Fachanforderungen Englisch - Allgemein bildende Schulen Sekundarstufe I Sekundarstufe II
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Fachanforderungen Englisch Allgemein bildende Schulen Sekundarstufe I Sekundarstufe II Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Fachanforderungen englisch 1
Impressum Herausgeber: Ministerium für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein Brunswiker Straße 16-22, 24105 Kiel Kontakt: pressestelle@mbw.landsh.de Layout: Stamp Media im Medienhaus Kiel, Ringstraße 19, 24114 Kiel, www.stamp-media.de Druck: Schmidt & Klaunig im Medienhaus Kiel, Ringstraße 19, 24114 Kiel, www.schmidt-klaunig.de Kiel, September 2014 Die Landesregierung im Internet: www.schleswig-holstein.de Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der schleswig-holsteinischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Personen, die Wahlwerbung oder Wahlhilfe betreiben, im Wahlkampf zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.
Fachanforderungen Englisch Allgemein bildende Schulen Sekundarstufe I Sekundarstufe II
Inhalt Inhalt I Allgemeiner Teil..................................................................................................................................................................... 6 1 Geltungsbereich und Regelungsgehalt..................................................................................................................................... 6 2 Lernen und Unterricht.................................................................................................................................................................. 8 2.1 Kompetenzorientierung......................................................................................................................................................... 8 2.2 Auseinandersetzung mit Kernproblemen des gesellschaftlichen Lebens....................................................................... 8 2.3 Leitbild Unterricht................................................................................................................................................................... 9 2.4 Aufgabenfelder von besonderer Bedeutung...................................................................................................................... 9 3 Grundsätze der Leistungsbewertung....................................................................................................................................... 11 II Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I............................................................................................. 12 1 Das Fach Englisch in der Sekundarstufe I................................................................................................................................ 12 1.1 Grundlagen und Lernausgangslage.................................................................................................................................. 12 1.2 Der Beitrag des Faches zur allgemeinen und fachlichen Bildung.................................................................................. 12 1.3 Didaktische Leitlinien........................................................................................................................................................... 12 1.4 Anforderungsebenen und Anforderungsbereiche.......................................................................................................... 14 2 Kompetenzbereiche................................................................................................................................................................... 16 2.1 Funktionale kommunikative Kompetenz............................................................................................................................ 17 2.2 Verfügen über sprachliche Mittel....................................................................................................................................... 23 2.3 Interkulturelle Kompetenzen............................................................................................................................................... 24 2.4 Methodische Kompetenzen................................................................................................................................................ 25 3 Themen und Inhalte des Unterrichts........................................................................................................................................ 28 4 Schulinternes Fachcurriculum................................................................................................................................................... 30 5 Leistungsbewertung................................................................................................................................................................... 32 5.1 Unterrichtsbeiträge.............................................................................................................................................................. 32 5.2 Leistungsnachweise............................................................................................................................................................. 32 6 Abschlussprüfungen in der Sekundarstufe I........................................................................................................................... 34 6.1 Schriftlicher Prüfungsteil...................................................................................................................................................... 34 6.2 Sprachpraktischer Prüfungsteil........................................................................................................................................... 35 4 Fachanforderungen englisch
Inhalt III Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe II.......................................................................................... 36 1 Das Fach Englisch in der Sekundarstufe II an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen.................................................... 36 1.1 Grundlagen und Lernausgangslage.................................................................................................................................. 36 1.2 Der Beitrag des Faches zur allgemeinen und fachlichen Bildung.................................................................................. 37 1.3 Didaktische Leitlinien........................................................................................................................................................... 39 1.4 Anforderungsbereiche......................................................................................................................................................... 42 2 Kompetenzbereiche................................................................................................................................................................... 44 2.1 Funktionale kommunikative Kompetenz............................................................................................................................ 44 2.2 Verfügen über sprachliche Mittel....................................................................................................................................... 47 2.3 Interkulturelle kommunikative Kompetenz........................................................................................................................ 48 2.4 Text- und Medienkompetenz.............................................................................................................................................. 49 2.5 Sprachbewusstheit............................................................................................................................................................... 50 2.6 Sprachlernkompetenz.......................................................................................................................................................... 50 3 Themen und Inhalte des Unterrichts........................................................................................................................................ 51 4 Schulinternes Fachcurriculum................................................................................................................................................... 52 5 Leistungsbewertung................................................................................................................................................................... 53 5.1 Unterrichtsbeiträge.............................................................................................................................................................. 53 5.2 Klassenarbeiten und gleichwertige Leistungsnachweise................................................................................................ 54 5.3 Bewertungskriterien............................................................................................................................................................. 54 6 Die Abiturprüfung im Fach Englisch........................................................................................................................................ 56 6.1 Die schriftliche Abiturprüfung............................................................................................................................................. 56 6.2 Die mündliche Abiturprüfung............................................................................................................................................. 60 IV Anhang.................................................................................................................................................................................. 62 Fachanforderungen englisch 5
allgemeiner teil 1 Geltungsbereich und Regelungsgehalt I Allgemeiner Teil 1 Geltungsbereich und Regelungsgehalt Vorgaben der Fachanforderungen Die Fachanforderungen gelten für die Sekundarstufe I Die Fachanforderungen beschreiben die didaktischen und die Sekundarstufe II aller weiterführenden allge Grundlagen der jeweiligen Fächer und den spezifischen mein bildenden Schulen in Schleswig-Holstein. Sie Beitrag der Fächer zur allgemeinen und fachlichen sind Lehrpläne im Sinne des Schleswig-Holsteinischen Bildung. Darauf aufbauend legen sie fest, was Schüle- Schulgesetzes (SchulG). Die Fachanforderungen gehen rinnen und Schüler jeweils am Ende der Sekundarstufe I von den pädagogischen Zielen und Aufgaben aus, wie beziehungsweise am Ende der Sekundarstufe II wissen sie im SchulG formuliert sind. In allen Fächern, in denen und können sollen. Aus diesem Grund sind die Fachan die Kultusministerkonferenz (KMK) Bildungsstandards forderungen abschlussbezogen formuliert. Die fachlichen beschlossen hat, liegen diese den Fachanforderungen Anforderungen werden als Kompetenz- oder Leistungs zugrunde. Sie berücksichtigen auch die stufenbezogenen erwartungen beschrieben und mit Inhalten verknüpft. Vereinbarungen der KMK. In den Fachanforderungen für die Sekundarstufe I werden Die Fachanforderungen sind in einen für alle Fächer die angestrebten Kompetenzen und die zentralen Inhalte geltenden allgemeinen Teil und einen fachspezifischen auf drei Anforderungsebenen ausgewiesen: Teil gegliedert. Der fachspezifische Teil ist nach Sekundar stufe I und Sekundarstufe II unterschieden. Alle Teile ∙ Erster allgemeinbildender Schulabschluss (ESA): sind inhaltlich aufeinander bezogen. Sie stellen den Die Anforderungsebene beschreibt die Regelanfor verbindlichen Rahmen für die pädagogische und derungen für den Erwerb des ESA; diese sind in den unterrichtliche Arbeit dar. weiteren Anforderungsebenen enthalten. ∙ Mittlerer Schulabschluss (MSA): In der Sekundarstufe I zielt der Unterricht sowohl auf Die Anforderungsebene beschreibt die über den ESA hin- den Erwerb von Allgemeinbildung als auch auf die ausgehenden Regelanforderungen für den Erwerb des MSA. Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler ab. ∙ Übergang in die Oberstufe: Sie können am Ende der neunten Jahrgangsstufe den Die Anforderungsebene beschreibt die über den MSA Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss, am Ende der hinausgehenden Regelanforderungen für den Übergang zehnten Jahrgangsstufe den Mittleren Schulabschluss in die Oberstufe. oder die Versetzung in die Sekundarstufe II erlangen. Der Unterricht in der Sekundarstufe I der Gemeinschafts- In der Sekundarstufe II zielt der Unterricht auf eine schule führt Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrem vertiefte Allgemeinbildung, die Vermittlung wissen Leistungsvermögen zum Ersten allgemeinbildenden schaftspropädeutischer Grundlagen und auf das Schulabschluss, zum Mittleren Schulabschluss und zum Erreichen der allgemeinen Berufs- und Studierfähigkeit Übergang in die Oberstufe und muss daher allen ab. In der Sekundarstufe II können die Schülerinnen und Anforderungsebenen gerecht werden. Schüler den schulischen Teil der Fachhochschulreife oder mit bestandener Abiturprüfung die Allgemeine Der Unterricht in der Sekundarstufe I am Gymnasium Hochschulreife erlangen. zielt auf einen erfolgreichen Übergang in die Oberstufe, so dass die Anforderungen für den Übergang in die Am Gymnasium erwerben Schülerinnen und Schüler Oberstufe vorrangig zu berücksichtigen sind. den Mittleren Schulabschluss mit der Versetzung in die Jahrgangsstufe 11. Die Fachanforderungen dienen der Transparenz und Vergleichbarkeit. Sie gewährleisten die Durchlässigkeit und Mobilität im Schulwesen. 6 Fachanforderungen englisch
allgemeiner teil 1 Geltungsbereich und Regelungsgehalt Die Lehrkräfte gestalten den Unterricht und die damit verbundene Unterstützung der Persönlichkeitsent wicklung in eigener pädagogischer Verantwortung. Sie berücksichtigen bei der konkreten Ausgestaltung der Fachanforderungen die Beschlüsse der Schulkonferenz zu Grundsatzfragen und dabei insbesondere die Be schlüsse der Fachkonferenz zur Abstimmung des schulinternen Fachcurriculums. Mit ihren Vorgaben bilden die Fachanforderungen den Rahmen für die Fachkonferenzarbeit in den Schulen. Innerhalb dieser Rahmenvorgaben besitzen die Schulen und auch die Fachkonferenzen Gestaltungsfreiheit bezüglich der Umsetzung der Kontingentstundentafel, der Lern- und Unterrichtsorganisation, der pädagogisch- didaktischen Konzepte wie auch der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen. Die Fachanforderungen verzichten auf kleinschrittige Detailregelungen. Sie enthalten Vorgaben für die Verteilung von Themen und Inhalten auf die Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I. Diese Vorgaben berücksichtigen die Gestaltungsfreiheit der Schulen im Rahmen der Kontingentstundentafel. Aufgabe der schulinternen Fachcurricula ist es, die Kern inhalte und Kompetenzen, die in den Fachanforderungen auf den jeweiligen Abschluss bezogen ausgewiesen sind, über die einzelnen Jahrgangsstufen hinweg aufzubauen. Die schulinternen Fachcurricula bilden die Planungs grundlage für den Fachunterricht und enthalten konkrete Beschlüsse über ∙ anzustrebende Kompetenzen für die einzelnen Jahrgangsstufen ∙ Schwerpunktsetzungen, die Verteilung und Gewichtung von Unterrichtsinhalten und Themen ∙ fachspezifische Methoden ∙ angemessene mediale Gestaltung des Unterrichts ∙ Diagnostik, Differenzierung und Förderung, Leistungsmessung und Leistungsbewertung ∙ Einbeziehung außerunterrichtlicher Lernangebote und Ganztagsangebote. Die Fachcurricula berücksichtigen die Prinzipien des fächerverbindenden und fächerübergreifenden wie auch des themenzentrierten Arbeitens. Die Fachcurricula werden evaluiert und weiterentwickelt. Fachanforderungen englisch 7
allgemeiner teil 2 Lernen und Unterricht 2 Lernen und Unterricht ∙ Sozialkompetenz meint die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Interessen der Mitlernenden empathisch wahr Ziel des Unterrichts ist der systematische, alters- und zunehmen. Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, entwicklungsgemäße Erwerb von Kompetenzen. Der selbstständig und sozial verantwortlich zu handeln. Sie Unterricht fördert die kognitiven, emotionalen, sozialen, setzen sich mit den Vorstellungen der anderen kritisch kreativen und körperlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und auch selbstkritisch auseinander, hören einander zu und Schüler. Er vermittelt ihnen kulturelle und gesell und gehen aufeinander ein. Sie können konstruktiv und schaftliche Orientierung und ermuntert sie dazu, eigen erfolgreich mit anderen zusammenarbeiten. ständig zu denken und vermeintliche Gewissheiten, ∙ Methodenkompetenz meint die Fähigkeit, Aufgaben kulturelle Wertorientierungen und gesellschaftliche selbstständig zu bearbeiten. Schülerinnen und Schüler Strukturen auch kritisch zu überdenken. Unterricht trägt verfügen über grundlegende Arbeitstechniken und dazu bei, Bereitschaft zur Empathie zu entwickeln, und Methoden; dazu gehört auch die sichere Nutzung der fördert die Fähigkeit, die eigenen Überzeugungen und Informationstechnologie. Sie wählen Verfahrensweisen das eigene Weltbild in Frage zu stellen. Er unterstützt und Vorgehensweisen selbstständig und wenden die Schülerinnen und Schüler dabei, Unsicherheiten methodische Kenntnisse sinnvoll auf unbekannte auszuhalten und Selbstvertrauen zu erwerben. Sachverhalte an. Sie können Sachverhalte sprachlich differenziert darstellen. 2.1 Kompetenzorientierung Die fortschreitende Entwicklung und Ausbildung In den Fachanforderungen wird ein Kompetenzbegriff dieser überfachlichen Kompetenzen ermöglicht es den verwendet, der das Wissen und Können, die Fähigkeiten Schülerinnen und Schülern, Lernprozesse zunehmend und Fertigkeiten eines Menschen umfasst. Das schließt selbst zu gestalten, das heißt: zu planen, zu steuern, zu die Bereitschaft ein, das Wissen und Können in unter- analysieren und zu bewerten. schiedlichen Situationen zur Bewältigung von Heraus forderungen und zum Lösen von Problemen anzuwenden. 2.2 Auseinandersetzung mit Kernproblemen des Die Fachanforderungen sind in diesem Sinne auf die gesellschaftlichen Lebens Darstellung der angestrebten fachbezogenen Kompetenzen fokussiert. Schülerinnen und Schüler werden durch die Auseinander setzung mit Kernproblemen des soziokulturellen Lebens in Über die fachbezogenen Kompetenzen hinaus fördert die Lage versetzt, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen der Unterricht aller Fächer den Erwerb überfachlicher und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln Kompetenzen: auf andere Menschen, auf künftige Generationen, auf die ∙ Selbstkompetenz meint die Fähigkeit, die eigene Umwelt oder das Leben in anderen Kulturen auswirkt. Die Situation wahrzunehmen und für sich selbst eigen Kernprobleme beschreiben Herausforderungen, die sich ständig zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. sowohl auf die Lebensgestaltung des Einzelnen als auch auf Die Schülerinnen und Schüler artikulieren eigene Be das gemeinsame gesellschaftliche Handeln beziehen. dürfnisse und Interessen differenziert und reflektieren diese selbstkritisch. Dazu gehört die Bereitschaft, ver- Die Auseinandersetzung mit Kernproblemen richtet sich meintliche Gewissheiten, das eigene Denken und das insbesondere auf: eigene Weltbild kritisch zu reflektieren und Unsicher ∙ Grundwerte menschlichen Zusammenlebens: heiten auszuhalten. Bezogen auf das Lernen bedeutet Menschenrechte, das friedliche Zusammenleben in Selbstkompetenz, Lernprozesse selbstständig zu planen einer Welt mit unterschiedlichen Kulturen, Religionen, und durchzuführen, Lernergebnisse zu überprüfen, Gesellschaftsformen, Völkern und Nationen gegebenenfalls zu korrigieren und zu bewerten. 8 Fachanforderungen englisch
allgemeiner teil 2 Lernen und Unterricht ∙ Nachhaltigkeit der ökologischen, sozialen und ∙ Inklusive Schule: Die inklusive Schule zeichnet sich ökonomischen Entwicklung: Erhalt der natürlichen dadurch aus, dass sie in allen Schularten und Schulstufen Lebensgrundlagen, Sicherung und Weiterentwicklung Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung der sozialen, wirtschaftlichen und technischen gemeinsam beschult und ihren Unterricht auf eine Lebensbedingungen im Kontext der Globalisierung Schülerschaft in der ganzen Bandbreite ihrer Hetero ∙ Gleichstellung und Diversität: Entfaltungsmöglichkeiten genität ausrichtet. Diese Heterogenität bezieht sich nicht der Geschlechter, Wahrung des Gleichberechtigungs allein auf Behinderung oder sonderpädagogischen gebots, Wertschätzung gesellschaftlicher Vielfalt Förderbedarf. Sie steht generell für Vielfalt und schließt ∙ Partizipation: Recht aller Menschen zur verantwortungs beispielsweise die Hochbegabung ebenso ein wie den vollen Mit-Gestaltung ihrer soziokulturellen, politischen Migrationshintergrund oder unterschiedliche soziale und wirtschaftlichen Lebensverhältnisse Ausgangslagen. ∙ Sonderpädagogische Förderung: Auch die Förderung 2.3 Leitbild Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf orientiert sich an den Fachanforderungen. Guter Unterricht Das methodische Instrument dafür ist der Förderplan, ∙ fördert gezielt die Freude der Schülerinnen und Schüler der in Ausrichtung auf die individuelle Situation und den am Lernen und die Entwicklung fachlicher Interessen sonderpädagogischen Förderbedarf einer Schülerin ∙ lässt Schülerinnen und Schüler Selbstwirksamkeit erfahren oder eines Schülers und in Zusammenarbeit mit einem ∙ vermittelt Wertorientierungen Förderzentrum erstellt, umgesetzt und evaluiert wird. ∙ fördert nicht allein die intellektuellen und kognitiven ∙ Durchgängige Sprachbildung: Die Vermittlung schul- Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, sondern und bildungsrelevanter sprachlicher Fähigkeiten auch ihre sozialen und emotionalen, kreativen und (Bildungssprache) erfolgt im Unterricht aller Fächer. körperlichen Potenziale Das Ziel ist, die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder ∙ ermöglicht den Schülerinnen und Schülern durch und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund, passende Lernangebote, die auf ihre individuellen unabhängig von ihrer Erstsprache, im Schriftlichen wie Voraussetzungen und ihr Vorwissen abgestimmt sind, im Mündlichen systematisch auf– und auszubauen. einen systematischen − alters- und entwicklungs Das setzt einen entsprechenden Wortschatz und die Kennt- gerechten − Erwerb von Wissen und Können sowie die nis bildungssprachlicher grammatischer Strukturen voraus. Chance, Leistungserwartungen zu erfüllen Die Lehrkräfte planen und gestalten den Unterricht mit ∙ fördert und fordert eigene Lernaktivität der Schülerinnen Blick auf die Sprachebene Bildungssprache und stellen und Schüler, vermittelt Lernstrategien und unterstützt die Verbindung von Alltags-, Bildungs- und Fachsprache die Fähigkeit zum selbstgesteuerten Lernen explizit her. ∙ zielt auf nachhaltige Lernprozesse Alle Schülerinnen und Schüler werden an die Besonder ∙ bietet Gelegenheit, das Gelernte in ausreichender Form heiten von Fachsprachen und an fachspezifische Text- systematisch einzuüben, anzuwenden und zu festigen. sorten herangeführt. Deshalb ist Fachunterricht auch stets Sprachunterricht auf bildungs- und fachsprach 2.4 Aufgabenfelder von besonderer Bedeutung lichem Niveau. ∙ Kulturelle Bildung: Kulturelle Bildung ist unverzichtbarer Folgende Aufgabenfelder von besonderer Bedeutung, Teil der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung, die die sich aus den pädagogischen Zielen des Schulgesetzes den Einzelnen zur Mitgestaltung gesellschaftlicher Pro ergeben, sind nicht dem Unterricht einzelner Fächer zesse befähigt. Der Zusammenarbeit mit professionellen zugeordnet. Sie sind im Unterricht aller Fächer zu Künstlerinnen, Künstlern und Kulturschaffenden auch berücksichtigen: an außerschulischen Lernorten kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Fachanforderungen englisch 9
allgemeiner teil 2 Lernen und Unterricht ∙ Niederdeutsch und Friesisch: Seinem Selbstverständnis nach ist Schleswig-Holstein ein Mehrsprachenland, in dem Regional- und Minderheitensprachen als kultureller Mehrwert begriffen werden. Für die Bildungseinrichtungen des Landes erwächst daraus die Aufgabe, das Niederdeutsche und das Friesische zu fördern und zu seiner Weiterentwicklung beizutragen. ∙ Medienbildung: Medien sind Bestandteil aller Lebensbereiche; wesentliche Teile der Umwelt sind nur medial vermittelt zugänglich. Schülerinnen und Schüler sollen in die Lage versetzt werden, selbstbestimmt, sachgerecht, sozial verantwortlich, kommunikativ und kreativ mit den Medien umzugehen. Dazu gehört auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Bild von Wirklichkeit, das medial erzeugt wird. Schülerinnen und Schüler sollen den Einfluss der Medien reflektieren und dabei erkennen, dass Medien (Nachrichten, Zeitungen, Bücher, Filme etc.) immer nur eine Interpretation, eine Lesart von Wirklichkeit bieten, und sie sollen sich bewusst werden, dass ihr vermeintlich eigenes Bild von Wirklichkeit durch die Medien (mit-)bestimmt wird. ∙ Berufs- und Studienorientierung: Diese ist integrativer Bestandteil im Unterricht aller Fächer und Jahrgangs stufen. Sie hat einen deutlichen Praxisbezug, zum Beispiel Betriebspraktika, schulische Veranstaltungen am Lernort Betrieb. Die Schulen haben ein eigenes Curriculum zur Berufs- und Studienorientierung, sie gewährleisten in Zusammenarbeit mit ihren Partnern, wie zum Beispiel der Berufsberatung, eine kontinuier liche Unterstützung der beruflichen Orientierung der Schülerinnen und Schüler. Ziel ist, dass alle Schülerinnen und Schüler nach dem Schulabschluss einen beruflichen Anschluss finden. 10 Fachanforderungen englisch
allgemeiner teil 3 Grundsätze der Leistungsbewertung 3 Grundsätze der Leistungsbewertung Schüler, die vorübergehend an der Teilnahme am Unter richt beeinträchtigt sind. Leistungsbewertung wird verstanden als Dokumentation und ∙ Bei Schülerinnen und Schülern, deren Zweitsprache Beurteilung der individuellen Lernentwicklung und des je- Deutsch ist, kann die Schule wegen zu geringer weils erreichten Leistungsstands. Sie erfasst alle in den Deutschkenntnisse auf eine Leistungsbewertung in Fachanforderungen ausgewiesenen Kompetenzbereiche bestimmten Fächern verzichten. und berücksichtigt sowohl die Prozesse als auch die Ergeb- ∙ Besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Recht nisse schulischen Arbeitens und Lernens. Die Beurteilung schreiben wird durch Ausgleichs- und Fördermaß von Leistungen dient der kontinuierlichen Rückmeldung an nahmen gemäß Erlass begegnet. Schülerinnen, Schüler und Eltern, zudem ist sie für die Lehr- kräfte eine wichtige Grundlage für Förderungs- und Bera Leistungsbewertung im Zeugnis tungsstrategien. Die individuelle Leistungsbewertung erfüllt Die Leistungsbewertung im Zeugnis ist das Ergebnis einer neben der diagnostischen auch eine ermutigende Funktion. sowohl fachlichen als auch pädagogischen Abwägung der Kriterien und Verfahren der Leistungsbewertung werden erbrachten Unterrichtsbeiträge und Leistungsnachweise. den Schülerinnen, Schülern und Eltern vorab offengelegt Es ist sicherzustellen, dass die Bewertung für die Unterrichts- und erläutert. Schülerinnen und Schüler erhalten eine beiträge auf einer ausreichenden Zahl unterschiedlicher kontinuierliche Rückmeldung über den Leistungsstand. Formen von Unterrichtsbeiträgen beruht. Bei der Gesamt Diese erfolgt so rechtzeitig, dass die Schülerinnen und bewertung hat der Bereich der Unterrichtsbeiträge ein Schüler die Möglichkeit haben, aus der Rückmeldung stärkeres Gewicht als der Bereich der Leistungsnachweise. zukünftige Lern- und Arbeitsstrategien abzuleiten. Fachspezifische Hinweise zur Leistungsbewertung werden in den Fachanforderungen ausgeführt. In der Leistungsbewertung werden zwei Beurteilungsbereiche unterschieden: Unterrichtsbeiträge und Leistungsnachweise. Vergleichsarbeiten ∙ Unterrichtsbeiträge umfassen alle Leistungen, die sich auf Vergleichsarbeiten in den Kernfächern sind länderüber die Mitarbeit und Mitgestaltung im Unterricht oder im un- greifend konzipiert und an den KMK-Bildungsstandards terrichtlichen Kontext beziehen. Zu ihnen gehören sowohl orientiert. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, ob mündliche als auch praktische und schriftliche Leistungen. und inwieweit Schülerinnen und Schüler die in den Bildungs- ∙ Leistungsnachweise werden in Form von Klassenarbeiten standards formulierten Leistungserwartungen erfüllen. Vergleichsarbeiten dienen in erster Linie der Selbstevalua- und Leistungsnachweisen, die diesen gleichwertig sind, tion der Schule. Sie ermöglichen die Identifikation von erbracht; sie decken die verbindlichen Leistungserwar Stärken und Entwicklungsbedarfen von Lerngruppen. Die tungen der Fächer und die Kompetenzbereiche ange- Ergebnisse der Vergleichsarbeiten werden schulintern aus- messen ab. Art und Zahl der in den Fächern zu erbrin- gewertet. Die Auswertungen sind Ausgangspunkt für Stra genden Leistungsnachweise werden per Erlass geregelt. tegien und Maßnahmen der Unterrichtsentwicklung. Vergleichsarbeiten gehen nicht in die Leistungsbewertung Besondere Regelungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler ein. Die Teilnahme ∙ Für Schülerinnen und Schüler mit anerkanntem sonder- an den Vergleichsarbeiten ist per Erlass geregelt. pädagogischen Förderbedarf, die zieldifferent unterrichtet werden, wird ein Förderplan mit individuell zu erreichen- Zentrale Abschlussprüfungen den Leistungserwartungen aufgestellt. Im Rahmen der Prüfungen zum Erwerb des Ersten allgemein- ∙ Werden Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogi bildenden Schulabschlusses, des Mittleren Schulabschlusses schem Förderbedarf entsprechend den Anforderungen und der Allgemeinen Hochschulreife werden in einigen der allgemein bildenden Schule unterrichtet, hat die Schule Fächern Prüfungen mit zentraler Aufgabenstellung durch der Beeinträchtigung angemessen Rechnung zu tragen geführt. Die Prüfungsregelungen richten sich nach den (Nachteilsausgleich). Dies gilt ebenso für Schülerinnen und Fachanforderungen und den KMK-Bildungsstandards. Fachanforderungen englisch 11
Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 1 Das Fach Englisch in der Sekundarstufe I II Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 1 Das Fach Englisch in der Sekundarstufe I Menschen einer anderen Kultur aufzubringen, erleben die Schülerinnen und Schüler einen Zuwachs an 1.1 Grundlagen und Lernausgangslage Erfahrung und eine Stärkung der eigenen Identität. Der Englischunterricht trägt zu dieser Mehrperspektivität Grundlage dieser Fachanforderungen sind die Bildungs der Persönlichkeitsentwicklung vor allem durch die standards der KMK für den Hauptschulabschluss und für Vermittlung von Orientierungswissen zu exemplarischen den Mittleren Schulabschluss sowie der Gemeinsame Themen und Inhalten sowie durch den Aufbau der europäische Referenzrahmen für Sprachen (GeR). Fähigkeit zur interkulturellen Kommunikation bei. Der Englischunterricht beginnt in Schleswig-Holstein Die gesellschaftlichen Erwartungen an den Englisch bereits in der Grundschule. Hier wird die Basis für eine unterricht rücken den Anwendungsbezug des erworbenen positive Einstellung zum lebenslangen Fremdsprachen Sprachkönnens demnach in den Vordergrund. Der lernen gelegt. Die Schülerinnen und Schüler werden in Englischunterricht verfolgt als wesentliche Ziele, allen Fertigkeitsbereichen geschult, wobei der Schwer ∙ zur mündlichen und schriftlichen Kommunikation zu punkt auf der Schulung des Hörverstehens und des befähigen, Sprechens liegt. Bezogen auf alle Fertigkeitsbereiche ∙ sprachliche Handlungsfähigkeit auszubauen, strebt der Unterricht der Grundschule die Niveaustufe A1 ∙ Strategien zum Fremdsprachenerwerb zu vermitteln, des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für ∙ Grundlagen für lebenslanges Fremdsprachenlernen Sprachen (GeR) an. zu legen. Der Englischunterricht in der Sekundarstufe I greift 1.3 Didaktische Leitlinien diese Vorerfahrungen auf und nutzt sie für das weitere Die nachfolgenden Leitlinien gelten verbindlich für den Fremdsprachenlernen. Englischunterricht in der Sekundarstufe I in Schleswig- Holstein. Sie leiten sich von wesentlichen Entwicklungen 1.2 Der Beitrag des Faches zur allgemeinen und zeitgemäßen Englischunterrichts ab und berücksichtigen fachlichen Bildung relevante fachdidaktische Erkenntnisse. Schülerinnen und Schüler wachsen in einer multikultu Funktionale Einsprachigkeit rellen Welt auf. Sie erleben die Vielfalt der Kulturen im Englisch ist Unterrichtssprache und orientiert sich am alltäglichen privaten und schulischen Umfeld sowie im Sprachvorbild des native speaker. Die deutsche Sprache Umgang mit Medien. Mit Blick auf Europa als Kultur- und wird in Phasen der Sprachmittlung und der kontrastiven Wirtschaftsraum in einer globalisierten Welt gewinnt das Spracharbeit funktional eingebunden. Fremdsprachenlernen mit dem Ziel individueller Mehr- sprachigkeit weiter an Bedeutung. Die Entwicklung Integrative Spracharbeit interkultureller Kompetenzen ist in diesem Zusammen Die sprachlichen Mittel (Wortschatz, Grammatik, hang eine übergreifende Aufgabe von Schule, zu der der Aussprache, Intonation, Orthografie) haben dienende Englischunterricht einen besonderen Beitrag leistet. Funktion. Sie werden in Verbindung mit Lerninhalten integrativ behandelt. Die Verfügung über sprachliche Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Fähigkeit, Mittel ermöglicht die erfolgreiche Realisierung von eigene Sichtweisen, Wertvorstellungen und gesellschaft Kommunikationsabsichten, wie sie typischerweise liche Zusammenhänge mit denen anderer Kulturen in alltäglichen sowie sach- und problembezogenen tolerant und kritisch zu vergleichen. Mit der Bereitschaft, Kommunikationssituationen auftreten. Interesse und Verständnis für Denk- und Lebensweisen, Werte und Normen und die Lebensbedingungen der 12 Fachanforderungen englisch
Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 1 Das Fach Englisch in der Sekundarstufe I Mündlichkeit Aufgabenorientiertes Arbeiten Zentraler Bestandteil des Unterrichts ist die mündliche Im Zentrum des aufgabenorientierten Arbeitens stehen Kommunikationsfähigkeit. Bei der Wahl der Unterrichts Aufgaben / tasks, die für die Schülerinnen und Schüler methoden ist daher darauf zu achten, dass ein möglichst inhaltlich bedeutungsvoll und sprachlich herausfordernd hoher Sprechanteil der Schülerinnen und Schüler im sind und eine auf Kommunikation ausgerichtete Ver Unterricht erreicht wird und sprachlich anspruchsvolle wendung der Sprache erfordern. Bedingt durch die Ge- und inhaltlich adäquate Sprechanlässe geboten werden. staltung der Aufgaben wird hierbei zunächst die sprach liche Ausgangsbasis der Schülerinnen und Schüler Funktionale Fehlertoleranz aktiviert und dann systematisch und auf Progression Fehler sind natürliche Phänomene im Spracherwerbs ausgerichtet erweitert. Neben der inhaltlichen Be prozess und werden konstruktiv genutzt. Ziel ist es, wältigung geht es hier auch um die Reflexion der dass Schülerinnen und Schüler offen und produktiv mit verwendeten sprachlichen Mittel und Fertigkeiten. eigenen Fehlern umgehen. Die Aufgaben, die dem kommunikativen Bedürfnis Korrekturen erfolgen konstruktiv unter Berücksichtigung der Schülerinnen und Schüler Rechnung tragen, sind der Lernsituation und der Persönlichkeit der Schülerinnen handlungsorientiert sowie auf ein inhaltlich sinnvolles, und Schüler. Dies gilt für Lernsituationen, nicht aber für individuelles Ergebnis ausgerichtet. Ein erfolgreiches Leistungssituationen. Bearbeiten der Aufgaben erfordert das Verstehen und Erschließen von Bedeutungen. Die Aufgaben Themenorientiertes Arbeiten ermöglichen eine freie Entscheidung über das zu Im Mittelpunkt des Englischunterrichts stehen Themen, verwendende Sprachmaterial. die die fachbezogene und die fächerübergreifende Arbeit auf relevante Fragestellungen konzentrieren. Texte und Medien Im Umgang mit Texten und Medien interagieren zwei Bei der Themen- oder Inhaltswahl gelten folgende Kriterien: theoretisch unterscheidbare Verstehensprozesse: Bottom- ∙ Der Aufbau der Inhalte führt nicht zu einer Stoffhäufung. up processing und Top-down processing. Bottom-up Es gilt das Prinzip des Exemplarischen. processing meint Texterschließung von den einzelnen ∙ Die Auswahl der Unterrichtsinhalte erfolgt derart, sprachlichen Elementen des Textes aus. Top-down dass Vorwissen aktiviert werden kann. Lernzuwachs processing hat demgegenüber als Ausgangspunkt und Progression werden deutlich. Dabei stehen background knowledge / Weltwissen des Rezipienten, elementares Lernen und übende Anwendung in das für die Texterschließung eingesetzt wird. einem ausgewogenen Verhältnis zu Formen des problemlösenden Lernens. Der Englischunterricht setzt Texte und Medien, ∙ Die ausgewählten Unterrichtsinhalte ermöglichen in auch digitale Medien, funktional ein. Sie bieten den fachlicher und fächerübergreifender Hinsicht auch Schülerinnen und Schülern unmittelbaren Zugang zu methodisch selbstständiges Arbeiten. authentischen Anwendungsbereichen der Sprache. ∙ Die ausgewählten Unterrichtsinhalte ermöglichen die Auseinandersetzung mit Themen der jeweiligen Gleichgewicht authentischer fiktionaler und fremdsprachlichen Bezugskulturen sowie mit inter nichtfiktionaler Texte kultureller Kommunikation, mit Werten, Haltungen ∙ Im Laufe der Sekundarstufe I begegnen die und Einstellungen. Schülerinnen und Schüler einer größtmöglichen Breite an altersangemessenen authentischen Texten gemäß dem erweiterten Textbegriff. Es werden im Laufe der Sekundarstufe I mindestens drei Originallektüren Fachanforderungen englisch 13
Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 1 Das Fach Englisch in der Sekundarstufe I behandelt. Die Schülerinnen und Schüler werden in 1.4 Anforderungsebenen und Anforderungsbereiche sinnvoller Weise an der Auswahl beteiligt. ∙ Nichtfiktionale und fiktionale Texte werden in In den Fachanforderungen für die Sekundarstufe I werden ebenbürtigem Umfang berücksichtigt. die angestrebten Kompetenzen und die zentralen Inhalte auf drei Anforderungsebenen ausgewiesen: Formen der Texterschließung ∙ Erster allgemeinbildender Schulabschluss (ESA) ∙ Die Textarbeit beinhaltet Phasen intensiver und ∙ Mittlerer Schulabschluss (MSA) extensiver Texterschließung. ∙ Übergang in die Oberstufe ∙ Die Aufgabenstellungen ermöglichen neben einer gemeinsamen Erarbeitung der Texte auch die Für die Gestaltung des Unterrichts, die Erstellung von individuelle Auseinandersetzung mit ihnen. Aufgaben und die Bewertung von Unterrichtsbeiträgen und Leistungsnachweisen sind auf allen Anforderungs Funktionale Textanalyse und adressatenbezogene ebenen (ESA, MSA, Übergang Oberstufe) die folgenden produktivgestaltende Aufgaben Anforderungsbereiche zu berücksichtigen: ∙ Ausgehend von einem fundierten Textverständnis und von einer funktionalen Textanalyse erstellen die Anforderungsbereich I – Reproduktion und (Text-) Verstehen Schülerinnen und Schüler bei einer Aufgabenstellung Dieser Anforderungsbereich umfasst die sprachlich mit produktivgestaltender Zielsetzung fiktionale und angemessene Wiedergabe von Inhalten aus einem nichtfiktionale Texte in unterschiedlicher medialer Form. begrenzten Gebiet. ∙ Alle Phasen des Schreibprozesses sind Gegenstand Aufgaben dazu können zum Beispiel sein: von unterrichtlicher Reflexion und Überarbeitung. ∙ Hör- und Leseübungen sowie Übungen zur Entwicklung Die Produkte weisen eine situative Einbettung, einen des Sprechens und Schreibens mit Orientierungshilfen Lebenswelt- sowie einen klaren Adressatenbezug auf. ∙ Übungen zur Entwicklung von Lern- und Arbeits techniken wie zum Beispiel Gliederungen oder Selbstständigkeit und Eigenverantwortung Hervorhebungen im Text Die Schülerinnen und Schüler werden dazu befähigt, ∙ Formulieren und Beantworten von Fragen zum Text zunehmend Verantwortung für den eigenen Lernprozess ∙ Nachsprechen und Spracherwerb zu übernehmen und über die Sprache ∙ lautes Lesen und den eigenen Sprachlernprozess zu reflektieren. ∙ Wiedergeben von auswendig Gelerntem Selbstständigkeit und Eigenverantwortung zum lebenslangen Sprachenlernen werden angelegt. Anforderungsbereich II – Reorganisation und Analyse Dieser Anforderungsbereich umfasst das Erklären, Lernen am anderen Ort Verarbeiten, Darstellen und Transferieren bekannter Außerschulische Lernorte und vorhandene internationale Sachverhalte auf neue Situationen. Außerdem umfasst Kontakte werden zielführend und unterstützend in den dieser Anforderungsbereich das selbstständige Unterricht eingebunden. Übertragen von Gelerntem auf vergleichbare fachbezogene Situationen und Themen. Aufgaben dazu können zum Beispiel sein: ∙ Substitutionsaufgaben (zum Beispiel im Austausch von Satzgliedern) ∙ Einsetz- oder Komplementierungsübungen (zum Beispiel Lückentext) ∙ Transformationsübungen (zum Beispiel Verändern vorgegebener Wortformen hinsichtlich Tempus oder 14 Fachanforderungen englisch
Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 1 Das Fach Englisch in der Sekundarstufe I Numerus oder Umwandeln von Ergänzungs- fragen in Entscheidungsfragen) ∙ Satzbildungs- oder Formationsübungen (zum Beispiel Formulieren von Ergänzungsfragen mithilfe vorgegebener Fragewörter) ∙ analogiebildende Übungen (zum Beispiel Verstehen oder Variieren struktur- und funktionsgleicher Wortformen, Wortgruppen und Sätze) ∙ Übungen mit Muster und mit oder ohne Materialvorgabe für das Variieren des Musters Anforderungsbereich III – Werten und Gestalten Er umfasst planmäßiges Verarbeiten komplexer Sach verhalte und Materialien mit dem Ziel, zu selbstständigen Lösungen, Gestaltungen oder Deutungen, Folgerungen, Begründungen oder Wertungen zu gelangen. Dabei werden aus den gelernten Methoden oder Lösungsverfahren die zur Bewältigung der Aufgaben geeigneten selbstständig ausgewählt oder einer neuen Problemstellung angepasst. Aufgaben dazu können sein: ∙ produktive Übungen (zum Beispiel Formulierung eines eigenen Standpunktes) ∙ Übungen ohne Muster ∙ das Erstellen von situationsgebundenen Textarten wie Postkarten, Tagebuchaufzeichnungen, Bildbeschreibungen Im Unterricht müssen für jede Schülerin und jeden Schüler die Anforderungsbereiche I, II und III ange messen angeboten und entsprechende Leistungen von ihnen eingefordert werden. Das ist unabhängig von der Anforderungsebene, auf der die Lernenden sich individuell befinden, zu gewährleisten. Die drei Anforderungsbereiche können nicht eindeutig voneinander getrennt werden. Daher ergeben sich in der Praxis der Aufgabenstellung Überschneidungen. Den Anforderungsbereichen zugeordnet sind Operatoren (siehe Anhang für die Teilkompetenz Schreiben). Diese dienen dazu, den Schülerinnen und Schülern die Anforde rungen der Aufgabenstellung(en) transparent zu machen. Der Umgang mit den Operatoren wird im Laufe der Sekundarstufe I vermittelt und eingeübt. Fachanforderungen englisch 15
Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 2 Kompetenzbereiche 2 Kompetenzbereiche Im Englischunterricht in der Sekundarstufe I steht die Vorrangiges Ziel ist die Entwicklung der funktionalen Ausbildung von Kompetenzen in den drei folgenden kommunikativen Kompetenz, welche die Schülerinnen Kompetenzbereichen im Vordergrund: und Schüler zu situationsangemessener und sachgerechter 1. Funktionale kommunikative Kompetenz Kommunikation in der Fremdsprache befähigt. 2. Interkulturelle Kompetenzen 3. Methodische Kompetenzen Die folgende Grafik visualisiert die Vernetzung der Kompetenzbereiche: Kompetenzbereiche Englisch Sekundarstufe I Funktionale kommunikative Kompetenz Kommunikative Fertigkeiten Verfügung über die sprachlichen Mittel ∙ Hörverstehen und Hörsehverstehen ∙ Wortschatz ∙ Leseverstehen ∙ Grammatik ∙ Sprechen ∙ Aussprache und Intonation − An Gesprächen teilnehmen ∙ Orthografie − Zusammenhängendes Sprechen ∙ Schreiben ∙ Sprachmittlung Interkulturelle Kompetenzen ∙ soziokulturelles Orientierungswissen ∙ verständnisvoller Umgang mit kultureller Differenz ∙ praktische Bewältigung interkultureller Begegnungssituationen Methodische Kompetenzen ∙ Textrezeption ∙ Textproduktion ∙ Interaktion ∙ Lernstrategien ∙ Präsentation und Mediennutzung ∙ Lernbewusstheit und Lernorganisation Auf der Grundlage der Bildungsstandards benennen die bildenden Schulabschluss und das Niveau B1 für den Fachanforderungen kommunikative, interkulturelle und Mittleren Schulabschluss erreichen. Für den Übergang methodische Kompetenzen, welche die Schülerinnen in die Oberstufe wird das Niveau B1+ vorausgesetzt. und Schüler im Laufe der Sekundarstufe I entwickeln. In den nachfolgenden Tabellen werden die Kompetenz erwartungen auf drei Anforderungsebenen konkretisiert: ∙ Erster allgemeinbildender Schulabschluss (ESA) ∙ Mittlerer Schulabschluss (MSA) ∙ Übergang in die Oberstufe Es wird angestrebt, dass die Schülerinnen und Schüler gemäß dem Gemeinsamen europäischen Referenz rahmen (GeR) das Niveau A2 für den Ersten allgemein 16 Fachanforderungen englisch
Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 2 Kompetenzbereiche 2.1 Funktionale kommunikative Kompetenz Hör- und Hörsehverstehen Anforderungsebene Erster allgemeinbildender Mittlerer Schulabschluss Übergang in die Oberstufe Schulabschluss Die Schülerinnen und Schüler können… ∙ Wendungen und Wörter aus einfa- ∙ Ankündigungen, Erklärungen und ∙ Ankündigungen, Erklärungen und chen Ankündigungen, Erklärungen Mitteilungen zu konkreten Themen Mitteilungen verstehen und Mitteilungen verstehen, die das verstehen, die in Standardsprache unmittelbare eigene Interessensge- und normaler Geschwindigkeit ge- biet betreffen, sofern deutlich und sprochen werden langsam in Standardsprache gespro- chen wird ∙ kurze Vorträge verstehen, wenn ∙ Vorträge verstehen, wenn die The- ∙ strukturierten Vorträgen folgen die Thematik vertraut und die matik vertraut und die Darstellung Darstellung unkompliziert und unkompliziert und klar strukturiert ist klar strukturiert ist ∙ das Thema von Gesprächen, die in ∙ den Hauptpunkten von längeren ∙ längeren Gesprächen, die in ihrer ihrer Gegenwart geführt werden, er- Gesprächen folgen, die in ihrer Ge- Gegenwart geführt werden, folgen kennen, wenn langsam und deutlich genwart geführt werden gesprochen wird ∙ die Hauptinformationen aus kurzen, ∙ den Informationsgehalt der meisten ∙ den Informationsgehalt von Internet- langsam und deutlich gesprochenen Internet- und Radiosendungen sowie und Radiosendungen sowie anderen Internet- und Radiosendungen sowie anderer authentischer Texte über authentischen Texten verstehen anderen authentischen Texten über Themen von persönlichem Interesse alltägliche Ereignisse entnehmen verstehen ∙ die Hauptinformationen von kurzen ∙ das Wesentliche der Aussage und ∙ die Aussage und Handlung von Film-, Film-, Fernseh- und Internetbeiträgen Handlung von Film-, Fernseh- und Fernseh- und Internetbeiträgen ver- über vertraute Themen erfassen, Internetbeiträgen über vertraute The- stehen und unter medienkritischen wenn diese durch das Bild unterstützt men verstehen und unter medienkri- Gesichtspunkten analysieren und werden tischen Gesichtspunkten analysieren bewerten und ansatzweise bewerten Mögliche Textsorten / Kommunikationssituationen: announcements, commentaries, commercials, conversations, debates, dialogues, discussions, films, guided tours (online), interviews, legends, news, oral reports, phone calls, plays, poems, reports, role-plays, simulations, small talk, songs, speeches, talk shows, tales, trailers, video clips, weather reports etc. Fachanforderungen englisch 17
Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 2 Kompetenzbereiche Leseverstehen Anforderungsebene Erster allgemeinbildender Mittlerer Schulabschluss Übergang in die Oberstufe Schulabschluss Die Schülerinnen und Schüler können… ∙ kurze einfache Mitteilungen mit ∙ die wesentlichen Aussagen in ∙ die wesentlichen Aussagen in einem sehr frequenten Wortschatz Mitteilungen aus dem eigenen Mitteilungen aus dem eigenen Inte- und einem gewissen Anteil interna Interessens- und Erfahrungs- ressens- und Erfahrungsbereich tionaler Wörter lesen und verstehen bereich erfassen sowie aus allgemeinen Themen- bereichen erfassen ∙ gebräuchliche Zeichen und Schilder ∙ klar formulierte Anweisungen, un- ∙ Anweisungen, Anleitungen, Hinweise und einfache Anweisungen aus dem komplizierte Anleitungen, Hinweise und Vorschriften verstehen Alltag verstehen und Vorschriften verstehen ∙ aus einfachen fiktionalen und ∙ längere fiktionale und nichtfiktionale ∙ längere und komplexere fiktionale nichtfiktionalen Texten spezifische Texte erfassen und in diesen auf und nichtfiktionale Texte erfassen, Informationen herausfinden Grundlage strukturierter Arbeitsauf- analysieren und bewerten träge die wesentlichen Aussagen erkennen Mögliche Textsorten / Kommunikationssituationen: advertisements, Agony Aunt letters / replies, articles, (auto)biographies, blogs, blurbs, brochures, captions, cartoons, commentaries, covering letters / CVs, diagrams, diary entries, editorials, encyclopedia-entries, (in)formal emails / letters, instructions, leaflets, legends, logs, messages, news, newspaper articles, novels, photo stories, plays, poems, question- naires, reports, reviews, rules, signs, speeches, statistics, stories, songs (lyrics), tables, tales, text messages, weather reports, websites etc. 18 Fachanforderungen englisch
Fachanforderungen Englisch Sekundarstufe I 2 Kompetenzbereiche Sprechen: An Gesprächen teilnehmen Anforderungsebene Erster allgemeinbildender Mittlerer Schulabschluss Übergang in die Oberstufe Schulabschluss Die Schülerinnen und Schüler können… ∙ Gefühle sprachlich einfach ausdrü- ∙ Gefühle sprachlich ausdrücken und ∙ Gefühle sprachlich differenziert und cken und auf entsprechende Gefühls- auf entsprechende Gefühlsäußerun- interkulturell adressatengerecht aus äußerungen reagieren gen reagieren drücken und auf entsprechende Ge- fühlsäußerungen adäquat reagieren ∙ zu lebenspraktischen Fragestellun- ∙ Gespräche und Diskussionen über ∙ Gespräche und Diskussionen mithilfe gen mit Formulierungshilfen die vertraute Themen beginnen, fort- von geeigneten Redemitteln adressa- eigene Meinung äußern führen und auch bei sprachlichen tengerecht beginnen, fortführen und Schwierigkeiten aufrechterhalten aufrechterhalten sowie gegebenen- falls zu den Standpunkten anderer in Zusammenhängen Stellung nehmen ∙ sich in einfachen alltäglichen und ∙ die meisten alltäglichen Standard- ∙ alltägliche Standardsituationen des routinemäßigen Standardsituatio- situationen des öffentlichen und öffentlichen und kulturellen Lebens nen des öffentlichen und kulturellen kulturellen Lebens bewältigen, die bewältigen Lebens verständigen, die vertraute vertraute Themen und Tätigkeiten Themen und Tätigkeiten betreffen betreffen ∙ in Interviews und Bewerbungs ∙ in Interviews und Bewerbungsge- ∙ in Interviews und Bewerbungs gesprächen einfache Fragen beant- sprächen konkrete Auskünfte geben gesprächen differenziert Auskünfte worten und auf einfache Fest- geben stellungen reagieren ∙ einfache und kurze fiktionale und ∙ fiktionale und nichtfiktionale Texte ∙ fiktionale und nichtfiktionale nichtfiktionale Texte zu vertrauten zu vertrauten Themen vorstellen und Texte vorstellen und gegebenenfalls Themen vorstellen und elementare Verständnisfragen dazu beantworten weiterführende Fragen dazu differen- Verständnisfragen dazu beantworten ziert beantworten Mögliche Textsorten / Kommunikationssituationen: conversations, debates, dialogues, discussions, (job) interviews, panel discussions, phone calls, role plays, simulations, small talk, talk shows etc. Fachanforderungen englisch 19
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