Facharbeit "Bauhaus" Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche - Seite 1 von 20
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Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Inhaltsverzeichnis Allgemeines.............................................................................................. ..............................................................................................3 Allgemeines.............................................................................................. 3 Merkmale.................................................................................................. ..................................................................................................3 Merkmale.................................................................................................. 3 Bauhaus Manifest...............................................................................................4 Funktionalismus..................................................................................................5 Goldener Schnitt in der Architektur............................................................. Architektur.............................................................6 .............................................................6 Definition...........................................................................................................6 In der Architektur.................................................................................................8 Bauhaus in Potsdam.................................................................................. Potsdam..................................................................................9 ..................................................................................9 Mehrfamilienhaus Bley......................................................................................11 Wohnhaus Knischewski.....................................................................................15 Skizzen und Animation Animation............................................................................. .............................................................................17 ............................................................................. 17 Skizzen..............................................................................................................17 Erstellung der Animation...................................................................................17 Quellen................................................................................................... Quellen...................................................................................................20 ...................................................................................................20 Literatur............................................................................................................20 Internet.............................................................................................................20 Danksagung......................................................................................................20 Seite 2 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Allgemeines Bauhaus klingt wie Baumarkt, war aber tatsächlich von 1919 bis 1933 in Deutschland eine sehr bedeutende Architekturrichtung. Aber das Bauhaus beschränkte sich nicht nur auf Architektur. Es ist gibt auch Möbel, Kleidung, Stoffe, Schriften, Kunstwerke und Theaterinszenierungen die im Stil des Bauhauses gefertigt wurden. Bauhaus ist eine Designrichtung der Moderne. Um genauer zu sein ist sie der Anfang der Moderne. In Deutschland wird Bauhaus sogar oft mit Moderne gleichgesetzt. Viele Architekturstile der Gegenwart bauen auf dem Bauhaus auf und sind Weiterführungen und Verfeinerungen des Bauhauses. In guten Möbel- und Lampenläden findet man heute viele Bauhaus-Klassiker. Geprägt haben diese Designrichtung vor allem „Ludwig Mies van de Rohe, Paul Klee, Wassily Kandinsky und Walter Gropius“. So war es natürlich unumgänglich, dass es für diese Designrichtung eine Schule gab. Diese wurde 1919 in Weimar gegründet und zog 1925 Richtung Norden nach Dessau. Auf Befehl der NSDAP musste die Bauhaus-Schule 1932 nach Berlin umziehen und wurde ein Jahr später zur Auflösung gezwungen. Durch die Bauhaus-Schule in Dessau sind auch einige Häuser in Potsdam und in der Umgebung Potsdams entstanden. Heute gibt es wieder eine Bauhaus-Schule die 1996 in Weimar gegründet wurde. Merkmale Es gilt allgemein für den Bauhaustil, was für gutes Design gilt: „Form follows function“, das heißt, dass sich die Form der Funktionalität anpasst. Es verschwinden somit alle dekorativen Elemente wie Girlanden oder andere Zierelemente von den Architekturen und es werden dadurch die einfachen geometrischen Formen stark hervorgehoben. Die Idee des Designstils „Bauhaus“ gab es schon vor der eigentlichen Bauhausperiode nur war es damals noch nicht möglich die zur Verwendung vorgegebenen Baustoffe Glas, Stahl, Beton und Backstein in ihrer Verbindung fachgerecht zu bearbeiten. Als dies möglich war, ließen sich einfache Formen realisieren: einfache kubische Formen, ineinander geschobene Raumvolumen und freistehende Wandscheiben. Doch trotz dieser Kriterien ist es schwierig, das Bauhaus von den anderen modernen Architekturen zu unterscheiden, da für die Moderne und für zeitgenössische Baustile das gleiche Prinzip gilt und die gleichen Materialien verwendet werden. Allerdings sind kleine Unterschiede entstanden, da während der Bauhauszeit die Herstellung des Stahls und des Betons erst ihren Anfang nahm, deshalb war es damals noch nicht möglich großflächige Glasscheiben, große Betonwände und grazile Metalgebilde zu realisieren. Es gibt im Bauhaus ein Verfahren, das oft angewandt wird. Diese nennt man Addition oder Subtraktion wie in Mathe. Es ist auch genau das gleiche gemeint. Bei der Addition wir etwas an das Gebäude rangehangen und bei der Subtraktion was herausgeschnitten. Oft ist es auch so, dass an einer Stelle etwas subtrahiert wir und an einer anderen Stelle wieder mit den gleichen Größen addiert wird. Seite 3 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Bauhaus Manifest Walter Gropius verbreitete 1918 ein Flugblatt mit seinem Bauhaus-Manifest, welches die Grundprinzipien der Bauhaus-Architektur darlegen. „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! Ihn zu schmücken war einst die vornehmste Aufgabe der bildenden Künste… bewusstes Mit- und Ineinanderwirken aller Werkleute untereinander. Architekten, Maler und Bildhauer müssen die vielgliedrige Gestalt des Baues in seiner Gesamtheit und in seinen Teilen wieder kennen und begreifen lernen, dann werden sich von selbst ihre Werke wieder mit architektonischem Geiste füllen, den sie in der Salonkunst verloren.“ „… Sie müssen wieder in der Werkstatt aufgehen. Diese nur zeichnende und malende Welt der Musterzeichner und Kunstgewerbler muss endlich wieder eine bauende werden. Wenn der junge Mensch, der Liebe zur bildnerischen Tätigkeit in sich verspürt, wieder wie einst seine Bahn damit beginnt, ein Handwerk zu erlernen, so bleibt der unproduktive >Künstler< künftig nicht mehr zu unvollkommener Kunstübung verdammt, denn seine Fertigkeit bleibt nun dem Handwerk erhalten, wo er Vortreffliches zu leisten vermag.“ „Bilden wir also eine neue Zunft der Handwerker ohne die klassentrennende Anmaßung, die eine hochmütige Mauer zwischen Handwerkern und Künstlern errichten wollte! Wollen, erdenken, erschaffen wir gemeinsam den neuen Bau der Zukunft, der alles in einer Gestalt sein wird: Architektur und Plastik und Malerei, der aus Millionen Händen der Handwerker einst gen Himmel steigen wird als kristallenes Sinnbild eines neuen kommenden Glaubens.“ Dieses Manifest ist politisch interessant, denn es fordert ein neues Denken über die Architektur. Design und Architektur sollen nicht nur für Wohlhabende erreichbar sein. Mit dem Manifest kritisierte Gropius die planlosen Stadterweiterungen des 19. Jahrhunderts. Auch in Potsdam kann man gut sehen, wie in der Zeit des Klassiszismus Gebäude ohne Rücksicht auf die Umgebung, auf angrenzende Häuser, auf deren Höhe, Größe der Fenster, Dachneigungen usw. in die Stadt gesetzt wurden. In den Industriestädten gab es damals Arbeiterviertel mit engen dunklen Hinterhöfen und extrem kleinen Wohnungen. Gropius wollte mit dem Bauhausstil eine Architektur schaffen, die gleichzeitig preiswert als auch schön und zweckmäßig ist. Außerdem soll nach Gropius die Architektur, der Bau als Gesamtkunstwerk entstehen unter der Leitung der Architekten. Verzierung und Ornamentik, die für ihn als Zeichen für Geistesarmut stehen, sollen aufgeben werden und die Künstler sollen vom Bild oder der Plastik wieder in den Bau zurückkehren. Der Bau soll aber nicht nur auf das Minimum beschränkt werden, sondern auch schön sein. Funktionalismus heißt nicht nur, dass man eben ein Dach über dem Kopf hat. Seite 4 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Funktionalismus Der Funktionalismus ist die Grundlage des Bauhausstils. In der Architektur versteht man unter dem Funktionalismus das Zurücktreten aller vordergründigen ästhetischen Gestaltungen. Die Schönheit der Architektur wird durch die Einfachheit und das Funktionieren hervorgerufen. Der Funktionalismus beginnt am Anfang des 20. Jahrhunderts und wurde durch ästhetische Theoretiker wie Lotze, Semper, Greenough begründet. In Deutschland fasst der Funktionalismus jedoch erst Fuß mit der Gründung des Deutschen Werkbundes unter den Schlagworten Sachlichkeit und Zweckform. Der Funktionalismus erlangte nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Expressionismus unter dem Begriff Neues Bauen, Bauhausstil oder Neue Sachlichkeit als gestalterisches Prinzip erneut größere Beachtung. Der Funktionalismus wurde in Deutschland jedoch erst nach dem zweiten Weltkrieg als Modernes Bauen angesehen und hat die Architektursprache des Wiederaufbaus weitestgehend geprägt. Zunächst lehnte man sich auch in der DDR an den Ideen des Bauhauses an. In den fünfziger Jahren gab es noch Bauten mit durchdachtem Design und hoher Funktionalität. Auf Grund des Mangels an Geld und Baustoffen wurden die Bauten immer billiger, schneller und einfallsloser gebaut. Das Design ging völlig verloren und damit auch das Prinzip der Moderne, dass sich der Bau an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Dies ist auch ein Grund, dass viele Menschen in Potsdam dem neuen Bauen sehr skeptisch gegenüber stehen. Auch Bauten der Nachwendezeit in Potsdam folgen nicht unbedingt den Prinzipien des Neuen Bauens, z.B. Potsdam Center, IHK… Seite 5 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Goldener Schnitt in der Architektur Der goldene Schnitt ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen, meist Strecken. Er wird in der Architektur als ideale Proportion angesehen Definition Zwei unterschiedlich lange Strecken stehen im Verhältnis des goldenen Schnittes zueinander, wenn sich der Quotient aus der längeren zur kürzeren Strecke verhält wie der Quotient aus der Summe der beiden Strecken zur längeren Strecke. Für die längere Strecke steht „a“ und für die kürzere Strecke die Variable „b“. Somit gilt: Damit ergibt sich ein Verhältnis von a zu b Es gibt mehrere Möglichkeiten den goldenen Schnitt zu konstruieren. Die am meisten verwendete Möglichkeit wird hier dargestellt. 1. konstruieren sie eine Strecke AB 2. im rechten Winkel zur Strecke AB erstellen sie eine Strecke BC Seite 6 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche 3. errichten sie ein Kreis im Punkt C mit dem Radius der Länge der Strecke BC, der die Strecke von AC im Punkt D schneidet 4. Konstruieren Sie einen Kreis um den Punkt A mit dem Radius AD, der die Strecke im Verhältnis des Goldenen Schnittes teilt. Seite 7 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche In der Architektur Frühe Hinweise auf die Verwendung des Goldenen Schnittes stammen aus der Architektur. Laut des griechischen Geschichtsschreibers Herodot wurde die Cheops- Pyramide mit dem Goldenen Schnitt konstruiert. Viele Werke der griechischen Antike wurden ebenfalls mit dem Goldenen Schnitt konstruiert, z.B. die Vorderfront des 447–432 v. Chr. unter Perikles erbauten Parthenon-Tempels auf der Athener Akropolis. Da zu diesen Werken keine Pläne überliefert sind, ist nicht bekannt, ob der Architekt den Goldenen Schnitt bewusst oder rein intuitiv benutzt hat. Auch in späteren Epochen finden sich zahlreiche Beispiele des Goldene Schnittes, wie beispielsweise die Torhalle in Lorsch (770 n. Chr.) und der Dom von Florenz. Allerdings ist zu beachten, dass viele am Bau verwendete goldene Schnitt zur Vereinfachung meist nur ein Verhältnis 5:8 betragen, also ein einfacher ganzzahliger Bruch. Der Architekt und Maler Le Corbusier (1887–1965) entwickelte ab 1940 als Ergbnis seiner Arbeit als Architekt auch im Bauhaus ein einheitliches Maßsystem basierend auf den menschlichen Maßen und dem Goldenen Schnitt. Er veröffentlichte es 1949 in seiner Schrift „Der Modulor“, die zu den bedeutendsten Schriften der Architekturgeschichte beziehungsweise -theorie gezählt wird. Bereits 1934 wurde ihm für die Anwendung mathematischer Ordnungsprinzipien von der Universität Zürich der Titel doctor honoris causa der mathematischen Wissenschaften verliehen. Seite 8 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Bauhaus in Potsdam Es ist sehr schwierig, Bauhaus-Architekturen in Potsdam zu finden. In Potsdam überwiegen eindeutig Barock- oder Klassizismusarchitekturen. Trotzdem ist es mir gelungen einige Gebäude im Bauhausstil zu finden. Sie sind verwahrlost, trostlos und liegen zumeist in der Nähe einer Hauptverkehrsstraße, Sie werden nicht gepflegt wie die Barockgebäude obwohl es auch eingetragene Denkmäler sind. Aber wie wir wissen, steckt die Stadt Potsdam lieber Geld in den Bau von Kopien zerstörter Barockgebäude mit sogar fragwürdiger Geschichte, wie z.B. die Garnisonskirche, in der Hitler am 21. März 1933 von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt wurde. Es ist traurig, dass nicht in die Zukunft geblickt wird und Geschichte immer wieder „ausgegraben“ wird. Außerdem ist die Ästhetik des Bauhausstils für viele Potsdamer fremd und stößt sie ab, da sie viele an die den Bauhausstil übertreibenden Gebäude der DDR erinnert. Eigentlich gibt es viele Gebäude die an das Bauhaus anlehnen aber man bemerkt es oft nicht. Die Bauhaus Architektur ist im Allgemeinen sehr zurückhaltend und fällt nicht auf. Daher sind mir die Bauhaus-Architekturen, die unten zu sehen sind, nicht aufgefallen, obwohl ich fast einmal in der Woche an ihnen vorbei fahre. Ich bin erst durch intensives Recherchieren auf sie gestoßen. Ich habe mehrere Fotos und Informationen gesammelt und drei Beispiele werde ich im Folgenden erläutern. Seite 9 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Mehrfamilienhaus Bley Das Mehrfamilienhaus Bley wurde 1927 von Heinrich L. Dietz erbaut. Es steht in der Leipzigers Straße 57 und ist in einem baulich eher schlechten Zustand. Das Gebäude war symmetrisch bis ein Teil des Gebäudes im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. An dem Mittelgebäude waren zwei L-Flügel angebunden. Jetzt ist es nur noch einer und somit der eigentliche Wille des Architekten nicht mehr sichtbar - die Symmetrie, ein häufig verwendeter geometrischer Aspekt im Bauhausstil. Die Fassade ist zurückhaltend und typisch für das Bauhaus. Die kleinen Fenster sind auch hier wie bei vielen Bauhausarchitekturen vorzufinden. Die Fenster sind immer in dreier Paaren oder einzeln angeordnet und die einzelnen Glasscheiben niemals vertikal durch Riegel geteilt sondern immer horizontal um die vertikalen Linien zu brechen und einen Kontrast gegenüber der fallenden Linie herzustellen. Auch wenn Bauhaus-Dächer fast immer waagerecht sind, ist hier am Mittelflügel ein Dach mit einem wenn auch flachen und unscheinbaren Dachstuhl gebaut worden. Die Formen des Hauses sind stark geometrisch. Das Haus wurde ohne jegliche Ornamentik gestaltet, es gibt auch keine Gesimse oder Fresken. Das Ende des L-Flügels ist stark gebaucht und „rundet“ die eckige Architektur ab. Auch der Mittelflügel ist unscheinbar und sehr gering gebogen was dem Gesamten nochmals etwas Ungewöhnliches verleiht. Wenn dieses Gebäude nicht an einer stark befahrenen Straße liegen würde und renoviert wäre, wäre dies mein Favorit der drei von mit ausgewählten Bauhäuser. Seite 11 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Seite 12 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Einfamilienhaus in der Kurfürtenstraße 24/25 von Heinrich L. Dietz Heinrich L. Dietz hat das Einfamilienhaus 1928 als sein privates Wohnhaus erbauen lassen. Der Holzbau bekam aber durch Setzungen Risse und wurde Mitte der achtziger Jahre vollkommen abgetragen. Es wurde nach der Setzung von Bohrpfählen wieder weitestgehend nach dem Original aufgebaut. Dies war eins der wenigen Bauten von H.L. Dietz die vom Krieg nicht beschädigt wurden. Wie auch schon beim Mehrfamilienhaus Bley findet man hier einen flachen Dachstuhl. Die Fenster sind in ungeradzahligen Gruppen oder einzeln angeordnet. Wie es bei Wohnhäusern im Bauhausstil oft zu sehen ist, sind die Fenster klein gehalten. Das heißt aber nicht, dass das eine Norm ist. Es sind auch großflächige Fenster bei Bauhäuser zu finden, wie z.B. bei den Meisterhäusern in Dessau. Warum der Architekt an der Front kleine Fenster verwendet hat, ist mir nicht schlüssig, da zurzeit wo das Haus gebaut wurde noch keine lärmlastige Straße vor dem Gebäude entlang führte. Jetzt sind die Fenster von Vorteil, da sie das Haus von der Straße abschotten. An der Rückseite des Hauses sind große Fenster eingelassen, wodurch das Haus zwar von vorne unzugänglich erscheint, sich aber nach hinten hin öffnet. An dem gesamten Haus wurde sehr viel mit dem Goldenen Schnitt gearbeitet. Die Verhältnisse der Längen sind oben in dem Bild anhand der blau, orangen Linien zu erkennen. Oft ist es so, dass sich aus jedem Goldenen Schnitt wieder ein weiterer Goldener Schnitt erkennen lässt, was dazu führt, dass das Haus zu einer komplexen Einheit verschmilzt. Der Schornstein auf dem Dach sieht bei der Frontsicht etwas fehl am Platz aus, aber wenn man das Haus von hinten betrachtet sitz der Schornstein genau mittig auf dem Dach. Was bei diesem Bauhaus besonders auffällt, ist die Verwendung des Materials Holz, welches ein Grundbaustoff ist, in der Moderne aber nicht häufig im Außenbereich verwendet wird. Auch wird die Klarheit des Bauhauses wieder deutlich, gerade Linien, keine Verzierungen, ein Kontrast zwischen dem weißen Putz und dem dunklen Holz. Dieses Haus ist, was die Symmetrie anbelangt, dass vollkommene Gegenteil gegenüber dem Haus Bley. Das ganze Haus ist in keiner Hinsicht im Grundriss symmetrisch. Auch wenn die Rückseite des Hauses auf den ersten Blick symmetrisch erscheint, ist sie es aber nicht, da sie durch die Verlängerung des Balkons aufgehoben wird. Der Turm ist zwar nicht typisch Bauhaus, wurde aber hier verwendet um die beiden breiten Quader aufzuheben und das Gebäude nicht klotzig erscheinen zu lassen. Seite 13 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Seite 14 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Wohnhaus Knischewski Das Wohnhaus Knischewski wurde von dem Architekt Bruno Paul konstruiert und dann 1935 gebaut. Außerdem entwarf Bruno Paul nicht nur das Haus für die Knischewskis sondern auch Möbel für ihr neues Heim und ein Ölgemälde der Frau Paul hängt heute noch dort. Ich weiß nicht, ob die Fassade original ist, da sie etwas trostlos und düster aussieht. Allerdings hab ich festgestellt, dass die Fassade seit 1992 nicht geändert wurde. Sie wurde nur an einigen Stellen wahrscheinlich noch vor der Wende lieblos und sicher nicht fachgerecht ausgebessert. Außerdem ist sie ziemlich durchfeuchtet. Es ist auch hier wieder bemerkbar, dass das Haus durch ununterbrochene gerade horizontale Linien dominiert wird. Wie beim Einfamilienhaus in der Kurfürtenstraße sind auch hier die Fenster in der Vorderseite klein gehalten. Der Sinn ist für mich nicht schlüssig. Die Fenster stehen etwas hervor (Addition zum Baukörper). Sie widersprechen eher dem Prinzip des Bauhauses. Das rote Satteldach wirkt auch irgendwie fehl am Platz. Vermutlich ist es ein Kompromiss, damit das Haus sich besser in die Umgebung mit ihren Einfamilienhäusern einfügt. Dies ist wahrscheinlich das letzte Haus, welches Bruno Paul von Bruno Paul erbaut wurde, da 1938 die Nazis die Macht erreichten und das Bauhaus als Designrichtung auflösten. Seite 15 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Seite 16 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Skizzen und Animation Skizzen Ich habe bei den Skizzen darauf geachtet, dass ich die Formsprache des Bauhauses übernehme. Um eine Verbindung zwischen der Erweiterung und dem Orginalgebäude herzustellen hab ich entweder Baustoffe, Bauhöhen und Breiten übernommen. Erstellung der Animation Bei der Erstellung des Gebäudes gab insgesamt sechs Arbeitsschritte. Im ersten Arbeitsschritt habe ich Ideen gesammelt und Skizzen gezeichnet, wie der Anbau aussehen könnte. Diese Informationen und Versuche hab ich dann zu vier verschiedenen Beispielen für die Erweiterung des Gebäudes zusammengetragen. Im zweiten Arbeitsschritt hab ich das Orginalgebäudeund die Erweiterung „modelliert“ (in der Fachsprache „gemoddet“) dazu habe ich das 3D-Programm „3dsmax“ verwendet. In der dritten Stufe habe ich Fotomaterial gesammelt und die noch grauen Modelle mit den Fotos colloriert („texturiert“). Die vierte Stufe beinhaltet das Animieren der Kamerafahrt und das Setzen der Lichtquellen und Optimierung der Texturen an das Licht. Die vorletzte und langweiligste Stufe ist das Berechnen („Rendern“) der Animation durch den Computer. Der Computer ist während dieser Zeit (ca. 24 Stunden) nicht verwendbar, da das Programm alle verfügbaren Ressourcen des Computers nutzt um die Animation zu erstellen. Der Letzte Schritt besteht aus dem Zusammenfügen der Animation in einem Schnittprogramm und das Erstellen der DVD. Seite 17 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Seite 18 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Die Erweiterung Obwohl das Haus Bley mein Favorit ist, habe ich mich dazu entschlossen einen Anbau für das Haus Dietz zu konstruieren. Der Grund dafür ist, dass das Haus Dietz nicht symmetrisch ist, im Gegensatz zum Haus Bley welches in sich sehr abgeschlossenen Charakter hat. Auch dieser Anbau ist absolut fiktiv, da die Gebäude unter Denkmalschutz stehen und so original wie möglich erhalten bleiben sollten. Ich habe bei der Konstruktion die Geschoßhöhen, Breiten und Stilelemente des Hauptgebäudes übernommen. Die Erweiterung hat die Höhe und Breite des Hauptgebäudes. Der Treppenturm in der Mitte der Erweiterung ist genauso hoch wie der Turm des Hauptgebäudes. Die Stilelemente, die ich übernommen habe sind das Holz und die weiße Verputzung. Außerdem hab ich wie bei dem Hauptgebäude nur mit einer ungeraden Anzahl der Fenster gearbeitet. Ich hab die Klarheit und Funktionalismus des Bauhauses beachtet und mit in die Architektur mit einfließen lassen. Die Erweiterung ist als Büro oder Atelier gedacht. Sie stellt ein Kontrast zu dem Hauptgebäude dar, da es offen ist und Licht und Blicke hinein lässt. Durch die großen Glasscheiben sind Arbeitsplätze und Kunstwerke gut beleuchtet. Alle Fenster lassen sich durch blaue Rollos verdunkeln. Das orange Fenster habe ich eingesetzt um die Monotonie der Erweiterung zu unterbrechen. Das orange Fenster und die blauen Rollos sollen die Kühlheit der weißen Verputzung, des viele Glases und des kalten Stahls der beiden Gebäude etwas auflockern. Die Brücke zwischen den beiden Gebäuden stellt sowohl eine materielle als auch eine visuelle Verbindung zwischen den beiden Gebäuden her und hebt den starken Kontrast zwischen den beiden Gebäuden auf. Die Anzahl der Fenster ist in alle Richtungen wie bei dem Hauptgebäude ungerade um wieder eine Verbindung zwischen den beiden konträren Gebäuden herzustellen. Das obere Stockwerk hab ich in zwei Fensterreihen aufgeteilt um die Symmetrie des Gebäudes nochmals zu unterbrechen. Der weiße Turm in der Mitte des Glashauses ist alles Fahrstuhl oder Treppenaufgang gedacht. Bei dem Turm hab ich die gleiche Verputzung, wie bei dem Hauptgebäude angewandt, um auch hier eine Verbindung zwischen den beiden Gebäuden herzustellen. Seite 19 von 20
Facharbeit „Bauhaus“ Benjamin Streitz 10e Fr. Lerche Quellen Literatur „bauhaus“ / Magdalena Droste / Taschen „Mies in Berlin“ / Terence Riley und Barry Bergdoll / Prestel „die rote Avantgarde“ / - / art „Das visuelle Lexikon“ / - / Gerstenberg „Potsdam ein Ort der Moderne“ / Jörg Limberg / Internet http://www.kunstzitate.de/bildendekunst/manifeste/kuenstlermanifeste.htm http://www.tu-harburg.de/b/kuehn/lec10.html http://www.goldenerschnitt.de.vu/ http://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus http://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Bauen http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionalismus_%28Design%29 http://de.wikipedia.org/wiki/Klassische_Moderne_%28Architektur%29 http://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Schnitt http://www.typenow.net/b.htm Danksagung Ich danke Sylvia Heilgendorff (Architektin) und Jörg Limberg (Mitarbeiter der Denkmalpflege Potsdam) für ihre Hilfe bei meiner Facharbeit mit Fachwissen, Informationen und Ideen. Seite 20 von 20
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