F - Ein Vergleich der neuesten Szenarien für die Energieversorgung der Schweiz und ihrer Auswirkungen
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^ E!R-Bericht Nr. 527 ui Eidg. Institut für Reaktorforschung Wurenlingen Schweiz Ein Vergleich der neuesten Szenarien für die Energieversorgung der Schweiz und ihrer Auswirkungen T.H. Schucan F Wurenlingen, September 1964
E I R - B e r i c h t Nr. 527 Ein V e r g l e i c h der n e u e s t e n S z e n a r i e n für d i e E n e r g i e v e r s o r g u n g der Schweiz und i h r e r Auswirkungen T.H. Schucan Würenlingen, September 1984
VORWORT AB 23-8.1981 hielt Dr. T.H. Schucan einen Vortrag im Rahmer des öffentli- chen EIR-Kolloquiums «it de« Titel "Ein Vergleich der neuesten Szenarien för die Energieversorgung der Schweiz und ihrer Auswirkungen" Dieser Vortrag war ein Teil der Vorbereitung einer ausführlichen Publika- tion Ober eine vergleichende Studie der in Jüngster Zeit erschienenen Ener- gieszenarien für die Schweiz. Das Ziel war, unter andere» aus den Reaktio- nen des Publikums zu lernen, welche Aspekte am meisten Interesse erwecken, resp. wo Lücken und/oder Verstandniaschwlerigkeiten besondere Sorgfalt in der Redaktion des Berichtes erfordern. Der Vortrag stiess auf grosses Interesse (ca. 100 Zuhörer) und es wurde vielfach der Wunsch geäussert, die gezeigten Bilder mochten zuganglich ge- macht werden. Der vorliegende Bericht enthält nun diese Figuren, ergänzt •it Kommentaren und stichwortartigen Bemerkungen. Man erwarte deshalb keinen fortlaufenden Text sondern eine zusammenfassende Darstellung, welche als Vorläufer der umfassenden Studie deren Glanzlichter präsentiert. Die Struktur dieses Berichtes ist aus dem Inhaltsverzeichnis ersichtlich. Für den eiligen Leser sei speziell auf das letzte Kapitel: "Zusammenfas- sung und Schlussfolgerungen" hingewiesen, welches die Ergebnisse der Studie "ir. nuce" enthält. Dr. P. Kesselring Leiter der Abteilung für Prospektiv- studlen des EIR
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung E1 Was ist ein Szenarium? E2 Welche Szenarien betrachten wir? 2. Präsentation der Perspektiven P1 Der Endenergieverbrauch und seine Entwicklung P2 Oelverbrauch und Stromverbrauch P3 Perspektiven auf einen Blick P*4 Der Verbrauch von Erdölprodukten P5 Perspektiven auf einen Blick (ohne Verkehr) 3. Analyse der Szenarien 51 Die Veränderung der Erdölnachfrage in den Haushalten 52 Wie soll der Verbrauch an Erdölprodukten beeinflusst werden? 53 Die Beheizungsstruktur der Haushalte S1 Annahmen über den Bedarf an Raumwarme und Heizenergie 55 Wo soll Strom gespart werden? 56 Stromangebot und -nachfrage im Winter 51 Deckung des Strombedarfs ohne Kernkraftwerke S8 Was bedeutet, eine Stromproduktion von 10 PJ mit Solarzellenanlagen? H. Bemerkungen zur Wirtschaftlichkeit W1 Energiepreise W2 Stromgestehungskosten W3 Kostenvergleich für Haushalte ui) Vergleich der Gesamtkcsten 5. Bemerkungen zur Umweltbelastung U1 Spezifische Emissionen für Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke U2 Gesamt-Emissionen für das Jahr 2020 U3 Strahlenbelastung für Personen und Pflanzen in der Schweiz 6, Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Z1 Perspektiven auf einen Blick Z2 Fragen zum Szenarium WWF SPAR Z3 Wie soll der Oelverbrauch gesenkt werden? JA Stromangebot und -nachfrage im Winter Z5 Wie soll das Manko 1 gefüllt werden? Z6 Wie soll das Manko 2 gedeckt werden? Z7 Wirtschaftlichkeit (Haushalte) Z8 Wirtschaftlichkeit (Gesamtkosten) Z9 Schlussfolgerungen 1 Z10 Schlussfolgerungen 2 Zu jedem Punkt gehör', eine Figur, die im Vortrag als Folie gezeigt wurde, sowie eine Seite mit Kommentar.
WAS IST EIN SZENARIUM ? Ein Szenarium umf asst • eine mögliche Entwicklung der Energienachfrage • eine mögliche Rollenverteilung unter den Energie- trägern zur Deckung der Nachfrage (Modal Spit) • ein Bündel energiepolitischer Massnahmen sowie die sich daraus ergebenden rechtlichen, volkswirt- schaftlichen, finanziellen, ökologischen, sicherheitspolitischen, gesellschaftlichen und ordnungspolitischen Konsequenzen. • Annahmen über Stand und zukünftige Entwicklung der verschiedenen Technologien Szenarien sind keine Prognosen, sie dienen zur Absteckung des energie- politischen Handlungsspielraums.
E 1 Was is- ein Szenarlua? Der Begriff des Szenariums ist von der Eidgenössischen Kommission für die Gesamtenergiekonzeption (GEJC) in die Energiediskussion der Schweiz einge- führt worden. Seither ist eine grosse Zahl von Szenarien erarbeitet wor- den, und sie gehören zu den wichtigen Hilfsmitteln bei der Beurteilung der zukünftigen Energieversorgung unseres Landes. Diese Szenarien sind nicht als Prognosen der Zukunft zu betrachten, sondern als Beschreibung möglicher Entwicklungen unter genau definierten Annahmen und Zielvorstellungen. Sie dienen vor allen auch dazu, die möglichen Auswirkungen von verschiedenen denkbaren energiepolitischen Massnahmen und Optionen zu untersuchen. Die hier gegebene Definition eines Szenariums stammt in den ersten drei Punkten von der GEK. Wir haben sie um einen Punkt erweitert, weil die Ab- schätzung der technologischen Entwicklungsmoglichkeiten gerade in den neue- sten Szenarien eine sehr wichtige Rolle spielt. Gemäss der hier gegebenen Definition müsste die Beschreibung eines Szena- riums immer alle aufgeführten Aspekte umfassen. Diese Vollständigkeit kön- nen wir nicht anstreben. Wir greifen deshalb vor allem einige Fragen her- aus, die sich auf die Perspektiven für den Verbrauch an Erdölprodukten und Elektrizität sowie die damit zusammenhangenden Massnahmen beziehen. Quelle: 1
WELCHE SZENARIEN VERGLEICHEN WIR ? CUEPE (Universität Genf) 1985-2000 Annahmen über die Entwicklung von Wirtschaft und Energiepreisen • Hoch hohes Wirtschaftswachstum • Tief tiefes Wirtschaftswachstum • Krise Verdoppelung des Rohoelpreises 1990 Annahmen über Energiepolitik • UB Unbeeinflusste Entwicklung • KP Kantonale Politik • El Massnahmen gemäss Energie-Initiative • AI Massnahmen gemäss Atom-Initiative ORL (ETH Zürich) 1990-2010 Annahmen über Energiepolitik • 1 freie Entwicklung • 2 zentrale Wärme-Kraft-Kopplung • 3 dezentrale Wärmeversorgung WWF Schweiz (Infras Zürich) 2000, 2020 Annahmen über Energiepolitik • BASIS Trendentwicklung • SPAR Annahme der Initiativen • KERN Verstärkter Ausbau der KKW
E 2 Welche Szenarien vergleichen wir? Unter der grossen Zahl der bisher veröffentlichten Szenarien greifen wir für unsere Diskussion einige der neuesten heraus. Sie sind alle in den letzten Monaten publiziert worden. Wir geNen an dieser Stelle eine Kurz- charakterisierung und verweisen auf die Originalliteratur für eine voll- standige Beschreibung der entsprechenden Ausgangsannahmen und Zielsetzun- gen. 1 . CUEPE (Universität Genf) Ziel: Bestimmung des Einflusses von wirt3chaftlichen und energiepolitisehen Annahmen auf die Energieperspektiven Hoch: Vollbeschaftigungswachstum und real konstante Energiepreise Tief: Vermindertes Wachstum und steigende Energiepreise Krise: Sprungartige Verdoppelung des Rohölpreises im Jahre 1990 ÜB: Fortschreibung der bisherigen Entwicklung (I960 - 1982) KP: Nutzung der bestehenden rechtlichen Möglichkeiten EI/AI: Dekretierung von Massnahmen im Sinne der beiden im September 1981* zur Abstimmung gelangenden Initiativen 2 . ORL (Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung der ETH Zürich) Ziel : Absteckung des Handlungsspielraums im Hinblick auf die Konsequenzen für die Raumplanung. Vergleich der freien Entwicklung mit zwei ex- tremen Möglichkeiten der Heizenergieversorgung. 1. Freie Entwicklung gemäss Annahmen der Autoren (ORL) 2: Vorwiegend Fernwarme aus Kernkraftheizwerken und Elektroheizung 3: Schwergewicht auf Geothermie, BHKW, Kohle, Gas, Holz und er- neuerbaren Energieträgern 3 . WWF (Büro Infras, Zürich) Ziel: Auslotung der Möglichkeiten und Rahmenhedingungen für die politische Einflussnahme. BASIS: Freie Entwicklung gemäss Annahmen der Autoren (Büro Infras). SPAR: Diese Entwicklung wird von den Autoren der WWF-Studie und von den Initianten der beiden Initiativen befürwortet. KER',: Dieses Szenarium heisst in der Original version ATOM. Wir nennen es KERN, um es von den Szenarien AI zu unterscheiden. Quellen: 2-5
DER ENDENERGIE-VERBRAUCH UND SEINE ENTWICKLUNG IN DEN SZENARIEN E(PJ) 1000 BASIS, KERN 500 tSPAR 1960 1980 2000 2020 tatsächlicher Verlauf Uni Genf: ohne Eingriff Uni Genf: m jf Eingriff gem. Energieiniative E22 ORL : freie Entwicklung WWF : Variante BASIS/KERN WWF : Variante SPAR
p 1 Der Endenergieverbrauch und seine Entwicklung in den Szenarien In diesem Bild ist ein erster Ueberblick üt sr die Perspektiven für die üe- samtnachfrage nach Endenergie in einigen der Szenarien gezeigt Der tatsächliche Verlauf der Nachfrage ist für 1960 - 198S wiedergegeben. Klar ist dabei zu erkennen , wie die Nachfrage nach einer Periode des unge- brochenen Wachstums seit zehn Jahren ungefähr konstant verlaufen ist Von den Perspektiven der Universität Genf sind hier die Varianten der unbe- einflussten Entwicklung (ÜB) und derjenigen mit Eingriffen gemäss Ener- gie-Initiative (EI) gezeigt. Dabei entsprechen die oberen (unteren) Be- grenzungen der eingezeichneten B3nder Jeweils den beiden Fallen "Hoch" ("Tief") des Wirtschaftswachstums. Für das Szenarium ORL 1 ist der von den Autoren angegebene Streubereich gezeigt. Mit diesen Resultaten ist die dem Szenarloro WWF BASIS entsprechende Entwicklung bis zum Jahr 2020 sowie der Wert für 020 des Szenariums WWF SPAR verglichen. (WWF KERN geht von der gleichen hndenergienachfrage aus wie BASIS). Bei der Diskussion der in diesem Bild gezeigten Resultate ergehen sich vor allem drei wichtige Fragen: - Die Perspektiven für die Szenarien ÜB, ORL 1 und BASIS entsprechen alle einer eingriffslosen Entwicklung. Dennoch finden wir darin Resultate von einer Stabilisierung auf dem heutigen Niveau bis zu einer Zunahme Im Jah- re 2000 um 60 % gegenüber heute. Wodurch kommen diese grossen Unter- schiede zustande? - Wie und durch welche Massnahmen kann der Verlauf der Nachfrage beeinflusst werden (z.B. EI vermindert um 17 - 18 % gegenüber ÜB im Jahr 2000, WWF SPAR um 26 % vermindert gegenüber BASIS für 2020)? - Wie verteilt sich die Zunahme bzw. die Abnahme der Nachfrage nach End- energie auf die verschiedenen Energieträger? Quellen: 2 - 6
OELVERBRAUCH UND STROMVERBRAUCH 800 600- 400 BASIS f KERN » SPAR 200- Strom KERN 200 BASIS "SPAR 100 1960 1980 2000 2020 Varianten ohne Eingriff: Uni Genf UB,0RL1, WWF BASIS Varianten mit Eingriff Uni benf EI,AI,WWF KERN,SPAR
P 2 Oelverbrauch und Stromverbrauch Unter den verschiedenen Energieträgern greifen wir hier die zwei wichtig- sten heraus und zeigen die Perspektiven für die Nachfrage nach Erdölproduk- ten und nach Elektrizität in verschiedenen Szenarien im Vergleich mit dem tatsächlich«-n Verlauf. Beim Oelverbrauch sind wieder die Varianten der unbeeinflussten Entwicklung (ÜB) und derjenigen mit Eingriffen gemäss Energie-Initiative (EI) der Uni- versität Genf gezeigt und die oberen (unteren) Grenzen der Bander entspre- chen dem Wirtschaftswachstum "Hoch" ("Tief"). Die Bar.isentwicklung des WWF verläuft innerhalb des Unsichtrheitsbereichs der Variante ORL 1. Für da3 Jahr 2020 ist gezeigt, wie die Nachfrage in den Szenarien KERN und SPAR des WWF vermindert werden soll. Wie bei der Endenergienachfrage ist auch hier zu untersuchen, warum die Perspektiven für die eingriffslosen Entwicklungen (ÜB, ORL 1 und BASIS) zu so unterschiedlichen Resultaten («400 - 800 PJ im Jahre 2000) führen und wie sie durch Massnahmen beeinflusst werden können (EI. KERN, SPAR). Beim Stromverbrauch sind zusatzlich auch noch die Perspektiven dargestellt, die sich au3 einer Annahme der Atom-Initiative ergeben könnten. Gegenüber dein Bild beim Oelverbrauch sind hier vor allem zwei wesentliche Unterschie- de festzuhalten. Im tatsachlichen Verlauf ist keir. Trendbruch im Jahre 1973 zu erkennen, sondern eine lineare Zuwachsrate, die im Szenarium ÜB fortgesetzt wird. Der Einfluss der über das Wirtschaftswachstum ("Hoch" oder "Tief") getroffenen Annahmen wirkt sich auf die Perspektiven sehr viel weniger aus als beim Oelverbrauch. Er belauft sich im Jahr 2000 auf 3-5 PJ und ist in der Figur kaum erkennbar. Die Nachfrage im Basisszenarium des WWF liegt wieder innerhalb des Streubereich3 der Variante ORL 1 und ent- spricht einem gegenüber der unbeeinflussten "Genfer Entwicklung verlang- samten Wachstum. In den Szenarien ET und AI zeichnet sich eine Stabilisie- rung des Stromverbrauchs ab auf einem Niveau, welches von der Starke der Annahmen über einschränkende Massnahmen und deren Durchsetzbarkeit abhangt. Die Nachfrage im Szenarium WWF SPAR liegt mit 135 PJ ziemlich genau beim heutigen Wert (1983: 137 PJ). Da auch in diesem Szenarium eine Annahme der Atom-Initiative unterstellt wird, 13s3t sich aus diesem Bild durch Kom- bination der Kurven AI mit dem Punkt SPAR ersehen, wie oie Nachfrage nach Elektrizität in diesem Falle verlaufen könnte. Quellen: 2 - 6
PERSPEKTIVEN AUF EINEN BLICK EE|(PJ) Verlauf 1960-1983 Uni Genf 200 0RL- ETHZ WWF • Werte für 2000 O '• •• 2010 150 X •• •• 2020 100 E o..< PJ > 100 300 500 700 900
P 3 Perspektiven auf einen Blick Zwei der uichtigen Kennzeichen für Jedes Energieszenarium sind die Perspek- tiven für aie Nachfrage nach Erdölprodukten und nach Elektrizität. In die- ser Figur werden die entsprechenden Resultate für eine repräsentative Aus- wahl von Szenarien zusammengestellt. Der tatsachliche Verlauf der Nachfra- ge (auf Stufe Endenergie) ist für die Perlode 1960 - 1983 gezeigt. Klar ist darin erkennbar, wie auf eine Periode gleichmassigen Wachstums der bei- den Anteile (1960 - 1973) in den letzten zehn Jahren eine Periode gefolgt ist, in welcher bei nahezu konstanter Summe der Erdölverbrauch gesunken und der Stromverbrauch weiter angestiegen ist. Bevor wir auf die in diesem Bild gezeigten Resultate eingehen, weisen wir noch eiimal ausdrücklich daraufhin, dass die verschiedenen Perspektiven für verschiedene Zelthorizonte und mit verschiedener! Voraussetzungen ausgear- beitet worden sind. Entsprechend unterscheiden sie sich auch in der ver- wendeten Methodik. Dies muss bei Jedem Vergleich berücksichtigt werden. Insbesondere dürfen Energieperspekti ven für das Jahr 2000 nicht ohne weite- res mit solchen für 2020 verglichen werden, weil sich die Energiesituation innerhalb von 20 Jahren stark andern kann. Dies haben gerade die letzten Jahrzehnte gezeigt. Im weiteren halten wir ausdrücklich fest, dass alle in dieser Figur angegebenen Resultate der entsprechenden Original-Literatur entnommen sind. Die Perspexuiven der Universität Genf (CUEPE) sind -im Teil mit ökonometri- schen, zum Teil mit einer Kombination von ökonometrischen und technologi- schen Modellen ermittelt worden. In diesem Bild ist der Verlauf bis zum Jahr 2000 für Je zwei Falle der unbeeinflussten Entwicklung (ÜB) sowie der Entwicklung mit Eingriffen im Sinne der Energie-Initiative (EI) bzw. der Atom-Initiative (AI) gezeigt. Alle Resultate für da3 Jahr 2000 liegen in- nerhalb des grossen Kreises. Innerhalb desselben Kreise» liegen auch alle anderen (hier nicht gezeigten) Resultate der Genfer Szenarien für das Jahr 2000. Eine Extrapolation dieser Resultate über die Jahrhundertwende hinaus, d.h. eine Verlängerung der gezeichneten Kurven, ist nicht zulässig, weil die ökonometrischen Modelle nicht für einen längeren Zeit- raum als 15 - 20 Jahre angewendet Verden dürfen. In ihrem Bericht zur Energie-Initiative ergänzt die Eldgenöss.sehe Energlekommi3slon die von der Universität Genf berechneten Perspektiven und bezieht zusätzlich die mo- dellmassig nicht erfassbaren Energieformen und Substitutionsvorgange mit ein. Dadurch vermindert sich der Erdölverbrauch um 5 bis 10 % und der Stromverbrauch nimmt leicht ( 1 - 3 PJ) zu. (Fortsetzung siehe nächste Seite)
Die Perspektiven des ORL-Instituts und des WWF sind bis zum Jahr 2010 bzw. 2020 bestirnt worden unter verschiedenen Annahmen über die technische Ent- wicklung einerseits und die energiepolitischen Massnahnen andererseits. Auch hier haben wir die Werte für das Jahr 2000 mit einem Kreis eingerahmt. Diese Resultate liegen viel naher beieinander, weil in den ORL-Szenarien keinerlei Annahmen Ober Energiepreise und Wirtschaftswachstum getroffen werden und weil bei den WWF-Szenarien nur für die Basisentwicklung das Re- sultat für das Jahr 2000 gegeben ist. Wenn diese Einschränkung auch bei den Genfer Perspektiven verwendet worden ware, so w8re auch dort der Streu- bereich der Resultate und damit der Kreis in diesem Bild viel kleiner aus- gefallen. Die für die WWF-Szenarien angenommene Wirtschafts- und Preisent- wicklung liegt zwischen den beiden Fallen "Hoch" und "Tief"
En(PJ) 200 150 100 : Fossl (PJ) 100 500 1000 Ergänzung zur Figur P3 In der Figur P3 haben wir in einer synoptischen Darstellung Stromverbrauch und Oelverbraticn gezeigt, weil wir uns in diesem Bericht vor allem mit den Perspektiven für diese beiden Energie- trager befassen. Aus dem Bild ist der kombinierte Effekt von Sub- stitution und Einsparung des Erdöls klar zu erkennen. In der obigen Zusatzfigur zeigen wir in schematischer Weise, wie sich die Figur P3 ändert, wenn statt des Erdölverbrauchs der Verbrauch aller fossilen Energieträger
DER VERBRAUCH VON ERDOEL- PRODUKTEN UND SEINE ENTWICKLUNG IN DEN SZENARIEN E(PJ) 1960 1980 2000 2020 Varianten ohne Eingriff: Uni Genf UB.ORLI.WWF BASIS Varianten mit Eingriff: Uni Genf E I , WWF SPAR
P 4 Der Verbrauch von Erdölprodukten und seine Entwicklung in den Szenarien Wir teilen die Nachfrage nach Erdölprodukten auf in Verkehr (Benzin, Die- sel, Flugpetrol) und alle übrigen Erdölprodukte Die Bedeutung der in der Zeichnung verwendeten Symbole ist die gleiche wie bei Figur P?. Wir sehen, dass sich der dort gefundene grosse Unt "schied zwischen den verschiedenen eingriffslosen Szenarien für das Jahr 2000 (bis zu 100 PJ) ungefähr gleich- nassig auf den Verkehr und auf die Heizöle aufteilt. Da aber die Gründe für diese Abweichungen in den beiden Fallen ganz verschieden sind, stellen wir 3ie hier separat dar. 1. Verkehr Die Figur zeigt: mehr od~r weniger ausgeprägtes Wachstum für alle Genfer Perspekti- ven (z.B. Verdoppelung bis 2000 für ÜB "Hoch"), - Anzeichen einer Sättigung für die Perspektiven von 0RL und WWF BASIS, - Eine Reduktion im Fall WWF SPAR (in diesem Szenarium wird zwar mehr Auto gefahren als heute, aber eine 3tarke Abnahme des spezi- fischen Benzinverbrauchs wird angenommen). Wir stellen überdies fest, dass der starke Zuwachs nur zu einem kleinen Teil durch die unter- schiedlichen Prei3annahmen bedingt ist, alle anderen uns bekannten Verkehrsprognosen (GVK-CH, ETH, BP, In- fras, Prognos) ebenfalls auf bevorstehende Sättigung auf dem heu- tigen Niveau oder leicht darüber oder auf einen Rückgang hindeu- ten . Wir schliessen daraus, dass der Grurd für diese Diskrepanz nicht in den Genfer Annahmen über Wirtschaftswachstum oder Benzlnprei3e liegt, sondern dass hier die Grundannahme des mathematischen Modells in Frage gestellt werden muss. 2. Heizölperspektiven Auch hier (oberes Bild) erkennen wir die grossen Unterschiede zwischen den verschiedenen Perspektiven für das Jahr 2000. Sie müssen allerdings in differenzierterer Welse beurteilt werden. Anhand der Figuren S1 und S2 werden wir feststellen, dass diese Unterschiede zurückzuführen sind auf dJe von den verschiedenen Autoren vorausgesetzten Annahmen über - Substitution (von Heizöl durch Gas, Kohle, Holz, etc), - Verbesserung der GebaudehUllen und Heizanlagen. Bei ORL und WWF wird auch in den eingriffslosen Szenarien eine "automa- tische" Entwicklung in diesen beiden Richtungen unterstellt. Die Resultate der Genfer Szenarien für die unbeeinflusste Entwicklung (ÜB) sollten des- halb erst mit den übrigen in dieser Figur verglichen werden, wenn auch bei ihnen diese beiden Tendenzen miteinbezogen werden (z.B. in den Szenarien "Nutzung der bestehenden rechtlichen Möglichkeiten" und in der Ergänzung durch die Methode MARKAL-EIR). Mit diesem Vorbehalt lassen wir die Resul- tate ÜB als Referenzlinien in dieser Figur stehen. Quellen; 2 - 5
PERSPEKTIVEN AUF EINEN BUCK (ohne Verkehrs-Anteil) EE1(PJ) 200 150 100 E 0e,™ 100 200 300 400 500 Verlauf 1960-1983 D Werte für 2 0 0 0 Szen. Uni Genf O •• •• 2010 Szen. ORL- ETH Z * •• »• 2020 Szen. WWF
P 5 Perspektiven auf einen Blick (ohne Verkehr) Diese Darstellung entspricht derjenigen in Figur P3, uobei hier die Anteile des Verkehrs abgezogen sind. Wir zeigen dieses Bild aus drei Gründen: In Figur PI haben wir gezeigt, dass die Perspektiven der Genfer Szenarien im Verkehrs-Sektor in Frage zu stellen sind. Beim Verkehr spielt die Substitution von Erdölprodukten durch an- dere Energieträger (vorläufig und in absehbarer Zukunft) eine sehr kleine Rolle. Ein Zusammenhang zwischen Oelverbrauch und Strom- verbrauch sollte also, wenn überhaupt, höchstens in diesem Bild diskutiert werden (und nicht in Figur P3). - Massnahmen im Verkehrssektor werden oft unabhängig von der Ener- giepolitik beschlossen. Im Vergleich zu der Darstellung der Gesamtperspektiven (P3) stellen wir hier die folgenden Unterschiede fest: - Der Trendunter3chied zwischen den Genfer und den anderen Perspek- tiven ist sehr viel kleiner, wenn der Verkehr abgezogen wird. Der verbleibende Unterschied ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in den Genfer Szenarien keine Annahmen über die Diversifikation (siehe Bemerkung zu Figur P>») enthalten sind. Die Perspektive für den Erdölverbrauch im Szenarium SPAR liegt in der gleichen Gegend wie die beiden anderen Perspektiven für das Jahr 2020. Wenn im Szenarium SPAR insgesamt ein markanter Rück- gang des Verbrauchs an Erdölprodukten errechnet wird (siehe Bild P3) so folgt aus dieser Feststellung, dass der Löwenanteil dieser Einsparung im Verkehrssektor erreicht wird. Im übrigen wird hier auf die Diskussion im Kommentar zu Figur P3 verwiesen und alle dort formulierten Vorbehalte gelten auch für dieses BiJd. Quellen: 2 - 6
DIE VERÄNDERUNG DER ERDOEL- NACHFRAGE IN DEN HAUSHALTEN UND IHRE URSACHEN IN VER- SCHIEDENEN SZENARIEN Uni WWF WWF BASIS Genf SPAR 2000 2000 2020 2020 Wachstum und Komfortver- + (7-34)% +22% +36% +33% mehrung Einsparung durch Wärme- -14% -22% -32% dämmung Substitution durch andere -32% -55% -65% Energieträger Verbesserung der -20% -29% -32% Technologien Gesamte Veränderung + (7-34)% -43% -66% -78% 1 Beispiel WWF SPAR 2020 : 1.33 x .68 x .35 x .68 = .22 d.h. -78%
S 1 Die Veränderung der Krdolnachfrage in den Haushalten und ihre Ursachen in verschiedenen Szenarien Am Beispiel der Haushalte 2eigen wir, auf welche Ursachen die Zunahme bzu Abnanae (gegenüber i960) der Nachfrage nach Heizöl zurückzuführen sind. 1 . Universität Genf (unbeeinflusste Entwicklung) Es werden keine Annahmen über Wärmedämmung, Diversifikation oder Verbesserung der Umwandlungstechnclogien gemacht. Die gesamte Zuwachsrate ist dem Faktor Wachstum und Komfortvermeh- rung zuzuschreiben. Die beiden Grenzen beziehen sich auf die Annahmen "Hoch" (34 t) und "Tief" (7 t) über die Wirtschaftsentuicklung. 2. Szenarien des WWF Die hier gegebenen Zahlen sind ermittelt worden auf Grund der in der WWF-Studie gegebenen Annahmen über Zunahme von Brutto-Geschossflache und Warmwasserbedarf ( »Wachs- tum und Komfortvermehrung). Abnahme der Nettoenergiekennzahl ( »Einsparung durch Wärmedäm- mung) . Beheizungsstruktur und Versorgungsstruktur der Warmwasserbereitung ( »Diversifikation) Jahresnut^ungsgrade ( »Verbesserung der Technologien) Die gesamte Veränderung ergibt sich für jedes Szenarium durch sukzessive Multiplikation der Faktoren wie im angegebenen Beispiel. 3. Vergleich der Resultate - Ähnliche Grgssenordnung für "Wachstum und Komfortvermehrung;" in allen Szenarien . Einsparungen werden nicht erzielt durch ver- schiedene Beurteilung dieses Faktors. - Wachstum und Wärmedämmung zusammen führen zu Veränderungen von we- nigen (+5 bis -10) Prozenten gegenüber 1980. - Die entscheidende Reduktion des Heizölverbrauchs in den Szenarien des WWF wird erreicht durch die Diversifikation (d.h. die Erset- zung des Oels durch Gas, Kohle und Holz). Insgesamt werden in den Szenarien des WWF M3, 66, bzw. 78 % gegen- über 1950 gespart. Quellen: 2, 5, 17
WIE WIRD DER VERBRAUCH VON ERDOEL- PRODUKTEN (OHNE VERKEHR) IM JAHR 2000 IN DEN SZENARIEN BEEINFLUSST ? 20% 40% 60% 80% 100% .'.'.!.».».»l »:i:i!4w I;I?II-HI ------------ unbeeinflusste Entwicklung Kantonalpolitik Atominitiative Uni Genf . i. i. u .. i. Energieinitiative Kantonalpolitik inkl. Diversifikation Atominitiative (MARKAL) Energieinitiative SIA - Empfehlung, Mindestanforderung WWF BASIS 20% 40%
S 2 Wie wird der Verbrauch von Erdölprodukten (ohne Verkehr) im Jahr 2000 in den Szenarien beeinflusst? Tn dieser Figur ist gezeigt, wie sich die in den verschiedenen Szenarien unterstellten Annahmen auf die Nachfrage nach Erdölprodukten auswirken. Um möglichst viele Szenarien zu erfassen, beziehen wir die Resultate immer auf die Jeweilige unbeeinflusste Entwicklung. Ein Mass für die denkbare Erset- zung des Erdöls durch andere Energieträger ist für die Genfer Szenarien durch eine Kostenoptimierung des gesamten Energieversorgungssystems mit Hilfe der Methode MARKAL am EIR ermittelt worden. Definition der unbeeinflussten Entwicklung (100 %:) Für Genfer Szenarien ökonometrisch bestimmte Nachfrage (ÜB) für die Falle "Hoch", "Tief" und "Krise". Für das Szenarium BASIS des WWF hypothetische durch Wachstum und KomfortVermehrung (Zunahme von Bruttogeschossflache und Warmwas- serbedarf in Haushalten und Dienstleistungsbetrieben sowie r?er Wertschöpfung für die Industrie) allein veränderte Nachfrage. Resultate: Die Varianten Kantonalpolitjk und Atominitiative des CUEPE führen zu einer Einsparung von 10 %, die Variante Energieinitiative zu 20 i . Durch die Diversifikation werden meist grössere Einsparungen zu- satzlich erzielt, wenn sie kostenoptimal durchgeführt wird. Da dieses Ausmass von den zugrundegelegten wirtschaftlichen Annahmen abhangt, ist der Streubereich als schraffierte Flache gezeichnet (rechter Rand "Hoch", linker Rand "Krise"). - Für das Szenarium BASIS des WWF führt die Wärmedämmung der Gebäude gemäss Mindestanforderung SIA zu einer Einsparung von 10 % wie bei CUEPE. Die im Szenarium BASIS unterstellten Annahmen über Diversifi- kation und Verbesserung der Technologien führen zu einer wesent- lich grösseren Einsparung (zusammen mit Wärmedämmung beinahe 50 %) . Aus dem Vergleich dieser Resultate wird klar, dass die (eingriffslose) Trendentwicklung in den WWF-Szenarien zu denselben Einsparungen führt, wie wenn für die Genfer Szenarien erstens ein Massnahmen-Paket gemäss Energie- initiative unterstellt wird und zweitens angenommen wird, dass jeder ein- zelne Verbraucher seine Oelheizung auf andere Systeme umstellt, sobald dies kostenoptimal wird. Gemäss Annahmen der Universität Genf könnte also ein Szenarium WWF BASIS nur mit Eingriffen verwirklicht werden. Quellen: ?, 3, 5, 8, 17
DIE BEHEIZUNGSSTRUKTUR DER HAUSHALTE Uantellmässige Verteilung der gesamten Wohnfläche auf die Energieträger) 100% -ES22S l'4'AVvlll 5 & ^u*x; 50% - m*t—mmmm »••••»•••••»»«••a IP Kl _ i.tli.'.'.f.'JiU'll E 0% il l*U^ilfe*U M ^ U ^ BASIS SPAR KERN 1980 ^ > WWF 2020 Strom E 3 Oel m Gas CMl Fernwärme iHiiiiii Kohle KKW i n Hotz MÜH Wichtige Beispiele : Anteile nach Poten- WWF SPAR tial Erdgas 38% 40% Fernheizung 18% 30% Erdgas und/oder Fernheizung 51 % 40% Wärmepumpen-Systeme 19%
S 3 r ie Beheizungsstruktur der Haushalte In den Figuren S1 und S2 haben wir gesehen, dass die Reduktion des Erdöl- verbrauchs in den Szenarien des WUF in erster Linie durch eine Verwendung anderer Energieträger für ale Paumheizung (abgesehen vom Verkehrssektor) zustande kommt. Hier zeigen wir, wie diese in den drei Szenarien für das Jahr 2020 konkret aussieht. Annahmen fü- das Szenarium BASTS: Vor allem fällt die starke Zunahme der Gas- und der Elektro- heizung auf. Zusammen mit der Fernwarme aus Kernkraftwerken wer- den diese beiden Energieträger für mehr als die Hälfte aller Woh- nungen eingesetzt. Annahmen für das Szenarium KERN: - Die Anteile von Elektroheizung und Fernwarme aus KKW werden 30 stark erweitert, dass sie allein für die Mehrheit aller Wohnungen verwendet werden sollen. Annahmen für das Szenarium SPAR: Die Elektroheizung spielt eine ahnliche Rolle wie heute und es steht gemäss den Voraussetzungen keine Fernwarme aus KKW zur Ver- fügung. Die Hauptlast wird hier von de. Gasheizung übernommen. Ihr Anteil steigt ?uf 37.5 %. - Zusammen mit der mit Holz, Kohle, Oel oder MüJl betriebenen Fernheizung (ohne W? und BHKW) ergibt sich ein kombinierter Anteil von 51 %• - Beinahe jede fünfte Wohnung soll durch Wärmepumpen-Systeme beheizt werden . Bemerkungen zu diesen Annahmen: - Der Anteil des Erdgases liegt nahe bei dem von der Gaswirtschaft angegebenen realistischen Gasversorgungspotential von HO %. - Das Gas- und das Fernwärmeversorgungspoteitial hangt vor allem von der Bevölkerungsdichte ab. Damit stehen die beiden Energieträger in Gebieten hoher Wärmedichte in einem starken Kon- kurrenzverhältnis und das kombinierte Potential ist von ähnlicher Grösse (HO %). - Der für das Szenarium SPAR angenommene kombinierte Anteil von 51 % dürfte damit nur schwer zu realisieren sein. Quellen: 5, 9
ANNAHMEN ÜBER DEN BEDARF AN RAUMWÄRME UND HEIZENERGIE (Energiekennzahlen in MJ/m2) A Nutzenergie 501 500- 425 M:310 R;260 Ji 676 Endenergie • •,*#*,•,*,*,*,*, 500— 443 mmm (345) S~\ M:390 1279, R:310 — i980 2000 2020 2020 BASIS BASIS SPAR Mindestanforderungen (M) und Richtwerte (R) aus der vorgeschlagenen SIA-Empfehlung 380/1 "Energie im Hochbau"
s u Annahmen über den Bedarf an Raumwarme und Heizenergie In dieser Figur sind die wichtigsten Kennzahlen für die Heizenergie aus der WWF-Studie zusammengestellt.. Die für die Szenarien eingesetzten bzw. er- mittelten Werte sind mit dem Ist-Zustand für 1980 sowie mit den Mindestan- forderungen und Richtwerten der demnächst in Kraft tretenden SIA-Empfehlung 380/1 "Energie im Hochbau" verglichen. Dabei stellen die Richtwerte erhöh- te Anforderungen an Bauten mit besonders niedrigem Energieverbrauch dar und sind deshalb scharfer als die Mindestanforaerungen. Im oberen Diagramm ist der Nettoenergiebedarf (hier als Nutzenergie be- zeichnet) für Raumheizung (ohne Warmwasseraufbereitung) dargestellt. Er ergibt sich im wesentlichen aus der Forderung, dass im Basisszenarium ab 1985 die SIA-Mindestanforderungen für Neubauten und im Sparszenarium ab 1990 die Richtwerte für Neubau und Altbau°,anierung im Mittel vollständig durchgesetzt werden. Die hier gegebenen Zahlen sind in der WWF-ftudie vor- gerechnet . Im unteren Diagramm sind die entsprechenden Kennzahlen für die Endenergie gegeben. Sie sind für die verschiedenen Szenarien ermittelt worden, indem der angegebene Energieverbrauch für Raumwarme der Haushalte du~ch die ent- sprechende Geschossflache dividiert wurde. Da? Verhältnis von Nettoenergiebedarf zu Endenergieverbrauch ist der nutzungsgrad. Die gegenüber dem heutigen Wert enorm hohen Zahlen (1980: 74 %, 2020 SPAR: 115 %) sind nur zu einem kleinen Teil durch den Einsatz von Wärmepumpen erklärbar. Nach Ansicht der Autoren der WWF-Studie werden sie vor allem erreicht durch Absenken der Temperatur in einzelnen Räumen. Quellen: 5, 9, 10
WO SOLL BEI EINER ANNAHME DER ATOM - INITIATIVE STROM GESPART WERDEN ? Uni Genf 2000 WWF 2 0 2 0 TWhXJahr % rwhdahr % Stromverbrauch ohne Initiative unbeeinflusste Entwicklung 53.2 Trend-Entwicklung BASIS 53.1 Einsparungen Haushalte -5.1 -27 -9.1 -51 Dienstleistungen, Landw.,Gewerbe -5.9 -35 -4.0 -36 Industrie -0.1 -1 -3.1 -15 Verkehr + .6 +14 Gesamte Einsparung -11.1 -21 -15.6 -29 Stromverbrauch mit Initiative 42.1 37.5 Die Jahresproduktion eines Kernkraftwerks (1GW) beträgt 7TWh
S 5 Wo soll bei einer Annahme der Atom-Initiative Strom gespart werden? In dieser Tabelle zeigen wir an zwei Beispielen, wie die mit einer anfäl- ligen Annahme der Atominitiative verbundenen Massnahmen zu einer Reduktion des Stromverbrauches führen könnten. 1. Szenarien der Universität Genf Für das Jahr 2000 zeigen wir die Einsparungen für das Szenarium mit der Wirtschaftsentwicklung "Hoch". Die anderen Falle führen zu geringfügigen Differenzen. Unter den Massnahmen stehen hier im Vordergrund: Die Vorschrift, dass elektrische Wlder31andsheizun gen und Klimaanlagen nur noch eingebaut werden dürfen, wenn sich ihr Be- darf nachweisen 13sst. Vorschriften für zum Teil sehr drastische Verbesserung der Hau3haltgerate. Zum Beispiel sollen Kühlschranke sechs mal weni- ger Energie brauchen als heute (dies bedingt zum mindesten 15 cm dicke Wände und 10 cm dicke Türen). Als Folge dieser Massnahmen wird eine Einsparung von 21 % des Stromverbrau- ches ermittelt, die sich im wesentlichen auf die Haushalte und Dienstlei- stungsbetriebe verteilt. 2. Szenarien des WWF Wir zeigen einige Massnahmen und deren Konsequenzen für den Stromverbrauch im Jahre 2020 für das Szenarium SPAR im Vergleich zu BASIS. Auch hier soll vor allem in den Haushalten und Dienstleistungsbetrieben gespart werden. Besonderes Gewicht wird auf die Redaktion des Verbrauchs für Klimaanlagen der Dien3tleistung3geb3ude gelegt. Es wird angenom- men , dass dieser Verbrauch gegenüber heute um einen Drittel ab- nimmt, obwohl auch im Sparszenarium mit einem starken Anstieg von Bruttogeschossflache und Wertschöpfung im Dienstleistungssektor gerechnet wird (gleich wie BASIS) . Bei den Haushaltgeraten wird nicht nur eine technische Verbesse- rung der Gerate vorausgesetzt, sondern auch eine gegenüber dem Ba- sisszenarium zum Teil sehr stark reduzierte Verbreitung elektri- scher Gerate. So wird zum Beispie) angenommen, dass nur die Hälf- te aller Haushalte über einen Tiefkühler verfügt (gegenüber allen Haushalten im Basisszenarium und 59 % heute) . Bei der Industrie entfallt, der Hauptanteil der angenommenen Ein- sparungen auf den Sektor Metallerzeugung, -Veredlung und -Verar- beitung, obwohl gerade in diesem Sektor heute eine steigende Ten- denz des spezifischen Stromverbrauches vorherrscht. - Der beim Verkehr ausgewiesene Mehrverbrauch an Strom tst auf die in diesem Szenarium unterstellte Substitution von der Strasse zur Schiene zurückzuführen. Quelle: 2, 3, 5, M
STROMANGEBOT UND -NACHFRAGE IM WINTER TWh ,.-'-l r -J^—'T 30 ^r^-r 10.7 TWh sP^ 20 I } 9.2 Kemenerc lie TWh 1 10 Wasserkn3ft 1990 2000 2010 2020 Landesbedarf ohne Eingriff ( Uni Genf) Landesbedarf ohne Eingriff (WWF BASIS) I Landesbedarf ohne Eingriff (0RL1) Landesbedarf mit Eingriff (Energie - Initiative)
S 6 Stromangebot und -nachfrage im Winter Die für die Elektrizitätsversorgung unseres Landes entscheidende Nachfra- gegrösse ist der Landesbedarf an elektrischer Energie (nicht an installier- ter Leistung) im Winterhalbjahr. Diese Figur ist als schematische Darstel- lung aufzufassen, mit welcher die verschiedenen Grössenordnungen verdeut- licht werden sollen. Im Szenarium SPAR des WWF wird vorgesehen, dass im .fahre 2020 keine Kern- energie mehr zur Verfügung steht. E3 wird kein zeitlicher Verlauf für die Ausserbetriebsetzung der Kernkraftwerke angegeben. Ein möglicher Verlauf, wie er unter Annahme einer Lebensdauer von 30 Jahren für KKW zustande kommt, wird in diesem Bild dargestellt. Dabei ist für den Anteil der Wasserkraft die mittlere Erzeugungsmoglichkeit der bestehenden Werke eingesetzt und der Landesbedarf schliesst neben Verlusten und Pumpst- roroaufwand auch die zur Versorgungssicherheit notwendigen Reserven ein Erst damit können Angebot und Nachfrage miteinander verglichen werden. Die Figur zeigt: - Entscheid heute über Verzicht auf Ersetzung der KKW wirkt sich erst langfristig aus (frühestens nach 2000). Die Suhstitutionsrate nach 2000 muss sehr hoch sein (Ersatz der Stromproduktion eines KKW's von 1 GWe ca. alle 5 Jahre) Im Jahr 2020 müssen 10.7 TWh an Strom gegenüber den Perspektiven WWF BASIS oder 0RL 1 eingespart sein. Gegenüber einer unbeein- flussten Entwicklung könnte dieser Betrag sogar ca. 15 TWh sein. Im Jahr 2020 müssen 9.2 TWh Kernenergie durch andere Energieträger substituiert sein (siehe Figur S7 oder Z6 für das "Wie"). Im Zusammenhang mit der Atominitiative ist zu beachten, dass - keine Zahlen für die Lebensdauer im Initiativtext enthalten sind. - der Bundesrat in seiner Botschaft zur Initiative von eir^r Lebens- dauer von 40 Jahren ausgeht (Dies bedeutet u.a., dasc die Annahme "kein Strom aus KKW im Jahre 2020" des Szenariums SPAR mit der An- sicht des Bundesrates nicht kompatibel ist) . das Szenarium WWF SPAR von den Initianten als ihr Szenarium akzep- tiert wird . Quellen: 3, 4, 5, 11, 17
DECKUNG DES STROM-BEDARFS OHNE KERNKRAFTWERKE (gemäss WWF Spar) Die heute in Betrieb stehenden Kernkraft- werke sollen ersetzt werden durch " AUSBAU DER WASSERKRAFTWERKE " " LEICHTE ZUNAHME DER KOHLE" * VERWENDUNG VON SOLARENERGIE " WAS BEDEUTET DAS KONKRET ? Energie Leistung (PJ Jahr) (MW) Ausbau der Wasserkraft 8.6 1000 Konv. thermische Kraftwerke 18 8 1480 (mit Kohle, Gas, Oel, Müll) - Blockheizkraftwerke 15.2 1060 Solarkraftwerke 10.0 1830
S 7 Deckung des Strombedarfs ohne Kernkraftwerke Unter der Vo. aussetzung, dass das i» Szenariu» SPAR des WWF anvisierte Ziel einer Stabilisierung der Nachfrage nach Elektrizität auf dem heutigen Niveau erreicht wird, und dass im Jahr 2020 keine Kernkraftwerke mehr im Betrieb stehen, müssen die zur Deckung des Bedarfs im Winterhalblahr fehlenden 9 ? TWh auf andere Weise produziert werden. Dazu sind in der WWF-Studie konkrete Vor- schlage gemacht worden, die hier zusaramengefasst werden. Zu diesen Angaben kann ergänzt werden: Die hier gegebenen Zahlen und Zitate stammen aus der WWF-Studie mit Ausnahme der letzten Zeile. Dort wird lediglich postuliert, dass lahrlich 10 PJ (=2.8 TWh) elektrische Energie in Sonnenzellen-Anlagen erzeugt werden sollen. Aus einer neuen Studie des Bundesamtes für Energiewirtschaft (REW) entnehmen wir, dass diese Zahl realisiert werden kann und dass sie eine installierte Leistung von 1830 MW(Spitze) vorwiegend in der Form von Alpenkraftwerken bedingt (siehe Figur S8 für weitere Ein- zelheiten). Wie realistisch sind die Zeithorizonte in Anbetracht der heutigen Kostensituation (siehe Figur W?)? Der für Ausbau der Wasserkraft eingesetzte Retrag entspricht einer Modernisierung ier bestehenden Kraftwerke und einer Erhöhung der jahrlichen Energieproduktion um 8 %. Der Anteil der konventionellen thermischen Kraftwerke entspricht einer Versechsfachung des heutigen Anteils. Diese Vorstellungen entsprechen denjenigen des Bundesrates in den Erläuterungen des EVEÜ an die Kommission des Standerates. Darin ist unter anderem ein Kohle/Gas-Kraftwerk im Räume Basel inbegriffen. Die soeben publizierte "Umweltvertraglichkeits-Studie Heizkraft werk Pratteln" hat unter anderem ergeben, dass einem zentralen Heizkraftwerk der Vorzug gegeben werden muss und dass auf dezentrale Losungen 2u verzichten ist. - Dieselbe Studie hat ergeben, dass nicht ein "Kraftwerk mit Abwar- menutzung" sondern ein "Heizwerk mit Stromproduktion" vorgesehen werden soll und dass der Bau der Anlage und dessen Etapplerung we- niger von der Elektrizitatsnachfrage als vom Aufnahmepotential und dem Ausbauzustand eine3 regionalen Fernwarmenetze3 abhangt. Auch im Betrieb mÜ3ste die Produktion nach dem Wärmebedarf und weniger nach dem Strombedarf ausgerichtet sein. Demgegenüber werden die im Szenarium SPAR postulierten Kraftwerke nur für die Strom- produktion verwendet. - Die zur Diskussion gestellte optimale Variante eines Heizkraftwer- kes Pratteln führt im Endausbau (2015) zu einer elektrischen Lei- stung von 200 MWe. Dies sind ledlglich 13-5 % der im Szenarium SPAR postulierten Leistung für konventionelle thermische Kraftwer- ke. Quelle: 5, 12, 13, 15, 17
WAS BEDEUTET EINE STROM- PRODUKTION VON 10 PJ MIT SOLARZELLE .ANLAGEN ? - Solarzellen auf allen unter ökonomisch - ökologischen Aspekten geeigneten 20 000 Dachflächen - Solarzellen - Anlagen auf 300 Parkplätzen - 40-150 Solarkraftwerke in den Alpen mit Leistungen zwischen 10-160 MW und einem Rächenbedarf von 50 km 2 - Wann wird der Preis konkurrenzfähig ?
S 8 Was bedeutet eine Stromproduktion von 10 PJ mit Solarzellenanlagen? Im Szenarlu« SPAR des WWF wird postuliert, dass im Jahre 2020 insgesamt 10 PJ elektrische Energie in Solarzellenanlagen produziert wird, davon je die HSlfte im Sommer und im Winter. In einer neuen Studie des Bundesamtes für Energiewirtschaft (BEW) ist unter den folgenden Bedingungen eine Ener- gieproduktion derselben Grössenordnung (11.7 PJ) berechnet worden: Heutige Technologie der Solargeneratoren und Systemkomponenten, - heutige Energiebedarfsverteilung zwischen Sommer- und Winterhalb- jahr, Berücksichtigung möglicher Opposition gegen Solarzellenanlagen an Orten, wo sie als störend empfunden werden könnten. Unter diesen Bedingungen ist die in dieser Figur gezeigte Aufteilung der verschiedenen Anlagen ermittelt worden. Da in der BEW-Studle detaillierte Angaben über die installierbaren Leistungen und die jahrliche Energiepro- duktion der verschiedenen Kategorien gegeben sind, 13sst sich unter Berück- sichtigung der Reduktion von 11.7 auf 10.0 PJ die insgesamt notwendige elektrische Leistung bestimmen. Es ergeben sich - für die A1penkraftwerke 1530 HW bei einer Energieproduktion von 2369 GWh pro Jahr, - für die Dachanlagen 300 MW bei einer Energieproduktion von 407 GWh pro Jahr, - d.h. total 1830 MW bzw. 2776 GWh (= 10 PJ) pro Jahr. Aus diesen Resultaten ergibt sich, dass in den Solarzellenanlagen für jedes Watt installierter Spitzenleistung 1.5 kWh elektrischer Energie im Jahr er- zeugt werden. Für Kernkraftwerke betragt die entsprechende Zahl 7 kWh. Die in derselben Studie angegebenen Abschatzungen für die Stroragestehungs- kosten sind auf der Figur W2 gezeigt. Quellen: 15, 17
ENERGIE - PREISE • Preis-Annahmen in den Szenarien für das Jahr 2000 (angegeben in Prozenten des heutigen Wertes) Szen. CUEPE Hoch Tief Krise Szen. WWF BASIS SPAR KERN Heizoel 93 129 128 100 100 100 Benzin 73 91 84 100 100 100 Erdgas 100 140 146 100 100 100 Elektrizität 131 131 131 109 100 118 Keine Annahmen in den Szenarien des ORL
W 1 Energiepreise Wir stellen hier in einer knappen Uebersicht die in den verschiedenen Sze- narien unterstellten Annahmen über die Entwicklung der Energiepreise zusam- men . 1. CUEPE (Universität Genf) In dieser Tabelle geben wir nur die Annahmen über die Preise im Jahr 2000. Elnze-heiten über den zeitlichen Verlauf sind in der Original-Literatur gegeben. 2. WWF - Alle Energiepreise ausser den Strompreisen werden als real konstant angenommen bis zu» Jahr 2020. Es wird mit einem starken Anstieg •ier Stromerzeugungskosten aus Kernkraftwerken gerechnet. Dies führt zu den steigenden Strom- preisen für die Falle BASIS und KERN. - Für das Szenarium SPAR wird kein Anstieg des Strompreises angenom- men . Diese Annahme wird in der Figur W2 (Stromgestehungskosten) zur Diskussion gestellt. 3- ORL Es werden keine Annahmen über Energiepreise gemacht, da sie von den Autoren dieser Szenarien als sekundäre Variablen betr«ac;.Let werden. Quellen: 2, 4, 5
STROMGESTEHUNGSKOSTEN 9 Zusammenhang zwischen den Preisen für Sonnenzellen und Solar-Elektrizität Sonnenzellenpreis Stromgestehungskosten (Fr./W Spitze) (Rp./kWh) 12* 100-200 3 29 0 16 ** bester Preis heute 1 Blockheizkraftwerke Vollastbetriebs- Stromgestehungskosten stunden 3000 20 4500 15 (Kosten für Reduktion der Schadstoff- emissionen nicht inbegriffen) Kernkraftwerke Stromgestehungskosten Gösgen 7 Leibstadt 11 (Entsorgungskosten inbegriffen)
W 2 Stromgestehungskosten In den Szenarien des WWF wird angenommen, dass die Strompreise für das Sze- narium SPAR real konstant bleiben und dass sie für die anderen beiden auf 18 Rp - (BASIS) bzw. 22 Rp. (KERN) pro Kilowattstunde ansteigen. Zum Vergleich geben wir hier die Stromgestehungskosten für verschiedene Arten von Kraftwerken an. 1. Solar-Elektrizitat Der für heute angegebene Preis bezieht sich auf grosse Anlagen in günstigen Verhältnissen. Be) einem Sonnenzellenpreis von Fr. 3 - pro Watt (Spitze) betragen die Stromgestehungskosten 29 Rp. pro kWh. Niemand weiss, wie schnell die Preise sinken werden. Selbst wenn die Zellen gratis erhaltlich waren, würde die Energie noch etwa 16 Rp. pro kWh kosten. 2. Blockheizkraftwerke In einer neuen Studie des Bundesamtes für Energiewirtschaft ist unter anderem eine Sensitlvitatsanalvse der Wirtschaftlichkeit von Blockheizkraftwerken für verschiedene Systeme durchgeführt worden. Sie hat gezeigt, da3S die Kosten vor allem abhangen von der Anzahl der Volla3t-Betriebsstunden. Im Bereich zwischen 3000 und U500 Stunden liegen die Stromgestehungskosten zwischen 15 und 20 Rp. pro kWh. Ausdrücklich wird in der Studie darauf hingewiesen, dass anfälli- ge Vorschriften zur Begrenzung der Schadstoff-Emissionen - Je nach gesetzten Grenzen und Art der Massnahmen zu deren Reduktion - zu einer merklichen Erhöhung der Investitions- und allenfalls auch der Unterhaltskosten führen dürfte. 3. Kernkraftwerke Zum Vergleich geben wir hier die Stromgestehungskosten für die beiden neuesten Kernkraftwerke der Schweiz an. In den Szenarien werden Preise (für den Konsumenten) angenommen, ir dieser Figur geben wir die Selbstkosten (ab Klemme des Kraftwerks). Quellen: 1U, 15
KOSTENVERGLEICH FÜR HAUSHALTE Der Unterschied der Qesamtkosten zwischen den Szenarien SPAR und BASIS des WWF und seine Abhängigkeit von möglichen Fehleinschätzungen (ohne Verkehr) Mehrausgaben 4 0 für Energie pro Jahr und Haushalt in % 0% 20% 40% Fehleinschätzung des Wärme-Energieverbrauchs MI+25 Mehrinvestitionen um 25% unterschätzt z.B. 75 Fr./m2 statt 60 für Wärme- dämmung bei Altbauten Mehr- Fat-Beispiel: ausgaben SPAR-BASIS A alle Annahmen wie WWF -4% B Strompreis steigt allgemein +2% C dazu: 30% zu wenig Wärme gespart +12% D dazu: 25% höhere Mehrin vest it ione +21%
W 3 Kostenvergleich für Haushalte In der WWF-Studie werden einerseits die Energiekosten für alle drei Szena- rien angegeben, für die Investitionen andererseits und damit für die Ge- samtkosten werden nicht die absoluten Zahlen, sondern nur die Unterschiede zwischen den Szenarien angegeben. Wir führen hier eine Sensitiv!tatsanalvge durch um zu zeigen, wie stark diese Resultate von den getroffenen Annahntn abhängen. Für die Haushalte (ohne Verkehr) untersuchen wir hier die Abhängigkeit von den Annahmen über den Strompreis den Wärme-Energieverbrauch die notwendigen MehrInvestitionen Die Figur zeigt Wenn alle Annahmen des WWF erfüllt werden, resultieren Minderausgaben von ^ % im Sparszenarium gegenüber BASIS (Punkt A) . Wenn für alle Szenarien ein allgemeiner Anstieg des Strompreises (von 15 auf 18 Rp. pro kWh) angenommen w.rd, so werden aus den Minderausgaben Mehrausgaben (Punkt B) Wenn der Wärme-Energieverbrauch und/oder die Mehrinvestitionen im Szenarium SPAR unterschätzt werden, so steigen diese Mehrausgaben Wir zeigen hier die Auswirkungen von Fehleinschätzungen (der Mehr- Investitionen, nicht der Gesamtinvestitionen) bis zu Je 50 t. In Wirklichkeit könnten sie sehr wohl noch grösser sein und damit zu noch grösseren jährlichen Mehrausgaben der Haushalte führen. Für die Auswirkungen von möglichen UnterSchätzungen - die wir als nicht sehr wahrscheinlich erachten - sowie für die Darstellung der Unterschiede zwischen den 5zena-ien KERN und BASIS verweisen wir auf die ausführliche Version unseres Berichtes. Da3 Beispiel zeigt, wie die Mehrausgaben auf 21 % steigen, wenn der Strompreis allgemein auf 18 Rp. pro kWh steigt, im Mittel aller Gebäude eine Heizenergiekennzahl von 363 MJ/m2 er- reicht wird statt 2J2 wie beim WWF (1000 kg Oel statt 800 für eine Wohnung mit 120 m2), - die MehrInvestitionen um die - in Franken - kleine Differenz von 25 % höher sind als angenommen. Quellen: 5, 17
VERGLEICH DER GESAMTKOSTEN • Mehrkosten (+) oder Minder kosten (-) SPAR-BASIS (Abhängigkeit von möglichen Fehleinschätzungen) Annahmen : A wie WWF SPAR B allgemeine Stromverteuerung C wie B, aber Energieverbrauch (ohne Strom) im Sparszenarium um 20% unterschätzt Kostendifferenz SPAR-BASIS in Mio. Fr. pro Jahr. A B c alle Verbraucher exkl. Verkehr -100 + 950 +1600 Verkehr - 2 3 0 0 - 2 1 5 0 -1250 • Zusätzliche kostentreibende Faktoren - Unterschätzung des Stromverbrauchs (Benutzerverhalten, ÄRA etc.) - Höhere Mehrinvestitionen für Wärme- dämmung, Technologieverbesserung und Umweltschutz-Massnahmen - Aufwand für Forschung und Entwicklung der vorausgesetzten Energie-Spar-Technologien
wu Vergleich der Gesamtkosten-Differenzen Die Hehrkosten oder Hlnderkosten des Szenariums SPAR gegenüber BASIS werden hier für die Gesamtheit der Energieverbraucher mit einer Sensitivitatsana- lyse untersucht wie im vorhergehenden Bild
SPEZIRSCHE EMISSIONEN FÜR WÄRMEPUMPEN UND BLOCKHEIZ- KRAFTWERKE (IN t/pj) CO NOx HC Gasmotor-WP* 192 1540 114 Dieselmotor* 60-250 400-1400 50-150 Gasturbine 50-300 200-600 10-70 Gaskessel 70 35 15 Oelkessel 70 40 15 ""(Messungen EIR)
U 1 Speziflache Eii33iont:n für Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke Die hier gezeigten spezifischen Emissionen von Wärmepumpen und Dieselmoto- ren sind in einer umfassenden Messkampagne des EIR ermittelt worden. Die übrigen Werte stammen aus der Literatur. Die Messergebnisse zeigen, dass die Emissionsfaktoren in den meisten Fallen sehr viel hoher liegen als bei den konventionellen Heizkesseln. Besonders gross i3t der Unterschied im Fall der Stickoxide. wo die Gasmo- tor-Wärmepumpe bis 30 mal mehr emittiert als der Gasheizkessei . Mögliche Massnahmen: - Einbau von Katalysatoren - Rauchgaswasche - Kondensation der Rauchgase Die Diskussion dieser und anderer Massnahmen hat in Fachkreisen eingesetzt. Für das Szenarium WWF SPAR ist es eine absolut notwendige Bedingung, dass Massnahmen dieser Art in breitem Rahmen angewendet werden. Es wird in die- sem Szenarium angenommen, dass sich die meisten spezifischen Emissionen durch Fortschritte der technologischen Entwicklung sehr drastisch reduzie- ren lassen. In vielen Fallen wird mit einer möglichen Reduktion um einen Fak- tor 10 oder 20 gerechnet. - Für die NOx-Emission von Gasmotoren bei Wärmepumpen ist sogar an- genommen, dass sich der Emissionsfaktor gegenüber dem heute gemes- senen Wert von 1540 t/PJ (siehe unsere Tabelle) auf 25 t/PJ , d.h. um einen Faktor 62 vermindern wird . Quellen: 5, 11
GESAMT - EMISSIONEN FÜR DAS JAHR 2020 (OHNE VERKEHR) kt A 4t 60- 60 40- 40 20- S 20 L ^ ^ 1 S0 2 (kt) NOx(kt) CO(kt) Pb(t) Szenarium WWF BASIS , Emissionsfaktoren BUS Szenarium WWF SPAR, Emissionsfaktoren BUS Szenarium und Emissionsfaktoren WWF SPAR Gründe für unterschiedliche Beurteilung: • WWF vernachlässigt emissionsintensive Stromproduktion - durch Oel- und Kohlekraftwerke • Emissions-Reduktionspotential durch BUS vorsichtiger beurteilt als WWF • WWF Annahmen für 2020, BUS für 2000
U 2 Gesamt-Emissionen für das Jahr 2020 (ohne Verkehr) Im Vergleich sind hier verschiedene Abschätzungen der Schadstoff-Emissionen für die Szenarien BASIS und SPAR d^s WWF gezeigt Für die dabei verwende- ten spezifischen Emissionen haben wir folgende Annahmen gemacht bzw. über- nommen Emissionsfaktoren BUS - Die vom Bundesamt für Umweltschutz getroffenen Annahmen für das Jahr 2000 setzen eine Reduktion des Schwefelgehalts it" Heiz- und Dieselöl auf 0.15 X in Rechnung. - Für die in Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken auftretenden er- höhten Eais3lonen haben wir die entprechend höheren Werte gemäss EIR-Messungen (siehe Figur U1) eingesetzt. Dabei haben wir zu- satzlich angenommen, dass die Emission von NO^ für diese Systeme bis ins Jahr 2000 um einen Faktor 10 reduziert werden wird. Für die Emissionen der stromerzeugenden konventionellen thermi- schen Kraftwerke und Kehrichtverbrennungsanlagen haben wir die in der ORL-Studie gegebenen Emissionsfaktoren für Grossanlagen einge- setzt . Emissionsfaktoren WWF SPAR - Die Emissionen aus der Stromerzeugung und Müllverbrennung sind nicht berücksichtigt. Es wird eine konsequente Anwendung von Luftreinhaltmassnahmen an- genommen. Insbesondere sollen im Feuerungsbereich auch für klei- nere Heizungsanlagen Abgasreinigungsverfahren »»ingesetzt worden. Der Einbau soll ab 2000 beim Ersatz alter Heizanlagen vorgeschrie- ben sein. Die Emission von Blei ist in der WWF-Studie nicht berechnet wor- den . Für Einzelheiten verweisen wir auf die Original-Literatur. Beim Vergleich der Emissionen muss berücksichtigt werden, dass hier nur die Emissionen ohne Verkehr gezeigt werden, - es sich um eine Auswahl von Schadstoffen handelt, und andere Schwermetalle als Blei sowie RajioaktivltMt fehlen, Emissionen aus chemischen/technischen Prozessen nicht enthalten sind . Quellen: J», 5, 7, T»
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