Facharbeit für Geschichte Thema: Flieheneinst geflohen. Geschichten zu Flucht und Vertreibung. Erkenntnisleitende Fragestellung: "Somalia - ein ...

Die Seite wird erstellt Paul-Luca Zahn
 
WEITER LESEN
Hahnheide-Schule, Trittau                                    Q1a-GW,2018/19

                      Facharbeit für Geschichte

                                       Thema:
    Fliehen- einst geflohen. Geschichten zu Flucht
                              und Vertreibung.

             Erkenntnisleitende Fragestellung:
    „Somalia – ein Land mit positiver Perspektive
     oder ein Land, aus dem man fliehen sollte?“

Kurslehrer: Herr Schneider
Verfasser: Anna Kobrock, Jonas Steinkamp, Cedric Klingberg

Arbeitszeit: August 2018 – Dezember 2018
Abgabetermin: 18. Dezember 2018

    Hahnheide-Schule, Trittau                                      Q1a-
                                       GW,2018/19
1
Inhalt
1.    Einleitung .............................................................................................................. 3

2.    Geschichte und Hintergrund Somalias ................................................................. 4

3.    Erste Völker in Somalia ........................................................................................ 5

4.    Kolonialisierung Somalias .................................................................................... 5

5.    Somalia in Unabhängigkeit ................................................................................... 6

6.    Aktuelle Situation in Somalia ............................................................................... 7

7.    Klimawandel ....................................................................................................... 11

8.    Dürre ................................................................................................................... 12

9.    Menschenrechte in Somalia ................................................................................ 13

10.      Blick in die Zukunft ........................................................................................ 14

11.      Fazit / Urteil .................................................................................................... 15

12.      Quellenangabe ................................................................................................. 16

2
1. Einleitung
In den letzten Jahren kamen im Zuge der Flüchtlingskrise immer mehr Menschen nach
Europa, den Höhepunkt hatte die Flüchtlingskrise 2015 mit 1,3 Millionen Menschen.
Die Flüchtlinge kamen hauptsächlich aus dem Nahen Osten sowie aus Afrika nach
Europa. In Folge dieser Flüchtlingskrise spalteten sich die Meinungen in Europa über
die Flüchtlinge, die Flüchtlingspolitik sowie das Verständnis für die Fluchtursachen.
Die Meinungen gehen teilweise in eine abneigende und ängstliche sowie in eine
liberale und offene Richtung. In vielen europäischen Staaten hat die Flüchtlingskrise
Rechts orientierten und teilweise Europa abgeneigten Parteien viel Aufwind gegeben,
denn diese Parteien lenken viele ihrer politischen Ziele gegen Migration und
Flüchtlinge. Beispiele dafür sind der „ Front National“ , eine am rechten Rand
angesiedelte Partei aus Frankreich oder die „Lega Nord“ eine Antiimmigrationspartei
aus Italien sowie aus Deutschland die im Zuge der Migrationswellen erstarkte
„Alternative Für Deutschland“, die in Deutschland offen gegen Migration wirbt12. In
Folge dessen schotten sich immer mehr Menschen und Länder in Europa gegen die
Migranten ab.
Das bekannteste Beispiel ist die sogenannte Balkanroute, auf der die Flüchtlinge von
Griechenland bis nach West- und Mitteleuropa ziehen wollen, und auf der einzelne
Staaten anfangen ihre Grenzen teilweise sogar mit Zäunen zu sichern. Ein weiteres
Beispiel für die Abschottung Europas kann man in der spanischen Enklave Ceuta oder
Melilla in Marokko sehen, dort wurden meterhohe Zäune sowie Grenzbefestigungen
errichtet, um die starke illegale Migration aus Afrika zu verhindern3. Viele Flüchtlinge
riskieren viel, um aus ihren Ländern nach Europa zu fliehen. Die Fluchtursachen sind
aber nicht immer Krieg oder Terror, viele Menschen größtenteils aus Afrika kommen
auch wegen klimatischen Bedingungen nach Europa. So gibt es in vielen afrikanischen
Ländern große Dürren und darauf folgend große Hungersnöte. Nach Schätzungen der
UN gibt es bis Mitte des Jahrhunderts bis zu 250 Mio. Menschen, die ihre Heimat
wegen Klimaveränderungen verlassen müssen.4 In den Menschenrechten gibt es nicht
nur das Recht auf Freiheit sondern auch das Menschenrecht „Recht auf Wohlfahrt“

1
  https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCchtlingskrise_in_Europa_ab_2015
2
  http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration-ALT/56589/migrationsdaten
3
  https://www.welt.de/politik/ausland/article179995330/Spanische-Exklave-Ceuta-Migranten-
attackieren-Beamte-mit-selbst-gebauten-Flammenwerfern.html
4
  https://www.zeit.de/2009/42/Klimafluechtlinge
3
das besagt ,dass jeder das Recht auf Nahrung hat.5 Wir möchten im folgenden über die
Klimaflüchtlinge aus Somalia berichten und abwägen, ob Somalia ein berechtigtes
Fluchtland ist oder ob es ein Land ist, das eine Perspektive hat. Aus Somalia gibt es
vermehrt Berichte in den Medien              über verheerende Hungersnöte und große
Dürreperioden , somit ist es ein gutes Beispiel für Klimaflüchtlinge in Afrika. 6
Somalia liegt im Nordosten Afrikas auf dem sogenannten Horn von Afrika. Es hat eine
Fläche von 637.657 Quadratkilometer und es leben dort aktuell ungefähr 12,3
Millionen Menschen. Bei Somalia denken einige an dünne Menschen, Piraten und
einen kaputten Staat. Somalia ist auch eines der Länder mit der größten Bevölkerung
von Flüchtlingen7. Laut der UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind 870.000
Menschen als Flüchtlinge registriert8. Im folgenden klären wir unter den Aspekten der
Vergangenheit von Somalia wie das Land und die Probleme zu dem wurden, wie sie
jetzt sind ,Politik und aktuelle Situation in Somalia und Europa und unter dem Aspekt
für die Zukunft des Landes und der Klimaflüchtlingen.

      2. Geschichte und Hintergrund Somalias
Heutzutage ist Somalia bekannt für arme Menschen, große Hungersnöte und ein Staat
der keine Kontrolle in sein eigenes Land mehr hat. Doch Hilfsgüter helfen gegen die
Hungersnot nicht genug, denn eines der Hauptprobleme ist der Bürgerkrieg in
Somalia. Seit dem Bürgerkrieg 1991 hat die Regierung in Somalia die Kontrolle so gut
wie verloren, aktuell herrschen in Somalia verschiedene Milizen, ältesten Räte oder
Terrorgruppierungen, die das Machtvakuum in Somalia füllen.                     Dennoch hätte
Somalia viel Potenzial, zu einem stabilen Staat zu werden. Das Land besteht aus einem
homogenen Volk, das aus einer einzigen Ethnie stammt -den Somalis -und es gibt
größtenteils nur den Islam als nationale Religion. Die günstige Lage am Indischen
Ozean und Golf von Aden birgt viel Chancen für die Küstenstädte, da die
Hauptschifffahrtsroute zum Suezkanal dort entlangführt.
Viele der aktuellen Probleme in Somalia wie Krieg oder Hungersnöte können anhand
der Geschichte von Somalia erklärt werden.9

5
    https://www.amnesty.de/suche?keys=Recht+auf+Nahrung
6
  https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-02/hungersnot-somalia-jemen-suedsudan-
nigeria-lebensmittel-klima
7
  https://de.wikipedia.org/wiki/Somalia
8
  http://www.unhcr.org/somalia.html
9
  Vgl: https://www.youtube.com/watch?v=QVphrRPiQ6A
4
3. Erste Völker in Somalia
Auf dem Gebiet von Somalia leben schon seit Jahrtausenden von Jahren Menschen
.So wurden in Südsomalia in den Buur Heybe Skelette von Menschen gefunden, die
von Wissenschaftlern bis auf 6000 Jahre v.Chr. geschätzt werden.10 Weitere
Entdeckungen im Nord-Westen Somalias, wo man Höhlenmalereien gefunden hat,
die auf 3000-4000 Jahre v.Chr. datiert werden, weisen auf ein lang von Menschen
besiedeltes Land hin. Man vermutet anhand ägyptischer Quellen, das auf dem Gebiet
von Somalia bereits im 3. Jahrtausend v.Chr. ein Reich namens Punt existiert hat, das
mit den Ägyptern Handel betrieben hat und als Goldland beschrieben wurde. Ab den
9. Jahrhundert besiedelten kuschitische Somali das Gebiet und begannen sich im
Bereich der somalischen Halbinsel anzusiedeln11. In der gleichen Zeit siedelten sich
immer mehr Araber sowie Perser an der Küste Somalias an, das gilt als eines der
prägendsten Ereignisse für die somalische Kultur und Gesellschaft. Sie gründeten
nicht nur Küsten- und Handelsstädte, wie Mogadischu sondern muslimische
Sultanaten. Auch muslimisch geprägte Stadtstaaten entstanden entlang der
Somalischen Küste. Die Araber brachten auch den Islam mit nach Somalia, der im
Laufe der Jahrhunderte zu einer der größten Religionen wurde. Somalia wurde viele
Jahre immer wieder von fremden Völkern erobert, wie von den Ägyptern oder Türken
im Norden und dem Oman bzw. Sansibar im Süden.

       4. Kolonialisierung Somalias
Vom 16. bis 18 .Jahrhundert betrieb Portugal auf der Somalischen Halbinsel kleinere
Handelsstützpunkte, wie z.B. Mogadischu. Die Portugiesen agierten aber nur in
Küstenregionen und unternahmen keine Vorstöße ins Hinterland. Somalia stand zu der
Zeit größtenteils unter der Kontrolle des Sultanats von Oman, Sansibar sowie von
Ägypten. Während des Baues des Suez Kanal 1859-1869, der zu einem der wichtigsten
internationalen Schiffsrouten wurde, gewann Somalia durch die strategisch günstige
Lage am Golf von Aden immer mehr an Bedeutung für die europäischen Großmächte.
Länder wie Großbritannien, Frankreich, Italien und sogar Ägypten und das
Osmanische Reich versuchten das Horn von Afrika unter ihre Kontrolle zu bringen.
1889 gründete Großbritannien das Protektorat Britisch-Somaliland und                  1896
Frankreich die französische Kolonie                    Französisch-Somaliland ,die beide im

10
     Quellenangabe : vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Somalia
11
     Vgl. https://www.laender-lexikon.de/Somalia_Geschichte
5
nördlichen Teil des heutigen Somalias liegen. Sie erhofften sich so eine bessere
Kontrolle der Region zu erlangen. Das südliche und größere Gebiet von Somalia
wurde 1889 ein italienisches Protektorat, das 1936 ein Teil von Italienisch-Ostafrika
wurde. Ende des 19. Jahrhunderts versuchte die somalische Bevölkerung mehrmals
erfolglos sich gegen die Europäer aufzulehnen, denn in vielen Regionen wurde das
einheimische Volk von der Kolonialmacht unterdrückt und ausgebeutet. Nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet von Großbritannien besetzt und kam unter
britische Militärverwaltung ,wurde dann aber durch die Vereinten Nationen wieder
unter italienische Kontrolle gegeben, um Somalia in die Unabhängigkeit zu führen.12

     5. Somalia in Unabhängigkeit
1960 erlangten Britisch-Somaliland sowie Italienisch -Somalia ihre Unabhängigkeit,
die sich dann zusammenschlossen und zur Republik Somalia wurden. Die Republik
Somalia wurde zu einem westlich orientierten Staat, der jedoch Probleme im Inland
sowie mit den Nachbarstaaten hatte. Innenpolitisch war die Situation aufgrund der
unterschiedlichen Struktur und Sprache aus der Kolonialzeit, Spannungen zwischen
Clans und der Regierung und wegen des strukturellen Gefälles zwischen dem
schwachen Norden und dem Südteil Somalias sehr schwierig. Außenpolitisch hatte
Somalia durch Gebietsansprüche in Kenia und Äthiopien ein angespanntes Verhältnis
zu seinen Nachbarn.1314 1969 putschte sich der General Mohammed Siad Barre an die
Macht und gründete die Demokratische Republik Somalia.
Unter der Führung von Barre wurde der Staat zu einer sozialistischen Diktatur
umgerüstet. Siad Barre beendet die pro -westliche Orientierung des Landes und lehnt
sich politisch , wirtschaftlich und militärisch an die UdSSR. Es kam jedoch zum Bruch
der Beziehung, da Siad Barre das Ziel verfolgte, Somalia durch Gebiete in Kenia und
Äthiopien zu vergrößern. 1977 greift Somalia Äthiopien wegen Gebietsansprüche an
und es kommt zu einem der größten Stellvertreterkriege des kalten Krieges und endet
mit der Niederlage Somalias15. Woraufhin Somalia sich der USA annäherte16. Durch
den verlorenen Krieg gab es in Somalia verschiedene Repressalien und Unruhen im
Land, zudem kam es dazu, dass sich die ohnehin schon schwache wirtschaftliche

12
   Vgl. https://www.bundestag.de/blob/480270/2110a58d99490fc9a02aae2ccfee1cc4/wd-1-001-17-
pdf-data.pdf sowie https://www.laender-lexikon.de/Somalia_Geschichte
13
   : https://www.laender-lexikon.de/Somalia_Geschichte
14
   Vgl. Kleines Afrika-Lexikon
15
   http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54689/somalia
16
   : https://www.laender-lexikon.de/Somalia_Geschichte
6
Situation in Somalia massiv verschlechterte. Während großer Dürren in Somalia gab
es große Hungersnöte, worauf der politische Druck und Zorn auf Siad Barre enorm
wuchs. 1988 eskalierte die Situation und durch Rebellenmilizen, die von den
verschiedenen somalischen Clans angeführt wurden, wurde Siad Barre1991
schließlich gestürzt. Daraufhin kam es zu einem totalen Kollaps des Zentralstaats. Die
Rebellen und Clans konnten sich auf keinen neuen Anführer einigen und somit wurde
in vielen Bereichen der Bürgerkrieg fortgeführt. In Somalia gab es nun de facto keinen
Staat und somit auch keine Staatsorgane mehr. Das politische Vakuum wurde dann
immer mehr von Islamistischen Terrorgruppen übernommen, die sich dabei auf den
Islam beziehen. In den Jahren 1991/92 starben wegen Dürre und Hungersnöten, Kriege
und Staatszerfall ca. 300.000 Menschen.17 Daraufhin versuchten die Vereinten
Nationen Hilfsgüter nach Somalia zu liefern, die jedoch sehr oft von Milizen
beschlagnahmt wurden. Wegen verfehlter Politik scheiterte dieser Versuch und führte
1993 sogar zum Eingriff der Blauhelmsoldaten unter Führung der US-Armee in
Somalia. Seither versuchen verschiedene Länder und Organisationen, wie die UNO
sowie dutzende weitere Organisationen die Situation in Somalia für die Menschen zu
verbessern. Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren die Situation nur im nördlichen
Somaliland verbessert.

       6. Aktuelle Situation in Somalia
Trotz der jüngsten „Hoffnungsschimmer“, wo zum Beispiel im neu gewählten
Parlament 2016 mehr als die Hälfte der Parlamentarier (insg.: 329 Parlamentssitze)
neu im Amt gekommen waren und knapp 18% der Abgeordneten jünger als 35 Jahre
waren18, zogen sich vermehrt die ständigen Misserfolge und Rückschläge bis heute
wie ein roter Faden durch die Geschichte des Landes, dass schwer darunter zu leiden
hat. Ein vermeintlich ewig vorkommender Teufelskreis, bestehend aus ständigen
Korruptionsvorfällen           in    der     Regierung,         der     vereinzelnden         gewaltsamen
Unterdrückung von terroristischen Gruppierungen, den immer wiederkehrenden
Kriegen zwischen Klan-Delegierten um Land und Einfluss19 und zwei der größten,
durch extrem klimabedingten Hauptprobleme in ganz Afrika. Die häufig tödlichen

17
     http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54689/somalia
18
   Seite: http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54689/somalia, Autor: Dominik
Balthasar; benutzt am 6.11.2018 um 17:47 Uhr
19
    Buch: Klimawandel und Konflikte, herausgegeben von Michael Brzoska, Martin Kalinowski, Volker Matthies
und Berthold Meyer im Jahr 2011, Autor: Jürgen Scheffran auf den Seiten 34 (Punkt 3), 40 und auf 49 (die untere
2.Tabelle mit Afrika als Beispiel)
7
Krankheitsfälle und der nie aufhörende Hunger. Um all diese Probleme muss sich die
zuletzt neu gewählte Regierung um den neuen Präsidenten Mohamed Abdullahi
Mohamed seit Anfang 2017 in Somalia stellen, um so für das Land in Zukunft eine
funktionsfähige Regierung mit positiverer Perspektive (als jetzt) aufbieten zu können.
Dieses Ziel ist keine unbekannte Zukunftsmusik, da auch vorherige Präsidenten in
deren Amtszeiten ähnliche Ziele formuliert hatten, doch alle bisher am Ende gnadenlos
durch mangelnder Außen- und Innenunterstützung scheiterten. Also stellt sich die
eigentliche Frage für Neu-Präsident Mohamed, auf welchen vorhandenen Grundlagen
sich ein kompletter Wiederaufbau in einem so problembefleckten und zwiegespaltenen
Land durchführen lässt, wenn dieses jedoch gleichzeitig mit alleiniger Kraft den oben
genannten Problemen zu trotzen hat?
Somalia hat schon seit seiner kolonialen Unabhängigkeit Probleme im eigenen Land.
Sei es die Sicherheit des Bürgers (Klankriege, Terrorismus, Einhaltung der
Menschenrechte), die generelle Lebensversorgung (Wasser und Lebensmittel) des
Bürgers oder auch die hygienische Versorgung (genügend Krankenhäuser etc.) des
Bürgers gewährleisten zu können. Dabei hätte Somalia durch die günstige Lage am
Golf von Aden, (durch die eines der am meisten befahren Schiffs-routen führt), ein
homogenes Volk und eine einheitliche Religion eine große Chance eine gute
Perspektive in Afrika. Die jedoch durch die schon genannten Probleme überwogen
werden.
Viele     bisherige    internationale    Versuche,       das   Land    mit       einer   stabilen
Landesverwaltung         auszustatten,     scheiterten     kläglich,       da     verschiedenste
Gruppierungen im Land (darunter verstanden ist die al-Shabaab – Miliz und mächtige
Klan-Delegierte) die Hilfeleistungen für ihren Nutzen beanspruchten und nicht im
Sinne des gesamten Landes agierten. Dadurch ist das Land durch die ganzen
einprasselnden        Herausforderungen,      wie    die       aktuellen        binnenländischen
Gewaltkonflikte mit Terrormilizen und den ständig wiederkehrenden Klankriegen,
oder auch durch die Folgen des Klimawandels (Hunger + Erkrankungen) vollkommen
überlastet und kann nicht ohne die Fremdeinwirkung eines oder mehrerer
internationalen Länder in eine positive Zukunft blicken.
Wobei sich in jüngster Vergangenheit die Türkei, genauer gesagt die Regierung in der
türkischen Hauptstadt Ankara, Somalia mit Entwicklungshilfen entgegentrat, indem
sie dem Land mit militärischen und auch wirtschaftlichen Hilfen (rund 265 Millionen

8
Euro „Entwicklungshilfe“ im Jahr 2015)20 unterstützten, um so mit Somalia ein
potenzielles neues Handlungsnetz in Afrika entstehen zu lassen. Doch ob auch dies für
beide Seiten in Zukunft die gewünschten Ergebnisse hervorbringt, ist zum jetzigen
Zeitpunkt noch komplett unvorhersehbar.
Genauso unvorhersehbar wird es für Somalia in der näheren Zukunft sein, wenn sich
das Land aufkommende Dürren, wie zuletzt im Jahr 2016 (La Niña21), einstellen muss.
Die überlebenswichtigen Ernten, sowie das Vieh halten solche extremen
Wetterereignisse durch knappe oder kaum auszureichende Wasservorräte nicht stand,
weswegen die Bevölkerung dann dringend auf ausländische Hilfe für Wasser- und
Lebensmittelverpflegungen angewiesen ist.
Jedoch gibt es auch viele Menschen in Somalia, die aufgrund ihrer prekären Lage in
Hinsicht auf die vorhandenen Probleme im Land (Klima, Erkrankungen, Gewalt,
Kriegszustände) fliehen wollen und somit für unseren Fall als sogenannte
„Klimaflüchtlinge“ auf dem Weg Richtung Europa (EU) sind.
Dabei setzen viele Flüchtlinge ihre letzte Hoffnung in ihre Flucht, um dann am Ende
in einem sicheren, stark infrastrukturellem Land aufgenommen werden zu können.
Doch dabei erwartet den „Klimaflüchtlingen“ in der EU ein böses Erwachen aus dem
Traum der Flucht. Denn zum jetzigen Zeitpunkt scheint es so, als würde Europa nur
zu ungern allein all diese riesigen Massen von Flüchtlingen aufnehmen wollen. Ein
Anzeichen hierfür würde der Punkt 31 der Resolution des europäischen Parlaments
zum Thema „Auswärtiges Handeln der EU zur Bewältigung von Flüchtlings- und
Migrantenströme“ liefern, wo ausdrücklich geschrieben steht, dass „die Folgen des
Klimawandels auf Massenvertreibungen anerkannt“22 werden müssen, da die
Vertreibungen in Zukunft deutlich zunehmen werden. Denn bis 2040 werden laut
Greenpeace-Studien 200 Millionen (!) Klimaflüchtlinge auf der gesamten Welt nach
Schutz und Geborgenheit suchen, sollte sich der menschengemachte Klimawandel wie
bisher weiter fortsetzen.23 Alleine aus Afrika so vermutet man sollen bis 2050 86

20
  Seite: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ausbildung-in-somalia-ankaras-schritt-nach-afrika-15193298-
p2.html , Autor: Björn Müller; benutzt am 9.12.2018 um 14.58 Uhr
21
   Wetterphänomen ( „kleine Schwester“ von El Niño), wo überdurchschnittlich viel Regen in einer Region

verzeichnet wird, währenddessen in einer anderen Region der Regen komplett ausfällt Definition:
https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/was-ist-el-nino-was-ist-la-nina/ Nutzung am 12.12.2018 18:06 Uhr
22
   http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?type=TA&reference=P8-TA-2017-
0124&language=DE&ring=A8-2017-0045 Nutzung am 16.12.2018 21:41 Uhr
23
   https://www.greenpeace.de/presse/presseerklaerungen/200-millionen-klimafluchtlinge-bis-2040, Nutzung am
14.12.2018 16:23 Uhr
9
Millionen Menschen in Richtung Norden fliehen24. Und dies allein nur in Europa
unterzubringen, ist einfach schier unmöglich. Sicherlich gibt es nicht nur Europa
selbst, das Flüchtlinge aufnimmt, sondern auch andere Kontinente bzw. Länder auf
anderen Kontinenten, die sich die Flüchtlinge untereinander aufteilen können.
Jedoch ist Europa mit seiner unmittelbaren Nähe zu einem der größten Herkunftsorte
von Klimaflüchtlingen, dem „schwarzen“ Kontinent Afrika, seiner infrastrukturellen
Verfassung und vor allem wegen seiner bekanntlich hohen Sicherheitsstandards eine
sehr umschwärmte Fluchtregion. Dies wurde auch im letzten Jahr durch den stark
kritisierten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen noch einmal eindeutig
bestätigt. Für die USA (eher gesagt für US-Präsident Trump) sei der Klimawandel frei
erfunden und man setze lieber auf Kohle für Energieträger.25 Ein großes
Musterbeispiel für die aktuell weltweite Flüchtlingspolitik, wo viele Länder nur an
sich selbst denken, sich wie das Beispiel der USA mit gewissen Maßnahmen aus der
nachhaltigen (im Kontext: Umwelt), globalen, sozialen und teils auch moralischen
Verantwortung entziehen und somit nicht an die gegenwärtigen und kommenden
klimatischen Konsequenzen der leidenden Klimaflüchtigen denken. Somit sei das
Beispiel USA eines DER Industrieländer dieser Welt, die sich die Schuld einer
unzureichenden humanitären Hilfe, einer gegenwärtigen Abschottung gegenüber
Klimaflüchtlingen26 und der jetzigen klimatischen Lage eingestehen müssen, worunter
dann die Entwicklungsländer, wie im unseren Fall Somalia, extrem zu leiden haben.
Denn Entwicklungsländer stecken noch, wie ihr Name schon verrät, mitten in einer
Entwicklungsphase, wo schwerwiegende Klimaereignisse sich dann deutlich negativ
auf die kommende Entwicklung auswirken können, als bei bereits fertig entwickelten
Industrieländern.
Und genau deswegen sind die verhandelten Eckpunkte des Pariser Klimaabkommens
so exorbitant wichtig für die Zukunft, um mit einen geregelten Plan die neue
Gestaltung des globalen Erdklimas voran zu treiben, das alle Länder der Erde davon
profitieren können.                                                                                      Sei
es die allgemeine Abschwächung des Klimawandels durch Emissionsminderung (also

24
  https://www.handelsblatt.com/politik/international/klimawandel-fluchtursache-klima-warum-die-
industriestaaten-jetzt-handeln-muessen/22868574.html?ticket=ST-63501-
DUee6TTa9fwrm5WTdmHZ-ap4
25
   http://www.spiegel.de/politik/ausland/trump-regierung-usa-erklaeren-austritt-aus-pariser-klimavertrag-a-
1161486.html, Nutzung am 14.12.18 16:43 Uhr
26
   http://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2014/33552/pdf/klimafluechtlinge_endv_0.PDF ; Studienbuch
von GREENPEACE → Vorwort              Herausgeber: Cord Jakobeit und Chris Methmann
10
die Zielsetzung, die globale Durchschnittstemperatur unter 1,5 - 2 Grad Celsius zu
halten), eine für alle geltende strenge Zielsetzung für die landeseigenen
Emissionswerte, die bereits durch Klima entstandenen Verluste und Schäden
auszugleichen und am besten solche Vorfälle gar nicht erst mehr in Zukunft
aufkommen zu lassen, oder auch die Unterstützung der EU und anderer Industrieländer
für aufkommende Entwicklungsländer, um diese Länder dann mit jährlichen
„Geldpaketen“ von rund 100 Mio. US-Dollar (bis 2020) widerstandsfähiger gegen die
zukünftigen Auswirkungen der Klimaereignissen zu machen.27 Die zukünftigen
Entwicklungen dieser angesprochenen Industrieländer sind also immens wichtig, da
sie mit ihrem Verhalten dann auch die Entwicklungsländer in Zukunft beeinflussen
werden (Abhängigkeit). Ob diese Entwicklungen dann positiv oder doch eher negativ
sein werden hängt dann davon ab, wie sehr sich die Industrieländer an die strengeren,
festgelegten Regeln (siehe Pariser Klimaabkommen) aus der gerade erst abgehaltenen
UN-Klimakonferenz in Katowice im Dezember 2018 halten werden.

       7. Klimawandel
Was ist eigentlich der Klimawandel von dem immer wieder gesprochen wird?
Einfach, wie der Name auch schon sagt, der unaufhaltsame Wandel des Klimas weltweit.28
Veränderungen oder Schwankungen des Klimas auf der Erde gibt es allerdings schon seit
Anbeginn der Zeit, jedoch hatten diese Veränderungen natürliche Ursachen. Die
Veränderungen des Klimas oder auch der sogenannte Klimawandel hat heutzutage nicht nur
natürliche Ursachen, sondern ist vor allem durch den Menschen verursacht worden. Wir
Menschen haben also Einfluss auf das hier herrschende Klima, indem wir mehr Treibhausgase
produzieren und so den Treibhauseffekt verstärken. Treibhausgase sind zum Beispiel
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, diese beiden Gase entstehen bei der Verbrennung von
fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl. Vor allem seit Beginn der Industrialisierung werden
diese Gase verstärkt ausgestoßen / produziert. Ein weiteres entscheidenden Gas, welches den
Treibhauseffekt beeinflusst ist Methan. Methan entsteht in der Landwirtschaft durch
Massentierhaltung (vor allem durch Wiederkäuer), auf Mülldeponien, in Kläranlagen und auch
in Permafrostboden ist Methan enthalten. Wenn sich also die Erde weiter erwärmt schmelzen
die Permafrostböden weiter ab und so wird auch mehr Methan freigesetzt. Diese Gase
verstärken dann den Treibhauseffekt. Der natürliche Treibhauseffekt sorgt dafür das bei uns
auf der Erde eine angenehme Temperatur herrscht, denn ohne den Treibhauseffekt wären es

27
     https://www.lpb-bw.de/pariser_klimaabkommen.html Nutzung am 16.12.2018 02:14 Uhr
28
     https://de.wikipedia.org/wiki/Klimawandel
11
bei uns durchschnittlich -18 Grad Celsius und somit kein Leben möglich. Doch was macht der
Treibhauseffekt? Die kurzwellige Strahlung, die die Sonne auf die Erde schickt wird am Boden
reflektiert und in langwellige Strahlung verwandelt und wieder zurück Richtung Sonne
geschickt. Allerdings kommen nicht alle Strahlen zurück in Weltall, sondern werden durch die
natürliche Schutzschicht der Atmosphäre zurück reflektiert. Diese natürliche Schutzschicht
enthält unter anderem natürliches Kohlendioxid. Wenn diese Gase also nun vermehrt
ausgestoßen werden, was vor allem seit Beginn der Industrialisierung der Fall ist, so wird die
Schutzschicht dicker und immer weniger Sonnenstrahlen gelangen zurück ins All. Seitdem
                                                             29
sprechen wir auch vom anthropogenen Treibhauseffekt.
Die daraus resultierenden Folgen betreffen uns alle, auch schon heute. Dazu gehören steigende
Lufttemperaturen, das Abschmelzen der Gletscher und Polkappen, der Steigende
Meeresspiegel, extreme Wetterereignisse (z.B. Hitzewellen, Starkregen, Stürme, Dürren,
Fluten), die versauern der Ozeane (abnehmender Ph-Wert, Sättigungshorizont verschiebt sich
nach oben, Kalkschalen von Tieren lösen sich auf30) und die Bedrohung der Artenvielfalt.31
Aufgrund dieser negativen Veränderungen ihrer Umwelt und durch Naturkatastrophen müssen
Menschen     aus    ihrer   Heimat    fliehen,   diese   bezeichnet    man    dann    als   Klima/
Umweltflüchtlinge.32

     8. Dürre
Auch früher gab es schon Dürren in Somalia, diese hielten allerdings nur 6 bis 12 Monate an.
Die derzeitige Dürre hält sich nun aber schon seit 4 Jahren und es ist auch keine Besserung in
Sicht.33 Somit bleiben Ernten aus, da die Bauern nicht genügend Wasser haben um ihre Felder
ausreichend zu wässern oder der Boden ist von vornherein zu trocken, sodass sie nicht einmal
aussähen können. Das bedeutet, das die Menschen in Somalia selbst kaum etwas zu essen
haben und auch ihr Vieh nicht am leben halten können. 2017 sind 50-90 % des Viehs
verhungert oder verdurstet. Dies stellt ein großes Problem für Somalias Wirtschaft dar, da der
Viehhandel Wirtschaftssektor Nummer 1 in Somalia ist. Auch das Vieh welches überlebt hat
kann kaum oder gar nicht verkauft werden, da es sich in einem schlechten Zustand befindet.
Diese Kritische Lage wird zusätzlich durch das Wetterphänomen „La Nina“ verschärft.

29https://www.planet-wissen.de/natur/klima/klimawandel/index.html
30
    http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Hauptseite
31
    https://www.netdoktor.at/krankheit/klimawandel/so-wirkt-sich-der-klimawandel-auf-die-gesundheit-
aus-6934900
32
    https://de.wikipedia.org/wiki/Umweltfl%C3%BCchtling
33
   https://www.welthungerhilfe.de/informieren/laender/somaliland/?wc=18GOFM1000&gclid=EAIaIQobChMI28
TTg9an3wIV0ed3Ch0geAGoEAAYASAAEgJUbvD_BwE
12
Mittlerweile sind rund 5 Millionen Menschen, was 50% der Gesamtbevölkerung Somalias
entspricht, unterernährt.34
Früher sind Wandervölker mit großen Viehherden von Weide zu Weide gezogen,
heute sind sie jedoch nur noch auf der Suche nach einer Zukunft. Die Menschen fliehen
zuerst innerhalb ihres Landes auf der Suche nach einer Perspektive. In Somaliland
fliehen sie von Süden Richtung Norden, da dort mehr Wasserstellen vorhanden sind
als in Süden. 35

     9. Menschenrechte in Somalia
Die Menschenrechte gibt es schon seit dem 10.Dezember 1948 (also schon 70 Jahre),
wo die Vereinten Nationen die antiken Aufzeichnungen des Kyros-Zylinders (die
weltweit erste Charta der Menschenrechte im Jahr 539 v. Chr.)36 in ausgeklügelter
Form übernahmen und eine allgemeine Erklärung verabschiedeten. Alle 30 Artikel,
darunter der bekannte Artikel 1 über die Freiheit, Gleichheit und der Brüderlichkeit,
haben bis heute ihre weltweite Gültigkeit nicht verloren. Jedoch scheinen sie weltweit
immer öfters (und zum teils auch bewusst) verletzt zu werden, wenn wir uns die
gegebenen Beispiele von Somalia und auch Europa näher ansehen.
Und dabei fällt direkt auf,das Somalia extreme Schwierigkeiten hat, auf die meisten
Menschenrechte acht zu geben. Beispielsweise wird das Recht auf freie
Meinungsäußerung in Somalia extrem durch ein Gesetz des somalischen Kabinetts
eingeschränkt. Dieses besagt, das Journalisten keine Kritik an der Regierung ausüben
dürfen, da sie sonst festgenommen und inhaftiert werden. Der weibliche Anteil des
Landes muss sich unmenschlichen Qualen im Land unterziehen, wo sexualisierte und
geschlechtsspezifische Gewalt gegen vertriebene Frauen durch binnenländische
Kriege nach wie vor verbreitet ist. Im letzten Jahr hat eine Regierungsstelle in Somalia
mehr als 1000 Fälle solcher Gewalttaten dokumentiert. Hierbei muss auch noch
schrecklicher weise angemerkt werden, das bei weitem noch nicht alle Fälle im Land
der Regierung gemeldet wurden.37 Des weiteren werden bei manchen zu unrecht
Verurteilten, die ohne eine faire Chance in einem Folgeprozess ihre Unschuld
beweisen könnten, entweder ihre Körperteile amputiert bekommen, auf brutaler Weise

34
   https://www.kindernothilfe.de/Informieren/Projekte+und+L%C3%A4nder/El+Ni%C3%B1o_+istmirnich
tegal/Afrika/Horn+von+Afrika_+Tausenden+Kindern+droht+der+Hungertod-p-6036.html
35
   https://www.welthungerhilfe.de/informieren/laender/somaliland/?wc=18GOFM1000&gclid=EAIaIQob
ChMI28TTg9an3wIV0ed3Ch0geAGoEAAYASAAEgJUbvD_BwE
36
   http://www.deinemenschenrechte.de/what-are-human-rights/brief-history/
37
   https://www.amnesty.de/jahresbericht/2018/somalia
13
gefoltert, verstümmelt oder auch vergewaltigt werden. Auch die aufkommende Jugend
des Landes bleibt nicht von den Problemen des Landes verschont, da durch die
binnenländischen Kriege sich die Parteien nicht zu schade sind, auf die
Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten zurückzugreifen.38 Dies könnte man
vielleicht damit entschuldigen, das Somalia eines der ärmsten Länder ist. Jedoch ist
das eine relativ schwache Behauptung, da auch ärmere Länder dieser Welt diese Werte
ohne finanzielle Möglichkeiten respektieren und verfolgen können.39
Denn auch die europäische Union (EU) verletzt mit seinem Verhalten gegenüber
Klimaflüchtlingen ein aktuelles Menschenrecht , nämlich einen flüchtigen Menschen
aufzunehmen (Verletzung des Artikel 14),                     indem sie die Normen der Genfer
Flüchtlingskonvention bedingungslos folgen und bis heute den Fluchtgrund „Klima“ nicht
anerkennen. Doch die Kenntnisse, dass genau diese Flüchtlinge in Zukunft in großen Scharen
auf der Welt flüchten, muss bei der EU ein deutliches Umdenken in ihren Fluchtgründen
stattfinden. Denn sonst wird es in Zukunft ein regelrechtes Flüchtlingschaos auf der Welt
herrschen.

     10.           Blick in die Zukunft
Bis heute sind schon rund 20 Millionen Menschen aufgrund vom Klimawandel geflohen.40
Und die Situation in den Entwicklungsländern verschlechtert sich weiterhin, dadurch werden
sie in Zukunft gezwungenen sein zu fliehen. Wassermangel, Hunger und gewalttätige
Konflikte werden zunehmen. Deshalb ist es dringend erforderlich Maßnahmen gegen den
Klimawandel zu ergreifen. Laut Bundeskanzlerin Angela Merkel sollen die Treibhausgase bis
2040 um 40% verringert werden (gegenüber 1990). Bis 2050 sollen es laut einer Prognose von
dem Oxforder Biologen Norman Myers sogar rund 250 Millionen sein.41
In Afrika wird es einen starken Einkommensverlust durch den Klimawandel geben, da
ungefähr 64% der Afrikanischen Bevölkerung vom agrarwirtschaftlichen Sektor beschäftigt
sind und somit auch ein großer Anteil am BIP besteht. 42
Die Welthungerhilfe versucht durch verschiedene Projekte den Menschen vor Ort zu helfen.
In Somalia gibt es derzeit 6 aktive Projekte. Diese haben verschiedene Ziele. Zum einen
möchten sie den Kleinbauern moderne und angepasste Anbauweisen beibringen, sodass sie

38
  http://www.bpb.de/internationales/weltweit/menschenrechte/38760/afrika?p=1
39
  https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/entwicklungspolitik/oft-gestellte-fragen/muessen-auch-
arme-laender-menschenrechte-umsetzen/ NUTZUNG AM 17.12.2018 9:57 Uhr
40
   Klimawandel und Konflikte S.158
41
   Klimawandel und Konflikte S.160
42
   Klimawandel und Konflikte S.79 & S.73
14
den Boden schonen können und trotzdem hohe Ernteerträge erzielen. Auch mit anderem
Saatgut möchten sie helfen. Sorghumusaatgut ist hier besonders hilfreich da es auch bei großer
Trockenheit ausgespäht werden kann und trotzdem gedeiht. Außerdem stellen sie den
Menschen gor noch verschiedene Techniken zur Boden- und Wasserkonservierung vor. Ein
weiteres ihrer Hauptziele besteht darin die Bildung der Frauen und Mädchen einzuführen bzw
zu fördern.43
Auch jeder Einzelne von uns kann helfen, sodass der Klimawandel nicht sein schlimmstes
Ausmaß erreicht. Zum Beispiel schon durch einfache Umstellungen auf Energiesparlampe
oder das Nutzen grüner Energie ist hilfreich. Es sind alltägliche Dinge die wir in unserem
Leben verändern können um dem Klimawandel entgegen zu wirken, auch wenn es nach nicht
viel klingt wie das ausstecken von Elektrogeräten, kann es am Ende viel bewirken.

     11.          Fazit / Urteil

Somalia ist ein Land, das eine positive Perspektive hätte, aber eine negative
Perspektive hat. Wie schon zuvor erwähnt, hätte Somalia durchaus eine Chance eine
bessere Perspektive zu haben. Besonders das homogene Volk und die einheitliche
Religion in Somalia wären eine gute Chance für einen funktionierenden Staat. Jedoch
wurde die Vergangenheit von Somalia von Fremdherrschaft der Europäer geprägt
sowie durch eine Diktatur, die in einen lange anhaltenden Bürgerkrieg mündete und
bis heute ist das Land sehr geschwächt. Die Regierung hat in Somalia keine Kontrolle
über das Land, das zurzeit von Terrormilizen, verschiedenen Klans oder Ältestenräten
kontrolliert wird. Aus Sicht der Bevölkerung gibt es deswegen in ihrem Heimatland
keine große Perspektive, da selbst die grundlegenden Menschenbedürfnisse wie
Wasser und Nahrung, durch den fortschreitenden Klimawandel nicht gewährleistet
sind. So ein Zitat von der Welthungerhilfe „Überall in Somaliland fehlen
Nahrungsmittel, Wasser, medizinische Versorgung und vor allem eine Perspektive“
Für viele Somalis sind an ihrer Situation die reichen Länder Schuld, da sie zu wenig
unternehmen um den Klimawandel zu stoppen. Tatsächlich haben Länder wie China
mit 28,21%, USA mit 15,99% oder Deutschland mit 2,23% ( Angaben von 2016)

43
  https://www.welthungerhilfe.de/informieren/laender/somaliland/?wc=18GOFM1000&gclid=EAIaIQobChMI2
8TTg9an3wIV0ed3Ch0geAGoEAAYASAAEgJUbvD_BwE
44
    https://www.welthungerhilfe.de/aktuelles/projektupdate/2018/duerre-in-somaliland-zum-
ueberleben-neue-wege-gehen/
45
   (vgl. Statistik):https://de.statista.com/statistik/daten/studie/179260/umfrage/die-zehn-groessten-c02-
emittenten-weltweit/
15
einen hohen Beitrag am Klimawandel dazu beigetragen. Für die Bevölkerung bleibt
daher nur die Emigration ins Ausland, vorzugsweise sind die Hauptziele die reicheren
Staaten von Europa. Man geht davon aus, das alleine aus Afrika, sollte die Situation
sich nicht verbessern bis 2050 ganze 86 Millionen Menschen in Richtung Norden
fliehen werden. In Europa ist der Klimawandel als Fluchtgrund nicht vollständig
akzeptiert. Das hat zur Folge, das Europäische Staaten so gut wie keine
Klimaflüchtlinge aufnehmen wollen und stattdessen ihre Grenzen gegen Flüchtlinge
sichern. Für viele bleibt daher nur die gefährliche Route über das Mittelmeer, auf der
sich die Flüchtlinge in große Lebensgefahr begeben, um nach Europa zu kommen. Das
zeigt deutlich, wie dringend und ernst die Lage der Klimaflüchtlinge ist. Aus unserer
Perspektive ist der Klimawandel ein immer wichtigeres Thema. Die Menschen in
Afrika und besonders in Somalia haben so eine noch schlechtere Perspektive, da sie
nun immer mehr auf das Ausland angewiesen sind. Das Problem der Klimaflüchtlinge
aus Afrika ist, dass Europa sie nicht alleine alle aufnehmen kann. Dafür müsste eine
weltweite Internationale Lösung gefunden werden, um allen Klimaflüchtlinge eine
Perspektive bieten zu können. Unsere Leitfrage können wir daher unter zwei Punkten
beantworten, zum einen können wir nun ganz klar sagen, dass aktuell und in der
nächsten Zukunft Somalia für die Menschen keine gute Perspektive hat. Damit können
wir zum anderen auch die Flucht aus Somalia nachvollziehen, da die Menschenrechte
dort regelmäßig verletzt oder nicht beachtet werden. In der näheren Zukunft wird sich
die Situation nach aktuellem Stand besonders für die Entwicklungsländer
verschlechtern. Denn durch den Klimawandel wird es in Staaten mit unsicherer
Wirtschaftslage und Politik, immer mehr zu Ressourcenknappheit kommen, das
wiederrum meistens zu Kriegen führt und somit die Lage weltweit noch mehr
verschlechtert. Nach Europa werden immer mehr Migranten kommen, die in ihren
Heimatländern keine Perspektive zum Überleben sehen. Den Klimawandel
aufzuhalten ist ein weltweites Problem, das nur von allen Nationen gemeinsam
geschafft werden kann. Bis dahin werden immer mehr Menschen ihre Heimat aufgrund
klimatischer Veränderungen verlassen müssen.

     12.        Quellenangabe
Einleitung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCchtlingskrise_in_Europa_ab_2015
( 20.10.2018 . 13.02 ) Autor:
http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration-ALT/56589/migrationsdaten
( 16.10.2018 . 15.40 ) Autor : Marianne Haase , Jan C. Jugl

16
https://www.welt.de/politik/ausland/article179995330/Spanische-Exklave-Ceuta-Migranten-
attackieren-Beamte-mit-selbst-gebauten-Flammenwerfern.html
16.10.2018 15.55       Autor:
https://www.zeit.de/2009/42/Klimafluechtlinge
16.10.2018 15.50 Autor : Christian Tenbrock
https://www.amnesty.de/suche?keys=Recht+auf+Nahrung
16.10.2018 15.00 Autor: Hannah El-Hitami
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-02/hungersnot-somalia-jemen-suedsudan-
nigeria-lebensmittel-klima
20.10.2018 12.55 Autor: Alexandra Endres
https://de.wikipedia.org/wiki/Somalia
15.10.2018 17.23 Autor:
http://www.unhcr.org/somalia.html
20.10.2018 17.35 Autor :
Geschichte und Hintergrund Somalias:
https://www.youtube.com/watch?v=QVphrRPiQ6A
20.10.2018 13.13 Autor/ Redaktion : Arte
https://www.laender-lexikon.de/Somalia_Geschichte
20.10.2018 12.50 Autor:
https://www.bundestag.de/blob/480270/2110a58d99490fc9a02aae2ccfee1cc4/wd-1-001-17-pdf-
data.pdf
19.10.2018 14.51 Autor:
http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54689/somalia
20.10.2018 19.21 Autor: Dominik Balthasar
  Buchquelle: Kleines Afrika-Lexikon Politik, Wirtschaft, Kultur
Herausgegeben von R.Hofmeier und A.Mehler
  Aktuelle Situation
 http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54689/somalia/
 Autor: Dominik Balthasar; benutzt am 6.11.2018 um 17:47 Uhr
Buchquelle: Klimawandel und Konflikte, herausgegeben von Michael Brzoska, Martin Kalinowski,
Volker Matthies und Berthold Meyer im Jahr 2011Autor: Jürgen Scheffran auf den Seiten 34 (Punkt
3), 40 und auf 49 (die untere 2.Tabelle mit Afrika als Beispiel)
 https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ausbildung-in-somalia-ankaras-schritt-nach-afrika-
15193298-p2.html
Autor: Björn Müller; benutzt am 9.12.2018 um 14.58 Uhr
 Wetterphänomen ( „kleine Schwester“ von El Niño), wo überdurchschnittlich viel Regen in einer
Region verzeichnet wird, währenddessen in einer anderen Region der Regen komplett ausfällt
https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/was-ist-el-nino-was-ist-la-nina/ Nutzung am 12.12.2018
18:06 http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?type=TA&reference=P8-TA-2017-
0124&language=DE&ring=A8-2017-0045 Nutzung am 16.12.2018 21:41
https://www.greenpeace.de/presse/presseerklaerungen/200-millionen-klimafluchtlinge-bis-2040
Nutzung am 14.12.2018 16:23 http://www.spiegel.de/politik/ausland/trump-regierung-usa-erklaeren-
austritt-aus-pariser-klimavertrag-a-1161486.html Nutzung am 14.12.18 16:43 Uhr
Buchquelle
http://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2014/33552/pdf/klimafluechtlinge_endv_0.PDF
Studienbuch von GREENPEACE Vorwort                Herausgeber: Cord Jakobeit und Chris Methman
https://www.lpb-bw.de/pariser_klimaabkommen.html
Nutzung am 16.12.2018 02:14 Uhr
https://www.handelsblatt.com/politik/international/klimawandel-fluchtursache-klima-warum-
die-industriestaaten-jetzt-handeln-muessen/22868574.html?ticket=ST-63501-
DUee6TTa9fwrm5WTdmHZ-ap417,12,2018 Autoren Thomas Jahn Silke Kersting Frederic Spohr
Klimawandel& Dürre
https://de.wikipedia.org/wiki/Klimawandel           17.11.2018
https://www.planet-wissen.de/natur/klima/klimawandel/index.html Autor Gönke Harms / Annika
Franck 17.11.2018
http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Hauptseite
16.11.2018 Autor
https://www.netdoktor.at/krankheit/klimawandel/so-wirkt-sich-der-klimawandel-auf-die-gesundheit-
aus-6934900
Autor Tanja Unterberger, Bakk. phil.      11.12.2018
https://de.wikipedia.org/wiki/Umweltfl%C3%BCchtling            17.12.18
17
https://www.welthungerhilfe.de/informieren/laender/somaliland/?wc=18GOFM1000&gclid=EAIaIQo
bChMI28TTg9an3wIV0ed3Ch0geAGoEAAYASAAEgJUbvD_BwE Autor Thomas Rommel
11.12.2018
https://www.kindernothilfe.de/Informieren/Projekte+und+L%C3%A4nder/El+Ni%C3%B1o_+istmirn
ichtegal/Afrika/Horn+von+Afrika_+Tausenden+Kindern+droht+der+Hungertod-p-6036.html
17.12.18
Buchquelle Klimawandel und Konflikte Autoren Michael Brzoska, Martin Kalinowski, Volker
Matthies, Berthold Meyer Datum 11.11.2018
Menschenrechte
http://www.deinemenschenrechte.de/what-are-human-rights/brief-history/
https://www.amnesty.de/jahresbericht/2018/somalia
http://www.bpb.de/internationales/weltweit/menschenrechte/38760/afrika?p=1
 https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/entwicklungspolitik/oft-gestellte-
fragen/muessen-auch-arme-laender-menschenrechte-umsetzen/
 NUTZUNG AM 17.12.2018 9:57 Uhr

18
Sie können auch lesen