Exposé Ehemaliges Forsthaus Valepp - Bayerische ...
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Exposé Ehemaliges Forsthaus Valepp Bayerische Staatsforsten AöR Forstbetrieb Schliersee Mesnergasse 3 83727 Schliersee
Südöstlich des Tegernsees und südlich des Spitzingsees im Bereich der Gemeinde Schliersee, nahe der Grenze zu Österreich im Landkreis Miesbach und in wunderschöner Berglandschaft liegt das Gebäude- ensemble Valepp, das aus dem ehemaligen Forsthaus, dem Klausenhaus, der Bergkapelle Maria Hilf und dem Jägerhäusl besteht. Das gesamte Ensemble sowie die umgebenden Flächen befinden sich im Eigentum des Freistaats Bay- ern (Forstverwaltung). Der Bereich wird gerne von Tagestouristen (Wanderer, Radfahrer, Nutzer der Mautstraße von Tegernsee zum Forsthaus Valepp) besucht. Das Forsthaus wurde bis 2014 als Gastwirtschaft betrieben. Derzeit steht die Immobilie leer. Die Bayerischen Staatsforsten haben großes Interesse daran, das kulturhistorisch sehr wertvolle Forst- haus Valepp wieder einer Nutzung zuzuführen. I. Beschreibung Objektart: ehemaliges Forsthaus mit zwei Nebengebäuden Adresse: Valepp 2, 83727 Schliersee Derzeitige Nutzung: leerstehend Grundbuchangaben Flurstücksnummer: 1777 Gemarkung Schliersee (nur Gasthaus Valepp) Flurstücksgröße: 6.624 m² Beschreibung: Spitzingsee, Valepp 2, Gebäude und Freifläche, Verkehrsfläche, Waldfläche In Abt. II des Grundbuchs ist ein Weiderecht und ein Holzbezugsrecht eingetragen. In Abt. III sind keine Belastungen für das Grundstück eingetragen. 2
Lageplan, Makrolage Bundesland Bayern Kreis Miesbach Gemeinde Schliersee (6.500 Einwohner) Nächstgelegene Orte Spitzingsee ca. 6,5 km Schliersee ca. 17 km Rottach-Egern ca. 15 km München ca. 75 km Verkehrsanbindung über Mautstraße Autobahnanschluss A 8, Holzkirchen ca. 55 km Bahnhof Tegernsee ca. 17 km Zufahrt Mautstraße Forsthaus Valepp 3
Geschichtliche Entwicklung: Das Anwesen ist der historische Rest einer ehemaligen Besiedelung. Das Forsthaus Valepp wurde 1841 während der Regentschaft von König Max II. vom Salinenamt Bad Reichenhall als königlich-bayerisches Forsthaus errichtet. Nach Beendigung des königlichen Jagdbe- triebs wurde das Forsthaus zum Gasthaus umgebaut. Der ehemalige Stallteil im hangseitigen Erdge- schoss wurde zur Küche umfunktioniert. Im Obergeschoss wurde das Fachwerk der Tenne durch mas- sive Blockwände ersetzt und damit Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen. Das Klausenhaus wurde bereits 1683 errichtet, die Kapelle Maria Hilf wurde 1710 geweiht. Das Jäger- häusl wurde nach Unterlagen des Forstbetriebs Schliersee im Jahr 1973 als Unterkunftshütte für Wald- arbeiter und Jäger errichtet. Das Forsthaus Valepp, das Klausenhaus und die Kapelle Maria Hilf sind in der Bayerischen Denkmallis- te als Baudenkmal geführt. Historische Aufnahme; die beiden Stadel vor dem Forsthaus existieren nicht mehr. 4
Luftbild des Ensembles Valepp Jägerhäusl Forsthaus Valepp 5 Klausenhaus Kapelle Maria Hilf Ochsenalm
Erschließung Wasserversorgung: Die Wasserversorgung erfolgt als Eigenwasserversorgung aus einer im Staatswald gelegenen Quelle (Entfernung ca. 2 km). Die Leitung wurde in den 30iger Jahren verlegt. Ein Hochbehälter wurde vor eini- gen Jahren erneuert. In den vergangenen Jahren kam es vermehrt zu Problemen hinsichtlich der Trink- wasserqualität durch eine zu hohe Keimbelastung im Wasser. Undichtigkeiten der Leitung führen derzeit zu größeren Wasserverlusten. Über die Wasserleitung werden zusätzlich mehrere in der Nähe gelegene Objekte mitversorgt. Abwasser: Das Abwasser des Forsthauses und des Jägerhäusls wird über eine Kleinkläranlage entsorgt, die in den 1990er Jahren gebaut wurde. Der Zustand der Anlage ist nicht bekannt. Strom: Die vom Ort Spitzingsee kommende 20KV- Leitung gewährleistet eine gute Stromversorgung. Telefon/Internet-Anbindung: Ein Festnetzanschluss ist vorhanden; die Anbindung erfolgt über eine oberirdische Leitung vom Ort Spit- zingsee aus. Internetanschluss: maximal DSL-Minimalwert. Verkehr Das Forsthaus Valepp ist entweder von Rottach-Egern oder vom Spitzingsee aus erreichbar. Die Zufahrt von Rottach-Egern verläuft über eine für den öffentlichen Verkehr geöffnete Mautstra- ße. Die Straße ist asphaltiert, aber sehr schmal. Am Forsthaus befindet sich ein asphaltierter Parkplatz mit ca. 25-30 Stellplätzen. Busverkehr ist nur für den regelmäßig verkehrenden Linienbus zugelassen. Die Zuständigkeit für die Mautstraße teilen sich die Bayerischen Staatsforsten und die Gemeinde Rot- tach-Egern. Änderungen hinsichtlich der Nutzung der Mautstraße können insoweit nur im Einvernehmen mit der Gemeinde durchgeführt werden. Von Rottach-Egern bzw. der Haltestelle Tegernsee Bahnhof (Kartenpunkt A) der Bayerischen Oberland- bahn stehen täglich mehrere Verbindungen mit dem Bus (RVO – blaue Streckenführungslinie) zur Verfü- gung. Die Zufahrt zur Valepp vom Spitzingsee aus ist auf Grund der geltenden Landschaftsschutzgebietsver- ordnung abgesehen von Anliegerverkehr nicht zulässig. Das Forsthaus Valepp ist mit dem öffentlichen Bus (RVO – blaue Streckenführungslinie) von der Haltestelle Schliersee/Neuhaus der Bayerischen Oberlandbahn (Kartenpunkt D) aus erreichbar. Ein durchgängiger Winterbetrieb kann aufgrund der lawinengefährdeten Zufahrten vom Spitzingsee und von Rottach-Egern nicht an allen Tagen gewährleistet werden. Schneeräumung auf den asphaltierten Zufahrten vom Spitzingsee und Rottach-Egern ist grundsätzlich möglich. 6
Zug- München (BOB) Tegernsee Bahnhof Zug- München (BOB) Schliersee/Neuhaus Anbindung mit Bus (RVO) Anbindung mit Bus (RVO) Spitzingsee mautpflich g Valepp A: Bahnhof Tegernsee schwarze Linie: Bahnverbindungen aus Richtung München (BOB) B: Forsthaus Valepp blaue Linie: Busverbindung C: Spitzingsee grün gestrichelt: Mautstraße D: Bahnhof Schliersee rot gestrichelt: für öffentlichen Verkehr gesperrt 7
Gebäudebeschreibung/zustand Forsthaus Valepp Grundfläche ca. 320 m² Das Gebäude verfügt über zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss; es gibt nur einen Kellerraum. Das Erdgeschoss ist in drei unterschiedlich große Gasträume und einen Küchentrakt im rückwärtigen Gebäudebereich aufgeteilt. Das Gebäude ist entkernt und befindet sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Toilettenanlagen Grundfläche ca. 70 qm Im Jahr 2002 wurde im Anschluss an das historische Gasthaus ein Zusatzbau errichtet, in welchem eine moderne Toilettenanlage untergebracht ist. Nebengebäude Das Nebengebäude zwischen Forsthaus Valepp und Jägerhäusl ist sanierungsbedürftig. Sanierungsgrundsätze für das historische Gebäude Das Gebäude unterliegt dem Denkmalschutz. Für die denkmalgeschützten Gebäudeteile müssen die Detailplanungen und die Farbgestaltung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Miesbach abgestimmt werden. Bei der Sanierung soll der Charakter des Gebäudes erhalten werden. Bauplanungsrechtliche Situation und Nutzungsmöglichkeiten Für die Fläche existiert kein Bebauungsplan. Die Bayerischen Staatsforsten haben in Zusammenarbeit mit einem Architekten bereits Überlegungen angestellt, wie die künftige Aufteilung des Gebäudes gestaltet werden könnte (s. S. 17, 18, 19). Im 1. OG könnten z. B. acht Zimmer mit separaten Sanitärräumen und ca. 22 Betten realisiert werden. Alternativ wären acht Mehrbettzimmer mit durchschnittlich vier (Stock-)Betten und gemeinschaftlichen Sanitäranlagen möglich. Für diesen Vorschlag (Mehrbettzimmer mit gemeinschaftlichen Sanitäranlagen) liegt bereits eine bis zum 11.06.2021 gültige Baugenehmigung vor. Im Dachgeschoss wären z. B. Seminarräume oder ebenfalls Übernachtungsräume denkbar. Gegebe- nenfalls könnte in Abstimmung mit der Bauaufsichts– und der Denkmalschutzbehörde ein Anbau oder ein weiteres Nebengebäude realisiert werden. 8
II. Gegenstand der Ausschreibung Gegenstand der Ausschreibung ist die Vergabe eines Erbbaurechts für das Grundstück FlNr. 1777 Ge- markung Schliersee zu 6.664 qm mit den darauf befindlichen Gebäuden Forsthaus Valepp einschließlich Toilettenanlage und Nebengebäude. Für das Erbbaurecht ist ein jährlicher Erbbauzins zu zahlen. Der Erbbauzins wird über den Verbraucher- preisindex (VPI) wertgesichert. Die Laufzeit des Erbbaurechts kann zwischen 40 und 99 Jahren betra- gen. Im Fall einer gewerblichen Nutzung der Immobilie wird der jährliche Erbbauzins mit einem umsatz- basierten Gestattungsvertrag kombiniert. Der Erbbauzins stellt in diesen Fällen das Mindestentgelt dar und wird auf die Umsatzbeteiligung angerechnet. Die Investitionen für die Sanierung des Objekts werden bei der Höhe des Erbbauzinses und der Umsatz- beteiligung angemessen berücksichtigt. Ein ggf. bestehender Verkehrswert des Gebäudes muss vom Erbbauberechtigten abgelöst werden. Das Erbbaurecht stellt das vererbliche und veräußerliche Recht dar, auf dem Grundstück eines Dritten ein Bauwerk zu errichten oder zu erhalten. Das eingetragene Erbbaurecht wird behandelt wie ein Grund- stück (grundstücksgleiches Recht, Erbbaugrundbuch). Der Erbbauberechtigte ist Eigentümer des von ihm errichteten oder erworbenen Bauwerks. Nach Ende der Vertragslaufzeit kann das Erbbaurecht ver- längert werden, oder der Erbbauberechtigte erhält vom Grundstückseigentümer eine Entschädigung in zu vereinbarender Höhe. Fläche Erbbaurecht Die beiden in der Nähe befindlichen Gebäude Klausenhaus und Jägerhäusl, die Kapelle Maria Hilf und umliegende Flächen im Eigentum des Freistaats Bayern können auf Wunsch in ein Nutzungskonzept ein- bezogen werden. 9
III. Vergabeverfahren Hinsichtlich der künftigen Nutzung des Forsthauses Valepp gibt es grundsätzlich keine Vorfestlegungen, wünschenswert wäre aber das Angebot einer Tagesgastronomie für Erholungssuchende (Wanderer, Radfahrer, Autotouristen). Die Vergabe des Erbbaurechts erfolgt in einem zweistufigen Verfahren: In Stufe 1 werden die Interessenten gebeten, ihre Vorstellungen und Ideen für ein Nutzungskonzept für das Forsthaus Valepp abzugeben. In Stufe 2 erfolgt eine Auswahl der in Frage kommenden Nutzungskonzepte. Die Bieter der ausgewähl- ten Nutzungskonzepte erhalten Gelegenheit zur Abgabe detaillierter Nutzungskonzepte. Gegenstand dieser detaillierten Nutzungskonzepte sind auch Angaben zur Höhe des Erbbauzinses und zur ggf. zu vereinbarenden Umsatzbeteiligung. Auf der Grundlage dieser detaillierten Nutzungskonzepte erfolgt der Zuschlag. Gegenstand der vorliegenden Ausschreibung ist die Stufe 1 des oben genannten Verfahrens. Für die Nutzungskonzepte werden substantiierte Aussagen zu folgenden Inhalten erwartet: 1. Vorstellungen zur künftigen Nutzung des Anwesens 2. Ideen zu den baulichen Maßnahmen an den Gebäuden und auf dem Umgriff (einschl. Skizzen) 3. Ideen zu weiteren Nutzungen im Umgriff des Forsthauses Valepp (z.B. Klausenhaus, Jägerhäusl) 4. Pläne zur Zusammenarbeit mit örtlichen und regionalen Einrichtungen (Gemeinden, Vereine, Touris- mus), Nutzen für die Region 5. Ggf. Art und Umfang des gastronomischen Angebots für Tagesgäste 6. Verkehrskonzept, Erreichbarkeit 7. Geschätztes Investitionsvolumen 8. Zeithorizont zur Umsetzung des Vorhabens 9. Referenzen aus bisherigen Projekten Folgende Unterlagen sind in Stufe 1 der Ausschreibung nicht erforderlich: 1. Businessplan 2. Gebot für den jährlichen Erbbauzins 3. Finanzierung der Renovierung 4. Konkrete Pläne für die Umbau– und Erweiterungsmaßnahme Die Gebotsabgabe muss in präsentierbarer Form bis zum 15.01.2021 erfolgen. 10
IV. Hinweise 1. Auskünfte zum Objekt erteilt der Forstbetrieb Schliersee, Mesnergasse 3, 83727 Schliersee Tel. 08026 92930 Fax : 0941 6909 52683 E-Mail: info-schliersee@baysf.de Mit dem Forstbetrieb Schliersee können auch Besichtigungstermine vereinbart werden. Im Hin- blick auf den bevorstehenden Winter sollten Besichtigungstermine möglichst rasch vereinbart werden. 2. Auskünfte zum Erbbaurecht, Vergabeverfahren und Vertragsgestaltung erteilt die Zentrale der Bayerischen Staatsforsten, Herr Bernhard Raith, Tillystraße 2, 93053 Regensburg Tel. 0941 6909 303 Fax: 0941 6909 59303 E-Mail bernhard.raith@baysf.de 3. Der Zuschlag zu den Geboten ist freibleibend. Irrtum bleibt vorbehalten. Es wird vorsorglich darauf hingewiesen, dass der Zuschlag auch der Zustimmung des Bayerischen Staatsministe- riums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr und ggf. des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags bedarf. 4. Die Unterlagen sind im geschlossenen Umschlag an den Forstbetrieb Schliersee zu schicken. 11
Perspektive von Süden 12
Bilder Ansicht von Süden mit herrschaftlicher Außentreppe (vor 2014) Ansicht von Westen mit modernem Toilettentrakt 13
Ansicht von Norden Ansicht von Osten 14
Ehemaliger Gastraum mit Ausstattung Gastraum nach Rückbau, aktueller Zustand 15
Denkmalgeschütztes Treppenhaus vor Rückbau Flur im 1. OG, aktueller Zustand 16
Ideen für eine mögliche Planung Erdgeschoss 17
Variante A Obergeschoss: Zimmer mit gemeinschaftlichen Sanitärräumen 18
Variante B Obergeschoss: Zimmer mit eigenem Bad/WC 19
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