Bringen Sie Ihr Haus in Bestform - Wegweiser für ein energieeffizientes Zuhause

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Bringen Sie Ihr Haus in Bestform - Wegweiser für ein energieeffizientes Zuhause
Bringen Sie Ihr Haus
in Bestform
Wegweiser für ein energieeffizientes Zuhause

                                               machts-effizient.de
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Alle Informationen und Beratungsangebote zur
            Energieeffizienz finden Sie unter
            www.machts-effizient.de oder 0800 0115 000

Impressum

Herausgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Öffentlichkeitsarbeit
11019 Berlin
www.bmwi.de

Stand
Januar 2021

Diese Publikation wird ausschließlich als Download angeboten.

Gestaltung
PRpetuum GmbH, 80801 München

Bildnachweis
BMWi
Eva Weber, Hausprojektgesellschaft KunterBunte 19 mbH / S. 12 – 13
Pascal Rohé / S. 10 – 11, 28–29
Claus Morgenstern / KfW Banken­­gruppe / S. 16 – 17, 22 – 23
Getty Images
Fancy/Veer/Corbis u. Classen Rafael/EyeEm / Titel; Malorny / S. 24;
miguelangelortega / S. 18; Monty Rakusen / S. 7; Westend61 / S. 14, 27
Pixel perfect / S. 25

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Diese Publikation wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit herausgegeben. Die Publi­
kation wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.
Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern
während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet
werden. Dies gilt für Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen
sowie für Wahlen zum Europäischen Parlament.
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Inhalt

Vorwort                        ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................   4

Beratung
Hohe Qualität durch qualifizierte Beratung........................................................................................................................................................................................................... 8
Praxisbeispiel: Schluss mit den Energieverlusten...............................................................................................................................................................................10
Praxisbeispiel: Qualität sichern durch Baubegleitung.............................................................................................................................................................12

Bauen
Für die Zukunft bauen..............................................................................................................................................................................................................................................................................................15
Praxisbeispiel: Ganz traditionell und sehr modern..........................................................................................................................................................................16

Sanieren
Mehr Komfort, weniger Kosten.........................................................................................................................................................................................................................................................19
Praxisbeispiel: Die bestmögliche Lösung finden...................................................................................................................................................................................22

Heizen
Energiewende im Eigenheim...................................................................................................................................................................................................................................................................25
Praxisbeispiel: Eine saubere Lösung.....................................................................................................................................................................................................................................28

Energiespartipps: Energie sparen im Haushalt                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            30
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Förderprogramme im Überblick                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            32
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Ansprechpartner                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         34
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    Vorwort

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    wer baut oder saniert, plant voraus für die Zukunft. Für immer mehr
    Immobilien­eigentümer bedeutet das, auf Energieeffizienz zu achten
    und erneuerbare Energien einzusetzen. Es gibt unzählige Möglich­
    keiten, in den eigenen vier Wänden Energie einzusparen. Viele dieser
    Maßnahmen machen sich durch die Energieeinsparungen bezahlt.
    Wirtschaftlich besonders vorteilhaft ist eine energetische Modernisie­
    rung, wenn sie mit einer ohnehin anstehenden Instandhaltung am
    Gebäude verbunden werden kann. Damit sich auch größere Investiti­
    onen in die Zukunft heute schon lohnen, unterstützen wir Sie bei der
    Finanzierung mit unseren Förderprogrammen, die von der KfW
    Bankengruppe (KfW) und vom Bundesamt für Wirtschaft und Aus­
    fuhrkontrolle (BAFA) umgesetzt werden.

    In dieser Broschüre geben wir Ihnen einen Überblick über die För-
    der­programme für Wohngebäude und einen Eindruck von den Mög­
    lichkeiten, die sich Ihnen durch energetisches Bauen und Sanieren
    eröffnen. Praxisbeispiele schildern, wie andere Haus- und Wohnungs­
    eigentümer vorgegangen sind.

    Was Ihnen energetisches Bauen und Sanieren bringt? Den direkten
    Effekt:

    #    ie senken Ihre Energiekosten:
        S
        Durch energetisches Bauen und Sanieren und den Umstieg auf
        erneuerbare Energien können Sie Ihren Verbrauch von Gas oder
        Öl reduzieren. Damit werden Sie unabhängiger von ungewissen
        Energiepreisen.

    #    ie erhöhen den Wohnkomfort:
        S
        Wohnräume, die nach energetischen Gesichtspunkten gebaut oder
        saniert wurden, bleiben im Winter schön warm und im Sommer
        relativ kühl. Zugluft gibt es nur noch, wenn Sie lüften.
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#    ie verbessern langfristig die Qualität Ihrer Immobilie:
    S
    Wir fördern auch die Energieberatung sowie die Baubegleitung
    bei Neubauten und Sanierungen. Damit erhalten Sie professionelle
    Unterstützung von Experten, die Ihnen helfen, die jeweils best­mög­­­
    liche Lösung zu realisieren.
    Außerdem im Förderpaket: barriere­freie Umbauten, Einbruch­
    schutz und viele weitere Modernisierungsmaßnahmen.

#    ie erhalten den Wert Ihres Eigenheims:
    S
    Wenn Sie Ihre Immobilie selbst nutzen, profitieren Sie in der Regel
    langfristig von niedrigeren Betriebskosten, hoher Bauqualität und
    mehr Komfort. Wenn Sie vermieten oder verkaufen wollen, kön­
    nen Sie mit einer guten Energiebilanz werben.

#    ie schützen das Klima:
    S
    Indem Sie Energie einsparen und Ihre Heizungsanlage auf erneu­
    erbare Energien umstellen, senken Sie auch Ihren CO2-Ausstoß –
    und schonen so Umwelt und Klima.

Es gibt viele gute Gründe, sich für Energieeffizienz und Wärme aus
erneuerbaren Energien zu entscheiden. In dieser Broschüre erfahren
Sie, welche För­derpro­gramme Sie nutzen können, wo Sie Beratung
finden und worauf Sie achten sollten. Auf den letzten Seiten finden
Sie zusätz­liche Energiespartipps für den Haushalt. Mehr Informatio­
nen zu allen Themen dieser Broschüre finden Sie online auf dem
Energieeffizienz-Portal des BMWi „Deutschland macht’s effizient“:
www.machts-effizient.de.

Ihr Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
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Beratung
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8     B E R AT U N G

 E N E R G I E B E R AT U N G

Die Energieberatung vor Beginn einer Sanierung und die Baubegleitung während eines Neu-
baus oder einer Sanierung stellen sicher, dass Sie das gewünschte Ergebnis auch wirklich erreichen.
Das BMWi fördert die „Energieberatung für Wohngebäude“ (Vor-Ort-Beratung, individueller
Sanierungsfahrplan) durch qualifizierte Experten, damit in jedem Bauprojekt die optimale
Lösung gefunden wird.

Hohe Qualität durch qualifizierte
                                                          Energieberatung für Wohngebäude:
Beratung
                                                          Drei Schritte zur Förderung
Es lohnt sich, beim Bauen und Sanieren einen
                                                          1. Einen Energieeffizienz-Experten beauftragen
Energie­berater ins Boot zu holen. Energieeffizientes
                                                          2. Energieberatung erhalten
Bauen und Sanieren reduziert Ihren Energiever­
                                                          3. Von der Förderung profitieren
brauch nachhaltig. Doch das ist nur das eine Ziel,
das sich mit wenigen, eindrucksvollen Zahlen aus­
drücken lässt, in eingesparten Kilowattstunden,
Kohlendioxid-Emissionen und Euro. Genauso wich­         1.700 Euro in Gebäuden mit mindestens drei Wohn­
tig ist das Ziel, durch hohe Bauqualität ein angeneh­   einheiten. Woh­nungseigentümer­gemein­schaf­ten
mes, gesundes Wohnklima zu schaffen. Damit kom­         erhalten einen zusätzlichen Zuschuss von bis zu 500
men viele verschiedene Faktoren ins Spiel: Fenster,     Euro, wenn der Berater den Energieberatungsbe­
Böden, Wände, Fassaden, Wärmeströ­me, Lüftung,          richt in einer Wohnungseigentümer­ver­sammlung
Feuchtigkeit und all die unerwünschten Schäden,         oder Beiratssitzung vorstellt. Für die Bau­begleitung
die durch Baufehler entstehen können. Alle Fakto­       bei der Sanierung Ihres Hauses oder bei einem Neu­
ren zusammen zu betrachten, ist Aufgabe der Ener­       bauprojekt übernimmt das BMWi 50 % der Kosten,
gieberater. Nur wenn das Gebäude ganzheitlich           bis zu 4.000 Euro pro Vorhaben. Wird im Anschluss
betrachtet wird, kann eine gezielte, effiziente und     an eine Energieberatung eine Sanierungsmaßnahme
abgestimmte Lösung gefunden werden.                     auf Grundlage eines individuellen Sanierungsfahr­
                                                        plans umgesetzt, erhöht sich der jeweilige Förder­
Indem Sie Energie einsparen, senken Sie auch            satz in der Bundesförderung für effiziente Gebäude
Ihren CO2-Ausstoß. Deshalb wird energieeffizien­        (BEG) um zusätzliche 5 Prozentpunkte (iSFP-Bonus).
tes Bauen und Sanieren vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wie         Beratung – qualifiziert und vorausschauend
auch der Umstieg auf erneu­er­bare Energiequellen.
Energieberater sorgen dafür, dass die Maßnahmen         Energieberater verfügen über eine qualifizierte
fachgerecht geplant und qualitativ hochwertig           Ausbildung auf Basis ihrer Berufe als Architekten,
umgesetzt werden. Deshalb fördert das BMWi auch         Bauingenieure oder Handwerksmeister, und sie
die Beratung – die „Energieberatung für Wohnge­         müssen sich regelmäßig weiterbilden. Sie sind ver­
bäude“ vor einer Sanierung und die „Baubeglei­          pflichtet, eine fachgerechte, gewerkeübergreifende,
tung“ während des Neubaus oder einer Sanierung          technologieoffene und neutrale Beratung zu leis­
eines Wohngebäudes.                                     ten. Und sie haben den Überblick über die ver­
                                                        schiedenen Bauabschnitte und die angrenzenden
Das BMWi übernimmt 80 % der Kosten für eine             Bereiche, wie zum Beispiel altersgerechtes Bauen,
Energieberatung für Wohngebäude, bis zu 1.300           Sicherheitstechnik, Hochwasserschutz, E-Mobilität,
Euro in Ein- und Zweifamilienhäusern und bis zu         Energiespeicher im Haus oder auch im Quartier.
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Ausgangspunkt ist der persönliche Bedarf, auch auf     dermittel und die mögliche Energieeinsparung.
die Zukunft bezogen: Welche Nutzungsänderun­           Die Ergebnisse wer­den in einem Sanierungsfahr­
gen sind absehbar? Welche Maßnahmen sind in            plan und einer Umsetzungshilfe doku­mentiert. Je
der gegenwärtigen Lebenssituation wirklich sinn­       nach Ihren Plänen kann der Energieberater eine
voll? Und nicht zuletzt: Energieberater kennen die     Gesamt­sanierung in einem Zuge darstellen oder
staatlichen Förderprogramme und wissen, wie sie        aufzeigen, wie das Gebäude Schritt für Schritt über
genutzt und kombiniert werden können. Auf den          einen längeren Zeitraum durch aufeinander abge­
folgenden Seiten zeigen wir anhand von zwei            stimmte Einzelmaß­nahmen saniert werden kann.
Praxisbeispielen, wie die Energieberatung und die      Auch im Falle einer Gesamtsanierung wird der
Baubegleitung in der Praxis ablaufen können. Vor­      Energieberater die energetischen Veränderungen
gestellt werden zwei individuelle Beratungspro­        durch die verschiedenen Sanierungskomponenten
jekte von zwei der insgesamt rund 13.000 Energie­      einzeln beschreiben. Anschließend wird der indivi­
berater, die in der „Energieeffizienz-Expertenliste    duelle Sanierungsfahrplan in einem gemeinsamen
für Förderprogramme des Bundes“ gelistet werden.       Gespräch erläutert.

Sie wollen sanieren? Nutzen Sie die                    Die Baubegleitung beim Neubau und bei der
Energieberatung!                                       Sanierung

Wenn Sie sich einen ersten Überblick über die in       Die Förderprogramme des BMWi stellen hohe
Ihrem Fall möglichen Sparpotenziale verschaffen        Anforderungen an die Qualität von energetischen
wollen, können Sie sich zunächst an die Verbrau­       Baumaßnahmen. Schon kleine Fehler in der Pla­
cherzentralen wenden. Die Beratungsangebote der        nung und Ausführung können dazu führen, dass
Verbraucherzentralen werden vom BMWi geför­            das angestrebte energetische Niveau nicht erreicht
dert und sind daher sehr preiswert. Der „Basis-        wird. Deshalb ist die energetische Baubegleitung
Check“ bei Ihnen zu Hause ist kostenlos, der           durch einen Sachverständigen Voraussetzung, um
umfangreichere „Gebäude-­Check“, der „Heiz-            das KfW-Förderprogramm „Energieeffizient Bauen
Check“ und der „Detail-Check“ kosten jeweils 30        und Sanieren“ nutzen zu können. Ein Bau­begleiter
Euro. Für einkommensschwache Haushalte sind            steht Ihnen bis zum Abschluss Ihres Projekts zur
alle Angebote kostenlos.                               Seite und unterstützt Sie bei der Detailplanung
                                                       und der Suche nach Handwerks- und Baufirmen,
Wenn Sie sich für eine Sanierung entschieden           er kontrolliert die Bau­­ausführung und kümmert
haben, sollten Sie die „Energieberatung für Wohn­      sich um die Abnahme und Bewertung der Bau­
gebäude“ nutzen. Durch diese Beratung im Vorfeld       maßnahmen.
einer Sanierung erhalten Sie einen detaillierten
Überblick, wie Sie die Energieeffizienz Ihres Gebäu­   Nähere Informationen erhalten Sie unter
des verbessern können. Zunächst untersucht der         # www.machts-effizient.de/energieberatung-

Energieberater bei einem Vor-Ort-Termin den              gebaeude
energetischen Zustand des Hauses und fragt Sie         # www.machts-effizient.de/baubegleitung

nach Ihren Erfahrungen und Vorstellungen sowie         # www.machts-effizient.de/energieberatung

nach Unterlagen zum Haus und Ihrem Energiever­
brauch. Im nächsten Schritt bewertet der Energie­      Hier können Sie sich online alle Berater in
berater den Istzustand des Hauses. Dann entwickelt     Ihrer Nähe anzeigen lassen
er Sanierungsvorschläge – oder mehrere Varianten,      www.machts-effizient.de/expertenliste
die bei einem zweiten Termin auf eine konkrete
Empfehlung reduziert werden – und ermittelt die
Kosten der Maßnahmen, die entsprechenden För­
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10    B E R AT U N G

 P R A X I S B E I S P I E L : E N E R G I E B E R AT U N G F Ü R W O H N G E B ÄU D E

Die Familie Hummel in Triberg will ihr Einfamilienhaus, das Mitte der 1960er-Jahre gebaut
wurde, energetisch sanieren. Deshalb bittet sie einen Energieberater, das Haus zu untersuchen
und einen individuellen Sanierungsfahrplan zu erstellen.

Schluss mit den Energieverlusten                              Luftfeuchtigkeit kondensieren, und es bilden sich
                                                              Stockflecken und Schimmel“, erklärt der Fachmann.
Das Haus liegt am Hang, mit weitem Blick auf den              Von Stockwerk zu Stockwerk begutachtet der Ener­
Höhenzug, von dem die Triberger Wasserfälle bis               gieberater die derzeitige Situation und gibt Rat­
zum Ortsrand heruntersprudeln. Vom Parkplatz aus              schläge: Eine Dämmung der obersten Geschoss­
wirft Energieberater Werner Kaiser einen ersten               decke lohne sich immer, wenn kein Dachausbau
Blick auf das Haus: Satteldach, Südausrichtung –              geplant ist. Eine Prüfung der Dachziegel durch
beste Voraussetzungen für Solarenergie. Drinnen,              einen Fachbetrieb könne klären, ob und wie eine
am Wohnzimmertisch der Familie, fragt er, welche              Solaranlage installiert werden könnte. Über die
Sanierungsmaßnahmen schon geplant sind. Am                    Glasbausteine am Hauseingang gehe viel Wärme
dringendsten, sagt Sabine Hummel, seien neue                  verloren. Im Heizungskeller empfiehlt Kaiser, ein
Fenster, die Dämmung der Haustür und eine neue                Raumkonzept von einem Heizungsunternehmen
Heizung. Sie selbst könne sich eine Gas-Brennwert­            erstellen zu lassen. Es sei möglich, einen Pufferspei­
heizung gut vorstellen, ihre Tochter, die Architektur         cher unterzubringen, damit eine Solarthermiean­
studiert, sei eher für eine Pellet­heizung. „Sie sagt,        lage Warmwasser bereitstellen und die Heizung
zurzeit gäbe es nichts Besseres.“ „Holz ist ein lokales       unterstützen könne. Bei einer Pelletheizung sei der
Produkt mit kurzen Transportwegen“, bestätigt Kai­            Pufferspeicher größer, außerdem brauche man
ser. Er schaut mit ihr die Baupläne des Hauses an             Platz für das Pelletlager, dafür sei das ehemalige
und fragt, ob Solarthermie infrage kommt, „das ist            Öllager geeignet. Für Hausbesitzer, die eine alte
ein super Sonnenhang.“ Dann zeigt ihr der Energie­            Anlage ersetzen, steigt die Förderung, wenn gleich­
berater, wie der individuell ausgearbeitete Sanie­            zeitig das gesamte Heizsystem optimiert wird, so
rungsfahrplan aussieht, den er für das Haus erstel­           der Tipp des Energieberaters: „Das ist auch etwas,
len wird: Der Energieberater wird den Ist­zustand             das sich echt lohnt.“
dokumentieren und drei Sanierungs­vari­anten vor­
schlagen. Für alle Varianten wird er aufzeigen, wel­          Zum Schluss schaut sich Kaiser die Einliegerwoh­
che Energieeinsparung durch einzelne Sanierungs­              nung im Untergeschoss an, die Familie Hummel
schritte erreicht werden kann.                                barrierefrei umbauen will. Der Tipp des Energiebe­
                                                              raters: Das För­der­programm „Energieeffizient
Danach gehen die beiden auf der Suche nach weite­             Sanieren“ lässt sich gut mit dem Programm „Alters­
ren Schwachstellen durchs Haus. Die meisten Fens­             gerecht Umbauen“ kom­­binieren. Denn: „Was Sie jetzt
ter, erklärt Sabine Hummel, seien so alt wie das              investieren, soll zukunfts­sicher sein.“
Haus, das 1966 gebaut wurde. Durchschnittlich
4.000 Liter Öl werden im Jahr verbraucht, aber im
Wohnzimmer wird es nicht warm, obwohl zusätz­
lich mit einem Holzofen geheizt wird. Es zieht, und
unter der Fensterbank breitet sich Schimmel aus.
Eine typische „Wärmebrücke“: „So wie die Fenster­
bank montiert ist, leitet sie mehr Wärme nach
außen als die Bauteile daneben, also kann dort
B E R AT U N G   11

FAKTEN ZUM PROJEKT

Energieberatung für Wohngebäude
Größe: 356 m2 beheizte Wohnfläche
Baujahr: 1966

Förderprogramme des BMWi
• KfW-Programme „Energieeffizient Sanieren“
  (151/152) und (430)
• Marktanreizprogramm (MAP)
  „Wärme aus erneuerbaren Energien“ –
  Solarthermie (seit 2021: Bundesförderung für
  effiziente Gebäude – BEG)
• KfW-Programm „Erneuerbare Energien“ (270)
  – Fotovoltaikanlage

Ziele der Sanierung
• Primärenergiebedarf :
  Istzustand                633,3 kWh/m2a
  Sanierter Zustand          20,8 kWh/m2a
  Einsparung                        96,9 %

• CO2-Emissionen:
  Istzustand                  154,1 kg/m2a
  Sanierter Zustand             0,2 kg/m2a
  Einsparung                         99,9 %
12    B E R AT U N G

 P R A X I S B E I S P I E L : S A N I E R E N M I T E N E R G E T I S C H E R FAC H P L A N U N G

Möglichst ökologisch, aber auch kostengünstig sollte die Renovierung sein. Eine Hausgemein-
schaft in Leipzig meisterte die Herausforderungen einer umfangreichen Sanierung mithilfe einer
engagierten Baubegleitung.

Qualität sichern durch Baubegleitung                           mit zehn Quadrat­metern Kollektorfläche zur
                                                               Unterstützung der Zen­tralheizung und zur Warm­
„Die Baubegleitung haben wir wirklich gebraucht“,              wasserbereitung. Der Energieverbrauch liegt heute
sagt Regina Möller, eine der 18 Bewohnerinnen                  unter den Werten, die in der Berechnung prog­
und Bewohner des Leipziger Hausprojekts „Kun­                  nostiziert wurden.
terbunte 19“. Es gab viel zu tun: Das Haus im Wes­
ten von Leipzig, Baujahr 1888, stand vor dem Kauf              Eine Panne gab es im Prozess: Die Dämmung der
17 Jahre lang leer und war sehr sanierungsbedürf­              Fassade zum Hof wurde nicht fachgerecht ausge­
tig. Die Hausgemeinschaft fragte zuerst Architek­              führt. Bei der Überprüfung stellte das Ingenieur­
ten und Holzgutachter nach ihrer Einschätzung,                 büro Geißler/Koepsell Mängel in der Umsetzung
dann beauftragten sie einen Energieberater zu                  fest und schrieb ein detailliertes Protokoll. Mit
einer geförderten Energieberatung für Wohnge­                  Erfolg: Die Firma hat die Fassade unter Anleitung
bäude. Anschließend suchte die Gruppe einen                    des Systemherstellers nachgearbeitet. „Das war
Energieberater für die Baubegleitung und ent­                  super, weil dafür unsere Kompetenz nicht ausge­
schied sich für die Firma von Jörg Geißler und Ste­            reicht hat“, sagt Regina Möller. „Das ist unsere
fanie Koepsell.                                                Hauptaufgabe: Quali­täts­sicherung“, erklärt Stefanie
                                                               Koepsell. „Die Förderprogramme schreiben klar
„Wir haben alles im Plenum im Konsens beschlos­                vor, welche Anforderungen erfüllt werden müssen,
sen, das dauert länger“, erzählt Regina Möller.                damit am Ende ein langfristig energieeffizientes
Immer im Blick: die Kosten. „Wir wollten so ökolo­             Haus entsteht. Gerade bei Sanierungen können
gisch wie möglich bauen und haben uns immer                    Probleme auftauchen, die nicht erwartet wurden.“
wieder gefragt: Was geht, was geht nicht? Welche
Materialien können wir uns leisten?“ Die Förde­
rung sei für die Bewohner wichtig gewesen, um die
Wohnkosten sozial verträglich zu halten, erzählt
sie, neben der Eigenarbeit, zum Beispiel Putz
abschlagen, Bäder fliesen.

Die Fassaden wurden gedämmt, hofseitig außen
mit Mineralwolle, zur Straße hin innen mit Holzfa­
serdämmplatten, weil die Klinkerfassade unter
Denkmalschutz steht. Auch das Dach und die Kel­
lerdecke wurden gedämmt, eine neue Außentür
eingesetzt und ein Teil der Fenster ersetzt, allesamt
mit Holzrahmen. Teilweise wurden Wandheizun­
gen im Lehm­putz eingebaut, in allen Badezimmern
eine Fußbodenheizung sowie neue Heizkörper ins­
talliert. Die Gruppe entschied sich für eine Gas-
Brennwertheizung und eine Solarthermieanlage
B E R AT U N G   13

FAKTEN ZUM PROJEKT

Rundumsanierung
Größe: 600 m2 beheizte Wohnfläche
Baujahr: 1888
Sanierung: bis 2015

Förderprogramme des BMWi
• Energieberatung für Wohngebäude,
  Zuschuss: 500 €
• KfW-Programm „Energieeffizient
  Bauen und Sanieren – Zuschuss Bau­
  begleitung“ (431), Zuschuss: 2.500 €
• KfW-Programm „Energieeffizient
  Sanieren – Denkmal“ (151),
  Kredit­summe: 255.000 €,
  Tilgungszuschuss: 31.875 €
• Marktanreizprogramm (MAP) „Wärme aus
  erneuerbaren Energien“ – Solar­thermie,
  Bonus Kesseltausch: 2.000 € (seit 2021: Bun-
  desförderung für effiziente Gebäude – BEG)

Förderprogramm der Stadt Leipzig
Hüllflächenförderung

Primärenergiebedarf
• Vor Sanierung: 430 kWh/m²a
• Sanierter Zustand: 69,7 kWh/m²a
• Eingesparte CO2-Emissionen:
  109.524 kg pro Jahr
14

Bauen
BAUEN      15

 E N E R G I E E F F I Z I E N T E S B AU E N : DI E F Ö R D E R P R O G R A M M E

Sie wollen bauen? Oder einen Neubau erwerben? Das BMWi unterstützt Sie, Ihr neues
Eigenheim zukunftssicher zu gestalten.

Für die Zukunft bauen                                         Wärmeverbrauch von Gebäuden werden durch den
                                                              Bezug auf ein Referenzgebäude bestimmt. Auch die
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Ener­                Förderprogramme „Energieeffizient Bauen“ und
gie unterstützt alle, die den Traum von einem                 „Energieeffizient Sanieren“, die im Auftrag des
zukunftsorientierten Zuhause verwirklichen wol­               BMWi von der KfW Bankengruppe umgesetzt wer­
len. Egal, ob Sie Ihr neues Eigenheim kaufen oder             den, beziehen sich auf dieses Referenzgebäude: Das
selbst bauen, ob es sich um ein Haus oder eine                ist das „KfW-Effizienzhaus 100“. Ein „KfW-Effizienz­
Wohnung oder eine Wohnungseigentümergemein­                   haus 55“ benötigt im Vergleich dazu nur 55 % so viel
schaft handelt: Die Höhe der Förderung richtet sich           Energie. Je niedriger die Kennzahl, desto energieeffi­
danach, wie energieeffizient Ihr neues Zuhause am             zienter ist der Wohnraum und desto höher die För­
Ende ist. Denn je energieeffizienter gebaut wird              derung.
und je mehr erneuerbare Energien Sie einbinden,
desto weniger müssen Sie von dem Kredit, den Sie              Das BMWi fördert den Neubau oder den Kauf von
erhalten, zurückzahlen.                                       neu gebauten Immobilien, die den „KfW-Effizienz­
                                                              haus“-Stufen 55, 40 und 40 Plus entsprechen. Wenn
Was bringt es, energieeffizient zu bauen?                     Sie ein KfW-Effizienzhaus 55 bauen oder erwerben,
                                                              schreibt Ihnen die KfW 15 % der Darlehenssumme
Ein guter Grund, energieeffizient zu bauen, ist die           als Tilgungszuschuss gut. Bei einem KfW-Effizienz­
höhere Wohnqualität: Im Winter bleiben die                    haus 40 können Sie sich über einen Tilgungszuschuss
Räume ohne Zugluft warm, im Sommer heizen sie                 in Höhe von 20 % der Darlehenssumme freuen. Und
nicht so schnell auf. In den Städten sorgen gut iso­          bei einem KfW-Effizienzhaus 40 Plus, einem „Plus­
lierte Fenster nebenbei auch noch dafür, dass weni­           energiehaus“, das mehr Energie erzeugt, als es ver­
ger Straßenlärm in die Wohnung dringt. Und Sie                braucht, gibt es einen Tilgungs­zuschuss von 25 %.
sparen mit einem energieeffizienten Haus natür­
lich Kosten ein. Die Mehrausgaben für mehr                    Nähere Informationen erhalten Sie unter
Wohnkomfort können Sie langfristig durch stark                www.machts-effizient.de/bauen
reduzierte Energieausgaben einsparen. Und Ihre
laufenden Ausgaben für Energie sinken ab sofort.
                                                                 Effizienzhaus-Datenbank
Zudem leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum
                                                                 Sie wollen sich mal anschauen, wie ein
Klima- und Umweltschutz, umso mehr, wenn Sie
                                                                 „Effizienz­haus“ aussieht? In der Datenbank der
erneuerbare Wärme nutzen. Auch das trägt zur
                                                                 Deutschen Energie-­Agentur (dena) können Sie
Qualität Ihres neuen Eigenheims bei. Schließlich
                                                                 Häuser in Ihrer Nähe finden.
bauen Sie für die Zukunft.
                                                                 https://effizienzhaus.zukunft-haus.info/
                                                                 effizienzhaeuser
Zukunftsorientiert bauen mit staatlicher
Förderung
                                                                 Energieeffizienz-Ideenwettbewerb
                                                                 Sie wollen sehen, wie heute für das Jahr 2050
Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) setzt die
                                                                 gebaut wird? Auf der Plattform Energiewende-
Bundesregierung Mindeststandards für die Energie­
                                                                 bauen werden Förderwettbewerbe und For-
effizienz von Gebäuden. Die Höchstwerte für den
                                                                 schungsergebnisse für klimaneutrale Gebäude
                                                                 und Quartiere vorgestellt.
                                                                 www.energiewendebauen.de
16     B AU E N

 P R A X I S B E I S P I E L : E N E R G I E E F F I Z I E N T E S B AU E N

Ganz im Süden der Republik, in Bad Hindelang im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen,
hat sich die Familie Großer ein Haus gebaut, das nur sehr wenig Energie verbraucht.

Ganz traditionell und sehr modern                                  Zur Straße hin fügt sich das Gebäude ganz traditio­
                                                                   nell in das Ortsbild ein, denn Bad Hindelang hat
Für Maria und Florian Großer war klar, dass sie in                 eine strenge Ortsbausatzung: unten Putzsockel,
ihrem neuen Haus erneuerbare Energien nutzen                       darüber Holzverkleidung, kleine Fenster, Fensterlä­
wollten. Der Neubau, in dem sie mit ihren drei Kin­                den und ein weit überstehendes Satteldach. Von
dern leben, wurde hinter einem Mühlengebäude                       der Südseite aus gesehen wirkt es sehr modern:
aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Die alte Tradition,             Geschosshohe Fenster bieten einen weiten Blick
Naturkraft zu nutzen, haben sie ins 21. Jahrhundert                auf Wiese, Fluss, Wald und Berge und lassen viel
übertragen: Ein großer 4.000-Liter-Pufferspeicher                  Licht ins Haus – und noch mehr Sonnenwärme.
stellt warmes Wasser für die Fußbodenheizung                       „Das Haus hat eine gute Grundwärme“, sagt Florian
sowie Küche und Bad bereit. Die Wärme wird aus                     Großer, „ein echtes Wohlfühlklima. Und im Winter
drei erneuerbaren Energie­quellen erzeugt: durch                   müssen wir nur wenig heizen.“
einen Holzofen im großen Wohnraum im Erdge­
schoss, eine Solarthermieanlage auf dem Dach und
eine Luftwärmepumpe, deren Außenmodul vor
dem Haus steht. „Umweltschutz war uns wichtig“,
erklärt Florian Großer, „wir wollten mit gutem
Gewissen etwas Neues bauen.“

Das Einfamilienhaus wurde als „Niedrigenergie­
haus“ gebaut. Der hohe energetische Standard „Effi­
zienzhaus 55“ wurde mithilfe eines Kredits aus dem
Förderprogramm „Energieeffizient Bauen“ realisiert.
„Energieeffizientes Bauen bedeutet zum Beispiel,
dass man auf bestimmte Baukonstruktionslösungen
kommt“, erklärt Wieland Egger, der Architekt des
Hauses. Das Gebäude wurde in Holzständerbau­
weise errichtet: Die Konstruktion wurde in der Halle
einer Holzbaufirma hergestellt und innerhalb von
vier Tagen auf der Baustelle montiert. „Holzbau ist
weitverbreitet im Allgäu“, erklärt der Architekt. Im
Vergleich zum Massivbau sind die Wandstärken
relativ gering, dennoch ermöglicht der Holzbau eine
ausgezeichnete Luftdichtheit und Wärmedämmung.
Zusätzlich hat Egger einen effizienten Grundriss
und eine kompakte Bauform gewählt. Auch im
Innenausbau wurde Fichtenholz aus dem Allgäu
verwendet, für den Fußboden und die Brettstapel­
decke. Das sorgt zusammen mit Längswänden aus
Lehmbauplatten für ein gutes Raumklima.
BAUEN       17

FAKTEN ZUM PROJEKT

Neubau eines Einfamilienhauses
Größe: 220 m2 beheizte Wohnfläche
Baujahr: 2015

Effizienzmaßnahmen
• Holzbau, Holzwolle- und Holzfaserdämmung,
  Fenster mit Dreifachverglasung, Biomasse-
  Heizung, Solarthermie, Luftwärmepumpe,
  Wärmespeicher

Förderprogramme des BMWi
• KfW-Programm „Energieeffizient Bauen“ (153)
18

Sanieren
SANIEREN    19

 ENERGIEEFFIZIENTES SANIEREN: DIE FÖRDERPROGRAMME

Oft sind dringende Instandsetzungen der Ausgangspunkt einer Sanierung. Doch es lohnt
sich, bei einer Sanierung auch die energetischen Faktoren zu berücksichtigen: Damit
sichern Sie eine hohe Bauqualität, Ihr Haus wird wertbeständiger, und Sie sparen eine
Menge Energie ein. Das BMWi unterstützt Sie dabei mit attraktiven Förderprogrammen.

Mehr Komfort, weniger Kosten                             dass Sie eine fundierte Einschätzung der Einspar­
                                                         potenziale erhalten und Ihr Vorhaben am Ende
Kuschlig warm im Winter, angenehm kühl im                auch zum erwünschten Ergebnis führt (mehr Infor­
Sommer, hohe Bauqualität und stark reduzierte            mationen zur Energieberatung finden Sie auf Seite 8).
Heizkosten – es gibt viele Vorteile einer energieeffi­
zienten Wohnimmobilie. Wer in die eigenen vier           Einzelmaßnahme, Schritt für Schritt oder
Wände investiert, will jedoch zunächst einmal ganz       alles auf einmal
pragmatisch wissen, mit welchen Maßnahmen sich
am meisten Energie einsparen lässt. Natürlich lässt      Egal, ob Sie nur eine Einzelmaßnahme in Angriff
sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Geht        nehmen oder schrittweise vorgehen oder alle Ener­
man von einem durchschnittlichen, unsanierten            giesparpotenziale auf einmal heben wollen: Mit den
Haus aus, sind die Einsparungen am höchsten,             Förderprogrammen „Bundesförderung für effiziente
wenn das Heizungssystem erneuert wird. Auch              Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“ sowie
eine gute Isolierung der Fenster, der Außentüren,        „Energieeffizient Sanieren“ haben Sie die Wahl
des Dachs oder der obersten Geschossdecke sind           zwischen einem Zuschuss oder einem Kredit mit
Maßnahmen, die sich meist schon nach wenigen             attraktivem Tilgungszuschuss. Die gleichen Konditi­
Jahren bezahlt machen. Doch jedes Haus ist anders        onen gelten, wenn Sie nicht selbst sanieren, sondern
und so individuell wie die Bewohner.                     einen energetisch sanierten Wohnraum kaufen.

Bezogen auf Ihr eigenes Haus kann ein Energiebe­         Mit dem Förderprogramm „Bundesförderung für
rater die Frage nach der Rentabilität einzelner          effiziente Gebäude – BEG“ werden Einzelmaßnah­
Sanierungsmaßnahmen beantworten. Eine Sanie­             men und Maßnahmenpakete unterstützt, zum
rung ist in den meisten Fällen ein aufwendiger und       Beispiel:
komplexer Prozess. Mit der Unterstützung eines
Energieeffizienz-Experten können Sie sichergehen,        #   Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen
                                                              oder Geschossdecken,
                                                         #    Erneuerung von Fenstern und Außentüren,
   Energieeffizient Sanieren – Kredit:                   #     Einbau, Austausch oder Optimierung von
   fünf Schritte zur Förderung                                   Lüftungsanlagen inklusive Wärme-/Kälterück­
                                                                 gewinnung,
   1. Einen Energieeffizienz-Experten beauftragen        #       Efficiency Smart Home zur energetischen
   2. Kombinationsmöglichkeiten mit weiteren                    Betriebs- und Verbrauchsoptimierung,
       Förderprogrammen prüfen                           #       Heizungsanlagen (Renewable Ready, Hybridan­
   3. Die passende Bank finden und Kredit                       lage, Solarthermie, Wärmepumpe, Biomassean­
       beantragen lassen                                         lage, innovative Heizanlagen, EE-Hybridheizun­
   4. Kreditvertrag abschließen und loslegen                    gen, Wärmenetz mind. 25 % bzw. 55 % EE),
   5. Zuschuss erhalten                                  #       Heizungsoptimierung sowie
                                                         #       Fachplanung und Baubegleitung.
20      SANIEREN

Das Programm „Energieeffizient sanieren“ fördert        Nähere Informationen erhalten Sie unter
die Komplett­sanierung zum „KfW-­Effizienzhaus“.        www.machts-effizient.de/sanieren
Das bedeutet, dass Sie durch die Sanierung ein          www.machts-effizient.de/BEG
bestimmtes energetisches Niveau erreichen, ange­        bei der KfW
fangen beim „KfW-Effizienzhaus 115“ und „KfW-           unter der Telefonnumer 0800 539 9002
Effizienzhaus Denkmal“, bis hin zum Niedrigener­        beim BAFA
giehaus „KfW-Effizienz­haus 55“. Je niedriger die       unter der Telefonnummer 06196 9081625
Kennzahl, desto höher sind die Energieeffizienz des
Gebäudes nach der Sanierung und die Förderung.
Sie können auch Stück für Stück vorgehen und das
Förderprogramm mehrmals nutzen, um schritt­
weise ein höheres Energieeffizienz-Niveau zu errei­
chen.

Kombinieren Sie die Förderprogramme

Die Einzelmaßnahmen und Maßnahmenpakete der
Förderprogramme lassen sich miteinander kombi­            Barrierereduktion und Einbruchsicherung
nieren. Darüber hinaus können Sie die Förderpro­
gramme des BMWi auch mit anderen öffentlichen             Das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht
Förderungen kombinieren, zum Beispiel mit Landes­         Umbauen“ kann jeder nutzen, um den eigenen
förderprogrammen, kommunalen Programmen                   Wohnraum zugänglich zu machen für Men-
oder der Städtebauförderung.                              schen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
                                                          Zusätzlich bietet das Förderprogramm Unter-
                                                          stützung bei Umbauten, die vor Wohnungsein-
                                                          brüchen schützen. Dazu zählen zum Beispiel
                                                          einbruchhemmende Haus- und Wohnungsein-
                                                          gangstüren, Nachrüstsysteme für Fenster und
     Besonderheiten bei Wohnungs­                         Einbruchmeldeanlagen.
     eigentümergemeinschaften
                                                          Diese Maßnahmen werden entweder über
     Für Wohnungseigentümergemeinschaften                 einen Kredit von bis zu 50.000 Euro je Woh-
     (WEG) ist das Thema energetische Sanierung           nung mit dem KfW-Programm „Altersgerecht
     wichtig. Doch die Umsetzung ist oft langwieri-       Umbauen (159)“ gefördert oder über einen
     ger als bei einem Einfamilienhaus, weil viele        Investitions­zuschuss aus dem KfW-Programm
     Akteure mit unterschiedlichen Interessen             „Altersgerecht Umbauen, Standard (455)“ in
     beteiligt sind. Am wenigsten Schwierigkeiten         Höhe von 12,5 % der Kosten, bis zu 6.250 Euro.
     haben WEG, die Rücklagen auf Basis eines             Alternativ werden Einzelmaßnahmen zur
     langfristigen Instandhaltungsplans gebildet          Barriere­reduktion über das Programm „Alters-
     haben. Wichtig für den Erfolg sind solide Infor-     gerecht Umbauen (455-B)“ und Maßnahmen
     mationen und eine gute informelle und for-           zum Einbruchschutz über das Programm
     melle Kommunikation unter den Eigentümern.           „Altersgerecht Umbauen (455-E)“ gefördert.
     Förderlich ist es auch, frühzeitig Fachleute für     Die Förderprogramme werden aus Mitteln des
     Energieberatung einzubeziehen, damit die             Bundesministeriums des Innern, für Bau und
     Optionen und Kosten für alle trans­parent sind.      Heimat (BMI) finanziert.
SANIEREN           21

Förderübersicht: Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – Einzelmaßnahmen
(Zuschussförderung ab 01.01.2021)

          Einzelmaßnahmen zur Sanierung von Wohngebäuden (WG)                                     Fördersatz            Fördersatz                Höchstgrenze
                     und Nichtwohngebäuden (NWG)                                                                       mit Austausch              förderfähiger
                                                                                                                        Ölheizung                    Kosten
Gebäudehülle 1)             Dämmung von Außenwänden, Dach,                                            20 %
                            Geschossdecken und Bodenflächen;
                            Austausch von Fenstern und Außen-
                            türen; sommerlicher Wärmeschutz
Anlagentechnik1)            Einbau/Austausch/Optimierung                                              20 %
                            von Lüftungsanlagen;                                                                                                       WG:
                            WG: Einbau „Efficiency Smart Home“;                                                                                  max. 60.000 Euro
                            NWG: Einbau Mess-, Steuer- und                                                                                       pro Wohneinheit
                            Regelungstechnik, Raumkühlung und
                            Beleuchtungssysteme
Heizungsanlagen1)           Gas-Brennwertheizungen                                                    20 %                   20 %
                            „Renewable Ready“
                            Gas-Hybridanlagen                                                         30 %                   40 %                     NWG:
                            Solarthermieanlagen                                                       30 %                   30 %                max. 1.000 Euro
                            Wärmepumpen                                                               35 %                   45 %                  pro m² NGF,
                            Biomasseanlagen2)                                                         35 %                   45 %                insgesamt max.
                            Innovative Heizanlagen auf EE-Basis                                       35 %                   45 %                  15 Mio. Euro
                            EE-Hybridheizungen2)                                                      35 %                   45 %
                                                                                                                                                  (jeweils brutto)
                            Anschluss an Gebäude-/Wärmenetz
                            · mind. 25 % EE                                                           30 %                   40 %
                            · mind. 55 % EE                                                           35 %                   45 %
Heizungs-                   z. B. hydraulischer Abgleich inklusive                                    20 %
optimierung1)               Einstellung der Heizkurve, Austausch
                            der Heizungspumpe

1) iSFP-Bonus: Bei Umsetzung einer Sanierungsmaßnahme als Teil eines im Förderprogramm „Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude“ geförderten indivi-
    duellen Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein zusätzlicher Förderbonus von 5 % möglich.
2) Innovationsbonus: Bei Einhaltung eines Emissionsgrenzwertes für Feinstaub von max. 2,5 mg/m³ ist ein zusätzlicher Förderbonus von 5 % möglich.

Förderfähige Einzelmaßnahmen                   Fördersatz             Höchstgrenze förderfähiger Kosten
Fachplanung und Baubegleitung                  50 %                   Wohngebäude (WG):
                                                                      max. 5.000 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und
                                                                      max. 2.000 Euro pro Wohneinheit bei Mehrfamilien­häusern,
                                                                      insgesamt max. 20.000 Euro pro Zusage/Zuwendungsbescheid

                                                                      Nichtwohngebäude (NWG):
                                                                      max. 5 Euro pro Quadratmeter Nettogrundfläche (NFG)
                                                                      insgesamt max. 20.000 Euro pro Zusage/Zuwendungsbescheid

                                                                      (jeweils brutto)

Energieeffizient Sanieren – Wohngebäude
                                                    Fördersatz                           Max. Zuschussbetrag                        Max. förderfähige Kosten
                                                                                          (pro Wohneinheit)                            (pro Wohneinheit)
                                             Tilgungszuschuss und                        Tilgungszuschuss und                         Tilgungszuschuss und
                                              Investitionszuschuss                        Investitionszuschuss                         Investitionszuschuss
EH 115/Denkmal                                         25 %                                    30.000 Euro                                 120.000 Euro
EH 100                                                27,5 %                                    33.000 Euro                                 120.000 Euro
EH 85                                                   30 %                                    36.000 Euro                                 120.000 Euro
EH 70                                                   35 %                                    42.000 Euro                                 120.000 Euro
EH 55                                                   40 %                                    48.000 Euro                                 120.000 Euro
22    SANIEREN

 PRAXISBEISPIEL: ENERGIEEFFIZIENTES SANIEREN

Ein Stuttgarter Ehepaar verwandelte eine alte Werkstatt in sein neues Zuhause. Für sie war es
wichtig, das optimale Gleichgewicht von Energieeffizienz, Baukosten und Gestaltung zu finden.

Die bestmögliche Lösung finden                          Außendämmung, erklären sie, und weniger wirk­
                                                        sam. Zudem haben sie damit Raumfläche verloren,
„Die Idee war, auf Neubauniveau zu kommen“,             weil die Wand rund acht Zentimeter nach innen
erzählen Tina und Daniel Seiberts. Ihr Sanierungs­      dicker wurde. Aber sie wollten, dass der Charme des
projekt bestand darin, sich aus einem Gewerbe-          alten Gebäudes erhalten bleibt. Die anderen Fassa­
Hinterhaus in Stuttgart-Süd ein gemütliches             den wurden von außen gedämmt, mit Mineralwolle
Zuhause zu schaffen. Das Gebäude wurde seit Ende        im Wärmedämmverbundsystem. Beide Varianten,
der 1940er-Jahre als Werkstatt genutzt – zuletzt,       betonen sie, seien feuchtigkeitsregulierend und
bevor sie das Haus 2013 kauften, von einem Sani­        nicht brennbar. Den Dachboden haben sie selbst
tärinstallateur. Energetisch war das Gebäude auf        gedämmt, mit Mineralwolle von der Rolle. „Das ist
dem Stand von 1950. „Schon deshalb war es keine         relativ einfach“, erklärt Tina Seiberts. Und natürlich
Frage, dass wir energetisch sanieren werden“, erklärt   haben sie auch vieles beim Innenausbau selbst
Daniel Seiberts.                                        übernommen – und dabei Elemente aus der frühe­
                                                        ren Werkstatt beibehalten. So ist die Küche heute in
Erster Schritt: Für die Energieberatung hat das Paar    der ehemaligen verglasten Meisterkabine unterge­
einen Energieeffizienz-­Experten beauftragt, der vor    bracht.
Beginn der Sanierungsarbeit viele Alternativen
durchgerechnet habe, erzählt Daniel Seiberts. „Die
Chance, mit einem neutralen Berater unterschiedli­
che Kombinationen von Maßnahmen zu bewerten,
sollte man unbedingt nutzen“, erklärt Tina Seiberts.
Ihr Tipp: Nicht die erstbeste Lösung hinnehmen,
sondern die Standardvorschläge durchaus auch
hinterfragen. „Es war uns wichtig, die verschiede­
nen Aspekte wie Energieeffizienz, Baukosten und
Gestaltung nicht gegeneinander auszuspielen“, so
die Bauherren. Ziel war, durch die bestmögliche
Kombination die für sie ideale Lösung zu finden.

Zweiter Schritt: die Umsetzung der geplanten Maß­
nahmen und die Baubegleitung durch einen Ener­
gieeffizienz-Experten. Als Wärmequellen wurden
ein Gas-Brennwertkessel und eine zehn Quadrat­
meter große Solarthermieanlage installiert. Bei der
Dämmung haben sie sich für zwei Varianten ent­
schieden. Die Fassaden zum Hof hin haben sie von
innen gedämmt, mit Kalziumsilikat-Platten, um
außen das Ziegelmauerwerk sichtbar zu lassen und
lediglich mit einem dünnen Schlämmputz zu über­
ziehen. Die Innendämmung sei teurer als eine
SANIEREN        23

FA K T E N Z U M P R OJ E K T

Rundumsanierung
Größe: 160 m2 beheizte Wohnfläche
Baujahr: 1950
Sanierung: 2015

Förderprogramme des BMWi
• KfW-Programm „Energieeffizient Bauen und
  Sanieren – Zuschuss Baubegleitung“ (431)
  und KfW-Programm „Energieeffizient Sanie-
  ren“ (151/152), Kreditsumme: 68.500 €,
  Tilgungs­zuschuss: 7,5 %
• Marktanreizprogramm (MAP) „Wärme aus
  erneuerbaren Energien“ – Solar­thermie,
  Bonus Kesseltausch: 2.750 € (seit 2021: Bundes­
  förderung für effiziente Gebäude – BEG)

Förderprogramme der Stadt Stuttgart
• Energiesparprogramm circa 8.400 €; Förde-
  rung Hof-, Dach- und Fassaden­begrünung,
  kommunales Grünprogramm, circa 8.000 €

Primärenergiebedarf
• Vor Sanierung: 414,3 kWh/m²a;
• Sanierter Zustand: 111,7 kWh/m²a
24

Heizen
HEIZEN    25

 HEIZEN: DIE FÖRDERPROGRAMME

Mit einer energieeffizienten Heizung können Sie viel Geld und Energie einsparen.
Mit erneuerbaren Energien können Sie noch mehr für Klima und Umwelt tun.
Doch auch schon die Optimierung eines bestehenden Heizsystems lohnt sich.

Energiewende im Eigenheim                               Bundesförderung für effiziente Gebäude –
                                                        Einzelmaßnahmen (BEG EM)
Heizungen spielen eine Schlüsselrolle in der Energie­
wende. Rund zwei Drittel des Energieverbrauchs          Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude –
privater Haushalte entfallen in Deutschland auf         Einzelmaßnahmen (BEG EM) stellt das BMWi Förder­
Raumwärme. Eigenheim­besitzer können viel Energie       mittel zur Verfügung, damit Wärme aus erneuer­
und Kohlendioxid-Emissionen einsparen, wenn sie         baren Energien eine echte Alternative für Eigen-
auf energieeffiziente Technik setzen. Noch mehr         ­­heim­besitzer wird. BEG-Förderungen können Sie
CO2 können sie vermeiden, wenn sie auf Wärme aus        bis zu einer Höchstgrenze auch mit anderen öffent­
erneuerbaren Energien umsteigen. Und dabei kön­         lichen Förderungen, zum Beispiel aus Landesförder­
nen sie auch noch Geld sparen.                          programmen, kombinieren. Lassen Sie sich beraten!

Wie viel Energie Sie bei sich zu Hause einsparen        Das BMWi fördert Wärme aus erneuerbaren Ener­
können, lässt sich nur individuell ermitteln. Wenn      gien über das Bundesamt für Wirtschaft und Aus­
Sie wissen, dass Ihre Heizungsanlage in absehbarer      fuhrkontrolle (BAFA), das die Förderanträge prüft
Zeit erneuert werden sollte, ist es empfehlenswert,     und die Zuschüsse auszahlt.
das gesamte Haus von einem Energieberater unter­
suchen zu lassen. Denn welche Technik und Leis­         Nähere Informationen erhalten Sie unter
tung bei Ihnen zu Hause am besten passt, hängt von      www.machts-effizient.de/BEG
vielen Faktoren ab, unter anderem, wie gut das Haus     oder beim BAFA
gedämmt ist. Ein Energieberater rechnet für Sie ver­    unter der Telefonnummer 06196 908 1625
schiedene Optionen durch.
                                                        Solarthermie
Das BMWi fördert sowohl die individuelle Energie­
beratung mit bis zu 60 % der Kosten wie auch die        Solarthermiekollektoren werden meistens auf dem
neue, energieeffiziente Heizungsanlage. Ob Solar­       Dach eines Hauses montiert und wandeln Sonnen­
thermie, Wärmepumpe, Biomasseanlage oder                strahlen in Wärme um. Förderfähig sind die Erst­in­
Brennstoffzellenheizung: Mit innovativen Heizan­        stallation sowie die Erweiterung einer Solarther­mie­
lagen auf Basis erneuerbarer Energien können Sie        anlage zur Warmwasserbereitung, zur Unterstützung
Ihre Energiekosten senken und gleichzeitig von          der Raumheizung sowie Anlagen, die beide Anwen­
attraktiven Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten       dungsbereiche kombinieren. Wird die Solarther­
mit Tilgungszuschuss aus den Förderprogrammen           mieanlage z. B. mit einer Gas-Hybridheizung kom­
des BMWi profitieren. Besonders hohe Einsparun­         biniert, so können bis zu 30 % der förderfähigen
gen können Haus- und Wohnungseigentümer                 Kosten bezuschusst werden. Wird dabei eine alte
erreichen, die ein altes, ineffizientes Heizsystem      Ölheizung ausgetauscht, erhöht sich der Fördersatz
austauschen.                                            sogar auf 40 %.
26    HEIZEN

Biomasse                                               Wird bei der Erstellung einer Gas-Hybridheizung
                                                       zunächst nur ein neuer Gasbrennwertkessel instal­
Holz ist ein einheimischer, nachwachsender Roh­        liert und erst später, in einer zweiten Maßnahme, die
stoff ohne lange Transportwege. Bei der Verbren­       thermische Nutzung erneuerbarer Energien reali­
nung wird nur so viel klimaschädliches CO2 freige­     siert, kann die Installation des Gasbrennwertkessels
setzt, wie das Holz beim Nachwachsen wieder            gefördert werden, falls hybridfähige Steuerungs- und
bindet. In einem modernen Kessel kann es effizient     Regelungstechnik für den künftigen erneuerbaren
mit geringen Emissionen verbrannt werden. Die          Teil des Heizsystems mit verbaut wird. Die Wärme
Förderung um­fasst automatisch beschickte Heiz­        aus erneuerbaren Energien muss spätestens inner­
kessel zur Verbrennung von Biomassepellets und         halb von zwei Jahren eingebunden werden. Hier
Hackschnitzeln sowie Kombi­anlagen mit Scheit­         beträgt der Fördersatz 20 % der förderfähigen Kosten.
holzkessel. Biomasse-Anlagen werden mit bis zu
35 % bezuschusst. Ersetzt die Biomasse-Anlage eine     Innovative Heizungstechnik auf Basis
alte Ölheizung, kann der För­der­satz sogar auf 45 %   erneuerbarer Energien
steigen. Bei Einhaltung eines Emissionsgrenzwer­
tes für Feinstaub von max. 2,5 mg/m³ ist ein           Die Errichtung von innovativen effizienten Hei­
zusätzlicher Förderbonus von 5 % möglich.              zungsanlagen, die erneuerbare Energien für die
                                                       Wärmeerzeugung mit einem Anteil von mindes­
Wärmepumpe                                             tens 80 % einbinden, werden mit 35 % gefördert, bei
                                                       dem Austausch einer Ölheizung sogar mit 45 %.
Eine Wärmepumpe, die mit Wärme aus Wasser,
Luft oder Erde betrieben wird, konzentriert die        Gebäudenetz und Anschluss an ein Gebäudenetz
Wärme und überträgt sie an das Wasser einer Hei­       oder Wärmenetz
zungsanlage. Die Technologie eignet sich besonders
gut für gedämmte Häuser, die mit relativ niedrigen     Gefördert wird die Errichtung oder Erweiterung
Temperaturen beheizt werden können, zum Bei­           eines nicht-öffentlichen Wärmenetzes („Gebäude­
spiel mit einer Fußbodenheizung. Der Investitions­     netz“) zur ausschließlichen Eigenversorgung von
zuschuss für Wärmepumpen beträgt bis zu 35 %           mindestens zwei Gebäuden, wenn die Wärmeer­
der förderfähigen Kosten. Bei Austausch einer alten    zeugung mit der das Gebäudenetz gespeist wird, zu
Ölheizung kann er auf bis zu 45 % steigen.             mindestens 25 % durch erneuerbare Energien
                                                       erfolgt, und kein Öl als Brennstoff eingesetzt wird.
Gas-Hybridheizungen
                                                       Gefördert wird als Alternative zur Nutzung einer
Gas-Hybridheizungen kombinieren eine neue              ge­­bäudeindividuellen Heizung ferner der Anschluss
Gasheizung mit einer oder mehreren Technologie-        bzw. die Erneuerung eines Anschlusses an ein ent­
Komponenten zur thermischen Nutzung erneuer­           sprechendes Gebäudenetz oder an ein öffentliches
barer Energien (Solar, Biomasse oder Wärme­pum­pe)     Wärmenetz, wenn dessen Wärmeerzeugung zu
über eine gemeinsame Steuer- und Regelungstech­        mindestens 25 % durch erneuerbare Energien
nik. Bei einem Erneuerbaren-Anteil von mindes­         gespeist wird.
tens 25 % können Gas-Hybridheizungen mit einem
Zuschuss von bis zu 30 % gefördert werden. Wird        Die Förderquote beträgt jeweils 30 %, wenn das
eine alte Ölheizung ersetzt, steigt der Fördersatz     Gebäudenetz oder Fernwärmenetz einen Anteil
auf bis zu 40 %.                                       erneuerbarer Energien von mindestens 25 %
                                                       erreicht, und 35 %, wenn dieser Anteil mindestens
                                                       55 % erreicht. Beim Austausch einer Ölheizung
                                                       erhöhen sich die Förderquoten um jeweils 10 %.
HEIZEN        27

Austauschprämie für Ölheizungen                           Energieeffizienz durch Heizungsoptimierung

Wer mit der neuen, energieeffizienten und klima­          Bei ganz neuen Heizungen, aber auch bei älteren
freundlichen Heizung eine alte Ölheizung aus­             Heizungsanlagen, lohnt sich ein hydraulischer
tauscht, profitiert zusätzlich von der Austauschprä­      Abgleich des Heizungssystems. Damit erreichen
mie für Ölheizungen.                                      Sie, dass die richtige Wassermenge mit der richtigen
                                                          Temperatur am richtigen Ort ankommt. Bei älteren
Brennstoffzellen                                          Heizungen können Sie zusätzlich hohe Einsparun­
                                                          gen erzielen, wenn Sie die Heizungspumpe austau­
Brennstoffzellenheizungen sind effiziente Kraft-          schen. Moderne Umwälzpumpen verbrauchen bis
Wärme-­Kopplungs-Anlagen (KWK), die gleichzeitig          zu 80 % weniger Strom als vergleichbare ältere
Strom und Wärme erzeugen. Der Brennstoff, in              Modelle. 20 % der Kosten der Heizungsoptimierung
der Regel Erd- oder Biogas, wird elektrochemisch          werden ebenfalls im Rahmen der BEG EM geför­
in Strom umgewandelt. Die dabei entstehende               dert.
Abwärme wird zum Heizen und zur Warmwasser­
bereitung genutzt. Verglichen mit Öl- oder Gas­           Nähere Informationen erhalten Sie unter
heizsystemen oder konventionellen KWK-Anlagen             www.machts-effizient.de/heizungsoptimierung
haben Brennstoffzellensysteme einen höheren               oder beim BAFA
Wirkungsgrad und geringeren CO2-Ausstoß. Das              unter der Telefonnummer 06196 908 1001
BMWi fördert die Anschaffung einer Brennstoff­
zellenheizung über das KfW-Programm „Energie­               Bundesförderung für effiziente Gebäude –
effizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brenn­              Einzelmaßnahmen (BEG EM): Drei Schritte
stoffzelle (433)“. Die Förderung setzt sich zu­­sam­men     zur Förderung für Privatpersonen
aus einem Festbetrag von 5.700 Euro und einem
leistungsabhängigen Betrag von 450 Euro je ange­            1. E inen Energieeffizienz-Experten beauf­tragen
fangene 0,1 kW elektrischer Leistung.                           (für den Einbau neuer Heizanlagen sowie für
                                                                die Heizungsoptimierung genügt eine Fach-
                                                                unternehmererklärung)
                                                            2. Antrag beim BAFA einreichen
                                                            3. Verwendungsnachweis beim BAFA einreichen
                                                                und Förderung erhalten
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