosi- nen und Rum fehlen im modernen Christstollen fast nie. Heidelore Schulz
27 Projektchor zu Weihnachten Einladung zum Mitsingen Herzliche Einladung an ALLE, die Freude am Singen haben! Unser Projekt: Traditionelle und moderne Kirchenlieder in der Advents- und Weihnachts- zeit singen Unsere Chorproben sind schön und gesellig, aber richtig Spaß macht es erst, wenn man ein Ziel hat. Darum möchten wir mit unseren einstudier- ten Liedern einen Gottesdienst im Advent und an Weihnachten mitgestal- ten. Wenn Sie gerne mit anderen gemeinsam singen, dann sehen wir uns am Samstag, den 16.10.2021 um 16.30 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Dalsheim. Wir freuen uns! Nähere Informationen gibt Ihnen gerne jedes Chormitglied oder unsere Chorleiterin Silvia Peter (Tel.: 06242-7285) Bibel aktuell Herzlich eingeladen sind alle Menschen, die gerne ernsthaft über das Le- ben, Gott und die Welt nachdenken und mit anderen Leuten ins Gespräch kommen möchten. Das 1. Treffen ist für Donnerstag, den 20.01.2022 um 18:00 Uhr im evan- gelischen Gemeindezentrum in Dalsheim geplant. Wir treffen uns zunächst einmal im Monat für ca. 1,5 Stunden. Pfarrer Michael Klesy
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31 Evangelische Kirchengemeinden Dalsheim Dalsheim, Bermersheim und Gundheim Kirchenvorstandsvorsitzende: Pfarrer Michael Klesy Ute Frey (06243) 905982 Kindenheimer Weg 2, 67308 Zellertal- Stellv. Vorsitzender: Harxheim - (06355) 8638170 Pfarrer Michael Klesy E-Mail: pfarrerklesy@gmx.de Pfarrbüro: Pfarrbüro auf dem Römer 1, Renate Brandeysky (06243) 388 67592 Flörsheim-Dalsheim Kollektenkasse: Sekretärin: Renate Brandeysky, Ortrud Müller Öffnungszeiten dienstags 10.00 bis 12,00 Küster: Uhr und mittwochs 13.00 bis 18.00 Uhr Klaus Hauck (06243) 907585 (06243) 388 Ev. Kindergarten: kirchengemeinde.dalsheim@ekhn.de - Leitung: Katrin Körper www.ev-kirchedalsheim-ekhn.de Moorgasse, 67592 Flörsheim-Dalsheim (06243) 8711 Bermersheim und Gundheim bis 31.12.2021: Ev. Gemeindezentrum: Kirchenvorstandsvorsitzender: Organisation Beerdigung Pfarrer Michael Klesy Gabriele Frey (06243) 5142 Stellv. Vorsitzender: Ev. Gemeindezentrum: (06243) 909673 Jan Rißmann (06244) 9070921 Kirchenmusik/Organistinnen: KüsterIn: Ev. Frauenchor: zur Zeit der Kirchenvorstand im Wechsel Leitung Silvia Peter (06243) 7285 Kollektenkasse: Orgel: Renate Brandeysky (06243) 7145 Jan Rißmann (06244) 9070921 Bankverbindung : Evangelische Kirchengemeinde Sparkasse Worms-Alzey-Ried Wachenheim DE57 5535 0010 0004 0080 18 mit den Angaben 6505 Kirchenvorstandsvorsitzende/r noch nicht und Verwendungszweck gewählt bei Druckausgabe: vorher: Pfarrer Michael Klesy Impressum Pfarrbüro: Herausgegeben von den Kirchenvorständen Frau Renate Brandeysky (06243) 388 der ev. Kirchengemeinden Dalsheim, Bermersheim/Gundheim und Wachenheim, Öffnungszeiten dienstags von 10.00 bis Auf dem Römer 1, 67592 Flörsheim-Dalsheim 12.00 Uhr und mittwochs 13.00 bis 18.00 Redaktionsteam: Renate Brandeysky, Ute Frey, Uhr in Dalsheim Pfarrer Michael Klesy, Heidelore Schulz kirchengemeinde.wachenheim@ekhn.de Ev. Kindergarten: Druck: Gemeindebriefdruckerei Leitung Heike Herr (06243) 7801 Jeder Haushalt in Dalsheim, Bermersheim, Küsterdienst: Gundheim und Wachenheim erhält ein Horst und Karl Grünewald (06243) 900900 Exemplar.
32 N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de
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