"Kirchliche Schulen auf dem Weg in die Zukunft" - EVO-Jahrestagung 2017 am 03./04. Februar 2017 am Maristen-Gymnasium in Furth - Katholisches ...
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„Kirchliche Schulen auf dem Weg in die Zukunft“ EVO-Jahrestagung 2017 am 03./04. Februar 2017 am Maristen- Gymnasium in Furth „Gemeinsam sind wir stark“, das war und bleibt ein positives Ergebnis der diesjährigen Jahresversammlung der EVO, die am Maristen-Gymnasium in Furth bei Landshut stattfand. Begrüßung der zahlreichen TeilnehmerInnen und Gäste am 03.02.2017, 17:00 Uhr In der neuen Mensa seiner Schule konnte Herr OStD Christoph Müller zahlreiche TeilnehmerInnen und Gäste begrüßen, darunter auch den Direktor des Katholischen Schulwerks Bayern und Leiter der Akademie Benediktbeuern, Herrn Dr. Andreas Hatzung, sowie den Leitenden Pädagogen des Katholischen Schulwerks in Bayern, Herrn Peter Tezzele. Besonders herzlich begrüßt wurde Herr Domdekan Prälat Johannes Neumüller, der Direktor der Schulstiftung der Diözese Regensburg ist. OStD Christoph Müller bei seiner Begrüßungsrede Der EVO-Vorsitzende Prof. Dr. Ernst Fricke hat in seiner kurzen Begrüßungsrede die Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, Frau Prof. Dr. Ursula Münch, herzlich begrüßt, die den Festvortrag zum Thema „Die Bedeutung der politischen Bildung an kirchlichen Schulen“ übernommen hat. Sie kümmert sich seit ihrer Berufung zur Direktorin in besonderem Maße um die politische Bildung der Schülerinnen und Schüler in Bayern. So wurde in der Woche vor der Jahresversammlung am Gymnasium Seligenthal ein „Friedensseminar“ mit Herrn Ingber von der Akademie für Politische Bildung angeboten, das ein großer Erfolg wurde und zur Nachahmung – so Fricke – empfohlen werden kann. Als EVO-Vorsitzender hat Prof. Dr. Fricke darauf verwiesen, dass kirchliche Schulen einen enormen Zulauf hätten, so die Südddeutsche Zeitung am 13.06.2016. 8,7% ist der Anteil der SchülerInnen, die eine allgemeinbildende Schule in freier Trägerschaft besuchen. 27% aller Eltern würden ihr Kind gerne auf eine
Privatschule in kirchlicher Trägerschaft schicken. Mit zusammen 2.000 Schulen tragen die Katholische und die Evangelische Kirche die meisten privaten Schulen in Bayern. EVO-Vorsitzender Prof. Dr. Ernst Fricke bei der Eröffnung der EVO-Jahresversammlung 2017 Die Begrüßungsrede (Anlage 1) ist abrufbar unter: https://www.schulwerk- bayern.de/schulwerk.html Festvortrag von Frau Direktorin Prof. Dr. Ursula Münch (Akademie für Politische Bildung, Tutzing) Der Festvortrag wurde von ihr eröffnet mit einem Zitat aus dem Flyer der Einladung zur EVO- Jahresversammlung , der das Thema gut skizziert hätte: „Die politische Bildung soll auch zu einem Aufbau eines individuellen Wertesystems beitragen, das ethische Maßstäbe für die eigene Lebensführung setzt, sich auf Demokratie, Frieden und Freiheit als fundamentale Prinzipien, insbesondere auf die Achtung der Menschenwürde sowie der Menschen- und Bürgerrechte stützt und die Ablehnung extremistischer Grundhaltungen einschließt. Für die Werteerziehung an kirchlichen Schulen ist deshalb politische Bildung ein unverzichtbares „Muss“. Frau Professor Münch hat deshalb über Veränderungen in Politik und Gesellschaft und das nachlassende Vertrauen der Bürger gesprochen, daraus die Schlussfolgerung gezogen, dass die Erlangung politischer Urteilsfähigkeit wichtiger ist denn je und dass dies durch politische Bildung geschehen muss – gerade auch an kirchlichen Schulen. Und im letzten Teil ihres eindrucksvollen Festvortrages gab sie Anregungen, was politische Bildung gerade an kirchlichen Schulen leisten soll und wie dies geschehen kann.
Frau Professor Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung, Tutzing Der Festvortrag „Die Bedeutung der politischen Bildung an kirchlichen Schulen“ ist als Anlage 2 abrufbar unter : https://www.schulwerk-bayern.de/schulwerk.html Im Anschluss an den Vortrag wurde noch lebhaft diskutiert. Der EVO-Vorsitzende Prof. Dr. Fricke bedankte sich bei Frau Direktorin Prof. Dr. Ursula Münch mit Blumen und dem Buch von Ruth Braune, „Erfülltes Leben, die Beschreibung des politischen Aufbruchs der Schülerinnen und Schüler in den 68er-Jahren“. Im Anschluss gab es durch den Elternbeirat des Maristen-Gymnasiums und den Vorsitzenden, Herrn Jörn Monstadt, einen „Leberkäs-Empfang“, den das Ehepaar Eibl von der Schulküche wunderbar vorbereitet hatte. „Speis und Trank mundeten vorzüglich“ war die allgemeine Ansicht. Jörn Monstadt, Elternbeirat am Maristen-Gymnasium Furth
Im Anschluss begeisterte die niederbayerische Kabarettistin Gerti Gehr mit ihrem „Kabarett für Schüler und ihre Eltern“. Die originelle und witzige Persiflage auf das Verhältnis Schule – Eltern – Kinder verdient im besten Sinne überregionale Beachtung. http://www.gerti-gehr.de/ Herr Jörn Monstadt, Elternbeiratsvorsitzender bedankt sich bei der von ihm „entdeckten“ Kabarettistin Gerti Gehr Ökumenischer Gottesdienst am 04.02.2017 zum Beginn des weiteren Tagungstages Am Samstag, 04.02.2017 um 9:00 Uhr fand ein ökumenischer Wortgottesdienst in der geheizten Klosterkirche des Maristen- Gymnasiums Furth statt. Herr H. Domdekan Prälat J. Neumüller gestaltete den Gottesdienst. Frau Pfarrerin Dr. Nina Lubomierski, Christuskirche Landshut, hielt die Predigt zu Hesekiel 36,26 „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ „Einen neuen Geist statt eines – manchmal praktischen – steinernen Herzens könnten Schulen nicht selbst, sondern nur mit Gottes Hilfe schaffen, so Frau Pfarrerin Dr. Nina Lubomierski in ihrer Predigt. Pfarrerin Dr. Nina Lubomierski und H. Domdekan Prälat Johannes Neumüller in der Klosterkirche Die Predigt (Anlage 3) ist ebenfalls auf der EVO-Homepage abrufbar
Nach dem Gottesdienst sprach Herr Direktor Dr. Andreas Hatzung ein Grußwort, in dem er den Elternbeiräten Mut machte, sich nicht „nur um das Catering bei Schulfesten kümmern zu müssen“, sondern sich im Rahmen der Elternverantwortung um alle relevanten Bereiche im Verhältnis Kind-Schule-Lehrer-Eltern zu „kümmern.“ Dr. Andreas Hatzung bei seinem Grußwort Vortrag von Dr. Florian Sochatzy: „Potentiale digitalen Lernens am Beispiel eines medialen Schulbuchs“ Der Geschäftsführer des „Institut für digitales Lernen“ an der Katholischen Universität Eichstätt, Dr. Florian Sochatzy, beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit didaktisch und methodisch fundierten Lehr- und Lernmedien. Schon in seiner Dissertation beschrieb er die Konzeption, Produktion und empirische Überprüfung eines multimedialen Geschichtsbuchs (mBook). Dr. Florian Sochatzy hat seine Idee zum mBook „Geschichte für die Zukunft“ mit einer tollen PowerPoint-Präsentation im Rahmen seines viel beachteten Vortrages vorgestellt. Er gilt als Experte des „kompetenzorientierten Unterrichts“. Selbst erarbeitetes Wissen und Themenschwerpunkte, die mehrere Epochen umfassen, erhalten im mBook Vorrang vor der Chronologie. Auch der LehrplanPLUS, der 2017 an den weiterführenden Schulen in Bayern eingeführt wird, orientiert sich an diesem Konzept. Auf der Leipziger Buchmesse wurde „sein“ mBook zum Schulbuch des Jahres 2016 gekürt und auf der Frankfurter Buchmesse mit dem eBook-Award 2016 ausgezeichnet. Bayerische Geschichtslehrer finden das Konzept ebenfalls gut: Der Aufbau des mBooks sei eher klassisch, aber dadurch, dass SchülerInnen Filme und Ton-Dokumente immer wieder anklicken können und nicht auf die einmalige Vorführung im Klassenzimmer angewiesen sind, sei individuelles Lernen möglich. Außerdem können Buben und Mädchen eigene Gedanken ins Buch schreiben. „Dadurch entwickeln die Schüler einen Bezug zum Stoff, das ist ein riesen Vorteil“, sagt auch der Vorsitzende des Bayerischen Geschichtslehrerverbandes, David Denninger in der Süddeutschen Zeitung.
Geschäftsführer Dr. Florian Sochatzy vom Institut für digitales Lernen an der Katholischen Universität Eichstätt Die gesamte PowerPoint-Präsentation (Anlage 4) von Dr. Florian Sochatzy ist ebenfalls auf der EVO-Homepage abrufbar. Präsentation eines modernen digitalen Gesamtkonzepts zum Kompetenzerwerb mit digitalen Medien Herr OStD Christoph Müller hat gemeinsam mit Herrn Dr. Florian Sochatzy in einem Workshop das digitale Gesamtkonzept des Maristen-Gymnasiums in Furth vorgestellt, das gemeinsam mit der Schulfamilie entwickelt und umgesetzt wurde. Dieses innovative Konzept verlangt eine „sichere und geeignete“ Infrastruktur. So wurden 84 km Kabel für den Aufbau der Netzwerkstruktur eingebaut. Es wurde auch eine „hierarchische Netzwerkstruktur“ geschaffen, dies im Einvernehmen mit Eltern und Schülern. Eine Freischaltung des Internets erfolge nur, wenn dies „pädagogisch notwendig und von Lehrern angeordnet sei“. Und was wichtig ist: „Schüler können die Lehrer nicht aus dem Netz rauswerfen“. Für Schüler gäbe es ein Zertifikat als Zugriffsberechtigung. So hätte man eine „informationstechnische Basis geschaffen, was für ein Gymnasium wichtig sei“. Das innovative System könne man ein ständiges Lernen mit neuen Medien ermöglichen.
Workshop mit OStD Christoph Müller und Dr. Florian Sochatzy OStD Müller wies bei einer Besichtigung des Maristen-Gymnasiums auch darauf hin, dass es neben dem Kompetenzerwerb im Rahmen des digitalen Gesamtkonzepts natürlich auch alle weiteren Möglichkeiten einer anspruchsvollen Gymnasialstruktur gäbe, von einer „üppig ausgestatteten Schulbibliothek“ bis zu einem integrierten Ruheraum, Klettermöglichkeiten und Sportunterricht mit DFB-Trainern des Leistungszentrums Landshut für alle Fußballfans, ebenso ein Theaterprojekt für alle Klassenstufen, welches sogar mit dem Theater an der Rott kooperiere (Deutschlands einziges kommunales Theater in Eggenfelden), gäbe. Diese Angebote seien außerordentlich begeht. Mitgliederversammlung 2017 Nach der Erstattung des Rechenschaftsberichts zur Jahresversammlung 2017 durch den EVO- Vorstand Prof. Dr. Fricke, wurde der Kassenbericht durch den Schatzmeister Johannes Hornberger erstattet. Der gesamte Vorstand wurde antragsgemäß entlastet. Der Rechenschaftsbericht (Anlage 5) des Vorsitzenden ist ebenfalls auf der EVO-Homepage abrufbar. Die satzungsgemäßen Neuwahlen wurden durch Herrn Leitenden Pädagogen Peter Tezzele vom Katholischen Schulwerk mit Umsicht und Erfahrung geleitet. Zum Vorsitzenden wurde
bereits zum dritten Mal Prof. Dr. Fricke für weitere zwei Jahres gewählt. Das EVO- Vorstandsmitglied Jörn Monstadt wurde ebenfalls wieder in den EVO-Vorstand und zum Schatzmeister gewählt. Frau Martina Neunaber von der Mädchenrealschule St. Ursula in Augsburg wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden als Realschulvertreterin gewählt. Die Namen (Abkürzungen: eVS erweiterter Vorstand, VS Vorstand, GYM Gymnasium, RS Realschule): Drei Damen in der ersten Reihe von links nach rechts: Martina Neunaber (VS RS), Carola Kurz (VS RS), Tanja Schleicher (eVS GYM) Zweite (4er-)Reihe von links nach rechts: Ricky Golomb (eVS GYM), (VS RS), Ulrike Albrecht (eVS GYM), Marlene Dopfer (eVS RS) Hinten: Prof. Dr. Ernst Fricke (VS GYM), Werner Nebel (VS GYM), Sabine Kuhnert-Metzner (VS GYM), Jörn Monstadt (VS GYM) Gleichzeitig sind drei verdiente Mitglieder des EVO-Vorstands mit großem Dank verabschiedet worden, da deren Kinder die Schulen verlassen hatten. Sie werden dem EVO-Vorstand in den nächsten zwei Jahren beratend zur Seite stehen. Erste Reihe (v.l.n.r.): Heidi Hofmann, Erzbischöfliche Realschule St. Immaculate, Schlehdorf Ronald Sterler, Ehrenvorsitzender des Elternbeirats der Mädchenrealschule St. Ursula in Augsburg Johann Hornberger, Schatzmeister und Elternbeirat des Ursulinen-Gymnasiums Straubing
In der Mitgliederversammlung 2017 wurde dann nach intensiver Diskussion einstimmig beschlossen, dass die EVO die Mitgliedschaft bei der LEV-GYM fristlos und außerordentlich kündigt, da man der EVO bereits jetzt mehrere Jahre lang rechtswidrig das aktive und passive Stimmrecht bei den EVO-Mitgliedsschulen verweigert habe, dies entgegen dem Rechtsgutachten des Direktors des Instituts für Notarrecht an der LMU, Prof. Dr. Johannes Hager, der das als offensichtlich „rechtswidrig“ bewertet hatte. Alle Versuche die LEV- Verantwortlichen zum Einlenken zu bringen, waren – selbst mit Fristsetzungen – leider erfolglos. Außerdem hat sich die LEV nachweislich nicht mehr um die Interessen der EVO Mitgliedsschulen, wie die kostenlose Nutzungsmöglichkeit bei mebis und die finanzielle Unterstützung bei Inklusionsprojekten, die bislang nur bei staatlichen Schulen gefördert werden. Hinsichtlich der EVO-Mitgliedschaft bei der LEV-RS wurden offene Fragen diskutiert, wie z.B. „nimmt die LEV-RS überhaupt noch Interessen von kirchlichen Schulen wahr“ oder „warum müssen kirchliche Mitgliedsschulen bei der LEV-RS noch „extra zahlen“ um das aktive und passive Wahlrecht ausüben zu können?“. Eine Entscheidung, wie die EVO das Verhältnis zu diesem Elternverband gestaltet, fiel nicht. Es wurden dann noch von den zahlreich erschienenen Vertretern von EVO-Schulen zahlreiche Förderprojekte der Mitgliedsschulen vorgestellt. Diese werden ohnehin alle auf der Homepage der EVO präsentiert. Gegen 17:00 Uhr schloss der Vorsitzende die Mitgliederversammlung, die so gut wie noch nie besucht war und wo die Mitgliedsschulen so aktiv mitgearbeitet haben, was zu einer richtiggehenden Aufbruchsstimmung bei den EVO-Mitgliedsschulen geführt hat. Prof. Dr. Ernst Fricke (Vorsitzender), Martina Neunaber (stv. Vorsitzende), Jörn Monstadt (Schatzmeister), Werner Nebel (Schriftführer), Sabine Kuhnert-Metzner, Alexandra Mayer, Carola Kurz
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